Anlage 2 zur Allgemeinen Vorlage Nr. 2019/2021_1_Ergänzung

Stellungnahme der Gemeinde zur Neuaufstellung Regionalplan – Räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis und Kreis -Wittgenstein (Entwurf, Stand 09.06.2021)

Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem

In einem intensiven, informellen Prozess zur Erarbeitung des Regional- Erhebliche Bedenken zum Beteiligungszeitraum: plan-Entwurfs wurden vielfältige Nutzungsansprüche an den Raum iden- Die Gemeinde Kirchhundem hat erhebliche Bedenken gegen die tifiziert. Als Informationsquellen dienten dabei unter anderem die ange- Form und zu kurzen Frist der Durchführung der Öffentlichkeitsbetei- forderten Fachbeiträge sowie der enge Austausch mit den von der Pla- ligung zur Neuaufstellung des Regionalplanes Arnsberg. nung betroffenen Kommunen.

Die angeforderten Fachbeiträge liefern wichtige Informationen zu unter- Die durch die COVID-19-Pandemie bedingten Einschränkungen wer- schiedlichen Fachbereichen. Die Inhalte der Fachbeiträge werden bei der den im Verfahren nicht ausreichend gewürdigt. Eine Beachtung der Erarbeitung des Regionalplan-Entwurfs berücksichtigt und unterliegen Formvorschriften gemäß § 3 des Gesetzes zur Sicherstellung ord- daher der Abwägung mit den anderen Belangen. Es liegen zehn Fachbei- nungsgemäßer Planungs- und Genehmigungsverfahren während der träge vor. Dies sind im Einzelnen: COVID-19-Pandemie - Planungssicherstellungsgesetz (PlanSiG) ist in der Bekanntmachung Nr. 838 zur Neuaufstellung des Regionalplan | Fachbeitrag Kulturlandschaft vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe Arnsberg im Amtsblatt Nr. 52/53 für den Arnsberg (LWL 2016) vom 23.12.2021 nicht explizit ersichtlich. | Fachbeitrag Bodenschutz vom Geologischen Dienst NRW (GD NRW Die Gemeinde hat einerseits COVID-19-Pandemie bedingte perso- 2018a) nelle Einschränkungen zu kompensieren und andererseits ein erheb- | Fachbeitrag Rohstoffgeologie vom Geologischen Dienst NRW (GD NRW liches umfangreiches Planwerk zu prüfen, welches potenziell große 2018b) Auswirkungen auf die kommunale Planungshoheit haben kann. | Fachbeitrag Tourismus von Sauerland Tourismus e.V. und Tourismus- Der Bearbeitungszeitraum ist zu kurzgefasst. Die nachstehenden verband Siegerland-Wittgenstein e.V. (2019) umfangreichen Planunterlagen sind für die gemeindliche Stellung- nahme zu prüfen und auszuwerten. Dies ist im vorgegebenen Betei- | Fachbeitrag Forst vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW (LBWuH ligungszeitraum insbesondere auch wegen der Pandemieeinschrän- 2019a) kungen nicht sorgfältig umsetzbar. | Fachbeitrag Klima vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucher- - Regionalplan textliche und zeichnerische Festlegungen und Erläu- schutz NRW (LANUV 2019) terungen (316 Seiten) | Fachbeitrag Wasserwirtschaft vom Dezernat 54 der Bezirksregierung - Regionalplan Begründung (239 Seiten) (2019) - Regionalplan Umweltbericht (4.685 Seiten) In diesen Planunterlagen wird auf die nachstehenden Fachbeiträge | Fachbeitrag Wirtschaft von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezug genommen, die für die Stellungnahme relevant sind.

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Stellungnahme der Gemeinde Kirchhundem zur Neuaufstellung Regionalplan Arnsberg – Räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein (Entwurf, Stand 09.06.2021)

Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem und Handwerkskammer (HWK) (2019) a) Fachbeitrag Tourismus (56 Seiten) b) Kulturlandschaftlicher (432 Seiten) | Fachbeitrag des Naturschutzes und der Landschaftspflege vom Landes- c) Forstlicher Fachbeitrag (92 Seiten) für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV 2020) d) Fachbeiträge der Wirtschaft bestehend aus | Fachbeitrag Landwirtschaft von der Landwirtschaftskammer NRW (LWK Fachbeitrag (36 Seiten) Gewerbeflächenkonzept Kreis Siegen- 2020) Wittgenstein und Olpe (198 Seiten) e) Wasserwirtschaftlicher Fachbeitrag (24 Seiten)

f) Fachbeitrag Klimaschutz (103 Seiten) g) Fachbeitrag Naturschutz und Landschaftspflege bestehend aus Fachbeitrag (274 Seiten) Karten Biotopverbundsystem OE (31 Seiten) h) Fachbeitrag Landwirtschaft (71 Seiten) i) Methoden zur Abschätzung von Siedlungsflächenbedarfen im Pla- nungsraum Arnsberg (10 Seiten) j) Informationen zur Bedarfsabschätzung (2 Seiten) Gesamt: (6.569 Seiten)

Es muss befürchtet werden, dass wegen der zu kurzen Beteiligungs- frist keine sorgfältige Auswertung sämtlicher oben genannten Plan- unterlagen erfolgen kann. Die Auswertung ist unter Wahrung von Ladungsfristen auf kommunaler Ebene auch dem Souverän der Ge- meinde vorzustellen und ggfs. dessen Anregungen zu berücksichti- gen.

Die Beteiligungsfrist ist vom 30.06.2021 bis nach der parlamentari- schen Sommerpause des Gemeinderates bis zum 30.09.2021 zu verlängern.

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Stellungnahme der Gemeinde Kirchhundem zur Neuaufstellung Regionalplan Arnsberg – Räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein (Entwurf, Stand 09.06.2021)

Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem

Klimaschutz allgemein: Klimaschutz Erhebliche Bedenken zur Einschränkung der kommunalen Planungs- hoheit bezüglich Klimaschutz folgenden Regionalplandarstellungen: Die Sicherung und Wiederherstellung von klimaschutzrelevanten Böden können durch das Binden von Treibhausgasen einen großen Mit der angesichts des Klimawandels gebotenen Reduzierung des Flächenverbrauchs an Natur und Landschaft, erfolgen im Regional- Beitrag zum Klimaschutz leisten. plan - klimapolitischen Zielen folgend - sowohl Änderungen in der Strategie zur Ausweisung von Siedlungs- Gewerbe- und Industriebe- reichen in Form von reduzierter Flächenbedarfsermittlung als auch 2.1-1 Grundsatz – Klimaschutzrelevan- durch Zurücknahme bei der zeichnerischen Siedlungsbereichsdar- stellungen von Gewerbe- und Industriebereichen sowie eine zusätz- te Böden liche Ausweitung bei der zeichnerischen Darstellung von Umwelt- schutzbereichen. Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sollen Böden mit Funktion als Kohlenstoffsenken oder Kohlenstoffspeicher Im Wesentlichen werden von der Gemeinde Kirchhundem 5 The- gesichert werden. menblöcke des Regionalplans identifiziert, von welchen Restriktio- nen, Einschränkungen oder sogar ein Entgegenstehen für die geord- Bei Planungen und Maßnahmen der Landschaftsentwicklung sol- nete gemeindliche städtebauliche Entwicklung im Rahmen der kommunalen Planungshoheit befürchtet werden muss: len klimaschutzrelevante Böden gesichert oder wiederhergestellt werden. - Abweichungen zwischen der Darstellung von Allgemeinen Siedlungsbereichen (ASB) im Regionalplan (RP) und Bauflä- Klimafolgenanpassung chendarstellung (W) im Flächennutzungsplan (FNP) Kirch- hundem.

Im Rahmen des Klimawandels kommt der Klimafolgenanpassung - Abweichungen zwischen der Darstellung von Gewerbe- und auf bereits eingetretene und zu erwartende Veränderungen eine be- Industriebereichen (GIB) im Regionalplan (RP) und Gewer- sondere Bedeutung zu. Durch die folgenden regionalplanerischen beflächendarstellung (G) im Flächennutzungsplan (FNP) Festlegungen werden die Voraussetzungen für eine regionale Klima- Kirchhundem. folgenanpassung geschaffen.

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Stellungnahme der Gemeinde Kirchhundem zur Neuaufstellung Regionalplan Arnsberg – Räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein (Entwurf, Stand 09.06.2021)

Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem

- Überlagerung der Darstellung von Bereichen zum Schutz der Natur (BSN) im Regionalplan (RP) und Siedlungsflächendar- stellung im Flächennutzungsplan (FNP) Kirchhundem. 2.2-1 Ziel – Kernbereiche von Kaltluft- - Überlagerung der Darstellung für Bereiche für den Schutz Leitbahnen mit sehr hoher und hoher der Landschaft und landschaftsorientierter Erholung (BSLE) im Regionalplan (RP) und Siedlungsflächendarstellung im Priorität Flächennutzungsplan (FNP) Kirchhundem.

- Festlegung von Windenergiebereichen im Gemeindegebiet Die Kernbereiche von Kaltluft-Leitbahnen mit überörtlicher Bedeu- Kirchhundem (WEB) die mit ihrer Flächenkulisse der derzeit tung mit sehr hoher und hoher Priorität dürfen bei raumbedeut- von der Gemeinde Kirchhundem neu aufgelegten Windkraft- samen Planungen und Maßnahmen nicht in ihren klimaökologischen planung mit Zweck von Konzentrationszonendarstellung im und lufthygienischen Funktionen beeinträchtigt werden (vgl. Erläu- FNP potenziell entgegensteht. terungskarte 2A). Mit der Realisierung der Klimaschutzziele sind oft eigentumsrechtli- che Eingriffe auf Grundstücke und ggf. Einschränkungen der bisheri- gen Bewirtschaftung verbunden, dies darf nicht zu Lasten der Eigen- tümer geschehen. Planungsschäden / Vermögensschäden wegen vorzunehmender we- gen Erfordernissen bei der Anpassung von Baulandflächenreserven durch Rücknahme von Bauflächendarstellungen zu Gunsten von Umweltschutz- bzw. Klimaschutzdarstellungen im FNP der Gemeinde Kirchhundem sind in jedem Fall zu vermeiden. Der Ausbau der erneuerbaren Energien sollte strukturierter und ent- sprechend dem örtlichen Energiebedarf der jeweiligen Kommune und Berücksichtigung der gegebenen Versorgungssituation und fi- nanziellen Verhältnismäßigkeit angepasst erfolgen, damit Energie auch für den Bürger bezahlbar bleibt.

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Stellungnahme der Gemeinde Kirchhundem zur Neuaufstellung Regionalplan Arnsberg – Räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein (Entwurf, Stand 09.06.2021)

Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem

2.1-1 Grundsatz – Klimaschutzrelevante Böden

Der Grundsatz gilt im Regionalplan als Landschaftsrahmenplan gem. § 18 Abs. 2 LPlG i. V. m. § 10 Abs. 1 BNatSchG.

Diese rahmenplanrechtliche Vorgabe findet Einzug in den Land- schaftsplan Olpe. Dortige Bodenschutzfestsetzungen sind bezüglich der betroffenen Belange der Gemeinde Kirchhundem noch zu prüfen, da der Landschaftsplan derzeit erst neu aufgestellt wird.

2.2-1 Ziel Kernbereiche von Kaltluft-Leitbahnen mit sehr hoher und hoher Priorität Die Belange der Gemeinde Kirchhundem werden nicht berührt, siehe nachstehender Auszug aus der Erläuterungskarte 2A Verbindungs- strukturen von klimaökologischen Wirk- und Ausgleichsräumen.

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Stellungnahme der Gemeinde Kirchhundem zur Neuaufstellung Regionalplan Arnsberg – Räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein (Entwurf, Stand 09.06.2021)

Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem

2.2-2 Grundsatz – Weitere Verbin- dungsstrukturen von klimaökologi- 2.2-2 Grundsatz Weitere Verbindungsstrukturen von schen Wirk- und Ausgleichsräumen klimaökologischen Wirk- und Ausgleichsräumen

Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sollen die klima- ökologischen und lufthygienischen Funktionen der überört- lich bedeutsamen

| Kernbereiche von Kaltluft-Leitbahnen mit mittlerer Priorität,

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem

| Einzugsgebiete von Kaltluft-Leitbahnen bzw. Die Belange der Gemeinde Kirchhundem werden nicht berührt, siehe

nachstehender Auszug aus der Erläuterungskarte 2A Verbindungs- | Einzugsgebiete mit flächenhaftem Kaltluftabfluss ohne klar strukturen von klimaökologischen Wirk- und Ausgleichsräumen. definierte Leitbahn als weitere Verbindungsstrukturen von klimaökologischen Wirk- und Ausgleichsräumen nicht beeinträchtigt werden (vgl. Erläuterungs- karte 2A).

2.2-3 Grundsatz – Grün- und Freiflä- 2.2-3 Grundsatz – Grün- und Freiflächen mit thermischer Ausgleichsfunktion chen mit thermischer Ausgleichs- Der Grundsatz gilt im Regionalplan als Landschaftsrahmenplan gem. funktion § 18 Abs. 2 LPlG i. V. m. § 10 Abs. 1 BNatSchG.

Diese rahmenplanrechtliche Vorgabe findet Einzug in den Land- Grün- und Freiflächen mit thermischer Ausgleichsfunktion im schaftsplan Olpe. Dortige Grün- und Freiflächenfestsetzungen sind Übergangsbereich von Siedlungsraum und Freiraum sollen insbe- bezüglich der betroffenen Belange der Gemeinde Kirchhundem

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Stellungnahme der Gemeinde Kirchhundem zur Neuaufstellung Regionalplan Arnsberg – Räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein (Entwurf, Stand 09.06.2021)

Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem sondere im Rahmen der Bauleitplanung gesichert und entwickelt noch zu prüfen, da der Landschaftsplan derzeit erst neu aufge- werden. Dabei sollen vor allem die Flächen mit höchster, sehr ho- stellt wird. her und hoher Funktionserfüllung nicht beeinträchtigt werden.

2.2-4 Grundsatz – Böden mit besonderer Kühlungsfunk- 2.2-4 Grundsatz – Böden mit be- tion sonderer Kühlungsfunktion Der Grundsatz gilt im Regionalplan als Landschaftsrahmenplan gem. § 18 Abs. 2 LPlG i. V. m. § 10 Abs. 1 BNatSchG. Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sollen Böden mit besonderer Kühlungsfunktion vor Inanspruchnahme geschützt Diese rahmenplanrechtliche Vorgabe findet Einzug in den Land- werden. schaftsplan Olpe. Dortige Festsetzungen zum Schutz von Böden mit besonderer Kühlungsfunktion sind bezüglich der betroffenen Be- lange der Gemeinde Kirchhundem noch zu prüfen, da der Land- schaftsplan derzeit erst neu aufgestellt wird.

2.2-5 Grundsatz – Bodenschutz zum Vorbeugen von Schä- den durch Starkregen 2.2-5 Grundsatz – Bodenschutz zum Der Grundsatz gilt im Regionalplan als Landschaftsrahmenplan gem. Vorbeugen von Schäden durch Stark- § 18 Abs. 2 LPlG i. V. m. § 10 Abs. 1 BNatSchG.

regen Diese rahmenplanrechtliche Vorgabe findet Einzug in den Land- schaftsplan Olpe. Dortige Festsetzungen zum Schutz von Böden als Vorbeugung von Schäden durch Starkregen sind bezüglich der be- Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen soll Schä- troffenen Belange der Gemeinde Kirchhundem noch zu prüfen, den in Folge von Starkregenereignissen vorgebeugt werden. da der Landschaftsplan derzeit erst neu aufgestellt wird.

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Stellungnahme der Gemeinde Kirchhundem zur Neuaufstellung Regionalplan Arnsberg – Räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein (Entwurf, Stand 09.06.2021)

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Wälder mit besonderer Bedeutung für den Schutz vor Wasserero- sion sowie Böden mit besonderer Wasseraufnahmekapazität im 2 m-Raum sind bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen zu berücksichtigen und in ihrer Funktion zu sichern.

Regionale Grünzüge

Im Regionalplan werden Regionale Grünzüge festgelegt, die vielfäl- tige Wirkfunktionen erfüllen. Besondere Bedeutung kommt der bi- oklimatischen und lufthygienischen Funktion zu, die vor dem Hinter-

grund des Klimawandels unmittelbare Auswirkungen auf die

menschliche Gesundheit und die Lebensqualität in den Verdich- tungsräumen des Planungsraums hat.

2.3-1 Ziel – Regionale Grünzüge 2.3-1 Ziel – Regionale Grünzüge

In der Gemeinde Kirchhundem sind keine zeichnerischen Dar- Die regionalen Grünzüge sind insbesondere aufgrund ihrer klima- stellungen zu regionalen Grünzügen aufgenommen. ökologischen und lufthygienischen Funktion sowie zur siedlungs- Insbesondere im Bereich der östlichen Gemeindegebietsgrenze räumlichen Gliederung zu sichern und zu entwickeln. wäre zu prüfen, ob das FFH Gebiet Schwarzbachtal, die großen zusammenhängende Waldbereiche, der Premiumwanderweg Sie sind vor siedlungsräumlicher Inanspruchnahme zu schützen. „“, die flächigen Bereiche zum Schutz der Natur und Sie dürfen für siedlungsräumliche Entwicklungen ausnahmsweise Bereiche zum Schutz der Landschaft und der landschaftsorien- in Anspruch genommen werden, wenn für siedlungsräumliche tierten Erholung es fachlich gebieten, solche regionalen Grünzü- Entwicklungen keine Alternativen außerhalb des betroffenen Grün- ge als Verbindungselement zwischen den Kommunen Gemeinde Erndtebrück, , Kirchhundem, , Schmal-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem zuges bestehen und insbesondere ihre klimaökologische und luft- lenberg und festzusetzen. hygienische Funktionsfähigkeit und ihre Funktion zur siedlungs- räumlichen Gliederung erhalten bleiben. Die Entwicklung der im Es ist völlig unbegründet und nicht nachvollziehbar, warum das regionalplanerisch festgelegten Freiraum gelegenen Ortsteile ist im Ziel von Windenergiebereichen dem Ziel des regionalen Grün- zugs nicht entgegensteht, gleichwohl ein Windrad eine deutliche Rahmen der raumordnerischen Voraussetzungen und unter Be- Zäsur im Landschaftsbild und der Verbundwirkung von Grünzü- achtung von Satz 3 möglich. gen einnimmt.

Bei der Überlagerung von Bereichen für die Sicherung und den Für die Gemeinde Kirchhundem wäre die Darstellung eines regi- Abbau oberflächennaher Bodenschätze (BSAB) mit regionalen onalen Grünzugs im östlichen Gemeindegebiet mindestens als Grünzügen stehen diese der Umsetzung der BSAB nicht entge- Grundsatz aufzunehmen, damit die Gemeinde im Rahmen gen. kommunaler Abwägungsprozesse diesem Belang dort gegen- über anderen raumbedeutsamen Entwicklungen ausreichend Bei der Überlagerung von Windenergiebereichen mit regionalen würdigen kann.

Grünzügen stehen diese den Planungen und Maßnahmen zur Nut- Dem Ziel des regionalen Grünzugs wäre aus den zuvor genann- zung der Windenergie nicht entgegen. ten Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes sowie der un- zerschnittenen Wirkung des faktisch vorhandenen regionalen Grünzugs Vorrang vor den dort dargestellten Zielen der WEB- Bereiche einzuräumen. Mindestens die folgenden WEB Ziele wären aus der zeichneri- schen Festsetzung des Entwurfes zum Regionalplan zu entfer- nen: WEB 23_1, WEB Nr. 27, WEB 39, WEB 47, WEB 48, WEB 60 und WEB 61_1

Durch die Behandlung der regionalen Grünzüge als Ziele der Regionalplanung sind für die Siedlungspolitik der von solcher Festsetzung betroffenen Kommunen starke Einschnitte in deren kommunale Planungshoheit zu erwarten, insbesondere bei der

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Siedlungsflächenentwicklung. Daher wird gefordert, dass das Ziel 2.3-1 nur als Grundsatz in den Regionalplan aufgenommen wird.

2.3-2 Grundsatz – Verbund in- Keine Betroffenheit der Gemeinde Kirchhundem nerörtlicher Grünflächen mit regi- onalen Grünzügen

Im Rahmen der Bauleitplanung soll ein Verbund der innerörtli- chen Grünflächen mit den regionalen Grünzügen gesichert und entwickelt werden.

3.1 Kulturlandschaftsentwicklung

Die Anpassung menschlicher Nutzungen an spezifische naturräum- Im Zusammenhang mit der Kulturlandschaftsentwicklung im Gel- liche Gegebenheiten (Böden, Relief, Klima, Wasser) − beeinflusst tungsbereich der Gemeinde Kirchhundem wird auf die Stellungnah- durch unter- schiedliche geschichtliche und kulturelle Entwicklun- me der unteren Denkmalbehörde der Gemeinde Kirchhundem (An- gen − hat zu einer Vielzahl und Vielfalt von Kulturlandschaften lage 4 der Allg. Vorlage Nr. 2019-2021) verwiesen. geführt. Sie unterliegen einerseits einem steten Wandel, ander- seits ist in ihnen ein bedeutendes kulturelles Erbe aufgehoben, das es zu bewahren gilt.

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Angesichts globaler Nivellierungstendenzen und damit einhergehen- dem Veränderungsdruck besteht die Herausforderung darin, die Viel- falt der Kulturlandschaften und des raumbedeutsamen kulturellen Erbes im besiedelten und unbesiedelten Raum in ihren prägenden Merkmalen zu erhalten und Landschaften bei heutigen und künftigen Ansprüchen an den Raum behutsam weiterzuentwickeln und im Zu- sammenhang mit anderen räumlichen Nutzungen und raumbedeut- samen Planungen und Maßnahmen zu gestalten (vgl. Ziel 3-1 LEP NRW).

Der gemeinsam von den Landschaftsverbänden Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) für die Neuaufstellung des LEP NRW erar- beitete Fachbeitrag Kulturlandschaft typisiert die Kulturlandschaf- ten in NRW anhand charakterbestimmender Merkmale, z. B. der Landnutzung und Landbewirtschaftung, der Bauweise und der Siedlungsstruktur und grenzt 32 Kulturlandschaften regional vonei- nander ab (vgl. LWL 2016). Der LEP NRW gibt der Regionalplanung auf, Leitbilder zur Erhaltung und Entwicklung der prägenden Merk- male dieser Kulturlandschaften fest- zulegen (vgl. Ziel 3-1 LEP NRW). Den regionalplanerischen Festlegungen liegen die Ziele und Grunds- ätze des LEP NRW zugrunde, die auch für nachgeordnete, fachrechtli- che Verfahren unmittelbar anzuwenden sind.

3.1-1 Grundsatz – Kulturland- 3.1-1 Grundsatz schaftliche Leitbilder

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Kulturlandschaften der Erläuterungskarte 3A: Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen innerhalb der Kulturlandschaften sollen deren prägende Merkmale basierend auf den Leitbildern sowie den fachlichen Grundsätzen berücksichtigt werden (vgl. Anhang 3-I und Fachbeitrag Kulturlandschaft). Die Kulturlandschaften sind in der Erläuterungskarte 3A abgebildet.

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Die Betroffenheit der Belange der Gemeinde Kirchhundem im Be- reich der Grundsätze von kulturlandschaftlichen Leitbildern ist in der Karte 3A abgebildet und in der unter 3.1 genannten Stellungnahme der Unteren Denkmalschutzbehörde der Gemeinde Kirchhundem beschrieben. Zusammenfassend wird aus Sicht der Denkmalschutzbehörde darauf verwiesen, dass die Vielzahl, der für das Gemeindegebiet Kirchhun- dem dargestellten Ziele WEB, die wertvollen kulturhistorischen Be- lange gestört werden. Die Ausweisung einer WEB-Zielkulisse würdigt nirgendwo die Belange der in Kirchhundem vorhandene besonderen Denkmäler und Landmarken. Es kann grundsätzlich auf die Aufnah- me von WEB-Zielen im Regionalplan verzichtet werden, da das ge- samte Gemeindegebiet ohnehin gesetzlich der Windkrafteignungs- prüfung unterliegt.

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3.1-2 Grundsatz – Bedeutsame Kul- turlandschaftsbereiche

Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen soll der Cha- Die Betroffenheit der Belange der Gemeinde Kirchhundem im Be- rakter der bedeutsamen Kulturlandschaftsbereiche mit ihren reich der Grundsätze von Kulturlandschaftsbereichen sind in der wertgebenden Elementen und Strukturen unter Berücksichtigung Karte 3A abgebildet und in der unter 3.1 genannten Stellungnahme der Unteren Denkmalschutzbehörde der Gemeinde Kirchhundem der Leitbilder sowie der fachlichen Grundsätze bewahrt und entwi- beschrieben. ckelt werden (vgl. Fachbeitrag Kulturlandschaft). Die bedeutsa- men Kulturlandschaftsbereiche sind in der Erläuterungskarte 3A abgebildet.

3.1-3 Grundsatz – Kulturhistori- sche Kleinstrukturen Die Betroffenheit der Belange der Gemeinde Kirchhundem im Be- Im Rahmen der Landschaftsplanung sollen bei der Darstellung reich der Grundsätze von kulturhistorischen Kleinstrukturen sind in der Entwicklungsziele für die Landschaft morphologische und der Karte 3A abgebildet und in der unter 3.1 genannten Stellung- nahme der Unteren Denkmalschutzbehörde der Gemeinde Kirch- sonstige kulturhistorisch bedeutsame Kleinstrukturen in ihrem hundem beschrieben. räumlichen Zusammenhang berücksichtigt werden.

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3.2 Freizeit, Erholung, Tourismus Der Tourismus mit sämtlichen Erholungs- und Freizeitfunktionen ist Die Planungsregion verfügt über vielfältige touristische Potenziale. ein Schwerpunkt der gemeindlichen Wirtschaft. Die gesamte Region profitiert dabei zum einen von den naturräumli- chen Gegebenheiten wie der mittelgebirgstypischen Topografie, den Dies betrifft nicht nur den gesamten Sektor des Beherbergungsge- vielen Flussläufen und den ausgedehnten Wäldern. Zum anderen tra- werbes, sondern auch den Panoramapark Oberhundem, das Kurge- gen darauf aufbauende anthropogen bedingte Strukturen zum hohen biet Oberhundem, den Rhein--Turm, den Premiumwanderweg touristischen Potenzial in der Region bei. Exemplarisch sind hier Big- Rothaarsteig oder die diversen Wintersportangebote und Radwan- ge- und Listersee zu nennen, an denen sich ausgedehnte wasserbe- derwege in ungestörter Natur und Landschaft. zogene Tourismuszweige entwickelt haben. Auch die auf den beiden vorgenannten Aspekten aufbauenden Wander- und Radwegerouten Die Belange Freizeit, Erholung und Tourismus sind von solcher Be- wie bspw. der Rothaarsteig, der Sauerlandhöhenflug, der Sauerland- deutung in Kirchhundem, dass sie bei gemeindlichen Abwägungs- Radring, der Ruhr-Lenne-Achter, die Lenneroute bzw. der - prozessen immer von starkem Gewicht Berücksichtigung finden. Radweg spiegeln die Attraktivität der Region wider. Durch diese viel- fältigen Strukturen begünstigt, zieht die Region sowohl Tages- als Gemeinsam mit weiteren Institutionen der südwestfälischen Wirt- auch Übernachtungstouristen an. Die genannten (Natur-)Räume bie- schaft fordern die Touristikverbände darin, „besonders schützens- ten hochwertige Naherholungsoptionen für die Bürger*innen der Re- werte Bereiche der touristischen Nutzung von negativen Auswirkun- gion und darüber hinaus. gen der regenerativen Energieerzeugung räumlich zu trennen.

Neben den naturräumlichen Qualitäten bietet die Region ein vielfältiges Daher ist es unverständlich, dass der Gemeinde Kirchhundem sämt- kulturhistorisches Angebot. Besonders erwähnenswert ist dabei die his- licher Abwägungsspielraum zur Förderung der Belange von Freizeit, torische Industriekultur. Ab dem 10. Jahrhundert entwickelte sich die Tourismus und Erholung im Zusammenhang mit der Zielkulisse WEB Region Südwestfalen zu einem europäischen Zentrum des Metallgewer- genommen werden soll. bes. Ein touristisches Zeugnis, das die Entwicklung ab dem 10. Jahrhun- dert thematisch aufgreift, ist die Eisenstraße, die verschiedene Kommu- Es wird gefordert, dass die Zielkulisse der WEB-Darstellung im Regi- nen aus den drei Kreisen miteinander verbindet. Die Region bietet eine onalplan entfernt wird, damit die Gemeinde Kirchhundem zugunsten

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem

Vielzahl an Museen, die dies erlebbar machen. An vielen Stellen trägt der Belange von Freizeit, Erholung und Tourismus Abwägungsspiel- das Ortsbild zum besonderen Charme des Planungsraumes bei. Dabei räume im Rahmen ihrer kommunalen Planungshoheit behält. wirkt maßgeblich die Baukultur bspw. mit der Nutzung regionaler Bau- stoffe, der Erhaltung der kleinräumigen Siedlungsstrukturen sowie der Erhaltung und Weiterentwicklung der typischen schwarz-weißen Fach- werkbauten mit.

Siedlungsbereiche sollen gem. LEP NRW bedarfsgerecht und angepasst an ihre Funktion mit den o. g. Einrichtungen ausgestattet sein. Bei der Verortung von Erholungs-, Sport-, Freizeit- und Tourismuseinrichtungen ist gem. LEP NRW ein besonderes Augenmerk auf den Schutz des Frei- raumes und die Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur zu legen.

Neue Standorte für die genannten Einrichtungen sind in oder angrenzend an festgelegte Siedlungsbereiche zu entwickeln. Bereits bestehende, im regionalplanerisch festgelegten Freiraum gelegene und durch bauliche Anlagen geprägte Erholungs-, Sport-, Freizeit- und Tourismuseinrichtun- gen können ausnahmsweise angemessen weiterentwickelt werden. Im regionalplanerisch festgelegten Freiraum können Bauflächen und - gebiete für touristische Einrichtungen festgesetzt bzw. dargestellt wer- den, wenn die jeweiligen baulichen Nutzungen einer zugehörigen Frei- raumnutzung deutlich untergeordnet sind.

Den regionalplanerischen Festlegungen liegen die Ziele und Grundsätze des LEP NRW zugrunde, die auch für nachgeordnete, fachrechtliche Ver- fahren unmittelbar anzuwenden sind.

3.2-1 Grundsatz – Sicherung der über- Siehe 3.2 regionalen Freizeit- und Erholungs-

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funktion

Die überregionale Freizeit- und Erholungsfunktion soll gesichert und weiterentwickelt werden. Konkurrierende Nutzungen sollen mit dem Anspruch der erholungssuchenden Bevölkerung an die Landschaft als Regenerationsraum in Einklang gebracht werden. Dabei sollen die naturräumlichen Qualitäten des Raumes und der Charakter der Kulturlandschaft durch die Erholungsnutzung nicht wesentlich beeinträchtigt werden.

3.2-2 Grundsatz – Sicherung und Schutz des Orts- und Landschaftsbil- des

Raumbedeutsame Planungen als Einrichtungen für Erholung, Neue raumbedeutsame Einrichtungen für Erholung, Sport, Freizeit Sport, Freizeit und Tourismus, die das Orts- und Landschaftsbild und Tourismus sollen sich in das bestehende Orts- und Land- beeinträchtigen können, werden in Kirchhundem zur Zeit nicht ver- schaftsbild einfügen und seinem grundlegenden Charakter ent- folgt. sprechen.

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem

3.2-3 Ziel – Allgemeine Siedlungsbe- reiche mit Zweckbindung (Erholung)

ASB-Z (Erholung) dienen den in der Zweckbindung benannten Die Gemeinde Kirchhundem ist im Bereich des Panoramaparks be- Funktionen. Planungen und Maßnahmen, die der Zweckbindung troffen. widersprechen, sind ausgeschlossen. Zweckbindungen: Die Entwicklungs- und Nutzungsmöglichkeiten des Panoramaparks dürfen nicht über Gebühr eingeschränkt werden. | Seilersee (Iserlohn) Das Areal rund um den Seilersee dient der Tageserholung und der Grundsätzlich werden gegen die Festlegung als Ziel erhebliche Be- spiel- und sportorientierten Freizeitgestaltung. denken vorgebracht, da hierdurch die Flexibilität für den Fall späte- rer kommunaler Bauleitplanung zu sehr eingeschränkt wird.

| Schloss Wocklum (Balve) Eine Gefahr wird darin gesehen, dass für die bestehende Beherber- Das Schloss Wocklum mit seiner unmittelbaren Umgebung dient gungsanlage wegen der Festlegung im Panoramapark von dem all- der Sicherung und Fortentwicklung der bestehenden Reitsport- gemeinen Siedlungsbereich mit Zweckbindung (Erholung) ASB-Z und Frei- zeitanlage. allenfalls Bestandsschutz genießt und man auf zukünftige Entwick- lungserfordernisse nicht mehr adäquat reagieren kann. | Freizeiteinrichtungen an Bigge- und Listersee Die Freizeiteinrichtungen an Bigge- und Listersee dienen der was- Es wird angeregt, eine ähnliche Formulierung wie bei der Festlegung ser- orientierten Tages-, Wochenend- und Ferienerholung. zum Elspe Festival zur Sicherung der Fortentwicklung zu wählen, jedoch nicht als Zielvorgabe. | Campingplatz am Hof Biggen (Attendorn) Der Campingplatz am Hof Biggen dient der Wochenend- und Feri- enerholung im Sinne des Campings.

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| Elspe Festival-Gelände (Lennestadt) Das Elspe Festival-Gelände dient der Sicherung und Fortentwicklung des Show- und Festivalparks sowie unmittelbar damit in Zusammen- hang stehender Nutzungen.

| Panorama-Park Sauerland Wildpark (Kirchhundem) Der Panorama-Park Sauerland Wildpark dient freizeit- und ver- gnügungsorientierten Einrichtungen für die Tageserholung.

3.2-4 Ziel – Freiraumberei-

che mit Zweckbindung (Er-

holung)

Die Gemeinde Kirchhundem ist im Bereich Panoramapark betroffen. Die folgenden Freiraum-Z (Erholung) sind für großflächige Frei- zeit- anlagen vorgesehen, die überwiegend nicht durch bauliche Der Park ist durch gemeindliche Bauleitplanung im Bereich der Art Anlagen geprägt sind. Die freizeitorientierten Nutzungen haben der baulichen Nutzung konkret festgesetzt. die Ziele für die überlagernden Freiraumfunktionen zu beachten. Die Bauleitplanung ist mit der Regionalplanung abgestimmt. Zweckbindungen: Es ist nicht nachvollziehbar, warum hier ein Ziel der Regionalpla- | Panorama-Park Sauerland Wildpark (Kirchhundem) nung zu Freiraumbereichen mit Zweckbindung im Entwurf des Regi- Der Bereich dient der freiraumorientierten Tageserholung. Bau- onalplans noch formuliert werden muss.

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liche Anlagen sind in untergeordnetem Maße zulässig, sofern sie in funktionalem Zusammenhang mit der Nutzung als Wildpark Aus Gründen der flexiblen kommunalen Planung wird gefordert, stehen und in umwelt- und freiraumschonender Form errichtet dass anstelle der Zielfestsetzung die Behandlung als Grundsatz er- werden. folgt.

| Wisent-Wildnis am Rothaarsteig Der Bereich dient der freiraumorientierten Tageserholung und Umweltbildung. Bauliche Anlagen sind in untergeordnetem Ma- ße zulässig, sofern sie in funktionalem Zusammenhang mit Nut- zungen zum Zwecke der Umweltbildung stehen und umwelt- und freiraumschonender Form errichtet werden.

4.1 Festlegungen für den gesam- ten Siedlungsraum

Im Folgenden werden die für den gesamten Siedlungsraum gelten- Siehe gemeinsame Stellungnahme der Städte und Gemeinden des den textlichen Festlegungen dargelegt und erläutert. Zentrale Kreises Olpe (Anlage 1 zur Allg. Vorlage 2019-2021) vom Aufgabe der Raumordnung ist es, im ländlich strukturierten Pla- 28.04.2021 nungsraum die Daseinsvorsorge sicherzustellen und gleichwertige

Lebensverhältnisse zu schaffen. Dies kann über eine räumlich ge- steuerte, dezentrale Siedlungsentwicklung erreicht werden. Die Er- Verwunderlich ist, dass die Kommunen durch den Regionalplan in mittlung kommunaler und regionaler Bedarfe ist die wesentliche ihrer Siedlungsentwicklung massiv eingeschränkt werden sollen. Grundlage der landesplanerischen Steuerung. Der Ausgestaltung Für Kirchhundem bedeuten die Festsetzungen des Entwurfes des der Siedlungsentwicklung liegt bspw. das Leitbild der europäischen Regionalplans, dass zum Teil bereits bauleitplanerisch gesicherte

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Stadt, der flächensparenden Siedlungsentwicklung sowie das Prin- Reserveflächen zurückgenommen und Bedarfsplanungen reduziert zip der Innen- vor Außenentwicklung zugrunde. Vor dem Hinter- werden müssen, obwohl auf Bundeseben ein Gesetzgebungsverfah- grund des globalen Klimawandels kommt der klimagerechten Stadt- ren zur Mobilisierung von Bauland stattfindet. entwicklung eine besondere Bedeutung zu. Eine energieeffiziente Mit dem vorliegenden Entwurf des Regionalplans darf es während Bauweise, der Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung sowie die Nut- seines jetzt noch andauernden Aufstellungsverfahren nicht dazu zung von erneuerbaren Energien, wie bspw. Solarenergie oder Ge- kommen, dass die Kommunen sich genötigt sehen, ihre kommunale othermie zur Senkung des Primärenergieverbrauchs ist ein zwin- Planungshoheit dahingehend zu nutzen, in schneller durchführbaren städtebaulichen Verfahren ihre Interessen in der Siedlungsentwick- gender städtebaulicher Beitrag zum Klimaschutz. Im topografisch lung z.B. durch Satzungen nach § 35 BauGB oder Flächenentwick- bewegten und naturräumlich wert- vollen Planungsraum ist vor lungen im Sinne von § 13 b BauGB aus Angst vor zu restriktiven dem Hintergrund der Endlichkeit von Fläche eine effiziente Ausnut- Regionalplan - Zielfestsetzungen zu sichern. zung der in Anspruch genommenen Flächen von besonderer Bedeu- Die Kommunen wollen in der Siedlungsflächenentwicklung so flexi- tung. Dies erfordert innovative Maßnahmen wie bspw. mehrge- bel bleiben, dass auch zünftig für Ortsansässige und deren Kinder schossigen (Gewerbe-)Bau oder multifunktionale Gebäudenutzun- Bauland in Wohnbauflächen und Arbeitsplätze in Gewerbe- und In- gen. dustrieflächen mobilisiert werden können. Trotzdem lässt sich Klimaschutz im Gemeindegebiet umsetzen. Die Festsetzungsmöglichkeiten, dass Bau- und Gewerbegebiete zu- künftig nur klimaneutral entwickelt und Kompensationsplanungen dazu dienen müssen, Klima und Umwelt mehr zurück zu geben, als entnommen wird, ist nirgendwo in der Entwurfsfassung zum Regio- nalplan als Entwicklungsoptionen für die Siedlungsflächenentwick- lung der Kommunen berücksichtigt worden. Weil ASB-Bereiche im vorliegenden Entwurf des Regionalplans zu eng gefasst sind, weil BSN Bereiche ohne jeglichen Puffer für Ent- wicklungsoptionen an die Siedlungsflächen heran ragen oder sogar überlagern und weil BSLE Flächen grundsätzlichen Genehmigungs- vorbehalt aus Naturschutzgründen vor Bauflächenentwicklungen darstellen, sind die derzeitigen Festsetzungen zu ASB und GIB im

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Entwurf des Regionalplans als Ziele mit zu geringer Flächenentwick- lungsoption abzulehnen. Für das Gemeindegebiet Kirchhundem wird in vielen Siedlungsberei- chen ein Zielkonflikt von ASB / GIB und Überlagerung durch BSN bzw. BSLE festgestellt. Die Konflikte werden unter Punkt 5.4-1 ff. näher erläutert.

4.1-1 Grundsatz – Dezentrale Entwick- Siehe oben lung

Die polyzentrische Siedlungsstruktur im Planungsraum soll gemäß der Leitvorstellung der dezentralen Konzentration und unter Be- rücksichtigung der regionaltypischen Siedlungs- und Landschafts- struktur gesichert und weiterentwickelt werden.

4.1-2 Grundsatz – Daseinsvorsorge si- chern

Neue Einrichtungen der Daseinsvorsorge sollen vorrangig in den Siehe oben zASB angesiedelt werden. Eine tragfähige und flächendeckende Grundversorgung in den Kommunen soll gesichert werden.

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4.1-3 Grundsatz – Tragfähige Entwick- lung von Infrastruktureinrichtungen

Die Siedlungsentwicklung soll sich vorrangig an der bestehenden Siehe oben. Infrastruktur orientieren. Bei der Rücknahme von Siedlungsflächen soll die Tragfähigkeit von bestehenden Infrastruktureinrichtungen berücksichtigt werden.

Vor der Schaffung neuer Einrichtungen sollen die Möglichkeiten einer Nutzung bestehender Infrastruktureinrichtungen überprüft werden.

4.1-4 Grundsatz – Siedlungsentwick- lung

Für eine Umsetzung der landesplanerischen Vorgaben „Vorrang der Siehe oben Innenentwicklung“ und „Flächensparende Siedlungsentwicklung“ ist auf eine geordnete gesamträumliche Siedlungsentwicklung in der Kommune zu achten, indem

| die bauliche Innenentwicklung und Verdichtung sowie die Aktivie- rung von Baulücken Vorrang hat vor der Inanspruchnahme neuer Bauflächen am Siedlungsrand,

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| geeignete Brachflächen innerhalb des Siedlungskörpers vor- rangig reaktiviert und zielgerichtet entwickelt werden,

| neue Bauflächen, soweit möglich, an vorhandene Siedlungsflä- chen anschließen,

| an vorhandene Siedlungsflächen anschließende neue Bau- flächen vom bestehenden Siedlungsrand her entwickelt wer- den.

4.1-5 Ziel – Bedarfs- Siehe oben gerechte Siedlungs- entwicklung

Die durch die Bauleitplanung zu sichernden Entwicklungsflä- chen für Wohnen, Gewerbe, Industrie und Mischnutzungen sind am nachweisbaren aktuellen Handlungsbedarf zu bemessen.

Übersteigen die Siedlungsflächenreserven in den Bauleitplänen der Kommunen die abgeschätzten Bedarfe, sind nicht mehr benötigte Reserveflächen dem Freiraum zuzuführen. Handelt es sich um Flächen, die bereits in verbindliche Bauleitplanung umgesetzt sind und für die sich aus der Rückführung der Flä- chen Entschädigungsansprüche ableiten lassen, so gilt Satz 2

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem nicht. Vorrangig sind Reserveflächen zurück- zuführen, die am Übergang zwischen Siedlungs- und Freiraum liegen oder in im regionalplanerischen Freiraum gelegenen Ortsteilen verortet sind und dabei von ihrer Dimensionierung her nicht an die vor- handene Infrastruktur angepasst sind.

Siehe oben 4.1-6 Grundsatz – Siedlungs- räumliche Gliederung durch Grünflächen

Siedlungsflächen sollen durch innerörtliche und vernetzte Grünflächen gegliedert werden.

Dabei soll insbesondere die Weiterführung von siedlungsnahen Grün- und Freiflächen mit thermischer Ausgleichsfunktion vom regionalplanerisch festgelegten Freiraum in den Siedlungs- raum hinein berücksichtigt werden.

4.2 Allgemeine Siedlungsbereiche Siehe oben

Wohnen und wohnverträgliche Nutzungen sind im ASB zu verorten.

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ASB mit einer hohen Dichte an Infrastruktureinrichtungen werden gem. LEP NRW als zASB festgelegt. Die Siedlungsentwicklung soll sich vorrangig dort vollziehen. Bereiche, die einer besonderen Zweckbindung vorbehalten sind, werden als ASB-Z festgelegt und deren Nutzung entsprechend gesichert. Um den Besonderheiten des Raums Rechnung zu tragen, werden nachfolgend die Ziele und Grundsätze des LEP NRW sofern erforderlich konkretisiert.

4.2-1 Ziel – Nutzung der Allge- Siehe oben meinen Siedlungsbereiche

Die Siedlungsentwicklung mit Wohnen, wohnverträglichem Gewer- be, Wohnfolgeeinrichtungen, öffentlichen und privaten Dienstleis- tungen sowie siedlungszugehörigen Grün-, Sport-, Freizeit- und Erholungs- flächen vollzieht sich in räumlich konzentrierter Form vorrangig in den zeichnerisch festgelegten zASB und ASB.

4.2-2 Grundsatz –zentralörtlich be- Siehe oben deutsame Allgemeine Siedlungsberei-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem che

Die Siedlungsentwicklung soll sich innerhalb der zASB insbesonde- re in den Bereichen vollziehen, in denen sich räumliche Schwer- punkte von öffentlichen und privaten Dienstleistungs- und Versor- gungseinrichtungen befinden. Die zASB sind der Erläuterungskarte 4A zu entnehmen.

4.2-3 Ziel – Allgemeine Siedlungsberei- Siehe oben che mit Zweckbindung

ASB-Z dienen den in der Zweckbindung benannten Funktio- nen. Planungen und Maßnahmen, die der benannten Zweck- bindung entgegenstehen, sind ausgeschlossen. Zweckbindungen:

| Hochschulbereich der Universität Siegen (Siegen) Die Flächen der Universität Siegen dienen der Unterbrin- gung von Hochschuleinrichtungen, ergänzenden Wissen- schafts- und Forschungseinrichtungen sowie der Unter-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem bringung von hochschulaffinem Gewerbe.

| Hans-Prinzhorn-Kliniken (Hemer-Frönsberg) Die Bereiche der Hans-Prinzhorn-Kliniken dienen der Un- terbringung von medizinischen Einrichtungen im Sinne des Krankenhaus- / Klinikbetriebes.

| Kreiskrankenhaus und Sportklinik Hellersen (Lüden- scheid) Die Bereiche des Kreiskrankenhauses und der Sportklinik Hellersen dienen der Unterbringung von medizinischen Ein- richtungen im Sinne des Krankenhaus-/Klinikbetriebes.

| Hachenbergkaserne (Erndtebrück) Der Bereich der Hachenbergkaserne dient der Unterbrin- gung von Einrichtungen zu militärischen Zwecken.

4.3 Bereiche für gewerb- liche und industrielle

Nutzungen

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GIB dienen der Ansiedlung von emittierenden Gewerbe- und In- Die Gemeinde Kirchhundem hat im Rahmen der frühzeitigen Beteili- dustrie- betrieben, die i. d. R. einer immissionsschutzrechtlichen gung (Erarbeitungsphase) im Gemeindegebiet nach Priorität drei Genehmigung bedürfen und insbesondere aufgrund von Abstand- Flächenkulissen der IHK-Suchräume als GIB 2018 im Regionalplan- serfordernissen Einschränkungen bei der Standortwahl unterliegen. entwurfsverfahren gemeldet und um Aufnahme gebeten. Auf Grundlage eines regionalen Gewerbe- und Industrieflächenkon- - Welschen Ennest „Am Heid II“ zeptes der Regionalplanungsbehörde wird ein bedarfsgerechtes - Gewerbegebiet Welschen Ennest und geeignetes Flächenangebot für die emittierenden Gewerbe- - Gewerbegebiet zwischen Kruberg und Rahrbach und Industriebetriebe festgelegt.

Da eine bedarfsgerechte Festlegung von GIB aufgrund des topogra- Diese Flächenabstimmungen haben leider nicht umfänglich Eingang fisch bewegten und naturräumlich wertvollen Planungsraums zum in den Entwurf des Regionalplans erhalten. Teil nicht kommunalscharf möglich ist, werden GIB-Z zur inter- Die Gemeinde Kirchhundem fordert die Aufnahme der IHK- kommunalen Zusammenarbeit festgelegt. Bei der Umsetzung der Suchraumkulisse als GIB in den Entwurf des Regionalplans. Die For- GIB und GIB-Z ist eine effiziente Flächenausnutzung und möglichst derung stützt sich auf die Ausführungen des Gewerbeflächengutach- klimaneutrale Ausgestaltung unabdingbar. Im globalen Wettbewerb tens der Kreise Olpe und Siegen Wittgenstein, erstellt durch die Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH vom Oktober 2019 im und vor dem Hintergrund des Klimawandels kann Wirtschaft nur Auftrag der IHK Siegen. Dortige Ziele und Grundsätze von BSN und dauerhaft wettbewerbsfähig sein, wenn Produktionsprozesse nach- BSLE sind entsprechend zurück zu nehmen. haltig neu gedacht werden. Dazu können bspw. mehrgeschossige Parkmöglichkeiten bzw. Gewerbe- und Industriebauten, die Nutzung Hinsichtlich des Suchraumes Brachthausen mit einer Flächengröße von ca. 50,5 ha wird angeregt, diesen Bereich für ein interkommu- der Dachflächen für Aufdach-Photovoltaikanlagen oder die Nutzung nales Gewerbegebiet zusammen mit der Stadt Hilchenbach einzu- von Abwärme aus dem Produktionsprozess beitragen. planen.

Neben den GIB-Z zur interkommunalen Zusammenarbeit werden Nähere Einzelheiten sind der Anlage 6 zur Allgemeinen Vorlage Bereiche, die einer besonderen Zweckbindung vorbehalten sind, 2019-2021 ebenso als GIB-Z festgelegt und deren Nutzung entsprechend gesi- chert.

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4.3-1 Ziel – Nutzung der Bereiche Siehe oben für gewerbliche und industrielle Nutzungen

Die Siedlungsentwicklung mit emittierenden Gewerbe- und In- dustrie- betrieben und emittierenden öffentlichen Betrieben und Einrichtungen vollzieht sich in räumlich konzentrierter Form vor- rangig in den zeichnerisch festgelegten GIB.

4.3-2 Ziel – Nutzungskonforme Ent- Siehe oben wicklung der Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen

Die Bauleitplanung hat die spezifischen Nutzungsmöglichkeiten von Gewerbe- und Industrieflächen vor Fremdnutzungen zu schützen.

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4.3-3 Grundsatz – Zukunftsweisen- Siehe oben de Entwicklung der Bereiche für ge- werbliche und industrielle Nutzun- gen

Bei der Planung und Umsetzung von GIB soll die Schaffung mehrgeschossiger Produktionsebenen angestrebt werden.

Die für die Betriebsabläufe in den GIB erforderlichen Infrastruktu- ren sollen flächensparend entwickelt werden. Insbesondere die für den ruhenden Verkehr benötigte Inanspruchnahme von Flächen soll auf ein Mindestmaß begrenzt werden.

Für eine gleichzeitig flächensparende und energieeffiziente Aus- nutzung der Flächenpotenziale sollen erneuerbare Energien bspw. in Form von Aufdach- und/oder Fassadenanlagen genutzt werden.

4.3-4 Ziel – Bereiche für gewerbliche Siehe oben

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem und industrielle Nutzungen mit Zweckbindung (besondere Standort- anforderungen)

GIB-Z dienen den in der Zweckbindung benannten Funktionen.

Planungen und Maßnahmen, die der benannten Zweckbindung entgegenstehen, sind ausgeschlossen.

Zweckbindungen:

| Betriebsanlagen der Kalkindustrie (Menden-Lendringsen) Das GIB-Z dient der Unterbringung von Einrichtungen, die für die betrieblichen Abläufe im Sinne der Verarbeitung und ge- werblichen Distribution von Kalken notwendig sind.

| Betriebsanlagen für die Abfallbehandlung (Olpe - Rother Stein) Das GIB-Z dient der Unterbringung von Einrichtungen, die für die betrieblichen Abläufe der Abfallbehandlungsanlage not- wendig sind.

4.3-5 Ziel – Bereiche für gewerbli- Siehe oben

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem che und industrielle Nutzungen mit Zweckbindung (Interkommunale Zusammenarbeit)

Die GIB mit der Zweckbindung „Interkommunale Zusammenar- beit“ (IZ) dienen der Bedarfsdeckung der beteiligten Kommunen (vgl. Er- läuterungskarte 4B). Sie sind ausschließlich interkommu- nal mit den in der Zweckbindung aufgeführten Kommunen zu ent- wickeln. Es werden festgelegt:

| Küntrop Nord (Neuenrade, Plettenberg) | Rosmart I (Lüdenscheid, Altena, Werdohl) | Rosmart II (Lüdenscheid, Altena, Werdohl) | Oeckinghausen (Halver, Lüdenscheid) | Auf der Heide (Meinerzhagen, Attendorn, Kierspe) | Grünewald (Meinerzhagen, Kierspe) | Hüppcherhammer (Olpe, Drolshagen) | Kölsches Heck (Olpe, , Wenden) | Rübgarten II (Burbach, ) | Industriepark Wittgenstein (Erndtebrück, Bad Berleburg, Bad Laas- phe) | Industriepark Wittgenstein II (Erndtebrück, Bad Berleburg, Bad Laas- phe)

Bei Vorliegen zwingender Gründe können GIB mit der Zweckbin-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem dung „Interkommunale Zusammenarbeit“, in denen die Bedarfe von drei Kommunen verortet werden, auch von zwei der beteiligten Kommunen entwickelt werden. Eine spätere Beteiligung der weite- ren Kommune ist zu ermöglichen.

Bei einer Bedarfsprüfung im Rahmen der landesplanerischen Stellungnahme gem. LPlG werden die in Tab. 4.1 dargelegten kommunalen Anteile zugrunde gelegt.

4.4 Großflächiger Einzelhandel Siehe oben

Der LEP NRW hält für die Steuerung des großflächigen Einzelhandels bereits einen umfassenden Regelungskatalog bereit, um der Leitvor- stellung einer Konzentration der Siedlungstätigkeit auf zentrale Orte und der Erreichbarkeit von Einrichtungen und Angeboten der Grund- versorgung für alle Bevölkerungsgruppen gerecht zu werden, aber auch um eine Belebung der Zentren durch die Magnetfunktion von Einkaufsangeboten in den zentralen Versorgungsbereichen zu bewir- ken und Fehlentwicklungen außerhalb der Zentren entgegenzuwirken. Zur Sicherstellung einer zukunftsweisenden Einzelhandelsversorgung im Planungsraum sind regionale Einzelhandelskonzepte zielführend. Damit kann ein regelmäßiger interkommunaler Informationsaus- tausch und eine Abstimmung einzel- handelsrelevanter Entwicklungen in der Region gewährleistet werden.

Die Ziele und Grundsätze des Kapitels 6.5 LEP NRW werden

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem nachfolgend, sofern erforderlich, in Hinblick auf die Beson- derheiten des Planungsraums konkretisiert.

4.4-1 Ziel – Sicherung wohnor- Siehe oben tnaher Versorgung

Konkretisierend zu Ziel 6.5-2 LEP NRW liegt ein siedlungsstruktu- reller Grund, der die Lage eines Vorhabens im Sinne des § 11 Abs. 3 BauNVO außerhalb eines zentralen Versorgungsbereiches ermög- licht, vor, wenn für den Nahbereich des Vorhabenstandortes die Versorgung mit nah- versorgungsrelevanten Kernsortimenten aufgrund seiner räumlichen Distanz zum zentralen Versorgungs- bereich nicht sichergestellt werden kann. Bei der Änderung, Ergänzung oder Aufstellung von Bauleitplänen für großflächige Einzelhandelsbetriebe gem. § 11 Abs. 3 BauNVO sind auch die Auswirkungen auf die Nahversorgungsstandorte im Einzugsbereich, die der wohnortnahen Versorgung dienen, zu er- mitteln und in die Abwägung einzustellen.

4.4-2 Grundsatz – Stand- Siehe oben

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem orte von Einkaufszentren

Die Darstellung und Festsetzung von Kerngebieten und Sonderge- bieten für Vorhaben i. S. d. § 11 Abs. 3 Nr. 1 BauNVO (Einkaufszen- tren) soll nur innerhalb der zASB erfolgen.

4.4-3 Grundsatz – Anbindung des Siehe oben großflächigen Einzelhandels an den ÖPNV

Die Darstellung und Festsetzung von Kerngebieten und Sonderge- bieten für Vorhaben i. S. d. § 11 Abs. 3 BauNVO soll nur erfolgen, wenn eine regelmäßige Erreichbarkeit mit Verkehrsmitteln des öf- fentlichen Personennahverkehrs sichergestellt ist.

5.1 Festlegungen für den gesamten Frei-

raum

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem

In seiner Funktion als Landschaftsrahmenplan bereitet der Re- Das gesamte Gemeindegebiet Kirchhundem ist von den Festlegun- gionalplan Planungen und Maßnahmen des Naturschutzes gen des Regionalplans für den gesamten Freiraum erheblich betrof- und der Landschaftspflege vor. Er befasst sich als forstlicher fen. Rahmenplan mit den regionalen Erfordernissen des Waldes. Die Gemeinde Kirchhundem ist flächenmäßig eine der größten Kommunen im Neuaufstellungsbereich des Regionalplans. Mit 75 % Durch die Festlegung von Allgemeinen Freiraum- und Agrar- Waldanteil gehört sie außerdem zu den waldreichsten Kommunen. bereichen (AFAB), Waldbereichen und Oberflächengewäs- Planungen und Maßnahmen des Naturschutzes und der Land- sern sowie überlagernden Freiraumfunktionen wie bspw. schaftspflege betreffen den gesamten planungsrechtlichen Au- BSN oder BSLE wird der Raum geordnet, werden seine regio- ßenbereich der Gemeinde. nalbedeutsamen Strukturen gesichert und weiter qualifiziert. Die Erfordernisse des Waldes die Festlegung von Allgemeinen Freiraum- und Agrarbereichen (AFAB), Waldbereichen und Nachfolgend werden entsprechend eines umfassenden An- Oberflächengewässer sowie die überlagernden Freiraumfunk- satzes der Freiraumentwicklung die übergeordneten Themen tionen wie bspw. BSN oder BSLE grenzen wie bereits unter mit Freiraumbezug betrachtet. Dies betrifft ganz grundsätz- Pkt. 4 dargelegt die gemeindliche Siedlungsentwicklung um- lich die nachhaltige Raumentwicklung und Leitbilder der fassend ein.

Landschaftsentwicklung, das Landschaftsbild sowie die The- Bei den Leitbildern der Landschaftsentwicklung werden wie men Kompensation und Biotopvernetzung. unter Pkt. 2.3-1 dargelegt, besonders im östlichen Gemeinde- gebiet die Festsetzung von regionalen Grünzügen, mindestens als Grundsatz gänzlich vermisst.

Vielmehr steht, wie weiter unten ausgeführt, das Ziel Bereich zum Schutz der Natur (BSN) und der Grundsatz zu Bereichen zum Schutz der Landschaft und zum Schutz landschaftsorien- tierter Erholung der bedarfsgerechten untergeordneten Weiterent- wicklung der dezentraler Ortslagen in Kirchhundem entgegen.

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem

5.1-1 Grundsatz – Nachhaltige Raum- Siehe oben. entwicklung

Als Komplementärraum zum Siedlungsraum und wesentlicher Bestandteil des Raumgefüges soll ein gestuftes, zusammenhän- gendes Freiflächensystem gesichert und entwickelt werden. Raumbedeutsame Planungen oder Maßnahmen sollen interdis- ziplinär erfolgen, um Synergieeffekte zu erzielen.

5.1-2 Grundsatz – Kompensation Siehe oben.

Der funktionale Ausgleich und Ersatz von Eingriffen sowie Maß- nahmen des Artenschutzes sollen räumlich konzentriert erfolgen. Die vorherrschenden Raumnutzungen sind bei der Wahl des Kom- pensationsortes zu berücksichtigen.

Es sollen fachübergreifend überörtliche Konzepte zur Kompen- sation erarbeitet werden.

5.1-3 Grundsatz – Leitbilder der Land- Siehe oben.

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem schaftsentwicklung

Bei der Formulierung von Entwicklungszielen der Landschaftspla- nung und bei der Erarbeitung von Kompensationskonzepten sollen die Leitbilder der Landschaftsräume und die Entwicklungsziele für die Verbundschwerpunkte des Biotopverbunds berücksichtigt wer- den. Die Landschaftsräume sind in Erläuterungskarte 5A abgebil- det.

5.1-4 Grundsatz – Orts- und Land- Siehe oben. schaftsbild bestimmende Strukturen

Charakteristische Siedlungs- und Freiraumstrukturen, die das Orts- und Landschaftsbild in besonderer Weise bestimmen, sollen in ihrer Funktion erhalten und entwickelt werden.

5.1-5 Grundsatz – Siedlungs- und Siehe oben. freiraum- übergreifende Biotopver- netzung

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Stellungnahme der Gemeinde Kirchhundem zur Neuaufstellung Regionalplan Arnsberg – Räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein (Entwurf, Stand 09.06.2021)

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Bei der Siedlungsentwicklung sollen freiraum- und siedlungsüber- greifend Lebensgemeinschaften und Biotope einschließlich ihrer öko- logischen Wechselbeziehungen vernetzt werden. Dabei sollen auch die Ansprüche von klimasensitiven Arten berücksichtigt wer- den. Dies schließt die Sicherung und Entwicklung von Lebensräumen ein, deren Bedeutung für diese Artengruppen erst im Zuge des prog- nostizierten Klimawandels steigen wird. (vgl. Erläuterungskarte 5B)

5.2 Wald und Forstwirtschaft

Im waldreichen Planungsraum übernimmt der Wald als Teil der natür- Der Wald als Teil der natürlichen Lebensgrundlagen des Men- lichen Lebensgrundlagen des Menschen vielfältige gesellschaftlich schen, insbesondere als Erwerbsgrundlage aus multifunktionaler Forstwirtschaft ist ein wesentlicher Wirtschaftszweig in der Ge- relevante Funktionen. Dazu werden im Regionalplan zeichnerisch meinde Kirchhundem. Waldbereiche festgelegt, die nach dem Prinzip einer multifunktionalen Forstwirtschaft mit ihren Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen Die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes ist in gleichrangig zu erhalten und zu entwickeln sind. jedem Fall gleichrangig zu erhalten und entwickeln. Zum Schutz der gemeindlichen Forstwirtschaft und nachgelager- Angesichts gravierender Klimaveränderungen und Verluste wald- ter Verarbeitungsbetriebe darf keine Einschränkungen der Nut- typischer Arten- und Lebensgemeinschaften sowie geänderter gesell- zungsstruktur zugunsten von Schutz- und Erhaltungsfunktionen schaftlicher Ansprüche erfordern bestimmte Waldfunktionen spezifi- ordnungsbehördlich aufgelegt werden. sche Regelungen des Regionalplans in seiner Funktion als forstlicher Forstwirtschaft als Teil der Landwirtschaft ist zu respektieren und

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Rahmenplan. Wesentliche Grundlage dafür bildet der Fachbeitrag zu erhalten. Forstwirtschaft, der auch Richtlinie für die Forstbehörden im Rahmen Die Forstwirtschaft ist bei den Herausforderungen von Kalamitä- ihrer Beratung hinsichtlich der künftigen waldbaulichen Entwicklung ten und Klimawandel durch geeignete Maßnahmenpläne und För- ist. Naturnah bewirtschaftete Wälder in Form von strukturreichen, derungen zu unterstützen. ökologisch vielfältigen Beständen zeichnen sich durch eine höhere Waldbauern pflegen in Zeiten des Klimawandels den Forst als Stabilität gegenüber den Folgen des Klimawandels aus. Durch ihre den CO2-Speicher der Region und tragen damit zum Wohl der Funktion als CO2-Speicher tragen sie zum Klimaschutz bei. Flankie- Allgemeinheit erheblich bei. rend dienen Waldflächen mit besonderen Schutzfunktionen der Ent- Da wie oben bereits erwähnt, verfügt die Gemeinde Kirchhundem wicklung und Erforschung ungestörter natürlicher Entwicklungsabläu- ca. über 75 % Waldanteil und deswegen über wenige Offenland- fe, dem Erhalt von forstlichen Genressourcen und der Anpassung an flächen. Dieser große Waldanteil stellt ein Alleinstellungsmerkmal den Klimawandel. der Gemeinde Kirchhundem auch im Bereich Tourismus durch großflächige, unzerschnittene und störungsarme Waldbereiche Die natürliche Waldentwicklung als Reaktion auf Kalamitäten birgt sowie naturnahe, strukturreiche Laubwälder und Waldränder dar. zusätzliches Potenzial, auch im Hinblick auf die Wiederaufnahme der Besondere Bedeutung erhält dieser Bereich durch die touristische Attraktion des Rothaarsteigs, die durch die Errichtung von WEB forst- wirtschaftlichen Nutzung. Ergänzend trägt das Sichern gro- nicht beeinträchtigt werden darf. Hier werden erhebliche Zielkon- ßer, unzerschnittener Waldbereiche zu mehr Biodiversität und Nach- flikte zwischen dem Grundsatz 5.2-1 für den Erhalt, Sicherung haltigkeit bei. Die Lebensräume weiträumig wandernder Tierarten und Entwicklung dieser unzerschnittenen Waldlandschaft (UZVR) und klimasensitiver Arten stehen dabei besonders im Fokus. und der Ziele 8.1-1 ff. zur Umsetzung der raumbedeutsamen Planungen der Windenergiebereiche gesehen. Eine Erschließung Für die Menschen im Planungsraum ist der Wald Teil ihrer regionalen von Windenergieanlagen in diesen unzerschnittenen Waldberei- Identität und daher auch in seiner kulturhistorischen Bedeutung zu chen als CO2-Speicher steht nicht im Einklang mit dem Klima- bewahren. Er bietet vielfältige Möglichkeiten der Sport- und Frei- schutzzielen. zeitnutzung, weswegen er als Ort der landschafts- und naturorien- Zudem verläuft hier ein Wildtierkorridor (s. Erläuterungskarte tierten Erholung erhalten werden soll. 5C)

Um den vielfältigen Ansprüchen an den Wald mit seinem breiten Spektrum an Funktionen gerecht zu werden sowie in Ergänzung und Bei derzeitigen Planungen für die Ausweisung von Flächen zur

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Konkretisierung zum LEP NRW, insbesondere der Kapitel 7.1, 7.2 und Nutzung von Windenergie im Gemeindegebiet ist absehbar, dass 7.3, trifft der Regionalplan Festlegungen zu Wald und Forstwirtschaft. keine geeigneten Freilandflächen für die Konzentrationszonen- Ausweisung im Flächennutzungsplan zur Verfügung stehen wer- den. Um der Windkraft im Gemeindegebiet substanziell Raum verschaffen zu können ist daher die Öffnung von Waldflächen für die Windkraftnutzung notwendig. Hierbei werden im Rahmen der gemeindlichen Abwägung über- wiegend Waldflächeneignung hinsichtlich Verfügbarkeit, Windhö- ffigkeit, Kalamitätsschädigung, technische Andienbarkeit und planungsrechtliche Umsetzbarkeit insgesamt im Rahmen der gemeindlichen Abwägung geprüft. Die im Entwurf des Regionalplans festgesetzten Ziele WEB befin- den sich in Kirchhundem überwiegend in Waldflächen. Sollten diese Ziele Rechtskraft erlangen, würde der Gemeinde komplett die Abwägungsmöglichkeit zu den zuvor genannten Be- langen in den betroffenen Waldflächen genommen. Daher ist auch hier zum Schutz des Waldes eine Zielausweisung WEB im Regionalplan zu entfernen.

5.2-1 Grundsatz – Erhalt großflächi- Siehe Oben. ger, unzerschnittener Waldbereiche und überregionaler Wildtierkorridore

Die Lebensräume von Arten mit weiträumigem Arealanspruch und

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem deren durchgängige Wanderkorridore sollen gesichert und entwickelt werden.

Hierfür sollen großflächige, unzerschnittene und störungsarme Waldbereiche sowie naturnahe, strukturreiche Laubwälder und Wald- ränder gesichert und entwickelt werden. (vgl. Erläuterungskarte 5C)

5.2-2 Grundsatz – Entwicklung von Siehe Oben. Wildnis auf Schadflächen

Durch Kalamitäten betroffene Waldflächen sollen auf ihre Eignung für die Entwicklung von Wildnis geprüft werden.

5.2-3 Grundsatz – Konzepte zur Wie- Siehe Oben. derbewaldung von Schadflächen

Für Waldflächen, die von Kalamitäten betroffen sind, sollen ab- gestimmte Konzepte zur Wiederbewaldung aufgestellt werden. Dabei soll insbesondere der Weg der gelenkten Sukzession auch in Hinblick auf eine spätere forstwirtschaftliche Nutzung ange- strebt werden.

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5.2-4 Grundsatz – Verbesserung Siehe Oben. der Waldstruktur und der Waldbe- wirtschaftung

Die Waldstruktur soll langfristig durch Förderung der naturnahen Waldwirtschaft, Waldflurbereinigungen und weitere Intensivie- rung forstlicher Zusammenschlüsse verbessert werden.

Durch abgestimmte räumliche Konzepte sollen Lenkungsmaß- nahmen ergriffen werden, um nachteiligen Auswirkungen durch Freizeitnutzungen entgegenzuwirken.

Die Bewirtschaftung des Waldes soll auch seine landschafts- und naturorientierte Erholungsfunktion stärken.

Siehe Oben. 5.2-5 Grundsatz – Standortgerechte ökologisch stabile Waldbestände unter Berücksichtigung des Klimawandels

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Unter Berücksichtigung des Klimawandels und der Klimafolgenan- passung sollen Waldstrukturen gesichert und entwickelt werden, die ihre vielfältigen Funktionen auf Dauer erfüllen können.

5.2-6 Ziel – Naturwaldzellen, Wildnis- Siehe Oben. entwicklungsgebiete, Saatgutbestän- de, forstliche Versuchsflächen

Naturwaldzellen und deren unmittelbare Umgebung sind zu si- chern. Nachteilige Einwirkungen sind zu vermeiden, um die un- gestörte Entwicklung der Biozönosen sicherzustellen.

Wildnisentwicklungsgebiete und deren unmittelbare Umgebung sind zu sichern. Nachteilige Einwirkungen sind zu vermeiden, um die ungestörte Entwicklung der Biozönosen sicherzustellen.

Zugelassene Saatgutbestände und Samenplantagen sind zu si- chern. Nachteilige Einwirkungen sind zu vermeiden, um ihre Be- deutung für die Versorgung mit hochwertigem, standortange- passtem Saatgut zu erhalten.

Forstliche Versuchsflächen sind bis zum Abschluss der unmittelba- ren Beobachtung vor jeder den Versuchszweck beeinträchtigenden Einwirkung zu schützen.

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Die Naturwaldzellen, Wildnisentwicklungsgebiete, zugelassenen Saat- gutbestände und forstlichen Versuchsflächen sind in Erläu- terungskarte 5D abgebildet.

5.2-7 Grundsatz – Erhalt und Pflege Siehe Oben. kulturhistorischer Waldnutzungsformen und Objekte

Waldflächen mit Relikten historischer Waldnutzungsformen sowie kulturhistorisch wertvolle Objekte und Strukturen im Wald sollen entsprechend ihres schutzwürdigen Charakters auf Grundlage ab- gestimmter Nutzungskonzepte erhalten und gepflegt werden.

Siehe Oben. 5.2-8 Grundsatz – Qualitative Auf- forstung und Kompensation

Die Aufwertung vorhandener Wälder im Rahmen von Kompensati- onserfordernissen soll auf der Grundlage abgestimmter räumli- cher Konzepte erfolgen.

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Der Verlust von Waldfunktionen soll auch in nicht waldreichen Ge- bieten durch qualitative Aufforstungen kompensiert werden. Dabei sollen insbesondere das Offenland gesichert sowie das Kleinkli- ma und das Landschaftsbild berücksichtigt werden.

In Kommunen mit geringerem Waldanteil kann Offenland für Ersatzaufforstungen in Anspruch genommen werden, soweit die Maßnahmen zum Waldbiotopverbund beitragen.

5.2-9 Ziel – Freihalten von Wiesentä- Siehe Oben. lern

Wiesentäler sind von Aufforstungen sowie von Weihnachtsbaum- und Schmuckreisigkulturen freizuhalten.

5.3 Offenland und Landwirtschaft

Der Planungsraum mit seinem hohen Waldanteil und dem be- Grundsätzlich gilt in Kirchhundem, dass das Offenland, welches wegten Relief stellt zu weiten Teilen eine typische Mittelgebirgs- überwiegend in den Talauen liegt, erhalten wird. Keinem landwirt- landschaft dar. Den vergleichsweise wenigen Offenlandberei- schaftlichen Betrieb soll durch kommunale oder regionale Planung chen kommt dadurch eine besondere Bedeutung zu. Sie sind die Erwerbsgrundlage genommen werden. Bei kommunaler Sied- lungsflächenentwicklung durch Inanspruchnahme von Offenland der sowohl für die vielfältigen gesellschaftlichen Aufgaben der Land- Landwirtschaft ist regelmäßig die Stellungnahme der Landwirt- wirtschaft, wie etwa die Nahrungsmittelproduktion, als auch auf- schaftskammer Grundlage für den kommunalen Abwägungsprozess

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem grund ihres naturschutzfachlichen und kulturlandschaftlichen gewesen. Im Übrigen wird für zukünftige Verfahren deren Stellung- Wertes zu erhalten. Der Regionalplan trifft daher auf Grundlage nahme nach einschlägigen Offenlandkonzepten bei den kommunalen der Kapitel 7.1, 7.2 und 7.5 des LEP NRW Festlegungen zur Offen- Bauleitplanung erwartet. landstruktur im Planungsraum. So werden die Leistungsfähigkeit und Schutzwürdigkeit der Naturgüter, das Landschaftsbild und die land- wirtschaftliche Tätigkeit nachhaltig gesichert.

5.3-1 Grundsatz – Sicherung von Of- Siehe Oben. fenland

Offenland soll als wesentlicher Bestandteil des Landschaftsgefüges gesichert werden.

5.3-2 Grundsatz – Naturgüter in Siehe Oben. den Allgemeinen Freiraum- und Agr- arbereichen

In AFAB soll die Funktions- und Nutzungsfähigkeit der Naturgüter auch als Grundlage für die Landwirtschaft gesichert werden.

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5.3-3 Grundsatz – Landwirtschaftliche

Betriebe

In AFAB sollen die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe und ihre Hier wird eine Stellungnahme aus der Fachbehörde erwartet. Flächengrundlage gesichert werden. Hierbei soll auch die agrarstruk- turelle Wertigkeit der landwirtschaftlichen Nutzflächen berücksich- tigt werden.

Die Inanspruchnahme von landwirtschaftlicher Nutzfläche für Kompensationsmaßnahmen soll auf der Grundlage abgestimm- ter räumlicher Konzepte erfolgen.

5.3-4 Grundsatz – Besonders fruchtbare

Böden

Siehe Oben. Bei der Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Nutzflächen sol- len Böden mit sehr hoher und hoher Bodenfruchtbarkeit gesichert werden, um ihre Funktionen für die Landwirtschaft und für die Anpassung an den Klimawandel zu erhalten. 5.4 Natur und Landschaft Wie oben Bereits ausgeführt wird m Zusammenhang mit Natur und Der Planungsraum ist in besonderem Maße durch seine natur- Landschaft auf die gemeinsame Stellungnahme der Städte und Ge-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem räumlichen Qualitäten geprägt. Die vielfältigen Landschafts- meinden des Kreises Olpe (Anlage 1 zur Allg. Vorlage 2019-2021) räume haben vielerorts ihre charakteristische Eigenart be- vom 28.04.2021 verwiesen. wahrt. Sie weisen zum Teil noch naturnahe Lebensräume und Weil BSN Bereiche ohne jeglichen Puffer für Entwicklungsoptionen eine hohe Artenvielfalt auf. Diese Qualitäten sind vor Flächen- an die Siedlungsflächen heran ragen oder sogar überlagern und weil BSLE Flächen grundsätzlichen Genehmigungsvorbehalt aus Natur- inanspruchnahmen und Nutzungsintensivierungen zu schüt- schutzgründen vor Bauflächenentwicklungen darstellen, sind die zen, um die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaus- derzeitigen Festsetzungen zu BSN und BSLE im Entwurf des Regio- haltes und das charakteristische Landschaftsbild zu erhalten nalplans als Ziele mit zu geringer Flächenentwicklungsoption abzu- sowie dem Rückgang der Biodiversität entgegenzuwirken. Die lehnen. Durchgängigkeit der Landschaft für großräumig wandernde Für das Gemeindegebiet Kirchhundem wird in vielen Siedlungsberei- Arten soll bewahrt und Lebensräume naturraumtypischer chen ein Zielkonflikt von ASB / GIB und Überlagerung durch BSN bzw. BSLE festgestellt. Tier- und Pflanzenarten gesichert werden, damit ihre Popu- lationen langfristig auch unter dem Aspekt des Klimawandels Die Konflikte werden in der beigefügten Anlage 5 zur Allg. Vorlage 2019-2021 in Karten als Überlagerung der Entwurfsdarstellung des überlebensfähig bleiben. Dafür ist ein zusammenhängendes Regionalplans und der rechtswirksamen Darstellung des Flächennut- Netz von Schutzgebieten aufzubauen, zu sichern und durch zungsplans zu den betroffenen Ortslagen dargestellt. weitere qualifizierende Maßnahmen miteinander zu vernet- Durch die Festlegung von Zielen im Entwurf des Regionalplans wie zen. Die fachlichen Grundlagen dieses Biotopverbundsystems BSN und Grundsätzen wie BSLE werden die mittels gemeindlicher sind durch das LANUV erarbeitet worden und wesentlicher Abwägungsprozesse entwickelten Darstellungen im rechtswirksamen Bestandteil des Fachbeitrags des Naturschutzes und der Flächennutzungsplan der Gemeinde Kirchhundem zwangsweise auf- Landschaftspflege. gehoben. Das ist abzulehnen. - Keine Darstellungsüberlagerung die eine Rücknahme von Durch die Festlegung von BSN werden insbesondere die bauleitplanerisch gesicherten Flächen zur Folge hätte

Kernbereiche des regionalen Biotopverbundsystems gesi- - Keine Umzingelung ohne Abstandsfläche der Siedlungsflä- chert. Doch auch außerhalb dieser soll das möglichst zusam- chen, die einer bedarfsgerechten Siedlungsflächenentwick- menhängende regionale Verbundsystem schützenswerter Bi- lung entgegenstehen würde

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem otope erhalten oder entwickelt werden. Dieses System kann - Keine BSLE Festsetzung durch vorhandene Siedlungsflächen, vor allem in den BSLE aufgebaut werden, die darüber hinaus welche grundsätzlich dem Naturschutz Vorrang vor einer Nachverdichtung einräumen würde eine Vielzahl weiterer Funktionen erfüllen. Um dieser Hetero- genität gerecht zu werden und somit die BSLE weiter zu quali- fizieren, befassen sich die textlichen Festlegungen zu Natur und Landschaft mit einem breiten Spektrum an wertgebenden Elementen und Funktionen des Freiraums. Auf regionaler Ebene werden dazu die erforderlichen Fest- legungen zur Sicherung und Entwicklung der Qualitäten von Natur und Landschaft getroffen. Die raumordnerische Grundlage hierfür bilden die entsprechenden Vorgaben der Kapitel 7.1, 7.2 und 7.3 des LEP NRW, die für den Planungs- raum ergänzt und konkretisiert werden.

5.4-1 Ziel – Bereiche für den Schutz der

Natur

In den BSN ist die naturnahe oder durch Extensivnutzung bedingte Siehe Oben. Ausprägung von Natur und Landschaft langfristig zu sichern und zu entwickeln.

Die aus Gründen der Darstellbarkeit nicht zeichnerisch als BSN fest- gelegten naturschutzwürdigen Oberflächengewässer und deren zu-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem gehörige Talzüge (Anhang 5-I) sind BSN.

Die BSN sind durch Maßnahmen des Naturschutzes und eine dem jeweiligen Schutzzweck angepasste Nutzung zu pflegen und zu ent- wickeln oder einer ungestörten Entwicklung zu überlassen.

Dem Arten- und Biotopschutz ist in den BSN der Vorrang vor beein- trächtigenden raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen ein- zuräumen. Dies schließt auch raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen ein, die in der Umgebung von BSN stattfinden und sich beeinträchtigend auf die wesentlichen Teile des jeweiligen BSN auswirken können.

Alle Nutzungen sind in ihrer Art und Intensität den jeweiligen stan- dörtlichen Erfordernissen zur Erhaltung und Entwicklung der BSN anzupassen.

5.4-2 Ziel – Umsetzung der Bereiche für den Schutz der Natur

Siehe Oben. Die zeichnerisch festgelegten BSN sind entweder in ihrer Gesamtflä- che oder in ihren wesentlichen Teilen (Anhang 5-II i. V. m. Erläute- rungskarte 5E) als Naturschutzgebiete festzusetzen oder über lang- fristige vertragliche Vereinbarungen zu sichern. Die aus Gründen der Darstellbarkeit nicht zeichnerisch festgelegten BSN sind als Na-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem turschutzgebiete oder geschützte Landschaftsbestandteile festzu- setzen oder über langfristige vertragliche Vereinbarungen zu si- chern. Insbesondere sind die

| Kernräume von Zielarten | Räume zur Vernetzung von Zielarten | Räume klimasensitiver Zielarten und Bioto- pen zu beachten.

Im Falle der Sicherung durch vertragliche Vereinbarungen ist eine Schutzqualität sicherzustellen, die der eines Naturschutzgebietes entspricht.

Die Durchgängigkeit der Talzüge ist in Hinblick auf den Gewässer- biotopverbund zu sichern und zu entwickeln. (vgl. Anhang 5-I)

Auch unterhalb der Darstellungsschwelle des Regionalplans liegende naturschutzwürdige Bereiche sind als Naturschutzgebiete festzuset- zen.

5.4-3 Ziel – Vogelschutzgebiet „Wäl- der und Wiesen bei Burbach und Neunkirchen“

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Das Vogelschutzgebiet „Wälder und Wiesen bei Burbach und Keine Betroffenheit. Neunkirchen“ (DE-5214-401) ist hinsichtlich der Raumstruktur be- stehend aus extensiv genutzten Grünlandgebieten und großräu- migen, störungs- und zerschneidungsarmen sowie strukturreichen Waldbeständen zu sichern und zu entwickeln. Die räumliche Aus- dehnung des Vogelschutzgebiets ist in der Erläuterungskarte 5F abgebildet.

Die besondere Funktion als Brut- und Nahrungsgebiet der cha- rakteristischen Vogelarten des Vogelschutzgebietes ist zu si- chern und zu entwickeln.

Raumbedeutsame Planungen oder Maßnahmen, die sich beein- trächtigend auf die Erhaltungsziele und den Schutzzweck der maßgeblichen Bestandteile des Vogelschutzgebietes auswirken können, sind auszuschließen.

5.4-4 Grundsatz – Bereiche für den Schutz der Landschaft und land- schaftsorientierte Erholung

Zur Sicherung der ökologischen Funktionen und des Landschafts- Siehe Oben.

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem bildes soll die Nutzungsstruktur in den BSLE in ihrer jetzigen Aus- prägung erhalten bleiben.

Raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen, die zu Beeinträchti- gungen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes führen können, sollen vermieden werden.

Die ökologische Leistungsfähigkeit und die Qualität des Land- schaftsbildes sollen gesichert, wiederhergestellt oder entwickelt werden. Bei der Planung von Kompensationsmaßnahmen, insbe- sondere in entsprechenden Konzepten, soll dieser Aspekt aufge- griffen werden.

5.4-5 Ziel – Umsetzung der Bereiche für den Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung

Siehe Oben. Die BSLE sind in ihren wesentlichen Teilen als Landschaftsschutz- gebiete festzusetzen.

In den BSLE ist die Zugänglichkeit der Landschaft für Erholungsu- chende im Rahmen der Landschaftsplanung zu sichern.

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5.4-6 Grundsatz – Biotopvernetzung innerhalb der Bereiche für den Schutz der Landschaft und land- schaftsorientierte Erholung

Siehe Oben. In den BSLE sollen die naturnahen Biotoptypen und extensiv genutzten Flächen vernetzt sowie eine reiche Ausstattung mit natürlichen Landschaftselementen gesichert und entwickelt werden.

Die BSLE sollen auch der funktionalen Einbindung und Vernetzung der BSN und der Sicherung notwendiger Pufferzonen zu diesen dienen.

Raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen, die sich beeinträch- tigend auf Flächen mit besonderer Bedeutung für den Biotopverbund auswirken können, sollen vermieden werden.

5.5 Wasser und Wasserwirtschaft

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Der Themenbereich Wasser und Wasserwirtschaft beinhaltet auf Ebe- Zum Thema Wasser und Wasserwirtschaft sowie Abwasserentsor- ne der Regionalplanung die beiden Schwerpunkte Trinkwasserver- gung wurden die technischen Gemeindewerke um Abgabe einer sorgung und vorbeugenden Hochwasserschutz. Das nachhaltige Stellungnahme gebeten. Sichern von Trinkwasservorkommen für die Öffentlichkeit ist im Sin- ne der Daseins- vorsorge eine der wesentlichen Aufgaben der Raum- Folgende Anmerkungen werden aus dem Bereich Gemeindewerke ordnung. Hierfür trifft der LEP NRW in Kapitel 7.1 und Kapitel 7.4 ent- zum Thema „Wasser und Wasserwirtschaft“ mittgeteilt: sprechende Festlegungen, die im Regionalplan anhand der natur- räumlichen Gegebenheiten und Potenziale des Planungsraums kon- Überlagerungen von WEB und Trinkwassergewinnungsanlagen konn- kretisiert werden. Auch für den Hochwasserschutz trifft der Regional- ten nicht festgestellt werden. plan Regelungen, um den Besonderheiten der Region, wie etwa den schmalen Tälern und eng aneinandergrenzenden Raumnutzungen, Im Bereich der bislang ungeschützten Gewinnungsanlage Albaum gerecht zu werden. „Bormecke“ ist kein WEB festgelegt.

Für die Gewinnungsanlage „Bormecke“ wurde in 2020 ein Antrag auf Festlegung eines Wasserschutzgebietes gestellt. Ob das geplante Wasserschutzgebiet „Bormecke“ bereits in der Kar- te „5G Trinkwasserschutz“ dargestellt ist, kann von hier aus nicht beurteilt werden.

Die Zielsetzung 8.1-1 Windenergiebereiche ist kritisch zu beurteilen. Innerhalb von WEB soll die Errichtung von Windenergieanlagen Vor- rang haben vor allen anderen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen, damit auch Vorrang vor Trinkwassergewinnungsanla- gen.

Bei Überlagerung von BGG und WEB muss die Wassergewinnung als Beitrag zur Daseinsvorsorge stets Vorrang haben vor Windenergie, analog zur Zielsetzung 5.5-1. Die von der Überlagerung mit WEB betroffenen BGG sind in den als Anlage 7 zur allgemeinen Vorla- ge 2019/2021, 1. Ergänzung vom 08.06.2021 beigefügt.

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Die nachhaltige Sicherung von Trinkwasser im Sinne der Daseins- vorsorge stellt richtigerweise eine weitere Zielsetzung im vorliegen- den Regionalplan dar.

5.5-1 Ziel – Bereiche für den Grund- wasser- und Gewässerschutz

Die BGG sind vor nachteiligen Auswirkungen auf die Wassergewin- Siehe Oben. nung und die Wasserqualität zu schützen.

Deshalb sind in diesen Bereichen insbesondere

| raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen, die großflächige Versiegelungen zur Folge haben, | die Errichtung von wassergefährdenden Anlagen und | die Errichtung von Abfallentsorgungsanlagen auszuschließen.

Auch die nicht zeichnerisch als BGG festgelegten Einzugsgebiete von Wassergewinnungsanlagen und -entnahmestellen für die öf- fentliche Trinkwasserversorgung sind BGG (vgl. Erläuterungskarte 5G).

In den aufgrund ihrer geologischen Struktur oder grundsätzlichen

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem wasserwirtschaftlichen Bedeutung besonders gefährdeten Berei- chen ist bei allen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen in besonderem Maße der Schutz des Grundwassers vor Verunreini- gungen sicher- zustellen.

Bei der Überlagerung von Siedlungsraumfestlegungen sowie WEB mit BGG sind bei Planungen und Maßnahmen durch die Bauleit- planung und die Fachplanungen verbindliche Regelungen zu treffen, um Wassergefährdungen auszuschließen.

Bei der Überlagerung von BGG und BSAB hat die Wassergewin- nung stets Vorrang vor dem Abbau von Bodenschätzen.

5.5-2 Ziel – Überlagerung von ge- planten Talsperren mit Bereichen für den Schutz der Natur Bedenken

Die Umsetzung der im LEP festgelegten Standorte der Hundem-, In der zeichnerischen Darstellung des Landesentwicklungsplans sind Elberndorf-, Trufte- und der Silberbachtalsperre bleibt durch die im Kirchhundemer Gemeindegebiet zwei Talsperren festgelegt, Hun- Fest- legung der BSN „Hundem-Quellbachsystem“, „Elberndorfer demtalsperre und Silberbachtalsperre. und Zinser Bachtal“, „Schanze – Rothaarkamm am Grenzweg“ Eine Realisierung der Talsperren würde zu einem Verlust der Ort- sowie „Dollenbruch-Silberbachtal-Sellenbruch“ unberührt. schaft Selbecke (Hundemtalsperre) und geringe Teilfläche der Ort- schaft Varste sowie Verlust der ausgebauten Kreisstraße 19 (Silber- Bis zur Umsetzung der geplanten Talsperren sind die überlagernden bachtalsperre) führen. Erhebliches Konfliktpotential bei Verwirkli-

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BSN zu beachten. chung der Planung ist daher zu erwarten. Aber auch ohne die Umsetzung der Talsperrenplanungen führen die Konflikte mit fachrechtlichen Regelungen sind im Planfeststellungs- Festsetzungen dazu, dass eine bedarfsgerechte Siedlungsflächen- verfahren zu lösen. entwicklung in den Ortslagen Selbecke und Varste behindert ist. Bezüglich der Silberbachtalsperre schließt sich die Gemeinde Kirch- hundem der Stellungnahme der Kreiswerke Olpe an, wonach die Planungen für die Silberbachtalsperre (geplante Trinkwasser- talsperre) nicht mehr verfolgt werden. Dabei spielen insbe- sondere Gewässer- und Rohwassergüteaspekte eine Rolle. Eine Darstellung des Standortes im Regionalplan kann dem- nach entfallen. Erhebliche Bedenken ergeben sich durch den Ausbau der Kreisstraße K19, der im Einvernehmen bzw. Zu- stimmung der Bezirksregierung durchgeführt wurde.

5.5-3 Ziel – Überschwemmungsberei- che

Die aus Gründen der Darstellbarkeit nicht zeichnerisch als ÜSB Darstellungen aus Risikohochwasserkarten als Datenerhebung für Planungen aus dem Jahr 1911 werden abgelehnt. festgelegten Die Gemeinde Kirchhundem unterstützt die Bearbeitung von Hoch- | festgesetzten Überschwemmungsgebiete, wasserrisiko-Managementplänen, welche auf aktuellen Erkenntnis- | vorläufig gesicherten Überschwemmungsgebiete, sen von Niederschlägen sowie zeitgemäßer Hochwasserkartierung aus jüngeren Starkregenereignissen abgeleitet werden. | Gebiete mit mittlerer Eintrittswahrscheinlichkeit von Hochwasserereignissen (HQ100) und Entsprechend wurden auf Basis von Konzepten zum naturnahen

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| Preußischen Überschwemmungsgebiete Ausbau von Fließgewässern (KNEF) in der Gemeinde Kirchhundem in der vergangenen Zeit hochwasserschützende Maßnahmen an der sind ÜSB (vgl. Erläuterungskarte 5H). Hundem und an der Olpe ausgeführt.

6.1 Verkehr Die überörtlichen Verkehrsachsen im Gemeindegebiet Kirchhundem Die Aufgabe der Verkehrsinfrastruktur ist es, den Mobilitätsbedürfnis- B517, L728, L713, L553 sind weiterhin im Regionalplan festgesetzt. sen aller Bevölkerungsteile und der Wirtschaft zu genügen, denn Mobi- lität ist eine zentrale Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung und soziale Teilhabe. Änderungsanregungen bestehen nicht.

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der Digita- lisierung steht die Verkehrsinfrastruktur und die Mobilität von Gütern und Menschen vor einem Wandel, den es zu gestalten gilt. Dabei gibt es zwischen den urbanen und ländlichen Regionen unterschiedliche Anforderungen an das Verkehrsnetz und die Mobilität, denen Rech- nung zu tragen ist.

6.1-1 Grundsatz – Regionales Ver- kehrssystem

Das Verkehrssystem soll die raum- und umweltverträgliche Mobili- Siehe Oben. tät von Menschen und Gütern gewährleisten. Dazu ist die Einbin-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem dung der Region – insbesondere der GIB – in das großräumige nationale sowie internationale Verkehrsnetz über alle Verkehrs- träger sicher zu stellen.

Ihre innerregionale Erschließung soll so ausgestaltet werden, dass Mobilität und Leistungsaustausch zwischen den Orten – insbeson- dere zwischen den zASB – möglich ist. Die Leistungsfähigkeit des Verkehrsnetzes soll gesichert und entwickelt werden.

Im zukünftigen Verkehrssystem sollen insbesondere alternative Antriebstechnologien und Mobilitätsformen genutzt werden. Die Anteile der umweltverträglichen Verkehrsträger an der gesamten Verkehrsleistung sollen weiter gesteigert werden.

6.2 Straßennetz

Im Planungsraum ist das Straßennetz für die Mobilität der Men- Siehe Oben. schen und Güter unerlässlich. Vor dem Hintergrund gleichwertiger Lebensverhältnisse und der Sicherung von Mobilität ist das Stra- ßennetz vor allem in ländlichen Regionen noch der wichtigste Be- standteil des Verkehrssystems.

6.2-1 Ziel – Sicherung und Entwick-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem lung des raumordnerisch bedeutsamen

Straßennetzes Siehe Oben. Das raumordnerisch bedeutsame Straßennetz ist in seiner Leis- tungsfähigkeit zu sichern und zu entwickeln. Ergänzungen sind entsprechend der Bedarfspläne des Bundes und des Landes vor- zunehmen.

Dabei sind umwelt- und raumverträgliche Lösungen anzustreben. Das raumordnerisch bedeutsame Straßennetz ist in Erläute- rungskarte 6A abgebildet.

6.2-2 Ziel – Zukünftige Straßenbau- maßnahmen

Im Bereich der als Bedarfsplanmaßnahmen zeichnerisch festge- Keine Betroffenheit. legten Trassen sind Planungen oder Maßnahmen, die eine späte- Vor Neubau von zusätzlichen, flächenintensiven Verkehrsanlagen re Konkretisierung der Planung oder den Bau unmöglich machen sollte der Unterhalt vorhandener Verkehrsanlagen vorgezogen wer- oder wesentlich erschweren, ausgeschlossen. Die zukünftigen den. Straßenbaumaßnahmen sind in Erläuterungskarte 6A abgebildet.

Bei der Überlagerung von Straßen für den vorwiegend großräu-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem migen sowie vorwiegend überregionalen und regionalen Verkehr, die im Regionalplan als Bedarfsplanmaßnahmen ohne räumliche Festlegung fest- gelegt sind, mit Regionalen Grünzügen bzw. mit BSN stehen diese der Umsetzung der Bedarfsplanmaßnahmen nicht entgegen.

Die Überlagerung von Straßen für den vorwiegend großräumigen sowie vorwiegend überregionalen und regionalen Verkehr, die im Regionalplan als Bedarfsplanmaßnahmen ohne räumliche Festle- gung festgelegt sind, mit den Siedlungsraumfestlegungen stehen diese der Umsetzung dieser nicht entgegen.

6.2-3 Grundsatz – Verbindung Sieger- Keine Betroffenheit. land und Wittgenstein

Die Optimierung verschiedener Teilstrecken und der Bau der Ortsumgehungen für Kreuztal, Hilchenbach und Erndtebrück („Route 57“) ist von zentraler Bedeutung für den Planungsraum. Die Maßnahmen sollen zügig umgesetzt werden. Die Ortsumge- hungen sind in Erläuterungskarte 6A abgebildet.

6.3 Güterverkehr und Logistik

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Die internationalen und nationalen wirtschaftlichen Verflechtungen Keine Beeinträchtigung. führen zu einem großen Güterverkehrsaufkommen. Güter und Wa- ren werden aus und in den Planungsraum transportiert. Ziel ist ein schneller, leiser und möglichst nachhaltiger Transport von Gütern und Waren. Hier- für ist ein leistungsfähiges Schienen- und Stra- ßennetz unabdingbar.

6.3-1 Grundsatz – Güterverkehr auf den Schienenstrecken

Die Bedienung des Güterverkehrs auf den Schienenstrecken des Keine Beeinträchtigung. Planungsraums soll sichergestellt werden, die vorhandenen Ein- richtungen des Güterverkehrs erhalten und bei Bedarf um neue Einrichtungen ergänzt werden.

Die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene soll gefördert wer- den, indem bei der Konkretisierung von GIB in kommunale Bauleitplanung die gewerblichen und industriellen Bauflächen an das im Umfeld vorhandene Schienennetz angebunden werden.

6.3-2 Ziel – Standorte des kom- binierten Güterverkehrs

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Keine Beeinträchtigung. Die festgelegten „Standorte des kombinierten Güterverkehrs“ sind vor entgegenstehenden Nutzungen zu sichern und bei Bedarf zu entwickeln.

Standorte des kombinierten Güterverkehrs:

| Containerterminal Südwestfalen in Kreuztal | Umschlagzentrum der Märkischen Eisenbahngesellschaft in Plet- tenberg

Die Standorte des kombinierten Güterverkehrs sind in Erläute- rungskarte 6B abgebildet.

6.3-2 Ziel – Standorte des kom- binierten Güterverkehrs Keine Beeinträchtigung. Die festgelegten „Standorte des kombinierten Güterverkehrs“ sind vor entgegenstehenden Nutzungen zu sichern und bei Bedarf zu entwickeln.

Standorte des kombinierten Güterverkehrs:

| Containerterminal Südwestfalen in Kreuztal | Umschlagzentrum der Märkischen Eisenbahngesellschaft in Plet-

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Die Standorte des kombinierten Güterverkehrs sind in Erläute- rungskarte 6B abgebildet.

6.3-3 Grundsatz – Schwer- lastroute Südwestfalen

Keine Beeinträchtigung. Die Schwerlastroute vom südlichen Siegerland zu den Binnenhäfen der Städte und Gelsenkirchen ist von wesentlicher Be- deutung für den Planungsraum, da die A 45 („Sauerlandlinie“) aufgrund ihres baulichen Zustandes für extreme Schwerlast- transporte derzeit nicht zur Verfügung steht. Die Schwerlastroute ist in Erläuterungskarte 6A abgebildet.

6.4 Schienenpersonennahverkehr und straßengebundener Öffentlicher Perso- nennahverkehr

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Keine Beeinträchtigung. Nachrichtlich Schienennetz Ruhr – - Strecke Der vorhandene Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sowie der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sind insbesondere vor dem Hintergrund von Klimaschutz und gleichwertigen Lebensver- hältnissen zu erhalten. Vor allem in ländlichen Regionen benötigt es aufgrund des demographischen Wandels mutige und alternative Strategien. SPNV und ÖPNV müssen attraktiver und moderner ge- staltet werden, um die Erreichbarkeiten sicherzustellen.

6.4-1 Ziel – Sicherung und Ergänzung des raumordnerisch bedeutsamen Schienennetzes Ausbau Ruhr – Sieg - Strecke

Das raumordnerisch bedeutsame Schienennetz ist in seiner Leis- Das Ziel sollte dahingehend erweitert werden, dass die an das tungsfähigkeit zu sichern und zu entwickeln. Ergänzungen sind Schienennetz angeschlossenen Grundzentren auf Dauer erhalten und unterhalten werden. Zu begrüßen ist daher, dass das Schienen- entsprechend des Bedarfsplans des Bundes vorzunehmen. Dabei netz so leistungsfähig zu entwickeln ist, dass es die Funktionen des sind umwelt- und raumverträgliche Lösungen anzustreben. Grundnetzes für den Öffentlichen Personennahverkehr wahrnehmen kann. Letzteres Ziel bewirkt eine Selbstbindung des Landes, aus- Es ist durch darauf abgestimmte öffentliche Verkehrsmittel, die die kömmliche Mittel für einen bedarfsgerechten Ausbau des Schienen- Erschließungs- und Zubringerfunktion erfüllen, zu ergänzen. netzes bereitzustellen, um gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Teilräumen des Landes zu gewährleisten. Die Anbindung an das Das raumordnerisch bedeutsame Schienennetz ist in Erläuterungs- Schienennetz erhält und stärkt die Zentralität, Erreichbarkeit und karte 6B abgebildet. Versorgungsfunktion der Mittel- und Oberzentren. Neben der leis-

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tungsstarken Erschließung der Städteregion Rhein-Ruhr ist auch der südwestfälische Raum leistungsstark zu erschließen.

6.4-2 Ziel – Ruhr-Sieg Strecke

Die Ruhr-Sieg-Strecke zwischen Hagen und Siegen als Teil der kür- Die Gemeinde Kirchhundem begrüßt den Ausbau der Ruhr-Sieg zesten Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und dem Rhein-Main- Strecke mit Einsatz einer Interregioverbindung zwischen Hagen und Frankfurt. Darüber würde das Gemeindegebiet wieder an das Flug- Gebiet hat erhebliche regionalstrukturelle Bedeutung. Die Bedarf- drehkreuz Frankfurt schienenmäßig angebunden. Eine Haltestelle für splanmaßnahme des Bundesverkehrswegeplans Schiene zum Aus- den Interregio in Kirchhundem oder Welschen Ennest wäre wün- bau der Ruhr- Sieg-Strecke ist zügig umzusetzen. schenswert.

Die Ruhr-Sieg-Strecke ist in Erläuterungskarte 6B abgebildet.

6.4-3 Grundsatz – Entwick- lung von Haltepunkten

Keine Betroffenheit. Die Erweiterung der Infrastruktur durch die Reaktivierung von Halte-punkten sowie die Einrichtung neuer Haltepunkte an beste- henden Schienenstrecken sollen geprüft werden. Dies gilt insbe- sondere für die im Nahverkehrsplan Westfalen-Lippe benannten Haltepunkte:

| Balve-Schulzentrum | Kreuztal-Buschhütten | Kreuztal-Mitte

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| Siegen-Kaan | -Niederdielfen | -Kurpark

6.4-4 Ziel – Trassensicherungen stillge- legter Schienenstrecken

Die folgenden raumbedeutsamen Schienenwege sind als Options- Keine Betroffenheit. trassen für die Zukunft zu sichern und von Planungen und Maß- nahmen freizuhalten, die einer Reaktivierung des Schienenver- kehrs entgegenstehen.

Sonstige regionalplanerisch bedeutsame Schienenwege:

| „Schleifkottenbahn“ Halver – Halver-Oberbrügge | „Oesetalbahn“ Menden – Hemer | „Oesetalbahn“ Iserlohn – Hemer

Die sonstigen regionalplanerisch bedeutsamen Schienenwege sind in Erläuterungskarte 6B abgebildet.

6.4-5 Grundsatz – Ausgestaltung der

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Haltepunkte öffentlicher Verkehrsmittel

Die Haltepunkte der öffentlichen Verkehrsmittel sollen zu Schnittstellen ausgebaut werden, um den Umstieg zwischen ver- Solche Verknüpfungspunkte von Individualverkehr und Schiene sind schiedenen Verkehrsmitteln zu erleichtern (z. B. Park and Ride, in Kirchhundem und Welschen Ennest bereits berücksichtigt. Bike and Ride). Dabei sollen auch neue Mobilitätsformen berück- sichtigt werden.

6.4-6 Grundsatz – Alternative Bedie- nungsformen des ÖPNV

Es sollen Konzepte für ein tragfähiges ÖPNV-Netz entwickelt wer- den. Bei der Planung und Ausgestaltung des ÖPNV-Netzes sollen Die vorhandenen Beförderungskonzepte von Westfalenbus und Ver- insbesondere die Möglichkeiten alternativer Bedienungsformen kehrsbetriebe Westfalen Süd werden ständig mit den gemeindlichen berücksichtigt werden. Gremien abgestimmt und verbessert.

6.5 Radverkehr

Radverkehr bietet ein großes Potenzial zur Änderung des Modal Split. Die vorhandenen Radverkehrswege im Gemeindegebiet werden Insbesondere kurze Wegstrecken in Alltag und Beruf lassen sich kli- durch die Gemeinde gefördert und unterhalten. maneutral mit dem Fahrrad zurücklegen. Vor dem Hintergrund des Die Gemeinde ist sich der touristischen Bedeutung von besonderen weltweiten Klimawandels ist es daher notwendig, den Umstieg auf das Radverkehrswegen bewusst und versucht deren Unterhaltungs- und

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem klimaneutrale Fahrrad so attraktiv wie möglich zu gestalten. Ein gut Ausbauzustand so zu optimieren, dass auch der übrige Individual- ausgebautes und sicheres Radwegenetz ist das entsprechende Infra- verkehr durch gutes Angebot auf das Fahrrad geholt werden kann. strukturelement, um den Umstieg auf das Verkehrsmittel Fahrrad zu forcieren.

6.5-1 Grundsatz – Regionales Rad- wegenetz

Das bestehende Radwegenetz soll in seinem Bestand gesichert und Die Gemeinde Kirchhundem berücksichtigt in eigenen Planungspro- zessen den Ausbau von überregionalen Radwegenetzen. (IKEK, zu einem regionalen Radwegenetz entwickelt werden. Dabei sollen ILEK). neue Radwegeverbindungen und Lückenschlüsse interkommunal geplant und umgesetzt werden. Die Grundsätze und Ziele zur Umsetzung von interkommunalen Eine Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln soll berücksichtigt Möglichkeiten für touristisch attraktive Lückenschlüsse, z. B. Rad- werden. weglückenschluss Lenne – Eder, sowie die Bereitstellung von aus- kömmlichen Fördermitteln sollten überarbeitet werden. Das regionale Radwegenetz ist in Erläuterungskarte 6C abgebil- det.

6.5-2 Grundsatz – Radschnellwege des

Landes Die Realisierbarkeit eines überregional bedeutsamen Radwege-

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schlusses Lenne – Eder sollten weitergehend geprüft werden. Eine Die Entwicklung von Radschnellwegen des Landes in der Pla- Abwägung zwischen der „Tunnelvariante Heinsberg, Verbindung nungsregion soll geprüft werden. zwischen den Gemeinden Erndtebrück und Kirchhundem“ und den Konflikten mit den Zielen zum Schutz der Natur sollte vorgenommen

werden

6.5-3 Grundsatz – Straßenbegleitende

Radwege Der Grundsatz wird bei Straßenausbauplanungen im Gemeindege- Bei der Planung eines Neu- oder wesentlichen Umbaus von Stra- biet generell berücksichtigt. Hemmnisse ergeben sich bei dieser Pla- ßen für den vorwiegend großräumigen oder überregionalen und nung in der Regel aus mangelnder privater Grundstücksbereitstel- lung. regionalen Verkehr soll die Anlage straßenbegleitender Radwege vorgesehen werden.

6.6 Luftverkehr

Luftverkehr gewährleistet schnellstmöglichen Transport von Men- Keine Betroffenheit. schen und Gütern über weite Entfernungen. Der regionale Luftver- kehr ist eine wichtige Grundlage im regionalen Verkehrssystem für die Funktionsfähigkeit einer modernen Wohn- und Wirtschaftsregi- on.

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6.6-1 Ziel – Flughafen Siegerland

Der regionale Verkehrsflughafen Siegerland ist vor entgegenste- Keine Betroffenheit. henden Nutzungen zu sichern. Planungen und Maßnahmen, die mit dieser Nutzung als Verkehrsflughafen nicht vereinbar sind, sind ausgeschlossen.

6.6-2 Ziel – Verkehrslandeplatz Altena-

Hegenscheid

Der regionale Verkehrslandeplatz Altena-Hegenscheid ist vor Keine Betroffenheit. entgegenstehenden Nutzungen zu sichern. Planungen und Maß- nahmen, die mit dieser Nutzung als Verkehrslandeplatz nicht vereinbar sind, sind ausgeschlossen.

6.6-3 Grundsatz – Regionale Luftver-

kehrsstandorte

Für die Allgemeine Luftfahrt sollen die bestehenden Landeplätze Keine Betroffenheit. unter Berücksichtigung der Belange des Freizeit- und Erholungs-

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sektors sowie des Umwelt- und Naturschutzes als regionale Luft- verkehrsstandorte gesichert werden.

6.7 Abwasserentsorgung

Durch den Gebrauch der Menschen verschmutztes Wasser muss gereinigt werden, bevor es dem Wasserkreislauf wieder zugeführt Keine Betroffenheit. werden kann. Saubere Gewässer sind die Lebensgrundlage für die Bürger*innen und damit Teil der Daseinsvorsorge und wesentliche Grundlage für die Lebensqualität in der Region. Daher ist eine wirk- same und funktionstüchtige Abwasserbeseitigung essenziell.

6.7-1 Ziel – Abwasserbehandlungs- und

Abwasserreinigungsanlagen

An den als Abwasserbehandlungs- und Abwasserreinigungsanla- Keine Betroffenheit. gen festgelegten Standorten sind alle Planungen und Maßnahmen auszuschließen, die mit dieser Nutzung nicht vereinbar sind.

Die Bauleitplanung hat unter Berücksichtigung des § 50 BImSchG sicherzustellen, dass die erforderlichen Mindestabstände zu immis- sions- empfindlichen Nutzungen eingehalten werden.

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6.7-2 Ziel – Weitere Standorte von Ab- wasserbehandlungs- und Abwasserreini- gungsanlagen

Die Standorte der nicht im Regionalplan festgelegten Abwasser- Keine Betroffenheit. behandlungs- und Abwasserreinigungsanlagen einschließlich aus- reichen- der Flächen zur dauerhaften Sicherstellung der Abwas- serbeseitigung sind im Rahmen der Bauleitplanung zu sichern. Aus- genommen sind die Standorte, die für eine zukünftige Abwasserbe- handlung- oder Abwasserreinigung nicht mehr benötigt werden.

6.8 Abfallentsorgung

Grundlage für das Abfallrecht in Deutschland ist das Kreislauf- Die Abfallentsorgung im Gemeindegebiet Kirchhundem im Sinne des wirtschaftsgesetz (KrWG), das wiederum die Vorgaben des euro- Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) erfolgt in Kooperation mit päischen Abfallrechts umsetzt. Ziel ist die Schonung der natürli- dem Zweckverband Abfallentsorgung Kreis Olpe, in welchem chen Ressourcen und der Schutz von Mensch und Umwelt bei der die Gemeinde Mitglied ist. Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen.

Eine abfallarme Kreislaufwirtschaft und die Sicherung einer umwelt- verträglichen Beseitigung der nicht verwertbaren Abfälle sind die

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übergeordneten Ziele der Abfallwirtschaft in NRW.

Die Regionalplanung hat dabei die Aufgabe, vor allem für die regi- onalplanerische Sicherung raumverträglicher Standorte der erfor- derlichen Verwertungs- und Behandlungsanlagen sowie von Depo- nien zu sorgen und die im Kapitel 8.3 des LEP NRW formulierten Ziele und Grundsätze zu konkretisieren.

Abfalldeponien oder Abfallbehandlungsanlagen sind in Kirchhundem 6.8-1 Ziel – Abfalldeponien und Abfall- nicht vorhanden. behandlungsanlagen

An den als Abfalldeponien oder Abfallbehandlungsanlagen festge- legten Standorten sind alle Planungen und Maßnahmen auszu- schließen, die mit dieser Nutzung nicht vereinbar sind.

Die Bauleitplanung hat unter Berücksichtigung des § 50 BImSchG sicherzustellen, dass die erforderlichen Mindestabstände zu im- missions- empfindlichen Nutzungen eingehalten werden.

6.8-2 Ziel – Sicherung weiterer Stand- orte von Abfalldeponien und Abfallbe-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem handlungsanlagen

Die Standorte der nicht im Regionalplan festgelegten Abfalldepo- Keine Betroffenheit. nien und Abfallbehandlungsanlagen einschließlich ausreichender Flächen zur dauerhaften Sicherstellung der Abfallbeseitigung sind im Rahmen der Bauleitplanung zu sichern.

6.9 Energieleitungen

Transportleitungen für Energie, Rohstoffe und andere Produkte wer- Energietransportleitungen sind in Kirchhundem ausreichend vorhan- den ausreichend in allen Landesteilen benötigt. Festlegungen dazu den. finden sich im LEP NRW (Kapitel 8.2 LEP NRW). Um den Erforder- In der Ortschaft Marmecke ist eine private Wärmeenergieleitung zu nissen der Energiewende planerisch Rechnung zu tragen, ist ein Heizzwecken an diverse Privathaushalte verlegt und planerisch gesi- entsprechender Ausbau der Energienetze notwendig. chert. Diese Fernwärmeleitung transportiert regenerativ gewonne- nen Energie. Die Gemeinde Kirchhundem prüft in zukünftigen Bau- leitplanungen die Möglichkeit zur Errichtung von BHKWs als Versor- gungsträger für mehrere Abnehmer.

6.9-1 Grundsatz – Netzausbau bei zu- nehmender Dezentralisierung der Ener- gieerzeugung

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Bei der Planung von Energieleitungen ist die Dezentralisierung Der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Kirchhundem be- der Energieversorgungsstruktur aufgrund des Ausbaus der Erneu- kennt sich zur dezentralen Energieversorgung durch Förderung von erbaren Energien besonders zu berücksichtigen. Anreizen für die Installation bei Photovoltaikanlagen und dezentra- len Energiespeichern. 7. Rohstoffsicherung Wirtschaft und Bevölkerung unserer Industriegesellschaft sind Das Gemeindegebiet Kirchhundem spielt keine Versorgungsrolle bei auf eine sichere und bedarfsgerechte Versorgung mit energeti- energetischen bzw. nicht energetischen Rohstoffen. schen und nicht- energetischen Rohstoffen angewiesen. Für eine Reihe von Wirtschaftsbereichen stellt die gesicherte Verfügbar- keit mineralischer Rohstoffe eine existenzielle Grundlage dar (vgl. Rohstoffstrategie der Bundesregierung 2020: 7 ff.). Neben der Bauwirtschaft, sind das insbesondere die chemische Indust- rie sowie die Stahl-, Glas- und Umweltindustrie.

Im Planungsraum finden sich qualitativ hochwertige Festge- steinsvorkommen. Während sich die Abbaustätten für Kar- bonatgesteine im Raum zwischen Menden und Balve sowie im Grenzbereich zur Stadt Hagen und in Lennestadt-Grevenbrück konzentrieren, trifft man Grauwacke über- wiegend im Raum zwischen Drolshagen und Meinerzhagen sowie bei Bad Berle- burg an.

Regionalplanerische Rohstoffsicherung gewährleistet mit einer

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem raumverträglichen Steuerung des Abgrabungsgeschehens gem. § 2 Abs. 2 Nr. 4 Satz 4 ROG und Kapitel 9 LEP NRW die raum- ordnerische Grundlage für die Bedarfsdeckung der Volkswirt- schaft. Sie schafft durch die langfristige Sicherung wirtschaftlich verwertbarer Lagerstätten einen verlässlichen Handlungsrahmen (Planung, Genehmigung, Investition) für die rohstoff- gewin- nende und -verarbeitende Industrie. Zudem muss berücksichtigt werden, dass die Vorkommen oberflächennaher, nichtenergeti- scher, mineralischer Rohstoffe begrenzt, nicht vermehrbar und standortgebunden sind. Um die ungleichmäßig im Raum verteil- ten, wirtschaftlich verwertbaren Lagerstätten sowohl für den aktuellen Bedarf als auch für die Versorgung zukünftiger Gene- rationen langfristig zu sichern, muss ein nachhaltiger und maß- voller Umgang mit den vorhandenen Ressourcen angestrebt werden.

„Eine verbrauchernahe Versorgung durch weitestgehend dezent- rale Gewinnungsstellen, ergänzt durch ein möglichst umfassen- des Recycling, erscheint aus ökologischen Gründen zur Deckung des Bedarfs am sinnvollsten“ (BGR 2020: 7).

Die nachfolgenden Festlegungen für Bereiche für die Sicherung und für den Abbau oberflächennaher Bodenschätze (BSAB) kon- kretisieren die im Kapitel 9 des LEP NRW formulierten Ziele und Grundsätze sowie deren Erläuterungen, die auch für nachgeord-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem nete, fachrechtliche Verfahren unmittelbar anzuwenden sind.

7.1 Grundsatz– Rohstoffvorkommen

Bei allen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen soll Im Gemeindegebiet Kirchhundem kommt nur Vulkanit vor. die Standortgebundenheit der Rohstoffvorkommen, die in der Erläuterungskarte 7A abgebildet sind, berücksichtigt werden.

7.2 Ziel – Vorranggebiete mit Eig- nungswirkung für die Rohstoffsiche- rung

Die zeichnerisch festgelegten BSAB des Planungsraums sind Vor- Keine Betroffenheit. ranggebiete, die zugleich die Wirkung von Eignungsgebieten ha- ben.

In den BSAB hat die Rohstoffgewinnung Vorrang. Raumbedeut- same Planungen und Maßnahmen, die nicht mit der Rohstoffge- winnung vereinbar sind, sind auszuschließen.

7.3 Grundsatz – Reservegebiete

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem

Die in der Erläuterungskarte 7B abgebildeten RG für den oberirdi- Keine Betroffenheit. schen Abbau nichtenergetischer Bodenschätze haben die Rechts- qualität von Vorbehaltsgebieten, innerhalb derer langfristig die Möglichkeit des Rohstoffabbaus gesichert werden soll. Den RG soll bei der Abwägung mit konkurrierenden raumbedeutsamen Pla- nungen und Maßnahmen ein besonderes Gewicht beigemessen werden. Sie können für andere Nutzungen nur in Anspruch genom- men werden, wenn

| die Inanspruchnahme vorübergehender Art ist, | die angestrebte Nutzung nicht außerhalb dieser Gebiete realisiert werden kann und | die spätere Gewinnung der Bodenschätze langfristig nicht in Frage gestellt wird.

7.4 Ziel – Rohstoffgewinnung

Die Rohstoffgewinnung darf nur innerhalb der zeichnerisch festge- Keine Betroffenheit. legten BSAB erfolgen.

Ausnahmsweise können außerhalb der BSAB gelegene geneh- migte Abgrabungen erweitert werden, sofern andere Ziele der Raumordnung nicht entgegenstehen und auch durch die Erweite- rung insgesamt keine Raumbedeutsamkeit erreicht wird.

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7.5 Ziel – Nachfolgenutzung Keine Betroffenheit. In den BSAB muss – ggf. den einzelnen Abbauphasen folgend – nach Beendigung der Rohstoffgewinnung mit den Maßnahmen zur Umsetzung der Nachfolgenutzung begonnen werden.

Dies betrifft den | BSAB Hemer-Becke und den | BSAB Burbach-Lützeln.

7.6 Grundsatz – Folgenutzungskonzept

Liegen mehrere BSAB in einem räumlich-funktionalen Zusam- Keine Betroffenheit. menhang, so soll für diese BSAB ein raumbezogenes Folgenut- zungskonzept erarbeitet werden. Dabei sollen Naturschutzbelan- ge im Vordergrund stehen.

7.7 Ziel – Beobachtung des Abgra- bungsfortschritts

Wenn sich bei der regelmäßigen Beobachtung des Abgrabungsfort-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem schritts (ggf. durch ein landesweit einheitliches Monitoring) heraus- Keine Betroffenheit. stellt, dass

| der gem. LEP NRW definierte Mindestversorgungszeitraum in den betreffenden Bereichen unterschritten wird oder

| einzelne BSAB ganz oder teilweise faktisch nicht in Anspruch genommen werden können, ist bedarfsbezogen auf die RG auszuweichen. Dazu ist eine Regio- nalplanänderung erforderlich.

7.8 Grundsatz – Erweiterung vor Neu- aufschluss Keine Betroffenheit. Sollte sich ein Fortschreibungserfordernis für die BSAB ergeben, so soll einer Erweiterung vorhandener BSAB dem Neuaufschluss an anderer Stelle der Vorzug eingeräumt werden.

7.9 Grundsatz – Innovative Techniken, Methoden und Maß- nahmen

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Innovative Techniken, Methoden und Maßnahmen

| zur Steigerung der Rohstoffproduktivität und der Rohstoffeffizi- Keine Betroffenheit. enz, | zum sparsamen und nachhaltigen Einsatz von Primärrohstoffen so- wie | zum verstärkten Einsatz von Sekundärrohstoffen bzw. Recycling- produkten sollen entwickelt und ausgebaut werden.

8.1 Windenergie

Gemäß Grundsatz 10.2-2 LEP NRW können in den Regionalplänen Die Gemeinde Kirchhundem schließt sich umfänglich der rechtlichen Bereiche für die Nutzung der Windenergie als Vorranggebiete festge- Einordnung von WEB Vorranggebieten im Entwurf des Regionalplans des Kreises Olpe vom 22. April 2021 an: legt werden. Durch die Festlegung von WEB als Vorranggebiete soll der Aus- bau der Windenergienutzung im Planungsraum gefördert wer- …“ Ein Regionalplan muss im Zuge des Aufstellungsverfahrens die den. Rechtfertigung konkurrierender Nutzungsansprüche so gründlich schärfen und gegeneinander abwägen, dass die nachgeordneten Planungen und Zulassungsverfahren sich nicht an faktisch inhalts- leeren Planungshüllen abarbeiten müssen, sondern sich in ein zu- mindest im Grundsatz widerspruchsfreies Planungsgerüst einhängen können. Jenem Erfordernis wird der vorliegende Planentwurf auch im Hinblick auf die gesetzlichen und durch Rechtsprechung entwi- ckelten Rahmenbedingungen für die Energiewende nicht in der ge-

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botenen Weise gerecht. Die Darstellung von WEB als Vorrangzonen ist weder aufgrund hö- herrangigen Planungsrechts erforderlich, noch wirklich operational für nachgeordnete Planungs- und Zulassungsverfahren.

Soweit der Regionalplan von der Option Gebrauch macht, nach dem Grundsatz 10.2-2 des LEP Vorranggebiete für die Windenergienut- zung darzustellen, ist dies mit Blick auf die weit über kommunale Grenzen hinaus gehende Raumbedeutsamkeit dieser Problematik zwar verständlich, allerdings mit Blick auf die bislang ergangene Rechtsprechung zu den Versuchen vieler Kommunen, bauleitplane- risch rechtssichere Konzentrationszonen auszuweisen, in hohem Maße kritisch zu hinterfragen.

Gerade in Anbetracht der ständigen Rechtsprechung zu einer Aus- schlusswirkung einer Konzentrationszonenplanung auf Ebene des FNP i.S.d. § 35 Absatz 3 Satz 3 BauGB ist die Ausweisung von Vor- rangzonen im Regionalplan gänzlich unnötig. Es bedarf ohnehin ins- besondere eines schlüssigen gesamträumlichen Planungskonzeptes, das sich auf das gesamte Plangebiet erstreckt. Hierfür müssen alle als abwägungserheblich zu erkennenden Belange von der Gemeinde vollständig ermittelt werden. Im Ergebnis muss für die Windener- gienutzung im Plangebiet in substantieller Weise Raum geschaffen werden. Ob im Einzelfall die Grenze zur unzulässigen Negativpla- nung überschritten ist, kann nur angesichts der tatsächlichen Ver- hältnisse im jeweiligen Planungsraum entschieden werden.

Im Ergebnis kommt es sowieso und zwar unabhängig von einer Ausweisung von WEB als Vorranggebiete entweder zu einer Privile- gierung von Windenergieanlagen im Außenbereich oder zu einer an

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den gerichtlich festgelegten Kriterien orientierten und überprüfbaren Konzentrationszonenplanung in den FNP. Der mit der Ausweisung von WEB im Entwurf bereits jetzt erkennba- re Widerstand in betroffenen Kommunen sowie in sich betroffen füh- lenden Bevölkerungsteilen wird ohne Not zu einer erheblichen Stei- gerung von Anregungen und Einwendungen gegen den Regionalpla- nentwurf führen, ohne das sich im Ergebnis an der für die Wind- energienutzung tatsächlich zur Verfügung stehenden Fläche über- haupt Änderungen ergeben. Das Verfahren zur Aufstellung des Re- gionalplanes könnte ohne die WEB zügiger, widerspruchsfreier und rechtssicherer geführt werden, ohne die Anforderungen zur Ener- giewende zu vernachlässigen….“

Im Sinne dieser rechtlichen Einordnung hat der Ausschuss für Bau- en, Umwelt und Gemeindeentwicklung am 19.05.2021 den Be- schluss gefasst, dass die Gemeinde Kirchhundem fordert, den Ab- schnitt Energieversorgung / Windenergie mit der Ausweisung von Vorranggebieten für Windenergieanlagen (WEB) aus dem Entwurf zum Regionalplan herauszunehmen.

Nach Prüfung der WEB Entwurfsdarstellung im Regionalplan muss für das Gemeindegebiet Kirchhundem festgestellt werden, dass le- diglich „harte Tabuflächen“ als Flächenabzug berücksichtigt worden sind, soweit dies auf der vorliegenden Maßstabsebene nachvollzogen werden kann. Sollte die Entwurfsflächenkulisse des Regionalplans zu WEB-Flächen Rechtskraft erlangen, würde damit der gemeindlichen Abwägung zu „weichen Tabuflächen“ jegliche Grundlage entzogen und darüber die

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kommunale Planungshoheit unzulässig massiv beschnitten. Belange wie die Umzingelung von Ortschaften mit Windkraftanlagen (z.B. Heinsberg, Rahrbach, Welschen Ennest, Albaum und Benolpe) wären nicht ausreichend in der Planung zu Windkraftanlagen im Gemeindegebiet zu berücksichtigen. Belange von kulturhistorischer Bedeutung z.B. Fernwirkung der Landmarke Rhein-Weser-Turm bzw. der Wallfahrtskirche in Kohlha- gen und wertvolle unzerschnittene Landschaftsbestandteile mit ar- tenreichen Grünstrukturen im östlichen Gemeindegebiet blieben oh- ne Würdigung.

Nach Prüfung der WEB_Flächengröße würde mittels der Flächenku- lisse im Regionalplanentwurf ca. 8,6 % (ca. 12,88 km²/1.287,8 ha) des Gesamtgemeindegebietes (148,63 km²/14.863 ha) als WEB- Fläche festgesetzt, welches rund 35 % des Flächenpotenzials im Gemeindegebiet nach Abzug der harten Tabuflächen entspricht. Die- se Entwicklung würde mit 250% über das übliche Maß des substan- ziell Raum Schaffens hinaus gehen. Außerdem ist diese Zielvorgabe aus Gründen der Gelichbehandlung abzulehnen. Nach Prüfung des Entwurfes des Regionalplans hat kei- ne Kommune im Geltungsbereich der Planneuaufstellung eine solche Flächenkulissenvorgabe durch WEB. Die erheblichen Bedenken stützen sich auf übermäßige Betroffenheit der Gemeinde Kirchhundem bei der Anzahl und Flächengröße der Windenergiebereiche, die ausführlich in der PowerPoint Präsentation des Stadtplaners S. 40 bis 46 dargestellt ist und zur Abwägung vor- gebracht werden. Insgesamt werden erhebliche Bedenken erhoben,

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dass Ausmaß und Umfang der WEB nicht in den Werkstattgesprä- chen angesprochen wurden. Mit aller Deutlichkeit wird darauf hingewiesen, dass die Gemeinde Kirchhundem seit 2011 die Flächennutzungsplanung zu Bereitstel- lung weiterer Flächen und substantiellen Raum für die Windenergie- nutzung mit erheblichen finanziellen und personellen Aufwendungen betreibt. Ein Ergebnis konnte bisher trotz intensiver Planung und auch mehrfachen Gesprächen mit der Verfahrensstelle Wind der Bezirksregierung Arnsberg infolge der sich dynamisch ändernden Rechtsvorgaben und Rechtsprechung nicht erzielt werden. Das Ansinnen der Bezirksregierung Arnsberg zur verpflichtenden Umsetzung der WEB wirkt sich im unvertretbar großen Maße als extrem planungshemmend für unseren in Aufstellung befindlichen Teilflächennutzungsplan Windenergie aus.

8.1-1 Ziel – Windenergiebereiche

Innerhalb von WEB hat die Errichtung von Windenergieanlagen Vor- Die WEB sind aus rang vor allen anderen raumbedeutsamen Planungen und Maßnah- - Verfahrensoptimierungsgründen men. Die WEB sind in Erläuterungskarte 8A abgebildet. Ausgenom- - Mangels rechtlicher Notwendigkeit men von dem Vorrang sind kleinteilige Flächen, die nach fachge- - Aus Gründen der kommunalen Planungshoheit setzlichen Regelungen als Windenergieanlagenstandorte ausge- - Aus Gründen der Gleichbehandlung schlossen sind. aus dem Entwurf zum Regionalplan zu entfernen.

Die Gemeinde Kirchhundem erhebt erhebliche Zweifel an der rechtli- Die WEB sind dabei auf der Ebene der kommunalen Bauleitpla- chen Zulässigkeit dieser Zielvorgabe für das Gemeindegebiet Kirch-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem nung zu konkretisieren. Außerhalb der WEB können auf der Ebene hundem. der kommunalen Bauleitplanungen weitere Flächen dargestellt Das Ziel wird mit großem Nachdruck abgelehnt. bzw. Gebiete festgesetzt werden.

8.1-2 Grundsatz – Windenergieanlagen außerhalb von Windenergiebereichen Ist entbehrlich siehe Oben. Außerhalb der im Regionalplan festgelegten WEB können raum- bedeutsame Windenergieanlagen errichtet werden, sofern andere Festlegungen des Regionalplans oder fachgesetzliche Regelungen nicht entgegenstehen.

8.1-3 Grundsatz – Grenzüberschreiten- de Abstimmung

Bei der Umsetzung von WEB, die sich über mehrere Kommunen Wird berücksichtigt. erstrecken, sollen die Planungen der Belegenheitskommunen im Z.B. mit Hilchenbach haben grenzüberschreitende Abstimmungen zu Sinne einer effizienten Ausnutzung der WEB möglichst frühzeitig Windparks stattgefunden. aufeinander abgestimmt werden. Eine interkommunale Umsetzung von Windparks war bisher wegen Auch bei der Darstellung von Konzentrationszonen im Flächen- unterschiedlicher Planvoraussetzungen nicht möglich.

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem nutzungsplan, welche außerhalb der regionalplanerischen WEB liegen, sollen die Planungen benachbarter Kommunen im Sinne einer effizienten Windparkplanung möglichst frühzeitig aufeinan- der abgestimmt werden.

8.1-4 Grundsatz – Repowering von Windenergieanlagen

Zur weiteren Förderung des Ausbaus der erneuerbaren Energien Bisher ohne Belang. sollen die kommunalen Planungsträger das Repowering von Windenergieanlagen an den geeigneten Standorten durch planeri- sche Instrumente steuern und begleiten.

8.2 Solarenergie Der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Kirchhundem be- Gemäß Grundsatz 10.1-3 LEP NRW sollen geeignete Standorte für die kennt sich zur dezentralen Energieversorgung durch Förderung von Erzeugung von Energie in den Regionalplänen festgelegt werden. Anreizen für die Installation bei Photovoltaikanlagen und dezentra- Durch die folgenden Festlegungen wird der Rahmen für die Solar- len Energiespeichern. energienutzung im Planungsraum geschaffen. Bei der raumbedeut- Der Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen vor allem auf samen Solarenergienutzung in Form von Freiflächenphotovoltaikanla- geeigneten aber bislang ungenutzten Dachflächen im Kreis gen ist auch Ziel 10.2-5 LEP NRW zu beachten. Olpe soll zukünftig mit einem Genossenschaftsmodell voran- getrieben werden. Dies ist jedenfalls die Vorstellung der Bür- germeister der sieben Städte und Gemeinden und des Land-

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rats, die sich kürzlich zu einem Auftaktgespräch zur Gründung einer Energiegenossenschaft im Kreishaus in Olpe trafen. Wei- tere Informationen sind der Presseinformation 29/2021 des Kreis Olpe vom 01.03.2021 zu entnehmen.

8.2-1 Ziel – Freiflächenphotovoltaikan- lagen im Siedlungsraum

Die Errichtung von Freiflächenphotovoltaikanlagen innerhalb von Bisher keine Berührung. ASB und GIB ist nur in einer untergeordneten Größenordnung un- ter Wahrung der vorrangigen Funktionen des Siedlungsraums möglich.

8.2-2 Ziel – Freiraumbereiche mit

Zweckbindung (Regenerative Ener- gien) – Freiflächenphotovoltaikanla- gen Keine Betroffenheit.

Im Regionalplanentwurf sind schwerpunktmäßig Windenergieberei- Die Freiraum-Z (Regenerative Energien) – Freiflächenphotovol- che (WEB) für das Gemeindegebiet als Flächenkulisse ausgewiesen taik sind ausschließlich der Errichtung und dem Betrieb von worden. Andere regenerative Energieträger scheinen mit weniger

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Freiflächen- photovoltaikanlagen sowie erforderlicher Nebenanla- Nachdruck Eingang in die Entwurfsplanung zum Regionalplan erhal- gen vorbehalten. Planungen und Maßnahmen, die mit der ange- ten zu haben. strebten Nutzung nicht vereinbar sind, sind ausgeschlossen. Die Gemeinde Kirchhundem regt an, anstelle der einseitigen Wind- energieplanung einen ausgewogenen Mix an allen regenerativen Die festgelegten Bereiche sind Energieträgern im Regionalplan zu berücksichtigen. | Lennestadt-Hachen und | Lennestadt-Oedingen.

8.2-3 Ziel – Freiraumbereiche mit

Zweckbindung (Regenerative Ener- gien) – Kombikraftwerk

Der Freiraum-Z (Regenerative Energien) – Kombikraftwerk ist aus- schließlich der Errichtung und dem Betrieb von Anlagen für die Keine Betroffenheit. Gewinnung regenerativer Energien vorbehalten. Die Kombination Im Regionalplanentwurf sind schwerpunktmäßig Windenergieberei- von verschiedenen Formen der regenerativen Energiegewinnung z. che (WEB) für das Gemeindegebiet als Flächenkulisse ausgewiesen B. als sogenanntes Kombikraftwerk ist zulässig. Planungen und worden. Andere regenerative Energieträger scheinen mit weniger Maßnahmen, die mit der angestrebten Nutzung nicht vereinbar Nachdruck Eingang in die Entwurfsplanung zum Regionalplan erhal- sind, sind ausgeschlossen. ten zu haben.

Die Gemeinde Kirchhundem regt an, anstelle der einseitigen Wind- Der festgelegte Bereich ist Finnentrop-Schöndelt. energieplanung einen ausgewogenen Mix an allen regenerativen

Energieträgern im Regionalplan zu berücksichtigen.

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8.2-4 Grundsatz – Solarenergienut- zung im Städtebau

In der Bauleitplanung sollen die Rahmenbedingungen für die Wird bereits teilweise in Bauleitplanungen der Gemeinde Kirchhun- Solarenergienutzung in Form von Aufdach- und/oder Fassadenan- dem berücksichtigt. lagen ge- schaffen werden.

8.3 Weitere Energieträger Keine Betroffenheit. Neben den Potenzialen im Bereich der Wind- und Solarenergie wurden Im Regionalplanentwurf sind schwerpunktmäßig Windenergieberei- im Fachbeitrag Klima theoretische Potenziale im Bereich der Biomas- che (WEB) für das Gemeindegebiet als Flächenkulisse ausgewiesen se und Wasserkraft identifiziert. Im Planungsraum bestehen zudem worden. Andere regenerative Energieträger scheinen mit weniger Potenziale für die Nutzung von mitteltiefer und tiefer Geothermie. Auf Nachdruck Eingang in die Entwurfsplanung zum Regionalplan erhal- Ebene der Regionalplanung werden keine Bereiche für die Erzeugung ten zu haben. von Energie durch diese Energieträger festgelegt. Im Sinne einer Die Gemeinde Kirchhundem regt an, anstelle der einseitigen Wind- nachhaltigen Energieversorgung sollen die Potenziale auf nachgela- energieplanung einen ausgewogenen Mix an allen regenerativen gerten Ebenen berücksichtigt werden. (vgl. LANUV 2019) Energieträgern im Regionalplan zu berücksichtigen.

8.3-1 Grundsatz – Biomasseanlagen

Die Potenziale der Biomasseenergie sollen im Sinne einer nachhal- Keine Betroffenheit. tigen und effizienten Energieversorgung ausgeschöpft werden. Da- Im Regionalplanentwurf sind schwerpunktmäßig Windenergieberei-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem bei sollen Möglichkeiten der Effizienzsteigerung bestehender Anla- che (WEB) für das Gemeindegebiet als Flächenkulisse ausgewiesen gen besonders berücksichtigt werden. worden. Andere regenerative Energieträger scheinen mit weniger Nachdruck Eingang in die Entwurfsplanung zum Regionalplan erhal- In der Bauleitplanung sollen die räumlichen Voraussetzungen für ten zu haben. die Nutzung der Biomasseenergie geschaffen werden, wenn dies Die Gemeinde Kirchhundem regt an, anstelle der einseitigen Wind- raum- und umweltverträglich realisiert werden kann. energieplanung einen ausgewogenen Mix an allen regenerativen Energieträgern im Regionalplan zu berücksichtigen.

8.3-2 Grundsatz – Wasserkraftanlagen Keine Betroffenheit. Die Potenziale der Wasserkraftenergie sollen im Sinne einer nachhal- Im Regionalplanentwurf sind schwerpunktmäßig Windenergieberei- tigen und effizienten Energieversorgung erschlossen werden. Dabei che (WEB) für das Gemeindegebiet als Flächenkulisse ausgewiesen sollen die Potenziale an bestehenden Anlagen besonders berücksich- worden. Andere regenerative Energieträger scheinen mit weniger tigt werden. Nachdruck Eingang in die Entwurfsplanung zum Regionalplan erhal- ten zu haben. Die Gemeinde Kirchhundem regt an, anstelle der einseitigen Wind- energieplanung einen ausgewogenen Mix an allen regenerativen Energieträgern im Regionalplan zu berücksichtigen.

8.3-3 Grundsatz – Geothermie

Die Potenziale der Geothermie für die Wärme- und Stromproduk- Keine Betroffenheit. tion sollen im Sinne einer nachhaltigen und effizienten Energie- Im Regionalplanentwurf sind schwerpunktmäßig Windenergieberei- versorgung erschlossen werden. che (WEB) für das Gemeindegebiet als Flächenkulisse ausgewiesen worden. Andere regenerative Energieträger scheinen mit weniger In der Bauleitplanung sollen die Voraussetzungen für eine Ge- Nachdruck Eingang in die Entwurfsplanung zum Regionalplan erhal-

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Festlegungen Regionalplan Stellungnahme Gemeinde Kirchhundem othermienutzung geschaffen werden, sofern Potenzial dafür vor- ten zu haben. handen ist (vgl. Erläuterungskarte 8B). Die Gemeinde Kirchhundem regt an, anstelle der einseitigen Wind- energieplanung einen ausgewogenen Mix an allen regenerativen Energieträgern im Regionalplan zu berücksichtigen.

8.3-4 Ziel – Freiraumbereiche mit

Zweckbindung (Regenerative Energien) – Pumpspeicherkraft- werk Keine Betroffenheit.

Im Regionalplanentwurf sind schwerpunktmäßig Windenergieberei- Der Freiraum-Z (Regenerative Energien) – Pumpspeicherkraft- che (WEB) für das Gemeindegebiet als Flächenkulisse ausgewiesen werk ist ausschließlich für die Errichtung und den Betrieb von worden. Andere regenerative Energieträger scheinen mit weniger Wasserspeicherkraftwerken vorgesehen. Planungen und Maß- Nachdruck Eingang in die Entwurfsplanung zum Regionalplan erhal- nahmen, die mit der an- gestrebten Nutzung nicht vereinbar sind, ten zu haben. sind ausgeschlossen. Die Gemeinde Kirchhundem regt an, anstelle der einseitigen Wind- energieplanung einen ausgewogenen Mix an allen regenerativen Der festgelegte Bereich ist das Pumpspeicherkraftwerk Energieträgern im Regionalplan zu berücksichtigen. Finnentrop- Rönkhausen.

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