Zentrum Und Peripherie Aus Literaturwissenschafflicher Sicht
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Zentrum und Peripherie Aus literaturwissenschaftlicher Sicht Martin Maurach, Miroslav Urbanec (Hrsg.) Slezská univerzita v Opavě 2017 Germanistenverband der Tschechischen Republik Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Schlesischen Universität Opava Zentrum und Peripherie Aus literaturwissenschaftlicher Sicht Priv.-Doz. Dr. Martin Maurach Mgr. Miroslav Urbanec, Ph.D. (Hrsg.) Slezská univerzita v Opavě 2017 Recenze / Rezension / Rewiev Prof. Dr. Matthias Luserke-Jaqui PhDr. Jaroslav Kovář, CSc. Vydáno s finanční podporou projektu Interní soutěže v rámci Institucionálního plánu Slezské univerzity v Opavě č. 03/ISIP/2017 “Realizace mezinárodní germanistické konference”. Gedruckt mit finanzieller Unterstützung des Projektes Nr. 03/ISIP/2017 „Organisation einer internationalen germanistischen Konferenz“ im Rahmen des Institutionalen Plans der Schlesischen Universität Opava. Published with the financial support of the project no. 03/ISIP/2017 “Organization of an International German Studies Conference” carried out as part of the Internal competition within the Institutional plan of Silesian University in Opava. ISBN 978-80-7510-262-1 Inhalt Vorwort................................................................................................................................8 Von der Peripherie zum Zentrum. Interkulturelle Literatur gestern und heute, dargestellt am Beispiel von Autoren und Autorinnen tschechischer Herkunft....................................................................................................15 Renata Cornejo „ich die vart also bewar, / daz nimmer minen blozen lip / beschowet“ Durch Exzess ins Zentrum: Die Venusfahrt als transkulturelles Initiationsverfahren im Frauendienst............................................................................31 Imre Gábor Majorossy Literarische Affinitäten des Rosswalder Schlossgartens.............................................53 Iveta Zlá Dynamische kulturelle Prozesse. Peripherisierung und Entperipherisierung der Insel Rügen.................................................................................................................61 Andrea Rudolph Figuren an der Peripherie und im Zentrum der „neuen Zeit“. Franz Grillparzers König Ottokar und Rudolf von Habsburg...............................................................................................81 Miroslav Urbanec Zentrierung und Peripherisierung. Ideengeschichte und Sprachbeobachtungen anhand von Ricarda Huchs romantischem Syntheseentwurf..................................................91 Gabriela Jelitto-Piechulik Die anthroposophische Bewegung in den böhmischen Ländern. Anmerkungen zum Aspekt von Zentralität und Peripherie ihrer Gruppierungen..........................................................................105 Sabine Voda Eschgfäller Transkulturelle Bilder der Großstadt in europäischer Kurzprosa. Elisabeth Jansteins Prosa im typologischen Vergleich..............................................119 Martin Maurach Unsichere Zentren und innere Peripherien. Paul Zifferers Roman Der Sprung ins Ungewisse......................................................129 Libor Marek Ein Leben in zwei Dimensionen – Deutsche in Schlesien.......................................141 Anna Górajek „Den Wurzeln entkommt man nicht“. Transkulturelle Erfahrungen in der deutsch-polnischen Anthologie Kindheit in Polen – Kindheit in Deutschland...............................................................................................151 Dominika Wyrzykiewicz Mitteleuropa als kulturelles Zentrum im Werk Jiří Grušas.......................................................................................................165 Ingrid Hudabiunigg Die Geburt der ‚Prager deutschen Literatur‘ aus der Dichotomie Zentrum – Peripherie.................................................................177 Manfred Weinberg Schwarze Mitte. Zur Spur der Mutter bei Paul Celan und Art Spiegelman........................................185 Thomas Schneider Das Vermächtnis der Peripherie. Kaschnitz’ Beschreibung eines Dorfes (1966)...........................................................201 Jana Hrdličková Zentrum und Peripherie in der deutschsprachigen Literatur. Am Beispiel der Hörspielpartituren Ferdinand Kriwets...........................................211 Pavel Novotný Die jungen russisch-jüdischen WandererInnen zwischen West und Ost.................................................................................................221 Paulína Šedíková Čuhová Von der Peripherie ins Zentrum. Zum Erfolg der Autoren aus den neuen Bundesländern in der deutschen Prosa nach dem Jahre 2000............................................................233 Naděžda Heinrichová Vom Kosmopoliten zum Kosmo-Polen. Zur transkulturellen Identität Artur Beckers an Hand seines essayistischen Werks..........................................................................249 Małgorzata Jokiel Von der Peripherie ins Zentrum des deutschen Lebens. Interkulturelle Bekenntnisse einer jungen Türkin in Hatice Akyüns Einmal Hans mit scharfer Soße....................................................265 Anna Warakomska Vorwort Zentrum und Peripherie wurde zum leitenden Thema der gleichnamigen Konferenz, die vom 25. bis 27. Mai 2016 an der Schlesischen Universität Opava stattfand. Die Tagung, an der beinahe 90 Fachleute aus 9 Ländern teilnahmen, wurde vom Ger- manistenverband der Tschechischen Republik und der Germanistischen Abteilung des Instituts für Fremdsprachen der Schlesischen Universität Opava organisiert. Die Tagung verfolgte das Ziel, Zentrum und Peripherie in unterschiedlichen Berei- chen zu untersuchen und einen Überblick über neue Methoden und Erkenntnisse im Bereich der sprachwissenschaftlichen, literarischen und didaktischen Forschun- gen in fünf Sektionen zu bieten: Die deutsche Sprache: Zentrum und Peripherie; Korpuserstellung und –analyse; Literatur interkulturell vs. transkulturell; Kanon und Norm in Literatur und Literaturdidaktik; Fehler und ihre Behandlung, und stellte eine Vielzahl an Fragestellungen und eine Vielzahl an Ansätzen vor. Jede Sprache ist ein dynamisches System. Deswegen interessieren sich die Sprach- wissenschaftler besonders dafür, welche sprachlichen Einheiten im Zentrum des Sprachsystems stehen und welche eher peripher sind. Die korpuslinguistische Sicht auf die Theorie von Zentrum und Peripherie bietet viele neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der germanistischen Forschungen. In der Korpuslinguistik sollte das Prinzip gelten, dass für jedes Projekt ein eigenes Kor- pus erforderlich ist, auch wenn man auf vorhandene Korpora zurückgreift. Dank korpuslinguistischer Forschungen können Daten über die funktionale Belastung von verschiedenen grammatischen Phänomenen und lexikalischen Einheiten ge- wonnen werden. Auf diese Weise zeigt sich deren Ort im Zentrum oder an der Peripherie des Sprachsystems. Zur Zeit sind auch die inter- und transkulturelle Sicht auf Kultur und Literatur von großer Bedeutung. Schwerpunkt der literaturwissenschaftlichen Forschung sind z. B. die „inter- oder transkulturelle Literatur“, der „Kulturtransfer“ oder der „transkulturelle Vergleich“. Auch in der Sprachwissenschaft hat das Thema „Zen- trum und Peripherie“ in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Hier sind es vor allem Themen wie Sprachkontakt und Sprachvergleich, die untersucht und analysiert werden. Transkulturalität oder eine ‚transkulturelle‘ Gesellschaft sollen die Hierarchie von Zentrum und Peripherie auflösen und Austausch sowie Neuformierung von Kulturelementen egalisieren. Die didaktische Sicht auf Zentrum und Peripherie stellt ins Zentrum der Überle- gungen unter anderem das Thema ‚Fehler‘, das eine fächerübergreifende Proble- matik, mit der sich neben Linguisten, Pädagogen, Didaktikern auch Soziologen und Psychologen beschäftigen, darstellt. Moderne Untersuchungen suchen z.B. Antworten auf die Fragen, was die Ursachen von Fehlern sind, und wie man sie 8 klassifizieren kann. Man stellt sich auch die Frage, ob Fehler immer negativ zu betrachten sind, oder ob sie beim Lernen und Lehren auch von Nutzen sein können. Diskutiert werden auch Fragen nach dem Verhältnis von System, Norm, Kanon und Praxis. Die meisten verschriftlichten Beiträge der Tagung werden in drei selbständigen Bänden präsentiert. Die breite thematische und historische Streuung der hier versammelten Aufsätze sowie die Vielfalt ihrer Methoden lassen die vielseitige Anschlussfähigkeit des Rahmenthemas erkennen, für die Mediävistik ebenso wie für die Gegenwartsliteratur, für die soziologischen Aspekte von Literaturpreisen genauso wie für kulturwissen- schaftliche Analysen. Darüber hinaus eröffnet der Band seinen Leserinnen und Lesern aber auch die Möglichkeit, innerhalb des hier gebotenen Einblicks in den Forschungs- stand der tschechischen germanistischen Literaturwissenschaft und einiger ihrer Nachbarn ihre jeweils eigenen Zentren und Peripherien zu lokalisieren, zu verschieben und kritisch zu reflektieren. Die Antithese „Zentrum und Peripherie“ suggeriert Hierarchien in einer Zeit, welche diese gern überall einebnen möchte oder sie als kognitive Konstruktionen relativiert. Immerhin erscheint die Hierarchie im Bild von Zentrum und Periphe- rie nicht als Stufenleiter, sondern als Binnenstruktur eines kreisförmigen Feldes, sie vollzieht einen ‚spatial turn‘, und man kann sich die Peripherien im Plural an den Rändern ausgefranst denken, ‚weich‘ und einander überlappend, bis vielleicht hin zum nächst benachbarten Zentrum. Dennoch bleibt, will man den Titel nicht zur