GEMEINDE

Integriertes kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) und Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK)

Mai 2019

IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Impressum

Auftraggeber Gemeinde Kirchhundem Der Bürgermeister Hundemstr. 35 57399 Kirchhundem

Auftragnehmer IfR Institut für Regionalmanagement Elbestraße 10 45768 Marl Marktplatz 1a 57319 Bad Berleburg

Dipl.-Ing. Jens Steinhoff Dipl.-Geogr. Ann Marie Burmester Dipl.-Ing. Ulrike Schroll

IfR -2- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Inhaltsverzeichnis Vorwort ...... 5 1. Ansatz ...... 6 1.1 Ausgangssituation, Aufgabenstellung ...... 6 1.2 Methodik und Ablauf der Planung ...... 7 1.3 Einbindung des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes mit städtebaulichen Fördergebieten ...... 11 2. Grundlagen und Bestandsanalyse ...... 13 2.1 Kurzcharakterisierung, Vorgaben und Vorhaben ...... 13 2.1.1 Lage, Siedlungsstruktur und städtebauliche Entwicklung ...... 13 2.1.2 Bevölkerungsstruktur, demografischer Wandel ...... 18 2.1.3 Nah- und Grundversorgung ...... 25 2.1.4 Soziale Infrastruktur, Gemeinschaftseinrichtungen, Vorschulen, Schulen, Bürgerschaftliches Engagement ...... 26 2.1.5 Verkehr, sonstige technische Infrastruktur, Energie und Klimaschutz ...... 32 2.1.6 Arbeitsmarkt, Gewerbe, Handwerk, Land- und Forstwirtschaft ...... 44 2.1.7 Tourismus, Freizeit, Kultur ...... 45 2.1.8 Natur und Landschaft ...... 48 2.1.9 Weitere Planungen und Entwicklungsprozesse ...... 48 2.2 Übergeordnete Vorgaben der Raumordnung und Landesplanung ...... 50 3. Profile der Ortsteile ...... 54 3.1 Darstellung prägender Stärken, Schwächen ...... 54 3.2 Einschätzungen zu Entwicklungspotenzialen und Handlungsbedarfen ...... 58 4. Leitbild und Ziele ...... 68 4.1 Strategische Schwerpunktziele ...... 68 4.2 Leitbild der Entwicklungsstrategie ...... 69 4.3 Weitergehende Entwicklungsziele ...... 72 5. Umsetzungsstrategie mit Leitprojekten und weiteren Projekten ...... 76 6. Projektbeschreibung in Maßnahmenblättern ...... 85 6.1.1 Handlungsfeld Siedlung, Bauen, Wohnen ...... 86 6.1.2 Handlungsfeld Soziale Infrastruktur...... 99 6.1.3 Handlungsfeld Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus ...... 112 6.1.4 Handlungsfeld Infrastruktur, Verkehr, Mobilität, Umwelt, Energie ...... 124 6.2 Hinweise zur Abgrenzung von Ortskernen als Fördergebiet ...... 149

IfR -3- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

6.3 Angaben zu Strukturen für die Umsetzung und Verstetigung ...... 149 7. Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) ...... 151 7.1 Begründung städtebaulicher Fördergebiete ...... 151 7.1.1 Bestandsanalyse Fördergebiet Kernort Kirchhundem ...... 152 7.1.2 Bestandsanalyse Fördergebiet Welschen Ennest ...... 159 7.1.3 Stärken-Schwächen-Analyse ...... 165 7.2 Einbindung der Öffentlichkeit in den Entwicklungsprozess ...... 165 7.3 Handlungskonzept und Maßnahmenliste ...... 166 7.4 Projektsteuerung und Monitoring ...... 167 8. Anlagen ...... 168 9. Kartenanhang ...... 168

IfR -4- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Vorwort

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Kirchhundem, die Gemeinde Kirchhundem hatte im Jahr 2017 die Initiative zur Aufstellung eines Integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes (IKEK) ergriffen. Bei dem IKEK geht es um eine kommunale Gesamtstrategie mit der zentralen Fragestellung, wie bauliche, technische und soziale Infrastrukturen sowie bürgerschaftliches Engagement in den Dörfern unter den Bedingungen des demografischen Wandels gesichert werden können und welche Schwerpunktfunktionen einzelne Dörfer künftig ausfüllen können. Auf Grundlage der Förderrichtlinie des Landes Nordrhein-Westfalen zur Integrierten Ländlichen Entwicklung vom 27.01.2016 ist das IKEK als kommunales Förderkonzept anerkannt. Auf dieser Planungsgrundlage erfolgte seit dem Herbst 2018 auch die Erarbeitung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK). Mit diesem Schritt setzt unsere Gemeinde die Entwicklungsanstrengungen für die 37 Ortsteile fort. Aus der Erkenntnis heraus, dass gerade im Rahmen von städtebaulicher Ortsentwicklung nicht einzelne Maßnahmen isoliert betrachtet werden können, ist das INSEK entwickelt worden. Im Übereinstimmung mit dem Städtebauförderprogramm werden in dem INSEK unserer Gemeinde thematische Schwerpunkte mit Förderbereichen im Hauptort Kirchhundem und im Ortsteil Welschen- Ennest festgelegt, welche einen besonderen städtebaulichen Planungs- und Sanierungsbedarf aufweisen. An der Erarbeitung des IKEK und des INSEK haben sich Bürgerinnen und Bürger, öffentliche und private Institutionen sowie Rat und Verwaltung in breitem Umfang beteiligt. Allen beteiligten Akteuren möchte ich für ihr Engagement herzlich danken!

Herzlichst, Ihr

Andreas Reinery

Bürgermeister

IfR -5- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

1. Ansatz

1.1 Ausgangssituation, Aufgabenstellung Die Gemeinde Kirchhundem hat sich angesichts des fortschreitenden demographischen und sozioökonomischen Wandels in ihren Ortsteilen entschieden, ein „Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept“ (IKEK) für das gesamte Gemeindegebiet aufzustellen. Die mögliche Umsetzung von Projekte und Maßnahmen wird in Nordrhein-Westfalen über das Programm Ländlicher Raum 2014-2020 mit Fördermitteln unterstützt. Die aktuelle Förderrichtlinie des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MKUNLV NRW) zur Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE NRW) ist eine maßgebliche Vorgabe der Inhalte des IKEK.

Das IKEK der Gemeinde Kirchhundem soll die künftige Grundlage für nachhaltige und zukunftsweisende Projekte und Maßnahmen in den Ortsteilen sowie auf gesamtkommunaler Ebene bilden und ist unter intensiver Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger aufgestellt worden. Strukturelle und bauliche Entwicklungen in der Gemeinde in den nächsten Jahren unter den Herausforderungen des demografischen Wandels sind dabei ein zentrales Thema des IKEK. Da nach offiziellen Bevölkerungsprognosen bis zum Jahr 2036 mit einem Bevölkerungsrückgang im Gemeindegebiet von über 15 % (Ausgangsjahr 2016) auf dann unter 10.000 Einwohner zu rechnen ist 1, ergeben sich zukünftig weitreichende demographische Veränderungen. Die Anzahl der unter 25-jährigen nimmt danach bis zum Jahr 2036 um rd. 5,5 % ab, während bei den +65-jährigen von einer Zunahme von rd. 15 % auszugehen ist. Die durch den demographischen Wandel ausgelösten Folgen sind vielschichtig und betreffen praktisch alle Bevölkerungsgruppen und Aufgabenfelder in allen Ortsteilen der zusammen 12 Ortsbezirke. Dazu gehören z.B. Angebote für altersgerechtes Wohnen d.h. für junge Menschen, für Familien und Senioren, weiterhin die Bereiche wohnortnahe Versorgung, bauliche Entwicklung von privaten und öffentlichen Gebäuden und Flächen, Wirtschaft und Bildung, soziales Miteinander und Bürgerengagement, Mobilität, Freizeit und Erholung. Das IKEK ist nicht rechtsverbindlich wie z. B. ein Bebauungsplan, zeigt jedoch als öffentlich eingesetztes Planungsinstrument die längerfristig angestrebten Entwicklungsziele auf und dient der Kommune als Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Gemeindeentwicklung. Dabei werden vorhandene, planungsrelevante Vorhaben und Aktivitäten z.B. der Wirtschafts,- Infrastruktur- und Tourismusentwicklung oder im Rahmen anderer Fachplanungen in den Ortsteilen in dem IKEK berücksichtigt. Im Zusammenhang mit den Vorgaben der o.g. Förderrichtlinie (ILE NRW) werden auf Grundlage des IKEK auch Fördergebiete in den Ortsteilen abgegrenzt, innerhalb welcher künftig mögliche Maßnahmen zum Erhalt ländlicher Bausubstanz in den Ortskernen gefördert werden können.

1 Quelle: Gemeinde Kirchhundem, Datenbasis: Demosim-Daten Kreis

IfR -6- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

1.2 Methodik und Ablauf der Planung

Eine maßgebliche Vorgabe der Inhalte und Ablaufschritte des IKEK auf Basis der vorgenannten Förderrichtlinie (ILE 2014-2020) ist das von dem Land Nordrhein-Westfalen veröffentlichte Papier „Mindestanforderungen, Empfehlungen für Methodik und Inhalte (IKEK NRW) Stand 08. September 2015“. Das Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept (IKEK) ist dadurch gekennzeichnet, dass unterschiedliche Themenfelder in die erarbeitete Entwicklungsstrategie eingebunden sind. Diese umfassen städtebauliche, wirtschaftliche, soziale, ökologische sowie bildungs- und arbeitsmarktpolitische Belange. Damit kann die Dorfentwicklungsplanung als Grundlage für mögliche Förderungen aus unterschiedlichen öffentlichen Programmen herangezogen werden. Vor dem Hintergrund werden im Rahmen des IKEK die nachstehend beschriebenen Themenbereiche differenziert untersucht:

Abb. 1: Thematischer Aufbau des IKEK. Eigene Darstellung In dem Raster der genannten vier Themenbereiche wurde eine Analyse von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken auf der räumlichen Ebene der einzelnen Ortschaften durchgeführt. Die aus den Ergebnissen der Analyse im weiteren Planungsprozess abgeleiteten strategischen Handlungsfelder und Maßnahmen sind auf der gesamtkommunalen Ebene und unter dem Blickwinkel der Entwicklungsbedarfe in den einzelnen Ortschaften erarbeitet worden. Zudem wurden die Ergebnisse der ortsbezogenen und gesamtkommunalen Stärken- Schwächen-Analyse, welche eine wesentliche Grundlage der Maßnahmenplanung darstellt, den Planungsbeteiligten vorgestellt und mit diesen abgestimmt. Die Erarbeitung des IKEK startete im November 2016. Nach finaler inhaltlicher Abstimmung legte das IfR den Bericht des IKEK im Juli 2017 vor.

IfR -7- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Einbindung der Bevölkerung in die Dorfentwicklungsplanung als wesentliche Prozessgrundlage: Sondierungen: In der Einstiegsphase im Zeitraum November 2016 bis Januar 2017 führte das IfR 12 Startsondierungsgespräche mit Vertretern von Verwaltung, Politik und weiteren Ortsvertretern in allen Ortsteilen durch. Die Angaben wurden im Rahmen der weiteren Daten- und Informationsauswertung in Ortsteilprofilen zusammengefasst und in ortsteilbezogenen Stärken-Schwächen-Profilen ausgewertet.

Bürgerauftaktveranstaltungen In fünf ortsteilbezogenen Auftaktveranstaltungen informierte die Gemeindeverwaltung und das Büro IfR die Bürgerschaft über Inhalt, Ziele und Ablauf einschl. weiterer Veranstaltungen im Rahmen der Erstellung des IKEK. In den Veranstaltungen wurden jeweils mehrere Ortsteile bzw. Ortsteilbereiche gebündelt, orientiert an den Gemeindeortsbezirken. Die Auftakte stießen auf große Resonanz in der Bevölkerung, es nahmen insgesamt rd. 200 Bürgerinnen und Bürger teil.

► Ortsteile Kirchhundem, Flape, Herrntrop, Hofolpe, Berghof, Bettinghof, Heidschott 01.02.2017, 18:30 Uhr, Gasthaus Henrichs Kirchhundem

► Ortsteile Heinsberg, Albaum, Würdinghausen, Böminghausen, Böminghauser Werk 07.02.2017, 18:30 Uhr, Hotel Kinner, Würdinghausen

► Ortsteile Oberhundem, Schwartmecke, Selbecke, Erlhof, Stelborn, Marmecke, Rinsecke, Alpenhaus, Haus Bruch, Rhein-Weser-Turm und Rüspe 08.02.2017, 18:30 Uhr, Haus des Gastes, Oberhundem

► Ortsteile Benolpe, Welschen Ennest, Rahrbach, Kruberg, Arnoldihof, Rahrbacher Höhe 09.02.2017, 18:30 Uhr, Rahrbacher Hof, Rahrbach

► Ortsteile Brachthausen, Wirme, Emlinghausen, Silberg, Varste, Ahe, Breitenbruch, Kohlhagen, Kuhlenberg und Mark 14.02.2017, 18:30 Uhr, Dorfgemeinschaftshalle Wirme

Auftaktveranstaltung 08.02.2017, Oberhundem Auftaktveranstaltung 07.02.2017, Würdinghausen

IfR -8- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Ortsteilbezogene Bürgerwerkstätten: Die öffentlichen Veranstaltungen dienten der Herausarbeitung von thematischen Zielen und Schwerpunkten des IKEK in den definierten Handlungsfeldern sowie einer Sammlung von Handlungsvorschlägen bzw. von Projektvorschlägen. Um Verknüpfungen von Themenschwerpunkten und Handlungsvor- schlägen zur Ebene der Gesamtgemeinde und zu den Ortsteilen deutlich herauszuarbeiten, wurden die Bürgerwerkstätten wiederum ortsteilbezogen durchgeführt. Dabei wurde die Bündelung der Ortsteile und die Wahl der Veranstaltungsorte entsprechend der Auftaktveranstaltungen vorgenommen. Die Ergebnisdokumentation der Bürgerwerkstätten ist der Anlage zu entnehmen.

► Ortsteile Oberhundem, Schwartmecke, Selbecke, Erlhof, Stelborn, Marmecke, Rinsecke, Alpenhaus, Haus Bruch, Rhein-Weser-Turm und Rüspe 21.03.2017, 18:30 Uhr, Haus des Gastes, Oberhundem

► Ortsteile Heinsberg, Albaum, Würdinghausen, Böminghausen, Böminghauser Werk 22.03.2017, 18:30 Uhr Hotel Kinner, Würdinghausen

► Ortsteile Benolpe, Welschen Ennest, Rahrbach, Kruberg, Arnoldihof und Rahrbacher Höhe 27.03.2017, 18:30 Uhr Rahrbacher Hof, Rahrbach

► Ortsteile Brachthausen, Wirme, Emlinghausen, Silberg, Varste, Ahe, Breitenbruch, Kohlhagen, Kuhlenberg und Mark 28.03.2017, 18:30 Uhr, Dorfgemeinschaftshalle Wirme

► Ortsteile Kirchhundem, Flape, Herrntrop, Hofolpe, Berghof, Bettinghof, Heidschott 29.03.2017, 18:30 Uhr, Gasthaus Henrichs

Bürgerwerkstatt 29.03.2017, Kirchhundem Bürgerwerkstatt 22.03.2017, Wirme

Sitzungen der Projektlenkungsgruppe: Die mit dem Bürgermeister und weiteren Vertretern der Gemeindeverwaltung sowie dem Büro IfR besetzte Lenkungsgruppe (i. M. 10 Personen) tagte regelmäßig, wobei die Zeitpunkte an den Arbeitsphasen des IKEK orientiert waren (Sitzungen am 03.11.2016, 14.03.2017, 02.05.2017, 30.05.2017) Weitere Termine mit Beteiligten: An folgenden Terminen wurden ergänzende Informationsgespräche und –veranstaltungen durchgeführt, zum Zweck der Vertiefung

IfR -9- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem ausgewählter Projektthemen und zur weiteren Information über das IKEK und mögliche Fördermaßnahmen: 14.02.2017: Gespräch mit Gemeindeverwaltung und Vertreter der kath. Kirchgemeinde St. Peter und Paul. Thema: Projektplanung zur Weiterentwicklung „Neu Mitte“ im Kernort.

07.03.2017: Besichtigungstermin mit Gemeindewerken Kirchhundem von Wassergewin- nungsanlagen der Gemeinde in Heinsberg. 15.05.2017: Gespräch mit Gemeindewerken Kirchhundem und Vertreter der Unteren Wasserbehörde Kreis Olpe. Thema: Sanierungsmaßnahmen an von der Gemeinde betriebenen Wassergewinnungsanlagen und mögliche Verknüpfung mit umweltdidaktischen Angeboten („Wassererlebnispfad“).

21.03.2017: Gespräch mit Gemeindeverwaltung und Vertreterin der Flüchtlingshilfe Kirchhundem. Thema: Praxis der Flüchtlingshilfearbeit, möglicher Bedarf an weiteren Wohn- oder Gemeinschaftseinrichtungen.

13.06.2017: Informationstermin mit Landwirtinnen und Landwirte in der Gemeinde Kirchhundem sowie Vertreter des landwirtschaftlichen Kreisverbands und Gemeindevertretern. Thema: Information über das IKEK und mögliche Fördermaßnahmen für die Landwirtschaft.

14.06.2017: Gespräch mit Gemeindeverwaltung und Schulleitung der Sekundarschule Hundem-Lenne. Thema: Zusammenarbeitsmöglichkeiten zwischen der Gemeinde Kirchhundem und der Sekundarschule Hundem-Lenne, um Aktivitäten mit Schülerinnen und Schülern auf der Grundlage des IKEK umzusetzen (z. B. umweltdidaktisch angelegte Projekte, Projekte der Freizeitgestaltung). 06.07.2017: Öffentliche Präsentation von Planungsergebnissen : Die Ergebnisse des IKEK wurden im Rahmen einer Bürgerveranstaltung in der Aula der Sekundarschule Hundem-Lenne am Standort in Kirchhundem vorgestellt.

15.12.2016, 21.06.2017, 13.07.2017: Vorstellung des IKEK vor politischen Gremien der Gemeinde Kirchhundem: - Eine Vorstellung zu Inhalt, Zielen und Ablauf der IKEK-Erarbeitung durch das IfR erfolgte im Rahmen der Ratssitzung am 15.12.2016.

- Die Ergebnisse der IKEK-Planung wurden durch das IfR in der Sitzung des Ausschusses für Bauen, Umwelt und Gemeindeentwicklung am 21.06.2017 sowie in der Ratssitzung am 13.07.2017 vorgestellt.

Es erfolgte zudem eine laufende Berichterstattung zu Veranstaltungen und Ergebnissen des Planungsprozesses auf der Internetseite der Gemeinde Kirchhundem 2. Auch über diese Kommunikationsebene hatten und haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Anregungen einzubringen.

2 Abrufbar unter: http://www.kirchhundem.de/Kirchhundem/IKEK-Integriertes-kommunales- Entwicklungskonzept

IfR -10- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

1.3 Einbindung des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes mit städtebaulichen Fördergebieten Zur Erstellung des INSEK wurden im Rahmen der IKEK-Erarbeitung erhobene Strukturdaten und Grundanalysen herangezogen, welche weiterhin Aktualität aufweisen. Um auch die Voraussetzungen für eine angestrebte Städtebauförderung von Maßnahmen zu schaffen, waren in Teilen darüberhinausgehende Analysen und Bewertungen erforderlich, die in Kapitel 7.1 ausgeführt werden.

Bereits im Rahmen der Erstellung des IKEK wurden Leitbilder und Handlungsfelder so definiert, dass sie die Grundlage für die im Rahmen des INSEK abzuleitenden Zielaussagen und Maßnahmenbereiche bilden. Dem INSEK liegen vier sektorale Handlungsfelder mit weitergehenden thematischen Aufgabenschwerpunkten als Ergebnis der Bestands- und Bedarfsanalyse zugrunde. Die analog zu der Struktur des IKEK der Gemeinde Kirchhundem abgeleiteten Handlungsfelder lauten:

Abb. 2: Themenfelder und thematische Aufgabenschwerpunkte des INSEK Gemeinde Kirchhundem: Eigene Darstellung

Auf der Grundlage der Bestandsanalyse und des Maßnahmenbedarfs werden die städtebaulichen Fördergebiete im Hauptort Kirchhundem und im Ortsteil Welschen Ennest definiert. Die Darstellung und Begründung der Fördergebiete ist dem Kap. 7.1 zu entnehmen.

Im Zuge der Aufstellung des INSEK erfolgte in einem Termin am 30.11.2018 eine planerische Abstimmung durch die Gemeinde Kirchhundem mit Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-

IfR -11- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Westfalen, der Bezirksregierung sowie Bürgervertretern aus den Ortsteilen Kirchhundem und Welschen Ennest. Weitere zentrale Abstimmungstermine der Gemeindeverwaltung mit den lokalen Akteuren erfolgten am 14.02.2019 im Ortsteil Kirchhundem und am 21.02.2019 im Ortsteil Welschen Ennest.

Die Gemeinde Kirchhundem veranstaltete am 28.03.2019 in Welschen Ennest für Bürgerinnen und Bürger den Workshop “Planen für die Zukunft” im Rahmen der Initiative „Zukunftsnetz Mobilität NRW“. Die Gemeinde Kirchhundem ist Mitgliedskommune in der Initiative. Ergebnisse des Workshops sind ebenfalls in der INSEK-Maßnahmenplanung berücksichtigt.

Es wird angestrebt, zu dem Maßnahmenkonzept des INSEK bis Mitte September 2019 einen Beschluss des Rates der Gemeinde Kirchhundem herbeizuführen.

IfR -12- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

2. Grundlagen und Bestandsanalyse

2.1 Kurzcharakterisierung, Vorgaben und Vorhaben Im Rahmen der Kurzcharakterisierung werden die wesentlichen, für das IKEK und das INSEK relevanten Vorgaben und Vorhaben zusammenfassend beschrieben. Eine erschöpfende Darstellung sämtlicher Aspekte der Kommunalentwicklung ist in dem Zusammenhang nicht beabsichtigt.

2.1.1 Lage, Siedlungsstruktur und städtebauliche Entwicklung

Die im Südosten des Kreises Olpe gelegene Gemeinde Kirchhundem erstreckt sich über eine Fläche von 148,63 km² mit zusammen 20 Ortsteilen und 18 weiteren Einzelsiedlungen, welche nach 12 Ortsbezirken gegliedert sind. Im Gemeindegebiet lebten im Jahr 2016 ca. 12.073 Einwohner 3. An das Gemeindegebiet grenzen innerhalb des Kreisgebietes Olpe die Nachbarstädte und im Norden sowie Olpe im Westen an. Im Osten und Süden der Gemeinde Kirchhundem befinden sich die zum Kreis -Wittgenstein gehörenden Kommunen Bad Berleburg, Erndtebrück, und . Die im Süden verlaufende Grenze von Kirchhundem zum Kreis Siegen-Wittgenstein ist auch naturräumlich/geologisch vorhanden, denn hier liegen die Wasserscheiden zwischen Rhein und Weser im Osten sowie zwischen Sieg und Ruhr im Westen. Durch das Gemeindegebiet führt der vom Deutschen Wanderinstitut als Premiumwanderweg ausgezeichnete und überregional bekannte . Eines der bekannten Wanderziele ist der Westerberg auf ca. 704 m Höhe mit dem Rhein-Weser-Aussichtsturm. Im Kontext des Systems der Zentralen Orte wird die Gemeinde Kirchhundem als Grundzentrum im Versorgungsbereich ausgewiesen. Die nächstgelegenen Mittelzentren sind die Stadt Lennestadt im Norden und die Stadt Olpe im Westen 4. Der Kernort Kirchhundem bildet mit rd. 2.100 Einwohnern den größten Ortsteil, gefolgt von den Ortsteilen Welschen Ennest mit rd. 1.580 Einwohnern und Würdinghausen mit rd. 1.046 Einwohnern. Die drei Ortsteile stellen auch Konzentrationspunkte von im Gemeindegebiet ansässigen Gewerbe,- Industrie- und Handwerksbetrieben dar. Dabei prägen mehrere exportorientierte, international agierende Unternehmen das Bild des Wirtschaftsstandortes Kirchhundem.

In über der Hälfte der Dörfer der Gemeinde leben jeweils weniger als 500 Einwohner. Bezogen auf die Siedlungs- und Verkehrsflächen resultiert eine für die ländliche Region charakteristische, niedrige Bevölkerungsdichte von ca. 878 EW je qkm. Der Wert entspricht ca. 38 % vom Landesdurchschnitt Nordrhein-Westfalen (ca. 2.282 EW je qkm). Die realen Nutzungsverhältnisse entsprechen im Wesentlichen den Darstellungen des Flächennutzungsplanes. Der gültige Flächennutzungsplan der Gemeinde Kirchhundem trat am 23.07.1998 in Kraft.

3 Quelle: Gemeinde Kirchhundem, Datenbasis: Demosim-Daten Kreis Olpe 4 Arnsberg: Regionales Ordnungssystem, Oberbereich Dortmund - östlicher Teil- Kreis Soest und

IfR -13- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Die Flächennutzungsverteilung in der Gemeinde Kirchhundem im regionalen Vergleich und im Vergleich zur Landesebene NRW ist in der folgenden Abbildung dargestellt.

Abb. 3: Flächennutzungsverteilung in der der Gemeinde Kirchhundem im Vergleich zur Region und Landesebene NRW (Quelle: IT.NRW; Stand 07.10.2016) Daraus wird deutlich, dass über 70 % der Flächen des Gemeindegebietes als Wald und ca. 15 % der Flächen des Gemeindegebietes für die Landwirtschaft genutzt werden. Verkehrs- und Siedlungsflächen nehmen weniger als 10 % der Gemeindegebietsfläche ein. Entwicklung der Wohnbebauung und der Nachfrage:

Die Erschließung von Wohnbaugrundstücken hat sich in den vergangenen 10 Jahren v. a. auf die Ortsteile Welschen Ennest und Kirchhundem konzentriert. Im Kernort Kirchhundem wurden abgesetzt vom Ortskern die neueren Wohngebiete „Alte Feld“ und „Alte Feld II“ südl. des Schützenplatzes sowie die Wohn- und Gewerbebebauung entlang der B 517 entwickelt. Aktuell sind in den meisten Ortsteilen noch wohnbauliche Flächenreserven vorhanden. Nachstehend erfolgt eine Kennzeichnung der wohnbaulichen Entwicklung in den Ortsteilen. Hierfür sind die im Zeitraum der letzten 10 Jahre entwickelten Baugrundstücke sowie durchgeführten Baumaßnahmen dargestellt, basierend auf Angaben der Gemeindeverwaltung Kirchhundem 5.

5 Hinweis der Gemeindeverwaltung Kirchhundem: Die Angaben von Bauplätzen stellen jedoch keine abschließenden, sondern vielmehr ungefähre Werte dar, da bei manchen Grundstücken eine Vermessung zugrunde gelegt wurde bzw. manche Flächen im Siedlungsflächenmonitoring nicht aufgeführt sind.

IfR -14- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Ortsteil Anzahl der Bauplätze (ca.) Neubauten in den letzten 10 Jahren Kruberg 4 k. A. Rahrbach 18 7 Welschen Ennest 80 14 Benolpe 20 1 Varste 13 k. A. Silberg 31 5 Wirme 8 1 Brachthausen 17 10 Hofolpe 13 2 Kirchhundem 22 15 Flape 9 2 Herrntrop 1 2 Würdinghausen 23 19 Böminghausen 1 k. A. Marmecke 8 1 Rinsecke 17 1 Oberhundem 12 5 Schwartmecke 4 1 Albaum 30 5 Heinsberg 21 4 Tabelle 1: Bauplätze und Neubauten der letzten 10 Jahre (Quelle: Eigene Darstellung Daten der Gemeinde Kirchhundem)

Anhand der vorliegenden Angaben wird erkennbar, dass in den Ortsteilen über den Zeitraum der letzten 10 Jahre ein im Verhältnis zur realisierten Neubebauung ausreichendes Angebot an Bauplätzen vorgehalten wurde.

Es ist auch davon auszugehen, dass in den zurückliegenden Jahren und gegenwärtig in den meisten Ortsteilen noch weitere Wohnbauflächenreserven vorhanden sind. Das bedeutet, dass ein noch größeres Potenzial an Baulücken in den Ortsteilen anzunehmen ist, im Vergleich zu den ermittelten Zahlen freier Bauplätze. Allerdings werden diese potenziellen Bauflächen in der Regel von den Eigentümern nicht am Grundstücksmarkt angeboten.

Entwicklung von Gewerbeflächen Eine Konzentration von Gewerbestandorten erfolgt in den beiden großen Gewerbegebieten in den Ortsteilen Welschen Ennest (Gewerbegebiet „Am Heid“) und Würdinghausen-Herrntrop (Gewerbegebiet „Würdinghausen II“, Gesamtgröße: rd. 9,7 ha). Die Gewerbeansiedlungen spielen für die Arbeitsmarktsituation innerhalb der Gemeinde Kirchhundem, aber auch innerhalb der Region eine wichtige Rolle. Im Gewerbegebiet in Welschen Ennest sind seit 2014 keine freien Gewerbeflächen für ansiedlungswillige oder ansässige flächenexpandierende Betriebe mehr verfügbar. Auch im Gewerbegebiet Würdinghausen-

IfR -15- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Herrntrop sind keine Flächen mehr verfügbar 6. Eine weitergehende Darstellung des Gewerbeflächenbesatzes in den Ortsteilen wird im Rahmen des IKEK nicht vorgenommen. Denkmalgeschützte Objekte Bei den als Baudenkmälern eingetragenen baulichen Objekten innerhalb der zusammenhängend bebauten Ortsteile handelt es sich ausweislich der Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem vor allem um Wohnhäuser (v.a. Fachwerkhäuser oder Fachwerkgiebel), Hofgebäude, Gast-und Gutshäuser, Mühle und Sakralgebäude sowie Wegekreuze. Auch das Rathaus im Kernort und ehemalige Bahnhofsgebäude im Kernort und in Welschen-Ennest sind eingetragene Baudenkmäler. In dem Gemeindegebiet besondere, außerhalb der Ortsteile liegende Baudenkmäler sind das Eisenbahnviadukt über den Hundembach, die beiden Portale des Heinsberger Tunnels, der Aquädukt im Krenkelstal sowie der Rhein-Weser-Turm. Weiterhin sind zahlreiche noch vorhandene historische Grenzsteine eingetragene Baudenkmäler.

In der Themenkarte 1 des Anhangs sind die als Baudenkmäler eingetragenen Gebäude in den Ortsteilen dargestellt. Auf die in der Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem weiterhin eingetragenen Bodendenkmale, z. B. Hohlwege, Landwehre und Reste ehemaliger Burganlagen wird im Rahmen des IKEK nicht näher eingegangen. Gebäudeleerstand

Für alle Ortsteile der Gemeinde Kirchhundem liegt eine Leerstandserhebung aus dem Jahre 2011 sowie eine aktualisierte Leerstandserhebung durch die KDZ Westfalen-Süd von November 2016 vor, welche seitens der Gemeindeverwaltung durch einen Abgleich vor Ort im März 2017 noch einmal überprüft worden ist. Danach ist festzuhalten: Die Datenerfassung im Jahr 2011 ergab, dass im gesamten Gemeindegebiet rd. 1,5 % der Wohneinheiten bezogen auf den Gesamtgebäudebestand nicht bewohnt sind.

Die anhand der aktuellen Leerstandserhebung von März 2017 ermittelte Leerstandsquote beträgt rd. 1,0 % bezogen auf das gesamte Gemeindegebiet. Zwischen den Ortsteilen bestehen geringfügige Unterschiede, die sich aber insgesamt auf niedrigem Niveau bewegen. Die ermittelte Leerstandquote in den größeren Ortsteilen beträgt im Kernort 1,6 % und in Welschen Ennest 1,1 %. Im Ortsteil Würdinghausen beträgt die Quote 0,6 %, in Heinsberg 0,7 %, in Oberhundem 0,4 %. Die Leerstände bewegen sich somit im Rahmen der üblichen Fluktuation. Zum Verkauf stehende Gebäude (Erbfolge unberücksichtigt) finden am Markt in der Regel nach kurzer Zeit neue Eigentümer. Unter Berücksichtigung des weiter fortschreitenden demografischen Wandels ist allerdings von einem wachsenden Potenzial leerstehender Wohngebäude in den nächsten Jahren im Gemeindegebiet auszugehen. Auf die Thematik wird im folgendem Kapitel 2.1.2 näher eingegangen.

6 Angaben: Gemeindeverwaltung Kirchhundem

IfR -16- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Es ist auch festzuhalten, dass vorhandene einzelne Leerstände von ortsbildprägenden Gebäuden im Hinblick auf die weitere qualitative Ortskernentwicklung besondere Relevanz aufweisen. Beispielhaft ist in dem Zusammenhang im Kernort Kirchhundem der negativ wirkende Leerstand von denkmalgeschützten einzelnen Gebäuden an der Flaper Straße zu nennen, im Ortsteil Heinsberg das Gebäude Haus Schmies an der Kirche, und im Ortsteil Albaum z. B. das Gebäude an der Heinsbergerstraße / Straße „Im Kleff“ in Oberalbaum neben dem Dorfladen (Aufzählung nicht abschließend). Im Rahmen des IKEK sind deshalb auch Maßnahmenempfehlungen mit dem Ziel erarbeitet worden, Eigentümer solcher einzelnen Leerstandsobjekte bei Vorhaben zur ortsteil- bzw. dorfverträglichen Folgenutzung oder Umnutzung der Gebäude zu unterstützen.

Auf die weiter unten stehenden Ausführungen zu „Möglichkeiten zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme“ wird hingewiesen, dort wird auf realisierte Gebäudeumnutzungen und mögliche künftige Umnutzungsvorhaben in den Ortsteilen näher eingegangen.

Siedlungshistorische Entwicklung in den Ortsteilen: Eine Kurzbeschreibung aus siedlungshistorischer Sicht ist in den dokumentierten Ortsteilprofilen (Anlage 6 des Berichtes) enthalten.

Möglichkeiten zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme : Die Gemeinde Kirchhundem strebt die Ausschöpfung von Potenzialen einer qualitativen (Innen)entwicklung in den Ortsteilen mit folgenden Schwerpunkten an: - Nachhaltige Entwicklung neuer Wohn- und Gewerbeflächen: Insgesamt erfolgt die Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbeflächen im höchsten Maße bedarfsgerecht. Eine unverhältnismäßige Flächeninanspruchnahme wird vermieden. Die Wohnbauflächen- entwicklung ist in den letzten Jahren durch eine insgesamt geringe Nachfrage neuer Baugrundstücke in den Ortsteilen geprägt. Sowohl im Kernort als auch in den Ortsteilen sind Bauplätze und weitere Baulücken vorhanden (siehe Tabelle oben). Allerdings besteht hinsichtlich einer Aktivierung von Baulücken bei den Eigentümern in der Regel nur sehr geringe Bereitschaft, Flächen zu veräußern.

- Folgenutzung oder Umnutzung von Gebäuden und Flächen in den Ortsteilen für bürgergemeinschaftliche Nutzungen: Die Gemeinde hat bereits in den zurückliegenden Jahren eine Durchführung von Umnutzungsvorhaben in verschiedenen Ortsteilen unterstützt. Beispielhaft sind folgende Maßnahmen zu nennen:

□ Albaum: Einrichtung des Dorfladens

□ Oberhundem: Umbau im Ortskern durch Anlage des Dorfplatzes

□ Rinsecke: Nutzung der Flächen am Gasthof Kaiser für Dorfgemeinschafts- veranstaltungen

□ Silberg: Einrichtung des Kulturguts Schrabbenhof als Kunstbühne und Bürgertreffpunkt

IfR -17- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

□ Welschen Ennest: Folgenutzung des ehemaligen Bahnhofsgebäudes mit gewerblichen Nutzungen; Bau des Dorfplatzes neben der Kirche

□ Würdinghausen: Bau des Mehrgenerationen-Sportparks auf dem Gelände des ehemaligen Bolzplatzes

Auch künftig strebt die Gemeinde eine Unterstützung der Durchführung von Umnutzungsvorhaben in den Ortsteilen an. Nachfolgend sind Projekte mit besonderer Beispielhaftigkeit aufgeführt, welche von Bürgergemeinschaften und weiteren privaten Trägern geplant werden (die Vorhaben sind auch im Maßnahmenkatalog des IKEK aufgeführt):

□ Flape: Umnutzung der ehemaligen Weinkellerei als Bürgertreffpunkt und Kulturort

□ Kernort: Herstellung von Flächen im Umfeld der Kirche (St. Peter und Paul) für bürgergemeinschaftliche Nutzungen, eingebunden in ein Gestaltungskonzept für den Ortskern

□ Heinsberg: Folgenutzung des Leerstands Haus Schmies an der Kirche im Ortskern

□ Oberhundem: Schaffung weiterer Treffpunktangebote für die Bürgerschaft in vorhandenen Einrichtungen (Pastors Garten, Kurpark)

□ Welschen Ennest: Folgenutzung des Rupp-Geländes neben der Kirche für altersgerechte Wohnangebote Auf der Grundlage des IKEK setzt die Gemeinde Kirchhundem Schwerpunkte für eine weitere Innenentwicklung in den Ortsteilen in den Bereichen „Ausschöpfung des verfügbaren Bauflächenpotenziales“ und „Ausbau des Wohnraumangebotes für altersgerechtes Wohnen“. Weitere Ausführungen zu diesen Schwerpunkten sind dem Kap. 3.2 „Einschätzungen zu Entwicklungspotenzialen und Handlungsbedarfen“ zu entnehmen.

2.1.2 Bevölkerungsstruktur, demografischer Wandel Die in dem IKEK und INSEK erarbeiteten Strategien und Maßnahmenempfehlungen greifen insbesondere die aktuelle demographische Situation sowie die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung auf. Entsprechend der von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlichten Klassifizierung ist die Gemeinde Kirchhundem dem Demografietyp 1 „Stabile ländliche Städte und Gemeinden“ mit folgenden Merkmalen zugeordnet 7: • Überwiegend kleine Städte und Gemeinden • Wohngemeinden mit sehr geringer Einwohnerdichte • Familienprägung • Solide Einkommenssituation und wenig Armut • Seit Jahren stabile Einwohnerzahl durch Zuwanderung von Familien

7 Bertelsmann-Stiftung: Wegweiser-Kommune, Stand 2016

IfR -18- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

• Hohe Abwanderung junger Menschen • Zukünftig moderater Einwohnerrückgang und deutliche Alterung

Hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Kirchhundem seit der Jahrtausendwende ist ein Bevölkerungsrückgang sowie eine Verschiebung der Altersstrukturen mit einer deutlichen Zunahme der Gruppe von älteren Menschen bereits augenfällig. Eine Fortsetzung dieser Entwicklung wird durch die veröffentlichten Statistiken zur Bevölkerungsprognose für die Gemeinde Kirchhundem belegt. Die Entwicklung wird nachfolgend anhand ausgewählter Daten gekennzeichnet 8:

° Der Einwohnerstand entwickelte sich vom Jahr 1990 (12.857 Einwohner) zum Jahr 2000 (13.407 Einwohner) geringfügig positiv. Seit dem Jahr 2000 bis zum Jahr 2016 ist die Einwohnerzahl jedoch kontinuierlich zurückgegangen auf 12.073 Personen (Stand 31.12.2016), entsprechend einem Rückgang von ca. 10 %. Die Entwicklung ist in der folgenden Abbildung veranschaulicht:

Abb. 4: Einwohnerentwicklung Gemeinde Kirchhundem Jahre 1990 – 2016 (Daten: Gemeinde Kirchhundem)

° Im Zeitraum 2000 – 2016 hat der Anteil der jüngeren Bevölkerung (0-19 Jahre) von ca. 24,7 % auf ca. 19,6 % abgenommen und der Anteil der Altersgruppe 20-44 Jahre von ca. 36,5 % auf ca. 28,4 % abgenommen, während der Anteil der älteren Bevölkerung (65 Jahre und älter) von ca. 13,5 % auf ca. 19,3 % zugenommen hat. Die Entwicklung ist in der folgenden Abbildung veranschaulicht:

8 IT.NRW: Kommunalprofil (2016) und Daten Gemeinde Kirchhundem (Demosim)

IfR -19- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Abb. 5: Entwicklung der Bevölkerungsaltersstruktur Gemeinde Kirchhundem Jahre 1990 – 2016 (Daten: Gemeinde Kirchhundem)

° Die Daten zur Altersstrukturprognose für die Gemeinde Kirchhundem bis zum Jahr 2035 (Basisjahr 2016) der folgenden Abbildungen verdeutlichen, dass sich die Verschiebung der Altersstrukturen in dem vorbeschriebenen Umfang wahrscheinlich noch verschärft fortsetzt. Die Gesamtbevölkerungszahl (Wohnbevölkerung) im Gemeindegebiet wird nach der Prognose bis zum Jahr 2035 bei ca. 10.000 Personen liegen (Rückgang von rd. 17 % gegenüber dem Jahr 2016). Die Zahl von Geburten wird von 88 (Jahr 2016) auf 64 (Jahr 2035) deutlich um mehr als ein Viertel zurückgehen. Die jüngere Bevölkerung (Altersgruppe 0-24 Jahre) wird nach der Prognose bis zum Jahr 2036 um ca. 5,5 % zurückgehen (Basisjahr 2016), während der Anteil der Personen über 65 Jahre bis zum Jahr 2036 um ca. 15 % auf dann ca. 34 % zunimmt. Jeder dritte Einwohner in der Gemeinde wird im Jahr 2036 demnach 65 Jahre oder älter sein!

Die in einzelnen Ortsteilen zu erwartenden Bevölkerungsentwicklung auf Basis der offiziellen Prognosedaten ist dem Kartenanhang, Themenkarte 2 zu entnehmen.

IfR -20- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Abb. 6: Alterspyramide Gemeinde Kirchhundem im Vergleich der Jahre 2016 und 2036 (Daten: Gemeinde Kirchhundem) Angabe „2035“ technisch bedingt

IfR -21- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

6%

Abb. 7: Altersstrukturprognose Gemeinde Kirchhundem nach Altersgruppen, im Vergleich der Jahre 2016 und 2036 (Daten: Gemeinde Kirchhundem) Angabe „2035“ technisch bedingt

Die Prognose zur Bevölkerungsentwicklung auf der Ortsteilebene im Prognosezeitraum bis zum Jahr 2037 ist in folgender Tabelle dargestellt. Die Zahlen verdeutlichen die zu erwartende Rückläufigkeit der Bevölkerungszahlen in allen Ortsteilen. Mit der Bevölkerungsschrumpfung geht auch die vorbeschriebene Veränderung der Altersstruktur einher, d.h. Zunahme des Anteils von älteren Menschen und Abnahme der jüngeren Bevölkerungsgruppen.

Ortsteil Bevölkerungsentwicklung in % Rinsecke - 11,5 Kruberg - 12,2 Wirme - 13,3 Hofolpe - 14,9 Schwartmecke - 15,6 Kirchhundem - 15,8 Welschen Ennest - 16,2 Benolpe - 18,1 Marmecke - 18,2 Varste - 18,9 Heinsberg - 19,0 Oberhundem - 19,1 Würdinghausen - 19,5 Albaum - 20,9

IfR -22- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Brachthausen - 20,9 Flape - 22,8 Herrntrop - 24,0 Rahrbach - 24,7 Silberg - 28,1 Tab. 2: Prognose zur Bevölkerungsentwicklung auf der Ortsteilebene Kirchhundem. Quelle: demosim Gemeinde Kirchhundem, 09.2017, statmath gmbH, eigene Darstellung

° Die veröffentlichten Gemeindemodellrechnungen des Statistischen Landesamtes NRW (IT.NRW) zeigt eine Bevölkerungsentwicklung im vergleichbaren Umfang. Danach wird ein Bevölkerungsverlust von ca. 14 % im Gemeindegebiet Kirchhundem bis zum Jahr 2040 prognostiziert 9.

° In diesem Kontext ist besonders auch die Bildungswanderung jüngerer Bürgerinnen und Bürger (Altersspanne 19 – 30 Jahre) zu nennen, die durch die Bertelsmann-Stiftung im Zeitraum 2009 – 2012 mit ca. 46 Personen je 1000 Einwohner beziffert wird 10 . Die folgende Abbildung verdeutlicht diese Annahme. Sie zeigt das prognostizierte Wanderungssaldo der Gemeinde je 1000 Einwohner bis zum Jahr 2036.

Abb. 8: Wanderungssaldo je 1000 Einwohner in Kirchhundem 2016-2036 (Quelle: demosim)

9 IT.NRW: Gemeindemodellrechnung für Kirchhundem (2016) 10 Bertelsmann Stiftung: Demographiebericht Kirchhundem, Wegweiser-Kommune, 2016

IfR -23- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Ausführung zu möglichen Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Leerstandsentwicklung im Wohngebäudebestand Wie oben ausgeführt, sind Auswirkungen des fortschreitenden demografischen Wandels auf praktisch sämtliche Lebens- und Daseinvorsorgebereiche von Bürgerinnen und Bürger im Gemeindegebiet zu erwarten. Die mögliche Auswirkung auf die Leerstandsentwicklung im Wohngebäudebestand wird hier näher dargestellt, da erfahrungsgemäß insbesondere Gebäudeleerstände in ländlichen Ortsteilen und Dörfern nachhaltige siedlungsstrukturelle Effekte nach sich ziehen können, denen es zu begegnen gilt (negative Wechselwirkung von Leerstand – fehlender Wohnqualität im Ortsteil - Abwanderung von Wohnbevölkerung). Wie in Kapitel 2.1.1. bereits dargestellt, beträgt die aktuell ermittelte Leerstandsquote rd. 1,0 % bezogen auf das gesamte Gemeindegebiet, d.h. der Leerstand bewegt sich gegenwärtig im Rahmen der normalen Fluktuation. Aufgrund der prognostizierten erheblichen Zunahme der älteren Wohnbevölkerung in den nächsten Jahren (Anstieg des Anteils der Personen über 65 Jahre vom Jahr 2016 um ca. 15 % bis zum Jahr 2036 auf dann ca. 34 %) ist aber zu erwarten, dass auch die Zahl von Bewohnern bzw. von Wohneigentümern deutlich steigen wird, welche aus Altersgründen die Wohnung bzw. das Wohnhaus nicht weiter nutzen können. Zur Einschätzung des möglichen Leerstandpotenziales in den Ortsteilen der Gemeinde Kirchhundem wurde der aktuelle Anteil von älteren Wohngebäudeeigentümern (über 75 Jahre) an dem gesamten Wohngebäudebestand in den Ortsteilen ermittelt (Basis: vorliegende Bevölkerungsstatistik Gemeinde Kirchhundem). Dieser Wert kann dann weiter unter Berücksichtigung der prognostizierten Zunahme der älteren Wohnbevölkerung interpretiert werden (siehe auch Kartenanhang, Themenkarte 6).

Ergebnisse : Die Auswertung ergibt, dass gegenwärtig ca. 7,7 % der Wohngebäude im Gemeindegebiet von Eigentümern bewohnt werden, die 75 Jahre oder älter sind. Die ortsteilbezogenen Werte sind der Themenkarte 6 “Anteil älterer Hausbewohner” zu entnehmen. Es wird darauf hingewiesen, dass es sich hierbei um Näherungswerte handelt und nicht um offiziell verwertbare Statistikdaten. Wird nun der prognostizierte Anstieg des Anteils der Personen über 65 Jahre vom Jahr 2016 um ca. 15 % bis zum Jahr 2036 mit in Betracht gezogen, kann als weitere Näherung angenommen werden, dass bereits in den nächsten 10 Jahren ein nennenswerter Anteil von Wohngebäuden als potenzieller Leerstand zu betrachten ist, da deren Eigentümer aus Altersgründen die Gebäude nicht weiter bewohnen können. Eine Schätzung dieses potenziellen Gebäudeleerstands im Umfang von mindestens 10 % des Wohngebäude- bestands, bezogen auf die Gesamtgemeinde, erscheint dabei nicht zu hoch gegriffen.

Fazit : Die beschriebenen Näherungswerte verdeutlichen die Notwendigkeit, Wohn- und Lebensqualität in den Ortsteilen in den nächsten Jahren zu sichern und zu steigern, und insbesondere im Rahmen der Vermarktung freiwerdender Wohnimmobilien die aus demografischer Sicht besonders relevanten Zielgruppen der Familien und jungen Menschen noch stärker in den Blick zu nehmen.

IfR -24- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Abschließende Anmerkung zur Thematik Demografischer Wandel: Mit dem Beschluss zur Erstellung des Integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes haben Politik und Verwaltung der Gemeinde Kirchhundem ihre Absicht bekräftigt, den demografischen Wandel - in Kenntnis der vorbeschriebenen schwierigen Entwicklungsperspektive für die Gemeinde - vordergründig als Chance für eine strukturelle Weiterentwicklung der Ortsteile und der Gesamtgemeinde zu verstehen. Wesentliche damit verbundene Herausforderungen betreffen die Sicherung der Wohn-, Versorgungs- und Betreuungsqualität für die ältere Einwohnerschaft, aber ebenso die Weiterentwicklung der Ortsteile als attraktive Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandorte für Familien und junge Menschen, so dass das Bevölkerungswanderungssaldo der Gemeinde in den nächsten Jahren in positivem Sinne beeinflusst werden kann.

2.1.3 Nah- und Grundversorgung

Nahversorgung im engeren Sinne wird als Angebot von Gütern des täglichen kurzfristigen Bedarfs, vor allem von Lebensmitteln definiert. Zur Nahversorgung im weiteren Sinne gehört ein zusätzliches Warengebot sowie öffentliche und private Dienstleistungen (Bank, Post, Gastronomie, Schulen, medizinische Versorgung, Tourismus, ÖPNV etc.) 11 . Die aktuellen Daten beziehen sich aus der für alle Ortschaften erarbeiteten Stärke-Schwäche- Analyse, welche mit den Planungsbeteiligten im Zuge des Planungsprozesses abgestimmt wurde. Die detaillierte Auswertung der Bestandssituation der Nah- und Grundversorgung in den einzelnen Ortsteilen ist der im Kartenanhang beigefügten Themenkarte 3 (Infrastrukturübersicht Nah- und Grundversorgung in den Ortsteilen) zu entnehmen. Kennzeichnung des Angebotsbestands: Die Nahversorgungssituation in Kirchhundem ist durch die Struktur der zahlreichen, z. T. weit auseinanderliegenden kleinen Ortsteilen geprägt. Die Standorte von Geschäften mit Angeboten für den kurz- und mittelfristigen Bedarf (Lebensmittel, Bedarf für Haushalt, Kleidung, Dienstleistungen etc.) sind weitgehend auf den Kernort sowie die Ortsteile Welschen Ennest und Würdinghausen konzentriert. Stationärer Lebensmitteleinzelhandel ist weiterhin in Albaum und Heinsberg (Vollsortimenter) und in Herrntrop (Discounter) vorhanden. Weitere Geschäfte für den täglichen Einkauf, i. w. Bäckerläden und Metzgereien sind in den Ortsteilen Brachthausen, Heinsberg, Oberhundem und Würdinghausen vorhanden. Getränkemärkte befinden sich im Kernort, in Welschen Ennest sowie in Würdinghausen. In Heinsberg, Kirchhundem, Oberhundem, Welschen Ennest und Würdinghausen befinden sich Geldinstitute bzw. Geldautomaten. Postfilialen dagegen nur im Kernort, in Welschen Ennest und Würdinghausen. Allgemeinarztpraxen und Apotheken befinden sich im Kernort, in Heinsberg (Allgemeinarzt), Würdinghausen und Welschen Ennest. Die Angebote ambulanter Pflegedienste sind in allen Ortsteilen vorhanden und somit gut erreichbar. Ein Krankenhaus ist im Gemeindegebiet Kirchhundem nicht vorhanden; die Bevölkerung orientiert sich zu dem

11 Berücksichtigung der Vorgaben des Einzelhandelserlasses NRW vom 22.09.2008 (u.a. Nr. 2.8 Nahversorgung)

IfR -25- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem nächst gelegenen und gut erreichbaren Krankenhaus im benachbarten Lennestadt- Altenhundem (St.Josefs-Hospital Lennestadt) bzw. auch zu den Krankenhauseinrichtungen und Fachkliniken in Olpe und Siegen. Die Wohnbevölkerung orientiert sich für den Einkauf auch zu den Nachbarorten, v. a. nach Lennestadt (bzw. Berufspendler kaufen auf dem Weg zur Arbeitsstelle ein). Ansonsten werden die benachbart zur Gemeinde Kirchhundem liegenden Städte Olpe, Hilchenbach und Kreuztal, als nächstgelegene Einkaufsstandorte angefahren.

Die Ortsteile ohne stationäre Anbieter im Gemeindegebiet werden überwiegend noch von mobilen Anbietern (Bäcker- und Metzgerwagen, Getränkeverkauf etc.) angefahren. In der folgenden Tabelle erfolgt eine Kennzeichnung der mobilen Versorgungsangebote nach den Ortsteilen (andere Lieferdienste wie Tiefkühlware nicht berücksichtigt, ansonsten ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

Ortsteil Angebot Frequenz Selbecke Bäcker Einmal pro Woche Albaum Eier Einmal pro Woche Heinsberg Spezialitäten aus Portugal k. A. Rahrbach Bäcker Zweimal pro Woche Benolpe Bäcker Zweimal pro Woche Kruberg Brötchentaxi Nach Vereinbarung, am Wochenende und an Feiertagen Varste Bäcker Einmal pro Woche Silberg Bäcker Einmal pro Woche Eier k. A. Getränke k. A. Brachthausen Bäcker Zweimal pro Woche

Wirme Bäcker Zweimal pro Woche Eier Einmal pro Woche Flape Bäcker Einmal pro Woche Hofolpe Bäcker Zweimal pro Woche Lebensmittel Fünfmal pro Woche

Tabelle 3: Mobile Versorgungsangebote in der Gemeinde Kirchhundem (Quelle: Eigene Darstellung, Angaben der Bürgerschaft im Rahmen der Bürgerwerkstätten)

2.1.4 Soziale Infrastruktur, Gemeinschaftseinrichtungen, Vorschulen, Schulen, Bürgerschaftliches Engagement Kindergärten In der Gemeinde Kirchhundem werden insgesamt acht Kindergärten betrieben, welche sich in den Ortsteilen Kirchhundem, Hofolpe, Welschen Ennest, Oberhundem (alle in katholischer Trägerschaft), Brachthausen, Heinsberg und Würdingshausen (in Elternträgerschaft) befinden. In der folgenden Tabelle sind die einzelnen Kindergärten mit Angaben zur Trägerschaft und dem jeweiligen Einzugsgebiet aufgeführt (alphabetisch nach Ortsteilen).

IfR -26- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Ortsteils und Kindergarten Trägerschaft Einzugsgebiet

Brachthausen, Kindergarten Elternverein Kohlhagen e. V. Ahe, Brachthausen, „Kleine Strolche“ Emlinghausen, Kohlhagen, Mark, Silberg, Varste, Wirme Heinsberg, Kindergarten Elternverein „Kindergarten Heinsberg, Albaum Kuckucksnest Heinsberg e.V. Hofolpe Kindergarten Katholische Kirchengemeinde Hofolpe „Spatzennest“ Hofolpe Kirchhundem Kindergarten Katholische Kirchengemeinde Flape, Herrntrop, „Sankt Peter und Paul“ Kirchhundem Kirchhundem, Silberg

Oberhundem Kindergarten Katholische Oberhundem, Rinsecke, „Sankt Lambertus“ Kindertageseinrichtungen Schwartmecke, Selbecke Siegerland-Südsauerland (KITS) gem. GmbH Welschen Ennest Kindergarten KITS gem. GmbH Benolpe, Kruberg, „Sankt Johannes“ Rahrbach, Silberg, Welschen Ennest Welschen Ennest Montessori Elterninitiative Montessori- Benolpe, Kruberg, Kinderhaus Kinderhaus Kreis Olpe e.V. Rahrbach, Silberg, Welschen Ennest, Würdinghausen Kindergarten Elternverein Würdinghausen e. V. Böminghausen, Marmecke, „Rappelkiste“ Selbecke, Würdinghausen

Tabelle 4: Angebot an Kindergärten der Gemeinde Kirchhundem (Quelle: Eigene Darstellung, Daten der Gemeinde Kirchhundem) Auf Grundlage der Vorschrift gem. § 24 SGB VIII, nach der seit dem Jahr 2013 für jedes Kind ab Vollendung des ersten Lebensjahres ein Anspruch auf einen Kita-Platz besteht, ist die Nachfrage nach diesen U3-Plätzen erheblich gestiegen. An einigen Einrichtungen wurden entsprechend der Nachfrageentwicklung die Betreuungskonzepte angepasst. Grundschulen, weiterführende Schulen Im Gemeindegebiet gibt es insgesamt drei konfessionelle Grundschulen. Die Grundschule Sankt Katharina in Heinsberg sowie die Grundschule Sankt Christophorus in Kirchhundem befinden sich in gemeindlicher Trägerschaft. In Welschen Ennest befindet sich eine Gemeinschaftsgrundschule. Weiterführende Schulen in der Gemeinde sind die im Kernort angesiedelte Gemeinschaftshauptschule, deren Betrieb ausläuft, und der Standort Kirchhundem der mit dem Schuljahr 2014/15 gestarteten Sekundarschule Hundem-Lenne. Dieser Schulverbund umfasst einem 4-zügigen Hauptstandort in Lennestadt-Meggen und den 2-zügigen Teilstandort in Kirchhundem. Die Sekundarschule ersetzt die bisherigen Haupt- und Realschule in Meggen sowie die Hauptschule in Kirchhundem 12 .

12 Gemeinde Kirchhundem: http://www.kirchhundem.de/Kirchhundem/Bildung

IfR -27- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Die Schülerinnen und Schüler von Kirchhundem besuchen darüber hinaus die Realschulen und Gymnasien der Nachbarkommunen Olpe und Lennestadt, darunter auch Schulen in privater Trägerschaft (Gymnasium Maria Königin e.V., St. Franziskus-Schule Olpe) Berufskolleg und weitere berufsvorbereitende Angebote für Schülerinnen und Schüler Das nächstgelegene Berufskolleg für Schülerinnen und Schüler in der Berufsvorbereitungs- phase befindet sich in der Kreisstadt Olpe und am Teilstandort Lennestadt-Altenhundem. 2007 wurde vom „Arbeitskreis der Studien- und Berufswahlkoordinatoren der Hauptschulen“ im Kreis Olpe der sogenannte „Berufswahlbegleiter“ initiiert. Es handelt sich dabei um ein Ordner-Informationsangebot, welches alle Dokumente zum Thema Berufswahl für Schülerinnen und Schüler enthält.

Hochschulen Nächstgelegene Hochschulen für Studierende aus der Gemeindegebiet Kirchhundem sind die Universität Siegen und die Fachhochschule Südwestfalen mit den Standorten in Meschede und Lüdenscheid. Bürgergemeinschaftliche Einrichtungen In allen Ortsteilen der Gemeinde bestehen Gemeinschaftseinrichtungen und weitere Treffmöglichkeiten für die Bürger z. B. in Vereinsräumlichkeiten, auf allgemein öffentlichen Freiflächen und Sportplätzen sowie in den privaten gastronomischen Betrieben. Im Kernort Kirchhundem gibt es seit 2016 eine neue Mensa für die Sekundarschule Hundem- Lenne. Die barrierefreien Räumlichkeiten der Mensa sollen künftig auch als „Gemeindehalle“ dienen, einem Ort für verschiedene Veranstaltungen, Events und Anlässe der Gemeinde. Nachfolgend sind die zentralen, öffentlich und privat betriebenen Bürgereinrichtungen in der Gemeinde Kirchhundem zusammengefasst:

Ortsteil Öffentliche und private Gemeinschaftseinrichtungen

Albaum - Schützenhalle / Dorfgemeinschaftshalle - Musikhaus - Pfarrheim Benolpe - Schützenhalle, die auch für andere Vereine und verschiedene kulturelle Veranstaltungen genutzt wird - Pfarrheim Brachthausen - Sportlerheim - Schützenhalle, die auch für andere Vereine und für verschiedene kulturelle Veranstaltungen genutzt wird - Saal im Feuerwehrhaus - Pfarrheim Heinsberg - Schützenhalle, die auch für andere Vereine und private Veranstaltungen genutzt wird - Mehrgenerationenspiel- und Festplatz - Grillhütte Hofolpe - Schützenhalle, die auch für diverse andere Veranstaltungen genutzt wird - Pfarrheim St. Antonius

IfR -28- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Kernort Kirchhundem - Schützenhalle, die auch für andere Veranstaltungen genutzt werden kann - Pfarrzentrum Kruberg - Dorfgemeinschaftshaus, welches auch für andere Veranstaltungen genutzt werden kann Marmecke - Schützenhalle, die auch für verschiedene andere kulturelle Veranstaltungen genutzt wird, mit Dorfkneipe „Kumm Rin“ Oberhundem - Dorfgemeinschaftshalle und Schützenhalle, die für verschiedene kulturelle Veranstaltungen genutzt wird - Pfarrzentrum - Haus des Gastes Rahrbach - Sportlerheim (Clubhaus) - Schützenhalle, die auch für andere Vereine und für verschiedene kulturelle Veranstaltungen genutzt wird - Pfarrheim Silberg - „Kulturgut Schrabbenhof“ Varste - Dorfgemeinschaftshalle, die für öffentliche und private Veranstaltungen genutzt wird Welschen Ennest - Schützenhalle wird als Dorfgemeinschaftshalle genutzt - Pfarrzentrum - Feuerwehrhaus - Musikhaus - SGV Hütte Wirme - Dorfgemeinschaftshalle, die für verschiedene dörfliche und private Veranstaltungen genutzt wird - Feuerwehrhaus Würdinghausen - Dorfgemeinschaftshalle - Pfarrheim

Tabelle 5: Gemeinschaftseinrichtungen Kirchhundem (Quelle: Eigene Darstellung, Daten der Gemeinde Kirchhundem) Weitere soziale Angebote und Einrichtungen für verschiedene Bevölkerungsgruppen

Nachfolgend sind weitere, im Zusammenhang mit dem IKEK-Prozess relevante Angebote und Einrichtungen für die Bürgerschaft dargestellt: Jugendeinrichtungen: „In der Gemeinde Kirchhundem gibt es fünf durch die Aufsuchende Jugendarbeit (AJA) Kirchhundem unterstützte dezentrale Jugendtreffs. Diese befinden sich in den Ortsteilen Albaum, Silberg, Oberhundem, Welschen Ennest und Brachthausen. Dezentrale Jugendtreffs werden ehrenamtlich von jungen Menschen geleitet und bieten bis zu dreimal pro Woche eine Möglichkeit zum Freunde treffen, Spielen, Musik hören usw. Darüber hinaus befindet sich im Kernort die von einer qualifizierten pädagogischen Fachkraft geleitete Einrichtung „Kleine offene Tür (KOT)“ des Trägerwerkes für aufsuchende und offene Jugendarbeit e.V., welche Jugendliche und junge Erwachsene von Montag bis Samstag besuchen können. Die KOT bietet ihren Besuchern neben vielen gezielten Angeboten die Möglichkeit, mit Freunden zu Kickern, Billard oder Darts zu spielen, Musik zu hören uvm. Außerdem steht die Fachkraft als vertrauensvoller Ansprechpartner der Jugendlichen bei vielen Fragen zur Verfügung. In Benolpe (KJG [Katholische Junge Gemeinde]) und Welschen Ennest (KLJB [Katholische

IfR -29- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Landjugendbewegung]) werden in den Jugendräumen der Pfarrheime regelmäßig Gruppenstunden für Kinder und Jugendliche organisiert.

° Wohneinrichtungen für Seniorinnen und Senioren sowie diakonische Pflegeeinrichtungen: Im Ortsteil Silberg befindet sich das Senioren- und Pflegeheim der „Bremm´schen Stiftung“ mit einer Kapazität für 82 vollstationäre Pflegeplätze und 6 Kurzzeitpflegeplätze 13 . Darüber hinaus gibt es im Kernort Kirchhundem das Alten- und Pflegeheim „Haus Sauerland“, das speziell auf die Bedürfnisse gerontopsychiatrisch veränderter Menschen ausgerichtet ist. Das Haus bietet Platz für 27 Bewohner 14 . Hinsichtlich der demografischen Veränderungen, die für die nächsten 15 Jahre prognostiziert sind, ist zu erwarten, dass die Nachfragen nach verschiedenen Wohnformen für ältere Menschen zunehmen wird. Daher besteht weiterer Bedarf an Angeboten für betreutes Wohnen oder Mehrgenerationen-Wohneinrichtungen.

In Welschen Ennest projektiert der Caritas-Verband auf dem ehemaligen Rupp-Gelände im Ortskern ein barrierefreies und betreutes Wohnangebot für Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen sowie weitere Seniorenwohnangebote (u. a. „Alten- WGs“) geplant. Die Fertigstellung soll bis 2018 erfolgen.

° Netzwerk AGIL : Weiterhin ist die Gemeinde gemeinsam mit dem Kreis Olpe sowie den Initiativen, Verbänden und Einrichtungen an dem neuen kreisweiten Netzwerk AGIL (Aktion für Generationen, Integration und Lebensqualität) beteiligt. Das Netzwerk betreibt Beratungs- und Schulungsangebote, um z. B. engagierte Bürgerinnen und Bürger als Seniorenbegleiter zu qualifizieren.

° Flüchtlingshilfe 15 : Einrichtungen und Projekte der Flüchtlingshilfe bestehen in Kirchhundem in kommunaler, kirchlicher und privater Trägerschaft. Die Angebote unterliegen im Hinblick auf aktuelle und künftige Bedarfslagen im Wesentlichen übergeordneten Rahmenvorgaben der bundes- und landespolitischen Ebenen. Seit Oktober 2015 besteht in der Gemeinde die bürgergetragene Initiative „Kirchhundem hilft Flüchtlingen“, deren Ziel es ist, die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe in allen Ortsteilen der Gemeinde zu unterstützen und zu koordinieren. Hierzu wurde u. a. unter http://fluechtlingshilfe-kirchhundem.de eine Internetseite eingerichtet. Die Initiative ist unabhängig und arbeitet eng mit der Gemeindeverwaltung, Vereinen, Verbänden, Firmen, Kirchen, DRK, Kindertagesstätten und Schulen sowie mit vielen Initiativen und Einzelpersonen zusammen. Im Ortsteil Kirchhundem wurde Ende 2015 durch die Initiative

13 Senioren- und Pflegeheim der „Bremm’schen Stiftung“: http://www.bremmsche-stiftung.de/wir_ueber_uns.htm 14 Alten und Pflegeheim „Haus Sauerland“: http://www.haus-sauerland.de/index.html 15 Als relevante Thematik im Rahmen des IKEK werden Maßnahmen im Zusammenhang mit Ausbau und Modernisierung baulicher Infrastrukturen untersucht. Weitere bestehende Unterstützungen von Flüchtlingen durch öffentliche und private Träger in den Bereichen soziale Leistungen und Integrationshilfe, medizinische Versorgung oder berufsqualifizierende Unterstützung können allerdings an dieser Stelle nicht behandelt werden. Dieses würde weitergehende Analysen erfordern, als sie im Rahmen des IKEK möglich sind.

IfR -30- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

u. a. eine Kleiderkammer gegründet, in der Einwohner Sachspenden (Kleidung) abgeben können 16 . Die Gemeindeverwaltung Kirchhundem hat in der Sitzung des Ausschusses für Schulen, Sport, Kultur und Soziales vom 24.01.2017 zur Aufgabe der Unterbringung und Betreuung von geflüchteten Menschen informiert. Die Gemeinde Kirchhundem erfüllt als einzige Kommune im Kreis Olpe dauerhaft die Aufnahmequote von 100 % und beherbergt gegenwärtig ca. 200 Asylbewerber, welche dezentral in 15 Ortschaften untergebracht sind. Auch wird die Schaffung einer Einrichtung in Zusammenarbeit mit Partnern z. B. dem Sozialwerk St. Georg angestrebt, um dort Maßnahmen zur berufsvorbereitenden Qualifizierung für Geflüchtete und Asylsuchende durchzuführen (Sprachkurse, Bewerbungstrainings, Praktikumsvermittlung etc.). Zu dem Zweck wird der mögliche Umbau eines im Gemeindeeigentum befindlichen Gebäudes neben dem Rathaus geprüft.

° Vereine und Bürgerinstitutionen: Die in den 37 Ortsteilen von Kirchhundem wohnhaften, sowie weitere Bürgerinnen und Bürger sind in weit über 100 Vereinen und Institutionen bürgerschaftlich engagiert. Dieses in den Bereichen Heimat- und Kulturpflege, Schützen, Tourismus, Sport, Kirche, Musik und soziale Gemeinschaft, Feuerwehr, Naturschutz und Landwirtschaft. Durch die Vereine und Institutionen wird die Unterhaltung notwendiger Gebäude und Liegenschaften ganz überwiegend in Eigenleistung erbracht. Eine detaillierte Darstellung der einzelnen Träger kann aufgrund der Fülle der unterschiedlichen Gruppen an dieser Stelle allerdings nicht erfolgen. Eine Übersicht des Bürgerschaftlichen Engagements ist unter folgendem Weblink der Gemeinde einsehbar: http://www.kirchhundem.de/Kirchhundem/Vereine.

° Weitere sozialempirische Erhebungen: Ergebnisse folgender aktueller Untersuchungen werden im Rahmen des IKEK ebenfalls berücksichtigt:

- Untersuchung „Attraktivität von Städten und Gemeinden“ der Universität Siegen 17 Ergebnisse der als Online-Befragung für die Gemeinde Kirchhundem durchgeführten Untersuchung durch die Fakultät Politikwissenschaft (Prof. Christoph Strünck) wurden im Januar 2017 veröffentlicht. Ein Fazit der Untersuchung lautet, dass Familien mit Kindern in Kirchhundem grundsätzlich ein lebenswertes Umfeld vorfinden, wobei aus der Sicht von Familien besonderer Handlungsbedarf in der Gemeinde bei der Verbesserung von „kinderfreundlichen Angeboten besteht. Bedarfe zur Verbesserung werden vor allem bei den Betreuungsplätzen für Kinder sowie bei Spielplätzen und Freizeitangeboten gesehen 18 . Gesamtheit der Befragten: 271 Personen (auswertbare Angaben)

16 Kleiderkammer Kirchhundem: http://www.kirchhundem.de/Kirchhundem/Kirchhundem-hilft- Fl%C3%BCchtlingen/Kleiderkammer . 17 Universität Siegen, Fakultät I / Politikwissenschaft, Frank Luschei. Februar 2017. Die Ergebnisse der Untersuchung können bei der Gemeindeverwaltung Kirchhundem abgerufen werden. 18 Ergebnisse der Umfrage: http://www.kirchhundem.de/media/custom/2308_979_1.PDF?1490790204

IfR -31- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

- Untersuchung zur „Sicherstellung der Versorgung auf dem Land“ und „Wohnen im Alter in Kirchhundem“ der Technischen Universität Dortmund, Institut für Gerontologie 19 mit weiteren Partnern, im Rahmen des BMBF-Förderschwerpunktes „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“. Gesamtheit der Befragten: 445 Personen.

Ergebnisse der Untersuchung, welche im Mai 2015 öffentlich vorgestellt wurden, sind in dem vorliegenden IKEK berücksichtigt. Von einer näheren Darstellung an dieser Stelle wird abgesehen.

2.1.5 Verkehr, sonstige technische Infrastruktur, Energie und Klimaschutz

Verkehrsanbindung

Die örtliche und überörtliche Verkehrsanbindung der Ortsteile im Gemeindegebiet ist insgesamt gut hergestellt. Die im wesentlichen entlang der Talauen verlaufenden klassifizierten Straßen (B 517, L 553, L 713, L 717, L 728) gewährleisten die Verbindungen in die Nachbarstädte Lennestadt, Bad Berleburg, Hilchenbach, Kreuztal und Olpe. Die B 517, die L 711 sowie die K 18 in Verbindung mit der B 55 sind Zubringer zu den Autobahnauffahrten der BAB A45 bei Olpe und der BAB A4 bei Kreuztal und Olpe.

Die Ortsteile von Kirchhundem sind weiterhin über Kreisstraßen und Gemeindestraßen erreichbar, die kleineren Ortsteilbereiche und Siedlungsteile z. T. auch über Privatwege. Radwege und Radinfrastruktur (für Alltags- und Freizeitnutzung)

Die im Gemeindegebiet im Rahmen des Radverkehrsnetzes NRW ausgeschilderten Radwege gewährleisten Verbindungen zwischen den Ortsteilen (mit der Ausnahme der Ortsteile Marmecke, Rinsecke, Selbecke) sowie gemeindeübergreifend in die Gebiete der Nachbarkommunen (Lennestadt, Bad Berleburg, Erndtebrück, Hilchenbach, Olpe). Die Radwege sind weitgehend am vorhandenen Straßennetz orientiert und werden im überwiegenden Teil des Wegenetzes auf den vorhandenen Straßen mitgeführt, d.h. straßenbegleitende Radwege sind dort in der Regel nicht vorhanden. Da die Bevölkerung in der Gemeinde Kirchhundem – wie auch in ländlichen Kommunen in der Region – ganz überwiegend auf den privaten PKW als Verkehrsmittel zurückgreift bzw. auf den PKW angewiesen ist, spielt die Alltagsnutzung des Fahrrades bisher eine geringe Rolle. Den radtouristischen Gästen in der Gemeinde bietet die Tourist-Information Lennestadt & Kirchhundem verschiedene Tourenangebote im Bereich Welschen Ennest, Silberg und Kohlhagen an. Darüber hinaus steht den Freizeitradfahrern ein umfangreiches Angebot an Radtouren in dem Streckennetz der Bike Arena Sauerland offen, z. B. nächstgelegene Touren auf der Strecke des SauerlandRadring oder auf der Lenneroute 20 .

19 Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. / Institut für Gerontologie an der TU Dortmund, Frau Dr. Vera Gerling, Anja Gieseking. Mai 2015. Die Ergebnisse der Untersuchung können bei der Gemeindeverwaltung Kirchhundem abgerufen werden. 20 https://www.lennestadt-kirchhundem.de/Radfahren

IfR -32- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

E-Bike-Ladestationen werden im Gemeindegebiet an folgenden Standorten angeboten 21 :

- Hotel Rhein-Weser-Turm - Landgasthof Schwermer in Heinsberg - Landhotel Gut Ahe (auch Verleihstation für E-Mountain-Bikes)

- Waldhotel Einstein in Böminghausen (auch Verleihstation für E-Mountain-Bikes) Die Gemeinde Kirchhundem strebt einen weiteren qualitativen Ausbau des Radwegenetzes im Gemeindegebiet an und hat dafür bereits planerische Initiativen ergriffen. So werden Planungen in Politik und Verwaltung diskutiert, welche den Ausbau von Radwegen auf bestehendem Wegenetz z. B. in folgenden Abschnitten betreffen (siehe auch Kartenanhang, Themenkarte 7):

- Kernort Kirchhundem – Hofolpe – Benolpe (alternativer Weg v.a. für die Zielgruppe Tourer, Freizeit, Familie zur Vermeidung der bestehenden Streckenführung auf der B 517) - Herrntrop - Würdinghausen (alternativer Weg v.a. für die Zielgruppe Tourer, Freizeit, Familie zur Vermeidung der bestehenden Streckenführung auf der L 553) - Würdinghausen innerorts (alternativer Weg zur Vermeidung der bestehenden Streckenführung auf der L 713 und der L 553)

- Böminghauser Werk – Albaum (alternativer Weg zur Vermeidung der bestehenden Streckenführung auf der L 713) - Albaum – Heinsberg (alternativer Weg zur Vermeidung der bestehenden Streckenführung auf der L 713) - Selbecke - Oberhundem (alternativer Weg zur Vermeidung der bestehenden Streckenführung auf der L 553)

Bau von Fußwegen an Straßen als Lückenschluss Weiterhin ist die Gemeinde Kirchhundem bestrebt, den Ausbau von bisher fehlenden Fußwegen an Verbindungsstraßen zwischen Ortsteilen zu realisieren. Vorrangiger Bedarf zur Herstellung eines Fußweges als Lückenschluss besteht an der L553 zwischen Kernort Kirchhundem. Herrntrop und Würdinghausen. Angebote des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) und des Schienenverkehrs Das ÖPNV-Netz in Kirchhundem bindet die dörflichen Ortsteile an den Kernort sowie an die umliegenden Städte an. Alle stärker besiedelten Ortsteile sind über Busverbindungen an den Kernort angeschlossen. Die Aufgaben der Planung, Organisation und Angebotsausgestaltung im Gemeindegebiet Kirchhundem werden durch die Träger Busverkehr Ruhr-Sieg GmbH und Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd-GmbH ausgeführt (Regionalbus R93, R92, R36, R90) 22 .

Die folgende Tabelle zeigt einen Überblick über den Linienbetrieb (Nr.) in den einzelnen Ortsteilen.

21 https://www.lennestadt-kirchhundem.de/Radfahren/E-Bike-Ladestationen

22 Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd

IfR -33- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Ortsteil Linienbetrieb Albaum R93 Richtung Altenhundem Benolpe R90 Richtung Altenhundem - Olpe Brachthausen R92 Richtung Altenhundem - Hilchenbach Flape R92 Richtung Altenhundem - Hilchenbach Heinsberg R93 Richtung Altenhundem Herrntrop R93 Richtung Altenhundem - Heinsberg Hofolpe R90 Richtung Altenhundem - Olpe Kernort Kirchhundem RB91 Richtung Siegen - Hagen R90 Richtung Altenhundem - Olpe Kruberg R90 Richtung Altenhundem - Olpe Marmecke R36 Richtungen Altenhundem - Oberhundem Oberhundem R36 Richtung Altenhundem - Kirchhundem Rahrbach R90 Richtung Altenhundem - Olpe Rinsecke R36 Richtung Altenhundem Schwartmecke R36 Richtung Altenhundem Selbecke R36 Richtung Altenhundem Silberg R92 Richtung Altenhundem - Brachthausen Varste R92 Richtung Altenhundem - Brachthausen Welschen Ennest RB91 Richtung Siegen - Hagen R90 Richtung Altenhundem - Olpe Wirme R92 Richtung Altenhundem - Brachthausen Würdinghausen R36 Richtung Altenhundem - Heinsberg Tabelle 6: Linienbetrieb der einzelnen Ortsteile in Kirchhundem (Quelle: http://www.zws-online.de/, Stand: 07.05.2017) Darüber hinaus verkehrt im Gemeindegebiet ein Bürgerbus, welcher durch den im Jahr 2009 gegründeten BürgerBus Verein Kirchhundem betrieben wird. Zwei Linienwege ergänzen das bestehende Buslinien-Angebot 23 : - Krankenhaus Altenhundem-Kirchhundem-Welschen Ennest, Kruberg und zurück - Altenhundem-Oberhundem und zurück

Schienenverkehr : Innerhalb des Planungsgebietes befinden sich die Bahnhöfe in Kirchhundem und in Welschen Ennest. Die von ABELLIO Rail NRW GmbH betriebenen Züge verkehren werktags dreimal stündlich Richtung Siegen und zweimal stündlich Richtung Hagen Hauptbahnhof. Eine im Rahmen des IKEK vorgenommene Auswertung der veröffentlichten Fahrpläne zur ÖPNV-Bedienung (Bus) in den Ortsteilen (ermittelt wurde die Anzahl von Ankünften am jeweils zentralen Haltepunkt im Ort) zeigt, dass in der Mehrzahl der Ortsteile von montags bis freitags 15 bis 19 Ankünfte stattfinden. Die differenzierten Angaben der Auswertung sind dem Kartenanhang, Themenkarte 5 zu entnehmen.

23 BürgerBus Verein Kirchhundem: http://www.buergerbus-kirchhundem.de

IfR -34- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Breitbandversorgung Die Digitalisierung eröffnet der Wirtschaft und der Gesellschaft eine Vielzahl von neuen Möglichkeiten und hat daher in den letzten Jahren eine besonders große Bedeutung gewonnen, die auch künftig noch wachsen wird. Diese Entwicklung verlangt nach einer immer besseren Infrastruktur für eine leistungsfähige Breitbandversorgung auch im Gemeindegebiet Kirchhundem. Zur Versorgung des Raumes wurde die Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen mbH (TKG) gegründet, die seit 2008 den Ausbau des Breitbandnetzes betreibt.

Der Kreis Olpe hatte sich in Abstimmung mit den kreisangehörigen Kommunen um Fördergelder aus dem Bundesprogramm „Breitbandversorgung ländlicher Räume“ für den Breitbandausbau mit schnelleren Internetverbindungen beworben. Im April 2016 erhielt der Kreis einen Bewilligungsbescheid des Bundes für den geplanten VDSL-Ausbau (FTTC) unter Einsatz der Vectoring-Technik mit garantierten Übertragungsraten von mindestens 50 Mbit/s für mind. 95 % aller Anschlüsse im Gemeindegebiet (später bis zu 100 Mbit/s möglich) 24 .

Die Gemeindeverwaltung geht von dem Abschluss der Ausbauarbeiten in allen Ortsteilen bis Ende 2019 aus. Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die aktuelle leitungsgebundene Versorgungssituation sowie die differenzierte Ausbauplanung in einzelnen Ortsteilen.

Ortsteil Aktuelle Ausbauplanung Versorgungssituation Albaum Max. 50 Mbit/s durch VDSL Aktueller Bedarf ist gedeckt. Aufrüstung auf VDSL Vectoring ist nach Ablauf der Fördermittelbindungsfrist möglich Benolpe Zurzeit wird der Ort mit Im Rahmen des vom Kreis Olpe initiierten Bandbreiten bis max. 2-6 Breitbandausbaus wird der Ort bis Ende 2019 mit Mbit/s durch ADSL versorgt. VDSL Vectoring aufgerüstet sein, sodass Bandreiten bis zu 100 Mbit/s verfügbar sein werden Bracht- Eigenausbau im Jahr 2015 Kein weiterer Bedarf hausen durch Telekom Deutschland GmbH mit Bandbreiten max. bis zu 100 Mbit/s durch VDSL Vectoring Flape Aktuell z. T. unzureichende Im Rahmen des Eigenausbaus der Telekom Versorgung mit <6 Mbit/s über Deutschland GmbH wird der Ort bis spätestens ADSL Ende 2019 mit VDSL Vectoring aufgerüstet sein, sodass Bandbreiten bis zu 100 Mbit/s verfügbar sein werden Heinsberg Aktuell verfügbare Bandbreiten Im Rahmen des vom Kreis Olpe initiierten sind im Bereich von max. 2-6 Breitbandausbaus wird der Ort bis Ende 2019 mit Mbit/s sehr begrenzt VDSL Vectoring aufgerüstet sein, sodass Bandreiten bis zu 100 Mbit/s verfügbar sein werden Herrntrop Aktuell max. bis zu 16 Mbit/s Im Rahmen des vom Kreis Olpe initiierten durch ADSL Breitbandausbaus wird der Ort bis Ende 2019 mit VDSL Vectoring aufgerüstet sein, sodass Band- breiten bis zu 100 Mbit/s verfügbar sein werden Hofolpe Eigenausbau im Jahr 2015 Kein weiterer Bedarf durch Telekom Deutschland GmbH mit VDSL Vectoring (Bandbreiten bis zu 100 Mbit/s

24 Gemeinde Kirchhundem: http://www.kirchhundem.de/Kirchhundem/Breitbandversorgung

IfR -35- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Kernort Eigenausbau im Jahr 2015 Kein weiterer Bedarf Kirchhundem durch Telekom Deutschland GmbH mit VDSL Vectoring Bandbreiten bis zu 100 Mbit/s Kruberg Aktuell max. 2-6 Mbit/s durch Im Rahmen des vom Kreis Olpe initiierten kreis- ADSL weiten Breitbandausbau wird der Ort bis Ende 2019 mit VDSL Vectoring aufgerüstet sein, sodass Band- breiten bis zu 100 Mbit/s verfügbar sein werden Marmecke Aktuell max. 2- 6 Mbit/s durch Im Rahmen des Eigenausbaus des vom Kreis Olpe ADSL initiierten Breitbandausbaus wird der Ort bis Ende 2019 mit VDSL Vectoring aufgerüstet sein, sodass Bandreiten bis zu 100 Mbit/s verfügbar sein werden Oberhundem Aktuell max. 2-6 Mbit/s durch Im Rahmen des vom Kreis Olpe initiierten Breit- ADSL bandausbaus wird der Ort bis Ende 2019 mit VDSL Vectoring aufgerüstet sein, sodass Bandreiten bis zu 100 Mbit/s verfügbar sein werden Rahrbach Aktuell max. 2-6 Mbit/s durch Im Rahmen des vom Kreis Olpe initiierten ADSL Breitbandausbaus der wird der Ort bis Ende 2018 mit VDSL Vectoring aufgerüstet sein, sodass Bandreiten bis zu 100 Mbit/s verfügbar sein werden Rinsecke Aktuell max. 2-6 Mbit/s durch Im Rahmen des vom Kreis Olpe initiierten ADSL Breitbandausbaus wird der Ort bis Ende 2019 mit VDSL Vectoring aufgerüstet sein, sodass Bandreiten bis zu 100 Mbit/s verfügbar sein werden Schwart- Aktuell max. 2-6 Mbit/s durch Im Rahmen des vom Kreis Olpe initiierten mecke ADSL Breitbandausbaus wird der Ort bis Ende 2019 mit VDSL Vectoring aufgerüstet sein, sodass Band- breiten bis zu 100 Mbit/s verfügbar sein werden Selbecke Aktuell max. 2-6 Mbit/s durch Im Rahmen des vom Kreis Olpe initiierten ADSL Breitbandausbaus wird der Ort bis Ende 2019 mit VDSL Vectoring aufgerüstet sein, sodass Band- breiten bis zu 100 Mbit/s verfügbar sein werden Silberg Aktuell max. 50 Mbit/s durch Aktueller Bedarf ist gedeckt. Aufrüstung auf VDSL VDSL Vectoring ist nach Ablauf der Fördermittelbindungsfrist möglich Varste Aktuell max. 50 Mbit/s durch Aktueller Bedarf ist gedeckt. Aufrüstung auf VDSL VDSL Vectoring ist nach Ablauf der Fördermittelbindungsfrist möglich Welschen Aktuell max. bis zu 16 Mbit/s Im Rahmen des vom Kreis Olpe initiierten Ennest durch ADSL Breitbandausbaus wird der Ort bis Ende 2019 mit VDSL Vectoring aufgerüstet sein, sodass Band- breiten bis zu 100 Mbit/s verfügbar sein werden Wirme Aktuell max. bis zu 100 Mbit/s Kein weiterer Bedarf durch VDSL Vectoring Würding- Aktuell max. bis zu 16 Mbit/s Im Rahmen des vom Kreis Olpe initiierten hausen durch ADSL Breitbandausbaus wird der Ort bis Ende 2019 mit VDSL Vectoring aufgerüstet sein, sodass Band- breiten bis zu 100 Mbit/s verfügbar sein werden Tabelle 7: Aktuelle Versorgungssituation und mögliche Ausbauplanung (Quelle: Eigene Darstellung, Daten der Gemeinde Kirchhundem) In einigen Ortsteilen besteht teilweise die Möglichkeit, die verfügbaren leistungsgebundenen Bandbreiten durch das „Hybrid-Produkt“ der Telekom (spezieller Router schaltet bei zu niedriger Bandbreite automatisch auf Mobilfunkempfang (LTE) um) oder mittels einer anderen funkbasierenden Möglichkeit zu verbessern.

IfR -36- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Wasserversorgung

Die Gemeinde Kirchhundem setzt die Aufgaben der Wasserversorgung in verschiedenen Netzversorgungsgebieten um (siehe folgende Abbildung).

Abbildung 9: Wasserversorgung in der Gemeinde Kirchhundem (Quelle: Gemeindewerke Kirchhundem, Stand: 08.05.2017) Die Gemeindewerke von Kirchhundem betreiben die Betriebszweige „Wasserversorgung“ und „Abwasserentsorgung“. Zwecks Versorgung der Bevölkerung mit Trink- und Brauchwasser wird ein Teil der Gemeinde durch Wasserbezug von den Kreiswerken Olpe (mittels Übergabeschacht) versorgt. Dieses betrifft die Ortsteile Kirchhundem, Herrntrop, Würdinghausen, Hofolpe (einschließlich Heidschott), Benolpe, Welschen Ennest, Rahrbach und Kruberg mit einer Bevölkerungsanzahl von ca. 7.000 Einwohnern (Stand 2013) 25 . In der Abbildung ist dieses Gebiet durch die blaue Schraffur gekennzeichnet. Ein weiterer Teil der Bevölkerung wird innerhalb der Versorgungsbereiches der Gemeindewerke Kirchhundem durch Eigengewinnung versorgt. Dazu dienen zwei Wassergewinnungsanlagen innerhalb des Gemeindegebietes in Heinsberg und Albaum. Dieses Versorgungsgebiet ist in der Abbildung durch grüne Schraffur gekennzeichnet. Außerhalb des Versorgungsbereiches der Gemeindewerke Kirchhundem betreiben Wasserbeschaffungsverbände 26 die Versorgung der Bevölkerung mit Trink- und Brauchwasser. Diese Verbände sind in folgenden Ortsteilen zuständig: Brachthausen, Flape,

25 http://www.kirchhundem.de/Rathaus/Gemeindewerke/Wasserwerk/Wasserversorgungsgebiete 26 http://www.kirchhundem.de/Rathaus/Gemeindewerke/Wasserwerk/Wasserbeschaffungsverb%C3%A4nde

IfR -37- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Marmecke, Böminghausen, Oberhundem, Rinsecke, Selbecke, Silberg, Varste, Wirme, Schwartmecke. Von den Gemeindewerken im Jahr 2017 durchgeführten und in den Folgejahren bis 2020 geplante notwendige Maßnahmen zur Sanierung von betriebenen Wassergewinnungsanlagen in Heinsberg und Albaum sind in der folgenden Übersicht zusammenfassend dargestellt. Im Zusammenhang mit geplanten Maßnahmen befinden sich die Gemeindewerke Kirchhundem in laufender Abstimmung mit zuständigen Behörden des Kreises und der Bezirksregierung Arnsberg über eine mögliche Förderung aus öffentlichen Programmen.

Jahr Maßnahmen

2017 und 2018 Sanierungsmaßnahmen Wasserversorgung Heinsberg für die Jahre 2017 und 2018: • Quellsammelleitungen Laubhagen • Sanierung Quelle Laubhagen 4 • Sanierung Quelle Laubhagen 1,2,3 • Neubau Hochbehälter Laubhagen Fremdwassersanierungskonzept Welschen Ennest: Der Betriebszweig Abwasserentsorgung der Gemeindewerke K irchhundem führt Sanierungsarbeiten in offener Bauweise durch. Die Sanierungen werden straßenweise durchgeführt und betreffen: • Bauabschnitt Einsiedeleiweg • Bauabschnitt Marienweg • Bauabschnitt Im Baumgarten • Bauabschnitt Johannesweg • Bauabschnitt Limkerweg • Bauabschnitt Schulstraße • Bauabschnitt Pfarrer-Sauerwald-Straße • Restarbeiten Erweiterung/Erneuerung verschiedener Ortsnetze (Teilstücke): • Heinsberg, Talstraße • Hofolpe, Kampstraße • Welschen Ennest, Frankfurter Straße • Albaum, Leggenweg • Erneuerung Schieberkreuze • Erneuerung Grundstücks-/Hausanschlüsse Wassergewinnung und –speicherung Albaum: • Restleistungen am Standort „Bormecke“ (Aufbereitung und Zusatzbrunnen) 2018 Sanierungsmaßnahmen Wasserversorgung Heinsberg siehe oben. Erweiterung/Erneuerung verschiedener Ortsnetze (Teilstücke): • Welschen Ennest, Am Wolfshorn oder Zur Wolfhardt • Heinsberg, Oberhundemer Straße, Am Hamberg, Pfeifershof, Talstraße und In der Hude • Hofolpe, Kampstraße • Erneuerung Grundstücks-/Hausanschlüsse

IfR -38- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Wassergewinnung und -speicherung Albaum: • Anlagenanpassung „Bormecke“ • Standortanalysen Quelle „Bormecke“ 2019 Erweiterung/Erneuerung verschiedener Ortsnetze (Teilstücke): • Welschen Ennest, Am Wolfshorn oder Zur Wolfhardt • Heinsberg, Oberhundemer Straße und Am Hamberg • Erneuerung Grundstücks-/Hausanschlüsse

Wassergewinnung und –speicherung Heinsberg: • Restarbeiten Neubau Hochbehälter „Laubhagen“ • Restarbeiten Quellsanierung „Laubhagen“ • Anlagenanpassung „Laubhagen/Lümkerweg“

Wassergewinnung und –speicherung Albaum: • Entsäuerung (Schacht) • Sanierung Quelle „Bormecke“ • Anlagenanpassung „Bormecke“

2020 Wassergewinnung und –speicherung Heinsberg: • Restarbeiten Neubau Hochbehälter „Laubhagen“ • Restarbeiten Quellsanierung „Laubhagen“ • Anlagenanpassung „Laubhagen/Lümkerweg“

Wassergewinnung und –speicherung Albaum: • Ersatzbauwerk für alte Entsäuerung (Schacht) • Restarbeiten Sanierung Quelle „Bormecke“ • Anlagenanpassung „Bormecke“ Tabelle 8: Maßnahmen und Orte der Wasser- und Abwasserversorgung Kirchhundem (Quelle: Daten der Gemeindeverwaltung Kirchhundem) Die Gemeindewerke haben sich auch zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung für das Thema Gewässerschutz und Trinkwassergewinnung stärker zu sensibilisieren und zu dem Zweck gezielte Maßnahmen durchzuführen. Eine mögliche Aktivität betrifft die Einrichtung eines Wasserlernpfades bzw. Erlebnispfades zusammen mit weiteren Beteiligten. Das mögliche Vorhaben wird auch im Rahmen der Maßnahmenentwicklung des IKEK berücksichtigt. Energie und Klimaschutz

Hinsichtlich der Energieversorgungsstruktur im Gemeindegebiet ist festzuhalten, dass die Wärmeversorgung privater Haushalte im älteren Gebäudebestand mehrheitlich durch Ölheizungen und Holzheizungen sowie mittels Einzelgasthermen und Nachtspeicherheizungen erfolgt. Der Anteil von privaten Wohnbestandsgebäuden mit solarthermischen Anlagen zur Warmwasserbereitung ist in allen Ortsteilen bisher gering. Hingegen haben viele Hauseigentümer in den letzten Jahren Photovoltaikanlagen mit Unterstützung öffentlicher Förderungen installiert. Eine Fernwärmeversorgung ist im gesamten Gemeindegebiet nicht vorhanden. Einige Ortsteile sind an die leitungsgebundene Gasversorgung angeschlossen. Es ist auch festzuhalten, dass im Gebäudebestand ein erheblicher energetischer Sanierungsbedarf besteht. Heizungsmodernisierungen und Gebäudedämmungsmaßnahmen stellen zwei Bedarfsschwerpunkte dar. Es kann von einem

IfR -39- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Anteil der nach den Anforderungen der Energieeinsparverordnung zu definierenden Altgebäude am Gesamtgebäudebestand von über drei Viertel ausgegangen werden 27 . Bezogen auf die gemeindeeigenen Einrichtungen ist das energetische Gebäude- management 28 der Gemeinde von Bedeutung, welches u.a. für mögliche Optimierungen der Bestands- und Bewirtschaftungskonzepte zuständig ist und energetische Einsparpotenziale ermittelt. Die folgende Tabelle enthält eine Übersicht über festgestellte Sanierungs- und Modernisierungsbedarfe der gemeindeeigenen Einrichtungen, ohne laufende Instandhaltungsarbeiten.

Öffentliche Einrichtung Sanierungs-/Modernisierungsbedarf

Rathaus • Dacheindeckung und Dachrinnen • Garagentore Mietobjekte • Dämmung der obersten Geschossdecken nach ENEV • Fenstererneuerung • Dacheindeckung Bauhof • Sanierung der Montagegrube (bereits im laufenden Haushalt berücksichtigt) Grundschulen • Austausch Sonnenschutz GS Kirchhundem(bereits im laufenden Haushalt berücksichtigt • Parkplätze GS Heinsberg und GS Welschen Ennest (bereits im laufenden Haushalt berücksichtigt) • Akustikdecken (bereits im laufenden Haushalt berücksichtigt) • Wärmedämmung der oberen Geschossdecken • Schallschutzmaßnahmen Haupt- und Sekundarschule • Austausch Rauchschutztüren zu dem Treppenhaus (bereits im laufenden Haushalt berücksichtigt • Wärmedämmmaßnahmen (bereits im laufenden Haushalt berücksichtigt) • In der Sporthalle: - Austausch des Schwingbodens - Einbau einer Fußbodenheizung - Austausch des Prallschutzes Haus des Gastes • Austausch des Fußbodenbelags

Tabelle 9: Sanierungs- und Modernisierungsbedarfe an öffentlichen Einrichtungen in Kirchhundem (Quelle: Eigene Darstellung, Daten der Gemeindeverwaltung Kirchhundem) Im Rahmen des IKEK sind auch weitergehende mögliche Bedarfe zur Modernisierung von gemeindeeigenen sowie weiteren bürgerschaftlich genutzten Einrichtungen erhoben worden.

27 Quantitative Darstellungen der Energieversorgungsstruktur in den Ortsteilen würden weitergehende Analysen erfordern, welche im Rahmen der Erstellung des IKEK nicht möglich sind. 28 http://www.kirchhundem.de/Kirchhundem/Bauen-Wohnen/Geb%C3%A4udemanagement

IfR -40- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Die entsprechend festgestellten Bedarfe sind in dem Maßnahmenkatalog des IKEK dokumentiert. Kommunaler Klimaschutzpreis : Desweiteren schreibt die Gemeinde zusammen mit dem Energieversorger innogy den jährlichen kommunalen Klimaschutzpreis aus. Bei diesem kommunalen Wettbewerb können sich Personen, Vereine, Institutionen und Firmen mit bereits durchgeführten oder geplanten Maßnahmen zu den Themen Umwelt- und Klimaschutz bewerben29 . Die Gewinner der prämierten Projekte gewinnen Auszeichnungen und Preisgelder in Höhe von insgesamt 1.000,00 Euro, welches von Energieversorgungs- unternehmen innogy gestiftet wird. Kirchhundem lobt den Preis in diesem Jahr (2017) zum 14. Mal aus 30 .

Untersuchung und Bewertung der Möglichkeiten einer dezentralen Versorgung mit erneuerbaren Energien und damit verbundenen Energieeinsparungen

° Energieträger Holz : Ein regional wesentliches und noch nicht ausgeschöpftes Potenzial besteht in der Nutzung von Holz als alternative Energiequelle im gewerblichen Bereich und in Privathaushalten, hier insbesondere im Rahmen der Waldbewirtschaftung anfallendes Restholz sowie Material aus der Landschaftspflege, aber auch durch Holzeinschlag im Privatwald gewonnenes Energieholz. Dieser natürlich vor Ort vorhandene und zwangsläufig bei der wirtschaftlichen Betätigung im Gemeindewald anfallende Rohstoff könnte in Form von Hackschnitzeln als Brennmaterial für holzbefeuerte Blockheizkraftwerke (Kraft-Wärme-Kopplung) genutzt werden. Diese Blockheizkraftwerke könnten im gewerblichen Bereich genutzt werden, aber auch für private und öffentliche Gebäude als Unterstützungsform bei der Energieversorgung. Denkbar wäre hierbei zudem eine Beteiligung privater Waldbesitzer etwa in Form einer „Holzenergie-Genossenschaft“, um Hackschnitzel als Energieträger aus der Region für die Region zu vermarkten.

° Energieträger Wind : Potenzielle Windkraftkonzentrationsflächen wurden durch die Gemeinde Kirchhundem in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Bezirksregierung Arnsberg bewertet. Auf Grund der Tatsache, dass es im Gemeindegebiet zahlreiche hochwertige Schutzgebiete gibt, erscheint angesichts dieser faktischen Ausschlusskriterien eine Genehmigungsfähigkeit weiterer Windkraftanlagen im Gemeindegebiet in nur begrenztem Umfang gegeben 31 .

° Grundsätzlich ist im Zusammenhang mit der weiteren Nutzung des Potenzials Erneuerbarer Energien auch von Bedeutung, dass im Gemeindegebiet Unternehmen

29 https://iam.innogy.com/ueber-innogy/innogy-vor-ort/soziales-engagement/klimaschutzpreis 30 http://www.kirchhundem.de/Rathaus/Aktuelles/Wettbewerb-RWE-Klimaschutzpreis-2017- .php?object=tx,23=7&FID=2308.1274.1&NavID=2308.25&La=1 30 Integriertes Klimaschutzkonzept 08.1&ModID=7&FID=2308.1274.1&NavID=2308.25&La=1 31 Der Ausschuss für Bauen, Umwelt und Gemeindeentwicklung der Gemeinde Kirchhundem hat die Thematik in der Sitzung vom 05.04.2017 beraten. Dabei wurde von Ausschussvertretern auch auf die Landtagswahlen 2017 in Nordrhein-Westfalen hingewiesen, nach deren Ausgang möglicherweise Änderungen von Genehmigungs- tatbeständen für Windkraftanlagen erfolgen werden.

IfR -41- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

ansässig sind, welche im Bereich der Entwicklung von Elektromobilitäts-Ladeinfrastruktur als Innovationstreiber aktiv sind 32 . Ziel der Unternehmen in der Produktentwicklung ist es u.a., die Nutzung der Ladeinfrastruktur zu vereinfachen und damit den Umfang der Nutzung unter Marktbedingungen im hiesigen Raum deutlich zu erhöhen. Die Gemeinde Kirchhundem ist im Rahmen ihres Wirtschaftsdialoges mit den Unternehmen bestrebt, auch im Gemeindegebiet eine den gesetzlichen Vorgaben entsprechende einheitliche und nutzergerechte Ladeinfrastruktur aufzubauen.

° Neben den technischen Maßnahmen besteht ein weiterer Bedarf an nichttechnischen Maßnahmen, welche darauf abzielen, das individuelle Energieverbrauchsverhalten zu stärken und den Bezug von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien zu fördern (z. B. Durchführung von Informationsveranstaltungen, Energieberatungen der Gemeinde zusammen mit der Verbraucherzentrale NRW)

° Nach Datenstand von 2017 werden ca. 8 % des Strombedarfs der Gemeinde Kirchhundem durch Anlagen gedeckt, welche nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, (EEG) meldepflichtig sind. Die Windkraft macht mit einer Gesamtleistung von ca. 3.447 MWh / Jahr den höchsten Anteil an den erneuerbaren Energiequellen aus. Auf die Windkraft folgt die Nutzung von Solarenergie. Nachfolgend sind Leistungen und Anteile an der Nutzung Erneuerbarer Energien in Kirchhundem (Stand 08-2015) dargestellt.

Stromquelle Anlagen MWh / Jahr

Windkraft 2 Anlagen 3.447

Solarenergie 158 Anlagen. 2 MW (peak) 2.032

Wasserkraft 1 Anlage 5

Biomasse k.A. 0

Geothermie k.A. 0

Tab. 10: Leistungen und Anteile an der Nutzung Erneuerbarer Energien in Kirchhundem (Quelle: EnergyMap, Gemeinde Kirchhundem, Datenstand 2015)

Einzelne Maßnahmen privater Träger bzw. Eigentümer zur energieeffizienten Sanierung und zur nachhaltigen Energieversorgung von Gebäuden oder Gemeinschafts- einrichtungen in den Ortsteilen konnten im Untersuchungsrahmen der IKEK-Planung nicht erhoben werden.

° Sachlicher Teilplan „Energie“ des Regionalplans Arnsberg: In dem thematischen Zusammenhang ist der Beschluss des Regionalrates Arnsberg des „Aktionsprogramms Erneuerbare Energien im Regierungsbezirk Arnsberg“ vom 07.04.2011 relevant. Teil

32 In dem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die EU-Kommission in einem neuen Richtlinienentwurf eine europaweit einheitliche Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität vorgeschrieben hat. Elektroautos werden in Europa daher künftig mit einer Ladesteckertechnik betankt, die vom Unternehmen Mennekes aus Kirchhundem entwickelt wurde. Der so genannte Typ-2-Stecker des Unternehmens ist bereits heute an den deutschen Ladestationen Norm und wird auch als gemeinsamer Ladestecker für ganz Europa eingesetzt. Die europaweite Standardisierung gilt auch als wichtiger Beitrag, um Nutzern und Energieversorgern Investitionssicherheit zu geben (Quelle: Energieagentur NRW).

IfR -42- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

dieses Aktionsprogramms ist die Entwicklung eines Sachlichen Teilplans „Energie“ des Regionalplans Arnsberg, um die regionalplanerischen Voraussetzungen zur Umsetzung der Energiewende in den fünf südwestfälischen Kreisen Soest, Märkischer Kreis, Hochsauerlandkreis, Kreis Olpe, Kreis Siegen-Wittgenstein zu schaffen. Als fachlich sektoraler Regionalplan, ergänzt der Sachliche Teilplan „Energie“ die bestehenden räumlichen Teilabschnitte um Festlegungen zu verschiedenen energiebezogenen Themenbereichen, u.a.: Windenergie, Freiflächenphotovoltaikanlagen, raumbedeutsame Biogasanlagen und Kraft-Wärme-Kopplung 33 . Elektromobilität Die Gemeinde Kirchhundem strebt einen Ausbau der Infrastruktur mit Elektroladeangeboten im Gemeindegebiet an und beabsichtigt in dem Zusammenhang auch eine intensive Zusammenarbeit mit regionalen Vertragsunternehmen der Energieversorgung und weiteren Betrieben, welche z. B. Elektroladesäulen bereits betreiben oder dieses Angebot künftig möglicherweise vorhalten können 34 (siehe auch weitere Ausführung oben). Aktuell sind in der Gemeinde folgende Ladestandorte für Elektrofahrzeuge am Rathaus der Gemeinde und am Betriebsgelände der Firma Mennekes eingerichtet. Als weitere mögliche Standorte benennt die Gemeindeverwaltung (in Planung): - die Bahnhöfe im Kernort und in Welschen Ennest (P+R-Parkplatz) - die ortszentralen Besucherparkplätze in Oberhunden und Würdinghausen

- weitere Betriebe z. B. des Einzelhandels, des verarbeitenden Gewerbes und der Gastronomie in verschiedenen Ortsteilen

Am Haus des Gastes steht eine RWE-Ladesäule für E-Bikes zur Verfügung und eine E-Bike- Verleihstation (Trekkingräder; Betreiber: Kur- und Verkehrsverein Oberhundem). Außerdem bieten gegenwärtig bereits vier private Übernachtungs- und Gastronomiebetriebe Möglichkeiten zur Aufladung von E-Bikes an und reagieren damit auf den steigenden Bedarf von Radtouristen. E-Bike-Ladestationen werden an folgenden Standorten angeboten 35 : - Hotel Rhein-Weser-Turm

- Landgasthof Schwermer in Heinsberg - Landhotel Gut Ahe (auch Verleihstation für E-Mountain-Bikes) - Waldhotel Einstein in Böminghausen (auch Verleihstation für E-Mountain-Bikes)

33 Zur Beteiligung der Öffentlichkeit wurde der Entwurf des Regionalplanes in der Zeit vom 22.08.2014 bis zum 22.12.2014 bei der Bezirksregierung in Arnsberg und bei den Kreisverwaltungen der fünf südwestfälischen Kreise öffentlich ausgelegt. Bei Abfassung dieses Konzepts ist das Beteiligungs- und Auswertungsverfahren noch nicht abgeschlossen. 34 Die Gemeindeverwaltung Kirchhundem hat in der Sitzung des Ausschusses für Bauen, Umwelt und Gemeinde- entwicklung vom 05.04.2017 über den Stand des Ausbaus von Elektroladesäuleninfrastruktur im Gemeindegebiet sowie mögliche öffentliche Fördermaßnahmen informiert. 35 https://www.lennestadt-kirchhundem.de/Radfahren/E-Bike-Ladestationen

IfR -43- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

2.1.6 Arbeitsmarkt, Gewerbe, Handwerk, Land- und Forstwirtschaft

Beschäftigte und Arbeitsmarkt 36 In der Gemeinde Kirchhundem sind 3.310 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon arbeiten 2.687 Personen in Vollzeit (Stand: 30.06.2015).

Das durchschnittliche verfügbare Einkommen der privaten Haushalte im Jahre 2012 in Kirchhundem beträgt 24.542 € je Einwohner. Damit befindet sich Kirchhundem auf dem 47. Rang von insgesamt 396 Gemeinden in NRW. Das arbeitsplatzbedingte Pendlerverhalten zeichnet sich in Kirchhundem durch mehr Aus- als Einpendler (negatives Pendlersaldo: - 1.392) aus. Das verarbeitende z. T. exportorientierte Gewerbe ist traditionell ein wichtiges Standbein des Arbeitsplatzangebots. Betriebe aus den Bereichen „Herstellung von Metallerzeugnissen“, „Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren“, „Herstellung von elektrischen Ausrüstungen“ und die „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ prägen die Wirtschaftsstruktur der Gemeinde. Etwa 43,1 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis Olpe arbeiten in der „Herstellung von Metallerzeugnissen“. Den als Anlage 1 dokumentierten Ortsteilprofilen können weitere Informationen über den Bestand an Betrieben in den Ortsteilen entnommen werden. Der Bestand von Gewerbegebietsflächen ist in Kap. 2.1.1 dargestellt.

Land- und Forstwirtschaft

Ca. 2,3 % der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Kirchhundem sind in der Land- und Forstwirtschaft tätig. Dieser Satz liegt über dem nordrhein-westfälischen Durchschnitt von ca. 0,6 %. Freiflächen in Kirchhundem im Gesamtumfang von ca. 5.860 ha werden überwiegend forstwirtschaftlich genutzt (Anteil ca. 83 %) und zu einem geringeren Anteil (ca. 17 %) landwirtschaftlich genutzt. Futterbau und Milchviehhaltung sowie Mutterkuhhaltung sind vorherrschende landwirtschaftliche Betriebszweige in der Region. Auch aufgrund der topografischen Bedingungen und der Bodenverhältnisse ist die landwirtschaftliche Nutzung extensiv ausgerichtet und trägt damit entscheidend zur Erhaltung des typischen Bildes der Kulturlandschaft und zur Erhaltung der landschaftlichen Struktur- und Biotopvielfalt bei. Einzelne Betriebe haben Betriebszweige im Bereich Landtourismus oder Urlaub auf dem Bauernhof entwickelt (z. B. der Landhof Gut Ahe) oder erwirtschaften zusätzliche Einkommensbeiträge im Bereich Direktvermarktung (z. B. Betrieb im Weiler Bettinghof).

Die Landwirtschaft im Gemeindegebiet wird durch die berufsständischen Vertretungen (Landwirtschaftsverband, Landwirtschaftskammer NRW) und weitere regionale Partner (z. B. Naturpark Sauerland-Rothaargebirge) bei Vorhaben zur Einkommensdiversifikation unterstützt, z. B. im Bereich Agrotourismus oder Regionale Vermarktung von Qualitätsprodukten. Im Bereich der nachhaltig betriebenen Forstwirtschaft stellt die feststellbare Zunahme von mit Weihnachtsbaumkulturen genutzten Flächen in einigen Ortsteilen einen potenziellen Konflikt

36 Quelle: IT NRW, Kommunalprofil Gemeinde Kirchhundem

IfR -44- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem dar, da diese Nutzung nicht standortgerecht ist und sich im Falle großflächig angelegter Kulturen negativ auf das Landschaftsbild auswirkt. Dadurch kann auch die Attraktivität als Freizeit- und Wandertourismusregion beeinträchtigt werden.

2.1.7 Tourismus, Freizeit, Kultur

Organisation und Konzept der Tourismusvermarktung Die Gemeinde Kirchhundem bewirbt sich touristisch gemeinsam mit der Nachbarkommune Lennestadt. Beide Kommunen gründeten im Jahr 2005 die Touristische Arbeitsgemeinschaft (TAG) Kirchhundem und Lennestadt. Informationen über die touristischen Angebote im Gemeindegebiet Kirchhundem erhalten die Gäste an der Geschäftsstelle in Lennestadt- Altenhundem, an der Bürgerinformation im Rathaus Kirchhundem, am Haus des Gastes in Oberhundem sowie bei den Gastgebern in den Ortsteilen. Ebenso steht für die Gästezielgruppen ein gemeinsamer touristischer Internetauftritt 37 der Kommunen Kirchhundem und Lennestadt als Angebots- und Buchungsplattform zur Verfügung.

Die konzeptionelle Grundlage der TAG ist nachfolgend gekennzeichnet: Touristische Themenschwerpunkte: - Natur aktiv genießen - Wandern, Nordic Walking, Radfahren (Touren, Mountainbiking, Rennrad), Wintersport (insbes. Ski-Langlauf) - Familienurlaub (u.a. Urlaub auf dem Bauernhof, Panorama-Park Sauerland Wildpark, Elspe Festival, NaturErlebnis - Führungen mit den Rangern des Landesbetriebs Wald und Holz NRW an der Grube Alwine, Galileo Park, Naturfreibäder, Themenwanderung „Grenzgeschichten hautnah“, Rothaarsteig-Erlebnisstationen) - Tagestourismus – Wandern, Radfahren, Ausflugsziele

In die genannten Schwerpunkte ist der Angebotsbereich Gesundheitsprävention und Wellness als ein weiteres regionales Qualitätsmerkmal eingebunden. Mit der Konzentrierung der touristischen Entwicklung auf die drei o.a. Themenschwerpunkte und der stetigen qualitativen Entwicklung dieser Produkte reagiert die Touristische Arbeitsgemeinschaft auf die Anforderungen und Entwicklung des Marktes und setzt dies mit vielfältigen Werbemaßnahmen zielstrebig und zielgruppengerecht um.

Infrastruktur zur Themenwelt Wandern und Radfahren-Wandern Die Gemeinde Kirchhundem gehört zu den Sauerland-Wanderdörfern und damit zur ersten Qualitätsregion Wanderbares Deutschland. Das Angebot ist damit ausgezeichnet durch ein gut markiertes, beschildertes und orientierungsfreundliches Wanderwegenetz (Beschilderung mit Nah- und Fernzielen, km-, Höhen- und Standortangaben analog dem Beschilderungssystem am Rothaarsteig). Ziel ist es, die Qualität des Rothaarsteiges in das Wandergebiet der Gemeinde zu transportieren. Ein zusätzliches Auszeichnungsmerkmal sind sog. Qualitätswanderwege im Gemeindegebiet. Der überregional bekannte und als Premium- Wanderweg klassifizierte „Rothaarsteig“ quert auf einer Gesamtstrecke von etwa 20 km die

37 Tourist-Information Lennestadt-Kirchhundem (http://www.lennestadt-kirchhundem.de)

IfR -45- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Region Lennestadt-Kirchhundem 38 . Als „Weg der Sinne“ ermöglichen Erlebnisstationen und ein „Hörerlebnis-Pfad“ zum Thema „Grenzgeschichten“ ein abwechslungsreiches Naturerlebnis. Zugangswege (Gesamtlänge ca. 35 km) zu dem seit 15 Jahren in der Gemeinde beworbenen Rothaarsteig befinden sich in den Ortsteilen Oberhundem (2), Heinsberg (2), Welschen Ennest (1, über Mark, Wirme, Ahe nach Heinsberg und dort über den südl. Zugangsweg) sowie vom PanoramaPark Sauerland Wildpark (1). Weiterhin werden als Qualitätswege der Premiumweg „Oberhundemer Bergtour – unterwegs auf Eselspfaden“ (Rothaarsteig-Spur) sowie die Rundtour „Krenkeltal & Goldener Zapfen“ angeboten. Darüber hinaus können Wanderer diverse Rundtouren von 8-15 km Länge erleben, die im online Tourenportal abrufbar sind und z. T. in Broschüren beworben werden. Im Aktivsegment spielt der Radtourismus ein Standbein in der Region. Relevant für Kirchhundem sind u. a. die nahgelegenen Tourenwege „Sauerland-Radring - unterwegs auf alten Bahntrassen“ (84 km) 39 sowie die Lenneroute (140 km) 40 . Darüber hinaus werden spezielle Pauschalangebote für Wander- und Radtouristen angeboten, weiterhin Pocketguides sowie Internetinformationen mit Tourenvorschlägen für Trekking, Mountainbike und Rennrad. Auf Angebote wie Elektroladesäulen und Verleihangebote für die Gästegruppe der E-Bikefahrer wird in Kap. 2.1.5 (Verkehr/Mobilität) näher eingegangen. Qualitätsbetriebe / zertifizierte Gastgeber

Vorhandene Qualitätsangebote sind z. B. durch folgende Gütesiegel ausgewiesen: - Rothaarsteig-Qualitätsbetriebe - Qualitätsgastgeber „Wanderbares Deutschland“

- Service-Q Deutschland - Dehoga-Zertifizierungen („Sterne-Klassifizierung“) - DLG-Gütezeichen

Angebote für Zielgruppen Wanderer, Familien, Aktivurlauber Nachfolgend werden, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, weitere regionaltypische touristische Angebote näher beschrieben:

- Rhein-Weser-Turm: Dieser Aussichtsturm mit Gaststätte ist beliebtes Ausflugsziel für Motorradfahrer, Radfahrer und Wanderer. Er liegt auf dem 650 m hohen Westenberg - Heitmickebrücke - ehemaliges Eisenbahnviadukt über den Hundembach - Bad am Rothaarsteig und Oberhundemer Wellness-Oase in Oberhundem: bietet ein umfangreiches Angebot an Entspannungs- und Wellenessangeboten sowie eine Saunalandschaft

38 Tourist-Information Lennestadt-Kirchhundem: http://www.lennestadt-kirchhundem.de/Wandern/Rothaarsteig2 39 http://www.sauerlandradring.de/ 40 http://www.lenneroute.de/

IfR -46- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

- Gemeindeheimatmuseum im Kulturgut Schrabben Hof in Silberg mit nostalgischem Café und Trödelscheune - Kulturelle Veranstaltungen des MuT (Musik und Theater) Sauerland e.V. im Kulturgut Schrabben Hof, der einzelnen Vereine (z.B. Schützenfeste, Karnevalsveranstaltungen der Kulturgemeinde Hundem-Lenne e.V. - Kurpark mit Kneipp- und Minigolfanlage am Haus des Gastes in Oberhundem - Stickereimuseum in Oberhundem - Panorama Park Sauerland Wildpark, sowie weitere Ausflugsziele in der näheren Umgebung liegend:, Elspe Festival, Fort Fun Abenteuerland, Galileo Park, Kyrill-Pfad - Wallfahrtskirche Kohlhagen

Landtourismus In der Gemeinde Kirchhundem gibt es derzeit vier landwirtschaftliche Betriebe, die Urlaub auf dem Bauernhof anbieten 41 . Ihr Angebot richtet sich u. a. vor allem an Familien, die in der Region Urlaub machen. Wintersport Etwas abseits der großen Wintersportangebote im Hochsauerlandkreis sind in der Region kleinere Anlagen für Abfahrt- und Langlaufski vorhanden 42 . Auf rd. 680 m Höhe liegt der Rhein-Weser-Lift in Oberhundem, ein Tellerlift mit ca. 260 m Schlepplänge. Die Flutlichtanlage eignet sich v.a. auch für Familien mit Kindern sowie Anfänger. Am Rhein-Weser-Turm befinden sich maschinell gespurte und zertifizierte Loipen auf ca. 700 m (u.a. Einstieg in die Rothaarloipe). Hotellerie, Gastronomie

Übernachtungsgästen stehen in Kirchhundem 633 Betten in insgesamt 21 Betrieben (2015) zur Verfügung (=Betriebe mit mindestens 10 Betten sind statistisch erfasst; insgesamt sind es rd. 50 Betriebe mit ca. 800 Betten). Das Beherbergungsangebot umfasst Hotels, Pensionen, Bauernhof-Pensionen und Ferienwohnungen unterschiedlicher Kategorien. Zu den Tourismus- Zielgruppen zählen vor allem Wanderer, Kurzurlauber und Freizeitgäste. Ein Großteil der Gäste kommt aus den Regionen Ruhrgebiet (Rhein-Ruhr) und Westfalen sowie aus den Niederlanden. In Kirchhundem übernachteten im Jahr 2015 24.651 Gäste, mit einer Zunahme zum Vorjahr um +17,4 % . Die mittlere Aufenthaltsdauer in Kirchhundem lag im angegebenen Zeitraum bei 2,1 Tagen bei inländischen und 2,6 Tagen bei ausländischen Gästen 43 . Die Betriebe in Kirchhundem beherbergten im Jahr 2016 insgesamt 25.585 Gäste, mit einer Zunahme zum Vorjahr um 3,8%. Die mittlere Aufenthaltsdauer in Kirchhundem lag im angegeben Zeitraum bei 2,2 Tagen bei inländischen und bei 2,8 Tagen bei ausländischen

41 Bauernhof-Pensionen Kirchhundem/Lennestadt: http://www.lennestadt-kirchhundem.de/Uebernachten2/Ihre- Gastgeber/Urlaub-auf-dem-Bauernhof 42 Tourist-Information Lennestadt-Kirchhundem: http://www.lennestadt-kirchhundem.de/Die-Region/Wintersport 43 IT.NRW: Beherbergung im Reiseverkehr in Nordrhein-Westfalen Januar - Dezember 2015 nach Betriebsarten in Kirchhundem

IfR -47- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Gästen. Insgesamt wurden 56.700 Übernachtungen gebucht, mit einer Zunahme zum Vorjahr um 8,8% 44 .

2.1.8 Natur und Landschaft Die Gemeinde Kirchhundem wird von den Landschaftsräumen „Südsauerländer Bergland“ und Rothaargebirge sowie in den Bereichen „Innersauerländer Senken“ geprägt. Für die Landschaft charakteristisch ist ein ausgeprägtes Relief, mit tiefen, engen Tälern und dominierenden Waldflächen mit hohem Nadelholzanteil. Tatsächlich ist die Gemeinde die waldreichste des Landes Nordrhein-Westfalen, sie besitzt mit 75 % den größten Anteil der Gesamtfläche an Wald aller Gemeinden 45 . Bei den 13 ausgewiesenen Naturschutzgebieten handelt es sich überwiegend um Wacholderheidegebiete. Im „Sellenbruch“ finden sich große Königsfarnvorkommen. Auf einer Fläche von ca. 4 ha befindet sich das Natura 2000-Gebiet „Krähenpfuhl“ mit zwei Teilflächen auf dem Höhenzug zwischen Kirchhundem-Flape und Albaum. Hier sind seltene Biotopstrukturen verbreitet, z. B. Wachholderheide, Moorwälder sowie Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder 46 . Insgesamt 13 ha des Naturschutzgebiets Albaumer Klippen stehen ebenfalls als FFH-Gebiet unter Schutz. Das Gebiet zeichnet sich durch eine ca. 750 m lange Felsgruppe aus, die mit ihren Felsspalten eine Biotopnische für seltene Tier- und Pflanzenarten bietet. Dorfökologie und Landschaft

Wie im die vorstehenden Text bereits dargestellt, umfasst der Waldflächenanteil im Gemeindegebiet ca. 75 % und der Anteil der ganz überwiegend als Grünland genutzten Landwirtschaftsfläche im Gemeindegebiet ca. 15 %. Insbesondere auch im Hinblick auf die Einbettung der Ortsteile in die insgesamt 13 ausgewiesenen Naturschutzgebiete sowie in mehrere Natura 2000-Gebiete findet die Entwicklung in den Ortsteilen schon langjährig mit einer intensiven Naturschutzausrichtung statt. Sichtbarer Ausdruck dafür sind die dorfökologisch bedeutsamen hohen Anteile von Grünstrukturen auf öffentlichen und privaten Flächen (siehe Ortsteil-Themenkarten 1) sowie die gegebene landschaftliche Einbindung mit unmittelbar an die Orte angrenzenden Natur- und Landschaftsschutzgebieten.

Die Gemeinde Kirchhundem unterstützt die lokalen Naturschutzpotenziale durch die langjährige Praxis der Pflege und Unterhaltung öffentlicher Grünflächen, indem z. B. extensive Nutzungen und eine Verwendung von Pflanz- und Saatgutmaterial aus standortgerechten heimischen Arten erfolgt. Damit kommt die Gemeinde auch ihrer Vorbildfunktion gegenüber der Bürgerschaft nach.

2.1.9 Weitere Planungen und Entwicklungsprozesse Vorliegende für das IKEK und INSEK wesentliche Vorplanungen und Konzepte im Gemeindegebiet Kirchhundem sind im Folgenden zusammengefasst (in zeitlicher

44 IT.NRW: Beherbergung im Reiseverkehr in Nordrhein-Westfalen Januar - Dezember 2015 nach Betriebsarten in Kirchhundem 45 https://www.it.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2012/pres_047_12.html 46 Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen: http://natura2000- meldedok.naturschutzinformationen.nrw.de/natura2000-meldedok/de/fachinfo/listen/meldedok/DE-4914-301

IfR -48- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Reihenfolge). Deren Ergebnisse und Empfehlungen wurden bei der Erarbeitung des IKEK ebenfalls berücksichtigt.

° Integriertes ländliches Entwicklungskonzept (ILEK): Die Gemeinde Kirchhundem erstellte zusammen mit der Stadt Lennestadt im Jahr 2006 ein ILEK für die Region Hundem- Lenne 47 . Das ILEK bildete in den Folgejahren der Förderperiode 2007-2013 die Grundlage für öffentliche Fördermaßnahmen der ländlichen Entwicklung und der Dorfentwicklung.

° Wirtschaftsförderungskonzept für die Gemeinde Kirchhundem : Im Jahr 2007 erarbeitete die Universität Siegen (Lehrstuhl Pro KMU) im Auftrag der Gemeinde Kirchhundem ein Wirtschaftsförderungskonzept. Dieses umfasst im Ergebnis einen thematisch gegliederten, strategischen Ziel- und Maßnahmenplan. Die Verfasser empfehlen der Gemeinde, die Ergebnisse als Leitlinie für eine strategische Neuausrichtung im Bereich der Wirtschafts- förderung zugrunde zu legen.

° Leitbildpapier „Vision 2025 : ein Leitbild für die Gemeinde Kirchhundem “: ausgehend von dem vorgelegten o. g. Wirtschaftsförderungskonzept fand im Jahr 2009 in der Gemeinde ein Arbeitskreis-Dialogprozess mit verschiedenen gesellschaftlichen Interessengruppen statt, dessen Ergebnisse als Leitbild Vision 2025 dokumentiert wurden. Den in dem Leitbildpapier formulierten Handlungsbedarfen, Zielen und Maßnahmenvorschlägen zu den Themenfeldern - Image und Identität - Veraltung und Dienstleistung - Leben und Versorgen in den Ortskernen - Soziale Strukturen, Bürger und Generationen - Wirtschafts- und Unternehmerstandort - Tourismus und Besucher kommt im Sinne von strategischen Handlungsansätzen weiterhin grundsätzlich Bedeutung zu. In dem IKEK-Prozess wurden die Empfehlungen des Leitbildpapiers berücksichtigt.

° Wirtschaftspolitisches Rahmenkonzept Kreis Olpe : Der Kreis Olpe erstellte im Jahr 2011 gemeinsam mit den kreisangehörigen Kommunen ein wirtschaftspolitisches Rahmenkonzept. Das Konzept mündet in Handlungsempfehlungen unter Berücksichtigung von insgesamt 8 Themenfeldern und wurde den beteiligten Kommunen und ihren zuständigen Gremien zur Beschlussfassung über mögliche ausführende Aktivitäten vorgelegt. In dem wirtschaftspolitischen Rahmenkonzept wurden als zentrale Zielaussagen formuliert, gute Standortbedingungen für die Unternehmensentwicklung zu gestalten und auch notwendige Anreize zu schaffen, damit die Menschen in der Region leben und arbeiten wollen (Freizeit,- Kultur- und Bildungsangebote, Gestaltung von Lebens- und Wohnumfeld).

° Regionale 2013 Südwestfalen : Im Rahmen der Regionale hatte die Bürgergemeinschaft aus Oberhundem verschiedene Projekte zur Ortsentwicklung in Oberhundem qualifiziert,

47 https://www.yumpu.com/de/document/view/10234361/ilek-fur-die-region-hundem-lenne-bezirksregierung- arnsberg

IfR -49- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

welche jedoch durch die Regionale nicht zur Förderung aus öffentlichen Programmen vorgesehen wurden. Einige Projekte werden im Rahmen des IKEK aufgegriffen und sind in dem Maßnahmenkatalog des IKEK berücksichtigt.

° LEADER-Bewerbung „4plus Quartett mit Weitblick “: Gemeinsam mit den Gemeinden Hilchenbach, Kreuztal, und Siegen (mit ausgewählten Stadtteilen) hatte sich die Gemeinde Kirchhundem im Jahr 2015 als LEADER-Region „4plus Quartett mit Weitblick 48 “ beworben. Wenn auch die Bewerbung nicht zur Auswahl als Förderregion geführt hat, sind dennoch verschiedene in der Entwicklungsstrategie formulierte und auf die Gemeinde Kirchhundem bezogene Projekte von den regionalen Akteuren weiter verfolgt worden. Dabei handelt es sich um Vorhaben zur Erhaltung von Bauobjekten mit besonderer ortsbildprägender oder baukultureller Bedeutung. Diese Vorhaben sind als Ergebnis des Bürgerbeteiligungsprozesse im Rahmen des IKEK auch in dem Maßnahmenkatalog des IKEK berücksichtigt: - Historische Fachwerkgebäude an der Flaper Straße im Kernort - Umfeldgestaltung an der Kirche und im Bereich Kirchparkplatz sowie Raiffeisenplatz im Kernort („Neue Mitte“) - Umfeldgestaltung an der Kirche in Albaum - Folgenutzung Haus Schmies in Heinsberg - Dorfentwicklungsmaßnahmen in Albaum, Herrntrop und Rahrbach

° Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“: Seit vielen Jahren nehmen Ortsgemeinschatten der Gemeinde Kirchhundem erfolgreich an dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft 49 “ teil. Im Jahr 2016 haben sich insgesamt 21 Orte der Gemeinde Kirchhundem beworben.

2.2 Übergeordnete Vorgaben der Raumordnung und Landesplanung Mit einem Einwohnerstand von 12.073 (Stand 31.12.2016) ist die Gemeinde Kirchhundem dem raumordnerisch definierten Raumtyp „sehr peripher“ zugeordnet. Der Kernort Kirchhundem wird als Grundzentrum im Versorgungsbereich definiert 50 .

Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen (LEP NRW) Nach Abschluss und Auswertung der öffentlichen Beteiligungsverfahren hat das Landeskabinett am 5. Juli 2016 den neuen Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen aufgestellt. Die Zustimmung des Landtags erfolgte am 14.12.2016. Am 08.02.2017 ist der neue Landesentwicklungsplan NRW (LEP) in Kraft getreten.

Die Gemeinde Kirchhundem ist gemäß LEP NRW in der zentralörtlichen Gliederung als Grundzentrum ausgewiesen. Das nächstgelegene Mittelzentrum ist Lennestadt. Ergänzende Ausführung zum neuen LEP NRW : Mit dem LEP werden für die nächsten 15 bis 20 Jahre Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung Nordrhein-Westfalens geschaffen. Wirtschaft, Politik und Kommunen hatten mit überwiegend deutlicher Kritik

48 http://4plus.planwerk42.de/ 49 http://www.kirchhundem.de/index.php?object=tx|2308.1&ModID=255&FID=2308.153.1 50 Bezirksregierung Arnsberg, Bezirksplanungsbehörde: Regionales Ordnungssystem

IfR -50- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem gegenüber der Landesregierung auf den Ausgangsentwurf des LEP aus dem Jahr 2013 reagiert. Zentrale Kritikpunkte betrafen die Auffassung einer zu starken Einschränkung der kommunalen Planungsflexibilität sowie zu weitreichender Restriktionen bei der Entwicklung neuer Gewerbeflächen, insbesondere auch in Orten mit weniger als 2000 Einwohnern (siehe öffentliche Berichterstattung). Der LEP in der nun rechtskräftigen Fassung sieht gegenüber der Entwurfsfassung von 2013 u.a. bestimmte Ausnahmen für kleine Ortsteile vor. In der folgenden Übersicht sind wesentliche Argumente im Rahmen der Beteiligungsverfahren zur Neuaufstellung des LEP NRW zusammengefasst.

IfR -51- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Landesentwicklungsplan NRW (In Kraft getreten am 08. Februar 2017)

Stellungnahmen zum Bereich Gewerbe/Wohnen Auswirkungen auf Gewerbe und Wohnen (Quellen: IHK NRW, IHK Arnsberg, Anregungen zum LEP im Rahmen des Beteiligungsverfahrens, Städte- und (Schlussfolgerungen aus den Stellungsnahmen) Gemeindebund NRW) ° Einschränkung der kommunalen Planungshoheit ° Zu geringe Bedeutungszuweisung des Bereichs ° Einschränkung der kommunalen Planungsflexibilität Wirtschaft ° Freiraumschutz bei hoher Flächenproduktivität der ° Fehlende Deregulierungs- und Kommunalisierungsabsichten Wirtschaft und gleichzeitig geringer Flächen- ° Verstärktes Konfliktpotenzial zwischen unterschiedlichen Nutzungen inanspruchnahme von 2,2 % zu restriktiv ° Verstärkter Ansiedlungsdruck auf schon angespannte Gewerbe- und ° Ausnahmeregelungen im Freiraum gelten nicht für Industrieflächen gewerbliche Betriebe (Bauleitplanung im Außenbereich, zu geringer Flexibilisierungszuschlag, ° Erschwerte Erweiterungsmöglichkeiten für Betriebe Erweiterungen/Arbeitskräfte) ° Einschränkung der Eigenentwicklung der Orte mit weniger als 2000 ° Unmittelbare‘ Anschließung neuer Gewerbegebiete an Einwohnern bestehende Siedlungsstrukturen erschwert Gewerbeentwicklung ° Erschwerte Nachnutzung von Brachflächen durch Argumentation Landesregierung fehlende Möglichkeiten, Flächen für die Erschließung neu (Quelle: Anregungen zum LEP im Rahmen des Beteiligungsverfahrens) zu versiegeln ° Regionalplanänderungen ermöglichen flexible Handhabung mit ° Fehlender Einbezug topographischer Besonderheiten bei Bedarfen der Wirtschaft/Kommune der Vermeidung bandartiger Entwicklungen an ° Hohe Priorität Freiraumschutz und Siedlungskonzentration Hauptverkehrsachsen ° Rücknahme von Siedlungsflächen im Regionalplan ° Praxisgerechte Ausnahmen für Orte mit weniger als 2000 Einwohnern hemmt Entwicklungsmöglichkeiten ° Frühzeitiges Erkennen von Flächenengpässen über ° Zu starke Einschränkung der Entwicklungsmöglichkeiten Siedlungsflächenmonitoring von Orten mit weniger als 2000 Einwohnern über den ° Bedarfsgerechte Wohnraumausweisung durch Innenbereich hinaus (Wahrnehmung von Bevölkerungsvorausberechnungen und Siedlungsflächenmonitoring Versorgungsfunktionen)

Quellen : IHK NRW: http://www.ihk-arnsberg.de/upload/stellungnahme_lep_kabinettsbeschluss_2016_11_07_23031.pdf IHK Arnsberg: http://www.ihk-arnsberg.de/upload/erneute_regionale_Stellungnahme_der_IHK_Arnsberg_Hellweg_Sauerland_zum_LEP_Entwurf_23032.pdf IfR Anregungen zum LEP: https://www.land.nrw/sites/default/files/asset/docu-52-ment/zweispalter_04-07-16.pdf Städte- und Gemeindebund NRW: https://www.kommunen-in-nrw.de/presse/pressemitteilungen/detail/dokument/zu-viel-einschraenkung-im- landesentwicklungsplan.html?cHash=e55ead406585de6d06078c54b196c989 IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Regionalplan Der Regionalplan bildet den rechtsverbindlichen Rahmen für die kommunale Planung. Der Regionalplan für den Teilbereich Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Oberbereich Siegen ist seit dem 09.12.2008 rechtswirksam 51 .

Im Jahre 2017 wurde ein Verfahren zur Neuaufstellung des Regionalplans eingeleitet. Ein entsprechender Entwurf soll im Jahre 2020 vorliegen.

51 Bezirksregierung Arnsberg: https://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/r/regionalplan/siegen/index.php

IfR -53- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

3. Profile der Ortsteile 3.1 Darstellung prägender Stärken, Schwächen Entsprechend dem oben beschriebenen methodischen Ansatz des IKEK mit den vier Themenfeldern - Siedlung, Bauen, Wohnen - Soziale Infrastruktur - Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus - Infrastruktur, Verkehr, Mobilität, Umwelt, Energie sind die einzelnen Ortsteile einer Analyse von Stärken und Schwächen unterzogen worden. Die dafür verwendeten Kriterien stehen in Übereinstimmung mit der Förderrichtlinie (ILE NRW) und mit den vom Land NRW definierten Anforderungen an Integrierte kommunale Entwicklungskonzepte. Die Dokumentation der ortsteilbezogenen Stärken-Schwächen-Analyse ist der Anlage 2 zu entnehmen. Die im folgenden Text dokumentierte gesamtkommunale Stärken-Schwächen- Analyse greift die ortsteilbezogenen Analysen auf und rundet den Analyseteil mit Aussagen auf der Ebene der Gesamtgemeinde ab. Die aus den Analysen erarbeiteten Beurteilungen zu Entwicklungspotenzialen und Handlungsbedarfen (Ebene Ortsteile und Gesamtkommune) sind in dem anschließenden Kapitel 3.2 dokumentiert. Gesamtkommunale Stärken-Schwächen-Analyse

Themenfeld: Siedlung, Bauen, Wohnen

Stärken Schwächen

° Allgemein gute Nachfrage vorhandener ° Potenzielle Baulücken in den Ortsteilen Wohnraumangebote sollten am Markt zur Verfügung stehen ° Ausreichend wohnbauliche Flächenreserven ° Potenzielles Leerstandsproblem in den vorhanden, da ausreichendes Angebot an nächsten Jahren durch demografischen Bauplätzen im Verhältnis zur realisierten Wandel (der gegenwärtige Anteil von Neubebauung Wohngebäudeeigentümern im Alter 75 Jahre ° Nachverdichtungspotenzial in vielen oder darüber beträgt ca. 7,7 %; der Anteil Ortsteilen bzw. Ortsteilbereichen vorhanden älterer Menschen in der Bevölkerung steigt (Siedlungsstruktur mit Einzelhausbebauung bis zum Jahr 2036 auf ca. 34,9 %,) und großen Grundstücken) ° Angebot an kleineren Wohnungen für jüngere ° Hohe Wohnqualität durch ländliche Menschen und für Senioren ist in den Umgebung und Lage in einer Naherholungs- Ortsteilen nicht ausreichend region, gute Anbindung an das regionale und ° Privater Wohngebäudebestand in den überregionale Verkehrsnetz Ortsteilen ist in der Regel nicht altersgerecht ° Durch regionstypisch Fachwerkbauweise und barrierearm bzw. barrierefrei eingerichtet landwirtschaftliche Hofanlagen geprägte ° Möglicher Bevölkerungsrückgang in den Siedlungsstruktur (auch vielfach nächsten Jahren kann zu mangelnder denkmalgeschützte bauliche Objekte) Auslastung der Infrastruktur, fehlender ° Kein Wohnleerstandsproblem, gesamt-

IfR -54- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

kommunale Leerstandsquote aktuell ca. 1,0 Wirtschaftlichkeit führen % (im Rahmen der Fluktuation) ° Potenzial im Wohnbestand für Mehr- generationenhaushalte

Themenfeld: Soziale Infrastruktur, soziales Miteinander

Stärken Schwächen

° Gut erreichbares und qualitativ gutes ° Angesichts von regional rückläufigen Angebot an Kindergärten in der Gemeinde Schülerzahlen aufgrund der demografischen Entwicklung stehen die Schulstandorte in der ° Schulangebot der Gemeinde mit guter Region in zunehmender Konkurrenz Erreichbarkeit (Grund- und weiterführende untereinander (daher potenzielles Problem Schulen): der Abwanderung von Schülern zu Schulen in o 3 Grundschulen an 3 Standorten Nachbarkommunen) o Sekundarschule Hundem-Lenne (seit ° Infrastrukturelle Anforderungen einer Beginn des Schuljahres 2014/15) mit umfassenden Inklusion können mit einem 4-zügigen Hauptstandort in gegebenen Raumkapazitäten der Schulen Lennestadt-Meggen und einem 2- häufig noch nicht ausreichend berücksichtigt zügigen Teilstandort in Kirchhundem werden o Gemeinschaftshauptschule in ° Angebote bzw. Einrichtungen für ein Kirchhundem (auslaufend) Generationenübergreifendes Wohnen sind in o Darüber gut erreichbares weiterführendes den Ortsteilen noch nicht vorhanden Schulangebot in Nachbarkommunen, ° Potenzielle Schwäche des z.B. Lennestadt, Kreisstadt Dorfgemeinschaftslebens aufgrund der ° Hoher ehrenamtlicher Einsatz der Beobachtung, dass die Wertschätzung der Bürgerschaft in weit über 100 Vereinen und ehrenamtlichem Arbeit für die Institutionen im Gemeindegebiet Ortsgemeinschaft und das ehrenamtliche Engagement generell in der Bevölkerung ° VHS des Kreises Olpe bietet unterschiedliche zurückgeht, v.a. in der Gruppe junger Kurse und Bildungsangebote auch in den Menschen Räumlichkeiten der Haupt- und Sekundarschule sowie dem Kernort Kirchhundem an ° Breites Angebotsspektrum der Musikschule Lennestadt/ Kirchhundem einschl. musikalischer Früherziehung ° Ehrenamts-Netzwerk der Flüchtlingshilfe in Zusammenarbeit mit der Gemeinde ° Gute Integration der Jugend im Rahmen der Vereinsjugendarbeit, sowie durch die vier dezentralen Jugendtreffs der Aufsuchenden Jugendarbeit (AJA) und der Einrichtung „Kleine offene Tür“ (KOT) im Kernort ° Vereinsfeste, traditionelle Schützenfeste, und Kirmesfeiern (Tradition und Brauchtum) ° Soziale Dienstleistungen (ambulante Pflege, niederschwellige Unterstützungsangebote pp.) sind ausreichend vorhanden

IfR -55- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Themenfeld: Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus

Stärken Schwächen

° Hohes Beschäftigungspotenzial der im ° Negatives Arbeitspendlersaldo von – 1.392 Gemeindegebiet ansässigen Betriebe, v.a. im Personen in der Gemeinde Bereich des metall- und kunststoff- ° Standortnachteil für die im Gemeindegebiet verarbeitenden Gewerbes und des ansässige Wirtschaftsunternehmen aufgrund Handwerks des in der Region potenziellen Problems der ° Insgesamt 3.301 sozialversicherungspflichtig Fachkräftegewinnung Beschäftigte am Arbeitsort, davon arbeiten ° Keine bzw. geringe Flächenreserven für 2.687 Personen in Vollzeit gewerbliche Erweiterungen in den zentralen ° Allgemein gute Erreichbarkeit von Gewerbe- und Industriegebieten der Nahversorgungsangeboten in den Ortsteilen, Gemeinde im Kernort und in Nachbarorten ° In rd. drei Viertel der Ortsteile ist kein ° In fast allen Ortsteilen gibt es mobile stationäres Lebensmittelangebot mehr Versorgungsangebote vorhanden; die (gute) Erreichbarkeit der vorhandenen Angebote erfordert in der Regel ° Land- und Forstwirtschaft als Wirtschafts- die Nutzung des PKW durch die Bürger sektor erhält durch nachhaltige Nutzung wesentlich zum Erhalt der regionaltypischen ° Potenzieller Abfluss von Kaufkraft in nahe Kulturlandschaft bei. gelegene Einkaufsorte z.B. Lennestadt und Olpe Anteil Forstflächen an der Freifläche der Gemeinde ca. 83 % ° Potenzielle Schwäche im Bereich medizini- scher Versorgung aufgrund des rück- Anteil landwirtschaftlicher Fläche an der gängigen Bestands von Praxen in ländlichen Freifläche der Gemeinde ca. 15 % Ortsteilen (abhängig von übergeordneten ° Touristische Arbeitsgemeinschaft (TAG) der gesundheitspolitischen Vorgaben) Kommunen Kirchhundem und Lennestadt ° Allgemein kein ausreichendes Angebot an bewirbt die Region als Familien- und Fuß- und Radwegen zwischen den Ortsteilen Wanderurlaubsregion „mitten am (für Freizeit- und Alltagsnutzung) Rothaarsteig“ ° Bedarfsgerechte Freizeitangebote und private ° Kirchhundem gehört zu den Sauerland- Treffmöglichkeiten für junge Menschen / Wanderdörfern und damit zur ersten junge Erwachsene in vielen Ortsteilen nicht Qualitätsregion Wanderbares Deutschland ausreichend

Themenfeld: Technische Infrastruktur, Verkehr, Umwelt, Energie

Stärken Schwächen

° Günstige Verkehrsverbindung/-anbindung ° Tlw. schlechter Erhaltungszustand von durch die B55, die B236 und die B517 und Gemeindestraßen und klassifizierten Straßen gute Erreichbarkeit der Autobahnen BAB4 / ° Häufig zu hohes Verkehrstempo aufgrund gut BAB45 über die B517 ausgebauter Ortsdurchfahrtsstraßen ° Mit den Bahnhöfen in Kirchhundem und in ° Keine ausreichenden bzw. keine Welschen Ennest Anschluss an den Querungshilfen für Fußgänger in vielen Schienenverkehr. Verbindung in Richtung Ortsteilen entlang der Ortsdurchfahrten Siegen und in Richtung Hagen ° Allgemein kein ausreichendes Angebot an ° Regelmäßige ÖPNV-Verbindungen im Fuß- und Radwegen zwischen den Ortsteilen gesamten Gemeindegebiet, sowie Taxibusangebot ° Potenzielle Schwäche im Bereich der ÖPNV- Angebote aufgrund der Tatsache, dass

IfR -56- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

° Das ergänzende Bürgerbusangebot weitere alters-und bedarfsgerechte Angebote (BürgerBus-Verein Kirchhundem e.V.) nur begrenzt wirtschaftlich betrieben werden bedient 14 Ortsteile in der Gemeinde können oder von Nutzern noch nicht ausreichend angenommen werden (z.B. ° Klimaschutz: Gemeinde unterstützt die Taxibus) Mobilisierung der Bürgerschaft für Klimaschutz, schreibt zusammen mit dem ° In den meisten Ortsteilen sind aktuell keine Energieversorger innogy den jährlichen leistungsfähigen Datenbreitband- kommunalen Klimaschutzpreis aus verbindungen vorhanden ° Gemeindegebietsweit vorhandene ° Potenzielle Konfliktlage durch Projektierung Elektroladestandorte für Elektroräder z.B. von Windenergieanlagen in mehreren Rathaus, Haus des Gastes, an touristischen Ortsteile Betrieben (beide letztgenannte auch ° Energetischer Modernisierungsbedarf v.a. im Räderverleih) Gebäudebestand (Wohnen, Gewerbe), ° Zusammenarbeit der Gemeinde mit welcher nach energetischen Kriterien dem ortsansässigen Unternehmen mit dem Ziel Altbaubestand zuzurechnen ist (Gebäude bis des Ausbaus von Elektromobilitäts- Ende 70er Jahre) Infrastruktur ° Potenzieller Konflikt mit Naturschutz und ° Ausbau von leistungsfähigen Datenbreit- Landschaftsbild durch Tannenbaum- bandverbindungen: Abschluss der aufforstungen in vielen Ortsteilen (tlw. direkt Ausbauarbeiten in allen Ortsteilen bis Ende an die Ortschaften angrenzend) 2019 geplant ° Eigengewinnung von Trinkwasser für insgesamt ca. 5.000 Einwohner durch die Gemeindewerke und mehrere Wasserbeschaffungsverbände ° Einsatz von Flurbereinigungsverfahren u.a. zur Durchführung landschaftsökologischer und gewässerökologischer Maßnahmen

IfR -57- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

3.2 Einschätzungen zu Entwicklungspotenzialen und Handlungsbedarfen Im Folgenden werden Schwerpunkte von Entwicklungspotenzialen zur integrierten kommunalen Entwicklung in der Gemeinde Kirchhundem beschrieben, welche als Ergebnis der Strukturanalyse und der Auswertung der Stärken-Schwächen-Analyse entwickelt wurden. Dabei werden die o. g. Themenfelder aufgegriffen: - Siedlung, Bauen, Wohnen - Soziale Infrastruktur - Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus - Infrastruktur, Verkehr, Mobilität, Umwelt, Energie Im Weiteren werden besondere Entwicklungschancen für die Ortsteile und für die gesamtkommunale Entwicklung, welche auf Grundlage dieser Potenziale mit geeigneten Maßnahmen verfolgt werden sollten, aufgezeigt. Ebenso wird auf mögliche Entwicklungshemmnisse hingewiesen, die in dem Zusammenhang zu berücksichtigen sind. Darüber hinaus werden mit Bezug auf die Ortsteile Einschätzungen vorgenommen, welche die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Ortsteile durch künftige Maßnahmen betreffen

- Maßnahmen mit Ausrichtung auf eine Bestandssicherung / Anpassung der Ortsentwicklung - Maßnahmen mit Ausrichtung auf eine notwendige Weiterentwicklung des Ortes in dem entsprechenden Aufgabenbereich

IfR -58- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Themenfeld: Siedlung, Bauen, Wohnen Entwicklungspotenziale Aussagen zu für das IKEK erarbeitete Schwerpunkte sind in den + Entwicklungschancen Beiträge zur gesamtkommunalen Entwicklung nachfolgenden Überschriften mit Unterstreichung - möglichen Entwicklungshemmnissen gekennzeichnet auf gesamtkommunaler Ebene Einschätzung Handlungsbedarfe Ortsteilebene Verwendete Kürzel: BZ=Bezirk B / A: Bestandssicherung / Anpassung W: Weiterentwicklung BZ 1 BZ 2 BZ 3 BZ 4 BZ 5 BZ 6 BZ 7 BZ 8 BZ 9 BZ 10 BZ 11 BZ 12 Heins- Albaum Würding Kirch- Flape Herrn- Hofolpe Benolpe Welsch Rahr- Kruberg Silberg Varste Bracht- Wirme Ober- Schwart Sel- Mar- Rin- berg hausen hundem trop Ennest bach hausen hundem mecke becke mecke secke B/A W W W B/A B/A W B/A W W B/A B/A W B/A B/A B/A B/A W B/A B/A Ausschöpfung des verfügbaren Bau- + Die einzelnen Ortsteile können ihre ° Ein Angebot von bedarfsgerechten Wohnungen flächenpotenzials besonderen Qualitätsprofile herausstellen, z.B. für Zielgruppen, v.a. jüngere Menschen, Familien Ausbau des Wohnraumangebotes für dörfliche Lebensqualität, Naturerlebnisse, und Senioren (kleinere Einheiten) würde die altersgerechtes Wohnen Nähe zu Versorgungs- und Dynamik am lokalen Wohnungsmarkt erhöhen Arbeitsplatzangeboten und Innenentwicklungspotenziale fördern (Umbau, ° Anreize für Hauseigentümer und Bewohner, Umnutzung von Bestandsgebäuden) potenzielle Käufer und Investoren, um Gebäude + Bedarfsorientierte und nachhaltig ausgerichtete bedarfsgerecht umzunutzen oder leerstehende Entwicklung des Gewerbeflächenangebots, im ° Beispielhaft umgesetzte Maßnahmen der Gebäude für Folgenutzungen umzubauen Rahmen übergeordneter Planungsvorgaben Gebäudeumnutzung für Wohnen oder Gemeinschaftsangebote nach dem Prinzip „Neue ° Unterstützung der Kommune von Investitionen, + Gebäudemodernisierung: Bereitschaft zu Ideen in alten Mauern“, kann wirksam zur z.B. Anreize durch ein kommunales Förderpro- weiteren Erhaltungsinvestitionen privater Information und Sensibilisierung der Bevölkerung gramm (sofern Haushaltsmittel verfügbar) Eigentümer und Dorfgemeinschaften ermöglicht es auch, historische Bausubstanz im gesamten Stadtgebiet und darüber hinaus ° Wohnangebote für Zielgruppen v.a. junge und ortsbildprägende Gebäude in den beitragen Menschen & Senioren können in verstärktem Ortsteilen zu erhalten. Umfang in den Ortsteilen etabliert werden − Verstärktes Angebot von Einrichtungen für ° Auch wenn gegenwärtig in allen Ortsteilen betreutes Wohnen fördert nicht die geringe Gebäudeleerstandsquoten festzustellen Sensibilisierung für generationen- sind, kann von einer soziodemografisch übergreifendes Wohnen bedingten Zunahme in den nächsten Jahren ausgegangen werden. − Rückläufige Bevölkerungsentwicklung und Überalterung schwächen die Dynamik am

IfR -59- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

regionalen Wohnungsmarkt

Aufwertung und Nutzungsverbesserung von + Maßnahmen können die Aufenthalts- und ° Maßnahmen tragen insbesondere auch zu einer öffentlichen Flächen Erlebnisqualität öffentlicher Wege und Plätze in inklusionsgerechten Weiterentwicklung in den Erhaltung und Sanierung von ortsbildprägender den Ortskernen steigern Ortsteilen der Gemeinde bei Bausubstanz − Tlw. restriktive gesetzliche Vorgaben für ° Potenziale bestehen v.a. in der Verbesserung bauliche Umgestaltungen öffentlicher Flächen, einer altersgerechten und barrierefreien Nutzung welche auch verkehrserschließende von öffentlichen Flächen in allen Ortsteilen Funktionen besitzen ° Handreichungen für die Bevölkerung / für Hauseigentümer zum Thema regionaler Baukultur können die Bewusstseinsbildung fördern und Handlungspotenziale erschließen

Themenfeld: Soziale Infrastruktur Entwicklungspotenziale Aussagen zu für das IKEK erarbeitete Schwerpunkte sind in den + Entwicklungschancen Beiträge zur gesamtkommunalen Entwicklung nachfolgenden Überschriften mit Unterstreichung - möglichen Entwicklungshemmnissen gekennzeichnet auf gesamtkommunaler Ebene Einschätzung Handlungsbedarfe Ortsteilebene Verwendete Kürzel: BZ=Bezirk B / A: Bestandssicherung / Anpassung W: Weiterentwicklung BZ 1 BZ 2 BZ 3 BZ 4 BZ 5 BZ 6 BZ 7 BZ 8 BZ 9 BZ 10 BZ 11 BZ 12 Heins- Albaum Würding Kirch- Flape Herrn- Hofolpe Benolpe Welsch Rahr- Kruberg Silberg Varste Bracht- Wirme Ober- Schwart Sel- Mar- Rin- berg hausen hundem trop Ennest bach hausen hundem mecke becke mecke secke B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A Verbesserung von Bürgergemein- + Verbesserung der Mehrfunktionalität und ° Maßnahmen tragen zu einer inklusionsgerechten schaftseinrichtungen einschl. „digitaler“ Treffpunkte barrierefreier Nutzung von Bürgertreffpunkt- Weiterentwicklung der Gesamtgemeinde bei. Sicherung der Heimatpflege, des Vereinslebens, einrichtungen in allen Ortsteilen ° Die Attraktivierung der Gemeinde als Wohn- und der ehrenamtlichen Bürgerarbeit + Schaffung von z.B. WLAN-spots an Arbeitsstandort - für die Bevölkerung und ° Ein Schlüsselfaktor für ein weiterhin hohes dorfzentralen Einrichtungen ist ein aktiver potenziell Zuziehende – kann durch eine bürgerschaftliches Engagement in den Ortsteilen Umsetzungsbeitrag zur Digitalisierung der Digitalisierung in den Dörfern entscheidend

IfR -60- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

sind baulich modernisierte und qualitativ dörflichen Ortsteile. Soziale und wirtschaftliche gefördert werden. ausreichend ausgestattete Teilhabekompetenzen werden gefördert, ° Durch funktionale und gestalterische Aufwertung Gemeinschaftseinrichtungen, welche Kommunikationsmöglichkeiten der von Bürgertreffpunkteinrichtungen in den Nutzungsfunktionen für die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen unmittelbar unterstützt Ortsteilen wird die Teilhabe aller Bevölkerungs- Bevölkerungsgruppen im Ort bieten − Unterstützung von baulichen Investitionen mit gruppen an Gemeinschaftseinrichtungen in den ° Auf der Basis eines traditionell vielfältigen kommunalen öffentlichen Mitteln sind aufgrund Ortsteilen weiter verbessert. Dorfgemeinschaftslebens in den Ortsteilen stehen knapper Haushaltsmittel auch zukünftig eng v.a. Entwicklungspotenziale bei Aufgaben der begrenzt Nachbarschaftshilfe und bei generationen- − Ohne planmäßig vorgesehenen Ausbau übergreifenden Hilfeleistungen (jung hilft alt – alt schneller Internetverbindungen in den Dörfern hilft jung) im Vordergrund der Gemeinde (bis Ende 2019 vorgesehen) würde die weitergehende Digitalisierung der dörflichen Ortsteile verzögert

Themenfeld: Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus Entwicklungspotenziale Aussagen zu für das IKEK erarbeitete Schwerpunkte sind in den + Entwicklungschancen Beiträge zur gesamtkommunalen Entwicklung nachfolgenden Überschriften mit Unterstreichung - möglichen Entwicklungshemmnissen gekennzeichnet auf gesamtkommunaler Ebene Einschätzung Handlungsbedarfe Ortsteilebene Verwendete Kürzel: BZ=Bezirk B / A: Bestandssicherung / Anpassung W: Weiterentwicklung BZ 1 BZ 2 BZ 3 BZ 4 BZ 5 BZ 6 BZ 7 BZ 8 BZ 9 BZ 10 BZ 11 BZ 12 Heins- Albaum Würding Kirch- Flape Herrn- Hofolpe Benolpe Welsch Rahr- Kruberg Silberg Varste Bracht- Wirme Ober- Schwart Sel- Mar- Rin- berg hausen hundem trop Ennest bach hausen hundem mecke becke mecke secke B/A B/A W W B/A B/A B/A B/A W B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A Nutzung Potenziale für betriebliche Standort- + Im Zusammenhang mit berufsqualifizierenden ° Die Gemeinde Kirchhundem kann durch entwicklung Angeboten für verschiedene Zielgruppen Unterstützung des Standortmarketing, z.B. ° Eine wichtige Handlungsoption seitens der (Berufseinsteiger und –wiedereinsteiger, Vermarktung von weichen Standortfaktoren Gemeinde besteht in der weiterhin intensiven Zugewanderte) können auch Angebote in (Wohnen in der Natur, saubere Umwelt, sicheres Kontaktpflege und Zusammenarbeit mit den Gemeinschaftseinrichtungen der Ortsteile Wohnen etc.) die Gesamtprofilierung als Wohn- ortsansässigen Unternehmen und Bemühungen durchgeführt werden. und Arbeitsstandort stärken. zur Nachwuchsbindung. + Bedarfsorientierte und nachhaltig ausgerichtete

IfR -61- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Entwicklung des Gewerbeflächenangebots, im Rahmen übergeordneter Planungsvorgaben − Als Folge des anhaltenden demografischen Wandels weiter abnehmendes Fachkräfte- potenzial in der Region, v.a. bei jungen Bevölkerungsgruppen. Die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Unternehmen kann dadurch in den nächsten Jahren weiter beeinträchtigt werden. BZ 1 BZ 2 BZ 3 BZ 4 BZ 5 BZ 6 BZ 7 BZ 8 BZ 9 BZ 10 BZ 11 BZ 12 Heins- Albaum Würding Kirch- Flape Herrn- Hofolpe Benolpe Welsch Rahr- Kruberg Silberg Varste Bracht- Wirme Ober- Schwart Sel- Mar- Rin- berg hausen hundem trop Ennest bach hausen hundem mecke becke mecke secke B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A Sicherung von wohnortnahen Versorgungs- + Verstärkte Verknüpfung bestehender ° Die Aufrechterhaltung eines Nahversorgungs- angeboten Versorgungsangebote zu mehrfunktionalen Mindestangebots in den Ortsteilen trägt zur ° Im Vordergrund steht eine Sicherung von Einrichtungen (Lebensmittelgeschäfte, Treff- Versorgungssicherheit und damit zur erreichbaren öffentlichen und privaten punkt-Cafe, Anlaufstellen für Touristen etc.) Wohnqualität der Dorfbevölkerung bei. Versorgungsangeboten im Kernort − Weitere Konzentration von Nahversorgungs- ° Machbarkeitsprüfung für künftig mögliche mobile (Versorgungsgrundzentrum) und in den angeboten in benachbarten Städten kann das Angebote (Regionaler online-einkauf, mobile Ortsteilen, einschließlich einer Erhaltung der Kaufkraftpotenzial von stationären Anbietern in Lieferdienste etc.) können richtungsweisende Nahversorgung für täglichen Bedarf über mobile den Dörfern weiter schwächen Ergebnisse auch für andere Ortsteile liefern. Verkaufswagen. ° BZ 1 BZ 2 BZ 3 BZ 4 BZ 5 BZ 6 BZ 7 BZ 8 BZ 9 BZ 10 BZ 11 BZ 12 Heins- Albaum Würding Kirch- Flape Herrn- Hofolpe Benolpe Welsch Rahr- Kruberg Silberg Varste Bracht- Wirme Ober- Schwart Sel- Mar- Rin- berg hausen hundem trop Ennest bach hausen hundem mecke becke mecke secke B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A Ausschöpfung des Potenzials zusätzlicher + Bisher in der Region wenig erschlossene ° Die Landwirtschaft im Gemeindegebiet kann in Einkommensfelder der Landwirtschaft Vermarktungspotenziale (ab-Hof-Verkauf, ihrer Existenzfähigkeit weiter gestärkt werden, ° Landwirtschaftliche Betriebe in Kirchhundem Marktverkauf von Qualitätsprodukten, indem Möglichkeiten zur Einkommens- können zusätzliche potenzielle Einkommensfelder Landtourismus) können unter Berücksichtigung diversifikation genutzt werden u.a. im Bereich Direktvermarktung und von Synergien durch Zusammenarbeit mit Landtourismus stärker erschließen. weiteren Partnern (touristische Anbieter, Naturpark Sauerland-Rothaargebirge)

IfR -62- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

ausgeschöpft werden. − Agrarpolitische Rahmenbedingungen können betriebliche Expansionen erschweren BZ 1 BZ 2 BZ 3 BZ 4 BZ 5 BZ 6 BZ 7 BZ 8 BZ 9 BZ 10 BZ 11 BZ 12 Heins- Albaum Würding Kirch- Flape Herrn- Hofolpe Benolpe Welsch Rahr- Kruberg Silberg Varste Bracht- Wirme Ober- Schwart Sel- Mar- Rin- berg hausen hundem trop Ennest bach hausen hundem mecke becke mecke secke B/A W W W W W W W B/A W W W W W W B/A W W W W Ausbau hochwertiger Angebote für Freizeit und + In jedem Ortsteil können spezielle touristische ° Touristische Angebote in den Ortsteilen mit Naherholung und kulturelle Profile entwickelt werden, um zeitgemäßer moderner Infrastruktur bilden die ° Im Mittelpunkt steht eine bedarfsorientierte auch so Gäste anzulocken und zu binden (z.B. Grundlage für die Sicherung und Steigerung des Optimierung von Infrastruktur mit dem mit den Themen Bahngeschichte (Viadukte), Gästeaufkommens und damit auch für mögliche Schwerpunktthema Aktivfreizeit, Radwander- Industrie- und Bergbaugeschichte (alte weitere Investitionen durch touristische tourismus, Wintersport einschl. einer Schärfung Erzförderstätten) Leistungsträger. der Profilbildung in den Bereichen Aktiv / Kultur / + Künftiges mögliches Portal des Naturparks Gesundheit. Sauerland-Rothaargebirge, verortet an ° Schwerpunkträume bilden die von der besonders frequentierten Standorten in der Tourismusgemeinschaft Lennestadt + Gemeinde Kirchhundem beworbenen frequentierten + Verbesserung der Infrastruktur für E-Bike Wander- und Freizeitziele in den Ortsteilen. Radwanderer (Ausbau von Radrouten für E- Bikes, Lademöglichkeiten unterwegs, diebstahlsichere Abstellung) − Touristische Angebote, welche nicht ausreichend zielgruppengerecht ausgerichtet sind, werden nicht gut angenommen

Themenfeld: Infrastruktur, Verkehr, Mobilität, Umwelt, Energie Entwicklungspotenziale Aussagen zu für das IKEK erarbeitete Schwerpunkte sind in den + Entwicklungschancen Beiträge zur gesamtkommunalen Entwicklung nachfolgenden Überschriften mit Unterstreichung - möglichen Entwicklungshemmnissen gekennzeichnet auf gesamtkommunaler Ebene Einschätzung Handlungsbedarfe Ortsteilebene Verwendete Kürzel: BZ=Bezirk B / A: Bestandssicherung / Anpassung W: Weiterentwicklung

IfR -63- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

BZ 1 BZ 2 BZ 3 BZ 4 BZ 5 BZ 6 BZ 7 BZ 8 BZ 9 BZ 10 BZ 11 BZ 12 Heins- Albaum Würding Kirch- Flape Herrn- Hofolpe Benolpe Welsch Rahr- Kruberg Silberg Varste Bracht- Wirme Ober- Schwart Sel- Mar- Rin- berg hausen hundem trop Ennest bach hausen hundem mecke becke mecke secke W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W Ausbau bedarfsgerechter ÖPNV-Angebote + Durch bedarfsgerechte Maßnahmen können ° Weitere Profilierung der Gemeinde als Standort Verbesserung öffentlicher Verkehrsflächen und Geschwindigkeitsreduzierungen durchfahren- mit gut ÖPNV-versorgten Ortsteilen und hoher (Elektro)mobilität der KFZ erreicht werden, z.B. in Herrntrop und Verkehrssicherheit für Fußgänger und Rahrbach Fahrradfahrer in den Ortskernen. ° Eine verbesserte Straßenraumgestaltung mit barrierefreien Fußwegen und verbesserter + Modellhafte Angebote durch den ÖPNV-Träger Verkehrssicherheit bilden ein Potenzial in allen z.B. Einsetzung von „Mobilitätspaten“ zur Ortsteilen. Förderung der ÖPNV-Nutzung ° Im Bereich des ÖPNV liegt ein vordergründiges + Im Bereich Elektromobilität sind qualitativ und Potenzial in den Ortsteilen in einer bedarfs- quantitativ ausreichende Versorgungs- und gerechten Weiterentwicklung der bestehenden Serviceangebote für Radwanderer besonders Nahverkehrsangebote, z.B. mit niedrig- für die touristische Vermarktung eine schwelligen bedarfsorientiert angelegten Profilierungschance (öffentliches Angebot oder Angeboten. private Anbieter wie Gaststätten und Geschäfte) + Bereits vorhandene Lademöglichkeiten in Gaststätten und Geschäften des Einzelhandels ggf. besser kommunizieren. − Das ÖPNV-Angebot könnte im Falle weiter abnehmender Fahrgastzahlen aus Wirtschaftlichkeitsgründen der Verkehrsträger weiterhin Einschränkungen erfahren. − Umgestaltungen von Ortsdurchfahrten unterlie- gen in der Regel hohen gesetzlichen Restrik- tionen, wenn es sich um klassifizierte Straßen handelt (Bund, Land, Kreis als Baulastträger).

Klimaschutz, Nutzung Erneuerbarer Energien + Ausbau dezentraler Nahwärmeversorgungs- ° Profilierung der Gesamtgemeinde als ° Ausgewiesene Potenziale liegen im Bereich der netze auf Basis von Energieholz, als Beispielkommune für Klimaschutz und für kosten- Modernisierung des Gebäudebestands und in nachhaltige Versorgung unabhängig von effizienten Energieeinsatz im ländlichen Raum einem Ausbau der Infrastruktur für fossilen Energieträgern

IfR -64- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Elektromobilität, v.a. auch im Zusammenhang mit + In den Ortsteilen Aufbau bzw. Ausbau des dem E-Bike Tourismus Angebots von Elektroladesäulen ° Weitere Ausschöpfung der Energieressource − Preisentwicklung auf internationalen Holz (v.a. Restholz der Waldbewirtschaftung, Energiemärkten bestimmen wirtschaftliche Landschaftspflegeholz) Vorteile von Energieeffizienzmaßnahmen

Breitband-Infrastruktur (Leistungsfähige + Basierend auf öffentlichen Zuschüssen (Bund, ° Eine leistungsfähige Breitbandversorgung ist für Datenkommunikationsverbindungen) Land) ist der Ausbau der Breitband- die Wirtschaft ein essentieller Standortfaktor und ° Das Nachfragepotenzial einer ausreichenden Infrastruktur planmäßig bis Ende 2019 in allen hat auch für Privathaushalte eine große Versorgung mit leistungsfähiger Breitband- Ortsteilen abgeschlossen Bedeutung für die Versorgungsqualität, die künftig Infrastruktur in den dörflichen Ortsteilen soll durch − Kommunale Unterstützungen sind ggf. noch zunehmen wird. den geplanten Ausbau der Infrastruktur bis 2019 zukünftig aufgrund knapper Haushaltsmittel ausgeschöpft sein. begrenzt

Grüngestaltung und Landschaftspflege + Ökologisch orientierte Pflege von öffentlichen ° Dorfökologische Aktivitäten mit Einbindung der ° Ein wesentliches Potenzial besteht in der Grünstrukturen in den Ortsteilen, z.B. durch Bevölkerung, z.B. Dorfbachgestaltung in gegebenen landschaftlichen Einbindung der extensive Pflege sowie eine Verwendung von Brachthausen, Anlage eines Wassererlebnis- Ortsteile in die teilweise direkt an die Ortsteile Pflanz- und Saatgutmaterial aus pfades in Albaum, können als Beispiel für angrenzenden Natur- und standortgerechten heimischen Arten dorfökologische Maßnahmen auch in anderen Landschaftsschutzgebiete − Naturschutzauflagen im Zusammenhang v.a. Ortsteilen und Nachbarkommunen herangezogen mit dem Gebietsschutz (Natur- und werden. Landschaftsschutzgebiete, FFH-Gebiete) können als Restriktion für die Ortsentwicklung wahrgenommen werden. BZ 1 BZ 2 BZ 3 BZ 4 BZ 5 BZ 6 BZ 7 BZ 8 BZ 9 BZ 10 BZ 11 BZ 12 Heins- Albaum Würding Kirch- Flape Herrn- Hofolpe Benolpe Welsch Rahr- Kruberg Silberg Varste Bracht- Wirme Ober- Schwart Sel- Mar- Rin- berg hausen hundem trop Ennest bach hausen hundem mecke becke mecke secke B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A B/A Eigenwasserversorgung + Sicherung des hochwertigen lokalen Wasser- ° Vor-Ort-Bereitstellung des hochwertigen ° Weiterhin Gewährleistung eines Wasser- versorgungsangebots auf der Grundlage einer „Lebensmittels“ Trinkwasser stärkt das Image der versorgungsangebots hoher Qualität durch die technisch aktuellen und leistungsfähigen von Kirchhundem als Gemeinde in gesunder lokalen Versorger (Gemeindewerke, Infrastruktur Naturumgebung Wasserbeschaffungsverbände)

IfR -65- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Nachfolgend sind die Beurteilungen von Handlungsschwerpunkten in den einzelnen Ortsteilen bzw. auf der Ebene der Gesamtgemeinde dargestellt (Schwerpunkte=schattierte Felder). In Ortsteilen ohne Kennzeichnung „Schwerpunkt“ ist eine Relevanz gleichwohl auch gegeben.

Heins- Albaum Würding- Kirch- Flape Herrn- Hof- Ben- Welsch Rahr- Kru- Sil- Varste Bracht- Wirme Ober- Schwart- Sel- Mar- Rin- Entwicklungsschwerpunkte berg hausen hun- trop olpe olpe Ennest bach berg berg hausen hun- mecke becke mecke secke und Schwerpunktsetzung in dem dem den Ortsteilen

Handlungsfeld Siedlung, Bauen, Wohnen

Ausschöpfung des verfüg- Schwerpunkt Gesamtgemeinde baren Bauflächenpotenzials Ausbau Wohnraumangebote Schwerpunkt Gesamtgemeinde für altersgerechtes Wohnen Aufwertung öffentlicher Flächen Erhaltung ortsbildprägender Schwerpunkt Gesamtgemeinde Bausubstanz

Handlungsfeld Soziale Infrastruktur

Verbesserung Bürgereinrich- tungen (Treffpunkte) Ausbau +„digitaler“ Treffpunkte Schwerpunkt Gesamtgemeinde Sicherung Heimatpflege, Schwerpunkt Gesamtgemeinde Vereinsleben, Ehrenamt

Handlungsfeld Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus

Betriebliche Standortentwick- lung (Gewerbe, Industrie) Sicherung von wohnortnahen Versorgungsangeboten Zusätzliche Einkommensfelder Schwerpunkt Gesamtgemeinde der Landwirtschaft Ausbau Angebote für Freizeit und Naherholung

IfR -66- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Heins- Albaum Würding- Kirch- Flape Herrn- Hof- Ben- Welsch Rahr- Kru- Sil- Varste Bracht- Wirme Ober- Schwart- Sel- Mar- Rin- Entwicklungsschwerpunkte berg hausen hun- trop olpe olpe Ennest bach berg berg hausen hun- mecke becke mecke secke und Schwerpunktsetzung in dem dem den Ortsteilen

Handlungsfeld Infrastruktur, Verkehr, Mobilität, Umwelt, Energie

Ausbau bedarfsgerechter Schwerpunkt Gesamtgemeinde ÖPNV-Angebote Verbesserung öffentlicher Ver- kehrsflächen Ausbau Infrastruktur Schwerpunkt Gesamtgemeinde (Elektro)mobilität Eigenversorgung Trinkwasser Energieeffizienz, Ausbau Nut- Schwerpunkt Gesamtgemeinde zung Erneuerbarer Energien Grüngestaltung und Schwerpunkt Gesamtgemeinde Dorfökologie Verbesserung Breit- Schwerpunkt Gesamtgemeinde (planmäßiger Ausbau bis Ende 2019 in allen Ortsteilen abgeschlossen) bandversorgung

IfR -67- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

4. Leitbild und Ziele

4.1 Strategische Schwerpunktziele Die Gemeinde Kirchhundem verfolgt ein gesamtkommunales Leitbild unter Berücksichtigung der Ausgangslagen und Entwicklungspotenziale der einzelnen Ortsteile, welches durch folgende handlungsfeldbezogene strategische Schwerpunktziele ausgezeichnet ist 52 : Handlungsfeld Siedlung, Bauen, Wohnen

► Sicherung von Gebäudesubstanz in den Ortsteilen, insbesondere von Objekten mit positiver ortsbildprägender Bedeutung, einschließlich von Maßnahmen zur Umnutzung und Folgenutzung unter Berücksichtigung der energetischen Nachhaltigkeit

► Erhaltung und Weiterentwicklung einer intakten Sozialstruktur mit alters- und bedarfsgerechten Wohnangeboten und wohnortnaher Versorgungsinfrastruktur Handlungsfeld Soziale Gemeinschaft und Infrastruktur

► Erhaltung und Förderung des Engagements von privaten und öffentlichen Akteuren in der Gemeinde- und Dorfentwicklung, bei der Gestaltung von gemeinnützigen Aktivitäten und Unterhaltung von gemeinnützigen Einrichtungen sowie der Heimat- und Kulturpflege

► Sicherung und Ausbau von vielfältigen, für alle Bevölkerungsgruppen zugänglichen Freizeit-, Kultur- und Bildungsangeboten unter Berücksichtigung auch von in der Gemeinde lebenden geflüchteten Menschen

► Unterstützung des partnerschaftlichen Miteinanders aller Bevölkerungs- und Interessensgruppen durch offene Dialogprozesse, als Beitrag zur Identifikation der einheimischen Bevölkerung und von auswärtigen Besuchern mit den Ortschaften Handlungsfeld Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus

► Sicherung und Anpassung angemessener Rahmenbedingungen für eine Angebot an Arbeits- und Ausbildungsplätzen, die vielfältig, dauerhaft und qualifiziert sind, unter Berücksichtigung des demografischen Wandels

► Unterstützung der Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Tourismuswirtschaft mit Einbindung in eine Gesamtstrategie für Kirchhundem

► Erhaltung und Weiterentwicklung von bedarfsgerechten Mobilitätsangeboten und Freizeitmöglichkeiten in den Ortsteilen Handlungsfeld Technische Infrastruktur, Verkehr, Umwelt, Energie

► Erhaltung und Weiterentwicklung von notwendigen Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen, sowie für eine nachhaltige Energieverwendung

► Bedarfsorientierter Ausbau einer bedienungsfreundlichen Infrastruktur für elektromobile Fortbewegung in der Alltags- und Freizeitnutzung (KFZ, E-Bike)

52 Die Ziele über die Entwicklung des ländlichen Raums in Nordrhein-Westfalen gemäß Programm Ländlicher Raum Nordrhein-Westfalen (Förderperiode 2014-2020) sind ebenso berücksichtigt.

IfR -68- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Auf Grundlage der thematischen Handlungsfelder und strategischen Ziele sind die Entwicklungsschwerpunkte konkretisiert worden, welche nachfolgend noch einmal zusammenfassend dargestellt sind:

Abb. 10: Zuordnung von thematischen Handlungsfeldern und Entwicklungsschwerpunkten des IKEK Gemeinde Kirchhundem. Eigene Darstellung

4.2 Leitbild der Entwicklungsstrategie Das Leitbild des integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes wird mit vier Leitbild- Bausteinen beschrieben, in welcher die thematischen Entwicklungsschwerpunkte eingeordnet sind 53 . Die zentrale Aussage des Leitbilds lautet:

Leitbild:

„Zukunftsentwicklung Kirchhundem für alle Generationen“

53 Angaben vorliegender Strategieplanungen der Gemeinde Kirchhundem (Leitbild 2025, Wirtschaftsförder- konzept) sind berücksichtigt worden.

IfR -69- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitbild-Baustein „Unsere Dörfer bleiben l(i)ebenswert für Wohnen, Arbeiten und soziales Miteinander “

Dem Baustein werden als relevante Entwicklungsschwerpunkte zugeordnet:

Siedlung, Bauen, Wohnen - Ausbau Wohnraumangebot - Aufwertung von öffentlichen Flächen - Erhaltung von ortsbildprägender Bausubstanz

Soziale Gemeinschaft und Infrastruktur - Verbesserung von Gemeinschaftseinrichtungen einschl. „digitaler“ Treffpunkte - Sicherung der Heimatpflege - Sicherung des ehrenamtlichen Einsatzes

Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus - Betriebliche Standortentwicklung

Leitbild-Baustein „Unsere Dörfer machen umfassend mobil “

Dem Baustein werden als relevante Entwicklungsschwerpunkte zugeordnet:

Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus - Wohnortnahe Versorgungsangebote ( Erreichbarkeit )

Technische Infrastruktur, Verkehr, Umwelt, Energie - Bedarfsgerechte ÖPNV-Angebote - Verbesserung öffentlicher Verkehrsflächen (Barriereabbau) - Infrastruktur Elektromobilität

Leitbild-Baustein „Unsere Dörfer begeistern mit unverwechselbaren Freizeit- und Erlebnisangeboten “

Dem Baustein werden als relevante Entwicklungsschwerpunkte zugeordnet:

Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus - hochwertige Infrastruktur für Freizeit und Naherholung ( auch Dorfentwicklung ) - zusätzliche Einkommensfelder der Landwirtschaft ( Gastronomie-/Freizeitangebote )

Technische Infrastruktur, Verkehr, Umwelt, Energie - Infrastruktur Elektromobilität ( für Einheimische und Gäste )

IfR -70- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitbild-Baustein „Unsere Dörfer nutzen nachhaltig lokale Flächen- und Umweltressourcen “

Dem Baustein werden als relevante Entwicklungsschwerpunkte zugeordnet:

Siedlung, Bauen, Wohnen - Verfügbare Bauflächenpotenziale

Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus - Zusätzliche Einkommensfelder der Landwirtschaft ( Direktvermarktung )

Technische Infrastruktur, Verkehr, Umwelt, Energie - Funktionsverbesserung öffentlicher Einrichtungen (Wasserversorgung) - Energieeffizienz und Ausbau der Nutzung Erneuerbarer Energien - Verbesserung von Grüngestaltung und Dorfökologie

Für eine Umsetzung der Leitbildstrategie sind, den Anforderungen an Integrierte kommunale Entwicklungskonzepte der Richtlinie zur Integrierten ländlichen Entwicklung Nordrhein-Westfalen entsprechend, operative Ziele und mögliche Maßnahmen abgeleitet worden. Deren Erarbeitung erfolgte im Rahmen des IKEK unter Beteiligung der Bürgerschaft, bezogen auf die Ebene der Gesamtgemeinde und auf die Ebene der einzelnen Ortsteile. Ebenso beruhen die im Rahmen des INSEK erarbeiteten Ziele und Maßnahmen, welche in Kap. 7 dargestellt sind, auf der beschriebenen Leitbildstrategie der Gemeinde Kirchhundem. Die Maßnahmen (IKEK) wurden thematisch weiter systematisiert durch eine Zuordnung nach den beiden Kategorien

► „Leitprojekte“

► „Weitere Projekte“ mit Bezug jeweils auf die Ebene der Gesamtgemeinde und auf die Ebene der einzelnen Ortsteile. Gliederung der Darstellungen im weiteren Bericht:

- Im folgenden Kapitel 4.3 sind die abgeleiteten operativen Entwicklungsziele dargestellt.

- Eine Darstellung der erarbeiteten Leitprojekte, eingeordnet in die Leitbildstrategie, ist dem folgenden Kapitel 5 zu entnehmen.

- Eine differenzierte Beschreibung der Leitprojektempfehlungen anhand von Maßnahmen- blättern erfolgt in Kapitel 6 des Berichtes.

- Eine Gesamtübersicht der Leitprojekte ist der Anlage 1 zu entnehmen.

- Der Gesamtkatalog von Maßnahmenempfehlungen mit Leitprojekten und weiteren Projekten ist der Anlage 3 zu entnehmen.

IfR -71- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

4.3 Weitergehende Entwicklungsziele Auf Grundlage der in dem Leitbild konkretisierten Entwicklungsschwerpunkte wurden weitergehende Entwicklungsziele abgeleitet. Deren Anwendung im Rahmen des Umsetzungsprozesses des IKEK ermöglicht es, den Umsetzungsfortschritt von Maßnahmen zu verfolgen und einen möglichen Bedarf zur Nachsteuerung von Entwicklungs- schwerpunkten des IKEK zu überprüfen. Die erarbeiteten operativen Entwicklungsziele mit ihren Teilzielen sind im Folgenden tabellarisch dargestellt.

Handlungsfeld Siedlung, Bauen, Wohnen

Schwerpunkt: Ausschöpfung des verfügbaren Bauflächenpotenzials Ausbau des Wohnraumangebotes für altersgerechtes Wohnen Entwicklungsziele Teilziele 1A Weiterer bedarfs- und funktions- - Weiterführung der Beratung sowie Handlungsanreize für orientierter Ausbau / Umbau von Gebäudeeigentümer und potenzielle Erwerber (z. B. Gebäuden (Wohn- und Informationskampagnen, spezielle Förderangebote für Gewerbenutzung) Zielgruppen) - Umsetzung des IKEK in den Ortsteilen nach planerischen Vorgaben (qualitative Innenentwicklung, Nutzung von Leerstandspotenzialen) - Ausbau / Umbau von Gebäuden für Zwecke alters- gerechten Wohnens, zur Verbesserung einer verbesserten funktionalen Nutzung, zur Erhaltung des ortsbildprägenden Charakters Schwerpunkt: Aufwertung und Nutzungsverbesserung von öffentlichen Flächen Erhaltung und Sanierung von ortsbildprägender Bausubstanz 1B Bauliche und funktionale - Umsetzung von priorisierten Maßnahmen (thematisch Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, entsprechende Leitprojekte mit erster Prioritätsstufe gem. Bausubstanz) Verbesserung der Anlage1) auf der Grundlage des IKEK: Gestaltung, einer barrierefreien/ - - Herbeiführung von politischen Beschlüssen zur armen Nutzung, einer Steigerung Umsetzung dieses Startprojekte entsprechend der der Aufenthaltsqualität Priorisierung des IKEK, einschl. einer ggf. erforderlichen Abgrenzung als städtebauliches Fördergebiet (Voraussetzung für Städtebauförderung) - Aufwertung in den Ortsteilen und angrenzenden Bereichen entsprechend der im IKEK dargestellten Projekte

IfR -72- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Handlungsfeld Soziale Infrastruktur

Schwerpunkt: Verbesserung von Bürgergemeinschaftseinrichtungen einschl. „digitaler“ Treffpunkte Entwicklungsziele Teilziele 2A Bauliche und funktionale - Umsetzung von Maßnahmen zur baulichen Modernisie- Aufwertung von Begegnungs- rung und zur funktionalen Weiterentwicklung von stätten zur Förderung des öffentlichen und gemeinnützigen Einrichtungen Miteinanders von Jung und Alt - Umsetzung von priorisierten Maßnahmen (thematisch entsprechende Leitprojekte mit erster Prioritätsstufe gem. Anlage1) auf der Grundlage des IKEK - Herbeiführung von politischen Beschlüssen zur Umsetzung von Leitprojekten entsprechend der Priorisierung des IKEK, einschl. von ggf. erforderlichen Abgrenzungen städtebaulicher Fördergebiete (Voraussetzung für Städtebauförderung) Schwerpunkt: Sicherung der Heimatpflege, des Vereinslebens, der ehrenamtlichen Bürgerarbeit 2B Verbesserung der gesellschaft- - Bedarfsgerechte Weiterentwicklung von öffentlichen und lichen Teilhabe aller Bevöl- gemeinnützigen Einrichtungen für soziale Betreuungs- kerungsgruppen, unter beson- aufgaben derer Berücksichtigung von - Weitere Optimierung von Informationsangeboten der jungen Menschen und Familien Gemeinde mit Einsatz neuer Medien - Sicherung und Ausbau von Treffpunktangeboten für Jugendliche in den Ortsteilen - Aktivitäten zur Beratung und Einbindung von Neubürgern

Handlungsfeld Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus

Schwerpunkt: Nutzung Potenziale für betriebliche Standortentwicklung Entwicklungsziele Teilziele 3A Innovatives Standortmarketing für - Unterstützung von Leistungspräsentationen und von Kirchhundem eingebunden in das lokalen Gründungsvorhaben (z.B. Start-ups) Marketing für Südwestfalen - Unterstützung von Betrieben mit Beratungen zur 3B Fortgesetzte Unterstützung von möglichen Umnutzung / Folgenutzung von Immobilien Betrieben bei der Weiterentwick- - Bedarfsabhängige Nutzung von lung Gemeinschaftseinrichtungen für allgemeine Schulungs- und Beratungsangebote von Unternehmen

IfR -73- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Schwerpunkt: Sicherung von wohnortnahen Versorgungsangeboten Zusätzliche Einkommensfelder in der Landwirtschaft 3C Sicherung und Verbesserung der - Feststellung aktueller und künftiger Bedarfslagen in den Grund- und Nahversorgung vor Ortsteilen zur wohnortnahen Versorgungssicherung Ort (Lebensmittel, medizinische Versorgung etc.) - Bedarfsgerechte Weiterentwicklung von Angeboten im Kernort, unter Berücksichtigung von im Integrierten Handlungskonzept der Gemeinde dargestellten Zielen - Investitionen von Einzelhandelsbetrieben in einen funktionalen Ausbau von Einrichtungen z.B. als Bürgertreffpunkt, als Anlaufstelle für touristische Gäste 3D Steigerung der Vermarktung - Investitionen landwirtschaftlicher Betriebe in Direkt- regionaler Qualitätsprodukte vermarktungsinfrastruktur z.B. Einrichtung Hofladen, Räumlichkeiten zur Präsentation heimischer Produkte, Bauernhofcafé - Unterstützung des Direktvermarktungssegments mit Aktivitäten im Rahmen des Dorfmarketings, u.a. bei öffentlichen Veranstaltungen, Feiern etc. Schwerpunkt: Ausbau hochwertiger Angebote für Freizeit und Naherholung

3E Ausbau und weitere Attrakti- - Aufwertung vorhandener touristischer Infrastruktur z B. an vierung von Freizeitinfrastruktur Radwegen, Ausbau von E-Bike-Infrastruktur, und -angeboten Beschilderungen - Umsetzung von Maßnahmen zur Modernisierung und zur funktionalen Weiterentwicklung von öffentlichen Naherholungseinrichtungen - Aufwertung von Themenwegen und –plätzen, welche siedlungshistorisch, naturtouristisch oder bezogen auf Umweltbildung von besonderer Bedeutung sind - Vermarktungsprojekte mit regionalen Partnern wie der Südwestfalen-Agentur und dem Naturpark Sauerland- Rothaargebirge - Investitionen landwirtschaftlicher Betriebe in land- ouristische Angebotsinfrastruktur z.B. Übernach- tungsangebote, Bauernhofgastronomie 3F Sicherung der Kulturland- - Erhaltung von Infrastruktur für Freizeit und Naturerholung schaftspflege durch die in der Landschaft heimische Land- und Forstwirtschaft

IfR -74- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Handlungsfeld Infrastruktur, Verkehr, Mobilität, Umwelt, Energie

Schwerpunkt: Ausbau bedarfsgerechter ÖPNV-Angebote Verbesserung öffentlicher Verkehrsflächen und (Elektro)mobilität Entwicklungsziele Teilziele 4A Aufwertung von Straßen und - Verbesserung der Nutzung sowie Erhöhung der Wegen und Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch Entfernung von Barrieren und Verkehrssicherheit an durch Umgestaltung von Wegen im öffentlichen innerörtlichen Straßen Straßenraum

4B Bedarfsorientierte ÖPNV- - Optimierung der Stundentaktung von Busverbindungen in Versorgung der Bevölkerungs- Nachbarorte gruppen durch Schließen von - Verbesserung der Infrastruktur an ÖPNV-Einrichtungen Versorgungslücken an lokalen Bedarfspunkten in den Ortsteilen - Zusätzliche Bürgerinformationen über ÖPNV-Angebote und Möglichkeiten des Carsharing im ländlichen Raum 4C Steigerung des Anteils der - Weiterer Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Bikes und E- Freizeit- und Alltagsmobilität mit Autos durch öffentliche und private Angebote in den dem Rad oder E-Bike Ortsteilen Zusätzliche Ladepunkte für E- Autos im Gemeindegebiet Schwerpunkt: Klimaschutz, Nutzung Erneuerbarer Energien 4D Realisierung privater und - Ausbau von Verbraucherberatungen und Projekt- kommunaler Vorhaben zur förderberatungen für Privathaushalte und Betriebe (energetischen) Modernisierung - Umsetzung von Maßnahmen zur energetischen Moderni- und Nutzung Erneuerbarer sierung von öffentlichen und privaten Einrichtungen, in Energien im Gemeindegebiet Verbindung mit Maßnahmen zu deren funktionalen Weiterentwicklung Schwerpunkt: Breitband-Infrastruktur (Leistungsfähige Datenkommunikationsverbindungen) 4E Ausbau der Versorgungsinfra- - Ausbau einer leistungsfähigen Breitbandversorgung struktur (Datenkommunikation) flächendeckend in allen Ortsteilen, soll planmäßig bis Ende 2019 realisiert sein Schwerpunkt: Grüngestaltung und Landschaftspflege 4F Ökologisch nachhaltige Pflege - Durchführung ökologischer Maßnahmen in den Ortsteilen und Sicherung von öffentlichen entsprechend der im IKEK dargestellten Projekte Grünbereichen (auch Wahr- - Regelmäßige Informationen für Politik und Bürgerschaft nehmung einer Vorbildfunktion über durchgeführte Maßnahmen gegenüber der Öffentlichkeit)

IfR -75- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

5. Umsetzungsstrategie mit Leitprojekten und weiteren Projekten Nach Auswertung der im IKEK-Prozess zusammengetragenen Projektplanungen und Projektvorschläge wurden Maßnahmenempfehlungen thematisch weiter systematisiert durch eine Zuordnung nach den beiden Kategorien „Leitprojekte“ sowie „Weitere Projekte“:

Leitprojekte: Mögliche Maßnahmen werden als Leitprojekte beschrieben, welche aufgrund ihrer beispielgebenden Funktion und /oder ihrer hohen öffentlichen Multiplikatorwirkung als besonders geeignet einzustufen sind, um die IKEK-Entwicklungsziele umzusetzen. Dabei sind Projekte auf der Ebene der einzelnen Ortsteile und Projekte mit Bedeutung für die gesamtkommunale Ebene berücksichtigt.

Weitere Projekte: alle im IKEK-Prozess zusammengetragenen Projektplanungen und Vorschläge, welche sich noch im Ideenstadium befinden, sind dieser Kategorie zugeordnet. Auch wenn aktuell die Merkmale eines Leitprojektes noch nicht erfüllt werden, können diese Ideen auf Grundlage der IKEK-Umsetzungsstrategie weiter ausgearbeitet und durch Vorhabenträger zur Umsetzungsreife gebracht werden. Dabei sind Projekte auf der Ebene der einzelnen Ortsteile und Projekte mit Bedeutung für die gesamtkommunale Ebene berücksichtigt.

Ein Gesamtkatalog der Maßnahmenempfehlungen mit Leitprojekten und weiteren Projekten – unter Berücksichtigung aller betrachteten Themenfelder – ist der Übersicht in der Anlage 3 zu entnehmen.

Die folgende Abbildung zeigt den vorgenommenen Aufbau der Umsetzungsstrategie des IKEK im Überblick:

Abbildung 11: Aufbau der Umsetzungsstrategie des IKEK Gemeinde Kirchhundem. Eigene Darstellung

IfR -76- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Ausgehend von der Gesamtheit von 56 Leitprojekten auf der Ebene der Gesamtgemeinde und der Ebene der Ortsteile wird empfohlen, insbesondere folgende 6 Vorhaben als mögliche Startmaßnahmen weiter zu verfolgen:

► Nutzung vorhandener Gebäudesubstanz für altersgerechte Wohnangebote: (Leitprojektempfehlung Nr. 1.1) Unterstützung von beispielhaften Umbauprojekten (öffentlicher oder privater Eigentümer) mit Verwaltungs- und Beratungsdienstleistungen der Gemeindeverwaltung

Im Kernort Kirchhundem und im Ortsteil Welschen-Ennest sind auch Bedarfe für eine quartiersbezogene Aufwertung in den Ortskernbereichen mit jeweiligen Schwerpunkt- maßnahmen abgeleitet worden, für deren mögliche Umsetzung insbesondere eine städtebauliche Weiterentwicklung sinnvoll erscheint. Die Maßnahmenkonzepte sind nachfolgend dargestellt und in der Anlage 5 weiter ausgeführt.

► Mehrgenerationen-Platz an der Kirche St. Peter und Paul im Kernort (Leitprojektempfehlung Nr. 1.8) siehe auch Anlage 5 Durch die mögliche Verknüpfung infrastruktureller Aufwertungen mit einem Mehrgenerationen-Spielplatz, sozialer Zusatzangebote durch Schaffung eines neuen Begegnungsortes sowie einer Verknüpfung mit den angrenzenden Bereichen im Kernort auf Basis des Konzeptes „Neue Mitte“ ist der Leitprojektcharakter gegeben. Die Maßnahme erscheint auch insbesondere geeignet, um Aufenthalts-, Wohn –und Versorgungsfunktionen im Kernort zu stärken und das Quartier insgesamt aufzuwerten.

► Anlage eines Mehr-Generationenplatzes im Ortskern und weitere Aufwertung des Kirchenumfeldes in Welschen Ennest (Leitprojektempfehlungen Nr. 1.11, 1.12) in Verbindung mit dem Vorhaben eines Gesamtkonzepts für Straßenführung und Platzgestaltung im Dorfkern von Welschen Ennest (Leitprojektempfehlung Nr. 4.19) siehe auch Anlage 5

Im Rahmen der möglichen Maßnahmen sollte das Potenzial für eine städtebauliche Aufwertung des gesamten Quartiers im alten Ortskern erhoben und weiter ausgeschöpft werden, mit dem Ziel einer funktionalen und gestalterischen Verbesserung von öffentlichen Bereichen unter Einbeziehung des Wohnumfeldes sowie vorhandener Einrichtungen und Betriebe.

► We ttbewerbsaktion mit der jungen Dorfbevölkerung "Wir schaffen was im Dorf“: (Leitprojektempfehlung Nr. 2.3) Schulprojekt zur Umsetzung dorfbezogener Aktivitäten auf der Grundlage des IKEK mit jungen Menschen, ggf. durch die Sekundarschule Hundem-Lenne mit weiteren Partnern

► Bereitstellung zusätzlicher Ladestellen für E-Bikes und E-Autos durch Betriebe: (Leitprojektempfehlung Nr. 4.2) Umsetzung durch private Betriebe, Koordinierungsmaßnahmen durch die Gemeinde

IfR -77- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

► Radwegeausbau zwischen den Ortsteilen mit regionalem Netzanschluss (Leitprojektempfehlung Nr. 4.4) - Prioritätenplan der Gemeinde für Ausbau fehlender Wegeverbindungen; - Schritt 2 Umsetzung von prioritären Maßnahmen (auf vorhandenen Wegen)

IfR -78- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Mögliche Leitprojekte mit Einordnung in die IKEK-Leitbildstrategie Diese die folgenden empfohlenen möglichen Maßnahmen werden als Leitprojekte eingeordnet. Daneben sind zahlreiche weitere mögliche Maßnahmen im Rahmen des IKEK-Prozesses erarbeitet worden, welche zu einer Umsetzung der Entwicklungsziele beitragen. Diese sind in dem Gesamtkatalog der Maßnahmenempfehlungen in der Anlage 3 dokumentiert.

Leitbild-Bausteine Bezug auf Handlungsfelder Leitprojekte auf Ebene der Leitprojekte auf Ebene der Ortsteile Gesamtgemeinde mit Entwicklungsschwer- Projektnummerierung dient der Zuordnung Projektnummerierung dient der Zuordnung punkten im Maßnahmenkatalog (Anlage 3) und im Maßnahmenkatalog (Anlage 3) und stellt keine Rangfolge dar. stellt keine Rangfolge dar.

Siedlung, Bauen, Wohnen „Unsere Dörfer bleiben 1.1 Umbau und Ausbau vorhandener l(i)ebenswert für Wohnen, - Ausbau Wohnraumangebot Gebäudesubstanz zur Schaffung Arbeiten und soziales altersgerechter Wohnangebote: Anschubmaßnahmen durch die Miteinander “ Gemeinde: a. Informationsangebote für Hauseigentümer, b. Initiierung von Beispielprojekten

- Aufwertung von öffentlichen Albaum: 1.4, 1.5 Umfeld Kirche Flächen (behindertengerecht) und Bereich Kleffweg Kirchhundem Kernort: 1.8 Mehrgenera- tionen-Platz hinter der Kirche und Neugestaltung ortszentraler Platzflächen Oberhundem: 1.9 Aufwertung der Dorfmitte „Pastorsgarten“ als Begegnungsort Silberg: 1.10 Aufwertung Ausenflächen am Kulturgut Schrabben als Bürger- begnungsort Welschen-Ennest: 1.11, 1.12 Aufwertung Spielplatz an der Kirche als Mehrgenerationenplatz und Aufwertung öffentlicher Bereiche um die Kirche Würdinghausen: 1.13 Ortsbildgerechte Ein- grünung der Parkplatz- und Veranstal- tungsfläche vor der Schützenhalle

IfR -79- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

- Erhaltung von ortsbildprägender 1.3 Baufibel für Hauseigentümer Benolpe: 1.6 Umbau ehemalige Schule Bausubstanz "Regionaltypisches Bauen und (Wiederherstellung ehem. Fassade, Renovieren" Nutzung Wohnen, Treffpunkt für Bürger) Flape: 1.7 Umnutzung der ehem. Weinkellerei Müller als Begegnungsort

Soziale Gemeinschaft und Infrastruktur

- Verbesserung von 2.1 Modellhafte Einrichtung von W-LAN- Heinsberg: 2.4 Bürgertreffpunkt im Haus Gemeinschaftseinrichtungen spots an öffentlichen Begegnungsstätten Schmies einschl. „digitaler“ Treffpunkte 4.5 Erforderliche Sanierungsmaßnahmen Hofolpe: 2.5 Barrierefreier Umbau an unter Berücksichtigung auch von Jugendraum und Kindergarten behindertengerechten Angeboten an gemeindeeigenen Immobilien am Rathaus, Kruberg: 2.7 Verbesserung der Nutzung Grundschulen, Sporthalle der des Dorfgemeinschaftshauses Gemeinschaftsschule, Haus des Gastes Oberhundem: 2.8 Aufwertung des Spielplatzes durch Ausbau als Mehrgenerationen-Platz (Bürgertreffpunkt) Rahrbach: 2.9 Funktionale Verbesserung der Nutzung der Schützenhalle als Dorfgemeinschaftshaus Rinsecke: 2.10 Funktionale Verbesserung der Nutzung des Dorftreffpunktes am Gasthof Kaiser Silberg: 2.11 Verbesserung der Raum- nutzung Kulturgut Schrabbenhof durch behindertenger. und barrierefreien Ausbau Varste:2.12 Funktionale Verbesserung der öffentlichen Nutzung der Dorfgemein- schaftshalle Wirme: 2.13 Funktionale Verbesserung der öffentlichen Nutzung der Dorfhalle durch barrierefreien Umbau / Ausbau

- Sicherung der Heimatpflege 2.2 Dorfmarketing in dörferübergreifender Kirchhundem Kernort: 2.6 Einrichtung Zusammenarbeit (Präsentation, eines Dachvereins zur Aufgabenbündelung - Sicherung des ehrenamtlichen Veranstaltungen etc.) in den Vereinen

IfR -80- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Einsatzes 2.3 Wettbewerbsaktion mit der jungen Dorfbevölkerung "Wir schaffen was im Dorf"

Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus

- Betriebliche Standortentwicklung 3.1 Koordination Fördermittelmanagement der Gemeinde und Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Partnern

Leitbild-Bausteine Bezug auf Handlungsfelder Leitprojekte auf Ebene der Leitprojekte auf Ebene der Ortsteile Gesamtgemeinde mit Entwicklungsschwer- (Nummerierung entsprechend IKEK- (Nummerierung entsprechend IKEK- punkten Maßnahmenkatalog) Maßnahmenkatalog)

Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus „Unsere Dörfer machen umfassend mobil“ - Wohnortnahe Versorgungs- 3.2 Wohnortnahe Versorgung in den angebote ( Erreichbarkeit ) Dörfern mit mobilen Angeboten (Prüfung Bedarfe, Machbarkeit)

Technische Infrastruktur, Verkehr, Umwelt, Energie

- Bedarfsgerechte ÖPNV- 4.1 Testprojekt "Dorf-Mobilitätspaten" Angebote durch Verkehrsunternehmen mit der Gemeinde

IfR -81- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

- Verbesserung öffentlicher 4.3 Machbarkeitsprüfung der Umsetzung Albaum: 4.10 Fahrbahnverengung an der Verkehrsflächen ( Barriereabbau ) von Shared-space-Verkehrskonzepten in Ortsdurchfahrt im Bereich Dorfladen, Dorfmitten Schaffung von Haltemöglichkeiten Herrntrop: 4.14 Anlage Fuß-/Radweg an der L553 nach Würdinghausen Hofolpe: 4.15 Abstandsflächen an der Hofolper Straße (B517) von der Wohnbebauung Rahrbach: 4.17 Querungshilfen in der Ortsdurchfahrt im Bereich der Bushaltestellen Welschen-Ennest: 4.19 Träger- und Eigen- tümerübergreifendes Gesamtkonzept für Straßenführung und Platzgestaltung im Dorfkern Würdinghausen: 4.20 Verkehrsberuhigung an der Ortseinfahrt Richtung Kernort

- (Elektro)mobilität 4.2 Initialprojekte der Bereitstellung von Heinsberg: 4.13 Modellprojekt zusätzlichen Ladestellen für E-Fahrräder „Mitfahrerbänke“ : freies Mobilitätsangebot und E-Autos durch private Betriebe von Autofahrern für nichtmotorisierten Mitbürgerinnen und Mitbürger 4.4 Radwegeausbau zwischen den Ortsteilen und regionaler Netzanschluss Kirchhundem Kernort: 4.16 Projekt (Ausbauprogramm für Priorität-A Strecken Angebot E-Car-Sharing (Fahrzeuge und im Gemeindegebiet) Infrastruktur)

Leitbild-Bausteine Bezug auf Handlungsfelder Leitprojekte auf Ebene der Leitprojekte auf Ebene der Ortsteile Gesamtgemeinde mit Entwicklungsschwer- (Nummerierung entsprechend IKEK- (Nummerierung entsprechend IKEK- punkten Maßnahmenkatalog) Maßnahmenkatalog)

Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus „Unsere Dörfer begeistern mit unverwechselbaren Freizeit- - Hochwertige Angebote und 3.5 Touristische Gesamtkonzeption Albaum: 3.8 Historischer Lehrpfad (Ruhr- Infrastruktur für Freizeit und eingebunden in das regionale Marketing Sieg-Strecke) und Erlebnisangeboten“ Naherholung (TAG, Sauerland Tourismus, Südwestfalen) Oberhundem: 3.9 Markenstrategie und Angebotskonzept „Hundemtal“ -„Gesund & 3.6 „Viadukte“ - Erlebnisorte zur

IfR -82- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

regionalen Bahngeschichte Aktiv am Rothaarsteig“ 3.7 Erlebnisinstallationen am Kriegerweg Varste: 3.10 Erzbergbau-Wanderroute am (historischer Handelsweg) mit Anschluss ehemaligen Bergwerk (auf bestehenden in die Anlieger-Ortsteile Wegen)

- zusätzliche Einkommensfelder 3.3 Landschaftsführer-Erlebnisangebote der Landwirtschaft im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge (Gastronomie-/Freizeitangebote )

Technische Infrastruktur, Verkehr, Umwelt, Energie

- (Elektro)mobilität 4.2 Initialprojekte der Bereitstellung von (für Einheimische und Gäste) zusätzlichen Ladestellen für E-Fahrräder und E-Autos durch private Betriebe 4.4 Radwegeausbau zwischen den Ortsteilen und regionaler Netzanschluss (Ausbauprogramm für Priorität-A Strecken im Gemeindegebiet)

Leitbild-Bausteine Bezug auf Handlungsfelder Leitprojekte auf Ebene der Leitprojekte auf Ebene der Ortsteile Gesamtgemeinde mit Entwicklungsschwer- (Nummerierung entsprechend IKEK- (Nummerierung entsprechend IKEK- punkten Maßnahmenkatalog) Maßnahmenkatalog)

Siedlung, Bauen, Wohnen „Unsere Dörfer nutzen nachhaltig lokale Flächen- - Verfügbare Bauflächen- 1.2 Initiative „Jung kauft alt“ als potenziale ergänzendes Wohnangebot für Familien und Umweltressourcen“ im Bereich von älteren Bestandsimmobilien

Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus

- Zusätzliche Einkommensfelder 3.4 „Hof auf Rädern“ – der Landwirtschaft ( Direkt- Vermarktungsaktionen mit Partnern, z.B. vermarktung ) Naturpark Sauerland-Rothaargebirge

Technische Infrastruktur, Verkehr, Umwelt, Energie

IfR -83- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

- Funktionsverbesserung 4.6 Erforderliche Sanierungsmaßnahmen öffentlicher Einrichtungen an Wassergewinnungsanlagen, betrieben (Wasserversorgung ) durch die Gemeindewerke Kirchhundem, gem. Sanierungsplanung 4.9 Initialprojekt "Wasserlernpfad" als Umweltbildungsangebot (beispielhaft am Gewässer Lütke Aa in Albaum)

- Energieeffizienz und Ausbau der 4.7 Kampagne „Haus-zu-Haus“-Beratung Nutzung Erneuerbarer Energien für private Hauseigentümer

- Verbesserung von 4.8 Bürgeraktionstage "Unser Dorfbach" Albaum: 4.11 Naturnahe Gewässer- Grüngestaltung und mit Informationsaktivitäten, Grünpflege- entwicklung am Ort mit Unterstützung der Dorfökologie aktionen, Bachwanderungen z.B. als Flurbereinigung, zusammen mit der Dorfveranstaltungen im Wechsel Landesanstalt für Fischerei Brachthausen: 4.12 Bachlaufsanierung im Abschnitt Kindergarten bis Bolzplatz und mögliche Integration einer Brunnenanlage Silberg: 4.18 Gestaltung des Bauerngartens „Hanses Hof“

IfR -84- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

6. Projektbeschreibung in Maßnahmenblättern

Die Dokumentation von erarbeiteten Maßnahmen, welche als „Leitprojekte“ kategorisiert werden, erfolgt in Formblättern anhand folgender Angaben: - Benennung des Leitprojektes

- Zuordnung zu Handlungsschwerpunkt(en) und Entwicklungszielen Hinweis: Grundsätzlich sind die beschriebenen Maßnahmen mindestens einem Handlungsschwerpunkt direkt zugeordnet. Darüber hinaus können weitere indirekte Bezüge zu weiteren Handlungsschwerpunkten vorliegen. Auf diese Bezüge wird, sofern sie für die Umsetzungsstrategie des IKEK besondere Relevanz besitzen, in der jeweiligen Maßnahmenbeschreibung eingegangen.

Weitere Angaben in den Formblättern zu den dokumentierten Leitprojekten: - Angabe, ob das Leitprojekt auf die Ebene der Gesamtgemeinde oder auf einen der Ortsteile bezogen ist (mit Angabe des Ortsteils)

- Kennzeichnung Inhalt und anzustrebendes Projektergebnis

- Prioritätseinstufung des Projektes kurzfristig: mögliche Projektumsetzung innerhalb der ersten 3 Jahre; mittel-langfristig: mögliche Projektumsetzung im Zeitraum nach 3 Jahren und später

- Kurzdarstellung der Schritte zur Umsetzung und Verstetigung

- Angabe zu möglichem Maßnahmenträger (Anmerkung: der Maßnahmenträger muss nicht identisch sein mit dem Antragsteller)

- Wesentliche Beteiligte bei der Maßnahmendurchführung (soweit bekannt)

- Finanzierungsmöglichkeiten (z.B. Integrierte ländliche Entwicklung – Dorfentwicklung, Städtebauförderung, Strukturprogramme EFRE)

Ein Gesamtübersicht der Leitprojekte mit einer aus gutachterlicher Sicht vorgenommenen Prioritätseinstufung ist der Übersicht in der Anlage 1 zu entnehmen.

IfR -85- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

6.1.1 Handlungsfeld Siedlung, Bauen, Wohnen

Leitprojekt 1.1: Umbau und Ausbau vorhandener Gebäudesubstanz im Ortskern zur Schaffung altersgerechter Wohnangebote für Jüngere und Ältere Handlungsschwerpunkt: Ausschöpfung des verfügbaren Bauflächenpotenzials Entwicklungsziele: 1A Weiterer bedarfs- und funktionsorientierter Ausbau / Umbau von Gebäuden (Wohn- und Gewerbenutzung) X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand sind Informationsmaßnahmen z.B. mittels Informationsflyer und Informationsveranstaltungen der Gemeinde, um insbesondere Hauseigentümern von Gebäuden in den Ortskernen mögliche Umbau – und Modernisierungsmaßnahmen vorzustellen. Damit kann ein Beitrag geleistet werden, um Hauseigentümer hinsichtlich der gebäudetechnischen Erfordernisse eines alters- und behindertengerechten Wohnens zu sensibilisieren. Durch die Kampagne sollen bestehende Informationsangebote z.B. des Kreises Olpe und des Landes Nordrhein-Westfalen gezielt unterstützt werden. Die Gemeinde kann darüber hinaus eine Initiierung von beispielhaften Umbauprojekten (öffentlicher oder privater Eigentümer) mit Verwaltungs- und Beratungsdienstleistungen gezielt unterstützen. Zahlreiche Bestandsgebäude in den Ortskernen könnten nach entsprechendem Umbau, z.B. durch Schaffung von Wohnapartments mit kleineren Wohnflächen und mit barrierefreiem Ausbau, auch Wohnpotenzial für ältere Menschen oder Personen mit Mobilitätseinschränkungen bieten. Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) im Rahmen der Haushaltsmöglichkeiten Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Konzeption und Durchführung einer Informationskampagne für Hauseigentümer durch die Gemeindeverwaltung in Zusammenarbeit mit Partnern, z.B. Banken, Wohnberatungen - Ggf. Wiederholung der Informationskampagne in regelmäßigen Zeitabständen - Unterstützung beispielhafter Umbauprojekte mit Verwaltungsdienstleistungen Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem Wesentliche Beteiligte Hauseigentümer von Gebäuden in den Ortskernen Partner der Gemeinden im Zuge der Informationskampagne z.B. Banken, Wohnberatungen Finanzierungsmöglichkeiten Gemeinde Kirchhundem

IfR -86- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 1.2: Initiative „Jung kauft alt“ als ergänzendes Wohnangebot für Familien im Bereich von älteren Bestandsimmobilien Handlungsschwerpunkt: Ausbau des Wohnraumangebotes für altersgerechtes Wohnen Entwicklungsziele : 1B Weiterer bedarfs- und funktionsorientierter Ausbau / Umbau von Wohngebäuden X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil Gegenstand, Projektergebnis Einrichtung eines von der Gemeinde Kirchhundem aufzulegenden Förderprogramms, insbesondere um den Erwerb von Bestandsgebäuden durch Familien sowie eine Modernisierung von Gebäuden in den Ortskernen zu fördern. Durch das Programm sollen bestehende Förderprogramme des Bundes und des Landes mit weiteren gezielten Investitionsanreizen unterstützt werden: - Unterstützung von Investitionen in den vorhandenen Baubestand der Orts- und Siedlungskerne (Konzentration auf Innenentwicklung von Außenentwicklung) - Junge Menschen und Familien in den Ortskernen halten bzw. Schaffung von Anreizen für den Erwerb von Wohneigentum in den Ortskernen Die Förderinhalte können unter Berücksichtigung von Erfahrungen anderer Kommunen mit vergleichbaren Programmen entwickelt werden 54 . Inhaltliche Kriterien können z.B. sein: - Gesamtförderdauer je Förderfall - Förderhöhenstaffelung nach Anzahl Kinder - Bei Eigennutzung, nach Maßgabe von Einkommensgrenzen: ◊ Kauf von Häusern, Baujahr 1970 und älter ◊ Grundlegende Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen an bewohnten Gebäuden oder Gebäudeteilen ◊ Wieder-Nutzbarmachung leerstehender Gebäude oder Gebäudeteile Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) im Rahmen der Haushaltsmöglichkeiten Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Konzept zur Beschlussfassung der Gemeinde nach Abstimmung der haushalts- rechtlichen Zulässigkeit - Administrierung des Förderprogramms Bürgerinformation durch die Gemeinde Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem Wesentliche Beteiligte Bauherren Finanzierungsmöglichkeiten Gemeinde Kirchhundem

54 In dem Zusammenhang wird beispielhaft auf das Förderprogramm der hessischen Kommune Hiddenhausen hingewiesen (Förderprogramm „Jung kauft Alt - Junge Menschen kaufen alte Häuser“ durch Beschluss des Rates der Gemeinde Hiddenhausen vom 16.02.2012)

IfR -87- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 1.3: Baufibel für Hauseigentümer "Regionaltypisches Bauen und Renovieren" Handlungsschwerpunkt: Erhaltung und Sanierung von ortsbildprägender Bausubstanz Entwicklungsziele : 1B Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Bausubstanz) X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand ist Konzeption, Druck und Verbreitung einer Infobroschüre für die Sanierung von privaten Gebäuden mit regionstypischen Merkmalen und Baustoffen. Die Umsetzung soll durch die Bürgerschaft ggf. mit Unterstützung von weiteren Sachkundigen erfolgen. In der Broschüre sollen Besonderheiten der regionaltypischen Baukultur vorgestellt werden: - Regionstypische Baumerkmale bei der Modernisierung von Altbauten - Fassaden, Farben, Fenster, Türen, Dach, Außenanlagen - Konkrete Gestaltungshinweise, veranschaulicht mit Bildern - Informationen zu Baumaterialien, Sanierungstipps - sowie Fördertipps, Adressen von Ansprechpartnern Auch sollten thematisch verwandte, bereits vorhandene Veröffentlichungen mit regionalem Bezug aufgegriffen werden, z.B. die Gestaltungsfibel „Bauen und Wohnen im Sauerland“, herausgegeben vom Kreisheimatbund Olpe e.V. Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Erstellung einer Konzeption für die Infobroschüre (Sammlung von Inhalten, Fotodokumentation), Einbindung interessierter/sachkundiger Bürgerinnen und Bürger - Satz und Druck der Infobroschüre, Vertrieb (durch Maßnahmenträger) - Laufende Pressemitteilung über das Projekt (Maßnahmenträger, Kommune) Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Broschüre: Gemeinde Kirchhundem, Anwendung: Bürgerschaft Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem (Bauamt, Untere Denkmalschutzbehörde) Weitere Sachkundige z.B. Architekten, Bündnis Regionale Baukultur beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) Finanzierungsmöglichkeiten Gemeinde Kirchhundem, LWL, Private / Sponsoren Förderrichtlinie Stadterneuerung 2008: „Kleinere Städte und Gemeinden“ (Maßnahme als Bestandteil einer städtebaulichen Gesamtmaßnahme)

IfR -88- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 1.4: Überarbeitung der Parkflächen an der Kirche in Niederalbaum (Behindertengerecht) Handlungsschwerpunkt: Aufwertung und Nutzungsverbesserung von öffentlichen Flächen Entwicklungsziele : 1B Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Bausubstanz) Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Albaum Gegenstand, Projektergebnis Ziel ist eine Aufwertung einschl. eines behindertengerechten Ausbaus des Parkplatzes bei der Kirche, welcher Ausgangspunkt für den Kreuzweg ist, aber auch Startpunkt für das angestrebte Kunstprojekt am Kleffweg. Bei künftig möglicher Führung des Radweges Böminghauser Werk – Albaum über den Kleffweg (damit auch Anbindung des Kunstprojekts Kleffweg, des Dorfladens, der LANUV-Einrichtung) ist auch die Installation einer E-Bike- Ladestation am Parkplatz eine Option. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Aufstellung des Nutzungskonzeptes und der Umbauplanung mit den Beteiligten - Beschlussfassung der Gemeinde (Bauleitplanung) - Maßnahmenumsetzung im Bereich öffentlicher Wege und Flächen (Gemeinde) Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Grundstückseigentümer (Kirchengemeinde) Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem und Ortsvertreter TAG Lennestadt und Kirchhundem Weitere Sachkundige z.B. Planer, Vertreter Kunstprojekt am Kleffweg Finanzierungsmöglichkeiten Kirchengemeinde ggf. Private (z.B. Eigenleistung) ggf. Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Ländliche Infrastrukturmaßnahmen“

IfR -89- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 1.5: Künstlerische Gestaltung und Ausbau der restlichen Wegstrecke Kleffweg Handlungsschwerpunkt: Aufwertung und Nutzungsverbesserung von öffentlichen Flächen Entwicklungsziele : 1B Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Bausubstanz) Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Albaum Gegenstand, Projektergebnis Der mittlere Bereich des Kleffweges wurde 2015 im Rahmen der Flurbereinigung Lütke Aa neu gebaut, nachdem der Weg 2011 gesperrt wurde. Die hier empfohlene Maßnahme zielt auf den kompletten Ausbau des Verbindungswegs zwischen Ober- und Niederalbaum. Die mögliche Verknüpfung mit einem aktuell laufenden, vom Land NRW geförderten Kunstprojekt am Kleffweg würde die Infrastrukturmaßnahme insgesamt beleben, denn der Verbindungsweg ist eine „Lebensader“ mitten im Dorf. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Aufstellung der Ausbauplanung - Beschlussfassung der Gemeinde (Bauleitplanung) - Maßnahmenumsetzung im Bereich öffentlicher Wege und Flächen Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Grundstückseigentümer / Gemeinde Kirchhundem Wesentliche Beteiligte Ortsvertreter Weitere Sachkundige z.B. Planer, Vertreter des Kunstprojektes Finanzierungsmöglichkeiten Grundstückseigentümer / Gemeinde Kirchhundem Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfgerechte Gestaltung von Dorfstraßen und Plätzen“

IfR -90- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 1.6: Umbau des ehemaligen Schulgebäudes an der B517 in Benolpe Handlungsschwerpunkt: Erhaltung und Sanierung von ortsbildprägender Bausubstanz Entwicklungsziele : 1B Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Bausubstanz) Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Benolpe Gegenstand, Projektergebnis Die Modernisierung des sanierungsbedürftigen ehemaligen Schulgebäudes am Ortseingang wird durch den privaten Eigentümer mit folgenden Zielen projektiert: - Schaffung von altersgerecht ausgestattetem Wohnraum mit ca. vier Wohneinheiten - Einrichtung eines öffentlichen Bürgertreffpunktes - Herstellung der historischen, d.h. ursprünglichen Aussenfassade des Schulgebäudes Aufgrund der Kopplung mehrerer Funktionen durch das Konzept (Dorfbildprägendes Objekt, Umbau für Wohnraum, Treffpunkt für Bürger) ist der Leitprojektcharakter gegeben. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Aufstellung des Nutzungs- Finanzierungs-, und Bewirtschaftungskonzeptes - Umbauplanung und Genehmigung - Bauausführung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Privater Eigentümer Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem Weitere Sachkundige z.B. Planer, Bürger als spätere mögliche Nutzer des Wohnangebots und des Treffpunktes Finanzierungsmöglichkeiten Eigentümer Gemeinde Kirchhundem ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Bausubstanz mit Ortsbild prägendem Charakter“

IfR -91- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 1.7: Umnutzung der ehem. Weinkellerei Müller als Begegnungsort in Flape Handlungsschwerpunkt: Erhaltung und Sanierung von ortsbildprägender Bausubstanz Entwicklungsziele : 1B Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Bausubstanz) 2A Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungsstätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Flape Gegenstand, Projektergebnis Die Modernisierung und der Gebäudeumbau der ehemaligen Weinkellerei im Ortsteil als dorfzentraler Begegnungsort wird durch den privaten Eigentümer mit folgenden Zielen projektiert: 1. Malort und Café Ma(h)lzeit, 2. Räumlichkeiten für Festivitäten, Empfänge, Vorträge, Kurse, Retreats, Filmvorführungen, 3. Übernachtungsmöglichkeiten, Wohnquartier, 4. Verkauf von Regionalprodukten, Weinhandel Aufgrund der Kopplung mehrerer Funktionen durch das Konzept (Dorfbildprägendes Objekt, Umnutzung Leerstand, Treffpunkt für Bürger als Dorfmittelpunkt mit generationenüber- greifenden Aktivitäten, Wohnangebot) ist der Leitprojektcharakter gegeben. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Aufstellung des Nutzungs- Finanzierungs-, und Bewirtschaftungskonzeptes - Umbauplanung und Genehmigung - Bauausführung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Privater Eigentümer Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem Weitere Sachkundige z.B. Regionale Südwestfalen, Planer Bürger als spätere mögliche Nutzer des Begegnungsortes Finanzierungsmöglichkeiten Eigentümer ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Strukturförderung, z.B. als mögliches Förderprojekt im Rahmen der Regionale Südwestfalen Gemeinde Kirchhundem Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Bausubstanz mit Ortsbild prägendem Charakter“, „Dorfgemäße Gemeinschaftseinrichtungen“

IfR -92- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 1.8: Mehrgenerationen-Platz an der Kirche St. Peter und Paul im Kernort Handlungsschwerpunkt: Aufwertung und Nutzungsverbesserung von öffentlic hen Flächen Entwicklungsziele : 1B Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Bausubstanz) 2A Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungsstätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Kernort Gegenstand, Projektergebnis Die Maßnahmenempfehlung greift u.a. die Analysen und Planungsvorschläge - des Dorfentwicklungskonzeptes für den Kernort des Landschaftsverbandes Westfalen- Lippe von 2010, - der Entwicklungsstrategie zur LEADER-Bewerbung „4plus Quartett mit Weitblick“ (Kommunen Hilchenbach, Kirchhundem, Kreuztal, Netphen, Siegen) von 2015, hier der Projektvorschlag „Umfeldgestaltung an der Kirche und im Bereich Kirchparkplatz sowie Raiffeisenplatz im Kernort („Neue Mitte“)“ auf. Weiterhin sind Projektplanungsvorschläge der Kirchengemeinde St. Peter und Paul berücksichtigt. Kernelemente der möglichen Maßnahme sind: - ein Mehrgenerationen-Spielplatz als Begegnungsortes mit Spiel- und Aufenthaltsein- richtungen für junge und ältere Menschen, angeordnet im Bereich hinter der Kirche St. Peter und Paul - Nachhaltige Aufwertung des Bereiches auch mit grüngestalterischen und ökologischen Maßnahmen - Verknüpfung des Begegnungsortes (Mehrgenerationen-Spielplatz) mit dem Bereich Raiffeisenplatz und Hundemstraße bis Bahnhofsweg, u.a. mit einem barrierefreien Fuß- und Radweg Durch die mögliche Verknüpfung infrastruktureller Aufwertungen mit einem Mehrgenerationen-Spielplatz, sozialer Zusatzangebote durch Schaffung eines neuen Begegnungsortes sowie einer Verknüpfung mit den angrenzenden Bereichen im Kernort auf Basis des Konzeptes „Neue Mitte“ ist der Leitprojektcharakter gegeben. Die Maßnahme erscheint auch insbesondere geeignet, um Aufenthalts-, Wohn –und Versorgungsfunktionen im Kernort zu stärken und das Quartier insgesamt aufzuwerten. Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Aufstellung einer Planung des Mehrgenerationen-Spielplatzes in Verbindung mit einem Nutzungskonzept für die Quartiersaufwertung im Ortskern („Neue Mitte“) unter Beteiligung der Bevölkerung - Kosten- und Finanzierungsplanung - Ausführungsplanung und Genehmigung - Bauausführung

IfR -93- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Grundstückseigentümer Kirchengemeinde Wesentliche Beteiligte (politische) Gemeinde Kirchhundem, ggf. weitere Eigentümer Weitere Sachkundige z.B. Planer, Bürger Finanzierungsmöglichkeiten Grundstückseigentümer Gemeinde Kirchhundem ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfgerechte Gestaltung von Dorfstraßen und Plätzen“ ggf. Förderrichtlinie Stadterneuerung 2008: „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ ggf. weitere städtebauliche Förderangebote, z.B. das Städtebauförderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW“

IfR -94- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 1.9: Aufwertung der Dorfmitte Oberhundem als Begegnungsort Handlungsschwerpunkt: Aufwertung und Nutzungsverbesserung von öffentlichen Flächen Entwicklungsziele : 1B Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Bausubstanz) 2A Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungsstätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Oberhundem Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme ist die funktionale Verbesserung der Dorfmitte „Pastorsgarten“ in Oberhundem als Begegnungsort der Bevölkerung. Durch eine ortsbildgerechte Eingrünung und eine funktionale Gestaltung mit Sitzmöglichkeiten etc. soll eine Aufwertung dieses Festplatzes als Treffpunktmöglichkeit im Freien erfolgen. Darin eingebunden ist die Wiederherstellung des alten Backhaues „Pastors Backes“. Ziel ist der Wiederaufbau dieses historischen Gebäudes als ortsbildprägendes Bauwerk mit dörflich-sozialer und touristischer Nutzungsmöglichkeit. Weiterhin ist eine funktionale Aufwertung des Kurparks ein Ziel der Maßnahme, durch Entwicklung hin zu einem Mehrgenerationen-Begegnungsort mit Sport- und Freizeitangeboten. Angestrebt sind der Ausbau der kleinen vorhandenen Fußwege, das Anlegen eines Barfußpfades, das Errichten von Klettergerüsten und Outdoor-Fitnessgeräten für Jung und Alt. Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Nutzungs- und Gestaltungskonzept mit Beteiligung der Bevölkerung - Ausführungsplanung, Finanzierungsplanung, Genehmigungsphase - Maßnahmenumsetzung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Dorfgemeinschaft Oberhundem Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem Bürgerschaft TAG Lennestadt und Kirchhundem Weitere Sachkundige, z.B. zur Bau des Backes, zur Ausstattung des Kurparks mit Geräten Finanzierungsmöglichkeiten ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Gemeinde Kirchhundem Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfgerechte Gestaltung von Dorfstraßen und Plätzen“, „Begrünungen im öffentlichen Bereich“, „Ländliche Infrastrukturmaßnahmen“

IfR -95- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 1.10: Weitere Aufwertung des Kulturguts Schrabben Hof als Begegnungsort Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Bürgergemeinschaftseinrichtungen einschl. „digitaler“ Treffpunkte Entwicklungsziele : 2A Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungsstätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Silberg Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme ist das Kulturgut Schrabben Hof. Es handelt sich um einen der ältesten Höfe des Ortes, welcher denkmalgeschützt ist und 2002 restauriert wurde. Im Haupthaus wurde im Zuge dessen ein Heimatmuseum eingerichtet und 2013 wurde die ehemalige Scheune zur Kleinkunstbühne umfunktioniert. Ziel ist die weitere bauliche und funktionale Aufwertung des öffentlichen Innen- und Außenbereiches des Hofes als Dorfmitte und Bürgertreffpunkt für Jung und Alt durch z.B. die Herstellung barrierefreier Zugänge (Verbesserung Zugänglichkeit v.a. für mobilitätseingeschränkte Personen) und durch eine ansprechende Gestaltung der öffentlichen Bereiche mit weiteren Sitzmöglichkeiten etc. sowie auch der Schaffung eines WLAN-Spots. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Nutzungs- und Gestaltungskonzept mit Beteiligung der Bevölkerung - Ausführungsplanung, Finanzierungsplanung, Genehmigungsphase - Maßnahmenumsetzung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Eigentümer Bewirtschafter z.B.Museumsleitung MuT Sauerland e. V. Wesentliche Beteiligte Bürgerschaft Weitere Sachkundige z.B. Architekt Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfmäßige Gemeinschaftseinrichtungen“ ggf. Förderrichtlinie Stadterneuerung 2008: „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ (Maßnahme als Teil eines städtebaulichen Gesamtkonzepts der Gemeinde)

IfR -96- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekte 1.11, 1.12: Anlage eines Mehr-Generationenplatzes im Ortskern und weitere Aufwertung des Kirchenumfeldes in Welschen Ennest Handlungsschwerpunkt: Aufwertung und Nutzungs-verbesserung von öffentlichen Flächen Entwicklungsziele : 1B Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Bausubstanz) Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Welschen Ennest Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme ist eine bauliche und funktionale Neugestaltung von zwei öffentlichen Flächen (Spielplatz und Parkplatz) im direkten Umfeld zur ortszentralen Kirche (St. Johannes Baptist). 1.11 Auf dem Spielplatz an der Kirche wird die Anlage eines Mehr-Generationenplatzes projektiert. 1.12 Auf dem Parkplatzbereich vor der Kirche wird die funktionale und gestalterische Verbesserung durch Schaffung und Markierung von barrierefreien Aufenthalts- und Gehwegbereichen (gestaltende Pflasterung und Begrünung) sowie Bereiche für Stellplätze ( Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Aufstellung eines funktionalen und gestalterischen Konzepts der Bereichs Kirchenumfeld mit den geplanten Maßnahmen, Einbindung der Bürgerschaft - Ausführungsplanung, Finanzierungsplanung, Genehmigungsphase - Maßnahmenumsetzung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Grundstückseigentümer Gemeinde Kirchhundem Wesentliche Beteiligte Dorfgemeinschaft z.B. Dorf AG Weitere Sachkundige z.B. Architekt Weitere Akteure, z.B. Caritas (Planung Wohnbauvorhaben auf angrenzenden Flächen) Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfgerechte Gestaltung von Dorfstraßen und Plätzen“, „Begrünungen im öffentlichen Bereich“ ggf. Förderrichtlinie Stadterneuerung 2008: „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ (Maßnahme als Teil eines städtebaulichen Gesamtkonzepts der Gemeinde)

IfR -97- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 1.13: Ortsbildgerechte Eingrünung der Parkplatz- und Veranstaltungs- fläche vor der Schützenhalle Würdinghausen Handlungsschwerpunkt: Aufwertung und Nutzungsverbesserung von öffentlichen Flächen Entwicklungsziele : 1B Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Bausubstanz) Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Würdinghausen Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme ist die Aufwertung der öffentlichen Parkplatz- und Veranstaltungsfläche vor der Schützenhalle durch verbesserte Platzgestaltung (Pflasterung unter Berücksichtigung behindertengerechter Ausführung) sowie ortsbildgerechter Eingrünung Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung Ausführungsplanung Kosten- und Finanzierungsplanung, Genehmigung Ausführung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Eigentümer Bewirtschafter z.B. Verein Wesentliche Beteiligte Bürgerschaft Weitere Sachkundige z.B. Planer Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfgerechte Gestaltung von Dorfstraßen und Plätzen“

IfR -98- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

6.1.2 Handlungsfeld Soziale Infrastruktur

Leitprojekt 2.1: Modellhafte Einrichtung von W-LAN-spots an öffentlichen Begegnungsstätten Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Bürgergemeinschaftseinrichtungen einschl. „digitaler“ Treffpunkte Entwicklungsziele: 2A Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungsstätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil Gegenstand, Projektergebnis Ziel der Maßnahme ist die Einrichtung von öffentlichen drahtlosen Internetzugangspunkten (WLAN-Spots) an öffentlichen Begegnungsstätten innerhalb der Gemeinde Kirchhundem. Für den Internetzugang sollten keine Nutzungsentgelte verlangt werden. Die Verbindung zum Spot würde mit einer Vielzahl an Geräten möglich sein, sodass ein „digitaler“ Treffpunkt für Jung und Alt entsteht. Die WLAN-Spots sollte zunächst modellhaft an einigen noch auszuwählenden Bürgergemeinschaftseinrichtungen eingerichtet werden. Potenzielle Standorte nach Angabe der Gemeindeverwaltung sind z.B.: - Rathaus Kirchhundem, Hundemstraße 35 - Haus des Gastes Oberhundem, Grubenweg - Landesfischereianstalt (LANUV) Albaum, Heinsberger Straße - Josef-Gockeln-Haus, Rahrbach In dem Zusammenhang sollte eine enge Zusammenarbeit mit der anlaufenden Regionale 2025 in Südwestfalen angestrebt werden. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung Organisation Projektträger (ggf. Gemeinde und Private) Kosten –und Finanzierungsplanung für zunächst modellhafte Standorte Ausführung und Betrieb Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem und Private (Modellhafte Umsetzung) Wesentliche Beteiligte Bürgerschaft Betriebe Weitere Sachkundige, z.B. Regionale Südwestfalen, Fachleute für technische Ausstattung und Ausführung Finanzierungsmöglichkeiten Private z.B. Betriebe Strukturförderung, z.B. als Förderprojekt im Rahmen der Regionale Südwestfalen Gemeinde Kirchhundem

IfR -99- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 2.2: Dorfmarketing in dörferübergreifender Zusammenarbeit Handlungsschwerpunkt: Sicherung des ehrenamtlichen Einsatzes der Bürgerschaft Entwicklungsziele: 2B Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen, unter besonderer Berücksichtigung von jungen Menschen und Familien X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil Gegenstand, Projektergebnis Durch die in weit über 100 Vereinen und Institutionen engagierten Bürgerinnen und Bürger in den Ortsteilen werden Aktivitäten zur Dorfentwicklung (Veranstaltungen, Einrichtungen etc.) ganz überwiegend auf Basis von ehrenamtlichem Einsatz geleistet, begleitet durch weitere Stellen z.B. die Gemeinde. Die vorgeschlagene Maßnahme zielt auf eine Unterstützung der Ehrenamtsarbeit, indem mögliche Maßnahmen des Dorfmarketing noch stärker dörferübergreifend organisiert werden. Dorfübergreifende Dorfmarketingmaßnahmen sollten u.a. umfassen. - Präsentation online (Internetseite) eines zwischen Ortsteilen abgestimmten Kultur- und Vereinsterminkalenders mit Informationen zu Veranstaltungen oder Bürgeraktionen - ein ortsübergreifender Veranstaltungs-Materialpool, welcher von Vereinen und Bürgergruppen gemeinsam gestellt und genutzt werden kann Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Bestandsaufnahme durch Vertreter der Ortsteile zu laufenden und künftig möglichen bzw. sinnvollen Zusammenarbeitsfeldern - Organisationsvereinbarung zu künftig möglichen ortsübergreifenden Dorfmarketing- maßnahmen durch Dorfgemeinschaften mit Kooperationsinteresse - Planung und Umsetzung konkreter Maßnahmen In dem Zusammenhang wird eine enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der anlaufenden Regionale 2025 Südwestfalen empfohlen, zwecks beratender Unterstützung. Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Private / Dorfgemeinschaften Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem Betriebe Weitere Sachkundige, z.B. Regionale Südwestfalen, sonstige Fachleute für Dorfmarketing Finanzierungsmöglichkeiten Private z.B. Betriebe Strukturförderung, z.B. als Förderprojekt im Rahmen der Regionale Südwestfalen Umsetzung im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ ggf. Förderangebote Regionale Kulturpolitik NRW

IfR -100- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 2.3: Wettbewerbsaktion mit der jungen Dorfbevölkerung "Wir schaffen was im Dorf" Handlungsschwerpunkt: Sicherung des ehrenamtlichen Einsatzes der Bürgerschaft Entwicklungsziele: 2B Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen, unter besonderer Berücksichtigung von jungen Menschen und Familien X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil Gegenstand, Projektergebnis Die Maßnahmen zielt auf eine Umsetzung dorfbezogener Aktivitäten auf der Grundlage des IKEK mit jungen Menschen aus dem Gemeindegebiet. Dabei kann es sich um unterschiedliche Bereiche handeln, z.B. umweltdidaktisch angelegte Projekte, um Projekte der Freizeitgestaltung oder des sozialen Miteinanders im Dorf. Als Initialprojekt wird eine Wettbewerbsaktion z.B. mit dem Titel „Wir schaffen was im Dorf“ mit Schülerinnen und Schülern der Sekundarschule Hundem-Lenne in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kirchhundem und den Dorfgemeinschaften, Vereinen etc. empfohlen. Hierbei kann auf Erfahrungen aus bereits vorliegenden, vergleichbaren Projekte in anderen südwestfälischen Kommunen zurückgegriffen werden (z.B. Stadt Bad Berleburg). In dem Zusammenhang wird auch eine enge Zusammenarbeit mit der anlaufenden Regionale 2025 Südwestfalen empfohlen, zwecks beratender Unterstützung. Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Erstellung und Abstimmung eines Projektkonzepts durch z.B. Sekundarschule Hundem- Lenne und Gemeinde - Klärung Budget und Finanzierung - Durchführung als Initialprojekt Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Weiterführende Schulen in der Gemeinde, z.B. Sekundarschule Hundem-Lenne in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kirchhundem Wesentliche Beteiligte Schülerinnen und Schüler Dorfgemeinschaften, Vereine etc. Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger Private z.B. Betriebe Gemeinde Kirchhundem

IfR -101- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 2.4: Einrichtung eines Bürgertreffpunkts im Haus Schmies Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Bürgergemeinschaftseinrichtungen 2A Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungsstätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Heinsberg Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand ist das ortsbildprägende Fachwerkhaus „Haus Schmies“ unterhalb der Kirche (St. Katharina) im Ortskern. Ziel ist es durch bauliche und funktionale Aufwertung in den Räumlichkeiten des Gebäudes u.a. einen Begegnungsort zu schaffen, der als Bürgertreffpunkt für alle Generationen (unter anderem auch als Treffpunkt für Vereine) dienen kann. Bei gegebenen eigentumsrechtlichen Voraussetzungen sollte primär ein nachhaltiges Nutzungs-, Bewirtschaftungs- und Trägerkonzeptes mit Einbindung der Dorfgemeinschaft aufgestellt werden. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Eigentümerverhandlung und Erstellung eines Nutzungs-, Bewirtschaftungs- und Trägerkonzeptes mit Einbindung der Dorfgemeinschaft - Umbau- und Modernisierungsplanung, Kosten- und Finanzierungsplanung, Genehmigungen - Maßnahmenausführung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Eigentümer Wesentliche Beteiligte Dorfgemeinschaft Gemeinde Kirchhundem Weitere Fachstellen, z.B. Denkmalschutzbehörden, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Architekt Finanzierungsmöglichkeiten Gemeinde Kirchhundem ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfmäßige Gemeinschaftseinrichtungen“ ggf. Denkmalschutzförderung

IfR -102- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 2.5: Bauliche Verbesserung des Jugendraums und barrierefreier Umbau an Jugendraum und Kindergarten in Hofolpe Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Bürgergemeinschaftseinrichtungen 2A Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungsstätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Hofolpe Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme ist die bauliche und funktionale Verbesserung (Modernisierung) des Jugendraums einschließlich Herstellung barrierefreier Zugänge (Verbesserung Zugänglichkeit v.a. für mobilitätseingeschränkte Personen). Ebenso sind am Kindergarten- gebäude erforderliche funktionale Verbesserungen umzusetzen, unter Berücksichtigung auch der Herstellung barrierefreier Zugänge. Bei Maßnahmen am Jugendraum sollten betroffene Jugendliche aktiv in Planung und Ausführung eingebunden werden. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Umbau- und Modernisierungsplanung, Kosten- und Finanzierungsplanung, Genehmigungen - Maßnahmenausführung Verantwortl. Durchführung, Maßnahmenträger Eigentümer Bewirtschafter Beteiligte Bürgerschaft (Jugendliche, Kindergarteneltern) Weitere Fachkundige, z.B. Architekt Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfmäßige Gemeinschaftseinrichtungen“ ggf. Private (z.B. Eigenleistung) ggf. andere Förderprogramme, z.B. KfW „Barrierearme Stadt“

IfR -103- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 2.6: Einrichtung eines Dachvereins zur Aufgabenbündelung in den Vereinen Handlungsschwerpunkt: Sicherung des ehrenamtlichen Einsatzes der Bürgerschaft 2B Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen, unter besonderer Berücksichtigung von jungen Menschen und Familien Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Kernort Gegenstand, Projektergebnis Durch die in weit über 100 Vereinen und Institutionen engagierten Bürgerinnen und Bürger in den Ortsteilen werden Aktivitäten zur Dorfentwicklung (Veranstaltungen, Einrichtungen etc.) ganz überwiegend auf Basis von ehrenamtlichem Einsatz geleistet, begleitet durch weitere Stellen z.B. die Gemeinde. Die vorgeschlagene Maßnahme zielt auf eine Unterstützung der Ehrenamtsarbeit, indem beispielhaft die mögliche Zusammenarbeit von Vereinen im Kernort in einem Dachverein organisiert wird. Der Dachverein sollte zentrale Aufgabenbereiche wie z.B. Verwaltungsaufgaben, Veranstaltungsorganisation, Einkauf und Materialbeschaffung, Mittelakquirierung/ Sponsoring, Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliedswerbung stärker zusammenführen und bündeln. Dadurch können technische und personelle Arbeitssynergien genutzt und die Vereine im Rahmen ihrer originären Aktivitäten zum Nutzen der Vereinsmitglieder entlastet werden. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Bestands- und Bedarfsaufnahme durch interessierte Vereine - Bei festgestelltem Bedarf Aufstellen eines Aufgabenorganisationskonzepts durch interessierte Vereine - Schaffung der Handlungsvoraussetzungen, u.a. Gründung eines Dachvereins - Umsetzung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Vereine (im Kernort ansässige Vereine, ggf. auch Vereine aus anderen Ortsteilen) Wesentliche Beteiligte Mitglieder der beteiligten Vereine Weitere Sachkundige, z.B. einschlägige Fachberatungsstellen für Vereine (In Abhängigkeit von dem Verbindlichkeitsgrad möglicher gemeinsamer Aufgaben eines Dachvereins ist als Alternative auch die Rechtsform der Genossenschaft in Erwägung zu ziehen. Umfassende Beratungen hierzu bietet z.B. der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband.) Finanzierungsmöglichkeiten Beteiligte Vereine ggf. weitere Private

IfR -104- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 2.7: Funktionale Verbesserung der Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses in Kruberg Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Bürgergemeinschaftseinrichtungen 2A Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungsstätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Kruberg Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme ist die funktionale Verbesserung der Nutzung des Dorfgemeinschaftshaus Ziel ist ein behindertengerechter Ausbau mit einer Verbesserung der Zugänglichkeit v.a. für mobilitätseingeschränkte Personen, einschl. Modernisierung der Sanitäranlagen Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Umbau- und Modernisierungsplanung, Kosten- und Finanzierungsplanung, Genehmigungen - Maßnahmenausführung Verantwortl. Durchführung, Maßnahmenträger Eigentümer Bewirtschafter Beteiligte Bürgerschaft Weitere Fachkundige, z.B. Architekt Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfmäßige Gemeinschaftseinrichtungen“ ggf. Private (z.B. Eigenleistung) ggf. andere Förderprogramme, z.B. KfW „Barrierearme Stadt“

IfR -105- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 2.8: Aufwertung des Spielplatzes durch Ausbau als Mehrgenerationen- Platz in Oberhundem Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Bürgergemeinschaftseinrichtungen 2A Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungsstätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Oberhundem Gegenstand, Projektergebnis Die Maßnahme zielt auf eine bauliche und funktionale Aufwertung des Spielplatzbereiches an der Hauptstraße zwecks Schaffung eines Mehrgenerationen-Platzes, welcher als Bürgerbegegnungsort im Freien dienen soll. Dazu sind u.a. Verbesserungen von barrierefreien Einrichtungen und weitere Treffpunktangebote auf der Fläche vorgesehen. Die Maßnahme kann in idealer Weise die weiteren Aktivitätsplanungen der Dorfgemeinschaft zur Belebung des Ortskerns (Bereich „Pastors Garten“ und Kurpark) ergänzen. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Nutzungs- und Gestaltungskonzept mit Beteiligung der Bevölkerung - Ausführungsplanung, Finanzierungsplanung, Genehmigungsphase - Maßnahmenumsetzung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Dorfgemeinschaft Oberhundem Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem Bürgerschaft Weitere Sachkundige, z.B. zur Bau des Backes, zur Ausstattung des Kurparks mit Geräten Finanzierungsmöglichkeiten Gemeinde Kirchhundem Dorfgemeinschaft / Private (z.B. Eigenleistung) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfgerechte Gestaltung von Dorfstraßen und Plätzen“

IfR -106- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 2.9: Funktionale Verbesserung der Nutzung der Schützenhalle Rahrbach als Dorfgemeinschaftshaus Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Bürgergemeinschaftseinrichtungen 2A Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungsstätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Rahrbach Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand ist die funktionale Aufwertung der Schützenhalle, welche künftig als Dorfgemeinschaftshalle für alle Bevölkerungsgruppen offen sein soll. Zu dem Zweck sind verschiedene Bestandseinrichtungen zu verbessern, z.B. - Raumaufteilung für die verschiedenen nutzenden Gruppen unter Berücksichtigung der Zugänglichkeit v.a. für mobilitätseingeschränkte Personen (behindertengerechter Ausbau) - Weitere Verbesserung des Kommunikationsangebots durch z.B. Einrichtung eines WLAN-Spots (unter Berücksichtigung des bis Ende 2019 geplanten Breitbandausbaus im Ort (VDSL Vectoring)) - ggf. funktionale Aufwertung des Außenbereiches durch Anbau einer Elektroladesäule für E-Bikes Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Erstellung eines Nutzungs- und Bewirtschaftungskonzeptes mit Einbindung der Dorfgemeinschaft - Umbau- und Modernisierungsplanung, Kosten- und Finanzierungsplanung, Genehmigungen - Maßnahmenausführung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Eigentümer Bewirtschafter Wesentliche Beteiligte Dorfgemeinschaft Gemeinde Kirchhundem Weitere Fachstellen, z.B. Architekt Finanzierungsmöglichkeiten Gemeinde Kirchhundem ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfmäßige Gemeinschaftseinrichtungen“

IfR -107- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 2.10: Funktionale Verbesserung der Nutzung des Dorftreffpunktes am Gasthof Kaiser in Rinsecke Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Bürgergemeinschaftseinrichtungen 2A Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungsstätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Rinsecke Gegenstand, Projektergebnis Der Gasthof Kaiser einschl. Hofbereich mit dem Tennen-Veranstaltungsraum wird bereits in den zurückliegenden Jahren als zentraler Ort für Bürgerveranstaltungen, z.B. regelmäßige Feste, Bürgertreffen) im Dorf genutzt. Ziel der Maßnahme ist eine funktionale Verbesserung zur öffentlichen Nutzung der Tenne sowie des Hofplatzes als Treffpunkt für alle Bürgergruppen. Hierfür ist u.a. ein behindertengerechter Zugang zu dem Tennen- Versammlungsraum sowie dessen Modernisierung erforderlich. Der Hofbereich sollte außerdem über die Errichtung einer Elektroladesäule für Elektrofahrzeuge aufgewertet werden. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Erstellung eines Nutzungs- und Bewirtschaftungskonzeptes in Abstimmung mit dem Eigentümer, mit Einbindung der Dorfgemeinschaft - Umbau- und Modernisierungsplanung, Kosten- und Finanzierungsplanung, Genehmigungen - Maßnahmenausführung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Eigentümer Bewirtschafter Wesentliche Beteiligte Dorfgemeinschaft Gemeinde Kirchhundem Weitere Fachstellen, z.B. Architekt Finanzierungsmöglichkeiten Gemeinde Kirchhundem ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfmäßige Gemeinschaftseinrichtungen“

IfR -108- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 2.11: Funktionale Verbesserung der Raumnutzung Kulturgut Schrabbenhof durch barrierefreien Ausbau in Silberg Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Bürgergemeinschaftseinrichtungen 2A Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungsstätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Silberg Gegenstand, Projektergebnis Ziel der Maßnahme ist eine weitere funktionale Verbesserung der Nutzung des Kulturguts Schrabben Hof. Es handelt sich um einen der ältesten Höfe des Ortes, welcher denkmalgeschützt ist und 2002 restauriert wurde. Im Haupthaus wurde im Zuge dessen ein Heimatmuseum eingerichtet und seit 2013 wurde die ehemalige Scheune zur Kleinkunstbühne umfunktioniert. Durch die Maßnahme soll ein Ausbau für eine barrierearme und barrierefreie Nutzung realisiert werden, v.a. für mobilitätseingeschränkte Personen welche die Angebote des Kulturguts wahrnehmen möchten. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Umbau- und Modernisierungsplanung, Kosten- und Finanzierungsplanung, Genehmigungen - Maßnahmenausführung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Eigentümer Bewirtschafter, z.B. MuT Sauerland e. V. Wesentliche Beteiligte Bürgerschaft Weitere Sachkundige z.B. Architekt Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfmäßige Gemeinschaftseinrichtungen“ ggf. Förderrichtlinie Stadterneuerung 2008: „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ (Maßnahme als Teil eines städtebaulichen Gesamtkonzepts der Gemeinde)

IfR -109- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 2.12: Funktionale Verbesserung der öffentlichen Nutzung der Dorfgemeinschaftshalle Varste Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Bürgergemeinschaftseinrichtungen 2A Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungsstätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Varste Gegenstand, Projektergebnis Die Maßnahme zielt auf eine funktionale Verbesserung der dorfzentralen Gemeinschaftshalle und dessen Vorplatz. Durch die Modernisierung soll auch eine Barrierefreiheit (einschl. der Sanitäranlagen) hergestellt und eine Verbesserung der Nutzung der Dorfgemeinschaftshalle für alle Bürgergruppen erreicht werden. Zu dem Zweck ist auch eine bauliche Sanierung des Daches erforderlich. Zudem soll die Funktion des Vorplatzes als Treffpunkt für alle Bürgergruppen durch eine Ausstattung z.B. mit Sitzmöglichkeiten verbessert werden. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Umbau- und Modernisierungsplanung, Kosten- und Finanzierungsplanung, Genehmigungen - Maßnahmenausführung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Eigentümer Bewirtschafter Wesentliche Beteiligte Dorfgemeinschaft Gemeinde Kirchhundem Weitere Fachstellen, z.B. Architekt Finanzierungsmöglichkeiten Gemeinde Kirchhundem ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfmäßige Gemeinschaftseinrichtungen“

IfR -110- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 2.13: Funktionale Verbesserung der Dorfhalle Wirme durch barrierefreien Umbau / Ausbau Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Bürgergemeinschaftseinrichtungen 2A Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungsstätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Wirme Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme ist die funktionale Verbesserung der Nutzung der Dorfhalle. Ziel ist ein barrierefreier Ausbau mit einer Verbesserung der Zugänglichkeit v.a. für mobilitätseingeschränkte Personen (z.B. Eingang, Sanitäranlagen). Zudem soll der Platz an der Dorfhalle als Treffpunkt für alle Bürgergruppen durch Gestaltungsmaßnahmen (z.B. Pflasterung der Fläche, gestaltende Eingrünung der Halle) und ggf. Sitzmöglichkeiten verbessert werden. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Umbau- und Modernisierungsplanung, Kosten- und Finanzierungsplanung, Genehmigungen - Maßnahmenausführung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Eigentümer und Bewirtschafter Gemeinde Kirchhundem Wesentliche Beteiligte Dorfgemeinschaft Gemeinde Kirchhundem Weitere Fachstellen, z.B. Architekt Finanzierungsmöglichkeiten Gemeinde Kirchhundem ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfmäßige Gemeinschaftseinrichtungen“

IfR -111- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

6.1.3 Handlungsfeld Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus

Leitprojekt 3.1: Koordination Fördermittelmanagement der Gemeinde und Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Partnern Handlungsschwerpunkt: Nutzung Potenziale für betriebliche Standortentwicklung Entwicklungsziele: 3B Fortgesetzte Unterstützung von Betrieben bei der Weiterentwicklung X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil: Gegenstand, Projektergebnis Vorbemerkung: Die Gemeinde Kirchhundem – wie auch andere Kommunen - ist im Rahmen ihrer Erfüllung von kommunalen Pflichtaufgaben sowie von freiwilligen Aufgaben bei der Maßnahmenausführung auf Basis der Haushaltsmöglichkeiten ganz überwiegend auf eine Unterstützung durch öffentliche Fördermittel angewiesen. Diese Erfordernis betrifft auch den gesamten Aufgabenbereich der integrierten ländlichen Entwicklung im Sinne des Förderprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen, hier z.B. in den Feldern Dorfentwicklung, städtebauliche Entwicklung in ländlichen Kommunen sowie Unterstützung der heimischen Wirtschaft. Im Rahmen der bestehenden, differenzierten öffentlichen Förderangebote stellen auch Förderkonstellationen durch Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Partnern (PPP- Modelle) eine bedeutende Option dar. Bedeutende Einsatzpotenziale von PPP-Modellen insbesondere auch bei den Aufgaben der Daseinsvorsorge in ländlichen Kommunen sind bekannt, z.B. bei der Bereitstellung von Infrastrukturangeboten zur Versorgung, zur Kommunikation oder zur Mobilität. Maßnahme: Vor dem beschriebenen Anforderungshintergrund ist ein Ausbau und Aufbau entsprechender Fachkompetenzen in der Gemeindeverwaltung geboten, um gemeinde- bezogene Aufgaben des Fördermittelmanagements in Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Partnern im notwendigen Umfang wahrzunehmen. Damit ist auch die Bereitstellung ausreichender Personalkapazitäten in der Gemeindeverwaltung verbunden 55 . Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Personalplanung für den Aufgabenbereich Fördermittelmanagement in der Gemeindeverwaltung, auf der Grundlage von Entscheidungen durch Politik und Verwaltung der Gemeinde Kirchhundem Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem Wesentliche Beteiligte Politik und Verwaltung der Gemeinde Finanzierungsmöglichkeiten Gemeinde Kirchhundem

55 Es wird empfohlen, für den Aufgabenbereich zur Verfügung stehende Fachberatungen z.B. bei der Kreisver- waltung, bei den kommunalen Spitzenverbänden oder weiteren Verbänden z.B. dem Fachverband für kommu- nales Management (Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement – KGSt) einzubinden.

IfR -112- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 3.2: Wohnortnahe Versorgung mit mobilen Angeboten (Prüfung Bedarfe, Machbarkeit) Handlungsschwerpunkt: Sicherung von wohnortnahen Versorgungsangeboten Entwicklungsziele: 3 C Sicherung und Verbesserung der Grund- und Nahversorgung vor Ort X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil: Teilziele Feststellung aktueller und künftiger Bedarfslagen in den Ortsteilen zur wohnortnahen Versorgungssicherung Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand ist eine Erhebung in den Ortsteilen - in Verbindung ggf. mit einer Haushaltsbefragung - zu den aktuellen und v.a. den künftigen Bedarfen der Bevölkerung einer wohnortnahen Versorgung mit mobilen Angeboten. Damit soll ermittelt werden, - ob ergänzend zu bisher vorhandenen mobilen Anbietern (z.B. Bäckerwagen, Metzger) ein Bedarf zum mobilen Einkauf von Lebensmitteln oder Haushaltswaren in einem eingeschränkten Sortiment in der Wohnbevölkerung vorhanden ist - ob bzw. in welchem Umfang zukünftig ein Bedarf an neuen oder zu verbessernden Lieferservice-Leistungen des Einzelhandels besteht (z.B. Getränkedienst, Medikamentenlieferung, Einkaufs-Bringservice per Bestellzettel für Lebensmittel) Auf Grundlage einer aktuellen Erhebung können mit dem Einzelhandel mögliche und sinnvolle Weiterentwicklungen von mobilen Verkaufsangeboten bzw. von Serviceleistungen abgestimmt werden. Erläuterung: Wie die Auswertung im Rahmen des IKEK zur Grund- und Nahversorgung in den Ortsteilen zeigt, könnte ein zukünftig möglicher weiterer Rückgang von wohnnahen Versorgungsangeboten in den Ortsteilen die Versorgungsqualität für die Bevölkerung, v.a. auch für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen deutlich senken. Ein zu sicherndes Nahversorgungsangebot wird stark von Rahmenbedingungen wie dem Verlauf des demografischen Wandels (deutlich höherer Anteil älterer Menschen) und dem allgemein sich ändernden Kaufverhalten (zunehmender „online“-Einkauf) bestimmt sein. Hierzu kann die o.g. Erhebung wichtige Erkenntnisse liefern. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Konzeption und Abstimmung der Erhebung einschl. Haushaltsbefragung (Gemeinde, Bürgerschaft, Einzelhandel, ggf. weitere Sachverständige) - Durchführung ggf. mit ortsaktiven Bürgern und Auswertung - Begleitende Öffentlichkeitsarbeit - Auswertung der Ergebnisse (durch eingebundene Sachverständige) zur Verstetigung des Dialogprozesses (Gemeinde, Bürgerschaft, Einzelhandel) Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem (federführend), Einzelhandel Wesentliche Beteiligte

IfR -113- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Bürgerschaft in den Ortsteilen, weitere Sachverständige Finanzierungsmöglichkeiten Gemeinde Kirchhundem Private (Sponsoring)

IfR -114- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 3.3: Landschaftsführer-Erlebnisangebote im Naturpark Sauerland- Rothaargebirge Handlungsschwerpunkt: Ausschöpfung des Potenzials zusätzlicher Einkommensfelder der Landwirtschaft Entwicklungsziele: 3B Fortgesetzte Unterstützung von Betrieben bei der Weiterentwicklung X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil: Gegenstand, Projektergebnis Die Maßnahme zielt auf eine Unterstützung von möglichen Einkommensdiversifizierungen landwirtschaftlicher Betriebe im Gemeindegebiet Kirchhundem. Vor dem Hintergrund kann auch der laufende Aufbauprozess des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge ein Entwicklungspotenzial für landwirtschaftliche Betriebe bieten. Gegenstand der Maßnahme ist eine Qualifizierung (Schulung mit Zertifikat) für interessierte Landwirte als Naturerlebnisführer. Dadurch würden interessierte Landwirte in die Lage versetzt, z.B. Dienstleistungen wie Naturführungen oder Betreuung von Umweltprojekten oder außerschulischen Lernortprojekten in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Sauerland- Rothaargebirge anzubieten. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Klären der Bedarfslage bei den Betrieben an entsprechenden Qualifizierungsangeboten durch die landwirtschaftlichen Vertretungen, z.B. Kreisverband - Durchführung von Qualifizierungen - Landschaftsführer-Erlebnisangebote Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Für eine Durchführung von Fachschulungen qualifizierte Stellen, z.B. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz LANUV Nordrhein-Westfalen Wesentliche Beteiligte Landwirtschaftliche Betriebe Landwirtschaftlicher Kreisverband Naturpark Sauerland-Rothaargebirge Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen TAG Lennestadt und Kirchhundem Regionale Südwestfalen Finanzierungsmöglichkeiten Land Nordrhein-Westfalen Private (Schulungsgebühren)

IfR -115- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 3.4: „Hof auf Rädern“ – Vermarktungsaktionen mit Partnern, z.B. Naturpark Sauerland-Rothaargebirge Handlungsschwerpunkt: Ausschöpfung des Potenzials zusätzlicher Einkommensfelder der Landwirtschaft Entwicklungsziele: 3D Steigerung der Vermarktung regionaler Qualitätsprodukte X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil: Gegenstand, Projektergebnis Wie auch die Maßnahmenempfehlung 3.3 zielt diese Maßnahme ebenfalls auf eine Unterstützung von möglichen Einkommensdiversifizierungen landwirtschaftlicher Betriebe im Gemeindegebiet Kirchhundem, hier im Bereich einer Vermarktung regionaler Qualitätsprodukte. Vor dem Hintergrund kann der auch der laufende Aufbauprozess des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge ein Entwicklungspotenzial für landwirtschaftliche Betriebe bieten. Etablierte landwirtschaftliche Direktvermarktungsstrukturen sind im Gemeindegebiet Kirchhundem nicht verbreitet, nur wenige Betriebe betreiben aktuell Direktvermarktung im Rahmen eines eigenen Betriebszweiges. Gegenstand der Maßnahme ist vor dem Hintergrund die Schaffung einer landwirtschaftlichen Direktvermarktungsorganisation mit vorrangig mobilen Angeboten, in welcher interessierte Vermarkterbetriebe der Region zusammengeschlossen sind. Aufgabe der Direktvermarktungsorganisation wäre v.a. die Organisation eines möglichen Produktverkaufs auf Märkten und an frequentierten Orten in der Region, oder z.B. auch das Angebot von Catering-Diensten, sowie die Öffentlichkeitsarbeit. Zur Unterstützung der Angebotsdistribution sollte die Zusammenarbeit mit geeigneten regionalen Netzwerkpartnern z.B. dem Naturpark Sauerland-Rothaargebirge realisiert werden. Im Rahmen eines ersten Schrittes sollte die Machbarkeit des vorbeschriebenen Vorhabens ermittelt werden. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Klären der Bedarfslage bei den Betrieben und der möglichen Einrichtung einer Direktvermarktungsorganisation (Machbarkeitsprüfung) durch die landwirtschaftlichen Vertretungen, z.B. durch einen Zusammenschluss interessierter Vermarkterbetriebe Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger ggf. Zusammenschluss interessierter Vermarkterbetriebe (Machbarkeitsprüfung) Wesentliche Beteiligte Landwirtschaftliche Betriebe Landwirtschaftlicher Kreisverband Naturpark Sauerland-Rothaargebirge Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen TAG Lennestadt und Kirchhundem Regionale Südwestfalen Finanzierungsmöglichkeiten ggf. Zusammenschluss interessierter Vermarkterbetriebe (Machbarkeitsprüfung)

IfR -116- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 3.5: Touristische Gesamtkonzeption eingebunden in das regionale Marketing Handlungsschwerpunkt: Ausbau hochwertiger Angebote für Freizeit und Naherholung Entwicklungsziele: 3A Innovatives Standortmarketing für Kirchhundem eingebunden in das Marketing für Südwestfalen 3E Ausbau und weitere Attraktivierung von Freizeitinfrastruktur und -angeboten X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil: Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme sind touristisch konzipierte Imagekampagnen der TAG Lennestadt und Kirchhundem in Zusammenarbeit mit den örtlichen und regionalen touristischen Leistungsträgern und weiteren Partnern. Bestehende und künftige Qualitätsangebote sollen mit analogen und v.a. auch digitalen Kommunikationsmedien noch erlebbarer gemacht und noch gezielter an relevante Gästegruppen vermittelt werden. Die Maßnahme zielt dabei auch auf eine verstärkte Vermarktung und Präsentation des Standortes Kirchhundem (Auszeichnung Qualitätsregion Wanderbares Deutschland). Die Kampagne der touristischen Vermarktung ist an den bestehenden Qualitätskriterien der Vermarktung auszurichten. Im Rahmen der Maßnahme sollte auch eine enge Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Naturpark Sauerland-Rothaargebirge und der Regionale in Südwestfalen erfolgen. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Konzeption bzw. Abstimmung von Imagekampagnen der TAG mit ansässigen Unternehmen und Partnern auf Kreis- sowie Regionalebene. - Durchführung der Kampagnen und Aktionen Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger TAG Lennestadt und Kirchhundem, ortsansässige Unternehmen Wesentliche Beteiligte Sauerland Tourismus Naturpark Sauerland-Rothaargebirge Ggf. weitere Partner als Multiplikatoren z.B. regionale Unternehmen, Schulen, berufsausbildende Einrichtungen, regionale Wirtschaftsverbände, Kammern Regionale Südwestfalen Finanzierungsmöglichkeiten TAG Lennestadt und Kirchhundem (Vermarktung) ggf. Private (Unternehmen) ggf. Strukturförderung z.B.im Rahmen EFRE Erlebnis.NRW - Tourismuswirtschaft stärken“

IfR -117- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 3.6: "Viadukt' - Erlebnisorte zur regionalen Bahngeschichte Handlungsschwerpunkt: Ausbau hochwertiger Angebote für Freizeit und Naherholung Entwicklungsziele: 3E Ausbau und weitere Attraktivierung von Freizeitinfrastruktur und -angeboten X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil: Gegenstand, Projektergebnis Die Maßnahme zielt darauf, im Gemeindegebiet vorhandene Zeitzeugnisse der Bahngeschichte noch besser für Gäste und die Bevölkerung erlebbar zu machen. Gegenstand der Maßnahme ist die Schaffung von Erlebnisorten zur regionalen Bahngeschichte an den noch vorhandenen Bauwerken bzw. an den Orten der ehemaligen Anlagen mit geeigneter Infrastruktur (z.B. historische Schautafeln, Info-app, Hinweisschilder, interaktive Installationen, aber auch ggf. Sitzmöglichkeiten). In dem Zusammenhang sind u.a. folgende Bauwerke der früheren Bahntrasse Altenhundem-Birkelbach zu nennen (als Baudenkmale eingetragen): - Heinsberger Tunnel (Portale) und Aquädukt am Heinsberger Tunnel - Heitmicke-Brücke, dreibogige Eisenbahnbrücke im Bereich der Ortseinfahrt Darüber hinaus sind auch an dem ehemaligen Verlauf der Bahntrasse Altenhundem- Birkelbach potenzielle Erlebnisorte denkbar (siehe Maßnahmenempfehlung 3.8). Die möglichen Infrastrukturmaßnahmen sind unter Beachtung von Auflagen des Denkmalschutzes und unter Berücksichtigung von in der Vergangenheit bereits mit öffentlichen Förderungen durchgeführten Maßnahmen zu konzipieren und zu realisieren. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Konzeption von "Viadukt' – Erlebnisorten (Standorte, Infrastruktur, Erschließung für Gäste etc.) - Kosten- und Finanzierungsplanung, ggf. Genehmigungen, Maßnahmenausführung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger ggf. Trägervereine (z.B. Verein Baudenkmal Heitmicke-Brücke in Kirchhundem e.V.) Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem Denkmalschutzbehörden, Landschaftsverband Westfalen-Lippe TAG Lennestadt Kirchhundem Bürgerschaft Finanzierungsmöglichkeiten Trägervereine Gemeinde Kirchhundem Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Ländliche Infrastrukturmaßnahmen“ NRW-Stiftung

IfR -118- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 3.7: Erlebnisinstallationen am Kriegerweg (historischer Handelsweg im Gemeindegebiet) Handlungsschwerpunkt: Ausbau hochwertiger Angebote für Freizeit und Naherholung Entwicklungsziele: 3E Ausbau und weitere Attraktivierung von Freizeitinfrastruktur und -angeboten X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil: Gegenstand, Projektergebnis Mit der Maßnahme soll der Verlauf des Kriegerweges im Gemeindegebiet, ein historischer ehemals von Siegen nach Paderborn führender Handelsweg, noch besser für Gäste und die Bevölkerung erlebbar gemacht werden. Gegenstand der Maßnahme ist die Schaffung von Informationseinrichtungen am früheren Verlauf des Kriegerweges in den Kirchhundemer Ortsteilen, u.a. Brachthausen, Würdinghausen. Die Informationseinrichtungen sollten erlebnisorientiert konzipiert sein (z.B. historische Schautafeln, Info-app, Hinweistafeln) Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Konzeption von Informationseinrichtungen (Standorte, Infrastruktur, Erschließung für Gäste etc.) - Kosten- und Finanzierungsplanung, ggf. Genehmigungen - Maßnahmenausführung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger ggf. engagierte Bürgergruppen und Vereine Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem TAG Lennestadt Kirchhundem Landschaftsverband Westfalen-Lippe Bürgerschaft Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Ländliche Infrastrukturmaßnahmen“

IfR -119- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 3.8: Historischer Lehrpfad (ehem. Bahntrasse Altenhundem-Birkelbach) Handlungsschwerpunkt: Ausbau hochwertiger Angebote für Freizeit und Naherholung Entwicklungsziele: 3E Ausbau und weitere Attraktivierung von Freizeitinfrastruktur und -angeboten Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Albaum Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme ist die Errichtung eines historischen Lehrpfades auf der alten Bahntrasse Altenhundem-Birkelbach um den Bahnhof Albaum. Die Bahnstrecke wurde 1914 fertig gestellt und war als Verbindung zwischen der Ruhr-Sieg-Strecke und der Main- Weser-Bahn gedacht. Ziel ist es auf einem befestigten Rundweg mit Hilfe von Infotafeln, dargestellt in Bild und Text, sowie der Nutzung von authentischen Darstellungsmitteln (Signale, Bahnschuppen mit geschotterten Gleisen etc.) über den Bau sowie die Geschichte der Bahntrasse zu informieren. Das Projekt soll Geschichte zum Sehen und Erleben vermitteln. Eine Ausstellung zum Bau der Bahnstrecke vor 100 Jahren, eingerichtet seit 2014 im Übungsgebäude des Musikvereins Albaum (das ebenfalls auf der ehemaligen Bahntrasse errichtet wurde) verfügt bereits über ein Kontingent an Ausstellungsmaterial. Die Maßnahme sollte in Verbindung mit einem Gesamtkonzept in der Gemeinde zu Erlebnisorten regionaler Bahngeschichte (siehe Maßnahmenempfehlung 3.6) durchgeführt werden. Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Konzeption von Installationen, Infrastruktur, Erschließung für Gäste etc.) - Kosten- und Finanzierungsplanung, ggf. Genehmigungen - Maßnahmenausführung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Engagierte Bürgergruppen und Vereine, z.B. Heimat- und Förderverein Albaum Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem TAG Lennestadt Kirchhundem Weitere Sachkundige zur Bahngeschichte Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem ggf. Private (z.B. Eigenleistung) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Ländliche Infrastrukturmaßnahmen“

IfR -120- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 3.9: Markenstrategie und Angebotskonzept „Hundemtal“: Natur erleben „Gesund & Aktiv am Rothaarsteig“ Handlungsschwerpunkt: Ausbau hochwertiger Angebote für Freizeit und Naherholung Entwicklungsziele: 3E Ausbau und weitere Attraktivierung von Freizeitinfrastruktur und -angeboten Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Oberhundem Gegenstand, Projektergebnis Die Maßnahme zielt auf eine weitere Verbreitung des Image von Oberhundem als Naturort und eine noch stärkere Nutzung von Aktiv- und Gesundheitsangeboten durch die Bevölkerung und durch Gäste. Zu dem Zweck steht mit der Maßnahme eine funktionale Aufwertung der Freizeitinfrastruktur durch die Errichtung eines „Fun-Park“ sowie die weitere Attraktivierung des Kurparks im Vordergrund. Das mögliche Angebot „Fun-Park“ ist v.a. an die Zielgruppe junge Familien gerichtet und umfasst bauliche Infrastrukturmaßnahmen und zusätzliche Veranstaltungsaktivitäten, z.B. -E-Bike Parcours im Kurpark -Kletterwald -Campingplatz -Downhill am Skilift -Open Air im Schloss

Für eine funktionale Aufwertung der Freizeitinfrastruktur im Kurpark sind z.B. vorgesehen: -Ausbau von kleinen vorhandenen Fußwegen (Pflege Kurpark), -Barfußpfad im Kurpark -Familienangebote -Outdoor-Fitnessgeräte -Bewegungspark für jedes Alter mit Klettergerüsten Die Umsetzung der möglichen Maßnahmen und Angebote sowie deren Bewerbung soll in das touristische Vermarkungskonzept der TAG Lennestadt und Kirchhundem und in das vorliegende Tourismuskonzept „Gesund & aktiv am Rothaarsteig“ (Erarbeitung durch Kur- & Verkehrsverein, SGV und Ortsverband in Kooperation mit der Gemeindeverwaltung) eingebunden sein. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Konzeption von Infrastrukturmaßnahmen und neuen Angeboten - Kosten- und Finanzierungsplanung, ggf. Genehmigungen - Maßnahmenausführung mit den Partnern Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Dorfgemeinschaft/Vereine Kur- & Verkehrsverein Gemeinde Kirchhundem

IfR -121- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Wesentliche Beteiligte TAG Lennestadt Kirchhundem Touristische Betriebe und weitere touristische Leistungsträger Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger TAG Lennestadt und Kirchhundem (Vermarktung) ggf. Private (Unternehmen) ggf. Strukturförderung z.B.im Rahmen EFRE Erlebnis.NRW - Tourismuswirtschaft stärken“ Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Ländliche Infrastrukturmaßnahmen“

IfR -122- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 3.10: Erzbergbauwanderroute am ehemaligen Bergwerk in Varste (Aufwertung bestehender Wanderwege) Handlungsschwerpunkt: Ausbau hochwertiger Angebote für Freizeit und Naherholung Entwicklungsziele: 3E Ausbau und weitere Attraktivierung von Freizeitinfrastruktur und -angeboten Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Varste Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme ist die Errichtung einer Erlebnisroute in Varste an der ehemaligen Bergbaugrube „Alwine“. Ziel ist es, ein hochwertiges Angebot an neuer Freizeitinfrastruktur für die Bevölkerung und für Gäste zu schaffen, um damit die Bergbaugeschichte des Orts lebendig werden zu lassen. Das Projekt soll den Ausbau einer barrierefreien Route auf vorhandenen Wegen und eine Verknüpfung mit dem Walderlebnispfad des Forstamtes Olpe auf dem Gelände der ehemaligen Grube umfassen. Zu dem Zweck sind auch infrastrukturelle Maßnahmen notwendig, u.a. der Nachbau eines Stollens, interaktive Installationen, historische Bildtafeln und Sitzmöglichkeiten. Die Umsetzung der möglichen Maßnahmen sowie deren Bewerbung soll in das touristische Vermarkungskonzept der TAG Lennestadt und Kirchhundem eingebunden sein. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Konzeption von Infrastrukturmaßnahmen und neuen Angeboten - Kosten- und Finanzierungsplanung, ggf. Genehmigungen - Maßnahmenausführung mit den Partnern Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Dorfgemeinschaft, z.B. Bürgerverein Varste

Wesentliche Beteiligte TAG Lennestadt Kirchhundem Weitere touristische Leistungsträger Forstamt Olpe Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger TAG Lennestadt und Kirchhundem (Vermarktung) ggf. Private (Unternehmen) ggf. Strukturförderung z.B.im Rahmen EFRE Erlebnis.NRW - Tourismuswirtschaft stärken“ Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Ländliche Infrastrukturmaßnahmen“

IfR -123- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

6.1.4 Handlungsfeld Infrastruktur, Verkehr, Mobilität, Umwelt, Energie

Leitprojekt 4.1: Testprojekt "Dorf-Mobilitätspaten" in den Dörfern Handlungsschwerpunkt: Ausbau bedarfsgerechter ÖPNV-Angebote Entwicklungsziele: 4B Bedarfsorientierte ÖPNV-Versorgung der Bevölkerungsgruppen durch Schließen von Versorgungslücken X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil Gegenstand, Projektergebnis Ziel des Projektes ist eine Gewinnung von ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern, welche in den Ortsteilen von Kirchhundem die Funktion von Ansprechpartnern für Fragen rund um das ÖPNV-Angebot (Mobilitätspaten) übernehmen. Die Nutzungssicherheit in der Bevölkerung bei der Inanspruchnahme des ÖPNV-Angebotes soll damit weiter gesteigert werden. Auf Erfahrungen mit der Durchführung vergleichbarer Projekte in südwestfälischen Kommunen im Rahmen der Regionale 2013 kann zurückgegriffen werden. Erläuterung: Im Rahmen der Regionale 2013 führte der Verkehrst räger Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) das Projekt „mobil4you“ mit verschiedenen südwestfälischen Kommunen und weiteren Partnern durch. Als Ergebnis haben u.a. ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger eine Mobilitätspatenschaft übernommen. Sie fungieren vor Ort als Informationsvermittler zwischen Bürgern und Verkehrsunternehmen und unterstützen damit die Bedienfreundlichkeit vorhandener ÖPNV-Angebote. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Ansprache von ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern mit begleitender Öffentlichkeitsarbeit - Gewinnung von Personen als Mobilitätspaten und Schulung durch Verkehrsunternehmen z.B. Busverkehr Ruhr-Sieg GmbH, orientiert an vorhandenen Beispielen - Regelmäßige Auswertung der Projektfortschritte durch Verkehrsunternehmen und Dialog mit der Gemeinde Kirchhundem, mit begleitender Öffentlichkeitsarbeit Verantwortl. Durchführung, Maßnahmenträger Verkehrsunternehmen Beteiligte Gemeinde Kirchhundem Bürgerschaft Regionale 2025 Südwestfalen Finanzierungsmöglichkeiten Verkehrsunternehmen ggf. Strukturförderung, z.B. als Projekt im Rahmen der Regionale 2025 Südwestfalen

IfR -124- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.2: Initialprojekte der Bereitstellung von zusätzlichen Elektro-Ladestellen für E-Fahrräder und E-Autos durch private Betriebe Handlungsschwerpunkt: Verkehrsflächen, ÖPNV, Elektromobilität Entwicklungsziele: 4C Steigerung des Anteils der Freizeit- und Alltagsmobilität mit dem Rad oder E-Bike Zusätzliche Ladepunkte für E-Autos im Gemeindegebiet X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil: Gegenstand, Projektergebnis Im Kernort und in einigen Ortsteilen können bisher Radfahrer mit E-Bikes bereits Lademöglichkeiten in Anspruch nehmen, welche v.a. von touristischen Betrieben und Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden (auch tlws. mit E-Bike-Verleih). Weitere privat betriebene Ladesäulen mit aktueller schneller Ladetechnik sollten von Betrieben, z.B. an touristisch besonders frequentierten Einrichtungen installiert werden, um Kirchhundem als Ziel für E-Bike-Radfahrer attraktiver zu machen. Unter der Voraussetzung eines bestehenden Bedarfs an öffentlichen Lademöglichkeiten auch für elektrobetriebene PKW im Gemeindegebiet, könnten die Ladesäulen auch mit Auflademöglichkeiten für PKW ausgestattet werden. Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Abstimmung von Betrieben und Gemeindeverwaltung über mögliche und geeignete Standorte für Ladesäulen - Klären von möglichen privaten oder öffentlichen Förderungen - Einholen erforderlicher Genehmigungen, Aufbau und Betrieb der Ladesäulen durch private Anbieter Verantwortl. Durchführung, Maßnahmenträger Ortsansässige Betriebe Beteiligte Gemeinde Kirchhundem TAG Lennestadt Kirchhundem ggf. private Betriebe z.B. Energieversorgungsunternehmen Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger Ggf. private Betriebe z.B. Energieversorgungsunternehmen

IfR -125- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.3: Machbarkeitsprüfung der Umsetzung von Shared-space- Verkehrskonzepten in Dorfmitten Handlungsschwerpunkt: Verbesserung öffentlicher Verkehrsflächen und (Elektro)mobilität Entwicklungsziele: 4A Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme ist eine Machbarkeitsprüfung zur Umsetzung von möglichen verkehrsintegrierten Gestaltungen in Dorfkernbereichen mit barrierefreien Mischverkehrs- flächen. Zu dem Zweck wurden bereits Verkehrskonzepte unter dem Begriff „Shared-Space“ entwickelt, welche aus den Niederlanden stammen und auch in Deutschland bereits Anwendung finden. So wird das Konzept z.B. auch in der Hansestadt Attendorn im Zuge der Umsetzung des Integrierten Innenstadtentwicklungskonzeptes realisiert, welches die Stadt im Jahr 2015 beschlossen hatte. Die Maßnahme zielt auf eine Erhaltung und Steigerung der Aufenthaltsqualität und v.a. auch der Fußgängerfreundlichkeit in den Ortskernen. Als Ergebnis der Machbarkeitsprüfung soll ermittelt werden, welche Ortsteile der Gemeinde Kirchhundem bzw. einzelne Ortskernbereiche geeignet sind, um dort die angestrebten Verbesserungen umzusetzen. Weiterhin sollen Optionen zur Finanzierung möglicher Maßnahmen geprüft und dargestellt werden. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Konzeption und Durchführung der Machbarkeitsprüfung „Shared-Space“ in den Ortsteilen, Auswahl möglicher geeigneter Ortsteile für eine Anwendung in Abstimmung mit den örtlichen Beteiligten Weitere mögliche Schritte (noch nicht Gegenstand der Empfehlung): - Umbauplanung, Kosten- und Finanzierungsplanung, Genehmigungen - Maßnahmenausführung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem (Machbarkeitsprüfung) Wesentliche Beteiligte Orts- und Gemeindevertreter Bürgerschaft, z.B. Straßenanlieger Zuständige Straßenverkehrsverwaltungen Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger ggf. Förderrichtlinie Stadterneuerung 2008: „Kleinere Städte und Gemeinden“ (wenn Maßnahme zur Umsetzung eines anerkannten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes vorgesehen ist)

IfR -126- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.4: Radwegeausbau zwischen den Ortsteilen und regionaler Netzanschluss Handlungsschwerpunkt: Verbesserung öffentlicher Verkehrsflächen und (Elektro)mobilität Entwicklungsziele: 4A Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil Gegenstand, Projektergebnis Grundlage: Die im Gemeindegebiet durch das Radverkehrsnetz NRW ausgeschilderten Radwege gewährleisten die Verbindungen zwischen den Ortsteilen (mit der Ausnahme der Ortsteile Marmecke, Rinsecke, Selbecke und Varste) sowie gemeindeübergreifend in die Gebiete der Nachbarkommunen (Lennestadt, Bad Berleburg, Erndtebrück, Hilchenbach, Olpe). Die Radwege sind weitgehend am vorhandenen Straßennetz orientiert und werden im überwiegenden Teil des Wegenetzes auf den vorhandenen Straßen mitgeführt, d.h. straßenbegleitende Radwege sind dort in der Regel nicht vorhanden. Die Gemeinde Kirchhundem strebt einen weiteren qualitativen Ausbau des Radwegenetzes im Gemeindegebiet eingebunden in das Radverkehrsnetz NRW an und hat dafür bereits planerische Initiativen ergriffen. So werden Planungen in Politik und Verwaltung diskutiert, welche den Ausbau von Radwegen auf bestehendem Wegenetz beziehungsweise auf neuen Abschnitten betreffen (vgl. Kapitel 2.1.5): - Kernort Kirchhundem – Hololpe – Benolpe (alternativer Weg v.a. für die Zielgruppe Tourer, Freizeit, Familie zur Vermeidung der bestehenden Streckenführung auf der B 517) - Herrntrop - Würdinghausen (alternativer Weg v.a. für die Zielgruppe Tourer, Freizeit, Familie zur Vermeidung der bestehenden Streckenführung auf der L 553) - Würdinghausen innerorts (alternativer Weg zur Vermeidung der bestehenden Strecken- führung auf der L 713 und der L 553) - Böminghauser Werk – Albaum (alternativer Weg zur Vermeidung der bestehenden Streckenführung auf der L 713) - Böminghauser Werk – Albaum (alternativer Weg zur Vermeidung der bestehenden Streckenführung auf der L 713) - Albaum – Heinsberg (alternativer Weg zur Vermeidung der bestehenden Strecken- führung auf der L 713) - Selbecke - Oberhundem (alternativer Weg zur Vermeidung der bestehenden Strecken- führung auf der L 553) Auch im Rahmen der IKEK-Bürgerwerkstätten wurde ein Radwegeausbau in den vorgenannten Abschnitten sowie weiteren Abschnitten angeregt. Maßnahme: Die Maßnahmenempfehlung greift den Stand der Vorplanungen auf und umfasst folgende Schritte zur weiteren Vorgehensweise: 1. Eine Auswahl von Priorität-A Strecken im Gemeindegebiet, als Grundlage für Eigentümerverhandlungen und Erarbeitung qualifizierter Ausführungsentwürfe sowie Kosten- und Finanzierungsplanungen 2. Der Ausbau prioritärer Streckenabschnitte im Gemeindegebiet

Prioritätseinstufung (Stufe 1 Auswahl von Priorität-A Strecken) X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre)

IfR -127- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Auswahl von Priorität-A Strecken im Gemeindegebiet, auf Grundlage von Entscheidungen durch Politik und Verwaltung der Gemeinde unter bestehenden Rahmenvorgaben für den Radwegeausbau - Eigentümerverhandlungen und Erarbeitung qualifizierter Ausführungsentwürfe sowie Kosten- und Finanzierungsplanungen - Genehmigungsphase - Ausbau prioritärer Streckenabschnitte im Gemeindegebiet Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem (Stufe 1 Auswahl von Priorität-A Strecken) Gemeinde bzw. Baulastträger (Stufe 2 Ausbau prioritärer Streckenabschnitte) Wesentliche Beteiligte Politik und Verwaltung der Gemeinde Betroffene Grundstückseigentümer TAG Lennestadt Kirchhundem Sonstige Planungsbeteiligte Weitere fachkundige Stellen, z.B. Straßenplaner, Allgemeiner Deutscher Fahrradclub (ADFC) Finanzierungsmöglichkeiten Gemeinde Kirchhundem ggf. Förderrichtlinie Nahmobilität 2014: „Nahmobilität“ ( FöRi-Nah)

IfR -128- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.5: Erforderliche Sanierungsmaßnahmen an gemeindeeigenen Immobilien Handlungsschwerpunkt: Verbesserung öff. Einrichtungen Entwicklungsziele: 4D Realisierung privater und kommunaler Vorhaben zur (energetischen) Modernisierung und Nutzung Erneuerbarer Energien im Gemeindegebiet X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand dieser Maßnahme sind erforderliche Modernisierungsmaßnahmen an öffentlichen gemeindeeigenen Einrichtungen, insbesondere unter Berücksichtigung von behindertengerechten Angeboten. Nähere Ausführungen zu den Objekten sind in Kapitel 2.1.5 enthalten, auf die an dieser Stelle verwiesen wird. Bei den in Kapitel 2.1.5 aufgeführten Maßnahmen sind laufende Instandhaltungsarbeiten nicht berücksichtigt. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Maßnahmenplanung auf Grundlage von Entscheidungen durch Politik und Verwaltung der Gemeinde zur Gebäudesanierungsplanung - Maßnahmenausführung Verantwortl. Durchführung, Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem Beteiligte Politik und Verwaltung der Gemeinde Sonstige Planungsbeteiligte, z.B. Fachkundige zum Aufgabenbereich barrierefreier Gestaltung von öffentlichen Einrichtungen Finanzierungsmöglichkeiten Gemeinde Kirchhundem Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Bausubstanz mit Ortsbild prägendem Charakter“ Förderrichtlinie Stadterneuerung 2008: „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ (wenn Maßnahme zur Umsetzung eines anerkannten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes vorgesehen ist) ggf. KfW-Programme, z.B. „Energieeffizient Bauen und Sanieren“ ggf. KfW-Förderprogramme, z.B. „Barrierearme Stadt“

IfR -129- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.6: Erforderliche Sanierungsmaßnahmen an Wassergewinnungsanlagen, betrieben durch die Gemeindewerke Kirchhundem Handlungsschwerpunkt: Verbesserung öff. Einrichtungen Entwicklungsziele: 4D Realisierung privater und kommunaler Vorhaben zur (energetischen) Modernisierung und Nutzung Erneuerbarer Energien im Gemeindegebiet X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand dieser Maßnahme sind erforderliche Sanierungsmaßnahmen an Wassergewinnungsanlagen, betrieben durch die Gemeindewerke Kirchhundem. Die von den Gemeindewerken im Jahr 2017 durchgeführten und in den Folgejahren bis 2020 geplanten notwendigen Sanierungsmaßnahmen sind Politik und Verwaltung vorgelegt worden. Eine zusammenfassende Darstellung ist Kap. 2.1.5 des Berichtes zu entnehmen. Im Zusammenhang mit geplanten Maßnahmen befinden sich die Gemeindewerke Kirchhundem in laufender Abstimmung mit zuständigen Behörden des Kreises und der Bezirksregierung Arnsberg über eine mögliche Förderung aus öffentlichen Programmen. Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Sanierungsplanung auf Grundlage von Entscheidungen durch die Gemeindewerke Kirchhundem sowie Politik und Verwaltung der Gemeinde - Maßnahmenausführung Verantwortl. Durchführung, Maßnahmenträger Gemeindewerke Kirchhundem Beteiligte Planungsbeteiligte Weitere Fachstellen, z.B. technische Planung Finanzierungsmöglichkeiten Gemeindewerke Kirchhundem (Abwassergebühren) Gemeinde Kirchhundem

IfR -130- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.7: Kampagne „Haus-zu-Haus“-Beratung für private Hauseigentümer

Handlungsschwerpunkt: Energieeffizienz und Ausbau der Nutzung Erneuerbarer Energien Entwicklungsziele: 4D Realisierung privater und kommunaler Vorhaben zur (energetischen) Modernisierung und Nutzung Erneuerbarer Energien im Gemeindegebiet X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil: Gegenstand, Projektergebnis Inhalt des Projektes ist die Vorbereitung und Durchführung einer Kampagne „Haus-zu- Haus-Energieberatung“ für Gebäudeeigentümer, getragen von der Gemeinde Kirchhundem in Zusammenarbeit mit dem regionalen / örtlichen Handwerk (v.a. Fachinnungen, u.a. Haus- , Dämm- und Heizungstechnik; Kreishandwerkerschaft) mit Energieberatern und weiteren Experten (z.B. Banken, Architekten). Die Maßnahme „Haus-zu-Haus-Energieberatung“ ist nicht als Konkurrenz zu etablierten Energieberatungsangeboten zu sehen. Wesentliche Merkmale und Schritte des Projekts sind: - In auszuwählenden Baugebieten (z.B. Siedlungsstrukturen mit energetischen Optimierungsbedarf, selbst genutzte EFH) werden ortsteilbezogen zeitlich eingegrenzte Kampagnen als „Haus-zu-Haus-Energieberatungen“ (z.B. je Halbjahr eine Kampagne je Ortsteil) mit qualifizierten neutralen Energieberatern durchgeführt. Inhalt können z.B. Thermografie-Begutachtungen und eine Besichtigung des Gesamtgebäudes sein, um den Eigentümern energetische Schwachpunkte aufzuzeigen und Gegenmaßnahmen abzuleiten (welche Maßnahme/Investition am Objekt ist prioritär, welche effektiven Kosten entstehen für Eigentümer) - Zum Start der Haus-zu-Haus-Beratung in den Ortsteilen finden vorab öffentliche Informationsveranstaltungen statt, mit welchen Bürgerinnen und Bürger über das Projekt genau informiert werden. Zeitgleich können durch die Gemeinde Kirchhundem gezielt Informationstage zum Thema Altbaumodernisierung angeboten werden. - Die Erstberatung (für Eigentümer kostenfrei) wird mit neutralen Energieberatern durchgeführt. Zu diesem Zweck sollten erfahrene, qualifizierte Energieberater in dem Projekt gegen Aufwandsvergütung eingesetzt werden. Erfahrungswerten aus anderen Kommunen mit vergleichbaren Projekten können herangezogen werden. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Abschluss eines Kooperationsvertrages der Gemeinde Kirchhundem mit teilnehmenden Projektpartnern (s.u.) zur Durchführung der „Haus-zu-Haus-Beratung“ - Ausführung der Kampagne mit begleitender Öffentlichkeitsarbeit - Auswertung der Kampagne als Bestandteil des Gesamtprojektes Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem und weitere Kooperationspartner Wesentliche Beteiligte - Partner für Beratung und Ausführung (Handwerk, Energieberater, Banken, Architekten etc.)

IfR -131- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Finanzierungsmöglichkeiten - Förderprogramme Bund, Land NRW - Private (z.B. Handwerk, Energieberater) - Gemeinde Kirchhundem

IfR -132- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.8: Bürgeraktionstage "Unser Dorfbach" Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Grüngestaltung und Dorfökologie Entwicklungsziele: 4F Ökologisch nachhaltige Pflege und Sicherung von öffentlichen Grünbereichen X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil Gegenstand, Projektergebnis Die Maßnahme zielt auf eine verstärkte Sensibilisierung der Bevölkerung für eine nachhaltige Pflege und Entwicklung von ökologisch wertvollen Strukturen und Grünflächen im Dorf. Dazu gehören insbesondere auch die Dorfbäche, welche das Ortsbild in vielen Dörfern bis heute prägen, aber auch für die heimische Artenvielfalt und die Trinkwassergewinnung wichtige Biotopstrukturen darstellen. Im Rahmen von Aktionstagen "Unser Dorfbach", welche z.B. als regelmäßige Veranstaltungen von den Dorfgemeinschaften im Wechsel durchgeführt werden können, soll eine Entfaltung unterschiedlicher Aktivitäten durch die Bevölkerung wie z.B. Informationsausstellungen, Grünpflegeaktionen, Bachwanderungen möglich sein. Ebenso sollen Gäste in der Region mit den Aktivitäten angesprochen werden. Zur Planung und Umsetzung von Maßnahmen stehen viele Beispiele zur Verfügung, welche u.a. bei dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) Nordrhein- Westfalen abgerufen werden können. Ansprechstelle der LANUV im Gemeindegebiet ist die Dienststelle in Albaum. Die LANUV berät z.B. auch mit eigenem Personal interessierte Dorfgemeinschaften bei der Durchführung dorfökologischer Aktionen. Im Jahr 2017 stellt die Volksbank Bigge-Lenne-Stiftung Mittel für Vereine und gemeinnützige Gemeinschaften zur Verfügung, welche Projekte zum Thema Wasser durchführen möchten. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Konzeption von Aktionstagen "Unser Dorfbach" durch interessierte Dorfgemeinschaften unterschiedlicher Ortsteile - Durchführung von Aktionstagen z.B. als regelmäßige Veranstaltungen von den Dorfgemeinschaften im Wechsel Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Dorfgemeinschaften, z.B. Vereine Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem Wasserbehörde TAG Lennestadt Kirchhundem (ggf. Unterstützung im Rahmen der Bewerbung von Aktivitäten) Weitere fachkundige Stellen, z.B. LANUV NRW Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger

IfR -133- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Gemeinde Kirchhundem Volksbank Bigge-Lenne-Stiftung, ggf. weitere Private ggf. Förderung von Umweltbildungsmaßnahmen im Rahmen von Aktionstagen, über das Förderprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (Förderrichtlinien BNE- /Umweltbildungseinrichtungen NRW – FöBNE)

IfR -134- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.9: Initialprojekt "Wassererlebnispfad" als Umweltbildungsangebot (beispielhaft am Gewässer Lütke Aa in Albaum) Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Grüngestaltung und Dorfökologie Entwicklungsziele: 4F Ökologisch nachhaltige Pflege und Sicherung von öffentlichen Grünbereichen X Ebene Gesamtgemeinde Ebene Ortsteil Gegenstand, Projektergebnis Die Gemeindewerke Kirchhundem haben sich zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung für das Thema Gewässerschutz und Trinkwassergewinnung stärker zu sensibilisieren und zu dem Zweck gezielte Maßnahmen durchzuführen. Vor diesem Hintergrund wird als mögliches Initialprojekt die Schaffung eines "Wassererlebnispfades" als Umweltbildungsangebot empfohlen, welches beispielhaft am Gewässer Lütke Aa in Albaum in Zusammenarbeit der Gemeindewerke mit der Dorfgemeinschaft Albaum, der zuständigen Wasserbehörde und weiteren Beteiligten durchgeführt werden könnte. Seitens der Wasserbehörde (Fachdienst Umwelt des Kreisverwaltung Olpe) wird eine ökologische Aufwertung des Lütke-Aa Tales in Albaum ausdrücklich befürwortet und in dem Zusammenhang auf Folgendes hingewiesen 56 : - Der Grundgedanke der Wasserrahmenrichtlinie sollte sich auch auf kleinere, nicht berichtspflichtige Gewässer ausdehnen. Die Lütke Aa ist aus der Sichtweise der ehemaligen Landesfischereianstalt Albaum ein wertvolles Gewässer, nicht nur wegen dem Vorhandensein des Deutschen Edelkrebses, der hier ein Rückzugsgebiet gefunden hat. - Auch eine touristisch bereits in vergangenen Jahren angedachte Anbindung des Ortsteiles Albaum an den Rothaarsteig könnte durch die Maßnahme an Wert gewinnen. - Durch die Schaffung eines Wassererlebnispfades an dem Gewässer „de Lütke Aa“ bieten sich u.a. folgende Bereiche an, um z.B. mit Informationstafeln oder mit aktiven Bereichen jungen Familie Natur und Wasser näher zu bringen: o Quellfassungsbereich der Gemeindewerke Kirchhundem, Quelle Bormecke o Tiefbrunnen, Hochbehälter und Aufbereitungsanlage der Gemeindewerke Kirchhundem o die alte dann stillgelegte Aufbereitungsanlage für die Quelle ggf. als tatsächliches Schauobjekt o die oberhalb der Quellfassung deutlich erkennbaren Kehrgräben zur Wiesenbewässerung ( ggf. wieder flutbar machen ) o Landesanstalt für Fischerei (LFA) mit bereits angebotenen Führungen o der ASV Forelle Albaum mit Besichtigung ihrer Teichanlage o Informationstafeln zu den Themen Fische, Kleinstlebewesen, Krebse, Gewässerökologie, Talaue, Vogelwelt ( freies Wiesengelände im Bereich der Quellfassung ggf. mit Fernrohrattrappe ), heimische Wild und Schonzeiten (Jägerschaft einbinden), Wasserkreislauf, Trinkwasserschutz o Die Pflege dieses Lehrpfades könnte durch den Heimatverein Albaum, die LFA, die Gemeinde und weitere engagierte Personen dauerhaft sichergestellt werden

Im Jahr 2017 stellt die Volksbank Bigge-Lenne-Stiftung Mittel für Vereine und

56 Zusammenfassung aus dem Schreiben des Fachdienstes Umwelt, Herr Kerklies v. 29.05.2017

IfR -135- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

gemeinnüt zige Gemeinschaften zur Verfügung, welche Projekte zum Thema Wasser durchführen möchten. Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Abstimmung der Projektzusammenarbeit mit den Beteiligten - Konzeption des Wassererlebnispfades - Maßnahmenplanung, ggf. Genehmigungen und Ausführung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Gemeindewerke Kirchhundem Heimatverein Albaum Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem Wasserbehörde ggf. Flurbereinigungsbehörde TAG Lennestadt Kirchhundem (ggf. Unterstützung im Rahmen der Bewerbung von Aktivitäten) Weitere fachkundige Stellen, z.B. LFA / LANUV NRW Finanzierungsmöglichkeiten Gemeinde Kirchhundem Volksbank Bigge-Lenne-Stiftung, ggf. weitere Private Förderrichtlinien Naturschutz – FöNa NRW Förderrichtlinie Aktionsprogramm zur naturnahen Entwicklung der Gewässer II. Ordnung ggf. Förderung von Umweltbildungsmaßnahmen im Rahmen von Aktionstagen, über das Förderprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (Förderrichtlinien BNE- /Umweltbildungseinrichtungen NRW – FöBNE)

IfR -136- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.10: Verbesserung der Fußgängerfreundlichkeit in der Ortsdurchfahrt Albaum Handlungsschwerpunkt: Verbesserung öffentlicher Verkehrsflächen und (Elektro)mobilität Entwicklungsziele: 4A Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Albaum Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme ist die funktionale Aufwertung des öffentlichen Straßenraums der Ortsdurchfahrt (L713) durch Begrünungsmaßnahmen und eine Fahrbahnverengung, so dass die Verkehrssicherheit für Fußgänger unter Berücksichtigung von Haltemöglichkeiten für PKW am Dorfladen verbessert werden können. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Planerisches Gesamtkonzept zur Aufwertung an der OD Heinsberger Straße, ungefähr im Bereich der Einmündungen Kleffweg, Kapellenweg und Zum Stüvelhagen, dem Bereich am Dorfladen bis zur Höhe der Betriebsflächen der Landesanstalt für Fischerei. - Kosten – und Finanzierungsplan, Ausführungsplanung und Genehmigungsphase - Umsetzung der Maßnahmen Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Baulastträger Straßen.NRW der Ortsdurchfahrtstraße (L713) ggf. betroffene Grundstücksanlieger Wesentliche Beteiligte Grundstücksanlieger Gemeinde Kirchhundem Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger ggf. Förderrichtlinien Nahmobilität 2014: „Nahmobilität“ ggf. Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Dorfgerechte Gestaltung von Dorfstraßen und Plätzen“

IfR -137- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.11: Naturnahe Gewässerentwicklung am Ort mit Unterstützung der Flurbereinigung, zusammen mit der Landesanstalt für Fischerei Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Grüngestaltung und Dorfökologie Entwicklungsziele: 4F Ökologisch nachhaltige Pflege und Sicherung von öffentlichen Grünbereichen (auch Wahrnehmung einer Vorbildfunktion gegenüber der Öffentlichkeit) Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Albaum Gegenstand, Projektergebnis Die Zielsetzung der Maßnahme steht in engem Zusammenhang mit dem Vorhaben der ökologischen Aufwertung des Gewässers Lütke Aa in Albaum, wie in der Maßnahmenempfehlung Nr. 4.9 bereits dargestellt. Auch mit mittel- und langfristiger Perspektive soll zur möglichen Realisierung von Maßnahmen einer naturnahen Gewässerentwicklung im Ortsteil eine Einbindung von Verfahren der Flurbereinigung angestrebt werden. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Ablaufschritte entsprechend des Verfahrens der Flurbereinigung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Trägerstruktur mit Teilnehmergemeinschaft, entsprechend des Verfahrens der Flurbereinigung Wesentliche Beteiligte Beteiligte entsprechend des Verfahrens der Flurbereinigung Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung: „Flurbereinigung“ Förderrichtlinie Aktionsprogramm zur naturnahen Entwicklung der Gewässer II. Ordnung Förderrichtlinie wasserbaulicher Maßnahmen einschließlich Talsperren: „Maßnahmen zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele (Umsetzung der EG Wasserrahmenrichtlinie – WRRL)“

IfR -138- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.12: Bachlaufsanierung im Ortskern Brachthausen Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Grüngestaltung und Dorfökologie Entwicklungsziele: 4F Ökologisch nachhaltige Pflege und Sicherung von öffentlichen Grünbereichen (auch Wahrnehmung einer Vorbildfunktion gegenüber der Öffentlichkeit) Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Brachthausen Gegenstand, Projektergebnis Die Maßnahme zielt auf eine verstärkte Sensibilisierung der Bevölkerung für eine nachhaltige Pflege und Entwicklung von ökologisch wertvollen Strukturen und Grünflächen im Dorf. Dazu gehören insbesondere auch die Dorfbäche, welche das Ortsbild in vielen Dörfern bis heute prägen, aber auch für die heimische Artenvielfalt und die Trinkwassergewinnung wichtige Biotopstrukturen darstellen. Gegenstand der Maßnahme ist eine Bachlaufsanierung des Brachthauser Baches in Brachthausen. Die Sanierung sollte in dem Abschnitt vom Kindergarten bis zum Bolzplatz erfolgen. Zusätzlich wird die Integration einer Brunnenanlage in diesem Abschnitt angeregt. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Bachsanierungskonzept mit Einbindung der Bürgerschaft - Ausführungsplanung einschl. möglicher Integration einer Brunnenanlage, Kosten- und Finanzierungsplan - Genehmigungsphase - Maßnahmenumsetzung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem (Gewässerunterhaltungspflicht) Dorfgemeinschaft (Brunnenanlage) Wesentliche Beteiligte Anliegende Grundstückseigentümer und Bürgerschaft Wasserbehörde Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger Förderrichtlinie Aktionsprogramm zur naturnahen Entwicklung der Gewässer II. Ordnung

IfR -139- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.13: Modellprojekt „Mitfahrerbänke“ in Heinsberg Handlungsschwerpunkt: Sicherung von wohnortnahen Versorgungsangeboten Entwicklungsziele: 3C Sicherung und Verbesserung der Grund- und Nahversorgung vor Ort Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Heinsberg Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme ist die modellhafte Einrichtung des Angebots „Mitfahrerbänke“ im Gemeindegebiet Kirchhundem in Heinsberg. Die Mitfahrerbank ist ein freies Mobilitätsangebot von Autofahrern für nichtmotorisierte Mitbürgerinnen und Mitbürger. Dafür wird eine Bank an der Ortsdurchfahrt aufgestellt und als Mitfahrerbank gekennzeichnet. Personen die auf der Bank sitzen, signalisieren ggf. mit Hilfe von Schildern, in welche Richtung sie fahren möchten / welches Ziel sie haben und können dadurch von Autofahrern mitgenommen werden. Dieses Prinzip funktioniert schon in vielen anderen Gemeinden und Ortschaften, wie zum Beispiel in der Eifel 57 . Die Einrichtung in Heinsberg soll als Versuch für die Gemeinde dienen. . Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Konzeption der Mitfahrerbank (Bedarfserhebung in der Bevölkerung von Verbindungsstrecken, Klären des Standorts der Bank am Abfahrtort und Zielort) - Öffentlichkeitsarbeit - Testphase und Auswertung - Modellhafte Anwendungsphase Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Bürgerschaft, z.B. DORF-AG Heinsberg e.V. Wesentliche Beteiligte Bürgerinnen und Bürger Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger Weitere Private, z.B. Betriebe

57 In der Gemeinde Speicher wurde vor drei Jahren eine Mitfahrerbank aufgestellt. Inzwischen gibt es dort vier Mitfahrerbänke im Ort und weitere sieben in den umliegenden Dörfern.

IfR -140- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.14: Verbesserung der Fahrrad- und Fußgängerfreundlichkeit in der Ortsdurchfahrt Herrntrop Handlungsschwerpunkt: Verbesserung öffentlicher Verkehrsflächen und (Elektro)mobilität Entwicklungsziele: 4A Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Herrntrop Gegenstand, Projektergebnis Mit der Maßnahme wird die in der Maßnahmenempfehlung Nr. 4.4 (Radwegeausbau zwischen den Ortsteilen) formulierte Zielsetzung eines weiteren qualitativen Ausbaus des Fuß- und Radwegenetzes im Gemeindegebiet, eingebunden in das Radverkehrsnetz NRW, aufgegriffen. Gegenstand dieser Maßnahme ist die funktionale Verbesserung des öffentlichen Wegebereichs an der L553 von Herrntrop nach Würdinghausen durch das Anlegen eines Fuß-/Radweges zur Alltags- und Freizeitnutzung. Bisher ist eine Mitführung des Fußweges bzw. Radweges auf der vielbefahrenen Straße gegeben und ein von der Straße separierter Fuß- und Radweg noch nicht vorhanden. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Eigentümerverhandlungen und Ausbauplanung für den Fuß- und Radweg einschl. Kosten- und Finanzierungsplanung - Genehmigungsphase - Ausbau des Fuß- und Radwegs Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Baulastträger Straßen.NRW der Ortsdurchfahrtstraße (L553) ggf. betroffene Grundstücksanlieger Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger ggf. Förderrichtlinien Nahmobilität 2014: „Nahmobilität“

IfR -141- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.15: Verbesserung der Fußgängerfreundlichkeit in der Ortsdurchfahrt Hofolpe Handlungsschwerpunkt: Verbesserung öffentlicher Verkehrsflächen und (Elektro)mobilität Entwicklungsziele: 4A Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Hofolpe Gegenstand, Projektergebnis Mit der Maßnahme wird die in der Maßnahmenempfehlung Nr. 4.4 (Radwegeausbau zwischen den Ortsteilen) formulierte Zielsetzung eines weiteren qualitativen Ausbaus des Fuß- und Radwegenetzes im Gemeindegebiet, eingebunden in das Radverkehrsnetz NRW, grundsätzlich aufgegriffen. Gegenstand der Maßnahme ist die Schaffung von Abstandsflächen an der Hofolper Straße (B517) zu der Wohnbebauung im nördlichen Ortsbereich. Damit könnte die Verkehrssicherheit für Fußgänger und die Aufenthaltsqualität vor den Wohngrundstücken an der Hofolper Straße erheblich gesteigert werden. Zur Realisierung der Abstandsflächen könnte eine leichte Verschwenkung der Straße in die südöstliche Richtung vorgenommen werden. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Eigentümerverhandlungen und Ausbauplanung (Verschwenkung der Straße) einschl. Kosten- und Finanzierungsplanung - Genehmigungsphase - Ausbau der Verschwenkung Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Baulastträger Straßen.NRW der Ortsdurchfahrtstraße (L553) ggf. betroffene Grundstücksanlieger Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger ggf. Grundstücksanlieger der Wohnbebauung

IfR -142- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.16: Pilotprojekt E-Car-Sharing Handlungsschwerpunkt: Verbesserung öffentlicher Verkehrsflächen und (Elektro)mobilität Entwicklungsziele: 4D Realisierung privater und kommunaler Vorhaben zur (energetischen) Modernisierung und Nutzung Erneuerbarer Energien im Gemeindegebiet Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Kirchhundem Gegenstand, Projektergebnis Die Gemeinde Kirchhundem strebt einen Ausbau der Infrastruktur mit Elektroladeangeboten im Gemeindegebiet an. Um den Prozess gezielt zu initiieren und insbesondere auch private Investitionen in Elektromobilität z.B. durch Betriebe anzureizen, wird als Pilotmaßnahme die Bereitstellung eines Car-Sharing-Angebots auf Basis von Elektrofahrzeugen empfohlen. Zu dem Zweck sollte zunächst ein Kontingent an Fahrzeugen einschl. Ladeinfrastruktur im Rahmen einer Testphase bereitgestellt werden, mit dem Schwerpunkt im Kernort und ggf. angrenzenden Ortsteilen. Die Nutzung der Fahrzeuge kann über bereits am Markt eingeführte online-Buchungssysteme gebucht werden, z.B. auch über eine mobil verwendbare app. Die Durchführung der Pilotmaßnahme sollte in Zusammenarbeit der Gemeinde mit ortsansässigen Unternehmen als Kompetenzträgern im Thema Elektromobilitäts- Infrastruktur erfolgen. Ebenso sollten Fachberatungsstellen wie z.B. die Landesinitiative Elektromobilität NRW, die Energieagentur NRW sowie die im Thema Elektromobilität engagierten Universitäten und Fachhochschulen in Südwestfalen eingebunden werden. Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Projektierungsphase des Maßnahmenträgers mit Einbindung weiterer beratender Kompetenzstellen (Testziele, Investitionen, Finanzierung, ggf. wissenschaftliche Begleitung) - Einrichtung der für das Testprojekt notwendigen Infrastruktur - Durchführung der Testphase Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Gemeinde Kirchhundem Ortsansässige Unternehmen als Kompetenzträgern im Thema Elektromobilitäts-Infrastruktur Wesentliche Beteiligte Fachberatungsstellen: siehe Ausführung in Zeile Gegenstand, Projektergebnis Bürgerschaft (Nutzer des Angebots) Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger Ggf. Programme zur angewandten Forschungsförderung des Bundes und des Landes NRW

IfR -143- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.17: Verbesserung der Fußgängerfreundlichkeit in der Ortsdurchfahrt Rahrbach Handlungsschwerpunkt: Verbesserung öffentlicher Verkehrsflächen und (Elektro)mobilität Entwicklungsziele: 4A Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Rahrbach Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme ist die Aufwertung der Ortsdurchfahrtstraße in Rahrbach (Olper Straße, L711) mittels Einbau einer Querungshilfe im Bereich der Bushaltestellen. Diese fehlt bisher, was eine Straßenüberquerung, besonders für mobilitätseingeschränkte Personen erheblich erschwert. Die Verkehrssicherheit für Fußgänger (ältere Menschen, Kinder) kann mit der Maßnahme wahrscheinlich deutlich verbessert und damit auch die Aufenthaltsqualität im Ortskern an der Ortsdurchfahrtstraße weiter gesteigert werden. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Ausbauplanung (Querungshilfen) einschl. Kosten- und Finanzierungsplanung - Genehmigungsphase - Bau der Querungshilfen Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Straßenbaulastträger Straßen.NRW der Ortsdurchfahrtstraße (L711) Grundstücksanlieger Wesentliche Beteiligte Gemeinde Kirchhundem Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger

IfR -144- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.18: Gestaltung des Bauerngartens „Hanses Hof“ in Silberg Handlungsschwerpunkt: Verbesserung von Grüngestaltung und Dorfökologie Entwicklungsziele: 4F Ökologisch nachhaltige Pflege und Sicherung von öffentlichen Grünbereichen (auch Wahrnehmung einer Vorbildfunktion gegenüber der Öffentlichkeit) Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Silberg Gegenstand, Projektergebnis Die Maßnahme zielt auf eine Wiederbelebung von ökologisch wertvollen Strukturen und Grünflächen im Dorf sowie auch eine verstärkte Sensibilisierung der Bevölkerung für eine nachhaltige Pflege und Entwicklung dieser Strukturen. Dazu gehören insbesondere auch die traditionellen Nutzgärten der landwirtschaftlichen Betriebe, welche das Ortsbild in vielen Dörfern vormals prägten und auch für die heimische Artenvielfalt wichtige Biotopstrukturen darstellten. Gegenstand der Maßnahme ist die Gestaltung des Bauerngartens „Hanses Hof“ am Kulturgut Schrabben Hof. Die Aktivität kann idealerweise mit Umweltbildungsangeboten für die Bevölkerung verknüpft werden und damit eine beispielhafte und nachhaltige Wirkung erzielen. Zur Planung und Umsetzung von Maßnahmen stehen viele Beispiele zur Verfügung, welche u.a. bei dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) Nordrhein- Westfalen abgerufen werden können. Ansprechstelle der LANUV im Gemeindegebiet ist die Dienststelle in Albaum. Die LANUV berät z.B. auch mit eigenem Personal interessierte Dorfgemeinschaften bei der Durchführung dorfökologischer Aktionen. Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre) X mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Organisation des Projekts mit der engagierten Dorfbevölkerung - Durchführung ggf. in Verbindung mit Umweltbildungsangeboten Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Dorfgemeinschaften, z.B. Vereine Wesentliche Beteiligte Maßnahmenträger Weitere fachkundige Stellen, z.B. LANUV NRW Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger ggf. weitere Private (z.B .Eigenleistung) ggf. Förderung von Umweltbildungsmaßnahmen, über das Förderprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (Förderrichtlinien BNE-/Umweltbildungseinrichtungen NRW – FöBNE)

IfR -145- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.19: Träger- und Eigentümerübergreifendes Gesamtkonzept für Straßenführung und Platzgestaltung im Dorfkern von Welschen Ennest Handlungsschwerpunkt: Aufwertung und Nutzungsverbesserung von öffentlichen Flächen Verbesserung öffentlicher Verkehrsflächen und (Elektro)mobilität Entwicklungsziele: 1B Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Bausubstanz) 4A Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Welschen Ennest Gegenstand, Projektergebnis Mit der Maßnahme werden die bereits in den Maßnahmenempfehlungen Nr. 1.11 und 1.12 formulierten Zielsetzungen aufgegriffen: - Bauliche und funktionale Neugestaltung von zwei öffentlichen Flächen im direkten Umfeld zur ortszentralen Kirche (St. Johannes Baptist) - Schaffung eines Mehr-Generationenplatzes als öffentlicher Begegnungsort an der Kirche - Funktionale und gestalterische Verbesserung des Parkplatzbereich vor der Kirche bzw. an der Kirchstraße durch Schaffung von barrierefreien Aufenthalts- und Gehwegbereichen sowie Bereichen für Stellplätze Gegenstand der hier empfohlenen Maßnahmen ist die Aufstellung eines Träger- und Eigentümerübergreifendes Gesamtkonzept für Straßenführung und Platzgestaltung im Dorfkern, welches die vorgenannten Ziele und Maßnahmen aufgreift und zusammenführt. Im Rahmen des Gesamtkonzepts sollte aber auch das Potenzial für eine städtebauliche Aufwertung des gesamten Quartiers im alten Ortskern erhoben werden (Bereich Kirchenumfeld, Kirchstraße, Einsiedeleiweg, Kölner Straße bis Frankfurter Straße). Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Erstellung des Gesamtkonzepts durch die engagierte Bevölkerung mit den im Kernort ansässigen Einrichtungen, Grundstückseigentümern und Betrieben, unterstützt durch die Gemeindeverwaltung - Projektierung geeigneter und möglicher Maßnahmen auf Basis des Gesamtkonzepts mit Kosten- und Finanzierungsplan Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Dorfgemeinschaft z.B. Dorf AG (Erstellung des Gesamtkonzepts) Gemeinde Kirchhundem (Trägerin möglicher öffentlicher Fördermaßnahmen) Wesentliche Beteiligte Grundstückseigentümer Bevölkerung (Bewohner, Betriebe) Weitere Sachkundige z.B. Architekt Weitere Akteure, z.B. Caritas (Planung Wohnbauvorhaben auf angrenzenden Flächen)

IfR -146- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger ggf. weitere Private ggf. Förderrichtlinie Stadterneuerung 2008: „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ (Maßnahme als Teil eines städtebaulichen Gesamtkonzepts der Gemeinde)

IfR -147- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Leitprojekt 4.20: Verbesserung der Verkehrssicherheit und der Fußgängerfreundlich- keit an den Ortseingängen in Würdinghausen Handlungsschwerpunkt: Aufwertung und Nutzungsverbesserung von öffentlichen Flächen Verbesserung öffentlicher Verkehrsflächen und (Elektro)mobilität Entwicklungsziele: 1B Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Bausubstanz) 4A Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen Ebene Gesamtgemeinde X Ebene Ortsteil: Würdinghausen Gegenstand, Projektergebnis Gegenstand der Maßnahme ist eine funktionale Aufwertung an den Ortseinfahrten/ Ausfahrten von Würdinghausen durch den Einbau von Verschwenkungen zur Verkehrsberuhigung. Ziel ist eine Verbesserung der Verkehrssicherheit sowie eine erhöhte Fußgänger- freundlichkeit durch die Verringerung des Verkehrstempos auf der vielbefahrenen Ortsdurchfahrtsstraße (L553) an den Ortseingängen. Prioritätseinstufung X kurzfristig (< 3 Jahre) mittel-/ langfristig (> 3 –x Jahre) Schritte zur Umsetzung und Verstetigung - Ausbauplanung für die Verschwenkungen einschl. Kosten- und Finanzierungsplanung - Genehmigungsphase - Ausbau der Verschwenkungen Verantwortl. Durchführung, möglicher Maßnahmenträger Baulastträger Straßen.NRW der Ortsdurchfahrtstraße (L553) ggf. betroffene Grundstücksanlieger Wesentliche Beteiligte Grundstücksanlieger Gemeinde Kirchhundem Finanzierungsmöglichkeiten Maßnahmenträger ggf. Förderrichtlinien Nahmobilität 2014: „Nahmobilität“

IfR -148- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

6.2 Hinweise zur Abgrenzung von Ortskernen als Fördergebiet

Die Gemeinde Kirchhundem hat im Rahmen der Erstellung des IKEK eine Abgrenzung der Ortskerne in allen Ortsteilen als Fördergebiet im Zusammenhang mit Ziff. 3.1.6 der zuletzt gültigen Förderrichtlinie zur Integrierten ländlichen Entwicklung Nordrhein-Westfalen vorgenommen. Danach war nur innerhalb dieser definierten Ortskernbereiche eine künftige Förderung privater Maßnahmen zum Erhalt dörflicher Bausubstanz möglich. Auf Grundlage der Abstimmung von geeigneten und plausiblen Kriterien für die Ortskernabgrenzung wurde der Bestand an älterer Bausubstanz herangezogen, orientiert an dem Zeitraum bis Ende der 1940er Jahre (Weltkriegsende) bzw. bis in die 1950er Jahre. Neuere Baugebiete in den Ortsteilen, welche ca. ab den 1960er und 1970er Jahren entstanden sind, wurden demgegenüber i.d.R. nicht als Ortskernbereich definiert. Zu dem Zweck der Abgrenzung wurden auch Ergebnisse von eigenen Ortsbesichtigungen in den Ortsteilen sowie von Auswertungen topografischer Karten des Zeitraums nach dem 2. Weltkrieg herangezogen. Die vorgenommenen Abgrenzungen sind in der beigefügten Themenkarte 1 (Ortsteilkarten) „Siedlungsstruktur und Abgrenzung von Ortskernbereichen“ dargestellt. Es sei darauf hingewiesen, dass die Ortskernabgrenzungen nur bedingt parzellenscharf vorgenommen wurden.

6.3 Angaben zu Strukturen für die Umsetzung und Verstetigung

Zur Aufstellung des IKEK wurden die zentralen Aufgabenbereiche

− Gestaltung des weiteren Prozesses der Umsetzung und Verstetigung

− Realisierung von Maßnahmenempfehlungen auf der Ebene von Projekten durch die Gemeindeverwaltung Kirchhundem in enger Abstimmung mit dem beauftragten Fachberater (IfR) und weiteren Beteiligten aufgearbeitet. Anforderungen gem. der Förderrichtlinie zur Integrierten ländlichen Entwicklung Nordrhein-Westfalen wurden dabei berücksichtigt. Die wesentlichen geplanten Verfahrensschritte sind nachfolgend dargestellt: Geplante Gestaltung des weiteren Prozesses der Umsetzung und Verstetigung Bei der Gemeinde Kirchhundem als Trägerin des IKEK werden zentrale federführende Aufgaben auf der Ebene des Verwaltungsvorstands wahrgenommen. Der Verwaltungs- vorstand fungiert als interne Steuergruppe für den IKEK-Umsetzungsprozess und entscheidet projekt- und anlassbezogen u.a. über die Einbeziehung der eigenen Fachämter, von politischen Entscheidungsträgern bzw. Gremien, von weiteren Fachbehörden wie z.B. der Bezirksregierung und anderen einzubindenden Institutionen. Ebenso entscheidet die Steuergruppe projekt- und anlassbezogen über die mögliche Einsetzung von öffentlichen Arbeitsgruppen, um Projektideen weiter zu vertiefen oder auszuarbeiten.

IfR -149- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Die mögliche Einladung, Durchführung und Begleitung von öffentlichen Arbeitsgruppen zur Umsetzung von IKEK-Projekten erfolgt unter der Federführung der Gemeindeverwaltung. Die Steuergruppe prüft in regelmäßigen Zeitabständen im Rahmen von Sitzungsterminen den Umsetzungsfortschritt des IKEK und berät in dem Zusammenhang über ggf. notwendige Steuerungsmaßnahmen. Um Beurteilungen über die Zielerreichung des IKEK vornehmen zu können, sind in dem vorliegenden IKEK thematische Entwicklungsziele mit jeweils nachgeordneten Teilzielen abgeleitet worden. Aus den Formulierungen der Teilziele gehen bereits mögliche geeignete Messindikatoren hervor, so dass anhand dieser Indikatoren künftig eine qualitative und quantitative Beurteilung des IKEK-Umsetzungsfortschrittes durch die Gemeinde vorgenommen werden kann (s. Kap. 4.3).

Die Gemeindeverwaltung wird die kommunalen politischen Entscheidungsträger in regelmäßigen Abständen sowie anlassbezogen über den Umsetzungsfortschritt des IKEK informieren.

Realisierung von Maßnahmenempfehlungen auf der Ebene von Projekten Die Gemeinde Kirchhundem strebt bereits auf der Konzeptebene des IKEK eine operative Konkretisierung von erarbeiteten möglichen Leitprojekten an, durch Anwendung u.a. folgender Kriterien:

− Benennung von möglichen Maßnahmenträgern / Projektverantwortlichen für die Konkretisierung der Projekte

− Angaben zur Umsetzung und Verstetigung

− Prioritätseinstufung der erarbeiteten Projekte, indem auf Ebene der Leitprojekte eine Einstufung nach den Kategorien „kurzfristig“ sowie „mittel- und langfristig“ vorgenommen worden ist Darüber hinaus werden im Rahmen des IKEK erste mögliche Startprojekte formuliert.

Aussagen zu der begleitenden Öffentlichkeitsarbeit Um die Zwischen- und Schlussergebnisse der Konzepterstellung der Öffentlichkeit vorzustellen, ist das Konzept u.a. in einer öffentlichen Auftakt- und Abschlussveranstaltung sowie Bürgerwerkstätten der Bevölkerung und den gemeindepolitischen Vertretern präsentiert worden (nähere Ausführungen in Kap. 1.2). Ausführliche Informationen über Ablauf, Inhalte und Termine werden seit Beginn der Erarbeitung auf der Internetseite der Gemeinde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Darüber hinaus ist im Juli 2017 der Entwurf des IKEK-Berichtes auf der Internetseite der Gemeinde veröffentlicht worden.

IfR -150- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

7. Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK)

7.1 Begründung städtebaulicher Fördergebiete Im Kontext des Systems der Zentralen Orte wird die Gemeinde Kirchhundem als Grundzentrum im Versorgungsbereich ausgewiesen. Die nächstgelegenen Mittelzentren sind die benachbarten Städte Lennestadt Olpe. Die Gemeinde Kirchhundem hat im Jahr 2017 ein gesamtkommunales Leitbild mit Schwerpunktzielen aufgestellt, welche auch im Zusammenhang mit der städtebaulichen Entwicklung von Versorgungsfunktionen in den Ortsteilen besondere Relevanz aufweisen:

- Sicherung von Gebäudesubstanz in den Ortsteilen, insbesondere von Objekten mit positiver ortsbildprägender Bedeutung - Erhaltung und Weiterentwicklung von wohnortnaher Versorgungsinfrastruktur

- Sicherung und Ausbau von vielfältigen, für alle Bevölkerungsgruppen zugänglichen Freizeit-, Kultur- und Bildungsangeboten - Sicherung angemessener Rahmenbedingungen für ein Angebot an Arbeits- und Ausbildungsplätzen, die vielfältig, dauerhaft und qualifiziert sind, unter Berücksichtigung des demografischen Wandels - Weiterentwicklung von bedarfsgerechten Mobilitätsangeboten und bedarfsorientierter Ausbau einer bedienungsfreundlichen Infrastruktur für elektromobile Fortbewegung in der Alltags- und Freizeitnutzung Der Kernort Kirchhundem bildet mit rd. 2.019 Einwohnern den größten Ortsteil, gefolgt von dem Ortsteil Welschen Ennest mit rd. 1.594 Einwohnern. Die Ortsteile stellen Konzentrationspunkte von im Gemeindegebiet ansässigen Gewerbe,- Industrie- und Handwerksbetrieben dar und entwickeln sich zu Versorgungszentren für das gesamte Gemeindegebiet (Arbeitsplätze, Bildung, Ärzteversorgung, weitere Versorgungs- infrastruktur). Diese Entwicklung wird ebenso durch die überörtliche Verkehrsanbindung beider Ortsteile begünstigt (B 517 / L 728 / L553 / L713 / DB Ruhr-Sieg-Strecke).

Auf dieser Grundlage sind in den beiden Ortsteilen Kernort und Welschen Ennest mit ihren Funktionen von Versorgungsschwerpunkten städtebauliche Fördergebiete vorgesehen, deren Begründung in der folgenden Analyse vorgenommen wird.

Insbesondere in diesen Ortsteilen bestehen Bedarfe zur Durchführung von funktionsverbessernden, erschließungsverbessernden und gestaltungsverbessernden Maßnahmen an öffentlichen Infrastrukturen und weiteren Einrichtungen, um vorhandene städtebaulich relevante Quartiersfunktionen aufzuwerten und Versorgungsfunktionen für den jeweiligen Ortsteil und für das gesamte Gemeindegebiet zu sichern.

IfR -151- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Die räumliche Lage des Kernortes Kirchhundem und des Ortsteiles Welschen Ennest im Gemeindegebiet mit ihren Funktionen als Versorgungsschwerpunkte ist in der folgenden Abbildung dargestellt:

Abb. 12: Versorgungsschwerpunkte im Gemeindegebiet Kirchhundem. Quelle: Gemeinde Kirchhundem

7.1.1 Bestandsanalyse Fördergebiet Kernort Kirchhundem Abgrenzung des Fördergebietes Unter Berücksichtigung der Funktion des Kernortes als ein Versorgungsschwerpunkt ist die Abgrenzung des Fördergebietes anhand der einzelnen geplanten Maßnahmen festgelegt worden, welche zur Verbesserung von städtebaulichen Strukturen und Funktionen vorgesehen sind. In dem Kartenanhang 8 ist die Abgrenzung des Stadterneuerungsgebietes sowie die räumliche Lage der geplanten Maßnahmen dargestellt (Maßnahmennummern sind auf die Maßnahmennummerierung in der Maßnahmentabelle bezogen).

Das Fördergebiet umfasst den Ortskernbereich in Orientierung an der in West-Ost-Richtung verlaufenden Durchfahrtstraße (Hundemer Straße) und schließt die beidseits angrenzende Bebauung und weitere Flächen im Siedlungsraum ein. Auf westlicher Seite schließt das Fördergebiet den Siedlungsbereich entlang der Straßenachse Hundemstraße und Bahnhofsweg bis zum Fluss Olpe ein. Auf der östlichen Seite endet das Fördergebiet auf der Höhe des Raiffeisenplatzes. An der nördlichen Grenze schließt das Fördergebiet auch das Nahversorgungszentrum am Bahnhofsweg ein. Der an den Siedlungsbereich angrenzende, östlich der Flaper Straße verlaufende Flussabschnitt der Hundem ist nicht Bestandteil des Fördergebietes. Nach Süden erstreckt sich das Fördergebiet entlang der Flaper Straße bis zum Gebäude des Schützenvereins am Flaper Schulweg und schließt dabei den beidseits

IfR -152- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

der genannten Straßen vorhandenen Gebäudebestand mit zahlreichen denkmalgeschützten Objekten sowie die Gemeindegrundschule mit ein. Der Bahnhof Kirchhundem westlich des Ortskerns sowie der Bereich der Sekundarschule Kirchhundem südöstlich des Ortskernes befinden sich nicht innerhalb des Fördergebietes.

Die folgende Abbildung verdeutlicht die Abgrenzung des Fördergebietes im Kernort:

Abb. 13: Abgrenzung des städtebaulichen Fördergebietes im Kernort. Quelle: Gemeinde Kirchhundem Zur Darstellung und Begründung des Fördergebietes sind wesentliche relevante Bestandsmerkmale sowie Strukturdefizite aus städtebaulicher Sicht nachfolgend thematisch zusammengefasst. Diese stehen in Übereinstimmung mit den Angaben der ortsteilebezogenen Stärken-Schwächen-Analyse, welche im Rahmen des IKEK für die Gemeinde Kirchhundem im Jahr 2017 vorgelegt wurde (s. Kap. 7.1.3). In den folgenden Ausführungen wird somit eine aktuelle zusammenfassende Begründung des Fördergebietes aus städtebaulicher Sicht vorgenommen.

Bevölkerungsstruktur, soziodemografische Entwicklung Kennzeichnung der Ausgangssituation: Hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Kirchhundem seit der Jahrtausendwende ist ein Bevölkerungsrückgang sowie eine Verschiebung der Altersstrukturen mit einer deutlichen Zunahme der Gruppe von älteren Menschen augenfällig. Seit dem Jahr 2000 bis zum Jahr 2016 ist die Einwohnerzahl jedoch kontinuierlich zurückgegangen auf aktuell rd. 12.000 Personen. Davon leben in dem Kernort ca. 2.019 Personen (ca. 17 %). Verfügbare soziodemografische Daten (Quelle: Gemeinde

IfR -153- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Kirchhundem / Demosim), welche für die Ebene der Gesamtgemeinde vorliegen, stellen auch die Situation der Bevölkerungsentwicklung in dem Kernort zutreffend dar: Im Zeitraum 2000 – 2016 hat der Anteil der jüngeren Bevölkerung (0-19 Jahre) von ca. 24,7 % auf ca. 19,6 % abgenommen und der Anteil der Altersgruppe 20-44 Jahre von ca. 36,5 % auf ca. 28,4 % abgenommen, während der Anteil der älteren Bevölkerung (65 Jahre und älter) von ca. 13,5 % auf ca. 19,3 % zugenommen hat. Die Gesamtbevölkerungszahl (Wohnbevölkerung) im Gemeindegebiet wird nach der Prognose bis zum Jahr 2035 bei ca. 10.000 Personen liegen (Rückgang von rd. 17 % gegenüber dem Jahr 2016). Die jüngere Bevölkerung (Altersgruppe 0-24 Jahre) wird nach der Prognose bis zum Jahr 2036 um ca. 5,5 % zurückgehen (Basisjahr 2016), während der Anteil der Personen über 65 Jahre bis zum Jahr 2036 um ca. 15 % auf dann ca. 34 % zunimmt. Wesentliche Strukturdefizite aus städtebaulicher Sicht: Die Daten bestätigen den fortschreitenden demografischen Wandel in dem Kernort (wie auch in anderen Ortsteilen) von Kirchhundem. Daher besteht weiterer Bedarf einer Anpassung und Weiterentwicklung in dem Kernort

- von privater Infrastruktur, v.a. im Bereich von alters- und bedarfsgerechtem Wohnen in bestehender Gebäudesubstanz,

- sowie von öffentlicher Infrastruktur zur Daseinsvorsorge (Integration, Inklusion), v.a.

□ im Bereich von Gemeinschaftseinrichtungen welche für die junge und ältere Bevölkerung erreichbar und ansprechend sind.

□ im Bereich von Alltags- und Freizeitmobilität in Verbindung mit weiterem Abbau von Barrieren an öffentlichen Wegen und Plätzen. Handlungsbedarfe bestehen sowohl bei baulichen Maßnahmen z.B. zur verbesserten Erschließung im Bereich von öffentlichen Wegen, als auch zur Verbesserung einer behindertengerechten öffentlichen Infrastruktur.

□ von ortszentralen Versorgungsbereichen sowie weiteren öffentlichen Bereichen, welche als soziale Treffpunkte mit hoher Aufenthaltsqualität einer verbesserten städtebaulichen Einbindung und infrastrukturellen Aufwertung bedürfen. Wohnungsbestand und Gewerbe, Leerstands-Folgenutzung, Erhaltung schutz- würdiger Bausubstanz Kennzeichnung der Ausgangssituation:

Die Erschließung von Wohnbaugrundstücken hat sich in den vergangenen 10 Jahren v. a. auf den Kernort Kirchhundem und den Ortsteil Welschen Ennest konzentriert. So wurden in diesem Zeitraum im Kernort 22 weitere Bauplätze entwickelt und 15 Neubauten realisiert. Abgesetzt vom Ortskern entstanden die neueren Wohngebiete „Alte Feld“ und „Alte Feld II“ süd-östl. des Schützenplatzes sowie die Wohn- und Gewerbebebauung entlang der B 517. Diese befinden sich nicht im geplanten ortszentralen Fördergebiet. Im Kernort vorhandene Gewerbegebietsflächen liegen ebenfalls nicht innerhalb des geplanten Fördergebietes.

IfR -154- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Die anhand der aktuellen Leerstandserhebung von März 2017 durch die KDZ Westfalen-Süd ermittelte Leerstandsquote beträgt rd. 1,0 % bezogen auf das gesamte Gemeindegebiet und bezogen auf den Kernort 1,6 %. Die Leerstände bewegen sich somit im Rahmen der üblichen Fluktuation. Zum Verkauf stehende Gebäude (Erbfolge unberücksichtigt) finden am Markt in der Regel nach kurzer Zeit neue Eigentümer. Im Kernort weisen allerdings vorhandene einzelne Leerstände von ortszentralen Gebäuden im Hinblick auf die weitere qualitative Ortskernentwicklung besondere Relevanz auf, hier vor allem von denkmalgeschützten Gebäuden an der Flaper Straße. Unter Berücksichtigung des weiter fortschreitenden demografischen Wandels ist von einem wachsenden Potenzial leerstehender Wohngebäude in den nächsten Jahren im Kernort wie auch im gesamten Gemeindegebiet auszugehen. Aufgrund der prognostizierten erheblichen Zunahme der älteren Wohnbevölkerung in den nächsten Jahren (Anstieg des Anteils der Personen über 65 Jahre vom Jahr 2016 um ca. 15 % bis zum Jahr 2036 auf dann ca. 34 %) ist aber zu erwarten, dass auch die Zahl von Bewohnern bzw. von Wohneigentümern deutlich steigen wird, welche aus Altersgründen die Wohnung bzw. das Wohnhaus nicht weiter nutzen können. Auswertungen im Rahmen der IKEK-Erstellung haben ergeben, dass gegenwärtig bereits ca. 7,7 % der Wohngebäude im Mittel aller Ortsteile von Eigentümern bewohnt werden, die 75 Jahre oder älter sind. Besonders schutzwürdige und denkmalgeschützte Gebäude sind im geplanten Fördergebiet im Kernort auf die Bereiche entlang der Hundemstraße und der Flaper Straße konzentriert. Insbesondere die entlang der Flaper Strasse stehenden denkmalgeschützten Gebäude bilden ein städtebaulich wertvolles und regional einmaliges Ensemble.

Wesentliche Strukturdefizite aus städtebaulicher Sicht: Die beschriebene Entwicklung des altersangepassten Wohnflächenbedarfs (für Singles, Familien, Senioren) sowie des potenziellen Wohngebäudeleerstands im Kernort verdeutlicht, dass die infrastrukturellen Rahmenbedingungen für eine Schaffung von alters- und bedarfsgerechten Wohnangeboten insbesondere auch im Gebäudebestand weiter verbessert werden müssen. In dem Zusammenhang notwendige Beratungsunterstützung von Gebäudeeigentümern und Bauherren sind noch nicht ausreichend, um insbesondere auch die Sanierungsrate von Bestandsgebäuden zu steigern. Spezieller Handlungsbedarf ergibt sich bei der Erhaltung historischer und ortbildprägender, teilweise denkmalgeschützter Bausubstanz, insbesondere in den ortszentralen Bereichen entlang der Hundemstraße und der Flaper Straße. Der künftige städtebauliche Entwicklungsprozess soll daher auch nachhaltige Nutzungsperspektiven für die denkmalgeschützte Bausubstanz aufzeigen. Hierfür bedarf es auch des Einsatzes geeigneter Instrumente wie z.B. Denkmalpflegeplanungen. Voraussetzung für die angestrebte Maßnahmenumsetzung sind weitere Personal- und Beratungskapazitäten für die Umsetzungsbegleitung, welche in der Gemeindeverwaltung nicht zur Verfügung stehen. Daher besteht auch Handlungsbedarf im Bereich externer städtebaulicher Beratung für Gebäudeeigentümern und Bauherren.

IfR -155- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Zur Sicherstellung des kontinuierlichen Leerstandsmonitorings ist auch zukünftig eine Fortschreibung des Leerstandkatasters erforderlich. Soziale Treffpunkte und Gemeinschaftseinrichtungen mit öffentlichen Angeboten für Kultur, Freizeit und Bildung, Infrastruktur für Nahversorgung

Kennzeichnung der Ausgangssituation: Der Kernort Kirchhundem bildet auch im Hinblick auf die vorgehaltenen Angebote sozialer Einrichtungen und Dienstleistungen einen Versorgungsschwerpunkt. Im ortszentralen Bereich innerhalb des geplanten Fördergebietes befindet sich das Rathaus der Gemeinde an der Hundemstraße, der Kindergarten „Sankt Peter und Paul“, die Grundschule Sankt Christophorus, die Jugendeinrichtung „Kleine offene Tür“ des Trägerwerkes für aufsuchende und offene Jugendarbeit e.V., das Pfarrzentrum „Sankt Peter und Paul, die Schützenhalle des Schützenvereins Kirchhundem 1908 e.V. am Flaper Schulweg sowie eine stationäre privat betriebene Senioren- und Pflegeeinrichtung sowie ein mobiler Pflegedienst.

Die Gebäude der Sekundarschule Hundem-Lenne (Teilstandort Kirchhundem), vorm. Gemeinschaftshauptschule Kirchhundem, befindet sich angrenzend an das Wohngebiet „Im alten Feld“ südöstlich außerhalb des geplanten Fördergebietes.

Nahversorgungsangebote für den kurz- und mittelfristigen Bedarf (Lebensmittel, Haushaltswaren, , medizinische Versorgung, Dienstleistungen etc.) sind im Ortskernbereich vorhanden, i.W. entlang der Hundemstraße und am Nahversorgungszentrum an der Bahnhofstraße. Die Wohnbevölkerung im Kernort orientiert sich für den Einkauf auch zu den Nachbarorten, v. a. nach Lennestadt. Auf die weiteren Darstellungen in den Kap. 2.1.3 und 2.1.4 dieses Berichtes wird hingewiesen. Daher erfolgt an dieser Stelle keine weitergehende Bestandsdarstellung. Wesentliche Strukturdefizite aus städtebaulicher Sicht: Die Gemeinde Kirchhundem hat im Rahmen ihres gesamtkommunalen Leitbildes auch einen Ausbau von vielfältigen, für alle Bevölkerungsgruppen zugänglichen Freizeit-, Kultur- und Bildungsangeboten als Schwerpunktziel festgelegt. In dem Zusammenhang stehen im Kernort Kirchhundem innerhalb des geplanten Fördergebietes vorrangig die vorgenannten öffentlichen Einrichtungen im Vordergrund. Dort gilt es, mit Unterstützung städtebaulicher Maßnahmen entsprechende Freizeit-, Kultur- und Bildungsangebote für alle Bevölkerungsgruppen zu sichern und aufzuwerten. Mit der Umsetzung sollen insbesondere auch strukturelle Defizite an den Einrichtungen und in deren Umfeld beseitigt werden, die in städtebaulicher Hinsicht noch bestehen. Dieses schließt den Aufbau von noch fehlender digitaler Infrastruktur an den öffentlichen Einrichtungen und Plätzen ein.

- Aufenthaltsqualität des Umfeldes von öffentlichen Einrichtungen

- Barrierefreie Erreichbarkeit von Nahversorgungseinrichtungen (Zugänge, teilweise Konflikte für Fußgänger mit parkenden KFZ, Barrierewirkung der ortszentralen Hundemstraße, Bahnhofsweg, Flaper Straße)

IfR -156- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

- Erschließungsverbessernde Maßnahmen an bestehenden Einrichtungen durch Herstellung und Verbesserung von barrierefrei und behindertengerecht ausgestatteten Zugängen. Damit auch Verbesserung der Rahmenbedingungen, um die Einrichtungen als Treffpunkte für die Bürgerschaft im Ortsteil weiter zu öffnen.

- An Nutzungsbedarfen ausgerichtete Sanierungsmaßnahmen an bestehenden baulichen Einrichtungen zum Zweck der Realisierung notwendiger energetischen Modernisierungen und Schaffung leistungsfähiger digitaler Infrastruktur.

- Aufwertung von freien Flächen im Ortskern durch Schaffung öffentlicher Erlebnis- und Begegnungsräume. Der Bedarf besteht insbesondere in der Umsetzung von funktional aufeinander abgestimmten Maßnahmen im Rahmen eines Gesamtkonzeptes „Mehrgenerationenplätze im Ortskern“, die zu einer Belebung und gleichzeitigen Attraktivierung des Ortskerns beitragen sollen. Bestehende räumliche Defizitbereiche sind v.a. folgende:

□ die Ortsdurchfahrtstraße (Hundemstraße) mit einer starken verkehrsbedingten Barrierewirkung

□ Platz gegenüber und hinter der Kirche und Raiffeisenplatz mit einem deutlichen infrastrukturellen und gestalterischen Aufwertungsbedarf; sowie mit Bedarf einer Aufwertung als sozialer Treffpunkt im Ortskernbereich für alle Altersgruppen

□ Achsen mit fehlender fußläufiger Verbindungsqualität zwischen Raiffeisenplatz, Elisabethbrunnen und Kirche, sowie zwischen Kirche und Bahnhofsweg Öffentliche Verkehrsflächen, Fuß- und Radwege und weitere Mobilitätsinfrastruktur Kennzeichnung der Ausgangssituation:

Der Kernort verfügt über eine gute örtliche und überörtliche Verkehrsanbindung über die Straßen B 517, L 728, L553 und L713 sowie über den vorhandenen Schienenanschluss an die DB Ruhr-Sieg-Strecke. Die fußläufige Erreichbarkeit von Einrichtungen innerhalb des Ortskernes ist als grundsätzlich gut zu bezeichnen, allerdings müssen Fußgänger die vom durchfahrenden Verkehr stark frequentierten ortszentralen Straßen (Hundemstraße, Bahnhofstraße, Flaper Straße) queren. Radwege werden im Ortskern auf den vorhandenen Straßen mitgeführt, d.h. straßenbegleitende Radwege sind dort nicht vorhanden. Vorrangiger Bedarf zur Herstellung eines Fuß- und Radweges besteht an der L553 zwischen Kernort Kirchhundem und Herrntrop und weiter nach Würdinghausen.

Wesentliche Strukturdefizite aus städtebaulicher Sicht: Die Bedarfe einer Weiterentwicklung von nachhaltig ausgelegter, bedarfsgerechter Verkehrs- und Mobilitätsinfrastruktur stehen auch im Rahmen der städtebaulichen Planung für den Kernort im Vordergrund. Gegenwärtige Problemlagen bestehen im Kernort v.a. durch den motorisierten Individualverkehr und die als Folge ausgelöste Verkehrs- und Parkproblematik. Öffentlicher Parkraum wird durch Anwohner sowie durch Gewerbetreibende und Besucher in hohem Maße beansprucht.

IfR -157- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Alternative Verkehrsmittel z.B. Fahrrad, ÖPNV für die innerörtliche Kurzstreckenmobilität werden bisher von Bewohnern oder Gästen bisher kaum genutzt, bzw. tragen nicht zur Verringerung der Verkehrs- und Parkproblematik im Ortskern bei. Aus städtebaulicher Sicht sind vorrangig folgende Defizite zu beheben:

- Fußläufige kurze Fuß- und Radwegeverbindungen zwischen ortszentralen öffentlichen Grün- und Freiflächen, insbesondere zwischen Raiffeisenplatz, Elisabethbrunnen und Kirche, sowie zwischen Kirche, Bahnhofstraße und Rathaus sind nicht vorhanden.

- Infrastrukturelle Maßnahmen im öffentlichen Verkehrsraum des Ortskerns zur verbesserten Parkraumgestaltung, insbesondere an den Ortsdurchfahrtstraßen, sind noch nicht untersucht bzw. noch nicht umgesetzt.

- Rahmenbedingungen für einen verstärkten Einsatz alternativer Verkehrsmittel zur Kurzstreckennutzung im Kernort, z.B. Einrichtungen für E-Bike-Verleih, Einrichtungen für car-Sharing sind planerisch noch nicht vorbereitet (Ziel: Förderung intermodaler Verkehrsmittelnutzung).

IfR -158- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

7.1.2 Bestandsanalyse Fördergebiet Welschen Ennest

Abgrenzung des Fördergebietes Unter Berücksichtigung der Funktion des Ortsteiles Welschen Ennest als ein weiterer Versorgungsschwerpunkt im Gemeindegebiet ist die Abgrenzung des Fördergebietes anhand der einzelnen geplanten Maßnahmen festgelegt worden, welche zur Verbesserung von städtebaulichen Strukturen und Funktionen vorgesehen sind. In dem Kartenanhang 8 ist die Abgrenzung des Stadterneuerungsgebietes in Welschen Ennest sowie die räumliche Lage der geplanten Maßnahmen dargestellt (Maßnahmennummern sind auf die Maßnahmennummerierung in der Maßnahmentabelle bezogen). Die Abgrenzung ist unter Berücksichtigung von vorhandenen und geplanten Infrastruktureinrichtungen im Ortskernbereich erfolgt, welche für notwendige Weiterentwicklung von baulichen, sozialen, bildungs- und versorgungsbezogenen Angeboten in Welschen Ennest eine zentrale Bedeutung aufweisen. Die Handlungserfordernisse aus städtebaulicher Sicht beziehen daher vorrangig auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen für diese Infrastrukturen. Dazu gehören

- Im Ortskern vorhandene Wege und Plätze mit ihren Verbindungs- und Aufenthaltsfunktionen sowie der Funktion als öffentlicher Parkraum (B517, L711 und Gemeindestraßen bzw. –wege, öffentliche Flächen an der Bahnstrecke Siegen – Essen)

- Versorgungseinrichtungen mit ihren öffentlichen Umfeldbereichen und Zuwegungen, hier v.a. (Aufzählung stellt keine Rangfolge dar)

□ Der Bereich des ehemaligen Bahnhofs an der Bahnstrecke Kreuztal – Hagen mit dem aktuellen Angeboten als „Gesundheitsbahnhof“ (Apotheke, Physiotherapie)

□ Die im ortszentralen Bereich Frankfurter Straße und Kölner Straße liegenden Einrichtungen der Werthmann Werkstätten (Caritas)

□ Der an der Hagener Straße gelegene Frischemarkt

□ Der ortszentrale Bereich mit der kath. Kirche St. Johannes Baptist und dem angrenzenden Pfarramt sowie Kindergarten an der Kirchstraße

□ Der Bereich der Grundschule St. Johannes mit Sporthalle an der Schulstraße auf der nordwestlichen Seite des Ortskerns

□ Der an die Grundschule angrenzende Bereich des Montessori-Kinderhauses an der Schulstraße

□ Der ortszentrale Bereich zwischen Kirchstraße und Johannesweg mit der vorhandenen Verwaltung der Caritas und den von der Caritas als Trägerin geplanten umfangreichen Umbau- und Neubaumaßnahmen auf angrenzenden Flächen der ehemaligen Rupp-Liegenschaft (Neubau der Caritasstation mit Tagespflege, eines Wohnhauses für Menschen mit Behinderungen, Aus- und Umbau eines bestehenden Wohnhauses)

IfR -159- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Die folgende Abbildung verdeutlicht die Lage der genannten Einrichtungen im Ortskern Welschen Ennest:

Abb. 14: Soziale Infrastruktureinrichtungen im Ortskern Welschen Ennest. Quelle: Gemeinde Kirchhundem

Das Fördergebiet erfasst den Ortskernbereich auf einer Fläche von insgesamt ca. 10 ha Größe. Die Abgrenzung ist auf der südöstlichen Seite an der Bahnstrecke Siegen – Essen orientiert, schließt dort die an die B517 und die Bahnlinie angrenzende Bebauung bis auf Höhe des Johannes-Horst-Limper-Weges ein und verläuft auf der südwestlichen Seite auf Höhe der Pfarrer-Sauerwald-Straße bis zur Schulstraße an dem Montessori-Kinderhaus.

Auf der nordwestlichen und nördlichen Seite ist die Abgrenzung an dem Verlauf von Schulstraße und der Straße „Am alten Garten“ orientiert. Ab Höhe des Limkerweges verläuft die Grenze des Fördergebietes in südöstliche Richtung zur Hagener Straße (B517) und weiter bis zur bestehenden Bahnstrecke Siegen – Essen unter Einschluss des Rahrbaches.

Die folgende Abbildung verdeutlicht die Abgrenzung des Fördergebietes im Ortskern Welschen Ennest.

IfR -160- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Abb. 15: Abgrenzung des städtebaulichen Fördergebietes im Ortskernbereich Welschen Ennest. Quelle: Gemeinde Kirchhundem

Bevölkerungsstruktur, soziodemografische Entwicklung Kennzeichnung der Ausgangssituation: Auf die gemeindeweit bezogene demografische Entwicklung wird in den Ausführungen zum Kernort Kirchhundem in Kap. 7.1.1 eingegangen. Mit Verweis auf diese Darstellungen wird zum Ortsteil Welschen Ennest auf Folgendes hingewiesen: In Welschen Ennest leben ca. 1.594 Personen, d.h. der Einwohneranteil an der Gesamtbevölkerung von Kirchhundem beträgt ca. 13,3 %. Entgegen des soziodemografischen Wandels in den anderen Ortsteilen von Kirchhundem mit abnehmenden Bevölkerungszahlen und Alterung der Bevölkerung ist in Welschen Ennest aktuell kein Bevölkerungsrückgang festzustellen (wenn auch nach offiziellen Erhebungen langfristig prognostiziert). Ausschlaggebende Faktoren sind v.a.:

- Die Nachfrage nach Wohnraum ist in Welschen Ennest anhaltend und steigend. Der Ortsteil bietet den Vorteil einer guten Verkehrsanbindung, auch mit ÖPNV und verfügt über einen Haltepunkt der Bahn an der Strecke Siegen – Essen.

- Durch anstehende Einrichtungserweiterungen und Neubauten der Caritas im Ortskern wird zusätzlicher Wohnraum für Ältere, für Menschen mit Behinderungen sowie

IfR -161- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Arbeitsplätze für Personal vor Ort geschaffen. Durch die neuen altengerechten Wohnangebote besteht auch die Perspektive, dass ortsansässige Bürger das Angebot wahrnehmen und dadurch Wohnraum für z.B. Zuziehende oder ortsansässige Familien frei würde. Weiterhin stellen laufende neue Firmenansiedlungen und Firmenerweiterungen in Welschen Ennest ein Potenzial an positiver Bevölkerungsentwicklung dar, durch welches auch weiterer Wohnraumbedarf ausgelöst werden kann.

Wesentliche Strukturdefizite aus städtebaulicher Sicht: Im Zusammenhang mit dem festzustellenden Bedarf an weiterem altersgerechten Wohnraum und insbesondere auch im Zusammenhang mit dem Ausbau des Angebots sozialer Einrichtungen ist auch der Bedarf einer verbesserten barrierefreien Gestaltung des Ortskerns mit Blick auf Sicherheit für Fußgänger und Menschen mit Handicap gegeben. Bürgerinnen und Bürger aller Gruppen sollen die ortszentralen Angebote des Einzelhandels, Apotheke, Ärzte, Kirche, Gaststätten, ÖPNV, des Pfarrzentrums und der öffentlichen Plätze wie Dorfplatz und Kinderspielplatz nutzen können. Zu verbessern ist auch die Fußgängersicherheit bei der Nutzung öffentlicher Straßen und Plätze. Ebenso besteht Handlungsbedarf bei baulichen Maßnahmen z.B. zur verbesserten Erschließung von vorgenannten öffentlichen Einrichtungen.

Die Notwendigkeit eines integrierten Ansatzes der städtebaulichen Aufwertung in Welschen Ennest wird durch die beschriebenen Zusammenhänge deutlich gemacht und zeigt auch den Bedarf zur Aufstellung eines Ausführungskonzeptes der zentralörtlichen Entwicklung in Welschen Ennest auf, um damit einen Handlungsrahmen als Grundlage für die weitere Qualifizierung und Konkretisierung von aufeinander abgestimmten Einzelmaßnahmen zu schaffen.

Wohnungsbestand und Gewerbe, Leerstands-Folgenutzung, Erhaltung schutz- würdiger Bausubstanz Kennzeichnung der Ausgangssituation: Die Erschließung von Wohnbaugrundstücken hat sich in den vergangenen 10 Jahren v. a. auf den Kernort Kirchhundem und den Ortsteil Welschen Ennest konzentriert. So wurden in diesem Zeitraum im Welschen Ennest 80 weitere Bauplätze entwickelt und 14 Neubauten realisiert. Wie oben bereits ausgeführt, verläuft die Nachfrage nach Wohnraum in Welschen Ennest anhaltend und steigend. Im Ortsteil vorhandene Gewerbegebietsflächen liegen nicht innerhalb des geplanten Fördergebietes. Wohnungsleerstände sind im Ortsteil praktisch nicht vorhanden, da zum Verkauf stehende Gebäude (Erbfolge unberücksichtigt) am Markt in der Regel nach kurzer Zeit neue Eigentümer finden. Das bereits aufgezeigte demografisch bedingte Potenzial leerstehender Wohngebäude in den nächsten Jahren, deren Bewohner aus Altersgründen die Wohnung bzw. das Wohnhaus nicht weiter nutzen können, könnte in Welschen Ennest auch neue Wohnperspektiven für z.B. Zuziehende oder ortsansässige Familien bedeuten.

IfR -162- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Als denkmalgeschützte Gebäude sind im geplanten Fördergebiet die katholische Kirche, der ehemalige Bahnhof und ein historisches Wohngebäude (ehem. Rupp-Villa) vorhanden. Wesentliche Strukturdefizite aus städtebaulicher Sicht: Die beschriebene Entwicklung des altersangepassten Wohnflächenbedarfs (für Singles, Familien, Senioren) im Ortskern verdeutlicht, dass die infrastrukturellen Rahmenbedingungen für eine Schaffung von alters- und bedarfsgerechten Wohnangeboten insbesondere auch im Gebäudebestand weiter verbessert werden müssen.

In dem Zusammenhang notwendige Beratungsunterstützung von Gebäudeeigentümern und Bauherren sind noch nicht ausreichend, um insbesondere auch die Sanierungsrate von Bestandsgebäuden zu steigern. Spezieller Handlungsbedarf ergibt sich bei der Erhaltung historischer und ortbildprägender Bausubstanz, insbesondere im Ortskernbereich. Voraussetzung für die angestrebte Maßnahmenumsetzung sind weitere Personal- und Beratungskapazitäten für die Umsetzungsbegleitung, welche in der Gemeindeverwaltung nicht zur Verfügung stehen. Daher besteht auch Handlungsbedarf im Bereich externer städtebaulicher Beratung für Gebäudeeigentümern und Bauherren. Zur Sicherstellung des kontinuierlichen Leerstandsmonitorings ist auch zukünftig eine Fortschreibung des Leerstandkatasters erforderlich. Soziale Treffpunkte und Gemeinschaftseinrichtungen mit öffentlichen Angeboten für Kultur, Freizeit und Bildung, Infrastruktur für Nahversorgung

Kennzeichnung der Ausgangssituation: Welschen Ennest verfügt als Versorgungsschwerpunkt im Gemeindegebiet über ein breites Angebot. Im Ortskernbereich innerhalb des Fördergebietes befinden sich die Grundschule, zwei Kindergärten, zwei Bankfilialen, ein Lebensmittel-Frischemarkt, ein Getränkemarkt, Gaststätten, Friseure, ein Zahnarzt sowie der Gesundheitsbahnhof mit Ärzten, Apotheke und Physiopraxis. Die Wohnbevölkerung von Welschen Ennest orientiert sich für den Einkauf auch zu den Nachbarstädten, v. a. nach Olpe. Weiterhin befinden sich wie oben bereits ausgeführt soziale Einrichtungen (Werthmann Werkstätten, Caritas) mit vorhandenen und geplanten Wohn-, Pflege- und Beschäftigungsangeboten für ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen im Fördergebiet, sowie das Montessori-Kinderhaus. Angrenzend an den Ortskern befinden sich weitere soziale Wohnangebote in der Trägerschaft von St. Georg.

Das öffentliche und kulturelle Leben wird bereichert durch ein aktives Vereinsleben wie beispielsweise dem Schützenverein, dem SV Rahrbachtal, dem Musikverein Rahrbach und vielen weiteren Vereinen. Mit der Dorf AG, die in 2015 gegründet wurde und zwischenzeitlich ca. 250 Mitglieder zählt, erfährt Welschen Ennest eine Ergänzung im Vereinsleben, die sich als eine Interessenvertretung für den Ortsteil um das Ortsbild und um zusätzliche kulturelle Angebote kümmert. So ist mit aktiven Beiträgen durch die Dorf AG z.B. die Infrastruktur mit dem Dorfplatz an der Kirche entstanden.

IfR -163- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Auf die weiteren Darstellungen in den Kap. 2.1.3 und 2.1.4 dieses Berichtes wird hingewiesen. Daher erfolgt an dieser Stelle keine weitergehende Bestandsdarstellung. Wesentliche Strukturdefizite aus städtebaulicher Sicht: Die Gemeinde Kirchhundem hat im Rahmen ihres gesamtkommunalen Leitbildes auch einen Ausbau von vielfältigen, für alle Bevölkerungsgruppen zugänglichen Freizeit-, Kultur- und Bildungsangeboten als Schwerpunktziel festgelegt. In dem Zusammenhang stehen im Ortzsteil Welschen Ennest innerhalb des geplanten Fördergebietes vorrangig die vorgenannten Versorgungseinrichtungen und die Einrichtungen der Kirchengemeinde sowie der sozialer Träger (Caritasverband Olpe, Montessori Kinderhaus Welschen Ennest e.V.) sowie öffentliche Plätze im Vordergrund. Handlungserfordernisse beziehen daher vorrangig auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Erhaltung und Weiterentwicklung dieser Angebote, indem strukturelle Defizite an den Einrichtungen und in deren Umfeld beseitigt werden, die in städtebaulicher Hinsicht noch bestehen. Dieses schließt den Aufbau von noch fehlender digitaler Infrastruktur an den öffentlichen Einrichtungen und Plätzen ein:

- Grundschule: Herstellung und Verbesserung von barrierefrei und behindertengerecht ausgestatteten Zugängen, Aufwertung des Schulhofes, Realisierung notwendiger energetischen Modernisierungen und Schaffung leistungsfähiger digitaler Infrastruktur, auch zum Zweck der weiteren Öffnung für die Bürgerschaft

- Dorfplatz und Kirche: Weitere Verbesserung des Umfeldes, indem das bauliche Ortskernensemble um die Kirche langfristig durch Umbau des benachbarten Wohngebäudes für öffentliche Nutzungen aufgewertet wird

- Kinderspielplätze (Kirchstraße, Baumgarten): Aufwertung zu einem Platz für Jung und Alt, Gestaltung, verbesserte barrierefreie Erschließung für die Nutzung durch die einheimische Bevölkerung einschl. von Bewohnerinnen und Bewohner der zentralörtlichen Wohn- und Pflegeeinrichtungen

- Einzelhandel im Bereich Kölner Straße / Hagener Straße: Aufwertung des Umgebungsareals

- Umfeld des Bahnhofes: Bedarf einer weiteren Aufwertung durch nachhaltige Nutzung des Gaststättengebäudes (Gaststätte Höfer)

Öffentliche Verkehrsflächen, Fuß- und Radwege und weitere Mobilitätsinfrastruktur

Kennzeichnung der Ausgangssituation: Der Kernort verfügt über eine gute örtliche und überörtliche Verkehrsanbindung über die Straßen B 517, L 711 sowie über den vorhandenen Schienenanschluss an die Bahnstrecke Hagen - Kreuztal. Die fußläufige Erreichbarkeit von Einrichtungen innerhalb des Ortskernes ist als grundsätzlich gut zu bezeichnen, allerdings müssen Fußgänger die vom durchfahrenden Verkehr stark frequentierten ortszentralen Straßen (Hagener Straße, Frankfurter Straße, Kölner Straße) queren. Radwege werden im Ortskern auf den vorhandenen Straßen mitgeführt, d.h. straßenbegleitende Radwege sind dort nicht vorhanden.

IfR -164- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Wesentliche Strukturdefizite aus städtebaulicher Sicht: Die Bedarfe einer Weiterentwicklung von nachhaltig ausgelegter, bedarfsgerechter Verkehrs- und Mobilitätsinfrastruktur stehen auch im Rahmen der städtebaulichen Planung für das Fördergebiet Welschen Ennest im Vordergrund.

Gegenwärtige Problemlagen bestehen im Ortskern v.a. durch den motorisierten Individualverkehr und die als Folge ausgelöste Verkehrs- und Parkproblematik. Öffentlicher Parkraum wird durch Anwohner und Besucher in hohem Maße beansprucht. Durch die hohe Nutzungsdichte, welche sich in Zukunft durch die Ansiedelung des Caritas-Zentrums noch verstärken wird, ist mit steigenden Fußgängeraufkommen im zentralen Ortsbereich zu rechnen.

Alternative Verkehrsmittel z.B. Fahrrad für die innerörtliche Kurzstreckenmobilität werden bisher von Bewohnern oder Gästen bisher kaum genutzt. Aus städtebaulicher Sicht stehen folgende Handlungsbedarfe im Vordergrund:

- Erschließungsverbessernde Gestaltung von öffentlichen Verkehrs- und Parkflächen im Bereich Kölner Straße / Hagener Straße

- Aufwertung des Straßenraums im Bereich Schule, Kindergärten und künftige Caritas- Zentrale (Kirchstraße, Pfarrer – Sauerwald - Straße, Schulstraße, Einsiedeleiweg)

- Herstellung bzw. Verbesserung von barrierefreien innerörtlichen Fuß- und Radwegeverbindungen

- Rahmenbedingungen für einen verstärkten Einsatz alternativer Verkehrsmittel zur Kurzstreckennutzung im Ortskern, welche planerisch noch nicht vorbereitet sind

7.1.3 Stärken-Schwächen-Analyse Übereinstimmend mit den vorgenommenen Darstellungen und Begründungen der Fördergebiete aus städtebaulicher Sicht im Kernort und in Welschen Ennest werden die bedeutenden Handlungsbedarfe in den ortsteilbezogenen Stärken-Schwächen-Analysen beschrieben, welche im Rahmen des IKEK für die Gemeinde Kirchhundem im Jahr 2017 vorgelegt wurde. Die Stärken-Schwächen-Analysen sind der Anlage 2 zu entnehmen.

7.2 Einbindung der Öffentlichkeit in den Entwicklungsprozess In den zurückliegenden Jahren haben sich die Vertreter aus Bürgerschaft, Politik und Verwaltung in der Gemeinde Kirchhundem im Rahmen der Erstellung des Integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) mit den Anforderungen zur Weiterentwicklung der Gesamtgemeinde und ihrer Ortsteile auseinandergesetzt. Das Ergebnis ist ein kommunales Leitbild mit einem Handlungsprogramm, das im Jahr 2017 von der Gemeinde Kirchhundem politisch beschlossen wurde und auf eine Nachhaltige Entwicklung der einzelnen Ortsteile hinwirken soll. Auf dieser Grundlage hat die Gemeinde die Erarbeitung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK) angeschlossen und im Rahmen des

IfR -165- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Städtebauförderprogramms Schwerpunkte mit Förderbereichen im Hauptort Kirchhundem und im Ortsteil Welschen-Ennest entwickelt. Bedarf an Unterstützung im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit zur Umsetzung des INSEK Aufbauend auf den Partizipationsansatz im Zuge der Erstellung des IKEK, strebt die Gemeinde Kirchhundem auch in der Umsetzungsphase des INSEK und für eine künftig erforderliche Fortschreibung des städtebaulichen Zukunftskonzeptes eine intensive Einbindung der Öffentlichkeit (Bevölkerung, sonstige Akteure) und weiterer Fachleute an. Zum dem Zweck wurden bereits umsetzungsbegleitende Veranstaltungen z.B. Informationstermine und Workshops durchgeführt bzw. sind auch weiterhin vorgesehen. Eine weitere gezielte Einbindung auch von Kindern und Jugendlichen in diese Veranstaltungen ist ebenfalls beabsichtigt.

7.3 Handlungskonzept und Maßnahmenliste Die in Kap. 7.1 enthaltenen Darstellungen und Bewertungen von relevanten Bestandsmerkmalen und strukturellen Defiziten aus städtebaulicher Sicht umfassen auch Ausführungen zur beabsichtigten Umsetzung von Handlungsbedarfen durch Nutzung vorhandener Potenziale. Die daraus abgeleiteten, in dem Maßnahmenkatalog aufgeführten Vorhaben richten sich auf einen kurzfristigen und mittel- bis langfristigen Zeitraum, in denen Projekte/Maßnahmen innerhalb des Fördergebietes die Situation und Gesamtperspektive verbessern sollen. Dabei sollen Projekte des IKEK und im INSEK vorgesehene Maßnahmen eng ineinandergreifen. Eine Reihe möglicher Entwicklungsmaßnahmen werden in der Umsetzung auch von der Bereitschaft und dem Engagement privater Grundstücks-/Hauseigentümer oder Gewerbetreibender abhängig sein. Hier sind im Nachgang zur Erarbeitung des INSEK ggf. weitergehende Informationsgespräche und Beratungen erforderlich. Ebenso können zur vertiefenden Prüfung und Präzisierung einzelner benannter Ansätze des Handlungskonzeptes Fachplanungen notwendig werden. Im Zusammenhang mit vorgesehenen INSEK-Maßnahmen können gegenwärtig eine Reihe von Maßnahmen in den vorgesehenen Fördergebieten im Kernort und in Welschen Ennest bereits konkret gefasst werden, deren Beantragung zur Städtebauförderung sowie deren Umsetzung kurzfristig vorgesehen ist. Es wird angestrebt einen Umsetzungsbeschluss des Rates der Gemeinde Kirchhundem zur fristgerechten Beantragung folgender Maßnahmen:

- Fortführung Leerstandsmonitoring

- Ausführungsplanung und Weiterentwicklung (Umsetzung) Mehrgenerationenspielplatz hinter der Kirche im Kernort Kirchhundem

- Städtebauliches und freiraumplanerisches Konzept einschl. Verkehrskonzept der zentralörtlichen Entwicklung in Welschen Ennest einschließlich Begleitung von Planungen und Entwicklungsmaßnahmen mit öffentlichen Veranstaltungen und Planungsbegleitende Untersuchung zur intermodalen Verkehrsmittelnutzung bis Mitte September herbeizuführen.

IfR -166- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Die Maßnahmengesamtliste ist der Anlage 9 des Berichtes zu entnehmen. Differenzierte Darstellungen der im Rahmen der städtebaulichen Gesamtmaßnahmen geplanten Einzelmaßnahmen sind den Maßnahmenblättern in den Anlagen 7 und 8 zu entnehmen. In dem Kartenanhang 8 ist die Abgrenzung des Stadterneuerungsgebietes sowie die räumliche Lage der geplanten Maßnahmen dargestellt (Maßnahmennummern sind auf die Maßnahmennummerierung in der Maßnahmentabelle bezogen).

7.4 Projektsteuerung und Monitoring

Mit dem vorliegenden INSEK hat die Verwaltung der Gemeinde Kirchhundem nun einen Orientierungsrahmen für die städtebauliche und funktionale Entwicklung der Ortsteile mit der Funktion von Versorgungsschwerpunkten, d.h. für den Kernort Kirchhundem und für den Ortsteil Welschen Ennest vorgelegt. Im Wesentlichen ist der Erfolg der künftigen Realisierung von der erfolgreichen Zusammenarbeit und Kommunikation aller Akteure abhängig. Als zentraler Baustein geht somit ein intensiver Steuerungs- und Ablaufprozess mit der Entwicklung einher. Dieser Prozess ist von allen Akteuren zu begleiten und zeigt auf, welche Themen bei der Realisierung besonders zu beachten sind. Unabhängig von der Einbindung der Öffentlichkeit oder der Durchführung von erforderlichen Qualifizierungsverfahren sind eine laufende Erfolgskontrolle des Prozesses von großer Bedeutung, um den Projektstatus, den Projekterfolg und die Projektwirkungen zu begründen. Aus diesem Grund wird empfohlen, in regelmäßigen Abständen die Erreichung der Ziele und den Umsetzungstand der Maßnahmen zu überprüfen. Dazu dient ein Monitoringsystem, mit dem die Projektverläufe beobachtet, dokumentiert und bewertet werden. Als Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln kommt dieser Erfolgskontrolle eine besondere Rolle bei. Inhaltlich und formal sind die örtlichen Anforderungen nicht immer mit den bestehenden Vorgaben der Förderrichtlinien und Förderprogramme exakt abzugleichen. Es empfiehlt sich daher, die Abstimmung sowohl der Inhalte des INSEK als auch des Monitorings frühzeitig mit dem Fördermittelgeber oder den Akteuren der Kommunalentwicklung zu suchen, um mögliche Hürden im Vorfeld zu beseitigen. Wie in Kap. 6.3 ausgeführt, werden bei der Gemeinde Kirchhundem als Trägerin des IKEK- Prozesses und des INSEK-Prozesses die federführenden Aufgaben auf der Ebene des Verwaltungsvorstands wahrgenommen. Der Verwaltungsvorstand fungiert insofern als interne Steuergruppe auch für den INSEK-Umsetzungsprozess. Ansprechpartner für Dritte ist der Leiter des Fachbereichs 3 (Bauwesen, technischer Bereich Gemeindewerke).

IfR -167- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

8. Anlagen

Anlage 1: Prioritätenliste und Gesamtübersicht der Leitprojekte

Anlage 2: Ortsteilbezogene Stärken-Schwächen-Analysen (IKEK / INSEK)

Anlage 3 Gesamtkatalog Maßnahmenempfehlungen (IKEK)

Anlage 4: Dokumentation Bürgerwerkstätten

Anlage 5: Weitere Materialien zu ausgewählten Maßnahmenempfehlungen

Anlage 6: Historische Ortsprofile

Anlage 7: Maßnahmenblätter Kernort Kirchhundem (INSEK)

Anlage 8: Maßnahmenblätter Ortsteil Welschen-Ennest (INSEK)

Anlage 9: Gesamtkatalog Maßnahmen (INSEK)

9. Kartenanhang

Themenkarte 1: “Siedlungsstruktur und Abgrenzung von Ortskernbereichen” Themenkarte 2: “Bevölkerungsentwicklung” Themenkarte 3: “Infrastrukturübersicht Nah- und Grundversorgung in den Ortsteilen” Themenkarte 4: “Maßnahmen an Einrichtungen und Flächen in den Ortsteilen” (Leitprojekte) Themenkarte 5: “Angebote ÖPNV"-Verbindungen” Themenkarte 6: “Ältere Hauseigentümer” Themenkarte 7: “Radwegeverbindungen” Themenkarte 8: „Übersicht zur Abgrenzung städtebaulicher Fördergebiete“

IfR -168- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Anlage 1: Prioritätenliste und Gesamtübersicht der Leitprojekte

Prioritätseinstufung kurzfristig (< 3 Jahre)

(Reihung der Leitprojekte nach Ziffer beginnend mit möglichen Startprojekten; ansonsten keine weiter differenzierte Prioritätenfolge von Projekten)

Leit- und Startprojekte Nr. Titel Zuordnung Entwicklungsziele Möglicher Träger 58

1.1 Mögliches Startprojekt Weiterer bedarfs- und funktionsorientierter Ausbau / Umbau Gemeinde Kirchhundem Umbau und Ausbau vorhandener Gebäudesubstanz von Gebäuden Eigentümer im Ortskern zur Schaffung altersgerechter Wohnangebote für Jüngere und Ältere (hier: Informationskampagne)

1.8 Mögliches Startprojekt Aufwertung und Nutzungsverbesserung von öffentlichen Gemeinde Kirchhundem Mehrgenerationen-Platz an der Kirche St. Peter und Flächen Bürgerverein Kirchhundem Paul im Kernort Grundstückseigentümer (ggf. im Zusammenhang mit städtebaulicher Quartiersaufwertung im Ortskern)

1.11, Mögliches Startprojekt Aufwertung und Nutzungsverbesserung von öffentlichen Gemeinde Kirchhundem 1.12, Mehr-Generationenplatz im Ortskern und weitere Flächen Grundstückseigentümer 4.19 Aufwertung des Kirchenumfeldes in Welschen Ennest; Verbesserung öffentlicher Verkehrsflächen Bürgerverein Kirchhundem Gesamtkonzept für Straßenführung und Platz- gestaltung im Dorfkern (ggf. im Zusammenhang mit städtebaulicher Quartiersaufwertung im Ortskern)

58 Maßnahmenträger und Antragsteller möglicher Fördermaßnahmen bei einem Vorhaben müssen nicht identisch sein

IfR -169- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

4.2 Mögliches Startprojekt Steigerung des Anteils der Freizeit- und Alltagsmobilität mit Ortsansässige Betriebe Bereitstellung von zusätzlichen Elektro-Ladestellen für dem Rad oder E-Bike E-Fahrräder und E-Autos durch private Betriebe Zusätzliche Ladepunkte für E-Autos im Gemeindegebiet

4.4 Mögliches Startprojekt Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Gemeinde Kirchhundem Radwegeausbau zwischen den Ortsteilen und Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen Baulastträger regionaler Netzanschluss (hier Stufe1 Auswahl von Priorität-A Strecken)

1.3 Baufibel für Hauseigentümer "Regionaltypisches Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Gemeinde Kirchhundem Bauen und Renovieren" Bausubstanz) 3.1 Koordination Fördermittelmanagement der Gemeinde Fortgesetzte Unterstützung von Betrieben bei der Gemeinde Kirchhundem und Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Weiterentwicklung Partnern 4.5 Erforderliche Sanierungsmaßnahmen an Realisierung privater und kommunaler Vorhaben zur Gemeinde Kirchhundem gemeindeeigenen Immobilien (energetischen) Modernisierung 4.6 Erforderliche Sanierungsmaßnahmen an Wasser- Realisierung privater und kommunaler Vorhaben zur Gemeindewerke Kirchhundem gewinnungsanlagen, betrieben durch die (energetischen) Modernisierung Gemeindewerke Kirchhundem 4.9 Initialprojekt "Wassererlebnispfad" als Umweltbildungs- Ökologisch nachhaltige Pflege und Sicherung von Gemeindewerke Kirchhundem angebot (beispielhaft am Gewässer Lütke Aa in öffentlichen Grünbereichen Heimatverein Albaum Albaum)

4.13 Modellprojekt „Mitfahrerbänke“ in Heinsberg Sicherung und Verbesserung der Grund- und Bürgerschaft (Testprojekt) Nahversorgung vor Ort 4.16 Pilotprojekt E-Car-Sharing Realisierung privater und kommunaler Vorhaben zur Gemeinde Kirchhundem (energetischen) Modernisierung und Nutzung Erneuerbarer Ortsansässige Unternehmen Energien

IfR -170- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Prioritätseinstufung mittel- bis langfristig (> 3 - x Jahre)

(Reihung der Leitprojekte nach Ziffer, keine weiter differenzierte Prioritätenfolge von Projekten)

Leitprojekte Nr. Titel Zuordnung Entwicklungsziele Möglicher Träger 59 1.2 Initiative „Jung kauft alt“ als ergänzendes Weiterer bedarfs- und funktionsorientierter Ausbau / Umbau Gemeinde Kirchhundem Wohnangebot für Familien im Bereich von älteren von Wohngebäuden Bestandsimmobilien 1.4 Überarbeitung der Parkflächen an der Kirche in Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Grundstückseigentümer Niederalbaum (Behindertengerecht) Bausubstanz) 1.5 Künstlerische Gestaltung und Ausbau der restlichen Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Grundstückseigentümer Wegstrecke Kleffweg in Albaum Bausubstanz) Gemeinde Kirchhundem 1.6 Umbau des ehemaligen Schulgebäudes an der B517 Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Privater Eigentümer in Benolpe Bausubstanz) 1.7 Umnutzung der ehem. Weinkellerei Müller als Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Privater Eigentümer Begegnungsort in Flape Bausubstanz) Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungs- stätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt 1.9 Aufwertung der Dorfmitte Oberhundem als Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Dorfgemeinschaft Begegnungsort Bausubstanz) Oberhundem Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungs- stätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt 1.10 Weitere Aufwertung des Kulturguts Schrabben Hof als Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungs- Eigentümer Begegnungsort in Silberg (in Verbindung mit 2.11) stätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Bewirtschafter

59 Maßnahmenträger und Antragsteller möglicher Fördermaßnahmen bei einem Vorhaben müssen nicht identisch sein

IfR -171- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

1.13 Ortsbildgerechte Eingrünung der Parkplatz- und Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Eigentümer Veranstaltungsfläche vor der Schützenhalle Bausubstanz) Bewirtschafter Würdinghausen 2.1 Modellhafte Einrichtung von W-LAN-spots an Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungs- Gemeinde Kirchhundem öffentlichen Begegnungsstätten stätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Private 2.2 Dorfmarketing in dörferübergreifender Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe aller Private Zusammenarbeit Bevölkerungsgruppen, unter besonderer Berücksichtigung Dorfgemeinschaften von jungen Menschen und Familien 2.4 Einrichtung eines Bürgertreffpunkts im Haus Schmies, Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungs- Eigentümer Heinsberg stätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt 2.5 Bauliche Verbesserung des Jugendraums und Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungs- Eigentümer barrierefreier Umbau an Jugendraum und Kindergarten stätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Bewirtschafter in Hofolpe 2.6 Einrichtung eines Dachvereins zur Aufgabenbündelung Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe aller Vereine in den Vereinen Bevölkerungsgruppen, unter besonderer Berücksichtigung von jungen Menschen und Familien 2.7 Funktionale Verbesserung der Nutzung des Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungs- Eigentümer Dorfgemeinschaftshauses in Kruberg stätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Bewirtschafter 2.8 Aufwertung des Spielplatzes durch Ausbau als Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungs- Dorfgemeinschaft Mehrgenerationen-Platz in Oberhundem stätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Oberhundem 2.9 Funktionale Verbesserung der Nutzung der Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungs- Eigentümer Schützenhalle Rahrbach als Dorfgemeinschaftshaus stätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Bewirtschafter 2.10 Funktionale Verbesserung der Nutzung des Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungs- Eigentümer Dorftreffpunktes am Gasthof Kaiser in Rinsecke stätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Bewirtschafter 2.11 Verbesserung der Raumnutzung Kulturgut Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungs- Eigentümer Schrabbenhof durch barrierefreien Ausbau in Silberg stätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Bewirtschafter (in Verbindung mit 1.10) 2.12 Funktionale Verbesserung der öffentlichen Nutzung Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungs- Eigentümer der Dorfgemeinschaftshalle Varste stätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Bewirtschafter

IfR -172- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

2.13 Funktionale Verbesserung der Dorfhalle Wirme durch Bauliche und funktionale Aufwertung von Begegnungs- Eigentümer barrierefreien Umbau / Ausbau stätten zur Förderung des Miteinanders von Jung und Alt Bewirtschafter 3.2 Wohnortnahe Versorgung mit mobilen Angeboten Sicherung und Verbesserung der Grund- und Gemeinde Kirchhundem (Prüfung Bedarfe, Machbarkeit) Nahversorgung vor Ort 3.3 Landschaftsführer-Erlebnisangebote im Naturpark Fortgesetzte Unterstützung von Betrieben bei der Für eine Durchführung von Sauerland-Rothaargebirge Weiterentwicklung Fachschulungen qualifizierte (hier: Schulungsmaßnahmen) Stellen 3.4 „Hof auf Rädern“ – Vermarktungsaktionen mit Partnern Steigerung der Vermarktung regionaler Qualitätsprodukte Vermarkterbetriebe 3.5 Touristische Gesamtkonzeption eingebunden in das Innovatives Standortmarketing für Kirchhundem TAG Lennestadt und regionale Marketing eingebunden in das Marketing für Südwestfalen Kirchhundem Ausbau und weitere Attraktivierung von Freizeitinfrastruktur Ortsansässige Betriebe und -angeboten 3.6 "Viadukt' - Erlebnisorte zur regionalen Bahngeschichte Ausbau und weitere Attraktivierung von Freizeitinfrastruktur Trägervereine und -angeboten (Sanierungsprojekte) 3.7 Erlebnisinstallationen am Kriegerweg (historischer Ausbau und weitere Attraktivierung von Freizeitinfrastruktur Private (z.B. Bürgergruppen, Handelsweg im Gemeindegebiet) und -angeboten Vereine) 3.8 Historischer Lehrpfad (ehem. Bahntrasse Ausbau und weitere Attraktivierung von Freizeitinfrastruktur Private (z.B. Bürgergruppen, Altenhundem-Birkelbach) in Albaum und -angeboten Vereine) 3.9 Markenstrategie und Angebotskonzept „Hundemtal“: Ausbau und weitere Attraktivierung von Freizeitinfrastruktur Dorfgemeinschaft/Vereine Natur erleben „Gesund & Aktiv am Rothaarsteig“ in und -angeboten Kur- & Verkehrsverein Oberhundem Gemeinde Kirchhundem 3.10 Erzbergbauwanderroute am ehemaligen Bergwerk in Ausbau und weitere Attraktivierung von Freizeitinfrastruktur Private (z.B. Bürgergruppen, Varste (Aufwertung bestehender Wanderwege) und -angeboten Vereine) 4.1 Testprojekt "Dorf-Mobilitätspaten" in den Dörfern Bedarfsorientierte ÖPNV-Versorgung der Bevölkerungs- Verkehrsunternehmen gruppen durch Schließen von Versorgungslücken 4.3 Machbarkeitsprüfung der Umsetzung von Shared- Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Gemeinde Kirchhundem space-Verkehrskonzepten in Dorfmitten Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen 4.7 Kampagne „Haus-zu-Haus“-Beratung für private Realisierung privater und kommunaler Vorhaben zur Gemeinde Kirchhundem Hauseigentümer (energetischen) Modernisierung Kooperationspartner

IfR -173- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

4.8 Bürgeraktionstage "Unser Dorfbach" Ökologisch nachhaltige Pflege und Sicherung von Dorfgemeinschaften öffentlichen Grünbereichen 4.10 Verbesserung der Fußgängerfreundlichkeit in der Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Ortsdurchfahrt Albaum Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen 4.11 Naturnahe Gewässerentwicklung am Ort mit Ökologisch nachhaltige Pflege und Sicherung von Trägerstruktur Teilnehmer- Unterstützung der Flurbereinigung in Albaum öffentlichen Grünbereichen gemeinschaft, entsprechend des Verfahrens der Flurbereinigung 4.12 Bachlaufsanierung im Ortskern Brachthausen Ökologisch nachhaltige Pflege und Sicherung von Gemeinde Kirchhundem öffentlichen Grünbereichen (Gewässerunterhaltungspflicht) Dorfgemeinschaft (Brunnenanlage)

4.14 Verbesserung der Fahrrad- und Fußgänger- Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Straßenbaulastträger freundlichkeit in der Ortsdurchfahrt Herrntrop Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen Grundstücksanlieger

4.15 Verbesserung der Fußgängerfreundlichkeit in der Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Straßenbaulastträger Ortsdurchfahrt Hofolpe Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen ggf. Grundstücksanlieger 4.17 Verbesserung der Fußgängerfreundlichkeit in der Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Straßenbaulastträger Ortsdurchfahrt Rahrbach Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen Grundstücksanlieger 4.18 Gestaltung des Bauerngartens „Hanses Hof“ in Silberg Ökologisch nachhaltige Pflege und Sicherung von Dorfgemeinschaften öffentlichen Grünbereichen 4.20 Verbesserung der Verkehrssicherheit und der Bauliche und funktionale Aufwertung (Ortsbild, Freiflächen, Straßenbaulastträger Fußgängerfreundlichkeit an den Ortseingängen in Bausubstanz) Grundstücksanlieger Würdinghausen Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen 4.25 Anlage einer Gemeinschaftsfläche mit Elektrolade- Aufwertung von Straßen und Wegen und Verbesserung der Gemeinde Kirchhundem, säule im Ortskern zwischen Brachthauser Weg und Verkehrssicherheit an innerörtlichen Straßen Grundstückseigentümer Burgweg

IfR -174- IKEK und INSEK Gemeinde Kirchhundem

Separat gefasste Anlagen

Anlage 2: Ortsteilbezogene Stärken-Schwächen-Analysen (IKEK / INSEK)

Anlage 3 Gesamtkatalog Maßnahmenempfehlungen (IKEK)

Anlage 4: Dokumentation Bürgerwerkstätten

Anlage 5: Weitere Materialien zu ausgewählten Maßnahmenempfehlungen

Anlage 6: Historische Ortsprofile

Anlage 7: Maßnahmenblätter Kernort Kirchhundem (INSEK)

Anlage 8: Maßnahmenblätter Ortsteil Welschen-Ennest (INSEK)

Anlage 9: Gesamtkatalog Maßnahmen (INSEK)

IfR -175-