Ärzte in Schleswig-Holstein Haben Ein Privileg
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Ärzte17.569 in Schleswig-Holstein haben ein Privileg: Ihre eigene Selbstverwaltung wählen. Ärzte171 stellen sich zur Wahl für die Kammerversammlung. Ärzte werden70 Mitglieder der Kammerversammlung. Stimme für die Ärzteschaft:1 Die Ärztekammer Schleswig-Holstein. Nr. 5 Mai 2018 Bad Segeberg 71. Jahrgang Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein Die Ärzte in Schleswig-Holstein haben die Wahl: In Kürze werden die Unterlagen verschickt. Bis zum 7. Juni können sie ihre Stimme abgeben. KAMMERWAHL THEMEN 16 Hohe Wahlbeteiligung Kammer macht Weg frei für BO-Änderung verhindert Fremdbestimmung 22 Stabwechsel bei Die Kammerwahl beginnt: Mehr als 17.000 Ärzte sind in Schleswig- der Kranken- Holstein wahlberechtigt. Alle Kandidaten in dieser Ausgabe. hausgesellschaft n diesen Tagen kommen die Delegier- gerät bisweilen auch in Vergessenheit. genen Selbstverwaltung im gesundheits- ten des Deutschen Ärztetages in Er- Die Ärztekammer Schleswig-Holstein politischen Diskurs. 26 furt zusammen. Mehrmals im Jahr ta- hat versucht, ihre Mitglieder in den ver- Die aktuelle Kammerversammlung Kontroverse Diskussion um gen die Kammerversammlungen der gangenen Monaten mit einer Kampagne hat im vergangenen Monat zum letz- Cannabis-Gesetz 17 Landesärztekammern. Fast per- auf die Vorteile einer Mitwirkung in der ten Mal in dieser Legislaturperiode ge- manent beraten in Deutschland Gre- eigenen Selbstverwaltung verstärkt auf- tagt. Mehrfach hat sie zu Themen ent- mien und Fachausschüsse, in denen merksam zu machen. Aus gutem Grund: schieden, bei denen Ärzten eine Fremd- IÄrzte über berufliche Angelegenheiten Eine Selbstverwaltung, deren Mitglie- bestimmung erspart bleiben sollte. Das 28 NS-Zeit: Ange- entscheiden. Sie alle sind von den Mit- der sich nicht einmal die Mühe machen, hat unmittelbare Folgen für den Arzt, passte Oberärzte gliedern ihrer jeweiligen Ärztekammer sie durch Stimmabgabe zu legitimieren, wie etwa kürzlich die Entscheidung zum gewählt und nicht etwa von einer über- wird es schwerer haben, sich in politi- Fernbehandlungsverbot. Damit Ärz- geordneten staatlichen Instanz einge- schen Auseinandersetzungen mit ihren te über solche Themen weiterhin selbst 34 setzt. Argumenten Gehör zu verschaffen. Je entscheiden können, sollten die Mitglie- Kieler Entzün- Was das für den einzelnen Arzt an mehr Ärzte dagegen ihre Stimme bei der der der Ärztekammer von ihrem Wahl- dungsforschung Vorteilen bietet, steht im beruflichen All- Wahl zur Kammerversammlung abge- recht Gebrauch machen. tag nicht immer im Vordergrund und ben, desto stärker das Gewicht ihrer ei- WEITER AUF SEITE 8 AUSGABE 5 | MAI 2018 EDITORIAL // 3 Den Wind können wir nicht ändern … Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn dieses Heft einige Tage früher als gewohnt in Ihrer Post auftaucht, werden die meisten von Ihnen dies vermutlich gar nicht als außergewöhnliches Ereignis registrie- ren, nachdem man mittlerweile ohnehin den Eindruck gewinnt, dass die Zustellung der Post einem gewissen Zufallsprinzip zu unterliegen scheint. Allerdings betrifft dies fast ausschließlich die verzögerte und nicht die beschleunigte Zustellung. In diesem Falle sind wir aktiv beteiligt gewesen. Denn das Ärzteblatt ist eben in erster Linie ein Mitteilungsblatt und kein wissenschaftliches oder Unterhaltungsmagazin für Ärztin- nen und Ärzte. Und was könnte wichtiger sein als Informationen über die bevorstehen- de Kammerwahl, auf die wir Sie seit Jahresbeginn unübersehbar eingestimmt haben. Jetzt geht diese mit der Veröffentlichung der Wahllisten in die entscheidende, die heiße Phase. Für eine aktive Rollenbesetzung ist es eindeutig zu spät. Umso wichtiger ist, dass Sie von Ihrem passiven Wahlrecht Gebrauch machen und zwar am besten unmittelbar nach dem Erhalt der Wahlunterlagen. Es ist einfacher als Sie vielleicht denken: Auf dem hellgrünen Wahlzettel quer durch alle verzeichneten Listen maximal so viele Namen ankreuzen, wie in Ihrem Wahlkreis vorgesehen sind. Cave: Schon ein Name zu viel oder handschriftliche Vermerke schließen den Wahlzettel von der Zählung aus. Die- sen hellgrünen Wahlzettel in den ebenfalls hellgrünen Umschlag legen und diesen zu- sammen mit Ihrem unterschriebenen Wahlausweis in den frankierten Rückumschlag und „ab die Post“. Dieser muss bis 18:00 Uhr am 7. Juni 2018 beim Wahlleiter eingegan- gen sein (s.o.!). Spätestens drei Tage danach können Sie das Ergebnis im Internet oder in der nächsten Ausgabe des Ärzteblattes nachlesen. Gewählte Kandidat(inn)en müssen sich dann noch bis zum 12. September gedul- den, an dem sich die neu gewählte Kammerversammlung konstituiert. Allerdings bie- ten wir den erstmals in die Kammerversammlung gewählten Mitgliedern zwei Wochen zuvor, nämlich am 29. August 2018 eine Informationsveranstaltung an, in der wir Sie gerne auf das Abenteuer „Kammerversammlung“ vorbereiten möchten. Dass ‒ und wie ‒ man tatsächlich etwas bewegen und Kammerhandeln in seinem Sinne verändern kann, hat in eindrucksvoller Manier die letzte Kammerversammlung der laufenden Wahlperiode am 18. April gezeigt. Gleich zwei richtungsweisende Be- schlüsse waren in einem fast zweijährigen Vorlauf von Kammergremien vorbereitet- und mehrfach in der Kammerversammlung vorgestellt und diskutiert worden. Nach einer teils noch heftigen und kontrovers geführten Debatte in der Novemberkammer- versammlung wurde die Satzungsänderung der Versorgungseinrichtung, die bei glei- cher Gelegenheit ihren Namen in „Versorgungswerk“ geändert hat, einstimmig be- schlossen. Noch weitreichender und mit einem bundesweiten Wahrnehmungseffekt war der Beschluss über die Änderung der Berufsordnung im Hinblick auf das sogenannte Fern- behandlungsverbot. Bisher war es Ärzten, im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen, untersagt, bei einer individuellen Anfrage zu Gesundheitsproble- men einen Patienten zu beraten. In Zukunft ist dies nach der Kontaktaufnahme über die Notrufnummer 116117 der Kassenärztlichen Vereinigung auch zugeschalteten Ärz- ten erlaubt. Diese können im Sinne einer sinnvollen Patientensteuerung dann nicht nur empfehlen, wie und durch wen das aktuelle Problem am besten behandelt werden kann, sondern bei eindeutigen Fällen auch gemeinsam mit dem Patienten zu dem Ergebnis kommen, dass ein Arztbesuch nicht ‒ oder noch nicht ‒ erforderlich ist. Eine Lösung, die bei Patienten auf hohe Akzeptanz stösst. Schreiben Sie uns gerne Ihre Meinung – wir freuen uns über ...aber die Segel anders setzen. Kritik und Anregungen: [email protected] Mit freundlichen kollegialen Grüßen Ihr Dr. Franz Joseph Bartmann Präsident Illustration: Bernd Schifferdecker Bernd Illustration: 4 // NACHRICHTEN MAI 2018 | AUSGABE 5 Inhalt Heinrich Sengelmann Kliniken expandieren NACHRICHTEN 4 ie im April eröffnete Heinrich Sen- gab es auch eine Namensänderung von gelmann Tagesklinik Hamburg Uh- Heinrich Sengelmann Krankenhaus in Heinrich Sengelmann Kliniken expandieren 4 lenhorst bietet Menschen mit see- Heinrich Sengelmann Kliniken (HSK). Dlischen Erkrankungen in Hamburg Die Umfirmierung erfolgte, weil es in- Arzneimittelausgaben im Land steigen 4 und Schleswig-Holstein professionel- zwischen drei Tageskliniken in Schles- le Unterstützung. 20 Therapieplätze ste- wig-Holstein und eine in Hamburg gibt; Pflegeberufekammer hat sich konstituiert 4 hen den Patienten im Winterhuder Weg dieses Wachstum soll sich im Namen zur Verfügung. widerspiegeln, außerdem sollen sich die Ärztekammer baut E-Health-Expertise aus 5 „In unserer neuen Einrichtung er- Mitarbeiter als Einheit fühlen. KV-Traineeprogramm in Schleswig 5 halten Menschen, die sich in kritischen Die HSK gehören zu den größten Lebensphasen befinden, die unter De- Kliniken in den Bereichen Psychiatrie, Kurz notiert 5 pressionen, Ängsten, Erschöpfung, Psychotherapie und Psychosomatik im Burnout, chronischem Stress, Verluster- Raum Hamburg. Zu den Kliniken gehö- lebnissen oder anderen seelischen Er- ren das Heinrich Sengelmann Kranken- TITELTHEMA 6 krankungen und Belastungen leiden, haus, die Tageskliniken in Ahrensburg, Hilfe“, teilte die Klinik zur Eröffnung Bargteheide, Reinbek und nun Uhlen- Wahl zur Kammerversammlung der Ärztekammer mit. Der Ärztliche Direktor Prof. Mat- horst. Die HSK zählen zum Verbund der thias Lemke verwies zur Eröffnung auf Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Das Schleswig-Holstein 8 die Versorgungskette, die mit der neuen Krankenhaus wurde 1964 in Bargfeld- Tagesklinik und den zusätzlichen Mög- Stegen im Kreis Stormarn eröffnet. Im GESUNDHEITSPOLITIK 16 lichkeiten der teilstationären Behand- vergangenen Jahr behandelten die HSK lung erweitert wurde. 3.400 Patienten vollstationär und 6.000 Kammerversammlung: Weg frei für BO-Änderung 16 Mit der Eröffnung in Uhlenhorst ambulant oder teilstationär. (PM/RED) Starke öffentliche Resonanz auf Kammerbeschluss 18 Höhere Ausgaben für Arzneimittelausgaben Landtagspolitiker informieren sich auf UKSH-Baustelle 19 KV Hamburg kritisiert Berliner Gesundheitspolitik 20 Die Ausgaben für Arzneimit- tel sind in Schleswig-Holstein im Stabwechsel bei der Krankenhausgesellschaft 22 vergangenen Jahr um 47 Mio € oder 3,8 Prozent auf insgesamt Arztruf soll Klinikambulanzen entlasten 24 rund 1,3 Mrd. € gestiegen. Dies berichtete die AOK Nordwest un- ter Berufung auf den GKV-Spit- Diskussion über Cannabis-Gesetz 26 zenverband. Die Pro Kopf-Aus- gaben je Versicherten liegen mit 530 € aber weiterhin deutlich un- IM NORDEN 28 ter dem bundesweiten Durch- schnitt von 621 €. Die Zuzahlun- NS-Zeit: Die angepassten Vertreter der Chefs, zweiter Teil 28 gen der Versicherten betrugen pro Kopf 32 €. Die AOK vermutet den Grund für den