Spandau, Hakenfelde
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IfS Berlin Profile Berliner Großsiedlungen 1 Spandau, Hakenfelde Quelle: IfS, Kartengrundlage: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg und OpenStreetMap Geographische und historische Eckdaten Stadträumliche Lage im Norden des Bezirks Spandau Fläche; Einwohner (EW)/km2: 0,61 km², 13.908 EW/km² ÖPNV-Versorgung ca. 3,5 km bis S -Bahn S3/S9 (Spandau), ca. 2,5 km bis U- Bahn U7 (Altstadt Spandau) Planungsräume (PLR) 05010102 (überwiegend), 05010103 (kleiner Teil) Referenz-Planungsraum (R-PLR) 05010102 Entstehungszeitraum/ -zusammenhang verschiedene Bauabschnitte der 1920er bis 1980er Jahre Wohnlagen; Anteil EW in einfacher Wohnlage 100% mittlere Wohnlage Daten zur Bevölkerung Einwohner; Veränderung 2010-2020 2010: 9.039 2020: 8.484 2010-2020: -555; -6,1% EW mit MH Anteil 2010: 1.219 2020: 1.944 2010: 13% 2020: 23% Ausländische EW Ausländeranteil 2010: 533 2020: 1.121 2010: 6% 2020: 13% Jugend-(J), Altenquotient (A)* (Bezirk) J: 20,4 (29,2) A: 43,6 (36,2) J und A* Personen mit MH (Bezirk) J: 35,4 (43,6) A: 19,9 (14,5) Anteil EW mit >5 J. Wohndauer >10 J. Wohndauer 62,3% 41,6% Soziale Entwicklung Arbeitslosigkeit* (Bezirk) 5,3% (5,6) Transfereinkommensbezieher* (Bezirk) 15,3% (16,9) unter 15 Jahre*: 40,6% (38,6) Status-Index 2009**: mittel 2019*: mittel Dynamik-Index* stabil EW = Einwohner, MH = Migrationshintergrund, *R-PLR (Daten aus dem Monitoring Soziale Stadtentwicklung (SSE) 2018), ** R-PLR (Daten aus dem Monitoring Soziale Stadtentwicklung (SSE) 2008) 1 IfS Berlin Profile Berliner Großsiedlungen 1.1 Abgrenzung der Großsiedlung und Bezug zu Förderkulissen Hakenfelde, die nördlichste Spandauer Bezirksregion, wird im Norden und Westen durch den Spandauer Forst und im Osten durch den Verlauf der Oberhavel begrenzt. Im Süden markiert der Verlauf der ehemaligen Spandauer Befestigungsanlage rund um die Neustadt die Grenze der Region. Das untersuchte Gebiet befindet sich zentral in der Bezirksregion zwischen den Hauptverkehrsstraßen Streitstraße und Schönwalder Allee. Rund um die Oberhavel und den Spandauer See weiter östlich befinden sich die ehemaligen Industrieflächen der „Wasserstadt Oberhavel“, eines großen Entwicklungsgebiets, die derzeit bebaut werden. 1.2 Eckpunkte zu Gebiet und Gebietsbevölkerung Das Gebiet ist mit 0,61 km2 und rund 8.500 Einwohnern relativ klein und liegt mit einer Bevölkerungsdichte von etwa 14.000 EW/km² im Mittelfeld der untersuchten Siedlungen. Die Wohnbevölkerung hat sich in den letzten zehn Jahren deutlich verringert und das, obwohl der Altenquotient nicht auffällig vom bezirklichen Durchschnitt abweicht. Die überdurchschnittliche Wohndauer deutet allerdings auf stabile Nachbarschaften hin. Der Jugendquotient liegt im Vergleich zum Bezirk auf niedrigem Niveau. Das gilt auch für die Personen mit Migrationshintergrund. Da diese im Gebiet ohnehin nicht auffällig stark vertreten sind, lässt sich schließen, dass ein Generationswechsel noch kaum begonnen hat. Die Anzahl der Arbeitslosen liegt unter dem bezirklichen Durchschnitt, noch deutlicher unterdurchschnittlich ist der Anteil der Transfereinkommensbezieher im Gebiet. Der Status-Index wird vom MSS 2009 und 2019 als „mittel“ bewertet, der Dynamik-Index weist ebenfalls auf eine stabile soziale Lage hin. 1.3 Wohnungsbestand und Wohnumfeld Entlang der Streitstraße befindet sich Bebauung aus unterschiedlichen Bauabschnitten der 1920er bis 1940er Jahre, überwiegend drei- bis viergeschossig mit großen, begrünten Innenhöfen. Die Wohnanlagen befinden sich zu großen Teilen (ausgenommen der Eckgrundstücke an der Streitstraße) im Eigentum der Charlottenburger Baugenossenschaft (insgesamt 2242 WE im Gebiet), deren Spandauer Hausverwaltung ihren Sitz an der Cautiusstraße hat. Entlang des Walldürner Wegs prägt eine stark durchgrünte Zeilenbauweise das Bild der Großsiedlung, die Immobilien sind überwiegend im Eigentum der Deutsche Wohnen. Die Straße Am Forstacker wird von Wohnhochhäusern mit bis zu 18 Geschossen dominiert, im südlichen Teil befinden sich einige Reihenhäuser. Östlich der Streitstraße findet sich sowohl ein langer fünfgeschossiger Gebäuderiegel (Vonovia) als auch ein Apartmenthaus der Berlinovo mit bis zu neun Geschossen sowie verschiedene Wohngebäude mit vier bis fünf Geschossen (insgesamt 95 WE). 2 IfS Berlin Profile Berliner Großsiedlungen Abbildung 1.1: Wohnungsbestände Charlottenburger Baugenossenschaft Wohngebäude aus den 1960er Jahren (links) sind zum Teil frisch saniert mit Aufstockungen und barrierefreiem Ausbau am Michelstadter Weg und an der Cautiusstraße.1 Die Immobilieneigentümer trennen ihre Freiflächen überwiegend stark voneinander ab, sodass nicht an allen Stellen eine Durchgängigkeit gewährleistet ist. Dennoch existieren abseits der Straßen viele separate Erschließungswege für Fußgänger. In den Innenhöfen befinden sich an einigen Stellen Spielmöglichkeiten, außerdem Tischtennisplatten und kleinere Spielplätze der Wohnungsunternehmen, die sich überwiegend in einem gepflegten Zustand befinden (s. Fotos). Abbildung 1.2: Wohnungsbestände Deutsche Wohnen Wohnanlage der Deutsche Wohnen (Durchführung von Instandsetzungsmaßnahmen im Herbst 2020). Abbildung 1.3: Wohnungsbestände der Vonovia Gebäude entlang der Streitstraße mit Spielplatz vor den Häusern. Abbildung 1.4: Bebauung im Kulbeweg Apartmenthaus der Berlinovo, weitere Wohnanlage bestehend aus 6 Häusern an Kulbeweg und Goltzstraße, weitere Häuser in vergleichsweise schlechterem Sanierungsstand dazwischen. 1 Quelle alle Fotos: IfS 2020 3 IfS Berlin Profile Berliner Großsiedlungen Abbildung 1.5: Wohngebäude Am Forstacker (Becker & Kries) Die Wohnanlage besteht aus drei Wohnhochhäusern, einem großen Parkhaus und einem zweigeschossigen Anbau mit Kneipe und Arztpraxen. 1.4 Öffentliche Grünflächen, Spiel- und Sportplätze Innerhalb der Abgrenzungen des Gebiets befindet sich der grün gestaltete Wansdorfer Platz mit einem im Jahr 2020 erneuerten Spielplatz und einer ebenfalls erneuerten Multifunktionssportfläche (Fußball/Basketball). Außerdem befindet sich eine - allerdings wenig gestaltete - Grünfläche hinter den Häusern zwischen dem Walldürner Weg und Am Forstacker, die als U-Bahntrasse bezeichnet wird. Der unmittelbar an die Großsiedlung angrenzende Waldpark Hakenfelde mit altem Baumbestand umfasst neben einem großen Spielplatz auch das Stadion Hakenfelde sowie mehrere weitere Fußball- und Tennisplätze, im Südosten grenzt der Maselakepark mit der Hafenpromenade entlang des Nordhafens und zwei weiteren Spielplätzen an. Abbildung 1.6: Öffentliche Spiel- und Bolzplätze Bolzplatz auf der „U-Bahntrasse“ (links) und am Wansdorfer Platz (rechts), Teil des Spielplatzes am Wansdorfer Platz. 1.5 Soziale, kulturelle und Nahversorgungs-Infrastruktur Das Gebiet befindet sich im Einzugsbereich der Carl-Schurz-Grundschule an der Hakenfelder Straße und der Eichenwald-Grundschule an der Schönwalder Allee. Außerdem existieren eine private Grund- und eine Förderschule im nahegelegenen Evangelischen Johannesstift. Darüber hinaus ist im Gebiet die Heinrich-Böll-Oberschule (ISS) angesiedelt, die seit knapp 30 Jahren in Behelfsgebäuden untergebracht ist.2 Momentan laufen die Bauarbeiten für einen Schulneubau mit einer integrierten Jugendfreizeiteinrichtung.3 Auch die angrenzende Sporthalle wird derzeit saniert. Die Oberschule bietet ein Sport-, Kunst-, Musik- sowie ein bilinguales Profil an. Eine weitere Bildungseinrichtung ist die Jugendverkehrsschule, deren Gelände sich neben der Heinrich-Böll-Oberschule befindet, die aber im Zuge der Umbauarbeiten möglicherweise geschlossen werden muss. 4 2 https://leute.tagesspiegel.de/spandau/macher/2020/03/24/116242/30-mio-baustelle-nach-30-jahren-geht-es-los-an-der- boell-schule/ (zuletzt abgerufen am 08.10.2020). 3 https://www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/wettbewerbe/ergebnisse/2017/heinrich_boell_schule/preis_1.shtml (zuletzt abgerufen am 08.10.2020). 4 https://www.berliner-woche.de/hakenfelde/c-bildung/chance-fuer-jugendverkehrsschule-hakenfelde_a257899 (zuletzt abgerufen am 08.10.2020). 4 IfS Berlin Profile Berliner Großsiedlungen Abbildung 1.7: Schulen Behelfsgebäude der Heinrich-Böll-Oberschule, Sporthalle der Heinrich-Böll-Oberschule, Carl-Schurz- Grundschule. Im Gebiet selbst befinden sich drei Kindertagesstätten in privater Trägerschaft an der Streitstraße (Kita „Elfenbein“, „Haus der kleinen Freunde“ und „Kita der kleinen Knöpfchen“) sowie eine weitere am Hohenzollernring (Waldfüchse Spandau). Nördlich des Gebietes befinden sich vier weitere Kindertagesstätten, darunter auch eine in öffentlicher Trägerschaft. Auch südöstlich am Maselakepark befinden sich zwei Kindertagesstätten. Abbildung 1.8: Kitas Die zwei Kitas im Waldpark Hakenfelde mit frei stehenden Gebäuden sowie die Kita Waldfüchse Spandau und „Haus der kleinen Freunde“ in Ladenlokalen. Nördlich des Gebiets im Waldpark Hakenfelde befindet sich die Jugenfreizeiteinrichtung „Quader“ des Bezirksamts Spandau. Sie organisiert wöchentliche Programme gemeinsam mit den beiden weiteren Einrichtungen der Bezirksregion am Aalemannufer und an der Havelspitze. In der Rauchstraße befindet sich das Familienzentrum „Villa Nova“ mit verschiedenen Angeboten für Familien mit kleinen Kindern und Stadtteiltreffs sowie einem offenen Garten für Kleinkinder. Abbildung 1.9: Kinder- und Jugendeinrichtungen/Treffpunkte JFE „Quader“, Beratungseinrichtung der Stadtmission in einem Ladenlokal, das Familienzentrum „Villa Nova“ befindet sich in einem kleinen Altbau versteckt neben den Nachbarhäusern. Ein sozialer Treff und eine Stadtteilkoordination werden derzeit durch den Träger Gemeinwesenverein Haselhorst e.V. aufgebaut. Dazu