Bericht Des Landesrechnungshofes Über Die Vertragliche Regelung Des
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Bericht des Landesrechnungshofes über die Vertragliche Regelung des Landes mit der ASFINAG Oktober 2005 LRH – 3 -92 /6 - 200 5 Landesrechnungshof ASFINAG K u r z f a s s u n g Das Land Salzburg und die ASFINAG (Autobahnen - und Schnellstraßen - Finanzierungs -AG) haben mit W irkung 1. Jänner 1997 eine vertragliche Reg e- lung (Werkvertrag) betreffend „die Verwaltung und Erhaltung von Autobahnen und Schnellstraßen im Bunde sland Salzburg“ getroffen. Diesem Vertrag zufolge hat das Land Salzburg bestimmte Leistungen (Projek t- manageme nt, betriebliche Erhaltung u.a.) zu erbringen. Die ASFINAG entrichtet dafür dem Land je nach Art der Leistung ein entsprechendes Entgelt. Der Landesrechnungshof prüfte insbesondere die Abwicklung der Akontoza h- lungen sowie die Richtigkeit der Schlussabrechnungen. Dabei wurde festgestellt, dass die von der A SFINAG geleisteten Akontozahlungen in mehreren Fällen nicht fristgerecht erfolgten. Auch bei den vom Land vorzulegenden Schlussab- rechnungen lagen in einzelnen Fällen gerin gfügige Verzögerungen vor ; bei de n Abrechnungen selbst waren keine Mängel fes tzustellen . Entsprechend dem Ergebnis der Schlussabrechnung entstand entweder für das Land oder für die ASFINAG eine Zahllast. Für die Bereiche „Projektmanag e- ment“ und „Netto -Normkosten“ wurde je eine Schlussabr echnung jährlich erstell t; für den Bereich „ betriebliche Erhaltung“ sah der Vertrag alle zwei Jahre eine A b- rechnung vor . Der Ausgleich der Zahllast erfolgte durch das Land im Einzelfall mit einer Verspätung von über einem Jahr; durch die ASFINAG erfolgte d er Au s- gleich mit einem Verzug von bis zu knapp drei Mon aten. Die Prüfung der im Jahr 2004 abgewickelten Vergabeverfahren im Bereich der „betrieblichen Erhaltung“ ergab keine Mängel. Für den Landesrechnungshof en t- sprach das tatsächliche Ausmaß des Einsatze s von betriebswirtschaftliche n I n- strumente n (Kostenrechnung, Benchmarking) nicht den vertraglichen Besti m- mungen . Seite 2 Landesrechnungshof ASFINAG Der für die Prüfung gegenständliche Vertrag wurde seitens der ASFINAG zum 31. Dezember 2006 gekündigt. In der Folge wurde in einem so genannte n „Grundsat zübereinkommen“ zwischen Land und ASFINAG u.a. festgelegt, dass der Vertrag bereits mit Wirkung 1. Mai 2006 als aufgelöst gilt. Das vom Land für die Erhaltung und Verwaltung der Autobahnen und Schnellstraßen eingesetzte Personal wird ab diesem Z eitpunkt von der ASFINAG weiter beschäftig t. Die D e- tails dazu werden in einem „Personalüberlassungsve rtrag“ geregelt. Seite 3 Landesrechnungshof ASFINAG Inhaltsverzeichnis 1. Allgemeines ................................ ................................ ................................ ..... 6 1.1 Grundlage der Prüfung ................................ ................................ ......................... 6 1.2 Gegenstand der Prüfung ................................ ................................ ...................... 6 1.3 Berichtsaufbau ................................ ................................ ................................ ..... 7 2. Geschäftszweck der ASFINAG ................................ ................................ ...... 8 3. Vertragliche Regelung zwischen ASFINAG und Land Salzburg ............... 10 3.1 Vom Land zu erbringende Leistungen ................................ ................................ 10 3.2 Sonstige Vertragsbestimmungen ................................ ................................ ....... 12 3.3 Von der ASFINAG zu erbringende Leistungen ( Abgeltungen) ............................ 13 3.4 Kündigung des Vertrages ................................ ................................ ................... 14 4. Finanzielle Abwicklung ................................ ................................ ................ 15 4.1 Abwicklung Projektmanagement ................................ ................................ ........ 15 4.2 Entgelt auf Basis „Netto -Normkosten“ ................................ ................................ 18 4.3 Abrechnung für „Betriebliche Erh altung“ ................................ ............................. 19 5. Sonstige Vertragsbestimmungen ................................ ................................ 21 5.1 Auftragsvergaben ................................ ................................ ............................... 21 5.2 Einsatz betriebswirtschaftlicher Instrumente ................................ ....................... 22 6. Personelles ................................ ................................ ................................ .... 23 7. Grundsatzübereinkommen ................................ ................................ .......... 25 7.1 Gründung einer Betriebsgesellschaft ................................ ................................ .. 25 7.2 Personalüberlassung ................................ ................................ .......................... 26 Seite 4 Landesrechnungshof ASFINAG 8. Schlussbemer kung ................................ ................................ ....................... 28 9. Anhang ................................ ................................ ................................ .......... 29 9.1 Stellungnahme des Amtes der Salzburger Landesregierung .............................. 29 Seite 5 Landesrechnungshof ASFINAG 1. Allgemeines 1.1 Grundlage der Prüfung (1) Die Prüfung der vertraglichen Regelung des Landes mit der „Autobahnen - und Schnellstraßen -Finanzierungs -AG “, im Folgenden kurz ASFINAG oder Gesellschaft genannt, war Teil des Prüfungsprogramm es für das Jahr 2004; sie erfolgte im Ra hmen der „laufenden“ Aufgaben des Landesrechnungsh o- fes. 1.2 Gegenstand der Prüfung (1) Gegenstand der vorliegenden Prüfung war insbesondere, ob die zwischen der ASFINAG und dem Land Salzburg festgelegten Bestimmungen des zum Zwecke der "Verwaltung und Erhaltung von Autobahnen und Schnellstraßen im Bundesland Salzburg" abgeschlossenen Werkvertrages eingehalten wu r- den. Dabei lag der Schwerpunkt in der Prüfung der jährlichen A kontozahlu n- gen und der endgültigen Abrechnungen zwischen ASFINAG und Land für die Jah re 20 01 bis 2004 . Im Weiteren wurde die Einhaltung "sonstiger Vertrag s- bestimmungen" überprüft. Nicht von der Prüfung umfasst war etwa die Abwicklung bzw . Abrechnung einzelner Baulose. Schließlich wird im Bericht ein Aus blick auf die Situation nach Beendigung dieses Werkvertrages gegeben. Seite 6 Landesrechnungshof ASFINAG 1.3 Berichtsaufbau (1) Vom Landesrechnungshof festgestellte Sachverhalte sind mit „ (1) “ und d e- ren Bewertungen samt allfälliger Empfehlungen mit „ (2) “ gekennzeic hnet. Diese werden zusätzlich durch Schattierung hervorgeh oben. Von d er geprüften Stelle wurde auf die Abgabe einer Stellungnahme verzic h- tet. Das entsprechende Schreiben ist dem Bericht als Anlage ang eschlossen. Im Bericht verwendete geschlechtsspezifische Bezeichnungen gelten grun d- sätz lich für Frauen und Mä nner. Um dies en Bericht übersichtlich zu gestalten, wurde das enthaltene Zahle n- werk fallweise gerundet. Seite 7 Landesrechnungshof ASFINAG 2. Geschäftszweck der ASFINAG (1) Die ASFI NAG wurde im Jahr 1982 gegründet . Ursprünglicher Geschäft s- zweck war die Bereitstellung der Finanzmittel für den Bau von Autoba hnen und Schnellstraßen in Österreich. Die Abwicklung erfolgte im Rahmen des Hau shaltes des Bundes . Im Jahr 1997 wurde die ASFINAG aus dem Staatsbudget ausgegliedert; sie übernahm einen Schuldenstand von rund € 5,5 Milliarden ( 76 Milliarden Schilling ). Gl eichzeitig wurde der Gesellschaft das Fruchtnutzungsrecht für das gesamte Autobahnen - und Schnellstra ßennetz in Österreich übertragen. Allerdings wurde nunmehr der ASFINAG auch der Bau, die Erhaltung und der Betrieb für das gesamte Autobahnen - und Schnells traßennetz übertragen (Infrastrukturfinanzierungsgesetz 1997) 1. In die Gesellschaft, nunmehr auch „ASF INAG -Neu“ genannt, wurden die Anteile des Bundes an den beiden Bundesstraßengesellschaften „Alpen Straßen AG“ (ASG) 2 und „Österreichi- sche Autobahnen - und Schnellstraßen -AG (ÖSAG) 3 eingebracht. Im geprü f- ten Zeitraum h iel t das Land Salzburg an der ÖSAG Anteile im Ausmaß von 6,9 %. Die zu erbringenden Leistungen f inanziert die ASFINAG im Wesentlichen durch die zweckgebundenen Einnahmen aus der Vignette, aus d er fahrlei s- tungsabhängigen Maut auf Autobahnen und Schnellstraßen und aus der Ei n- hebung von Sondermauten (z .B. Tauern - oder Brennerautobahn). Um die im Wege der mittelbaren Bundesverwaltung erfolgte bauliche und b e- triebliche Erhaltung des Autobahn en - und Schnellstrassennetzes weiter hin zu gewährleisten , hat die ASFINAG mit den neun Bundesländern jeweils Werkverträge a bgeschlossen. 1 Mit Inkrafttreten des Bundesstraßenübertragungsgesetzes wurden mit Wirkung 1. April 2002 die Betriebsstandorte (e twa Autobahnmeistere ien) in das Eigentum der ASFINAG übertragen. 2 Die „Alpen Straßen AG“ ist eine im Jahr 1993 durch Verschmelzung der Arlberg Straßentunnel AG und der Brenner Autobahn AG entstandene Kap italgesellschaft. 3 Die „Österreichische Aut obahnen - und Schnellstraßen -Aktiengesellschaft“ ist eine im Jahr 1993 durch Verschmelzung der Auto bahnen - und Schnellstraßen -AG, die Pyhrn Autobahn AG, die Tauernautobahn AG und die Wiener Bundes - str aßen AG entstandene Kapitalgesellschaft. Seite 8 Landesrechnungshof ASFINAG Mit Wirkung 1. Jänner 2005 erfolgte eine Neustrukturierung der ASFINAG. Neben den drei zu 100 % im Besitz der ASFINAG befindli chen Tochterg e- sellschaften " ASFINAG Verkehrstelematik GmbH", "ASFINAG Bau Manag e- ment GmbH" und "ASFINAG Maut