„RTL Crime“, „RTL Living“ Und „RTL Highlights“
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Zulassungsantrag der RTL Television GmbH für die Fernsehspartenprogramme „RTL Crime“, „RTL Living“ und „RTL Highlights“ Aktenzeichen: KEK 683-1 bis -3 Beschluss In der Rundfunkangelegenheit der RTL Television GmbH, vertreten durch die Geschäftsführerin Anke Schäferkordt, Picassoplatz 1, 50679 Köln, – Antragstellerin – w e g e n Zulassung zur bundesweiten Veranstaltung der Fernsehspartenprogramme „RTL Cri- me“, „RTL Living“ und „RTL Highlights“ hat die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) auf Vorlage der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) vom 21.11.2011 aufgrund der Sitzung vom 07.02.2012 am 22.02.2012 und am 17.04.2012 unter Mitwirkung ihrer Mitglieder Prof. Dr. Sjurts (Vorsitzende), Dr. Bauer, Dr. Brautmeier, Dr. Grüning, Dr. Hege, Dr. Hornauer, Dr. Lübbert, Prof. Dr. Mailänder, Prof. Dr. Müller-Terpitz, Prof. Dr. Schwarz, Prof. Thaenert und Dipl.-Kfm. Wagner entschieden: Auf den Antrag der RTL Television GmbH mit Schreiben vom 15.11.2011 bei der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) stehen der befristeten Zulas- sung eines digitalen Programmbouquets zur Veranstaltung der bundesweit ver- breiteten Fernsehspartenprogramme RTL Crime, RTL Living und RTL Highlights Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt im Fernsehen nicht entgegen. 2 Begründung I Sachverhalt 1 Zulassungsantrag 1.1 Die RTL Television GmbH hat mit Schreiben vom 15.11.2011 bei der NLM einen Antrag auf unbefristete Verlängerung der zuletzt auf sieben Jahre befristeten Zu- lassung ihres digitalen Programmbouquets zur Veranstaltung der Fernsehsparten- programme RTL Crime, RTL Living und RTL Highlights gestellt. Die NLM hat der KEK den Antrag mit Schreiben vom 21.11.2011 zur medienkonzentrationsrechtli- chen Prüfung vorgelegt. 1.2.1 Der Antragstellerin wurde durch Bescheid der NLM vom 15.02.2000 die Zulassung zur Veranstaltung eines täglichen, 24-stündigen digitalen Programmbouquets er- teilt, welche durch Bescheid der NLM vom 28.05.2005 um sieben Jahre verlängert wurde (vgl. Beschluss der KEK i. S. RTL World vom 18.02.2005, Az.: KEK 255). Die Zulassung berechtigte die Antragstellerin zur Veranstaltung von insgesamt vier digitalen Spartenprogrammen. Seit 2006 werden auf dieser Grundlage die Spar- tenprogramme RTL Crime und RTL Living von der Antragstellerin veranstaltet. Des Weiteren gehört zu dem lizenzierten Programmbouquet das bislang noch nicht ver- breitete Spartenprogramm RTL Highlights, dessen Veranstaltung und Ausstrahlung unter der beantragten Zulassung konkret für den Frühsommer 2012 geplant ist. 1.2.2 Die Zulassung für das Programmbouquet umfasste ein viertes Spartenprogramm RTL Passion, welches die Antragstellerin seit dem 01.12.2006 veranstaltet hat. Noch im Dezember 2006 hat die Passion GmbH eine eigene Zulassung als neue Veranstalterin des Programms Passion beantragt; die Antragstellerin hat daraufhin in Bezug auf dieses Spartenprogramm ihre zuvor durch die NLM erteilte Lizenz aufgegeben (vgl. Beschluss der KEK i. S. Passion vom 06.03.2007, Az.: KEK 391). Eine Verlängerung bzw. Neuerteilung für das Spartenprogramm Passion steht nicht an. 2 Programmstruktur und -verbreitung 2.1.1 Die beiden digitalen Spartenprogramme RTL Crime und RTL Living werden über diverse Plattformen (siehe dazu Punkt I 2.1.5) täglich 24 Stunden bundesweit als 3 Pay-TV mit digital verschlüsseltem Signal verbreitet. Das Pay-TV- Spartenprogramm RTL Highlights wird bisher noch nicht veranstaltet und ist erst in Planung; die Einbeziehung dieses Programms in mit der Antragstellerin bestehen- de Plattformverträge oder Neuabschlüsse sind bislang nicht angezeigt. Mit dem Abschluss von Plattformverträgen ist möglicherweise eine Veränderung sonstiger Einflüsse im Sinne von § 29 Satz 1 RStV verbunden, da Plattformverträge die Zu- rechnung begründende Vereinbarungen enthalten können. Daher ist die Antragstel- lerin verpflichtet, den Abschluss von Plattformverträgen der KEK gemäß § 29 Satz 1 RStV unverzüglich anzuzeigen und die Vereinbarung in Abschrift vorzulegen (§ 21 Abs. 2 Nr. 4 RStV). 2.1.2 RTL Crime ist ein unterhaltungsorientiertes Spartenprogramm für die Themen Krimi und Action. Zum Programmschema gehören nationale und internationale Serien, Kinofilme und Fernsehfilme, die sich sowohl aus Wiederholungen von Eigenproduk- tionen der Antragstellerin und Formaten des Programms RTL II, als auch aus inter- nationalen Kaufproduktionen zusammensetzen. 2.1.3 RTL Living ist ein überwiegend informationsbezogenes Spartenprogramm, in wel- chem Magazine, Coaching-Formate und Dokumentationen für unterschiedlichste Lebensbereiche gezeigt werden. Darunter fallen deutsche Eigenproduktionen wie Ratgebersendungen, Urlaubsmagazine oder Kochformate der Antragstellerin und Formaten des Programms VOX sowie Reisedokumentationen und internationale Lifestyleformate. 2.1.4 RTL Highlights soll sich an die junge Zielgruppe mit dem Schwerpunkt der 14- bis 39-jährigen Zuschauer richten und voraussichtlich im Spätsommer 2012 starten. XXX … 2.1.5 Die Programme RTL Living und RTL Crime werden über die Programmplattform der Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG („Sky“), Unterföhring, sowie über die Kabelnetze der Unitymedia NRW GmbH, Köln, und der Unitymedia Hessen GmbH & Co. KG, Köln, (zusammen „Unitymedia“) verbreitet. Zudem werden die beiden vorgenannten Programme über die IPTV-Angebote der Telefónica Germany GmbH & Co. OHG („Telefónica“), München, der Rechtsnachfolgerin der HanseNet Telekommunikation GmbH („HanseNet“), und der Vodafone D2 GmbH („Vodafo- ne“), Düsseldorf, verbreitet. Das Programm RTL Crime wird außerdem von der Eu- telsat visAvision GmbH („Eutelsat“) verschlüsselt über DVB-T in den Regionen 4 Leipzig/Halle und Stuttgart terrestrisch verbreitet. Das Programm RTL Living wird zudem über das Kabelnetz der Kabel Baden-Württemberg GmbH & Co. KG („Kabel BW“), Heidelberg, verbreitet. 2.2 Plattformverträge im Einzelnen 2.2.1 Plattformverträge mit Unitymedia, Kabel BW und Eutelsat Die Antragstellerin hat bereits im Verfahren der KEK i. S. Passion, Az.: KEK 391, einen Plattformvertrag mit der Unitymedia für die Spartenprogramme RTL Crime, RTL Living und Passion vorgelegt, welcher zugleich die Verbreitung über die Platt- formen Kabel BW und Eutelsat beinhaltete. Auf die Darstellung des Vertrags wird insoweit Bezug genommen. Soweit die Antragstellerin in diesem Verfahren zwei Änderungsverträge, XXX …, vorgelegt hat, enthalten diese lediglich Ergänzungen oder Anpassungen bisheriger Regelungen hinsichtlich der Laufzeit. Programmin- haltliche Vorgaben sind von diesen Änderungen nicht betroffen. Im Zuge des Auslaufens des Ausgangsvertrages mit Unitymedia, Kabel BW und Eutelsat XXX … nutzte die Antragstellerin die Gelegenheit zum Neuabschluss einer eigenständigen Vereinbarung mit Kabel BW für das Programm RTL Living und hat hierfür am 27.08.2010 die vereinbarten „Key Terms“ vorgelegt. Diese sehen im Wesentlichen inhaltsgleiche Vereinbarungen zur Verbreitung des Programms vor. Insbesondere soll das Programm wie bisher gleichzeitig, vollständig und unverän- dert von Kabel BW verbreitet werden. Die Beschreibung des Programms soll bei- behalten werden, spezielle Sonderkündigungsrechte sind nicht vorgesehen. Des Weiteren schloss die Antragstellerin für die Programme Passion und RTL Cri- me einen eigenständigen Plattformvertrag mit Eutelsat XXX … für die Regionen Leipzig/Halle und Stuttgart ab. Auch hierbei sind die inhaltlichen Bestimmungen im Wesentlichen gleich geblieben. Die Programmformate sind mit allgemeinen Vorga- ben umschrieben. XXX … Zudem ist klargestellt, dass die Antragstellerin in diesem festgelegten Rahmen die vollständige Kontrolle über den Programminhalt und des- sen Auswahl behält. 5 2.2.2 Plattformvertrag mit Telefónica Die Antragstellerin hat bereits im Verfahren der KEK i. S. Passion, Az.: KEK 391, einen Plattformvertrag mit Telefónica (vormals: HanseNet) für das Spartenpro- gramm Passion vorgelegt. Die neu vorgelegten Plattformverträgen für die Sparten- programme RTL Crime und RTL Living entsprechen im Wesentlichen diesem Ver- trag. Unterschiede ergeben sich lediglich in den einzelnen Programmbeschreibun- gen, XXX … Im Übrigen kann auf die Darstellungen zum Plattformvertrag mit Han- seNet im Verfahren KEK 391 Bezug genommen werden. 2.2.3 Plattformvertrag mit Vodafone Die Antragstellerin hat einen Plattformvertrag über die Verbreitung der Programme RTL Crime, RTL Living, Passion sowie eines weiteren Spartenprogramms XXX … über IPTV mit Vodafone vorgelegt. XXX … Hinsichtlich der Anforderungen der ein- zelnen Programme sind XXX … die einzelnen XXX … Programmbeschreibungen definiert. Diese sind deckungsgleich mit den bereits unter II.2.2.2 für RTL Crime und RTL Living aufgeführten Beschreibungen sowie die bereits unter II.2.2.1 dar- gestellte Programmbeschreibung von Passion bei Eutelsat. Zudem ist klargestellt, dass die Antragstellerin im Übrigen die vollständige Kontrolle über die Zusammen- stellung von Programminhalt und -auswahl behält. Die XXX … aufgeführten Vorga- ben für die einzelnen Programme beziehen sich lediglich auf die technischen An- forderungen zur Verbreitung. 2.2.4 Plattformvertrag mit Sky Der von der Antragstellerin vorgelegte Plattformvertrag mit Sky (XXX …) betrifft die Verbreitung der Programme RTL Crime, RTL Living und Passion. XXX … 3 Antragstellerin und Beteiligte 3.1 Gesellschaftszweck der Antragstellerin ist nach deren Gesellschaftsvertrag, XXX …, die Veranstaltung von Rundfunk, insbesondere von Fernsehprogrammen nach den Regelungen des Rundfunkstaatsvertrages und der Landesmediengesetze der Bundesländer, die Produktion und