32 Mittwoch, 24. März 2021 Schwingen Die Spitzenschwinger werden neu als Leistungssportler eingestuft. Das Sport sorgt in der Szene für rote Köpfe. 30

«Diese Leistung ist nicht selbstverständlich»

In Tokio dabei Die Schweizer Fechter qualifizieren sich als eines von nur acht Teams für Olympia. Max Heinzer erklärt wieso.

Monica Schneider «Unser Hauptziel haben wir in Ka- grossen Fechtnationen wie Frank- Jahr verlängert. In den sieben Der Sieg gegen Ägypten im Ach- finden wird, «ganz sicher ist es zan erreicht, wir sind alle sehr reich und Italien erstaunlich. ausgetragenen Turnieren feier- telfinal brachte jedoch die Ruhe jedoch nicht». Swiss Fencing Max Heinzer die 16, Benjamin happy», freut sich Heinzer. Und Die Schweizer haben einen ten die Schweizer in Paris einen zurück. Dass die Schweizer da- wird versuchen, Trainingscamps Steffen die 81, Luca Malcotti die der Athlet der FG Basel fügt an, «megaspeziellen» Moment erlebt, Sieg, gewannen späterWM-Bron- nach die Gefechte gegen Russ- mit ausländischen Fechtern zu 89, Alexis Bayard die 104 und Mi- dass eine solche Leistung nicht als die Qualifikation klar war. ze, was besonders viele Punkte land, Südkorea und Frankreich organisieren, die sich nicht für chele Niggeler die 143. Diese we- selbstverständlich sei. Er spielt «Nach einem JahrWettkampfpau- einbringt, und wurden in Hei- alle verloren und damit Achte Olympia zu qualifizieren ver- nig berauschenden Weltranglis- damit auf die Entwicklung des se waren wir körperlich zwar gut denheim Dritte. «Wir haben wäh- wurden, hat mit der Stärke der mochten, um so eine kompetiti- tenpositionen belegen die fünf Teams an, das sich seit den Spie- trainiert, aber in Sachen Präzision rend der ganzen Phase zu den Gegner zu tun – alles Topteams vere Atmosphäre zu schaffen. besten Schweizer Degenfechter. len in Rio vor vier Jahren (6.) stark und Timing fehlte mir persönlich Besten gehört», sagt Heinzer. –, «und wir waren vielleicht ganz «Wir Schweizer haben nun ein Aber: Im Team gehört das Quin- verändert hat: Er und der Basler noch viel. Und trotzdem reichte In Kazan gab es zwei Heraus- weit hinten im Hinterkopf schon Jahr lang gegeneinander gefoch- tett zur Weltspitze. Acht Mann- Steffen bilden zwar noch immer es», sagt Heinzer zufrieden. forderungen: den Druck, nicht all- ein wenig zu locker nach der Qua- ten und sind ein wenig einseitig schaften dürfen an den Spielen in die Basis, die Jüngeren Malcotti zu viel von dem zu verlieren, was lifikation», vermutet Heinzer. geworden», sagt Heinzer. Sie sei- Tokio teilnehmen, die Schweizer und Niggeler aber ersetzten Fa- Die Basis früher gelegt man sich schon erarbeitet hat, und Das Ende der wichtigen Pha- en sich schlicht nicht mehr an die sind eine davon. Nach dem Team- bian Kauter und Peer Borsky, die Die Basis zu dieser Leistung leg- den Ausfall von Steffen. Im Einzel se ist der Anfang der noch wich- Aggressivität und Explosivität Weltcup in Kazan vom Montag zurückgetreten sind (Bayard war ten er und seine Kollegen aber hatte sich bei ihm eine Fersen- tigeren: Wie nun weiter, wenn gewohnt, die beispielsweise die und Dienstag belegen sie Platz in Kazan Ersatz). Dass ein kleines früher. Die Olympiaqualifika- und Wadenverletzung akzentuiert, das nächste Ziel bereits die Spie- Südkoreaner auf die Bahn brin- vier im Worldranking hinter Land wie die Schweiz trotzdem tionsphase dauert schon seit Mai die ihn zur Aufgabe zwang. «Das le sind? Heinzer geht noch im- gen. Darauf vorbereitet sein Frankreich, Italien und der Ukrai- auf fast gleichem Niveau weiter- 2019 an – und wurde nach Aus- hat im Team einiges durcheinan- mer davon aus, dass bis Tokio schadet hinsichtlich eines olym- ne – die ersten vier sind gesetzt. fechten kann, ist im Vergleich zu bruch der Pandemie 2020 um ein dergewirbelt», sagt Heinzer. kein Weltcupturnier mehr statt- pischen Turniers sicher nicht.

Für Max Heinzer ist die Olympiaqualifikation verdient: «Wir haben während der ganzen Phase zu den Besten gehört.» Foto: Peter Schneider (Keystone)

Wie 23 Spieler zur Zukunft des Schweizer Fussballs wurden U-21: EM-Endrunde Es ist eine seltsame Europameis- U-21-EM in Slowenien Erstmals seit zehn Jahren nimmt die Schweiz wieder an einer EM-Endrunde teil. terschaft, die für die Schweiz am Donnerstag losgeht. Wegen Corona wurde sie aufgeteilt in zwei Es ist kein schöner Montag auf gen 1998/99, auch Jüngere sind nalmannschaft unterwegs sind en zu schaffen», nennt es Knup. immer schwächer. Auch darum Tranchen. Die drei Gruppenspiele dem GC-Campus, und trotzdem dabei. Die Aussichten dieser oder wären (Omeragic ist derzeit Lustrinelli verwendet viel Zeit da- wechseln viele junge Spieler früh werden in den nächsten Tagen in ist da diese Vorfreude, Auf- Spieler sind nun rosig. Und das verletzt). Dafür stehen Jordan für, mit den Spielern auch ausser- in grössere Ligen. Das kann zum Slowenien ausgetragen, die bruchsstimmung. Mauro Lustri- sind die Gründe dafür. Lotomba und Simon Sohm zur halb der Zusammenzüge in Kon- Problem werden, wenn dann die K.o.-Phase beginnt Ende Mai. nelli hat hier sein Team versam- Verfügung, auch sie standen takt zu bleiben. Einmal über- Spielzeit fehlt, wie zum Beispiel Grund dafür ist das Coronavirus. melt, es wird trainiert. —Das Talent: Stammspieler, schon in Petkovics Aufgebot. rascht der Staff seine Spieler mit in den Fällen von Andi Zeqiri in Die von Mauro Lustrinelli trainierte Es ist eine der letzten Einhei- die an sich glauben einem Anlass, zu dem Familie Brighton oder Rüegg bei Hellas SFV-Auswahl hat eine schwierige ten auf Schweizer Boden. Ges- Das Talent war schon immer da. —Das Zusammensein: und Freunde eingeladen sind, das Verona. In anderen Fällen profi- Gruppe erwischt, sie trifft der tern sind die 23 jungen Fussbal- Dass die Schweiz nun aber wie- Ein Familienausflug an die EM kommt gut an. Captain Kevin Rü- tiert die U-21, Lotomba und Dan Reihe nach auf England (Donners- ler nach Slowenien aufgebro- der ein Team auf diesem Niveau Die Schweizer Auswahl spielte egg findet: «Auf dem Platz sind Ndoye messen sich in der Ligue tag, 15 Uhr), Kroatien (Sonntag, chen, sie haben sich für die hat, hat viel mit der A-National- eine herausragende EM-Quali- wir fast schon eine Familie.» 1 mit der Weltauswahl von Paris- 18 Uhr) und Portugal (Mittwoch, U-21-EM qualifiziert. Sie sind die mannschaft zu tun. Wenn es fikation mit nur einer Niederla- Und Knup sagt: «Bei diesem SG. Sohm konnte mit seinem 31.März,18 Uhr). Die Gruppen­ ersten nach derAuswahl, die 2011 ganz oben Lücken zu füllen gab, ge gegen Frankreich. Die indivi- Paket, das wir bieten, erwarten neuen Verein Parma schon gegen sieger und -zweiten erreichen die dabei war, eine Auswahl mit Yann stiegen die besten U-21-Spieler duelle Qualität ist ein Baustein wir Identifikation. Das ist für Milan und Juventus antreten. Viertelfinals. Die Spiele werden Sommer, und auf. , , für den Erfolg, ein anderer ist, uns ein grundlegender Wert.» Vor allem die Kader der Grup- live auf SRF 2 gezeigt. (mro) . Das Team damals , Cedric Itten oder was der Staff in den Monaten vor pengegner England und Portugal schaffte es in den Final. bestritten kaum dem ersten Ernstkampf inves- —Der Clubfussball: Wenn die sind individuell noch um einiges Schweizer Aufgebot «Das ist nicht mit heute ver- mehr als fünf Spiele für die U-21. tiert hat. «Die Basis, um Vertrau- U-21 die bessere Plattform ist besser besetzt als das der Schwei- Tor: Timothy Fayulu (Sion), Philipp Köhn gleichbar», sagt Adrian Knup. Der Nun befindet sich die Auswahl Die U-21 ist, gerade mit der Qua- zer, das ist auch Lustrinelli be- (Wil), Anthony Racioppi (Dijon). – Abwehr: frühere Nationalstürmer ist heu- von Vladimir Petkovic auf einem lifikation für eine EM, auch eine wusst. Das beste Spiel der Quali- Jan Bamert (Sion), Jordan Lotomba (Nizza), Miro Muheim (St. Gallen) Kevin Rüegg te Delegierter der U-21. Im Okto- stabilen Niveau, und Lustrinelli gute internationale Plattform. fikation zeigte sein Team aber (Hellas Verona), Silvan Sidler (Luzern), ber 2018 übernahm er, kurz vor hatte zweieinhalb Jahre Zeit, et- «Von dieser profitieren alle», sagt ausgerechnet im Hinspiel gegen Leonidas Stergiou (St. Gallen), Jasper van ihm hat Lustrinelli angefangen, was aufzubauen. Knup. Die Spieler, weil sie ins Frankreich – ein Team mit einem der Werff (Basel) Cédric Zesiger (YB). der Trainer. Es ging eine enttäu- Vor zehn Tagen gab der Tes- Schaufenster geraten, die Clubs, geschätzten Marktwert von fast – Mittelfeld: Toni Domgjoni (Zürich), schende Kampagne zu Ende, die siner sein Kader bekannt. Es ist weil sie mit den Spielern irgend- einer halben Milliarde. Die Kastriot Imeri (Servette), Alexandre Janke- Schweiz verpasste die EM 2019, gut besetzt, auf allen Positionen, wann einmal Geld verdienen Schweiz gewann 3:1. Und diese witz (Southampton), Petar Pusic (GC), Fabian war in ihrer Gruppe gerade mal obwohl auch Lustrinelli mit Eray möchten. Die Schweizer Vereine Partie führte zur Erkenntnis: Mit Rieder (YB), Simon Sohm (Parma), Bastien Toma (Genk). – Angriff: Jérémy Guillemenot besser als Liechtenstein. Für Cömert, Becir Omeragic und Ru- können eine solche Bühne nur diesem Team ist vieles möglich. (St. Gallen), Felix Mambimbi (YB), Dan Knup und Lustrinelli beginnt da- ben Vargas drei Spieler fehlen, Grosse EM-Vorfreude: Pusic und bedingt bieten, die Super League Ndoye (Nizza), Filip Stojilkovic (Aarau), nach die Arbeit mit den Jahrgän- weil sie bereits mit der A-Natio- Lotomba. Foto: Keystone wird im europäischen Vergleich Marcel Rohner Andi Zeqiri (Brighton).