Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburgische Seenplatte

Managementplan für das FFH-Gebiet DE 2446-301 „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei

Dieses Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Europä- ischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes

und mit Mitteln aus dem Haushalt des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Meck- lenburg-Vorpommern finanziert.

Impressum

Herausgeber: Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Ansprechpartner: Mecklenburgische Seenplatte Herr Grönert Neubrandenburg

Abteilung Naturschutz und Landschaftspflege, Wasser und Boden Neustrelitzer Straße 120 17033 Neubrandenburg Telefon: (0395) 380-69404 http://www.mv-regierung.de Email: [email protected]

Auftragnehmer / Bearbeiter: Grünspektrum-Landschaftsökologie Dr. Volker Meitzner Ihlenfelder Str. 5 Dipl.-Biol. Gesine Schmidt 17034 Neubrandenburg Telefon: (0395) 4210268 Telefax: (0395) 4210269 E-Mail: [email protected] Internet: www.gruenspektrum.de

Institut biota Dr. Volker Thiele Nebelring 15 Dipl.-Landsch.ökol. Eike Beutler 18246 Bützow Assessor Bodo Degen Telefon: (038461) 9167-0 Dipl.-Landsch.ökol. Nina Malkomes Telefax: (038461) 9167-50 E-Mail: [email protected] Internet: www.institut-biota.de

FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Inhaltsverzeichnis I Teil Grundlagen ...... 10 I.1.1 Grundlagen ...... 10 I.1.2 Aktueller Zustand, Landnutzungen, Tourismus- und Erholungsnutzungen ...... 16 I.1.3 Schutzgebiete ...... 22

I.2 Bedeutung des Gebietes für das europäische Netz Natura 2000 ...... 27 I.2.1 Gemeldete und erfasste Lebensraumtypen (LRT) des Anhangs I und Arten des Anhangs II FFH-RL ...... 27 I.2.2 Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Lebensraumtypen und Arten für das europäische Netz Natura 2000 ...... 32 I.2.3 Arten nach Anhang IV FFH-RL ...... 36

I.3 Erhaltungszustand der signifikanten Lebensraumtypen und der Habitate der Arten/ maßgebliche Bestandteile ...... 37 I.3.1 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie ...... 37 I.3.2 Arten des Anhangs II ...... 49 I.3.3 Vogelarten nach Vogelschutz-Richtlinie ...... 61 I.3.4 Weitere maßgebliche Bestandteile ...... 65

I.4 Zusammenfassende Bewertung des Gebietes ...... 70 I.4.1 Schutzzweck ...... 70 I.4.2 Defizitanalyse / schutzobjektbezogene Erhaltungsziele ...... 71 I.4.3 Funktionsbezogene Erhaltungsziele ...... 78 II Teil: Konsensorientierte Umsetzung der Maßnahmen: Erarbeitung unter Berücksichtigung sozioökonomischer Belange...... 87

II.1 Bewertung der vorhandenen und geplanten Nutzungen ...... 87 II.1.1 Verträgliche Landnutzungen ...... 88 II.1.2 Verträgliche Tourismus- und Erholungsnutzungen und Erschließungen...... 89 II.1.3 Verträgliche gewerbliche Nutzungen und Infrastruktureinrichtungen ...... 90 II.1.4 Unverträgliche Nutzungen ...... 90 II.1.5 Geplante Maßnahmen und Nutzungen ...... 93

II.2 Maßnahmen ...... 103 II.2.1 Festlegung der erforderlichen Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen ...... 103 II.2.2 Festlegung von vorrangigen und wünschenswerten Entwicklungsmaßnahmen) ...... 140

II.3 Instrumente zur Umsetzung der Maßnahmen ...... 143 II.3.1 Cross Compliance-Bestimmungen ...... 145 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

II.3.2 Finanzierungsinstrumente zur Umsetzung der Maßnahmenvorschläge ...... 159

II.4 Kosten und Finanzierung der Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen . 160 Teil III Anlagen zum Managementplan ...... 167

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1. Lage des FFH-Gebietes, dargestellt sind auch die Grenzen des SPA-Gebiets und der durch die Landesforstverwaltung M-V bereits bearbeiteten Waldflächen, die Gebietsabgrenzung im Detail sind der Karte 2 zu entnehmen...... 15 Abbildung 2: Flächenanteile der Hauptnutzungsformen im Plangebiet ...... 16

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Flächenanteile der Hauptnutzungsformen im Plangebiet ...... 16 Tabelle 2: Planungen und geplante Projekte innerhalb und angrenzend an das FFH-Gebiet. ... 19 Tabelle 3: Maßgebliche Gebietsbestandteile des Vogelschutzgebietes DE 2446-401 „Waldlandschaft bei Cölpin“ ...... 22 Tabelle 4: Lebensraumtypen des Anhangs I im Gebiet und gesetzlicher Biotopschutz (Kennzeichnung der prioritären LRT mit*) ...... 25 Tabelle 5: Gemeldete Vorkommen von LRT und aktuell ermittelte LRT des Anhangs I...... 27 Tabelle 6: Gemeldete Vorkommen und aktuell ermittelte Arten des Anhangs II ...... 30 Tabelle 7: Relevante Brutvogelarten mit besonderem Schutz- und Managementerfordernis ..... 32 Tabelle 8: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden LRT für das Netz Natura 2000 ...... 33 Tabelle 9: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Arten mit kleinräumigen Habitaten für das Netz Natura 2000 ...... 34 Tabelle 10: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Tierarten mit großen Raumansprüchen für das Netz Natura 2000 ...... 35 Tabelle 11: Vorkommen von Arten des Anhangs IV ...... 36 Tabelle 12: Bewertung des Erhaltungszustands der Lebensraumtypen ...... 38 Tabelle 13: Bewertung des Erhaltungszustands der Habitate der Arten des Anhangs II FFH-RL ...... 50 Tabelle 14: Bewertung des Erhaltungszustands der Habitate von Vogelarten im FFH-Gebiet ... 62 Tabelle 15: Weitere standörtliche oder funktionelle „maßgebliche Bestandteile“ im Gebiet ...... 65 Tabelle 16: Plausibilitätsprüfung der Lebensraumtypen ...... 73 Tabelle 17: Aktueller und anzustrebender Erhaltungszustand der LRT ...... 76 Tabelle 18: Aktueller und anzustrebender Erhaltungszustand der Habitate der Arten nach Anhang II FFH-RL ...... 77 Tabelle 19: Funktionsbezogene Erhaltungsziele der Lebensraumtypen, der Arten nach Anhang II FFH-RL sowie der managementrelevanten Vogelarten nach VS-RL ...... 79 Tabelle 20: Pläne und Projekte im FFH-Gebiet...... 94 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Tabelle 21: Kritierien zur Beurteilung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen in Bezug auf Lebensraumtypen ...... 101 Tabelle 22: Zusammenstellung der Maßnahmen ...... 107 Tabelle 23: Pflichten der landwirtschaftlichen Betriebe zur nationalen Umsetzung der Cross Compliance-relevanten Naturschutzvorschriften mit Bezug zum Gebietsmanagement 145 Tabelle 24: Feldblockbezogene Cross Compliance-Anforderungen an landwirtschaftliche Betriebe ...... 148 Tabelle 25: Kostenschätzung und Angabe der Kostenart für erforderliche Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen...... 161

Kartenanlagen Karte 1a Aktueller Zustand, Planungen (1:25.000) Karte 1b Schutzgebiete (1:25.000) Karte 2a Lebensraumtypen – Bestand und Bewertung des Zustandes (1:10.000) Karte 2b Habitate der Arten Anhang II – Bestand und Bewertung des Zustandes (1:10.000) Karte 2c Habitate der Vogelarten VS-RL – Bestand und Bewertung des Zustandes (1:10000) Karte 3 Maßnahmen (1:10.000)

FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Zusammenfassung Durch das Land Mecklenburg-Vorpommern wurde das FFH-Gebiet „Wald- und Kleingewässer- landschaft bei Burg Stargard“ (EU-Nummer: DE 2446-301) mit einer Größe von 1.192 ha als besonderes Schutzgebiet im Sinne von Artikel 3 in Verbindung mit Artikel 4 der FFH-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.05.1992) der EU-Kommission vorgeschlagen. Es lässt sich der Landschaftszone „Rückland der Mecklenburgischen Seenplatte“ (3), der Großlandschaft „Oberes Tollensegebiet“ (32) und den Landschaftseinheiten „Kuppiges Tollensegebiet mit Wer- der“ (320) sowie „Woldegk-Feldberger-Hügelland“ (322) zuordnen. Es liegt im Landkreis Meck- lenburgische Seenplatte in den Amtsbereichen des Amtes und der Stadt Neu- brandenburg. Nach Artikel 6 Absatz 1 der FFH-Richtlinie sind durch die Mitgliedsstaaten für die besonderen Schutzgebiete die nötigen Erhaltungsmaßnahmen rechtlicher, administrativer oder vertraglicher Art festzulegen, die den ökologischen Erfordernissen der natürlichen Lebensraumtypen nach Anhang I und der Arten nach Anhang II entsprechen, die in den Gebieten vorkommen. Unter intensiver Beteiligung der Betroffenen wurde im Zeitraum 2011 bis 2013 der Managementplan für das FFH-Gebiet „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ DE 2446-301 er- stellt. Er soll dazu beitragen, die Naturschutzanforderungen möglichst im Konsens mit den Akt- euren vor Ort zu erfüllen. Im Rahmen der Meldung 2004 an die Europäische Kommission wurden im Standarddatenbogen (SDB) für das FFH-Gebiet acht Lebensraumtypen (davon ein prioritärer Wald-Lebensraumtyp) gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie gemeldet. Nach den Kartierungen im Jahr 2011 konnten alle fünf gemeldeten Lebensraumtypen des Offenlandes bestätigt werden: Natürliche eutrophe Seen (3150), Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260), Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (6210), Feuchte Hochstaudenfluren (6430) sowie Kalkreiche Nie- dermoore (7230). Zusätzlich wurden mit den Lebensraumtypen Übergangs- und Schwingrasen- moore (7140) und Magere Flachland-Mähwiese (6510) zwei weitere Lebensraumtypen aufge- nommen. Im Zuge der Bestandsaufnahme der Offenlandlebensraumtypen konnten damit für das Gebiet insgesamt sieben Offenlebensraumtypen des Anhang I der FFH-Richtlinie kartiert wer- den. Mit 52,82 ha werden 2,6 % des FFH-Gebietes von Lebensraumtypen des Offenlandes ein- genommen. Die Erfassung, Bewertung und Planung der Waldlebensraumtypen erfolgt in Meck- lenburg-Vorpommern durch die Forstverwaltung in einem eigenen Fachbeitrag „Wald“. Zum Zeitpunkt der Abgabe des vorliegenden Managementplans war der Fachbeitrag bestätigt, so dass Angaben zu den Waldlebensraumtypen nachrichtlich übernommen wurden. Die sechs ge- meldeten Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie (davon eine prioritäre Art) für das FFH-Gebiet konnten bestätigt werden: Fischotter (1355), Großes Mausohr (1324), Rotbauchunke (1188), Kammmolch (1166), Bachneunauge (1096) und Eremit* (1084*). Für das Gebiet liegen zusätz- lich Nachweise der Arten Biber (1337), Großer Feuerfalter (1060) sowie Mopsfledermaus (1308) vor. Im Rahmen des vorliegenden Managementplanes für das FFH-Gebiet wurden für Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie die Habitate kartiert und bewertet (Rotbauchunke, Kammmolch) bzw. Habitate eingeschätzt (Fischotter, Biber). Für das Bachneunauge erfolgte vorerst eine the- oretische Bearbeitung aufgrund vorliegenden Datenmaterials verschiedener Studien. Der Fach- beitrag zum Bachneunauge wird derzeit im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Natur und Geologie erstellt und wird nach Fertigstellung dem Managementplan als Anhang beigefügt. Die Fachbeiträge zum Eremit* und Große Feuerfalter wurden in den Managementplan eingearbeitet. Die Arten Mausohr und Mopsfledermaus werden durch die obere Naturschutzbehörde bearbei- tet. Die Bedeutung der Vorkommen der Lebensräume und Arten wird aus Landessicht bewertet. Da das FFH-Gebiet vom Europäischen Vogelschutzgebiet „Waldlandschaft bei Cölpin“ (EU- Nummer: DE 2446-401) überlagert wird, werden die Vogelschutzbelange im Rahmen der Ma- nagementplanung mit bearbeitet, d. h. für die relevanten Vögel des SPA-Gebietes wurden die Habitate ausgegrenzt und bewertet. Hierzu zählen Wespenbussard, Schwarzmilan, Rotmilan, 7 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Rohrweihe, Schreiadler, Kranich, Eisvogel, Schwarzspecht, Mittelspecht, Sperbergrasmücke, Zwergschnäpper, Heidelerche und Neuntöter. Für die gemeldeten Lebensraumtypen des Offenlandes Fließgewässer mit Unterwasservegeta- tion (3260), Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (6210), Feuchte Hochstaudenfluren (6430) und Kalkreiche Niedermoore (7230) wurde weniger Fläche kartiert als zur Meldung angegeben. Der Flächenverlust ist auf einen methodenbedingten bzw. wissen- schaftlichen Fehler zurückzuführen. Der Erhaltungszustand der Lebensraumtypen des Offenlan- des Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260), Natürliche eutrophe Seen (3150) und Kalkreiche Niedermoore (7230) wurden mit „mäßig bis durchschnittlich“ bewertet. Für die Flä- chen des Naturnahen Kalk-Trockenrasens und deren Verbuschungsstadien (6210), der Feuchte Hochstaudenfluren (6430) und der Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140) war der aktuelle Erhaltungszustand „gut“. Der Erhaltungszustand der die Magere Flachland-Mähwiesen (LRT 6510) wurde als „hervorragend“ eingestuft. Mit Ausnahme des Bachneunauges (1096) und des Eremiten* (1084*) konnten für alle bisher kartierten Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie ein „guter“ Erhaltungszustand abgeleitet werden. Der Erhaltungszustand des Bachneunauges (1096) und des Eremiten* (1084*) wurde mit „mäßig bis durchschnittlich“ bewertet. Die Mopsfle- dermaus (1308) und das Große Mausohr (1324) werden zentral durch das LUNG bearbeitet. Daten zur Art lagen bisher noch nicht vor. Aktuelle Daten zum Bachneunauge werden derzeit ebenfalls i. A. des LUNG erhoben. Schutzzweck für das FFH-Gebiet „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ ist die Erhaltung einer komplexen Wald- und Gewässerlandschaft in der kuppigen Grundmoräne, die durch die naturnahe Talung der Linde (LRT 3260) geprägt ist. Die Linde ist als Fließgewässer und Lebensraum für den Fischotter (1355), den Biber(1337) und das Bachneunauge (1096) hin- sichtlich seiner Naturnähe und Ungestörtheit zu schützen und weiterzuentwickeln. Die ökologi- sche Durchgängigkeit bis zur Mündung ist sicherzustellen. Sowohl für das Fließgewässer als auch für die Stillgewässer (LRT 3150) ist ein möglichst ungestörter Wasser- und Stoffhaushalt durch eine angepasste forstwirtschaftliche und landwirtschaftliche Nutzung im Wassereinzugs- gebiet Voraussetzung für günstige Erhaltungszustände. Die Sicherung von Kleingewässern ist für die Verbreitung der Rotbauchunke (1188) sowie des Kammmolches (1166) insbesondere für den Erhalt der Reproduktionsgewässer im Gebiet bedeutsam. Übergangs- und Schwingrasen- moore, Kalkreiche Niedermoore (LRT 7230)und Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe (LRT 6430) kommen im FFH-Gebiet vor. Für den Erhalt dieser Le- bensraumtypen ist die Sicherung bzw. Verbesserung der hydrologischen Verhältnisse vorzuse- hen. Die artenreichen Grünlandgebiete mit armen bis mittleren Trophieverhältnissen (Magere Flachlandmähwiesen LRT 6510 und Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungs- stadien Festuco-Brometalia LRT 6210) lassen sich nur unter Einführung bzw. Erhalt der aktuel- len Pflegenutzung in ihrem „günstigen“ Erhaltungszustand sichern. Besondere Bedeutung für das FFH-Gebiet haben der prioritäre Lebensraumtyp Auenwälder* sowie die prioritäre Art Ere- mit*. Für den Schutzzweck maßgebliche Bestandteile des Gebiets sind: • Fließgewässer und Stillgewässer mit natürlicher Morphologie, Hydrologie und naturna- hen Ufer sowie der relativen Ungestörtheit weiter Bereiche (Natürlich eutrophe Seen, Fließgewässer mit Unterwasservegetation, Habitate des Fischotters, des Bibers, der Rotbauchunke, des Kammmolchs und des Bachneunauges), • Moore und andere Feuchtgebiete u. a. entlang der Linde in nährstoffarmer und artenrei- cher Ausprägung (Übergangs- und Schwingrasenmoore, Kalkreiche Niedermoore, Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe, Auenwälder*, Habitate für den Großen Feuerfalter),

8 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

• artenreicher Grünlandgebiete mit armen bis mittleren Trophieverhältnissen (Magere Flachlandmähwiesen und Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadi- en Festuco-Brometalia), • alte Laubbäume mit Höhlen in Wäldern und entlang der Landwehr als Lebensraum der prioritären Art Eremit*, • strukturreiche Landschaften mit Kleingewässer, Uferbereiche, Trockenhabitate, Exten- sivgrünland, Waldränder, alten Buchenwäldern, Alleen und Hecken (als Jagdhabitat des Mausohrs und der Mopsfledermaus). In dem Teil des FFH-Gebietes, das vom SPA-Gebiet „Waldlandschaft bei Cölpin“ überlagert wird, sind die unzerschnittenen Landschaftsräume, die störungsarmen Wälder, die reiche Struk- turierung u. a. durch Kleingewässer und Feuchtgebiete wesentliche Voraussetzungen für das Vorkommen verschiedener geschützter und gefährdeter Vogelarten. Der Erhalt der störungsar- men Wälder, der Altholzbestände im Wald und die Sicherung der Grünlandflächen sind für stö- rungsempfindliche Großvogelarten, Höhlen- sowie Waldbrüter von Bedeutung. Konkurrierende Erhaltungsziele sind innerhalb des FFH-Gebietes nicht erkennbar. Die Ziele sind weitgehend miteinander vereinbar. Einzelne Erhaltungsziele führen zum Erhalt oder fördern mehrere Schutzobjekte gleichzeitig. Als Erhaltungsmaßnahmen sind in der Regel Schutz- und Pflegemaßnahmen aufgenommen. Dazu zählt der Erhalt Natürlich eutropher Seen (LRT 3150) und deren Wasserstände im Ein- zugsgebiet sowie der Erhalt von vorhandenen Pufferzonen bzw. von angrenzendem Grünland oder Wald. Der Lebensraumtyp 3150 kann gleichzeitig auch Habitat von Rotbauchunke, von Kammmolch, teilweise von relevanten Vögeln sowie Teillebensraum des Fischotters sein. Es wurden Schutzmaßnahmen für den Lebensraumtyp 3260 (Natürliche und naturnahe Fließge- wässer und Habitat des Bachneunauges) zusätzlich zu den Maßnahmen der BVP aufgenom- men, z. T. wurden Maßnahmen der BVP präzisiert. Folgende Schutzmaßnahmen wurden be- nannt: Erhalt der wasserwirtschaftlich erforderlichen Gewässerunterhaltung unter Beachtung der naturschutzfachlichen Belange, Belassen von Strukturelementen, Auszäunen von Weideflächen und Absammeln von Bachneunaugen-Larven aus den Sandfängen vor deren Räumung. Konflik- te mit der Biberaktivität sind im Rahmen eines Managements zu lösen. Die Lebensraumtypen 6210 (Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien), 6510 (Magere Flach- landmähwiese), 6430 (Feuchte Hochstaudenflur) und 7230 (Kalkreiche Niedermoore) bedürfen neben dem Schutz auch der Pflege. Für die Habitatflächen des Eremiten* sind Schutzmaßnah- men beschrieben, durch die geeigneter Potenzialbäume erhalten werden. Die Habitatfläche des Großen Feuerfalters ist durch Schutz- und Pflegemaßnahmen zu erhalten. Die wünschenswer- ten und vorrangigen Entwicklungsmaßnahmen zielen auf die Verbesserung der Trophie der Le- bensraumtypen 3260 und 3150. Darüber hinaus sind für den Lebensraumtypen 3150 Maßnah- men zur Verbesserung des Wasserhaushaltes vorgesehen. Das Kalkreiche Niedermoor (LRT 7230) lässt sich nur durch eine Renaturierung langfristig erhalten. Für den Eremit* (1084*) ist die Mehrung der Höhlenbäume und Uralteichen vor allem in den Waldhabitaten des Eremiten* von höchster Priorität. Im FFH-Gebiet sind die wichtigsten Rechtsinstrumente der Vollzug des ge- setzlichen Biotopschutzes (§ 20 NatSchAG), der Vollzug des besonderen Artenschutz (§ 44 BNatSchG) und der Vollzug von § 33 BNatSchG im Hinblick auf die im Managementplan defi- nierten und dargestellten Erhaltungsziele. Als die wichtigsten Verwaltungsinstrumente werden die Verwaltungsvereinbarungen mit Behörden, Projektförderung und Maßnahmen im Zuge von Ausgleichs- oder Ersatzmaßmaßnahmen wirksam. Zudem sind Verträge mit Landnutzern (u. a. Landwirten) vorzusehen. Im FFH-Gebiet können folgende Finanzierungsmittel Anwendung fin- den: FöRiGef, FöRiSAG, Naturschutzgerechte Grünlandnutzung, Förderung von Maßnahmen des Biotop- und Artenschutzes, Mittel für die Pflege-Nutzung naturnaher Moore sowie Aus- gleichs- oder Ersatzmaßnahme.

9 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

I Teil Grundlagen

Durch das Land Mecklenburg-Vorpommern wurde das Gebiet „Wald- und Kleingewässerland- schaft bei Burg Stargard“ (EU-Nummer: DE 2446-301) als besonderes Schutzgebiet im Sinne von Artikel 3 in Verbindung mit Artikel 4 der FFH-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.05.1992) der EU-Kommission vorgeschlagen. Nach Artikel 6 Absatz 1 der FFH-Richtlinie sind durch die Mitgliedsstaaten für die besonderen Schutzgebiete die nötigen Erhaltungsmaß- nahmen rechtlicher, administrativer oder vertraglicher Art festzulegen, die den ökologischen Er- fordernissen der natürlichen Lebensraumtypen nach Anhang I und der Arten nach Anhang II entsprechen, die in den Gebieten vorkommen. Ziel ist es, einen günstigen Erhaltungszustand der natürlichen Lebensräume und wildlebenden Arten von gemeinschaftlichem Interesse zu be- wahren bzw. wiederherzustellen (vgl. Art. 2 FFH-RL 1992). Für die Schutzobjekte des jeweiligen Gebietes sind die nötigen Maßnahmen zur Sicherung des vorhandenen günstigen Erhaltungszustands oder ggf. die Maßnahmen zur Wiederherstellung oder Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes festzulegen. Die Festlegung des Schutzzwecks und der Erhaltungsziele und der daraus abgeleiteten Maßnahmen orientiert sich an den übergeordneten Zielen des Netzes Natura 2000 (vgl. Art. 2 Abs. 3 FFH-RL). Die Ablei- tung der Maßnahmen berücksichtigt die Anforderungen von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur sowie die regionalen und örtlichen Besonderheiten (vgl. auch Art. 2 VS-RL „wobei den wirt- schaftlichen und freizeitbedingten Erfordernissen Rechnung getragen wird“). Der Management- plan besteht aus einem fachlichen Teil, in dem die Schutzobjekte und -ziele näher beschrieben werden, und einem konsensorientierten Umsetzungs- und Maßnahmenteil, der sozioökonomi- sche Belange berücksichtigt. Die Managementplanung soll in diesem Sinne sowohl ein Instru- ment zur konsensorientierten Lösung von Konflikten als auch ein naturschutzfachlicher Grundla- gen- und Maßnahmenplan sein. Da das FFH-Gebiet „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ (EU-Nummer: DE 2446-301) vom Europäischen Vogelschutzgebiet „Waldlandschaft bei Cölpin“ (EU-Nummer: DE 2446-401) überlagert wird, werden die Vogelschutzbelange im Rahmen der Managementpla- nung mit bearbeitet, so dass eine gesonderte Prüfung auf Verträglichkeit mit diesen Belangen entfallen kann. Mit Abschluss des Managementplans erfolgt die Ausweisung des FFH-Gebietes zum „besonde- ren Schutzgebiet“ im Sinne des Art. 1 l) und Art. 4 Abs. 4 FFH-RL. Der Plan ist verbindlich für die Naturschutzverwaltung, Außenwirkung entfaltet er durch Vereinbarungen, Verträge, Verord- nungen, Anordnungen sowie als Informationsquelle (Dokumentation des Ist-Zustandes).

I.1.1 Grundlagen

I.1.1.1 Größe und Lage des FFH-Gebiets Das 2.033 ha große FFH-Gebiet DE 2446-301 „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ umfasst eine mehrteilige, komplexe Wald- und Gewässerlandschaft in der kuppigen Grundmoräne, die von der naturnahen Talung der Linde mit begleitenden Erlenbruchwäldern bestimmt wird. Es zeichnet sich durch ein repräsentatives Vorkommen von FFH-LRT und Arten sowie Schwerpunktvorkommen von den FFH-Arten Kammmolch, Rotbauchunke, Fischotter, Biber, Mausohr, Bachneunauge, Großer Feuerfalter und Eremit* aus. Das FFH-Gebiet befindet sich im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Die Städte Neubran- denburg und Burg Stargard grenzen an das FFH-Gebiet. Weitere Ortschaften in unmittelbarer 10 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Nachbarschaft zum FFH-Gebiet sind Quastenberg, Kreuzbruchhof, Lindenhof, Bargensdorf, Cölpin, Dewitz, Pragsdorf, Marienhof, Sabel, Rosenhagen und Leppin. Ein Teil des FFH-Gebietes (1.192 ha) gehört gleichzeitig zum Europäischen Vogelschutzgebiet DE 2446-401 „Waldlandschaft bei Cölpin“. Die Gebietsabgrenzung ist im Detail der Karte 1 zu entnehmen.

I.1.1.2 Klimatische Verhältnisse Das Klima der Region Mecklenburgische Seenplatte wird durch kontinentale Einflusse geprägt, die in südöstlicher Richtung zunehmen, wohingegen im Nordwesten noch ozeanische Einflüsse spürbar sind. Das FFH-Gebiet liegt im Großklimabereich beta, Neubrandenburger Klima, und zeichnet sich durch ein weniger maritimes Klima aus. Die durchschnittliche Jahresnieder- schlagsmenge beträgt 547 mm. Die Jahresmitteltemperatur ist mit 7,8 °C angegeben. Die mittle- re Temperatur in der Vegetationszeit beträgt 14,6 °C.

I.1.1.3 Geologie und Bodendecke Das heutige Landschaftsbild des FFH-Gebietes wurde durch die Vergletscherung im Pleistozän geschaffen. In den Kaltzeitkomplexen der Weichselzeit überfuhren mehrfach Gletscher das Ge- biet und hinterließen die charakteristischen Landschaftsformen. Das FFH Gebiet ist geprägt von einer kuppigen bis stark welligen Grundmoränenlandschaft, die durch den Mecklenburger Vor- stoß im Pommerschen Stadium der Weichsel-Kaltzeit entstand. Zeitzeugen der Vergletscherung sind noch heute die Sölle der Grundmoränenlandschaft. Den vorherrschenden Substrattyp stel- len hier Geschiebelehm und –mergel der Grundmoräne dar, Sand in oder unter der Grundmorä- ne (glazifluviatil oder glazilimnisch) sowie Sand der Hochflächen (glazifluviatil) sind kleinflächig vorhanden. Aufgrund dieser Ausbildung sind die Böden vorwiegend Parabraunerden, Fahlerden und Braunerden. Im Erosionstal des Lindebaches zwischen Burg Stargard und Neubrandenburg sind an den Talhängen Sande in oder unter der Grundmoräne aufgeschlossen.

I.1.1.4 Oberflächengewässer des FFH-Gebiets Prägendes Fließgewässer im FFH-Gebiet ist die Linde. Darüber hinaus ist ein Teil des Rowab- achs im FFH-Gebiet gelegen. Stillgewässer im FFH-Gebiet sind vorwiegend Sölle der Grundmo- räne und einzelne Kleinseen. Der Mühlenteich der Hintersten Mühle (Neubrandenburg) und der Mühlenteich Burg Stargard werden von der Linde durchflossen. Weitere Kleinseen sind die Gro- ße und die Kleine Seeblänke.

Linde Die Linde entspringt im Quellgebiet der Helpter Berge und mündet in Neubrandenburg in den Oberbach. Zwischen Holzberge südlich der Ortschaft Cölpin und Hinterster Mühle Neubranden- burg ist die Linde Teil des FFH-Gebietes. Die Linde ist nach LAWA ein sandgeprägter Tieflandbach (Typ 14), d. h. ein Fließgewässer der Moränenbildungen mit vorwiegend feinkörnigen, lageinstabilen Sohlsubstraten und ist somit ty- pisch für von Schmelzwassersanden der Grundmoräne geprägte Gebiete. Sie liegt teilweise in breiten, flachen Muldentälern mit Übergängen zur Niederungsausprägung (Randvermoorungen). Die Gewässersohle ist überwiegend sandig, teils kiesig und mit organischen Beimengungen versehen. Die Linde ist im gesamten Bachlauf von einer großen Sedimentfracht geprägt und weist über mehr als 50 % der Lauflänge ein Talbodengefälle von >3 ‰ (UMWELTPLAN 2006) auf, 11 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ die eine regelmäßige Unterhaltung der Sandfänge entlang des Lindelaufes erfordern. Ein Groß- teil der Sedimentablagerungen stammt aus natürlichen Vorgängen der Sohl- und Ufererosion bedingt durch das Gefälle. Die Sedimentablagerung lassen sich auch auf weitere Vorgänge zu- rückführen. Die intensive Entwässerung von Binnenlandgewässern im Umfeld der Linde führt bei stoßweise hohen Abflüssen im Zuge von schnell anspringenden Wasserständen im Einzugsge- biet (während der Schmelze) zu hohen Abflussspitzen, die ein unnatürliches Abflussverhalten der Linde bedingen. Die unnatürliche Sohl- und Ufererosion des Baches zeigt sich dann selbst in natürlichen Fließgewässerabschnitten bedingt durch die gestörte Abflussdynamik im oberen Einzugsgebiet. Darüber hinaus stammen Sedimente aus dem landwirtschaftlich geprägten hän- gigen Einzugsgebiet. Für die Zustandserfassung und -bewertung von Fließgewässern liegen die Klassifizierungser- gebnisse der Fließgewässerstrukturgütekartierung vor. Die Bewertung der Naturnähe der Fließ- gewässerstruktur bzw. ihrer Beeinträchtigung durch Ausbaumaßnahmen, Verbau von Sohle und Ufer und angrenzende Nutzungen erfolgte entsprechend der „Kartierung und Bewertung der Strukturgüte von Fließgewässern in Mecklenburg-Vorpommern“ (FGSK) (LAUN M-V 1998) in sieben Güteklassen. Für den Untersuchungsbereich der Linde wurde die Bewertung der Ge- wässerstrukturgüte innerhalb der landesweiten Kartierung auf den überwiegenden Abschnitten der Linde von 1994 bis 1997 (LUNG 2008a) durchgeführt. Betrachtet man die Ergebnisse der Strukturkartierung für die Fließabschnitte der Linde, so ergibt sich ein differenziertes Bild. Zwi- schen dem Mühlenteich Hinterste Mühle (bei Neubrandenburg) und der Stadt Burg Stargard sowie südlich von Burg Stargard ist die Linde weitgehend naturnah bzw. bedingt naturnah. Nörd- lich der Ortschaft Teschendorf im Offenland u. a. der Rosenwiesen und des Teschendorfer Wehrs ist die Linde am stärksten gewässerbaulich durch Begradigung und Vertiefung verändert und wurde hier nur mit „merklich beschädigt“ und „deutlich beeinträchtigt“ bewertet. Für die rest- lichen Abschnitte ist die Linde als „bedingt naturnah“ und „mäßig beeinträchtigt“, stellenweise „deutlich beeinträchtigt“ eingestuft. Nach der WRRL sind alle Fließgewässer mit einem Einzugsgebiet von mindestens 10 km² und Standgewässer von mindestens 0,5 km² in die Bestandsaufnahme einzubeziehen. Als Qualitäts- ziel gilt es, einen „mindestens guten ökologischen und chemischen Zustand“ zu erreichen. Gleichzeitig gilt ein Verschlechterungsverbot. Im Zuge der ersten Bestandsaufnahme und einer vorläufigen Bewertung wurden systematisch Defizite hinsichtlich verschiedener Qualitätskompo- nenten aufgezeigt. Im Rahmen der Bestandsaufnahme und Bewertung sind für die nach EU- WRRL berichtspflichtigen Gewässer Wasserkörper auszuweisen, bei denen es sich um bedeu- tende Abschnitte einheitlicher Ausprägung handelt. Die Bewertung der Wasserkörper erfolgt differenziert für die vorgegebenen Qualitätskomponenten. Zu den berichtspflichtigen Gewässern in Plangebiet zählen die Linde und der Rowabach. Im Zuge der Bewirtschaftungsvorplanung (BVP) wurden für die dort beplanten Wasserkörper Defizitanalysen und damit neuerliche Zu- standseinschätzungen auf Grundlage aktueller Gütemesswerte und von Vorortbegehung durch- geführt. In der Bewirtschaftungsvorplanung (UMWELTPLAN 2006) erfolgte die Bewertung der Ab- schnitte. Für OTOL2200 (Mündung in den Tollensesee - Burg Stargard) und OTOL2100 (Burg Stargard - Wehr Teschendorf) wurde der Wasserkörper gesamt mit „wahrscheinlich gut“ einge- stuft mit Problemen in der starken Sedimentfracht und im Nitrateintrag (aus landwirtschaftlichen Flächen und aus der Ortschaft Burg Stargard). Als Bewirtschaftungsziel ist ein „guter ökologi- scher Zustand“ formuliert worden mit Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit, der Verbesserung der Gewässerstruktur (insbesondere der Laufentwicklung), der Reduzierung dif- fuser und punktueller Belastungen, der reduzierten bzw. modifizierten Gewässerunterhaltung. In der Entwicklung des Gewässerumlandes sind für OTOL2200 der Sedimentrückhalt und die Her- stellung eines naturnahen Gewässerlaufes und für OTOL2100 der Wasserrückhalt in den Moor- standorten sowie die Entwicklung des Gewässerrandstreifens vorgesehen. Im Abschnitt OTOL2000 (Wehr Teschendorf - Neu Käbelich) war die Gesamtbewertung des Wasserkörpers „wahrscheinlich gut“. Auch hier wurden die starke Sedimentfracht und Nitratbelastung als Prob- 12 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ leme aufgeführt. Das Bewirtschaftungsziel „guter ökologischer Zustand“ soll mit der Schaffung von typischen Gewässer- und Habitatstrukturen, der Reduzierung der diffusen Stoffeinträge und Gewässerunterhaltung sowie der Entwicklung des Gewässerrandstreifens erreicht werden. OTOL2300 (Mündung in die Linde Gramelower See) wurde mit einem „wahrscheinlich guten“ Gesamtzustand bewertet. Mit der Verbesserung der Gewässerstruktur, der Reduzierung diffuser Nährstoffeinträge, einer Einstellung der Gewässerunterhaltung, dem Wasserrückhalt in Moor- standorten und der Entwicklung der Gewässerrandstreifen soll das Bewirtschaftungsziel „guter ökologischer Zustand“ umgesetzt werden. In der BVP der Linde werden folgende grundsätzlich anzustrebenden Maßnahmen vorgeschla- gen. An allen Gewässerabschnitten mit angrenzender Acker- und Grünlandnutzung sind nut- zungsfreie Gewässerentwicklungsstreifen anzulegen. Nach erfolgreichen Renaturierungs- maßnahmen, die zum Erhalt und zur Förderung von Strukturen und Lebensräumen, zur Abfluss- verzögerung sowie zum Sediment- und Nährstoffrückhalt beitragen, ist eine bedarfsgerechte und standortdifferenzierte Gewässerunterhaltung anzustreben, einschließlich des abschnittswei- se vollständigen Verzichtes auf Unterhaltungsmaßnahmen. Dazu zählen: • Reduzierung der Gewässerunterhaltung (i. d. R. keine Grundräumung), abschnittsweise modifizierte Unterhaltung, • Unterhaltungsmaßnahmen möglichst im Mehrjahresrhythmus und einseitig (größere Sohlbreiten) bzw. abschnittsweise versetzt (geringe Sohlbreiten) durchführen, • Berücksichtigung der Belange des Arten und Biotopschutzes bei Böschungsmahd und Krautung (Zeitpunkt: Herbstmonate), • Beschränkung der Böschungsmahd (Zulassen von einseitigem Gehölzaufwuchs), • Mahdgut aus dem Böschungsbereich entfernen. Es sind wasserwirtschaftliche Maßnahmen anzustreben, die darauf zielen, durch die Wiederher- stellung von Feuchtgebieten, die Schaffung von Überflutungsräumen sowie die Anlage und Wie- derherstellung von Gewässern, den Wasser- und Stoffrückhalt im Einzugsgebiet zu verbessern und die Gefahr des direkten und indirekten Sedimenteintrages zu minimieren. Im Abschnitt I.1.2.10 sind die Maßnahmenvorschläge der BVP für die einzelnen im FFH-Gebiet gelegenen Bachabschnitte zusammengestellt. Zum Teil sind die durch die BVP vorgeschlage- nen Maßnahmen bereits umgesetzt.

I.1.1.5 Heutige Potenziell Natürliche Vegetation (HPNV) Die Heutige Potenzielle Natürliche Vegetation (HPNV) kennzeichnet die Vegetation, die sich unter den gegebenen Standortverhältnissen nach Aufgabe des anthropogenen Einflusses ein- stellen würde. In diesem Sinne beschreibt die HPNV relativ stabile Vegetationsverhältnisse nach einer mehr oder weniger langen Sukzessionszeit (Schlussgesellschaft). Laut HPNV-Karte des Gutachterlichen Landschaftsrahmenplans der Region Mecklenburgische Seenplatte (Entwurf 10/2010) sind für das Rückland der Seenplatte hauptsächlich Buchen- mischwälder des Übergangbereiches ( Melico-. Asperulo-Fragetum ) und Traubeneichen- Buchenwälder ( Petraeo-Fragetum ) typisch. Die Niedermoore der Flusstäler und die Talbereiche von Bächen werden den Erlen- und Erlen-Eschenwäldern ( Alnion bzw. Alno-Fraxinion ) zugeord- net.

13 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

I.1.1.6 Nutzungsgeschichte Die nachweisbare Siedlungsgeschichte in Mecklenburg beginnt nach dem Abklingen der letzten Vereisung vor etwa 10.000 Jahren. Im Mesolithikums (7.500 - 4.000 v. Chr.) wurde die Region von Fischer- und Jägergruppen in der Nähe von Seen und Gewässern besiedelt. Während des Neolithikum (4.000 - 1.800 v. Chr.) wurden Gemeinschaften sesshaft und betrieben Ackerbau und Viehzucht. Die jungsteinzeitlichen Kulturverhältnisse dauerten noch lange an und zögernd begann die Bronzezeit (1.800 - 600 v. Chr.). Lebensgrundlage blieb die Landwirtschaft. Mit dem Beginn der Eisenzeit (600 v. Chr.) wurde Eisen zum Ersatzrohstoff. In der anschließenden Rö- mischen Kaiserzeit (Christi Geburt - 375) gewann neben der Landwirtschaft das Handwerk (Edelmetall-, Bronze-, Eisen- und Holzverarbeitung, Töpferei) an Bedeutung. Nach der Völker- wanderungszeit (375 - 600) wanderten in das menschenarme Gebiet Mecklenburg ab 600 n. Ch. slawische Gruppen aus Osten ein. Es siedelten sich die Redarier östlich vom Tollensesee / Tol- lensefluss an, der mächtigste Stamm der Lutizen. Im 12. Jahrhundert wurde die slawische Herr- schaft durch die Ostexpansion der Deutschen (Heinrich der Löwe) beendet. Landesfürsten, die Kirche mit ihren Klöstern und später die ritterlichen Grundherren holten ab 1150 deutsche Sied- ler ins Land. Die sich aus der Gutsherrschaft (14. / 15. Jh.) entwickelnde Gutswirtschaft führte ab dem 17. Jh. auf den ertragreichen Böden durch Bauernlegen zu großen Schlageinheiten. Mitte bis Ende des 19. Jh. kam es zu starken Migrationsbewegungen der Landbevölkerung: Die Auswanderungswelle nach Nordamerika führte zu starken Bevölkerungsverlusten in den Acker- bürgerstädten und Dörfern. Mit Einsetzen der Industrialisierung kam es zur Abwanderung in na- heliegende Städte. Große Bevölkerungsverluste gingen mit dem II. Weltkrieg einher. Flüchtlinge und Aussiedler aus Ostpreußen und Pommern wurden vor allem im ländlichen Raum angesie- delt. In den folgenden Jahrzehnten kam es zu erheblichen Abwanderungsbewegungen in die Städte und einige ländliche Zentralorte. Die Region blieb weiterhin agrarisch geprägt.

14 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Abbildung 1. Lage des FFH-Gebietes, dargestellt sind auch die Grenzen des SPA-Gebiets und der durch die Landesforstverwaltung M-V bereits bearbeiteten Waldflächen, die Gebietsabgrenzung im Detail sind der Karte 2 zu entnehmen.

15 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

I.1.2 Aktueller Zustand, Landnutzungen, Tourismus- und Erholungsnutzungen

Die Hauptnutzungsformen im FFH-Gebiet sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Die Erläuterun- gen zur Landnutzung bzw. zum aktuellen Zustand der folgenden Abschnitte beruhen im Wesent- lichen auf der Grundlage von Luftbildauswertungen, den Ergebnissen der Biotop- und Nutzungs- typenkartierungen sowie Abfragen bei Kommunen, Verbänden und Ämtern.

Tabelle 1: Flächenanteile der Hauptnutzungsformen im Plangebiet

Landnutzung Fläche [ha] Anteil [%] Wald 1382,32 68,0 Grünland 256,50 12,6 Acker 227,78 11,2 Baumgruppe, Hecke, Gebüsch 33,25 1,6 Siedlungs-/Infrastruktur 26,62 1,3 Stehende Gewässer 49,02 2,4 Fließgewässer 23,34 1,2 Moor und Sumpf 21,80 1,1 Trockenrasen 7,49 0,4 sonstiges 3,63 0,2 Gesamtsumme 2031,76 100,0

Wald Grünland Acker Baumgruppe, Hecke, Gebüsch Siedlungs-/Infrastruktur Stehende Gewässer Fließgewässer Moor und Sumpf Trockenrasen sonstiges

Abbildung 2: Flächenanteile der Hauptnutzungsformen im Plangebiet

16 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

I.1.2.1 Landwirtschaft Westlich der Ortschaft Cölpin befindet sich die größte ackerbauliche Fläche im FFH-Gebiet. Auf ihr liegen mehrere Sölle, die mit einem Pufferstreifen versehen sind. Ebenso an den Waldrän- dern ist ein Grünstreifen von mehreren Metern vorgelagert. Eine weitere Ackerfläche liegt süd- westlich der Ortschaft Dewitz. Insgesamt werden nur 227,78 ha (11,2 %) des Plangebietes ackerbaulich genutzt. Hauptanbaufrüchte sind Mais, Winterraps und Getreide. Die Grünländer nehmen einen Anteil von 12,6 % (256,50 ha) der Gesamtfläche des FFH- Gebiets ein. Die größeren zusammenhängenden Grünlandflächen liegen in der Lindeniederung nördlich und südöstlich der Stadt Burg Stargard. Südlich der Burg von Burg Stargard befindet sich eine extensiv genutzte Grünlandfläche. Mehrere Stillgewässer südwestlich der Ortschaft Dewitz sind in einer Grünlandfläche eingelagert.

I.1.2.2 Forstwirtschaft Die Waldfläche des FFH-Gebietes beträgt etwa 1.382 ha und nimmt 68 % der Gesamtfläche des FFH-Gebietes ein. Die Forstämter Lüttenhagen (Revier Cölpin), Neustrelitz (Revier Tannenkrug) und Neubrandenburg (Revier Neubrandenburg) betreuen die Wälder im FFH-Gebiet. Für das FFH-Gebiet liegt seit dem 1. Dezember 2007 ein Fachbeitrag Wald-LRT vor (MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT , UMWELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ M-V 2007).

I.1.2.3 Fischerei Im Gebiet werden Gewässer nur durch private Angelnutzung befischt. Der Mühlenteich Hinterste Mühle und die Linde vom Abfluss Mühlenteich Burg Stargard bis Einlauf Mühlenteich Hinterste Mühle sind beangelbar.

I.1.2.4 Wasserwirtschaft Gemäß Landeswassergesetz Mecklenburg-Vorpommern (LWaG M-V) ist die Linde innerhalb des Plangebietes als Gewässer 1. Ordnung eingestuft, ab dem Wehr Teschendorf bis zur Quelle als Gewässer 2. Ordnung. Als Eigentümer der Gewässer 1. Ordnung ist das Land Mecklenburg- Vorpommern zwischen Wehr Teschendorf und Mündung unterhaltungspflichtig und wird vom StALU Mecklenburgische Seenplatte betreut. Alle weiteren Fließgewässer sowie die Linde ab Wehr Teschendorf bis Quelle zählen zu den Gewässern 2. Ordnung, sofern sie im Verzeichnis des jeweils zuständigen Wasser- und Bodenverbandes (WBV) geführt werden. Die Zuständig- keit hat der WBV „Obere Havel / Obere Tollense“, für wenige Gräben nahe der Ortschaft Cölpin der WBV „Landgraben“. Der gesamte Bachlauf der Linde ist von starken Sedimentfrachten geprägt. Um die Grundräu- mung der Linde im Bereich der 1. Ordnung, zwischen Neubrandenburg und Wehr Teschendorf, zu vermeiden, wurden Sandfänge entlang des Lindelaufes angelegt, die einer zweijährigen Un- terhaltung bedürfen. Die Sandfänge befinden sich bei der Rosenwiese/Papenholz, oberhalb der Straßenbrücke Teschendorfer Chaussee in Burg Stargard (zwei Sandfänge), oberhalb des Müh- lenteiches Burg Stargard (ein Sandfang), hydrologische Messstelle Burg Stargard (ein Sand- fang), Pferdekoppel nördlich Burg Stargard (ein Sandfang), oberhalb der Flachsrösterei Burg Stargard (ein Sandfang), zwischen Rauhgerinne-Beckenpass und Brücke Papiermühle (ein Sandfang), oberhalb Mühlenteich Neubrandenburg. Nach Bedarf werden punktuelle Grundräu- mungen in Bereich der 1. Ordnung durchgeführt. In den Jahren 1999 und 2006 wurden in dem von der Linde durchflossene Mühlenteich Nassbaggerungen durchgeführt. Sohlkrautung und

17 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ beidseitige Böschungsmahd findet zweimal jährlich auf den Abschnitten Wehr Teschendorf - Rosenwiese und Brücke Teschendorfer Chaussee – Mühlenteich statt. Im Bereich des WBV wird einmal jährlich die Böschung der Linde gemäht und eine Sohlkrautung durchgeführt. Eine Grundräumung findet nach Bedarf in der Regel einmal jährlich statt.

I.1.2.5 Tourismus und Erholung Teile des FFH-Gebietes nutzen die Anwohner der Städte Neubrandenburg und Burg Stargard als Naherholungsgebiet zum Radfahren, Wandern und Wanderreiten. Die Wanderwege zwi- schen Neubrandenburg (Hinterste Mühle) und Burg Stargard entlang der Linde werden für diese Freizeitaktivitäten bevorzugt aufgesucht. Im Regionalen Raumentwicklungsprogramm Mecklen- burgische Seenplatte (RREP MS vom Juni 2011) ist der Bereich um Burg Stargard (Mühlenholz, Hagen und Klüschenberg) als Tourismusentwicklungsraum ausgewiesen. In diesen Räumen sollen die in der Landschaft vorhandenen Potenziale in Wert gesetzt werden und weitere touris- tische Angebote entwickelt werden. Das vorhandene Netz an Rad-, Reit- und Wanderwegen ist laufend zu unterhalten. Für das Wegenetz ist teilweise qualitative Verbesserung vorgesehen. In Burg Stargard befinden sich zwei Reiterhöfe, von denen die Umgebung von Burg Stargard aus reitend erkundet werden kann. Der Tierpark Burg Stargard ist ein weiteres Ausflugsziel. Darüber hinaus ist das Gebiet nur wenig touristisch erschlossen.

I.1.2.6 Rohstoffgewinnung Die Lagerstätten der oberflächennahen Rohstoffe Kiessand werden im Nordosten angrenzend an das FFH-Gebiet abgebaut. Bergwerkfeld befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Neubran- denburg (Carlshöhe).

I.1.2.7 Siedlung, Industrie und Gewerbe Im Norden liegt das FFH-Gebiet auf dem Gebiet der Stadt Neubrandenburg. Hier grenzt es an den Standortübungsplatz Fünfeichen, an den Kiestagebau Carlshöhe, an städtische Besiedlung und an Kleingartenanlagen. Innerhalb der Stadt Burg Stargard ist das FFH-Gebiet weitgehend auf den Lauf der Linde und deren naturnahen Ufer beschränkt. Der Großteil des Klüschenbergs und der Mühlenteich von Burg Stargard gehören ebenfalls zum FFH-Gebiet. Ansonsten liegen nur kleinere Ortschaften und Gemeinden direkt an den Fließgewässern des FFH-Gebietes.

I.1.2.8 Militär Im Bereich der Ortschaft Kreutzbruchhof befindet sich ein Standortübungsplatz der Bundeswehr. Der Standortübungsplatz Neubrandenburg liegt im Burg Stargarder Stadtforst teilweise innerhalb des FFH-Gebietes (87,62 ). Ein Stationierungskonzept der Bundeswehr existiert aus dem Jahre 2004 und wird mit der überregionalen militärischen Bedarfsdeckung der Bundeswehr begründet.

I.1.2.9 Verkehr Die Bahntrasse der Linie Stralsund-Berlin durchläuft in mehreren Bereichen das FFH-Gebiet. Im Bereich der Stadt Burg Stargard queren bzw. grenzen die Landstraßen L33 und L331 an das FFH-Gebiet. Die Kreisstraßen MST 35 und MST 40 kreuzen das Gebiet und bedürfen regelmä- ßiger Unterhaltungsarbeiten. 18 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

I.1.2.10 Planungen und laufende Projekte Auskunft über die Vorhaben und Planungen im Bearbeitungsgebiet gaben das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburgische Seenplatte, die Untere Naturschutzbehörde und der Landkreis. Die nachfolgende Tabelle 2 gibt einen Überblick dazu:

Tabelle 2: Planungen und geplante Projekte innerhalb und angrenzend an das FFH-Gebiet.

Planungen / lau- Quelle Inhalt räumlicher fende Projekte Bezug Entschlammen StALU MS Ausbaggern des Mühlenteiches in Burg im FFH-Gebiet gelegen des Mühlentei- Stargard ches in Burg Stargard straßenbegleiten- Landkreis Bau eines straßenbegleitenden Radweges angrenzend an das FFH- der Radweg an MS an der L 331 zwischen Burg Stargard und Gebiet der L 331 zwi- Möllenbeck schen Burg Star- gard und Möllen- beck Planungen im Rahmen der Durchführung der BVP Linde

Teilbereich OTOL2200: Linde: Mündung in den Tollensesee - Burg Stargard Ermöglichung des BVP Neubau einer FAA am Wehr Heidmühle außerhalb des FFH- Fischaufstieges (Gätenbach) oder Vergrößerung der FAA Gebietes aus Tollensesee im Lindebach (Anbindung an Gätenbach über Gätenbach über Umgehungsgerinne) in Linde Naturnahe Umge- BVP Naturnahe Umgestaltung der Linde innerhalb / angrenzend an staltung der Linde das FFH-Gebietes im Abschnitt Hin- terste Mühle (Neubranden- burg) Umbau der FAA BVP Umbau der FAA Hinterste Mühle im FFH-Gebiet gelegen Hinterste Mühle (Prüfbedarf, Effi- zienzkontrolle) Umbau der Soh- BVP Umbau der Sohlengleiten Papiermühle im FFH-Gebiet gelegen lengleiten Pa- piermühle örtliche Sohl- und BVP örtliche Sohl- und Uferbefestigung zur Re- im FFH-Gebiet gelegen Uferbefestigung duzierung der Erosionsgefahr zur Reduzierung der Erosionsge- fahr im Bereich Burg Stargard Nord

19 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Planungen / lau- Quelle Inhalt räumlicher fende Projekte Bezug Umbau der Mess- BVP Umbau der Messstelle Burg Stargard im FFH-Gebiet gelegen stelle Burg Star- gard Umgestaltung des BVP Umgestaltung des Unterlaufes der FAA im FFH-Gebiet gelegen Unterlaufes der Burg Stargard FAA Burg Star- gard Modifizierung der BVP Modifizierung der Gewässerunterhaltung im FFH-Gebiet gelegen Gewässerunter- generell haltung generell, Linde Mündung in den Tollensesee - Burg Stargard Teilbereich OTOL2100: Linde: Burg Stargard – Wehr Teschendorf Umbau des BVP Umbau des Stützwehres zur Sohlengleite im FFH-Gebiet gelegen Stützwehres am Einlauf Mühlen- teich Burg Star- gard zur Sohlen- gleite Überprüfung von BVP Überprüfung von kommunalen und gewerb- im FFH-Gebiet gelegen kommunalen und lichen Abwassereinleitungen, ggf. An- gewerblichen Ab- schluss an zentrale Anlagen wassereinleitun- gen, ggf. An- schluss an zentra- le Anlagen, Linde: Burg Star- gard – Wehr Teschendorf Modifizierung der BVP Modifizierung der Gewässerunterhaltung im FFH-Gebiet gelegen Gewässerunter- haltung, Linde: Burg Star- gard – Wehr Teschendorf Neutrassierung BVP Neutrassierung unterhalb des Wehr, Sohl- im FFH-Gebiet gelegen unterhalb von und Wasserspiegelanhebung, einschl. An- Wehr Teschen- lage nutzungsfreier Gewässerentwick- dorf, Sohl- und lungsstreifen und Initialbepflanzung von Wasserspie- Gehölzen gelanhebung Nutzungsextensi- BVP Nutzungsextensivierung in Rosenwiese im FFH-Gebiet gelegen vierung in Ro- (Fläche ca. 50 ha, moorschonende Grün- senwiese und landnutzung, Hochwasserretention und Aufstau, Drain- Sedimentrückhalt) und Aufstau, Drainauf- aufgabe gabe

20 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Planungen / lau- Quelle Inhalt räumlicher fende Projekte Bezug Anpassung der BVP Anpassung der Gewässerunterhaltung bis im FFH-Gebiet gelegen Gewässerunter- zur Einstellung haltung bis zur Einstellung, Linde im Bereich der Rosenwiese Bau einer FAA BVP Bau einer FAA am Wehr Teschendorf im FFH-Gebiet gelegen am Wehr Teschendorf Umgestaltung der BVP Umgestaltung der Fließquerschnitte und im FFH-Gebiet gelegen Fließquerschnitte Anlage von nutzungsfreien Gewässerent- und Anlage von wicklungsstreifen und Initialpflanzung: nutzungsfreien Stat. 17.241 bis 18.900 (Länge 1.660 m), Gewässerent- Stat. 21.210 bis 21.510 (Länge 300 m), wicklungsstreifen und Initialpflan- Stat. 26.105 bis 26.395 (Länge 290 m) zung, oberhalb des Wehres Teschen- dorf Einbringen von BVP Einbringen von Störelementen zur Förde- im FFH-Gebiet gelegen Störelementen rung der eigendynamischen Entwicklung: zur Förderung der Stat. 17.241 bis 18.900 (Länge 1.660 m), eigendynami- Stat. 21.210 bis 21.510 (Länge 300 m), schen Entwick- lung, Stat. 26.105 bis 26.395 (Länge 290 m) oberhalb des Wehres Teschen- dorf Modifizierung der BVP Modifizierung der Gewässerunterhaltung im FFH-Gebiet gelegen Gewässerunter- haltung, Linde: Burg Star- gard – Neu Käbe- lich Nutzungsextensi- BVP Nutzungsextensivierung (Fläche ca. 8 ha, im FFH-Gebiet gelegen vierung und Auf- moorschonende Grünlandnutzung, Hoch- stau, Drainaufga- wasserretention und Sedimentrückhalt) und be, Aufstau, Drainaufgabe im Bereich Linde: Burg Stargard – Neu Käbelich Anbindung von BVP Anbindung von Altarmen, Schaffung von im FFH-Gebiet gelegen Altarmen, Schaf- natürlichen Entwicklungsräumen fung von natürli- chen Entwick- lungsräumen, im Bereich Linde: Burg Stargard – Neu Käbelich

21 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Die Maßnahmen der BVP fördern die Naturnähe und die ökologische Durchgängigkeit der Linde und stehen daher in Einklang mit den Vorstellungen der FFH-Managementplanung für das Ge- biet. Sie stehen teilweise unter dem Vorbehalt der Flächenverfügbarkeit.

I.1.3 Schutzgebiete

FFH-Gebiete In Burg Stargard befindet sich das FFH-Gebiet DE 2545-302 “Burg Stargard, Hospital und Eis- keller“. Der Eiskeller Burg Stargard am Klüschenberg liegt innerhalb des FFH-Gebietes und wird u. a. vom Großen Mausohr als Winterquartier genutzt. Im Dachboden des Hospitals ist bereits seit mehreren Jahrzehnten eine individuenreiche Wochenstube des Großen Mausohres be- kannt. Das Hospital liegt nur wenige Meter Luftlinie vom FFH-Gebiet entfernt.

Vogelschutz-Gebiete Ein Teil des FFH-Gebietes (1.192 ha) gehört gleichzeitig zum Europäischen Vogelschutzgebiet DE 2446-401 „Waldlandschaft bei Cölpin“. Entsprechend der Landesverordnung über die Euro- päischen Vogelschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern (Vogelschutzgebietslandesverord- nung - VSGLVO M-V) vom 12. Juli 2011 sind folgende maßgebliche Bestandteile des Vogel- schutz-Gebietes in Tabelle 3 zusammenfassend dargestellt. Auf den Erhaltungszustand und die Erhaltungsziele der brütenden Arten des Anhanges I auf den Teilfläche des FFH-Gebietes wird in den Kap. I.2, I.3.3, I.3.4 und I.4 eingegangen.

Tabelle 3: Maßgebliche Gebietsbestandteile des Vogelschutzgebietes DE 2446-401 „Waldland- schaft bei Cölpin“ nachrichtlich übernommen aus er Landesverordnung über die Europäischen Vogelschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern (Vogelschutzgebietslandesverordnung - VSGL- VO M-V) vom 12. Juli 2011

Vogelart Lebensraumelemente dt. Name wiss. Name Brutvogel Eisvogel Alcedo atthis - störungsarme Bodenabbruchkanten von steilen Uferwänden an Flüssen und Seen, ersatzweise auch Erdabbaustellen und Wurzel- teller geworfener Bäume in Gewässernähe (Nisthabitat) sowie - ufernahe Bereiche fischreicher Stand- und Fließgewässer mit ausreichender Sichttiefe und uferbegleitenden Gehölzen (Nah- rungshabitat mit Ansitzwarten) Heidelerche Lullula arborea - lichte Kiefernwälder auf Sandstandorten - trockene Randbereiche und Lichtungen (einschließlich Schneisen und Kahlschlägen) von Kiefernwäldern mit lückiger und überwie- gend niedriger Vegetation (insbesondere Zwergstrauchheiden und Sandmagerrasen, aber auch trockene Gras- oder Staudenfluren oder ähnliche Flächen, Wegränder und Säume im Übergang zwi- schen Wald und Offenland) Kranich Grus grus - störungsarme nasse Waldbereiche, wasserführende Sölle und Senken, Moore, Sümpfe, Verlandungszonen von Gewässern und

22 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Vogelart Lebensraumelemente dt. Name wiss. Name Brutvogel renaturierte Polder - angrenzende oder nahe störungsarme landwirtschaftlich genutzte Flächen (insbesondere Grünland) Mittelspecht Dendrocopos Laub- und Laub-Nadel-Mischwälder mit ausreichend hohen Antei- medius len an Altbeständen und stehendem Totholz sowie mit Beimi- schungen älterer grobborkiger Bäume (u. a. Eiche, Erle und Uralt- buchen) Neuntöter Lanius collurio - strukturreiche Hecken, Waldmäntel, Strauchgruppen oder dornige Einzelsträucher mit angrenzenden als Nahrungshabitat dienenden Grünlandflächen, Gras- oder Staudenfluren oder ähnlichen Flä- chen (ersatzweise Säume) - Heide- und Sukzessionsflächen mit Einzelgehölzen oder halbof- fenem Charakter - Strukturreiche Verlandungsbereiche von Gewässern mit Gebü- schen und halboffene Moore Rohrweihe Circus möglichst unzerschnittene Landschaftsbereiche (insbesondere im aeruginosus Hinblick auf Hochspannungsleitungen und Windkraftanlagen) - mit störungsarmen, weitgehend ungenutzten Röhrichten mit mög- lichst hohem Anteil an flach überstauten Wasserröhrichten und geringem Druck durch Bodenprädatoren (auch an Kleingewässern) und - mit ausgedehnten Verlandungszonen oder landwirtschaftlich ge- nutzten Flächen (insbesondere Grünland) als Nahrungshabitat Rotmilan Milvus milvus möglichst unzerschnittene Landschaftsbereiche (insbesondere im Hinblick auf Hochspannungsleitungen und Windkraftanlagen) - mit Laubwäldern und Laub-Nadel-Mischwäldern mit Altbeständen und Altbäumen insbesondere im Waldrandbereich sowie einem störungsarmen Horstumfeld, ersatzweise auch Feldgehölze und Baumreihen (Bruthabitat) und - mit hohen Grünlandanteilen sowie möglichst hoher Strukturdichte (Nahrungshabitat) Schreiadler Aquila möglichst großflächige unzerschnittene Landschaftsbereiche (ins- pomarina besondere im Hinblick auf Hochspannungsleitungen und Wind- kraftanlagen) - mit störungsarmen Waldgebieten (Laub- und Laub-Nadel- Mischwälder) und darin eingeschlossenen Schreiadlerschutzarea- len mit ausgedehnten Altbeständen, die einen ausreichend hohen Schlussgrad aufweisen (Bruthabitat) und - mit hohen Grünlandanteilen (vorzugsweise störungsarm und na- he des Brutwaldes, ersatzweise auch grünlandähnliche Flächen und niedrigwüchsige Dauerkulturen) sowie einer hohen Dichte an linienhaften Gehölzstrukturen und Feuchtlebensräumen Schwarzmilan Milvus migrans möglichst unzerschnittene Landschaftsbereiche (insbesondere im Hinblick auf Hochspannungsleitungen und Windkraftanlagen) - mit Laubwäldern und Laub-Nadel-Mischwäldern mit Altbeständen 23 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Vogelart Lebensraumelemente dt. Name wiss. Name Brutvogel und Altbäumen insbesondere im Waldrandbereich sowie einem störungsarmen Horstumfeld, ersatzweise auch Feldgehölze und Baumreihen (Bruthabitat) und - mit hohen Grünlandanteilen und/oder fischreichen Gewässern als Nahrungshabitat Schwarzspecht Dryocopus größere, vorzugsweise zusammenhängende Laub-, Nadel- und martius Mischwälder mit ausreichend hohen Anteilen an Altbeständen und Totholz Sperbergras- Sylvia nisoria Hecken, Gebüsche und Waldränder mit einer bodennahen Schicht mücke aus dichten, dornigen Sträuchern und angrenzenden offenen Flä- chen (vorzugsweise Feucht- und Nassgrünland, Trockenrasen, Hochstaudenfluren, Gras- oder Staudenfluren oder ähnliche Flä- chen) Wachtelkönig Crex crex Grünland (vorzugsweise Feucht- und Nassgrünland) mit Deckung gebender Vegetation, flächige Hochstaudenfluren, Seggenriede sowie Gras- oder Staudenfluren oder ähnliche Flächen Weißstorch Ciconia ciconia möglichst unzerschnittene Landschaftsbereiche (im Hinblick auf Hochspannungsleitungen und Windkraftanlagen) - mit hohen Anteilen an (vorzugsweise frischen bis nassen) Grün- landflächen sowie Kleingewässern und feuchten Senken (Nah- rungshabitat), sowie - Gebäude und Vertikalstrukturen in Siedlungsbereichen (Horst- standort) Wespenbus- Pernis apivorus möglichst unzerschnittene Landschaftsbereiche (insbesondere im sard Hinblick auf Hochspannungsleitungen und Windkraftanlagen) - mit möglichst großflächigen und störungsarmen Waldgebieten (vorzugsweise Laub- oder Laub-Nadel-Mischwälder) mit ausrei- chend hohen Anteilen an Altbeständen als Bruthabitat und - mit Offenbereichen mit hoher Strukturdichte (insbesondere Tro- cken- und Magerrasen, Heiden, Feucht- und Nassgrünland, Säu- me, Gras- oder Staudenfluren oder ähnliche Flächen nahe des Brutwaldes) Zwergschnäp- Ficedula parva Laub- und Laub-Nadel-Mischwälder mit ausreichend hohen Antei- per len an Beständen mit stehendem Totholz (Höhlungen als Nist- platz), mit wenig oder fehlendem Unter- und Zwischenstand sowie gering ausgeprägter oder fehlender Strauch- und Krautschicht (Hallenwälder)

Landschaftsschutzgebiete (LSG) Das 340 ha große Landschaftschutzgebiet „Lindetal (Stadt Neubrandenburg)“ L 39 ist zum überwiegenden Teil im FFH-Gebiet gelegen. Es umfasst die Lindeniederung von Neubranden- burg bis Burg Stargard einschließlich des Mühlenteiches Hinterste Mühle, des Kleinen sowie des Großen Mühlenholzes, des Stadtwaldes und der Waldfläche des Eilsberges (s. Karte 1 b).

24 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Rechtsgrundlage bildet die Verordnung des Oberbürgermeisters Neubrandenburg vom 20. Au- gust 1997 (in Kraft zum 21. August 1997). Schutzzweck der Verordnung ist unter anderem: • Sicherung von Tier- und Pflanzengesellschaften und ihrer Lebensräume, • Erhalt und/oder Verbesserung der Wasserqualität der Linde.

Naturdenkmal (§ 28 BNatSchG) Als Naturdenkmal ist im FFH-Gebiet eine Eiche ausgewiesen, die im Lindetal ca. 1,5 km nördlich von Burg Stargard am Wanderradweg nach Neubrandenburg gelegen ist.

Geschützter Landschaftsbestandteil (NatSchAG M-V § 14) Südlich der Burg von Burg Stargard befinden sich der Vordere, der Mittlere und der Hintere Stubbenteich, die im FFH-Gebiet Geschützte Landschaftsbestandteile sind.

Übersicht über die vorkommenden gesetzlich geschützten Biotope (§ 20-Biotope NatSchAG) als FFH-LRT Die im Gebiet gemeldeten LRT werden in Tabelle 4 den Kategorien des gesetzlichen Bio- topschutzes nach § 20 NatSchAG zugeordnet. In den meisten Fällen unterliegen die LRT unmit- telbar dem gesetzlichen Biotopschutz. Ausnahmen bilden die Lebensraumtypen 6510, 6430, offene Wasserfläche von 31xx > 1 ha, teilweise 1220, 3260 und 3270 und einige Waldlebens- raumtypen.

Tabelle 4: Lebensraumtypen des Anhangs I im Gebiet und gesetzlicher Biotopschutz (Kennzeich- nung der prioritären LRT mit*)

EU-Code Lebensraumtyp Gesetzlich geschütztes Biotop nach § 20 NatSchAG 3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Ve- Sölle, Torfstiche einschließlich Ufervege- getation vom Typ Magnopotamion oder tation, Stehende Kleingewässer ein- Hydrocharition schließlich der Ufervegetation, Verlan- dungsbereiche stehender Gewässer, Röh- richtbestände und Riede 3260 Natürliche und naturnahe Fließgewässer naturnahe und unverbaute Bach- und mit flutender Wasserpflanzenvegetation Flussabschnitte einschließlich der Uferve- des Ranunculion fluitantis -Verbandes, getation des Callitricho-Batrachion oder flutenden Wassermoosen 6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und de- Trocken- und Magerrasen ren Verbuschungsstadien ( Festuco- Brometalia )

25 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

EU-Code Lebensraumtyp Gesetzlich geschütztes Biotop nach § 20 NatSchAG 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der plana- naturnahe und unverbaute Bach- und ren und montanen bis alpinen Stufe Flussabschnitte einschließlich der Uferve- getation 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore naturnahe Moore 7230 Kalkreiche Niedermoore naturnahe Moore 91E0* Auenwälder mit Alnus glutinosa und Naturnahe Bruch-, Sumpf- und Auwälder Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae )

LRT 3260: §20: zusätzlich einschließlich der Ufervegetation. LRT 3150: §20: zusätzlich Röhrichtbestände und Riede.

26 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

I.2 Bedeutung des Gebietes für das europäische Netz Natura 2000

Für Fläche von 87,62 ha des Standortübungsplatzes Neubrandenburg (Kreutzbruchhof) wurden bisher keine Daten zu den Lebensraumtypen nach Anhang I und den Arten des Anhanges II der FFH-Richtlinie (Kammmolch, Rotbauchunke, Eremit) durch die Bundeswehr übergeben. Nach der Kartierung durch die Bundeswehr sind diese Daten in den Plan nachrichtlich zu überneh- men. Für Habitatausgrenzung und –bewertung weiterer Arten des Anhanges II sowie für alle Vogelarten der Vogelschutzrichtlinie wurden der Standortübungsplatz auf Grundlage der Biotop- kartierung, der Luftbildanalyse und der Vor-Ort-Begehung (von außerhalb des Standortübungs- geländes) mit einbezogen.

I.2.1 Gemeldete und erfasste Lebensraumtypen (LRT) des Anhangs I und Arten des An- hangs II FFH-RL

Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-Richtlinie Im Rahmen der Managementplanung erfolgte eine Aktualisierung und Präzisierung der Melde- daten durch Kartierungen. Dabei wurde der Erhaltungszustand der Lebensraumtypen (LRT) teilflächenspezifisch nach den Vorgaben der EU-KOM zum SDB in „A - hervorragend“, „B – gut“ und „C – durchschnittlich oder beschränkt“ bewertet. In Tabelle 5 sind die im Standarddatenbogen (SDB) der Europäischen Kommission mitgeteilten Vorkommen von Lebensraumtypen mit Flächenangaben, einschließlich der Bewertungen des Erhaltungszustands sowie der aktuell ermittelten Größen und Bewertungen dargestellt. Die ak- tuelle Flächengröße und der aktuelle Erhaltungszustand sind Ergebnis der Bestandsaufnahme aus dem Jahr 2011. Bestimmend bei der Aggregation der Teilbewertungen zum Erhaltungszu- stand auf Gebietsebene ist jeweils die Kategorie mit den überwiegenden Flächenanteilen, es sei denn, die Kategorie C hat Flächenanteile von > 25%. In diesem Fall war C bestimmend.

Tabelle 5: Gemeldete Vorkommen von LRT und aktuell ermittelte LRT des Anhangs I (Kennzeich- nung der prioritären LRT mit *), Daten zu Wald-LRT wurden nachrichtlich aus dem Fachbeitrag Wald-LRT (Hrsg. MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT , UMWELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ 2007) über- nommen.

EU- LRT Flächen- Erhaltungs- Flächen- Erhaltungs- Code größe lt. zustand lt. größe zustand Meldung [ha] SDB aktuell [ha] aktuell 3150 Natürliche eutrophe Seen mit 33,31 C 36,94 a C a einer Vegetation vom Typ Magnopotamion oder Hydro- charition 3260 Natürliche und naturnahe 12,23 C 10,99 C Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzenvegetation des Ranunculion fluitantis - Verbandes, des Callitricho- Batrachion oder flutenden Wassermoosen 6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen 1,56 B 0,53 B und deren Verbuschungsstadi- en ( Festuco-Brometalia )

27 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

EU- LRT Flächen- Erhaltungs- Flächen- Erhaltungs- Code größe lt. zustand lt. größe zustand Meldung [ha] SDB aktuell [ha] aktuell 6430 Feuchte Hochstaudenfluren 0,17 C 0,02 B der planaren und montanen bis alpinen Stufe 6510 Magere Flachland-Mähwiesen nicht nicht 0,82 A (Arrhenatherion, Brachypodio- gemeldet gemeldet Centaureion nemoralis ) 7140 Übergangs- und Schwing- nicht nicht 0,73 B rasenmoore gemeldet gemeldet 7230 Kalkreiche Niedermoore 7,67 B 3,18 C 9130 Waldmeister-Buchenwald 864,93 B 207,09 b B b (Asperulo-Fagetum ) 9160 Subatlantischer oder mitteleu- 6,13 B 3,28 b B b ropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli ) 91E0* Auenwälder mit Alnus glutino- 31,46 B 13,77 b B b sa und Fraxinus excelsior (Al- no-Padion, Alnion incanae, Salicion albae ) Summe der Flächengröße Offenland: 54,94 52,82 Summe Flächengrößen Gesamt: 957,46 276,96 a auf Grund der Unzugänglichkeit eines Gewässers konnten nur 44 Gewässer mit einer Gesamtfläche von 36,75 ha bewertet werden. b nachrichtlich übernommen aus Fachbeitrag Wald-LRT (Hrsg. Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz 2007) Erläuterung der Tabelle: Spalte 1: Eingetragen wurde der EU-Code für den Lebensraumtyp. Spalte 2: Eingetragen wurde der gebräuchliche deutsche Name für den Lebensraumtyp. Spalte 3: Die im Rahmen der Meldung (Binnendifferenzierung) angegebene Flächengröße (in Hektar) ist ein- getragen. Sie ergibt sich aus der Angabe der Fläche in der Attributtabelle zur „Binnendifferenzierung“ (LUNG 2004). Spalte 4: Der im SDB dokumentierte Erhaltungszustand (Spalte 5, A bis C) wurde übernommen (nicht „Ge- samtbeurteilung“!). Spalte 5: Die aktuell ermittelte Flächengröße wurde für den jeweiligen Lebensraumtyp in Hektar angegeben. Spalte 6: Der aktuell ermittelte Erhaltungszustand (A bis C) wurde eingetragen.

Mit 276,96 ha werden 13,6 % des FFH-Gebietes (insgesamt 2.033 ha laut SDB) von Lebens- raumtypen des Waldes und des Offenlandes, mit 52,82 ha 2,6 % des FFH-Gebietes von Le-

28 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ bensraumtypen des Offenlandes eingenommen. Die Lebensraumtypen des Offenlandes sowie deren Bewertung sind in Karte 2a dargestellt. Im Rahmen der Meldung 2004 1 an die Europäi- sche Kommission wurden im SDB für das FFH-Gebiet 8 Lebensraumtypen (davon 1 prioritärer Wald-Lebensraumtyp) gemeldet. Zu den 5 gemeldeten Lebensraumtypen des Offenlandes ge- hören Natürliche eutrophe Seen (3150), Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260), Na- turnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (6210), Feuchte Hochstaudenfluren (6430) sowie Kalkreiche Niedermoore (7230). Alle gemeldeten Lebensraumtypen des Offenlan- des konnten bestätigt werden. Die Lebensraumtypen Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140) und Magere Flachland-Mähwiese (6510) wurden neu im Gebiet kartiert. Die Tabelle 5 zeigt die Unterschiede zwischen Meldung und Aktualisierung. Zu beachten sind gemäß Art. 6 Abs. 1 FFH-RL immer die aktuell vorkommenden Lebensraumtypen. Für die gemeldeten Lebensraumtypen des Offenlandes Fließgewässer mit Unterwasservegeta- tion (3260), Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (6210), Feuchte Hochstaudenfluren (6430) und Kalkreiche Niedermoore (7230) wurde weniger Fläche kartiert als zur Meldung angegeben. Der Flächenverlust ist auf einen methodenbedingten bzw. wissen- schaftlichen Fehler zurückzuführen. In der Regel fehlen alte Angaben über die Biotopausstat- tung dieser Flächen. Die aktuelle Vegetation auf den nicht als Lebensraumtyp eingestuften Flä- chen (Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien 6210, der Feuchte Hoch- staudenfluren 6430 und der Kalkreiche Niedermoore 7230) deutet darauf hin, dass bereits zum Meldezeitpunkt diese Flächen keine Lebensraumtypen waren. Der geringe aktuelle Flächenver- lust der Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260) lässt sich vermutlich auf das unter- schiedliche methodische Vorgehen zwischen dem Meldezeitpunkt und Kartierung aus dem Jahr 2011 zurückführen. Für die Natürlich eutrophen Seen (3150) sind deutlich weniger im Wald ge- legene Kleingewässer vorhanden als laut Binnendifferenzierung vorgesehen. Im Zuge der Kar- tierung im Jahr 2011 wurden alle für diesen Lebensraumtyp gemeldeten Flächen aufgesucht. Ein Großteil der nicht mehr bestätigten Kleingewässer-Lebensraumtypen war bereits vor länge- rer Zeit (vor dem Meldezeitpunkt) verlandet. Eine reale Änderung zwischen Meldezeitpunkt und aktueller Kartierung (Jahr 2011) hat daher nicht stattgefunden. Eine Fläche wurde zusätzlich in die Flächenkulisse aufgenommen, die nicht in der Binnendifferenzierung enthalten war. Für eine als Lebensraumtyp 3150 ausgewiesene Fläche wurde wegen ihres eindeutigen Arteninventars ein Teilbereich zum Lebensraumtyp 7140 umklassifiziert. Im Rahmen der Meldung an die Europäische Kommission wurden im SDB für das FFH-Gebiet drei Wald-Lebensraumtypen mitgeteilt. Im Zuge der aktuellen Bearbeitung des Fachbeitrages Wald-Lebensraumtypen durch die Forstverwaltung wurden die gemeldeten Wald- Lebensraumtypen Waldmeister-Buchenwald (9130), Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (9160) sowie Auwälder* (91E0*) bestätigt. Im Ge- biet kommt aktuell ein prioritärer Wald-Lebensraumtyp (91E0*) vor (nachrichtlich übernommen aus MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT , UMWELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ 2007).

Arten nach Anhang II FFH-RL Für die Arten nach Anhang II FFH-RL wurden die gebietsspezifischen Angaben im SDB aktuali- siert. Die Bewertung des Erhaltungszustands der Habitate der Arten erfolgt ebenso wie bei den LRT nach den Vorgaben der EU-KOM zum SDB in „A – hervorragend“, „B – gut“ und „C – durchschnittlich bzw. teilweise beeinträchtigt“. In Tabelle 6 sind die gemeldeten und aktuell er- mittelten Arten des Anhangs II dargestellt.

1 2006 erfolgten in Einzelfällen Aktualisierungen des SDB 29 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Tabelle 6: Gemeldete Vorkommen und aktuell ermittelte Arten des Anhangs II (Kennzeichnung der prioritären Arten mit *)

EU- Art Status laut Population- Erhaltungszustand Erhaltungszu- Code SDB größe laut SDB der Habitate laut stand der Habi- SDB tate aktuell 1308 Mopsfleder- nicht nicht nicht Bearbeitung maus gemeldet gemeldet gemeldet durch Obere Na- turschutzbehörde 1355 Fischotter nichtziehend iV C B 1337 Biber nicht nicht nicht B gemeldet gemeldet gemeldet 1324 Großes Maus- nichtziehend iP B Bearbeitung ohr durch Obere Na- turschutzbehörde 1188 Rotbauchunke nichtziehend i 251 - 500 B B 1166 Kammmolch nichtziehend i 51 - 100 B B 1096 Bachneunau- nichtziehend iR B C a ge 1084* Eremit* nichtziehend iR B C b 1060 Großer Feuer- nicht nicht nicht B c falter gemeldet gemeldet gemeldet a nachrichtlich übernommen aus Fachbeitrag Bachneunauge LUNG (2013), siehe Anlage b nachrichtlich übernommen aus dem Fachbeitrag Eremit (GRÜNSPEKTRUM ET AL . 2009) c nachrichtlich übernommen aus dem Monitoringbericht Großer Feuerfalter (WACHLIN 2011) Erläuterung der Tabelle: Spalte 1: Eingetragen ist der EU-Code für die Anhang II-Art. Spalte 2: Eingetragen ist der gebräuchliche deutsche Name für die Anhang II-Art. Spalte 3: Der im SDB angegebene Status ist eingetragen. Nichtziehend: die Arten sind während des ganzen Jahres im Gebiet anzutreffen Spalte 4: Die Angabe zur Populationsgröße wurde aus dem SDB zu übernommen: iP – Population vorhan- den, iV – sehr selten, iR – selten) Spalte 5: Die Angaben zur „Erhaltung“ der Art auf Gebietsebene wurden aus dem SDB entnommen. Spalte 6: Der aktuell ermittelte Erhaltungszustand der Habitate (A bis C) ist eingetragen.

Im Rahmen der Meldungen 2004 (2006 2) an die Europäische Kommission wurden im SDB für das FFH-Gebiet 6 Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie mitgeteilt. Für das FFH-Gebiet konn- ten alle 6 Arten bestätigt werden, die im SDB als Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie ge- meldet wurden. Im Zuge der Managementplanung wurden zwei weitere Arten des Anhangs II vorgefunden. Der Biber (1337) wurde u. a. am Mühlenteich (Neubrandenburg, Hinterste Mühle) und an der Linde bei Burg Stargard nachgewiesen (s. Kap. I.3.2). Aus dem landesweiten Moni-

2 2006 erfolgten in Einzelfällen Aktualisierungen des SDB 30 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ toring sind mittlerweile Habitatflächen des Großen Feuerfalters (1060) aus dem FFH-Gebiet süd- lich der Burg Burg Stargard bekannt (WACHLIN 2011). Im Rahmen des vorliegenden Managementplanes für das FFH-Gebiet „Wald- und Kleingewäs- serlandschaft bei Burg Stargard“ wurden für Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie die Habitate kartiert und bewertet (Rotbauchunke, Kammmolch) bzw. Habitate eingeschätzt (Fischotter, Bi- ber). Für das Bachneunauge erfolgte vorerst eine theoretische Bearbeitung aufgrund vorliegen- den Datenmaterials verschiedener Studien. Der Fachbeitrag zum Bachneunauge wird derzeit im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Natur und Geologie erstellt und wird nach Fertigstellung dem Managementplan als Anhang beigefügt. Die Fachbeiträge zum Eremit* und Große Feuer- falter wurden in den Managementplan eingearbeitet. Die Arten Mausohr und Mopsfledermaus wurden durch die obere Naturschutzbehörde bearbeitet. Die Habitate der Arten sind in Karte 2b dargestellt.

Vogelarten nach VS-RL Mit einer Fläche von 1192 ha gehört ein Teil des FFH-Gebietes (1192 ha) zum Europäischen Vogelschutzgebiet „Waldlandschaft bei Cölpin“ (DE 2446-401). Daher werden im Management- plan auch die Vogelschutzanforderungen dargestellt. Die schutz- und managementrelevanten Vogelarten nach Anhang I der Vogelschutzrichtlinie wurden nach der Auswahl der Leistungsbeschreibung des StALU MS bearbeitet. Hierzu zählen Wespenbussard, Schwarzmilan, Rotmilan, Rohrweihe, Schreiadler, Kranich, Eisvogel, Schwarz- specht, Mittelspecht, Sperbergrasmücke, Zwergschnäpper, Heidelerche und Neuntöter. Mit Ausnahme der Heidelerche wurden für die Arten, gemäß der Leistungsbeschreibung zur Erstel- lung eines Managementplanes für das FFH-Gebiet, die Habitate ausgegrenzt und bewertet (s. Tabelle 7). Für die Heidelerche konnten auf Grundlage der Leistungsbeschreibung keine Habi- tatflächen ausgegrenzt werden, da die adäquaten Habitatbestandteile bzw. die Habitatgröße im Gebiet nicht ausreichend vorhanden waren. Der Status der betrachteten Vogelarten nach VS-RL ist „Brutvogel“. Laut Landesverordnung über die Europäischen Vogelschutzgebiete in Mecklenburg- Vorpommern (Vogelschutzgebietslandesverordnung - VSGLVO M-V) vom 12. Juli 2011 wären weitere Arten (Wachtelkönig, Weißstorch, Seeadler) als schutz- und managementrelevante Vo- gelarten zu ergänzen. Nach dem StALU MS gilt die Auswahlliste zum Zeitpunkt der Ausschrei- bung des Managementplanes als bindend (s. Tabelle 7). Rastvögel sind in der VSGLVO M-V für das gesamte SPA-Gebiet nicht aufgeführt.

Brutvogelarten Mit der Erklärung zum „besonderen Schutzgebiet“ werden alle in der VSGLVO M-V genannten Vogelarten wiedergegeben. Die Bestände und Habitate dieser Vogelarten stellen maßgebliche Bestandteile des Vogelschutzgebiets dar. Die in der VSGLVO M-V aufgeführten Arten werden in Tabelle 7 aufgeführt. Die Habitate dieser Vogelarten werden in der Karte 2c dargestellt.

Rastvogelarten Gemäß VSGLVO M-V sind für das SPA-Gebiet keine Bestände und Habitate von Rastvogelar- ten relevant.

31 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Tabelle 7: Relevante Brutvogelarten mit besonderem Schutz- und Managementerfordernis

Code Vogelart Erhaltungszustand der Habita- Erhaltungszustand der Habita- te lt. SDB im Vogelschutzge- te im FFH-Gebiet biet A072 Wespenbussard B B A073 Schwarzmilan B C A074 Rotmilan B C A081 Rohrweihe B C A089 Schreiadler C C A127 Kranich B B A229 Eisvogel B B A236 Schwarzspecht B B A238 Mittelspecht B C A307 Sperbergrasmücke B C A320 Zwergschnäpper B C A338 Neuntöter B B

I.2.2 Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Lebensraumtypen und Arten für das eu- ropäische Netz Natura 2000

In diesem Abschnitt erfolgt eine weitergehende Differenzierung der Lebensraumtypen und Arten hinsichtlich Ihrer Bedeutung im Schutzgebietsnetz Natura 2000. Die verwendeten Kriterien die- nen als Grundlage zur Bestimmung der Erhaltungsziele (siehe Kap. I.4) sowie zur Begründung der Notwendigkeit und zur Prioritätenbestimmung von Maßnahmen im jeweiligen Bearbeitungs- gebiet (vgl. hierzu SETTING CONSERVATION OBJECTIVES FOR NATURA 2000 SITES, EU.KOM 2010). Die Bewertung beruht auf der Beurteilung • des Erhaltungszustands des Lebensraumtypen oder der Art auf Gebietsebene, • des Beitrags des Gebiets mit seinen vorkommenden Lebensraumtypen und Arten für das Netz Natura 2000 im Land, • des Erhaltungszustands des Lebensraumtypen oder der Art auf der Ebene des Gel- tungsbereichs der FFH-RL im Sinne des Art. 1 e) und i) FFH-RL. In Tabelle 8, Tabelle 9 und Tabelle 10 werden die Lebensraumtypen und Arten dargestellt, die aktuell im Rahmen der Managementplanung ermittelt worden sind. Alle im SDB aufgeführten Lebensraumtypen und Arten wurden aktuell nachgewiesen. Darüber hinaus kommen im FFH- Gebiet weitere bisher im SDB nicht gemeldeten Lebensraumtypen und Arten vor, deren Bedeu- tung in den Tabellen ebenfalls beschrieben wird.

32 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-RL Kriterien zur Einschätzung der Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Lebensraumtypen für das europäische Netz Natura 2000 sind: • ein „günstiger“ insbesondere „hervorragender“ Erhaltungszustand auf Gebietsebene (siehe Tabelle 5, Kapitel I.2.1), • die Priorität im Sinne des Art. 1 d) FFH-RL, • das Vorhandensein landesweiter Schwerpunktvorkommen (sehr hoher Flächenanteil) im jeweiligen Gebiet, • eine landesweit „ungünstige“ Gesamtbewertung des Lebensraumtypen innerhalb der FFH-Gebiete, • ein europaweit „ungünstiger“ Erhaltungszustand innerhalb und außerhalb von FFH- Gebieten gemäß dem Bericht nach Art. 17 FFH-RL. Die gebietsbezogene Bewertung des Erhaltungszustands als „ungünstig“ (C) zeigt einen i. d. R. unzureichenden Zustand für das Netz Natura 2000 an und ist daher maßgeblich für die Bestim- mung von erforderlichen Maßnahmen. Zu den prioritären Lebensraumtypen im FFH-Gebiet zählen die Auwälder* (91E0*). Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140) sowie Magere Flachland-Mähwiese (6510) zeigen landesweit einen hohen Flächenanteil und wurden als „ungünstig“ C bewertet. Alle im FFH-Gebiet vorkom- menden Lebensraumtypen besitzen einen europaweit ungünstigen Zustand. Von besonderer Bedeutung für das FFH-Gebiet sind die Lebensraumtypen: Übergangs- und Schwingrasenmoo- re (7140), Magere Flachland-Mähwiese (6510) und Auwälder* (91E0*). Darüber hinaus sind die Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260), die Natürlich eutrophen Seen (3150) sowie das Kalkreiche Niedermoor (7230) als wertgebende Lebensraumtypen im FFH-Gebiet beson- ders zu berücksichtigen.

Tabelle 8: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden LRT für das Netz Natura 2000

LRT Prioritärer LRT Sehr hoher Flä- Landesweit hohe Flä- Europaweit ungünsti- EU- chenanteil im Ge- chenanteile (> 25%) ger Zustand (gelb o- Code biet (relative als ungünstig bewer- der rot nach Ampel- Größe = A) bezo- tet (C) schema gemäß Be- gen auf das Land richt nach Art. 17 FFH-RL) 3150 - - - 3260 - - - 6210 - - - 6430 - - - 6510 - - x 7140 - - x 7230 - - - 9130 - - - 9160 - - - 91E0* x - -

33 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Erläuterung der Tabelle 8: Spalte 1: Eingetragen sind aktuell ermittelten LRT der mit Hilfe des bekannten EU-Codes Spalte 2: Eingetragen ist ein „x“ für LRT, die in Anhang I der FFH-Richtlinie mit einem Sternchen (*) gekenn- zeichnet sind. Spalte 3: Die Bestimmung des Flächenanteils im Gebiet bezogen auf das Land wurde den Angaben im Pro- gramm Natura D des BfN entnommen (vgl. Tab. im Anhang III). Ist die „relative Fläche“ mit „A“ bestimmt, hat das FFH-Gebiet mit dem LRT eine besondere landesweite Bedeutung (> 15 % der Landesmeldung) für das Netz Natura 2000. Dementsprechend wurde für den Lebensraumtyp ein „x“ in der Spalte eingetragen. Spalte 4: Auf Landesebene werden auf der Grundlage der Auswertung der Angaben in den SDB (Stand 2004) derzeit sechs LRT im Gesamtzustand als „ungünstig“ bewertet. Diese Auswertung berücksichtigt nur den Zustand der LRT innerhalb der FFH-Gebiete im Land. Spalte 5: Nach dem Bericht gemäß Art. 17 FFH-RL erfolgte eine Bewertung aus europäischer Sicht nach den Vorgaben des „Ampelschemas“ (Doc.Hab-04-03/03-rev.3). Es wurden die Kategorien „gelb“ oder „rot“ (=ungünstig) verwandt. Diese Auswertung berücksichtigt den Zustand der LRT innerhalb und außerhalb der FFH-Gebiete im gesamten natürlichen Verbreitungsgebiet im Sinne des Art. 1 e) FFH-RL.

Arten nach Anhang II FFH-RL mit kleinräumig abgrenzbaren Habitaten Für Arten des Anhanges II, für die kleinräumige Habitate innerhalb eines FFH-Gebietes abge- grenzt werden können, sind Kriterien zur Einschätzung der Bedeutung der im Gebiet vorkom- menden Arten: • ein „günstiger“ insbesondere hervorragender Erhaltungszustand der Habitate auf Ge- bietsebene (vgl. Tabelle 6 im vorangegangenen Kapitel I.2.1), und zusammengefasst in Tabelle 9: • die Priorität im Sinne der FFH-RL, • das Vorhandensein landesweiter Schwerpunktvorkommen (sehr hoher Populationsanteil) im jeweiligen Gebiet, • ein europaweit „ungünstiger“ Erhaltungszustand innerhalb und außerhalb von FFH- Gebieten gemäß dem Bericht nach Art. 17 FFH-RL. Der Zustand der Arten Rotbauchunke, Kammmolch, Bachneunauge, Großer Feuerfalter und Eremit* ist nach der Bewertung aus europäischer Sicht (Bericht gemäß Art. 17 FFH-Richtlinie) ungünstig. Der Eremit* ist zusätzlich eine prioritäre Art. Er hat daher eine besondere Bedeutung im FFH-Gebiet.

Tabelle 9: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Arten mit kleinräumigen Habitaten für das Netz Natura 2000

Art Prioritäre Sehr hoher Populati- Europaweit ungünstiger Zu- Art onsanteil (relative stand (gelb oder rot nach Größe = A) bezogen Ampelschema gemäß Bericht auf das Land nach Art. 17 FFH-RL) Rotbauchunke - - Kammmolch - - Bachneunauge - - Eremit* x - Großer Feuerfalter - -

34 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Erläuterung der Tabelle 9: Spalte 1: Eingetragen ist der offiziell verwendete deutsche Name für die Anhang II-Art. Spalte 2: Eingetragen ist ein „x“ für die Arten, die in Anhang II der FFH-Richtlinie mit einem Sternchen (*) ge- kennzeichnet sind. Spalte 3: Der Populationsanteil im Gebiet bezogen auf das Land wurde dem Programm Natura D entnom- men (vgl. Anhang III des Leitfadens) entnommen. Ist die „Population“ mit „A“ bestimmt, hat das FFH-Gebiet mit der Art eine besondere landesweite Bedeutung (> 15 % der Landesmeldung). Spalte 4: Nach dem Bericht gemäß Art. 17 FFH-Richtlinie erfolgte eine Bewertung aus europäischer Sicht nach den Vorgaben des „Ampelschemas“ (Doc.Hab-04-03/03-rev.3). Es wurden die Kategorien „gelb“ oder „rot“ (=ungünstig) verwandt. Diese Auswertung berücksichtigt den Zustand der Arten innerhalb und außer- halb der FFH-Gebiete im gesamten natürlichen Verbreitungsgebiet im Sinne des Art. 1 e) FFH-RL.

Tierarten nach Anhang II FFH-RL mit großen Raumansprüchen Bei Tierarten, die große Lebensräume beanspruchen, sind die bedeutsamen Habitateigenschaf- ten und -funktionen in den FFH-Gebieten relevant (vgl. Art. 1 k) FFH-RL). Für diese Arten mit großräumigen, gebietsübergreifenden Habitaten wird daher der Erhaltungszustand auf Gebiets- und Landesebene beurteilt. Die landesweite Bewertung ergibt sich vorläufig aus der Gefähr- dungseinstufung nach den „Roten Listen“ (Kategorien 1 bis 3) des Landes. Die gebietsbezogene Bewertung des Erhaltungszustands als „ungünstig“ (C) zeigt einen i. d. R. unzureichenden Zu- stand für das Netz Natura 2000 an und ist daher maßgeblich für die Bestimmung von erforderli- chen Maßnahmen. Die Beurteilungskriterien inklusive des europaweiten Zustandes für die im FFH-Gebiet nachge- wiesenen Arten Mopsfledermaus, Fischotter, Biber und Mausohr sind in Tabelle 10 aufgeführt. Der Fischotter, der Biber und das Mausohr haben als Arten mit einem ungünstigen Zustand auf Landesebene sowie als Einstufung in einem europaweit ungünstigen Zustand eine besondere Bedeutung im FFH-Gebiet. Für die Mopsfledermaus fehlt derzeit eine Einstufung.

Tabelle 10: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Tierarten mit großen Raumansprüchen für das Netz Natura 2000

Art Prioritäre Art Sehr hoher Popu- Ungünstiger Europaweit ungünstiger lationsanteil (rela- Zustand auf Zustand (gelb oder rot tive Größe = A) Landesebene nach Ampelschema ge- bezogen auf das (Rote Liste) mäß Bericht nach Art. 17 Land FFH-RL) Mopsfledermaus - - 1 keine Bewertung Biber - - 3 Fischotter - - 2 Mausohr - - 2

Erläuterung der Tabelle 10: Spalte 1: Eingetragen ist der offiziell verwendete deutsche Name für die Anhang II-Art. Spalte 2: Eingetragen ist ein „x“ für die Arten, die in Anhang II der FFH-Richtlinie mit einem Sternchen (*) ge- kennzeichnet sind. Spalte 3: Der Populationsanteil im Gebiet bezogen auf das Land wurde dem Programm Natura D entnom- men (vgl. Anhang III des Leitfadens) entnommen. Ist die „Population“ mit „A“ bestimmt, hat das FFH-Gebiet mit der Art eine besondere landesweite Bedeutung (> 15 % der Landesmeldung).

35 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Spalte 4: Für die entsprechende Art ist die Ziffer eingetragen, wenn diese Art in der jeweiligen aktuellen „Ro- ten Liste“ in den Gefährdungskategorien 1, 2 oder 3 aufgeführt ist. Spalte 5: Nach dem Bericht gemäß Art. 17 FFH-Richtlinie erfolgte eine Bewertung aus europäischer Sicht nach den Vorgaben des „Ampelschemas“ (Doc.Hab-04-03/03-rev.3). Es wurden die Kategorien „gelb“ oder „rot“ (=ungünstig) verwandt. Diese Auswertung berücksichtigt den Zustand der Arten innerhalb und außer- halb der FFH-Gebiete im gesamten natürlichen Verbreitungsgebiet im Sinne des Art. 1 e) FFH-RL.

I.2.3 Arten nach Anhang IV FFH-RL

Für die Tier- und Pflanzenarten nach Anhang IV FFH-RL gilt gemäß Art. 12 und 13 FFH-RL ein strenges Schutzregime, das u. a. Verbote des Fangs oder der Tötung von Exemplaren, der Stö- rung von Arten, der Zerstörung von Eiern oder der Beschädigung von Fortpflanzungs- und Ru- hestätten einschließt. Die Beurteilung des Erhaltungszustands der Arten (Anhang IV) erfolgt nicht für die FFH-Gebiete, sondern gebietsunabhängig und flächendeckend. Die Arten des Anhangs IV werden nicht im Zuge der Managementplanung erfasst und bewertet. Alle Informationen über aktuelle Vorkommen werden ausgewertet, um zu vermeiden, dass bei der Planung von Maßnahmen zu Gunsten von LRT nach Anhang I oder Arten nach Anhang II FFH-Richtlinie Beeinträchtigungen von Arten im Anhang IV-Arten verursacht werden.

Tabelle 11: Vorkommen von Arten des Anhangs IV

Art Vorkommen im Gebiet (Gebietsteil, Bemerkungen Lage im Gebiet) Moorfrosch Moorweiher nordwestlich Rosenhagen Rufnachweise, Larvennach- (eigene Kartierung, 2011) weise Laubfrosch Moorweiher nordwestlich Rosenhagen Rufnachweise, Larvennach- (eigene Kartierung, 2011) weise Laubfrosch südwestlich von Cölpin (eigene Kartie- Rufnachweise, Larvennach- rung, 2011) weise Knoblauchkröte südwestlich von Cölpin (eigene Kartie- Rufnachweis rung, 2011) Wasserfledermaus Eiskeller Burg Stargard Winterquartier Fransenfledermaus Eiskeller Burg Stargard Winterquartier

36 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

I.3 Erhaltungszustand der signifikanten Lebensraumtypen und der Habitate der Arten/ maßgebliche Bestandteile

Nach § 34 BNatSchG ist es bei der Beurteilung von Plänen oder Projekten mit möglichen Aus- wirkungen auf besondere Schutzgebiete oder Europäische Vogelschutzgebiete notwendig, die für die Erhaltungsziele oder den Schutzweck „maßgeblichen Bestandteile“ zu bestimmen. Eben- so ist es für die Schutzzweckbestimmung sowie für die Vorbereitung von Maßnahmen für den Erhalt oder die Verbesserung des Erhaltungszustandes von Lebensraumtypen und Arten uner- lässlich, die maßgeblichen Bestandteile des FFH-Gebiets zu identifizieren und zu bewerten. Allgemein umfassen die für die Erhaltungsziele maßgeblichen Bestandteile: • die im Gebiet signifikant vorkommenden Lebensraumtypen nach Anhang I sowie die sig- nifikant vorkommenden Arten nach Anhang II FFH-RL gemäß Tabelle 5 und Tabelle 6 sowie der Karten 2a und 2b, • die typischen Arten der Lebensräume, die als Indikatorarten einen günstigen Erhaltungs- zustand der signifikant vorkommenden Lebensraumtyp anzeigen, • die im Gebiet vorkommenden Vogelarten, für die nach Art. 4 VS-RL ein gebietsspezifi- sches Schutzerfordernis besteht und die damit relevant sind für das Gebietsmanagement gemäß der Tabelle 7, • die Habitate der Arten des Anhangs II der FFH-RL sowie der relevanten Vogelarten nach Art. 4 der Vogelschutzrichtlinie gemäß der Karte 2c, • die für einen günstigen Erhaltungszustand notwendigen Lebensraum- bzw. Habitatbe- dingungen mit den erforderlichen standörtlichen Voraussetzungen und funktionalen Be- ziehungen. In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Bestandsaufnahme (Abgrenzung der Lebensraum- typen und Habitate der Arten) und der Bewertung (Erhaltungszustände der Lebensraumtypen und der Habitate der Arten) sowie die weiteren standörtlichen und funktionalen „maßgeblichen Bestandteile“ räumlich konkret für das FFH-Gebiet dargestellt und beschrieben. Bei Änderungen zwischen aktueller Bewertung des Erhaltungszustandes im Vergleich zum SDB, wurde geprüft, ob die Änderung auf eine tatsächliche Veränderung der maßgeblichen Bestandteile seit dem Referenzzeitpunkt zurückzuführen ist (Verbesserung oder Verschlechterung), oder ob die unter- schiedlichen Bewertungen auf nicht vergleichbaren Methoden oder auf unzureichenden Daten bei der Gebietsmeldung beruhen.

I.3.1 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie

Im FFH-Gebiet wurden im Zuge der Managementplanung sieben Lebensraumtypen des Offen- landes Anhanges I mit signifikanten Vorkommen ermittelt, die insgesamt eine Fläche von 52,82 ha einnehmen. Die Abgrenzung der Vorkommen der Offenland- Lebensraumtypen sowie die Bewertung des Erhaltungszustandes der Teilflächen sind in der Karte 2a des Management- plans dargestellt. In Tabelle 12 sind die Verbreitung der Lebensraumtypen im FFH-Gebiet, die Anzahl der Teilflächen, die gesamte Flächengröße sowie die zusammenfassende Bewertung des Erhaltungszustands auf Gebietsebene zusammengestellt. Die Bewertung wird jeweils durch die Kategorie mit den überwiegenden Flächenanteilen bestimmt, es sei denn, die Kategorie C hat Flächenanteile von > 25%. In diesem Fall ist C bestimmend. Die Gesamtbewertung ist be- reits in Kap. I.2.1 im Vergleich zu den Angaben des Standarddatenbogens aufgeführt.

37 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Tabelle 12: Bewertung des Erhaltungszustands der Lebensraumtypen (Kennzeichnung prioritärer LRT mit*)

EU- Lebensraumtyp Verbreitung Anzahl Flächen- Erhaltungszu- Code (wesentliche der Teil- größe stand aktuell Vorkommen) flächen aktuell in ha 3150 Natürliche eutrophe Seen mit im Offenland 45 a 36,94 a Gesamt: C a einer Vegetation vom Typ oder im Wald A: 3,64 ha Magnopotamion oder Hydro- gelegene Klein- B: 8,87 ha charition gewässer und Kleinseen C: 24,23 ha 3260 Natürliche und naturnahe Abschnitte der 12 10,99 Gesamt: C Fließgewässer mit flutender Linde A: 0 ha Wasserpflanzenvegetation B: 1,19 ha des Ranunculion fluitantis - Verbandes, des Callitricho- C: 9,80 ha Batrachion oder flutenden Wassermoosen (gutachterlich: Gesamt: C) A: 0 ha B: 3,94 ha C: 7,05 6210 Naturnahe Kalk- Trockenbiotop- 2 0,53 Gesamt: B Trockenrasen und deren Ver- komplex 700 m A: 0 ha buschungsstadien ( Festuco- nordöstlich von B: 0,53 ha Brometalia ) Blankes Soll, C: 0 ha Trockenrasen am Großen Mühlen- holz 800 m nörd- lich des Eilsbergs 6430 Feuchte Hochstaudenfluren Feuchte Hoch- 1 0,02 Gesamt: B der planaren und montanen staudenflur süd- A: 0 ha bis alpinen Stufe westlich Burg B: 0,02 ha Stargard C: 0 ha 6510 Magere Flachland- Mähwiese südlich 1 0,82 Gesamt: A Mähwiesen ( Arrhenatherion, der Burg (Burg A: 0,82 ha Brachypodio-Centaureion Stargard) B: 0 ha nemoralis ) C: 0 ha 7140 Übergangs- und Schwing- Feuchtbiotop- 1 0,73 Gesamt: B rasenmoore komplex südlich A: 0 ha und westlich des B: 0,73 ha Weidenholzes C: 0 ha 7230 Kalkreiche Niedermoore Kalkreiches Nie- 1 3,18 Gesamt: C dermoor süd- A: 0 ha westlich Burg B: 0 ha Stargard C: 3,18 ha Summe Offenland 52,82 38 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

a auf Grund der Unzugänglichkeit eines Gewässers konnten nur 44 Gewässer mit einer Gesamtfläche von 36,75 ha bewertet werden.

Die Abgrenzung der Vorkommen der Lebensraumtypen sowie die Bewertung des Erhaltungszu- standes der Teilflächen werden in der Karte 2a dargestellt. Die Definition der Lebensraumtypen mit Hinweisen zum Standort und zur Vegetation, zu lebens- raumtypischen Arten und maßgeblichen Bestandteilen sind in der „Anleitung für die Kartierung von Biotoptypen und FFH-Lebensraumtypen in Mecklenburg-Vorpommern" (LUNG M-V 2010a), auf den Internetseiten des BfN („http://www.bfn.de/0316_typ_lebensraum.html“) und des LUNG M-V (2011a) sowie der "Kartier- und Bewertungsvorschrift für Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) als Grundlage der Vergabe" (MLUV M-V, i. d. F. vom 21.02.2008) dargestellt. Die Bewertung des Erhaltungszustandes der Lebensraumtypen fußte auf der "Kartier- und Bewertungsvorschrift für Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH- Richtlinie (92/43/EWG) als Grundlage der Vergabe" (MLUV M-V, i. d. F. vom 21.02.2008). Die Kartierung und Bewertung der Offenland-Lebensraumtypen erfolgte im Jahr 2011.

3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation vom Typ Magnopotamion oder Hyd- rocharition Definition und Standort Dabei handelt es sich um natürliche eutrophe Stillgewässer einschließlich ihrer Ufervegetation. Sie sind vor allem durch das Vorkommen von Tauchfluren und Schwimmblattfluren, aber auch von Schwimmdecken und Schwebematten charakterisiert. Die Vorkommen von Pflanzengesell- schaften variieren in Abhängigkeit vom Gewässertyp. Eutrophe Stillgewässer treten in Grundmoränen, Endmoränen und Sandern, aber auch im Küs- tenbereich und im Urstromtal der Elbe auf. Der überwiegende Teil des Lebensraumtyps umfasst Kleingewässer. Verbreitungsschwerpunkte liegen im Rückland der Mecklenburgischen Seen- platte innerhalb der kuppigen Grundmoränen sowie im Bereich des Höhenrückens und der Mecklenburgischen Seenplatte innerhalb von Grund- und Endmoränen sowie im Bereich von Flussläufen. Habitatstruktur und Arteninventar Die Kartierung der Gewässer erfolgte im Jahr 2011 entsprechend der „Anlage zum Fachleitfa- den „Managementplanung in Natura 2000 Gebieten“: Kartier- und Bewertungsvorschrift für Le- bensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) als Grundlage der Vergabe (oh- ne Waldlebensraumtypen). Stand 27.09.2006, i. d. F. vom 21.02.2008“ (MLUV M-V 2008c). Aussagen über den Wasserstand über verschiedene Jahre können gerade bei den Kleingewäs- sern nicht getroffen werden.

Kleingewässer (<2 ha) Von den ursprünglich angenommenen 70 Kleingewässern im FFH-Gebiet „Wald- und Kleinge- wässerlandschaft bei Burg Stargard“ handelt es sich bei 37 um den Lebensraumtyp 3150 „Na- türliche eutrophe Seen“. Ein Gewässer (Kleingewässer mit weiten Verlandungsbereichen nord- westlich der Ortschaft Sabel) war auf Grund der breiten Röhrichte und der Vermoorung nicht zugänglich, so dass hier keine Bewertung des Erhaltungszustandes erfolgte. 33 in der Bin-

39 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ nendifferenzierung aufgeführte Gewässer wurden wegen fehlender Wasserführung bzw. fehlen- der lebensraumtypischen Strukturen/Arten nicht als Lebensraumtyp kartiert. Als aquatische Vegetation treten in den Kleingewässern und Söllen überwiegend Wasserlinsen- Schwimmdecken aus Lemna minor, Lemna trisulca und Spirodela polyrhiza auf, wobei Lemna minor die häufigste Wasserlinsenart ist. Bei 1/3 der Gewässer kommen Hornblatt- Schwebematten bestehend aus Ceratophyllum submersum und zum Teil aus Ceratophyllum demersum vor. Deutlich seltener sind Wasserlebermoos-Schwebematten mit Riccia fluitans , Wasserknöterich-Schwimmblattfluren mit Persicaria amphibia und Teichrosen- Schwimmblattfluren mit Nuphar lutea in den Gewässern vorhanden. Lediglich vereinzelt treten Wasserfeder-Tauchfluren mit Hottonia palustris und Wasserstern-Tauchfluren mit Callitriche cf. palustris auf. Von den 14 kartierten Ackersöllen besitzen 12 einen Pufferstreifen. Eine typische breite Verlan- dungsstruktur ist gering ausgebildet, was vermutlich an den häufig vorkommenden steilen Ufern liegt. Neben Seggenrieden aus Carex riparia, Carex acutiformis und Carex elata treten Igelkol- benröhricht mit Sparganium erectum, standorttypisches Ufergehölz mit Salix cinerea und Rohr- glanzgrasröhricht mit Phalaris arundinacea im Uferbereich auf. Bei fast ¾ der Gewässer ist eine nitrophile Ruderalflur mit Urtica dioica vorhanden. Die Kleingewässer im Grünland besitzen ähn- liche Uferstrukturen (Vorkommen von Röhrichten und Seggenrieden). Sie weisen allerdings eine deutlich breitere Verlandungsstruktur auf. Von den 15 Kleingewässern im Wald zeigten 14 eine Wasserlinsen-Schwimmdecke. Über die Hälfte der Gewässer besitzen im Uferbereich Flutschwaden-Flutrasen aus Glyceria fluitans, was auf wechselfeuchte Verhältnisse hindeutet. Zudem treten vereinzelt Schilfröhrichte aus Phragmites australis , Seggenriede und Rohrglanz- grasröhricht auf. Die meisten Kleingewässer weisen mit ein bis zwei typisch ausgebildeten aquatischen Elemen- ten eine eher geringe Strukturanzahl auf. Lediglich vier Gewässer haben drei bis vier typische Strukturen. Bezüglich des Arteninventars zeigt sich ein ähnliches Bild. Der überwiegende Teil der Gewässer besitzt drei bis vier lebensraumtypische Arten, lediglich sieben Kleingewässer mehr als vier Arten.

Gewässer >2ha Bei den sieben bearbeiteten Seen im FFH-Gebiet handelt es sich ausschließlich um kleine Seen mit einer Flächengröße von knapp über 2 ha. Hinsichtlich der Habitatstruktur lassen sich deutli- che Unterschiede zwischen den einzelnen Gewässern erkennen. Der See an der Waldkante südöstlich Dewitz weist als einziger noch gut ausgebildete Schwimmblattdecken, Schwebemat- ten und Tauchblattfluren auf. Die sonstigen Gewässer sind in der Regel mit zwei oder einem typisch ausgebildeten Strukturelement (Schwebematten, Schwimmdecken) ausgestattet. Einige der untersuchten Seen besitzen nur noch eine rudimentäre Gewässervegetation, insbesondere die Submersvegetation ist hier fast völlig verschwunden. Dies betrifft z. B. die Seen am West- rand und westlich von Cölpin sowie östlich von Kreuzbruchhof und bei Bannenbrück. Dagegen ist die Ufervegetation meist noch weitgehend typisch entwickelt, ihr Flächenanteil liegt im Unter- suchungsgebiet überwiegend bei 80 - 90 %. Dabei dominieren vor allem eutrophe Groß- und Kleinröhrichte, nur die Gewässer südöstlich von Dewitz, bei Bannenbrück und bei Kreuzbruch- hof weisen im Verlandungsbereich großflächigere Weidengebüsche bzw. Bruchwaldsäume auf. Das lebensraumtypische Arteninventar ist lediglich am See südöstlich von Dewitz noch diverser. Unter den insgesamt sieben nachgewiesenen Taxa sind neben Characeen ( Chara vulgaris ) und Laichkräutern ( Potamogeton obtusifolius , Pot. natans ) auch Wassermoose ( Fontinalis antipyreti- ca ), das Zarte Hornblatt ( Ceratophyllum submersum ) sowie Wasserlinsen u. a. Arten vertreten. Die anderen sechs Kleinseen weisen lediglich noch eine stark verarmte Gewässervegetation

40 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ aus Ceratophyllum submersum , Persicaria amphibia und einzelnen Lemna -Arten oder Spirodela polyrhiza auf. Weitere Taxa traten nur ganz vereinzelt auf. Mit Ausnahme des o. g. Sees südöst- lich von Dewitz und eines weiteren östlich von Kreuzbruchhof werden damit alle anderen Seen hinsichtlich ihres Arteninventars lediglich mit C bewertet.

Beeinträchtigungen Kleingewässer (<2 ha) Beeinträchtigt sind vor allem Kleingewässer des Waldes (7 von 15 Gewässern mit C „mäßig bis durchschnittlich“ bewertet). Die geringe Ausbildung der Habitatstrukturen sowie des Arteninven- tars ist auf den geringen Wasserstand oder fehlende Wasserführung in den vergangenen Jahren zurückzuführen. Anzumerken ist, dass das Kartierjahr besonders niederschlagsreich war und somit auch Kleingewässer Wasser führten, die in Jahren mit durchschnittlichem Niederschlag trocken gefallen waren (vermutlich bedingt durch großräumige Entwässerung). Für den Erhalt dieser Kleingewässer im Wald sind daher Maßnahmen notwendig, um den LRT im Wald zu er- halten. Bei denen mit B „gut“ bewerteten Gewässern handelt es sich vor allem um Ackersölle. Bis auf zwei Kleingewässer besitzen alle Ackersölle einen Pufferstreifen. Der Pufferstreifen wirkt sich positiv auf den Erhaltungszustand durch die Minimierung von Stoff- und Materialeintrag. Da die landwirtschaftlichen Flächen drainiert sind, besteht eine Gefährdung hinsichtlich des Wasser- haushaltes in Jahren mit durchschnittlichem bzw. niedrigem Niederschlag. Die drei Gewässer, die mit A „hervorragend“ bewertet wurden, liegen im Grünland. Sie weisen eine hohe Artenzahl auf und besitzen einen hohen Deckungsgrad des Uferbereichs mit lebens- raumtypischer Vegetation.

Gewässer >2ha Die sieben als LRT 3150 eingestuften Kleinseen werden in der Regel durch Einträge aus umlie- genden Biotopen beeinflusst. In geringerem Umfang trifft dies lediglich nur für einen See südöst- lich von Dewitz zu, welcher im Süden großflächig durch Wald abgeschirmt wird. Im Nordteil grenzen beweidete seeseitig geneigte Grünländer an. Auch der See im Wald bei Bannenbrück ist mit Ausnahme des angrenzenden Forsthofes fast durchgängig von Wald umgeben. Stärkere Einträge erfolgen aber offenbar über den einmündenden Rowa-Bach, der großflächig landwirt- schaftliche Nutzflächen entwässert. Der Ablauf aus dem See kann über einen Stau reguliert werden, welcher gleichzeitig auch den Wasserstand im See steuert. Die anderen Seen größer 2 ha liegen in der Regel durchgängig bzw. zu einem größeren Anteil an intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen, aus denen diffus pflanzenverfügbare Nähr- stoffe und Sediment sowie ggf. auch weitere Schadstoffe in die Gewässer eingetragen werden. Auf die offensichtlich hohen Nährstoffkonzentrationen weisen z. B. massive Schlammablagerun- gen, eine lokal massive Grün- und Blaualgenentwicklung oder die nur noch rudimentär vorhan- dene Gewässervegetation hin. Entsprechende Beobachtungen konnten z. B. in den Seen am Westrand von Cölpin, südwestlich von Dewitz sowie östlich von Kreuzbruchhof festgestellt wer- den. Im Untersuchungsjahr 2011 wurden diese Effekte wahrscheinlich zusätzlich durch die ext- rem hohen Niederschläge während der Sommermonate verstärkt. Der See am Westrand von Cölpin liegt unmittelbar an der dortigen Kläranlage. Durch einen Ab- laufgraben wird das nährstoffreiche Wasser unmittelbar in den See geleitet. Nach den Angaben der unteren Wasserbehörde des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte soll die Einleitung von der Kläranlage in den Warliner Bach erfolgen, der westlich vom Kleingewässer liegt.

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Für alle untersuchten Seen größer 2 ha liegen wegen der geringen Gewässergröße aktuell keine Daten zur Trophie und zum Seeuferstrukturindex vor. Auch die Bewertung der unteren Makro- phytengrenze ist wegen der geringen Gewässertiefe nicht möglich. Insgesamt kann das Teilkri- terium Beeinträchtigungen über die Kriterien des Bewertungsbogens nicht bewertet werden. Fachgutachterlich müssen aber mit Ausnahme des Sees südöstlich von Dewitz und eines durch breite Landröhrichte gesäumten Sees westlich von Cölpin alle anderen Gewässer mit C bewer- tet werden (starke Beeinträchtigungen). Bewertung Der Erhaltungszustand der 45 als Lebensraumtyp 3150 aufgenommenen Gewässer ist überwie- gend mit C „mäßig bis durchschnittlich“ (A: 3,64 ha, B: 8,87 ha, C: 24,23 ha, ein Gewässser oh- ne Bewertung: 0,19 ha) bewertet worden. Lediglich einer der acht Seen größer 2 ha ist gegenwärtig dem Erhaltungszustand A („hervorra- gend“) zuzuordnen. Dabei handelt es sich um den See südöstlich von Dewitz. Der See westlich von Cölpin wurde noch als B „gut“ eingestuft. Die restlichen sechs Seen und damit der überwie- gende Teil des LRT 3150 weisen nur noch einen „mäßigen bis durchschnittlichen“ Zustand (C) auf. Auch der Erhaltungszustand der 37 Kleingewässer (Gewässer kleiner als 2 ha) ist mit C „mäßig bis durchschnittlich“ (A: 1,19 ha, 6 Gewässer, B: 3,76 ha, 15 Gewässer, C: 5,39 ha, 15 Gewäs- ser, ein Gewässser ohne Bewertung: 0,19 ha) bewertet worden. Maßgebliche Bestandteile Maßgeblich für den günstigen Erhaltungszustand sind die dauerhafte Wasserführung und die chemischen Eigenschaften des Wassers (nährstoffreich), die Habitatstrukturen und das typische Arteninventar sowie Strukturen zur Stoffeintragsminderung.

3260 Natürliche und naturnahe Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzenvegetation des Ranunculion fluitantis -Verbandes, des Callitricho-Batrachion oder flutenden Was- sermoosen Definition und Standort Bei diesem Lebensraumtyp handelt es sich um natürliche und naturnahe Fließgewässer der planaren bis montanen Stufe mit flutender Wasserpflanzenvegetation des Ranunculion fluitantis - Verbandes, des Callitricho-Batrachion oder mit flutenden Wassermoosen einschließlich der Ufervegetation. Neben der Unterwasservegetation muss eine zumindest im überwiegenden Teil naturnahe Ufer- und Gewässersohlenstruktur vorhanden sein. Zum Lebensraumtyp gehören Fließgewässer der Moorniederungen, gefällearme Fließgewässer der Moränenbildungen bzw. der Sander und sandigen Aufschüttungen, gefällereiche Fließgewässer der Moränenbildungen und gefällearme Fließgewässer mit Talauen. Die untergetauchte oder flutende Wasservegetation ist in Abhängigkeit von Strömung, Wasser- tiefe, Substrat, Schwebstoffanteil und Beschattung oft nur in Teilbereichen des Gewässers gut ausgeprägt. In naturnahen Oberläufen mit starker Beschattung und hoher Fließgeschwindigkeit ist sie nur punktuell oder fragmentarisch entwickelt. Teilweise besteht sie ausschließlich aus Wassermoosen oder Rotalgen. Die Gewässerdynamik hängt vom Gefälle, der dadurch beding- ten Fließgeschwindigkeit sowie vom Substrat von Gewässersohle und -ufern ab. Charakteris- tisch für den Lebensraumtyp sind Substratumlagerungen bei Hochwasser, die z. T. mit Vernich- tung bestehender Wasser- und/oder Ufervegetation und Schaffung neuer besiedelbarer Stand- orte einhergehen.

42 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Der Lebensraumtyp tritt in allen Teilen des Landes in Erscheinung, weist jedoch eine Häufung in den stark reliefierten Grund- und Endmoränen auf. Verbreitungsschwerpunkte liegen im Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte in Grund- und Endmoränen sowie im Mecklenburgisch- Brandenburgischen Platten- und Hügelland. Habitatstruktur und Arteninventar Als Lebensraumtyp 3260 wurde der Hauptteil der Linde im FFH-Gebiet eingestuft. Betroffen ist hiervon fast der gesamte Waldbereich im Großen Mühlenholz, im Papenholz und im bzw. am Weidenholz. Hinzu tritt der Bereich im Offenland ab dem Südrand des Großen Mühlenholzes fast vollständig durchgehend bis südlich in die Gemeinde Burg Stargard auf Höhe des Bahnhofs. Es handelt sich bei den betroffenen Abschnitten der Linde nach LAWA (LAWA 2003) um einen sandgeprägten Tieflandbach der Moränenbildungen. In den beschatteten Abschnitten der Linde im Großen Mühlenholz, im Papenholz und abschnittsweise im Weidenholz treten in der Regel keine aquatischen Makrophyten auf. Eine Ausnahme bilden lediglich die äußerst vereinzelten Moose Platyhypnidium riparioides und Leptodictyum riparium auf den spärlichen Steinen und Blöcken im Bachlauf. Die Artenarmut ist in diesen ansonsten von der Habitatstruktur gut ausge- prägten Teilbereichen der Linde fachgutachterlich nicht als negativ zu bewerten, sondern stellt eine natürliche Folge der dort vorherrschenden Lichtarmut dar. In den stärker lichtexponierten Lindeabschnitten, wie im Grünland nördlich von Burg Stargard, im Stadtgebiet von Burg Star- gard oder am Waldrand des Weidenholzes, ist das lebensraumtypische Arteninventar weitge- hend oder nur in Teilen vorhanden. Hauptsächlich treten Schmalblättriger Merk ( Berula erecta ) und Einfacher Igelkolben ( Sparganium emersum ) in Erscheinung, mit zumeist nur geringen De- ckungsgraden. Die Habitatstruktur wurde laut LUNG M-V (2011b) bei Erhebungen im Jahr 2011 in ausgedehnten Lindeabschnitten im Waldbereich des Großen Mühlenholzes, des Papenholzes und im Ostteil des Weidenholzes als gut beurteilt. Der Lauf ist hier natürlich bis naturnah ausge- prägt mit Elementen wie natürlichen Laufkrümmungen, Ufererosion, Totholz, Sturzbäumen etc. Bei den anderen Lebensraumtyp-Abschnitten der Linde im Offenland oder teilweise im Waldbe- reich kann nur von einer mäßig bis durchschnittlich entwickelten Habitatstruktur gesprochen werden. Ursächlich dafür sind z. B. fehlende Gewässerrandstreifen, Laufkorrekturen oder man- gelnde Strukturelemente. Beeinträchtigungen und Nutzungen im Gebiet Bei allen Lebensraumtyp-Abschnitten liegen insgesamt starke Beeinträchtigungen (Stufe C) vor, da laut Erhebungen aus den Jahren 2006 bis 2009 durch Wehre bei Hinterste Mühle, Burg Star- gard und Teschendorf und durch eine Sohlrampe bzw. eine Sohlschwelle in Neubrandenburg und durch eine Sohlgleite und Messstelle in Burg Stargard die vollständige ökologische Durch- gängigkeit des Gewässers nicht mehr gegeben ist (LUNG 2010b). Spuren von Gewässerunter- haltung konnten während der Erhebungen 2011 nicht beobachtet werden, nach Angaben von Anwohnern werden aber zumindest in dem im Ortsgebiet von Burg Stargard gelegenen Ab- schnitt der Linde Pflegemaßnahmen durchgeführt, was für die betroffenen Abschnitte ebenso eine mäßige bis starke Belastung darstellen würde. Die Güteklasse 2 (gering belastet) des Sa- probienindexes wurde 2003 für eine Probestelle im Großen Mühlenholz und 2006 für eine Messstelle bei Teschendorf ermittelt (LUNG 2010b). Dies bedeutet für das Unterkriterium der Gewässergüte eine mäßige Beeinträchtigung (Stufe B). Bewertung Der Erhaltungszustand der als Lebensraumtyp ausgewiesenen Abschnitte der Linde ist im FFH- Gebiet „mäßig bis durchschnittlich“ C (A: 0 ha, B: 1,9 ha bzw. gutachterlich 3,94 ha, C: 9,80 ha bzw. gutachterlich 7,05 ha). Es handelt sich um 9 Abschnitte, die 64,2 % der Lebensraumtyp- Fläche einnehmen. Ausschlaggebend für diese Beurteilung sind sowohl die mit C bewerteten Habitatstrukturen als auch die starke Beeinträchtigung aufgrund der Querbauwerke. Drei länge- re Gewässerabschnitte, welche jeweils einmal im Waldgebiet des Großen Mühlenholzes, des 43 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Papenholzes und des Weidenholzes lokalisiert sind, können als „gut“ erhalten (Stufe B) be- zeichnet werden. Sie beanspruchen 35,8 % der Fläche des Lebensraumtyps. Maßgebliche Bestandteile Die maßgeblichen Bestandteile des Lebensraumtyps mit einem günstigen Erhaltungszustand sind die gut ausgeprägten Habitat- bzw. Fließgewässerstrukturen und ein Artenspektrum, wel- ches eine gute bzw. hervorragende Einstufung unterstützt. Bei den nur mäßig bis durchschnitt- lich erhaltenen Flächen ist maßgeblich, dass die Habitatstrukturen wegen der unter Beeinträch- tigungen beschriebenen Mängel nur durchschnittlich ausgeprägt sind, während das lebensraum- typische Arteninventar in den meisten Fällen immerhin noch weitgehend vorhanden ist.

6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien ( Festuco- Brometalia ) Definition und Standort Zum LRT gehören natürliche und durch Mahd oder Beweidung entstandene Halbtrockenrasen mit submediterraner und/oder subkontinentaler Prägung auf kalkreichen, zumindest aber basen- reichen Böden. Darin eingeschlossen sind auch nach Nutzungsaufgabe entstandene Verbu- schungsstadien mit typischem Arteninventar. Substrate stellen Sande, lehmige Sande bzw. Lehme aus glazialen oder fluvioglazialen Ablagerungen oder Kreide dar. In Mecklenburg- Vorpommern kommen zwei Subtypen vor: Die für den Lebensraum typischen Arten müssen in beiden Subtypen einen Anteil von mindes- tens 50 % aufweisen. Naturnahe Kalk-Trockenrasen auf nicht natürlich waldfreien Standorten unterliegen als Halbkulturformationen der Sukzession. Eutrophierung und/oder Nutzungsaufga- be führen zur Vergrasung sowie zur Einwanderung von Gehölzen. Bei ungestörter Sukzession erfolgt eine Weiterentwicklung über Vorwaldstadien aus Sand-Birke ( Betula pendula ), Eiche (Quercus spec.) und Gemeiner Kiefer ( Pinus sylvestris ) zu Laubmischwäldern. Der Lebensraumtyp kommt in Mecklenburg-Vorpommern vor allem in sandig-lehmigen Grund- und Endmoränen, aber auch im Sander vor. Habitatstruktur und Arteninventar Eine Fläche dieses Lebensraumtyps im FFH-Gebiet ist auf einer kleinen Kuppe im großflächigen Intensivgrünland zwischen der Linde und dem Großen Mühlenholz lokalisiert. Der Trockenrasen nimmt den Nordosthang der Kuppe ein und ist von einem ausgedehnten, die restliche Kuppe überziehenden Gebüsch/Gehölz mit u. a. Weißdorn ( Crataegus spec.) und Schlehe ( Prunus spinosa ) umgeben. Die Fläche wird stark von Gewöhnlicher Fieder-Zwenke ( Brachypodium pinnatum ) dominiert. Zahlreich an Kräutern und Gräsern vertreten sind Kleine Bibernelle ( Pimpi- nella saxifraga ), Arznei-Thymian ( Thymus pulegioides ), Gewöhnliches Zittergras ( Briza media ) und Mittlerer und Rot-Klee ( Trifolium medium, pratense ). Die besonders lebensraumtypischen Arten wie Blaugrüne Segge ( Carex flacca ), Echter Wiesenhafer ( Helictotrichon pratense ) und Golddistel ( Carlina vulgaris ) sind nur vereinzelt anzutreffen, insgesamt übersteigt die Anzahl der lebensraumtypischen (wenn auch zumeist nur vereinzelt verbreiteten) Arten aber bei Weitem die 10 (Wertstufe A). Mehrere Arten sind in der Roten Liste Mecklenburg-Vorpommerns (VOIGTLÄN- DER & HENKER 2005) verzeichnet. Zwischen den Gräsern und Kräutern kommen zerstreut zu- meist niedrige Triebe von Schlehe mit etwas mehr als 10 % Deckung zur Ausbreitung, so dass die Habitatstrukturen nur als gut ausgeprägt zu bewerten sind. Zu diesem Lebensraumtyp gehört auch der artenreiche basiphile Halbtrockenrasen zwischen Waldrand und Intensivgrünland am Großen Mühlenholz nahe dem Eilsberg. Infolge der Hangneigung erfolgte nie Umbruch und Neuansaat. In der Vergangenheit wurde die Fläche als

44 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Standweide genutzt. Bis auf 2 Solitärbirken ist sie gehölzfrei. Das angrenzende Grünland wird aktuell zur Futtergewinnung gemäht. Der Bereich des Halbtrockenrasens wird dabei durch die Hanglage bedingt ausgespart. Wegen der Trockenheit und Nährstoffarmut ist die Sukzession stark verzögert. Einige Arten des Trockenrasens sind inzwischen wieder in das tiefer gelegene Grünland eingewandert ( Sangnisorba minor, Potenttila heptaphylla, Fragaria viridis ). Damit ist die Abgrenzung zum Grünland fließend. Beeinträchtigungen und Nutzungen im Gebiet Auf der kleinen Kuppe zwischen der Linde und dem Großen Mühlenholz zeigt sich eine begin- nende Verbuschung des Trockenrasens auf etwas mehr als einem Zehntel der Fläche durch eingestreute Triebe von Schlehe und Weißdorn, die aus dem umgebenden Gehölz einwandern. Langfristig bedeutete dies eine Zerstörung des Lebensraumtyps. Auf dem Halbtrockenrasen beim Eilsberg hat bereits die Fiederzwenke ( Brachiopodium pinna- tum ) an einer Stelle über mehrere m² einen Reinbestand ausgebildet, der sich langsam auswei- tet. Zur nachhaltigen Erhaltung der Flächen ist ein angepasstes Pflegeregime dieser Halbkulturfor- mation dringend erforderlich. Bewertung Der Erhaltungszustand der Flächen im FFH-Gebiet ist mit B „gut“ zu beurteilen (B: 0,53 ha). Maßgebliche Bestandteile Maßgeblich für den günstigen Erhaltungszustand sind das vorhandene lebensraumtypische Ar- teninventar mit einer Vielzahl an Arten und die Habitatstrukturen, die gut ausgeprägt sind. Die großflächige Auflassung und einsetzende Verbuschung wirkt sich negativ aus.

6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Definition und Standort Zum LRT gehören von hochwüchsigen Pflanzen geprägte Hochstaudenfluren und -säume feuchter bis frischer, nährstoffreicher Standorte an Ufern von Fließgewässern, in Auen sowie an Rändern von Wäldern und Gehölzen. Feuchte Hochstaudenfluren sind häufig nur als schmaler Saum ausgebildet. Feuchte Hochstaudenfluren an Ufern der Fließgewässer gehören in Meck- lenburg-Vorpommern zu den Verbänden Filipendulo ulmariae-Petasition hybridi, Archangelicion litoralis und Senecionion fluviatilis . Die Ausbildungen des Lebensraumtyps der Waldsäume sind dem Verband Geourbani-Alliarion petiolatae zuzuordnen. Flächige Brachestadien von Feucht- grünland sowie Neophyten-Bestände sind nicht eingeschlossen. Besonders charakteristisch in großen Stromtälern sind der Verlust und die Neuentstehung von Standorten infolge kleinflächi- ger Aufschwemmungen bzw. Ausspülungen, die mit der Bildung dynamischer Biotopkomplexe (Uferfluren, Röhrichte, Seggenriede, Ufergehölze) einhergehen. Die Sukzession auf den prinzi- piell waldfähigen Standorten an Ufern der Fließgewässer äußert sich durch zunehmende Ein- wanderung von Gehölzen, wobei die Gehölzetablierung durch die Konkurrenzkraft der Hoch- stauden stark verlangsamt ist (Stabilität über mehrere Jahrzehnte). Für Waldaußensäume ist nach Traufpflege und Bewirtschaftung der Nachbarflächen eine räumliche Fluktuation kenn- zeichnend. Waldinnensäume können sich bei Wegfall der für ihre Entstehung notwendigen Vo- raussetzungen innerhalb kurzer Zeit zu geschlossenen Wäldern entwickeln. Habitatstruktur und Arteninventar Im FFH-Gebiet findet sich aktuell lediglich eine einzige Fläche dieses Lebensraumtyps, die die Mindestgröße für eine Ausweisung nur geringfügig überschreitet. Die Fläche liegt am Ostufer 45 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ der Linde in einem von Gartengrundstücken und Brachen geprägten nördlichen Teilgebiet der Ortschaft Burg Stargard. Das lebensraumtypische Arteninventar ist vorhanden (Wertstufe A). Ausgesprochene Artendominanzen lassen sich nicht verzeichnen, es tritt aber eine Vielzahl feuchteliebender Arten auf. Verbreitet sind z. B. Echte Zaunwinde ( Calystegia sepium ), Zottiges Weidenröschen ( Epilobium hirsutum ) oder Sumpf-Ziest ( Stachys palustris ). Als weitere Arten sind u. a. Kohl-Kratzdistel ( Cirsium oleraceum ), Echtes Mädesüß ( Filipendula ulmaria ) oder Giersch ( Aegopodium podagria ) zu nennen. Eingestreut in die Krautschicht ist Jungwuchs von Schwarz-Erle ( Alnus glutinosa ). Beeinträchtigungen und Nutzungen im Gebiet Hinweise auf eine Mahd der Fläche ließen sich nicht beobachten. Stattdessen kommt auf ca. 15 % des Areals natürlicher Aufwuchs von Schwarz-Erlen auf, der vermutlich langfristig den Le- bensraumtyp verdrängen wird. Stellenweise ist der Boden mit Schuttbestandteilen vermischt. Es ist von einer mäßigen Beeinträchtigung zu sprechen (Stufe B). Bewertung In der Gesamtheit ist der Erhaltungszustand der einzigen Fläche als „gut“ (B) zu beurteilen (B: 0,02 ha). Maßgebliche Bestandteile Maßgeblich für den günstigen Erhaltungszustand ist das lebensraumtypische Arteninventar des Areals mit einer Vielzahl feuchteliebender Arten. Nachteilig wirkt sich das Aufkommen von Schwarzerlen-Jungwuchs auf 15 % der Fläche aus, der vermutlich zukünftig den Lebensraumtyp verdrängen könnte.

6510 Magere Flachland-Mähwiesen ( Arrhenatherion, Brachypodio-Centaureion nemoralis ) Definition und Standort Hierzu gehören arten- und blütenreichere, mesophile Mähwiesen des Flach- und Hügellandes des Arrhenatherion - bzw. Brachypodio- Centaureion nemoralis -Verbandes. Diese Frischwiesen einschließlich junger Brachen sind durch eine extensive Nutzung entstanden bzw. werden durch diese erhalten. Sie sind in der Regel zweischürig genutzt. Kennzeichnend ist neben der Domi- nanz von Gräsern wie Glatthafer ( Arrhenatherum elatius ), Rot-Schwingel ( Festuca pratensis ) und Wiesen-Fuchsschwanz ( Alopecurus pratensis ) auch ein signifikanter Anteil an Wiesenstau- den (z. B. Centaurea jacea, Campanula patula, Leucanthemum vulgare ). Zum LRT gehören auch Ausbildungen und junge Brachestadien, in denen der Anteil an Hochstauden oder Brache- zeigern nicht über 50 % liegt. Wechselnde Grundwasserverhältnisse in Flusstälern und Niede- rungen sowie gelegentliche kurzzeitige Überflutung sind bedeutsam für die Präsenz und die Häufigkeit der verschiedenen Pflanzenarten des Lebensraumtyps. Änderungen der Bewirtschaf- tungsweise, vor allem in der Nutzungsart (mehrschürige Mahd, Beweidung), führen zu Verände- rungen der Artenzusammensetzung der Pflanzenbestände. Eine allmähliche Veränderung der Artenzusammensetzung ergibt sich daher auch durch fortwährenden Nährstoffentzug und lang- fristig unterlassene Düngung. Eine Nutzungsaufgabe führt zur Dominanz der Obergräser und zur Einwanderung grünlandfremder Stauden (vor allem auf stickstoffreichen Standorten) sowie Gehölzen. Bei ungestörter Sukzession kommt es über Vorwaldstadien zur Entwicklung von Laubmischwäldern. Der LRT ist aufgrund der großen Standortamplitude in Mecklenburg-Vorpommern weit verbrei- tet, durch intensive Grünlandnutzung aber deutlich zurückgegangen.

46 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Habitatstruktur und Arteninventar Es konnte eine Fläche dieses Lebensraumtyps nachgewiesen werden. Sie liegt auf einer kleinen Kuppe südlich der Burg in Burg Stargard an einem Kleingewässer angrenzend an das Kalk- Niedermoor. Das Arteninventar ist weitgehend vorhanden, neben den dominanten Arten Glattha- fer ( Arrhenaterum elatius ) und Wilder Möhre ( Daucus carota ) ist eine Vielzahl weiterer Arten anzutreffen, oftmals allerdings nur vereinzelt oder in Einzelexemplaren. Die Habitatstrukturen sind hervorragend ausgeprägt, denn lebensraumtypische Vegetation deckt über 90 % des Bio- tops und Kräuter nehmen über ein Viertel der Fläche ein. Beeinträchtigungen und Nutzungen im Gebiet Bei dem Wiesengebiet konnten keine wesentlichen Beeinträchtigungen beobachtet werden (Stu- fe A). Die Gehölzdeckung mit Rose ( Rosa spec.) und Weißdorn ( Crataegus spec.) ist sehr ge- ring. Die Wiese wird jährlich einmal gepflegt (Mahd mit Beräumung). Bewertung Das Biotop ist „hervorragend“ (A) erhalten (A: 0,82 ha). Maßgebliche Bestandteile Am hervorragenden Erhaltungszustand des Areals sind die vollständig vorhandenen lebens- raumtypischen Strukturen und das weitgehend vorhandene Arteninventar beteiligt.

7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore Definition und Standort Die Definition des Lebensraumtyps umfasst überwiegend durch Torf- und/oder Braunmoose geprägte, nicht mehr rein ombrotrophe Übergangsmoore und Schwingrasen. Die Torfsubstrate sind geprägt durch oberflächennahes oder anstehendes, oligo- bis mesotrophes Mineralboden- wasser. Der pH-Wert reicht von sauer bis teilweise basenreich. Oft sind die Flächen nach außen durch eine Laggzone/Randsumpf (ringförmiger Wasserkörper) begrenzt. Verlandungsgürtel oli- go- bis mesotropher Gewässer mit Schnabel-Segge ( Carex rostrata) sind ebenfalls eingeschlos- sen. Habitatstruktur und Arteninventar Im FFH-Gebiet wurde lediglich eine Teilfläche dieses Lebensraumtyps auf einer Insel innerhalb eines Kleinsees südöstlich von Dewitz festgestellt. Diese weist großflächig Torfmoosrasen und Wollgras-Torfmoosfluren sowie lokal Schnabelseggenriede auf. Nassstellen sind innerhalb der Habitatfläche jedoch nur punktuell vorhanden. An die Zwischenmoorflächen grenzen durchgän- gig eutrophe Verlandungsgesellschaften des umliegenden Kleinsees an. Für die lebensraumty- pischen Strukturen ist damit insgesamt von einem guten Zustand auszugehen. Die vorgefundenen artenreichen Gesellschaften weisen allein mehr als 20 besonders charakte- ristischer Pflanzenarten sowie diverse lebensraumtypische Taxa auf. Zu den vorgefundenen Arten der Zwischen- und Hochmoore, die nährstoffarme Verhältnisse präferieren, zählen z. B. Rundblättriger Sonnentau ( Drosera rotundifolia), Gewöhnliche Moosbeere ( Vaccinium ocycoc- cus), Sphagnum recurvum agg. und Fieberklee ( Menyanthes trifoliata). Ein lebensraumtypisches Arteninventar ist daher vorhanden. Beeinträchtigungen und Nutzungen Nutzungen finden wegen der isolierten Lage auf der Insel und den dortigen Standortbedingun- gen nicht statt. Perspektivisch besteht jedoch die Gefahr der allmählichen Eutrophierung des Sees und damit auch der Zwischenmoorflächen. Aktuell ist bisher jedoch keine akute Gefähr- 47 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ dung erkennbar. Um die Zwischenmoorflächen ist durchgängig ein Puffersaum aus Verlan- dungsgesellschaften eutropher Standorte entwickelt. Das Hauptproblem stellt aktuell die zu- nehmende Gehölzentwicklung dar, die bereits etwa 40 % der Gesamtfläche einnimmt. Das Teil- kriterium Beeinträchtigungen kann insgesamt nur mit B „gut“ bewertet werden. Bewertung Der Erhaltungszustand der einzigen Fläche kann insgesamt als „gut“ (B) eingeschätzt werden (B: 0,73 ha). Dabei sind bereits Tendenzen zum sehr guten Zustand vorhanden, weil das Teilkri- terium Arteninventar bereits als hervorragend, die beiden anderen als gut bewertet wurden. Maßgebliche Bestandteile Maßgeblich für den günstigen Erhaltungszustand sind Standortbedingungen mit dauerhaft ober- flächennahen Wasserständen, der Wasserchemismus (oligo- bis mesotroph), die gut ausge- prägten Habitatstrukturen und das typische Arteninventar.

7230 Kalkreiche Niedermoore Definition und Standort Unter diesem Lebensraumtyp werden kalkreiche Niedermoore mit meist niedrigwüchsiger Seg- gen- und Binsenvegetation und Sumpfmoosen gefasst. Dazu gehören u. a. der Davall- Seggenrasen und die Kopfbinsenrasen. Eingeschlossen sind auch wasserzügige und mit Basen gut versorgte kalkarme Standorte, sofern sie die typische Vegetation aufweisen. Unter natürlichen Verhältnissen weisen die kalkreichen Niedermoore dauerhaft hohe Grundwas- serstände auf. Die Vorkommen des Lebensraumtyps beschränken sich daher auf die Quell- und Durchströmungsmoore im Bereich der Flusstalmoore und der Talmoore sowie auf Verlandungs- bereiche und Absenkungsterrassen der oligo- bis mesotroph-kalkreichen Seen. Die Vegetation ist bestimmt durch braunmoosreiche Kleinseggenriede, Kopfbinsenriede, Kalk- binsenriede sowie lichte Gebüschstadien, die durch das Vorkommen verschiedener Orchideen (Epipactis palustris, Liparis loeselii, Gymnadenia conopsea u. a.) gekennzeichnet sind. Vor- kommen im Bereich der mesotroph-kalkreichen bzw. mesotroph-basenreichen Quell- und Durchströmungsmoore sind oft nur noch kleinflächig entwickelt und mit umgebenden Feuchtwie- sen verzahnt. In den Lebensraumtyp eingeschlossen sind auch gestörte Ausbildungen, sofern noch charakteristische Arten vorkommen. Im natürlichen Zustand handelt es sich um relativ stabile Lebensräume ohne stärkere Sukzession. Bei stärkerer Entwässerung kommt es zur Ver- grasung mit Pfeifengras ( Molinia caerulea ) oder Sumpf-Reitgras ( Calamagrostis canescens ), zur verstärkten Ansiedlung von Schilf ( Phragmites australis ) oder Hochstauden sowie zur Einwande- rung von Gehölzen. Die zuerst lichten Gehölzstadien gehen bei anhaltender Entwässerung in Weidengebüsche, Moorbirken-Gehölze bzw. Moorwälder (91D0) über. Durch Moormineralisie- rung erfolgten ein Absacken und ein allmähliches Aufzehren des Torfkörpers. Der Lebensraumtyp kommt in Mecklenburg-Vorpommern vor allem im Bereich der vermoorten Bach- und Flusstalniederungen innerhalb der Grundmoräne, in Beckenlandschaften auf Quell- und Durchströmungsmooren sowie in Verlandungsbereichen und auf Seeterrassen der oligo- bis mesotroph-kalkreichen Seen im Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte vor. Habitatstruktur und Arteninventar Im FFH-Gebiet findet sich der Lebensraumtyp nur in einer einzigen Fläche, welche in einer wei- ten Talniederung südlich der Burg in Burg Stargard lokalisiert ist. Sie erstreckt sich vom Wald am Talrand bis zum Fließgewässer auf der anderen Talseite. In der östlichen Hälfte tritt als be- sonders charakteristische Art Stumpfblütige Binse in Erscheinung. Sie ist untypischerweise

48 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ hauptsächlich mit Land-Reitgras ( Calamagrostis epigejos ) und im Norden mit Gewöhnlichem Schilf ( Phragmites epigejos ) vergesellschaftet. Beiarten bilden u. a. Feuchtstauden wie Gewöhn- licher Gilbweiderich ( Lysimachia vulgaris ), Blut-Weiderich ( Lythrum salicaria ) oder Bach- Nelkenwurz ( Geum rivale ). Nur im kleinflächigen Zentrum dieser Hälfte treten als weitere typi- sche Moor-Arten Blutwurz ( Potentilla erecta ), Gewöhnliches Pfeifengras ( Molinia caerulea ) und als Einzelexemplar Geflügeltes Johanniskraut ( Hypericum tetrapterum ) auf. Die großflächigen südlichen und westlichen Randbereiche der Lebensraumtypen-Fläche tragen für eutrophe Moo- re typische Feuchtwiesenvegetation mit Sumpf-Segge ( Carex acutiformis ), Gewöhnlichem Rot- Schwingel ( Festuca rubra ) und Feuchtstauden. Teilweise ist auch hier Land-Reitgras stärker verbreitet. Beeinträchtigungen und Nutzungen Es liegen starke Beeinträchtigungen (Stufe C) vor, denn die Fläche wird durch eine Vielzahl an Gräben entwässert, wodurch die moortypischen hydrologischen Verhältnisse nachteilig beein- flusst wurden. Der Torfkörper ist durch Vererdung degradiert und die für ein kalkreiches Nieder- moor typische Vegetation ist nur noch rudimentär in einem kleinflächigen, zentralen Bruchteil des Moorkörpers anzutreffen. Bewertung Der Erhaltungszustand der einzigen Fläche ist “mäßig bis durchschnittlich“ (C: 3,18 ha). Maßgebliche Bestandteile Ausschlaggebend für den nur mäßigen bis durchschnittlichen Erhaltungszustand (Stufe C) ist, dass eindeutig dem Lebensraumtyp zuzuordnende Pflanzenarten sich lediglich in der östlichen Gebietshälfte befinden, und dort hauptsächlich nur im kleinflächigen Zentrum. Zudem ist die Fläche durch Entwässerung stark beeinträchtigt. Um einen günstigen Zustand großflächig wie- derherzustellen, ist die Entwässerung des Moorkörpers einzustellen bzw. einzuschränken. Bei leicht gestörtem Wasserhaushalt ist eine Offenhaltung durch geeignete Nutzung erforderlich. Die Fläche bildet gleichzeitig Lebensraum für den Großen Feuerfalter.

I.3.2 Arten des Anhangs II

Im FFH-Gebiet wurden im Zuge der Managementplanung 7 Arten des Anhanges II mit signifi- kanten Vorkommen ermittelt, d. h. es existiert ein Nachweis nach dem Referenzzeitpunkt (vgl. Kap. I.4.2), bei dem es sich nicht nur um einen Einzelnachweis handelt. In Tabelle 13 sind die signifikanten vorkommenden Arten des Anhangs II (Mopsfledermaus, Fischotter, Biber, Mausohr, Rotbauchunke, Kammmolch, Eremit, Großer Feuerfalter, Bachneun- auge) sowie deren Vorkommen im Gebiet, Anzahl der Teilflächen, Größe der Habitatflächen und der aktuelle Erhaltungszustand dargestellt. Für die zusammenfassende Bewertung des Erhal- tungszustands auf Gebietsebene in der letzten Spalte (Gesamt) ist jeweils die Kategorie mit den überwiegenden Flächenanteilen bestimmend, es sei denn die Kategorie C hat Flächenanteile von > 25%. In diesem Fall ist C bestimmend. Die Gesamtbewertung ist bereits in Kap. I.2.1 im Vergleich zu den Angaben des Standarddatenbogens aufgeführt. Die Habitatabgrenzung, die Bewertung des Erhaltungszustands der Teilflächen sowie vorliegen- de Nachweise sind in der Karte 2b des Managementplans dargestellt.

49 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Tabelle 13: Bewertung des Erhaltungszustands der Habitate der Arten des Anhangs II FFH-RL

EU- Art Status‚ Vorkommen der Art Anzahl der Habitatfläche Erhaltungszu- Code aktuell im Gebiet Teilflächen in ha stand (Artnachweise) aktuell 1308 Mopsfle- nichtzie- Bearbei- Bearbeitung Bearbeitung dermaus hend tung durch durch LUNG durch LUNG LUNG 1355 Fischotter nichtzie- Losung u. Siegel: 6 135,17 Gesamt: B hend Brücke über Linde A: 0 ha L331 Burg Stargard, B: 111,74 ha Brücke über Linde südlich von Cölpin, C: 23,43 ha Brücke über Linde K 40 zwischen De- witz und Rosenha- gen, Brücke über Linde L 33 zwischen Dewitz und Leppin (T. Hofmann 2004 ; eigene Kartierung 2011); Totfunde angrenzend an das Gebiet: B104 zwischen Cölpin und Neu Käbelich (2004), L331 Teschdorfer Brücke Melzenbach (1994), Teschendor- fer Chaussee L331 bei Burg Stargard (2001) 1337 Biber nichtzie- Mühlenteich (Neu- 9 124,08 Gesamt: B hend brandenburg, Biber- A: 0 ha schnitte 2010), B: 100,65 ha Stadt Burg Stargard C: 23,43 ha (2011) 1324 Mausohr nichtzie- kopfstarke Wochen- Bearbei- Bearbeitung Bearbeitung hend stube in Burg Star- tung durch durch LUNG durch LUNG gard (ehemaliges LUNG Hospital), individuenreiches Winterquartier im Eiskeller Klüschen- berg (Burg Stargard) 1188 Rotbauch- nichtzie- Offenlandbereiche 18 10,02 Gesamt: B unke hend des FFH-Gebietes A: 1,37 ha (u. a. westlich der B: 8,41 ha Ortschaften Cölpin und Dewitz) C: 0,25 ha

50 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

EU- Art Status‚ Vorkommen der Art Anzahl der Habitatfläche Erhaltungszu- Code aktuell im Gebiet Teilflächen in ha stand (Artnachweise) aktuell 1166 Kamm- nichtzie- Offenlandbereiche 20 11,23 Gesamt: B molch hend des FFH-Gebietes A: 1,44 ha (u. a. westlich der B: 9,65 ha Ortschaften Cölpin und Dewitz) C: 0,14 ha 1096 Bachneun- nichtzie- oberhalb und unter- - - Gesamt: C a auge hend halb Wehr Teschen- dorf (GNL 1997), Lin- de westlich Leppin (GNL 1997), oberhalb Mühlteich Burg Star- gard (GNL 1999) 1084* Eremit* nichtzie- Neubrandenburg 8 b 124,11 b Gesamt: C b hend (Hinterste Mühle, A: 0 ha Landwehr, verlänger- B: 0 ha te Landwehr), Burg b Stargard (Tierpark, C: 124,11 ha nördlich vom Eils- berg), Waldgebiet zwischen Pragsdorf und Dewitz (Kartie- rung 2009)a 1060 Großer nicht Feuchtwiesen süd- 1c 13,01 c Gesamt: B c Feuerfalter ziehend westlich Burg Star- A: 0 ha gard B: 13,01 ha c C: 0 ha a nachrichtlich übernommen aus dem Fachbeitrag des LUNG (2013), siehe Anlage b nachrichtlich übernommen aus dem Fachbeitrag Eremit (GRÜNSPEKTRUM ET AL . 2009) c nachrichtlich übernommen aus dem Monitoringbericht Großer Feuerfalter (WACHLIN 2011)

Im nachfolgenden Textabschnitt sind allgemeine Angaben zur Verbreitung und Habitatbindung (zusammenfassende Darstellung der Steckbriefe herausgegeben vom LUNG), konkrete Aussa- gen zu den Habitaten im Gebiet und deren Bewertung für jede Art zusammengestellt.

1308 Mopsfledermaus

Verbreitung und Habitatbindung (verändert nach BERG & WACHLIN Steckbrief LUNG) Die Mopsfledermaus ist in nahezu ganz Europa verbreitet. Aktuell liegen die Vorkommens- schwerpunkte in Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Bayern. Neuere Nachweise aus Meck- lenburg-Vorpommern befinden sich südlich und westlich von Stralsund bis in den Raum Rostock und Demmin, sowie im Anschluss an Vorkommen aus Brandenburg im Raum südlich Neubran- denburg, Neustrelitz und Feldberg. Die Mopsfledermaus ist in ihren Habitatansprüchen hoch spezialisiert. Als Sommerquartiere dienen meist enge Spalten an Bäumen (häufig hinter abstehender Borke), Fledermausflachkäs- 51 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ ten, zuweilen auch Spechthöhlen, wobei die Art die Baumquartiere häufig wechselt. So kann ein Wochenstubenverband eine Vielzahl von Quartieren auf einer Fläche von mindestens 64 ha nutzen. Die Art gilt als kältetolerant und zieht oft erst bei tiefen Frosttemperaturen (ab -10°C) in unterirdische Winterquartiere ein und verlässt sie schon ab 0°C wieder. Winterquartiere befinden sich in Mecklenburg-Vorpommern meist in wenig frostgeschützten Bunker- und Kelleranlagen, aber überwiegend in Spalten an Bäumen und Gebäuden. Die Art nutzt bis zu 10 verschiedene Teiljagdgebiete, die im Allgemeinen Flächengrößen zwi- schen 0,05–0,7 km² haben. Überwiegend befinden sich diese in Wäldern oder parkartiger Land- schaft, entlang von Waldsäumen, Baumreihen, Feldhecken und Wasserläufen, meist nah an den Quartieren. Die Mopsfledermaus ist weitgehend ortstreu. Zu den maßgeblichen Bestandteilen der Habitate zählen reiches Quartierangebot (vorwiegend abstehende Borke) und Totholzangebot in Wäldern, damit die Tiere ihr Versteck häufig wech- seln können, Jagdgebiete in Wäldern oder parkartigen Landschaften usw. mit individuenreichen Vorkommen von Klein- und Nachtschmetterlingen als Nahrung, unterirdische Winterquartiere wie Bunker- und Kelleranlagen.

Die Abschnitte zu Habitaten im Gebiet und Bewertung werden durch das LUNG bearbeitet.

1355 Fischotter Verbreitung und Habitatbindung (verändert nach NEUBERT & WACHLIN Steckbrief LUNG) In Deutschland nehmen Nachweise des Fischotters von Osten nach Westen hin auffällig ab. Das derzeitige Kerngebiet der Fischotterverbreitung in Deutschland liegt in den Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie im Osten von Sachsen. Die Restvorkommen in Sachsen-Anhalt konzentrieren sich östlich der Elbe und angrenzend an brandenburgische und sächsische Vorkommen. In Mecklenburg-Vorpommern kommt der Fischotter noch flächende- ckend vor (NEUBERT 2006). Bei der Verbreitungskartierung 2004/2005 wurden besondere Kon- zentrationen der Nachweisdichte in den Einzugsgebieten von Warnow und Peene sowie der Region um die Mecklenburgische Seenplatte ermittelt. Der Fischotter besiedelt alle semiaquatischen Lebensräume von der Meeresküste über Ströme, Flüsse, Bäche, Seen und Teiche bis zu Sumpf- und Bruchflächen. Neben naturnahen Gewäs- sern werden auch vom Menschen geschaffene oder gestaltete Gewässer genutzt, z. B. Torfsti- che und Teiche. Eigentlicher Lebensraum dieses semiaquatischen Säugetieres ist das Ufer, dessen Strukturvielfalt eine entscheidende Bedeutung zukommt. Wichtig ist der kleinräumige Wechsel verschiedener Uferstrukturen wie Flach- und Steilufer, Uferunterspülungen und - auskolkungen, Bereiche unterschiedlicher Durchströmungen, Sand- und Kiesbänke, Altarme an Fließgewässern, Röhricht- und Schilfzonen, Hochstaudenfluren sowie Baum- und Strauchsäu- me. Aufgrund seiner relativ großen ökologischen Anpassungsfähigkeit kann der Fischotter anth- ropogen stärker beeinflusste Lebensräume nutzen, wenn die wesentlichen Rahmenbedingungen (Ufer- und Biotopverbundstrukturen, Ruhezonen, Nahrungsangebot, geringe Schadstoffbelas- tung) gegeben sind. Als sehr mobile Art beansprucht der Fischotter große Reviere, deren Aus- dehnung in Abhängigkeit von Biotopqualität und Jahreszeit schwanken kann. Männchen legen zum Teil 20 km und mehr in einer Nacht zurück. Bei ihren Wanderungen sind die Tiere in der Lage, längere Strecken über Land zu wechseln und Wasserscheiden zu überqueren. Migrati- onsbarrieren können große Ballungszentren menschlicher Besiedlung und starkbefahrene Ver- kehrswege (z. B. Bundesstraßen, Autobahnen) ohne ottergerechte Querungsmöglichkeiten dar- stellen.

52 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Habitate im Gebiet Aktuelle Totfunde der Datenbank des LUNG aus dem Umfeld des FFH-Gebietes (B104 zwi- schen Cölpin und Neu Käbelich Jahr 2004, L331 Teschdorfer Brücke Melzenbach Jahr 1994, Teschendorfer Chaussee L331 bei Burg Stargard Jahr 2001) sowie Spuren im FFH-Gebiet be- legen die Besiedlung des Gebietes durch den Fischotter. T. HOFMANN (2004, Datenbank LUNG) fand Losungen und Trittsiegel unter den Brückenbauwerken der Linde südlich Cölpin, an der Landstraße 331 in Burg Stargard sowie an der Kreisstraße 40 zwischen Dewitz und Rosenha- gen. Letzterer Fundpunkt sowie Nachweise von Losung an der Landstraße L 33 zwischen De- witz und Leppin konnten im Jahr 2011 bestätigt werden (eigene Kartierung). Eine Kartierung im Gebiet ist laut Managementplan nicht vorgesehen. Die Ausgrenzung und Bewertung der Habitatflächen fanden entsprechend der „Leistungsbeschreibung für die Kartie- rung und Bewertung der Habitatelemente von Biber und Fischotter als Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) im Rahmen der Managementplanung“ (MINISTERIUM FÜR LAND- WIRTSCHAFT , UMWELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ MECKLENBURG -VORPOMMERN 2008) statt. Im FFH-Gebiet wurden 6 Habitatflächen ausgegrenzt. Vier Habitatflächen folgen dem Verlauf der Linde. Sie untergliedern sich in die Abschnitte Mühlenteich bei Neubrandenburg bis Burg Stargard, der Lauf der Linde in Burg Stargard, von Burg Stargard bis Kreisstraße K30 bei Ro- senhagen und von der K30 bis zur Grenze des FFH-Gebietes (nordöstlich Leppin). Der Rowab- ach mit Vossbruch und weiteren Stillgewässern in der Umgebung bilden eine Habitatfläche. Im gesamten Verlauf der Linde findet keine Reusenfischerei statt. Der Abschnitte zwischen Müh- lenteich und Burg Stargard ist in großen Bereichen naturnah ausgeprägt und im Wald gelegen. Unterbrechungen des Laufes sind nur wenige vorhanden, die dann mit Ausnahme der Bahntras- se ohne Gefahr vom Otter umgangen werden können. Im Nordwesten der Ortschaft Burg Star- gard ist die Linde noch bedingt naturnah und zeigt ungestörte Ufersäume. Mit abnehmendem Abstand zum Stadtkern sind ihre Ufer zunehmend verbaut. Mehrere Brücken und Wehre führen hier über die Linde. Nur während starker Hochwasserereignissen sind die Brückenbauten für die Otterwanderung nicht optimal. Da diese Ereignisse sehr selten und sehr zeitlich beschränkt auf- treten, wird Habitatverbund für den Fischotter in der Stadt Burg Stargard nicht behindert. Zwi- schen Burg Stargard und der Kreisstraße K30 bei Rosenhagen grenzt die Linde an agrarisch genutzten Flächen grenzend und ist begradigt sowie merklich geschädigt (vor allem im Bereich der Rosenwiese sowie im weiteren Verlauf). Hier fehlt es an Strukturvielfalt. In diesem Bereich findet zweimal jährlich eine beidseitige Böschungsmahd sowie Sohlkrautung statt. Ab der K30 verläuft die Linde vorwiegend im Wald, zeigt aber dennoch Beeinträchtigung im agrarisch ge- nutzten Raum. Der Rowabach mit Voßbruch und den Stillgewässern, die Trittsteine im Habitat- gefüge des Fischotters darstellen, sind weitgehend naturnah. Nach dem Gutachten von EBERSBACH & OLSTHOORN 2009 sind die folgende Durchlässe durch ihre Gestaltung nicht für die Wanderung des Fischotters geeignet, so dass Individuen eine Stra- ße queren müssen und durch den Verkehr gefährdet sind: Bundesstraße B104 Wald bzw. Wald- rand südöstlich Cölpin (angrenzend an das FFH-Gebiet), Landstraße L331 Vorfluter nördlich Teschendorf (nahe des FFH-Gebietes) und südöstlich Burg Stargard. Weiterhin sind die Zuflüs- se der Linde nordwestlich Burg Stargard sowie auf Höhe des Standortübungsplatzes Kleines Mühleholz (Neubrandenburg) jeweils im Verlauf der Bahntrasse nicht unpassierbar. Bewertung Die Gesamtbewertung des Erhaltungszustandes der fünf Habitat-Flächen im FFH-Gebiet ist B “gut“ (A: 0 ha, B: 111,74 ha, C: 23,42 ha).

53 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

1337 Biber

Verbreitung und Habitatbindung (verändert nach NEUBERT & WACHLIN Steckbrief LUNG) Der Biber bewohnte einst die gesamte paläarktische Laub- und Nadelwaldzone. In Eurasien überlebte er nur in wenigen geografisch weit voneinander getrennten Teilarealen. Im Ergebnis der Umsiedlungen der letzten Jahrzehnte bestehen heute wieder Bibervorkommen in vielen Ländern Europas. Die autochthone Restpopulation der Unterart C. fiber albicus an der Elbe er- holte sich und über Dispersionsmigration, unterstützt durch Wiederansiedlungsprojekte, besteht heute wieder ein gesicherter Bestand mit Schwerpunkt Nordostdeutschland. Die derzeitige Verbreitung des Bibers in Mecklenburg-Vorpommern resultiert vor allem aus Wie- deransiedlungsprogrammen an der Peene (1970-73) und Warnow (1990/93). Zusätzlich ist die Art auf natürlichem Weg aus angrenzenden brandenburgischen Vorkommen an Havel und Elbe nach Mecklenburg-Vorpommern eingewandert. Der Biber breitet sich auch aktuell stetig und zügig im Lande aus. Der Biber ist ein Charaktertier großer Flussauen, in denen er bevorzugt die Weichholzaue und Altarme besiedelt. Aus solchen optimal ausgestatteten Habitaten sind bis zu 100 Jahre durch- gehend besetzte Reviere bekannt. Biber nutzen aber auch Seen und kleinere Fließgewässer und meiden selbst Sekundärlebensräume wie Meliorationsgräben, Teichanlagen und Torfstiche nicht. Voraussetzungen für die Ansiedlung sind gute Äsungsbedingungen, besonders ein Vorrat an Winteräsung in Form von Seerosen, submersen Wasserpflanzen und Weichhölzern, ferner eine ausreichende Wasserführung, wobei er durch den Bau von Dämmen und Kanälen regulie- rend nachhilft. Schließlich sind grabbare und damit für die Bauanlage geeignete Ufer günstig für Biberansiedlungen. Die Tiere besetzen feste Reviere, in der Regel im Familienverband, die je nach Ausstattung 1–5 km Ausdehnung entlang der Gewässerufer haben. Dort wird ein etwa 20 m (max. bis 300 m) breiter Uferstreifen genutzt. Neue Siedlungsräume werden durch die Re- viere suchenden subadulten Biber erschlossen. Die Wanderung erfolgt meist entlang der Ge- wässer. Biber können aber auch neue Wohngewässer über Land und über Wasserscheiden hinweg erreichen. Der Biber gestaltet seinen Lebensraum aktiv. Habitate im Gebiet Für das FFH-Gebiet ist der Biber neu gemeldet. Funde von Schnitten des Bibers u. a. am Müh- lenteich und in Stadtgebiet Burg Stargard belegen das Vorkommen der Art im FFH-Gebiet. Die Besiedlung des Gebietes fand aus Richtung Neubrandenburg statt. Hier befinden sich aktuelle Nachweise der Art entlang der Tollense sowie am Ufer des Tollensesees. Im FFH-Gebiet wurden 9 Habitatflächen mit einer Gesamtfläche von 124,08 ha entsprechend der „Leistungsbeschreibung für die Kartierung und Bewertung der Habitatelemente von Biber und Fischotter als Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) im Rahmen der Ma- nagementplanung“ (Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklen- burg-Vorpommern 2008) ausgegrenzt und bewertet. Dabei umfassen 8 Habitatflächen den Ver- lauf der Linde. Eine weitere Habitatfläche wurde am Rowabach mit Voßbruch ausgegrenzt. Die Gewässerstruktur der Linde im FFH-Gebiet ist laut Fließgewässerstrukturgütekartierung überwiegend naturnah bis mäßig beeinträchtigt. Vor allem der Abschnitt zwischen Neubranden- burg und Burg Stargard zeichnet sich durch seine Naturnähe aus. Auf weiten Abschnitten ver- läuft die Linde im Waldbereich und ist hier gut gegenüber Nährstoffeinträgen und Störungen gepuffert. Gleichzeitig befinden sich in Teilen der Wälder auch die Nahrungsgrundlagen für den Winter. Weitgehend naturfern sind die Abschnitte im Stadtbereich von Burg Stargard. Darüber hinaus ist die Linde im Grünland beim Wehr Teschendorf sehr stark durch Begradigung und Tieferlegen verändert. Sowohl der Abschnitt in Burg Stargard als auch im Grünlandbereich des Wehrs Teschendorf sind auf Grund ihres naturfernen Charakters mit C “mäßig bis durchschnitt- lich“ bewertet worden. Der Rowabach mit Voßbruch ist weitgehend naturnah und bietet Äsungs- 54 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ flächen für den Biber. Potenzielle Nutzungskonflikte sind über weite Bereiche der Habitatflächen denkbar. Vorwiegend sind diese Konflikte im Bereich der landwirtschaftlichen Nutzflächen, der forstwirtschaftlich genutzten Wälder sowie von Kleingartenanlagen (Burg Stargard) zu erwarten. Bewertung Die Gesamtbewertung des Erhaltungszustandes der 9 Habitat-Flächen im FFH-Gebiet ist B “gut“ (A: 0 ha, B: 100,65 ha, C: 23,43 ha).

1324 Mausohr Verbreitung und Habitatbindung (verändert nach BERG & WACHLIN Steckbrief LUNG) Das Große Mausohr ist von der Mittelmeerküste bis in die südlichen Niederlande und Nord- deutschland verbreitet. Die Hauptvorkommen in Deutschland liegen in wärmebegünstigten Mit- telgebirgsbereichen. Wochenstuben in Mecklenburg-Vorpommern sind aus Waren/Müritz und aus Burg Stargard bekannt. Da das Mausohr nahezu ein europäischer Endemit ist, von dem etwa 16 % der nachgewiesenen Vorkommensraster in Deutschland liegen, trägt die Bundesre- publik eine besondere Verantwortung für diese Art. Als Wochenstubenquartiere werden meist große Dachböden genutzt, die frei von Zugluft und Störungen sind. Solche Quartiere sind heute überwiegend auf Dachböden von Kirchen, Klös- tern, Schlössern, Dorfschulen und Gutshäusern. Es besteht eine hohe Bindung der Wochenstu- benkolonien an ihre Quartiere, die sie oft über Jahrzehnte traditionell nutzen. In Kälte- oder Re- genperioden übertagen die Weibchen auch in Baumhöhlenquartieren. Weitere Sommerquartiere existieren in Spalten und Höhlungen an Gebäuden, in unterirdischen Höhlen und Stollen sowie in Baumhöhlen. Vor allem Männchen sind in solchen kleineren Quartieren anzutreffen. Auch Nistkästen und Hohlräume in Brücken werden von Großen Mausohren als Zwischen-, Männ- chen- und Paarungsquartiere genutzt. Jagdgebiete zeichnen sich durch eine geringe Bodenbedeckung aus (z. B. Buchenhallenwald). Die Populationsdichte korreliert eng mit der Laubwaldfläche bzw. dem Anteil von Laub- und Mischwäldern an der Gesamt-Waldfläche. Das Große Mausohr jagt aber auch auf frisch gemäh- ten Wiesen, abgeweidetem Grünland und abgeernteten Äckern. Die Jagdgebiete liegen meist in einem 15 km-Umkreis um das Quartier. Wochenstubenkolonien beanspruchen in Landschaften mit etwa 40 % Waldanteil einen Aktionsraum von mindestens 800 km². Winterquartiere befinden sich meistens in unterirdischen Höhlen, in Mecklenburg-Vorpommern meist in größeren Kellern. Die Tiere hängen einzeln oder in Gruppen frei an Decken und Wänden, häufig in Decken- schächten, können aber auch in Spalten verkrochen sein. Mausohren sind sehr mobil und ab- solvieren regionale Wanderungen zwischen Sommer- und Winterquartieren bis über 200 km.

Die Abschnitte zu Habitaten im Gebiet und Bewertung werden durch das LUNG bearbeitet.

1188 Rotbauchunke und 1166 Kammmolch

Verbreitung und Habitatbindung (verändert nach KRAPPE ET AL . Steckbrief LUNG) Die Rotbauchunke besiedelt die kontinentale temperate Zone Europas mit einem Schwerpunkt in Osteuropa. Die Vorkommen der Rotbauchunke in Deutschland beschränken sich weitgehend auf die neuen Bundesländer. Verbreitungslücken sind in gewässerarmen Bereichen, in großen Waldgebieten und in Höhenlagen oberhalb von 300 m vorhanden (SCHIEMENZ & GÜNTHER 1994). In Mecklenburg-Vorpommern ist die Art in allen Naturräumen des Landes verbreitet. Das Verbreitungsmuster der Rotbauchunke deckt sich in Mecklenburg-Vorpommern sehr stark mit 55 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ dem Vorkommen echter Sölle (KLAFS & LIPPERT 2000). Innerhalb Deutschlands zählen die El- baue, die Mecklenburger und Brandenburger Seenplatte sowie das Gebiet nördlich der Seen- platte zu den Verbreitungsschwerpunkten der Art. Als Laichgewässer und Sommerlebensraum bevorzugen Rotbauchunken stehende, sich schnell erwärmende Gewässer mit dichtem sub- und emersen Makrophytenbestand. In Mecklenburg- Vorpommern sind es vor allem natürliche Kleingewässer (Sölle, Weiher, z. T. auch temporäre Gewässer) und Kleinseen sowie überschwemmtes Grünland und Qualmwasserbiotope (z. B. im Elbtal). Rufplätze der Rotbauchunke liegen bevorzugt in flach überstauten, mit krautiger Vegeta- tion durchsetzten Bereichen. Uferzonen mit dichten, hochwüchsigen Röhrichten werden hinge- gen gemieden. Die Laichgewässer liegen zumeist in der offenen Agrarlandschaft und können in den Sommermonaten vollständig austrocknen. Nach der Laichzeit halten sich die Rotbauchun- ken für den restlichen Zeitraum der Vegetationsperiode im bzw. im Umfeld des Laichgewässers auf. Es finden auch Wechsel zwischen einzelnen Gewässern statt (z. B. bei Austrocknung des Laichgewässers). Als Winterquartiere dienen u. a. Nagerbauten, Erdspalten und geräumige Hohlräume im Erdreich. Sie liegen meist in unmittelbarer Nähe zum Laichgewässer und sind selten weiter als 500 m von diesem entfernt. In ihren Laichgewässern kommt die Rotbauchunke häufig mit anderen Amphibienarten vergesellschaftet vor. Das Areal des Kammmolchs erstreckt sich überwiegend in der atlantischen und kontinentalen Zone Europas einschließlich der Britischen Inseln. Innerhalb Deutschlands besitzt der Kamm- molch eine weite Verbreitung in der planaren und collinen Höhenstufe, Lücken sind in gewäs- serarmen Bereichen, in großen Waldgebieten und in Höhenlagen oberhalb von 1000 m vorhan- den. In Mecklenburg - Vorpommern deckt sich das Verbreitungsmuster dementsprechend stark mit dem Vorkommen echter Sölle (KLAFS & LIPPERT 2000). Generell ist die Art jedoch in allen Naturräumen des Landes vorhanden. Der Vorkommensschwerpunkt liegt im Rückland der Seenplatte. Hinsichtlich der Laichgewässerwahl besitzt die Art eine hohe ökologische Plastizität. Bevorzugt werden natürliche Kleingewässer (Sölle, Weiher, z. T. auch temporäre Gewässer) und Klein- seen, aber auch Teiche und Abgrabungsgewässer (Kies-, Sand- und Mergelgruben). Als optima- le Habitate gelten größere Kleingewässer mit mehr als 0,5 m Wassertiefe auf schweren Böden (Mergel). Ein sonnenexponiertes Gewässer, gut entwickelte Submersvegetation, die jedoch auch eine ausreichend offene Wasserfläche frei lässt, ein reich strukturierter Gewässerboden (Äste, Steine) und ein fehlender bzw. geringer Fischbesatz wirken sich gleichfalls positiv auf die Besiedlung aus. Häufig liegen die Laichgewässer inmitten landwirtschaftlicher Nutzflächen. Die terrestrischen Lebensräume liegen oft in unmittelbarer Nähe der Laichgewässer und sind meist weniger als 1000 m von ihnen entfernt. Als Landhabitate werden Laub- und Laubmischwälder, Gärten, Felder, Sumpfwiesen und Flachmoore, Erdaufschlüsse, Wiesen und Weiher sowie Na- delwälder genannt (SCHIEMENZ & GÜNTHER 1994). Steine, Totholz, Kleinsäugerbaue und andere Kleinhöhlen, Lesestein-, Laub- und Reisighaufen sowie Holzstapel dienen als Tagesverstecke. Häufig liegen die Winterquartiere in ähnlichen, frostfreien Strukturen oder in tieferen Boden- schichten der Landlebensräume. Der Kammmolch überwintert jedoch auch in Kellern und ver- einzelt in Gewässern. Die durchschnittliche Lebenserwartung des Kammmolches liegt bei 4-5 Jahren und dürfte im Freiland 10 Jahre selten überschreiten. In seinen Laichgewässern kommt er häufig mit anderen Amphibienarten vergesellschaftet vor. Besonders für Teichmolch, Rot- bauchunke, Knoblauchkröte, Erdkröte, Laub-, Moor-, Gras- und Teichfrosch stellen diese Ge- wässer bevorzugte Laichplätze dar. Habitate der Rotbauchunke 1188 und des Kammmolchs 1166 im Gebiet Im FFH-Gebiet wurden nach der „Leistungsbeschreibung für die Kartierung und Bewertung der Rotbauchunke ( Bombina bombina ) und des Kammmolches ( Triturus cristatus ) im Rahmen der Managementplanung“ (MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT , UMWELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ

56 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

MECKLENBURG -VORPOMMERN 2008) 43 Gewässer im Jahr 2011 hinsichtlich der Besiedlung durch die Rotbauchunke und den Kammmolch untersucht. Insgesamt konnten 18 Gewässer mit rufenden Männchen und / oder Larven der Rotbauchunke nachgewiesen werden, in 20 Gewäs- sern wurden sowohl adulte als auch juvenile Individuen des Kammmolches gefunden. Oftmals besiedeln beide Arten die gleichen Gewässer. Die Nachweise konzentrieren sich auf die acker- baulich bewirtschafteten Flächen westlich der Ortschaft Cölpin und Acker- bzw. Grünlandflächen südwestlich der Ortschaft Dewitz, die den Hauptteil der Offenlandschaften im FFH-Gebiet ein- nehmen. Aus den Waldbereichen existieren nur aus den Waldrandlagen Nachweise der Art. Ein Großteil der im Wald gelegenen Kleingewässer ist im aktuellen Zustand auf Grund ihres tempo- rären Charakters, ihrer Beschattung und ihrer geringen Ausstattung mit Makrophyten als Repro- duktionsgewässer beider Arten ungeeignet. Der Hauptteil der Waldgewässer scheint in Jahren mit durchschnittlichen Niederschlagsmengen kein Wasser zu führen, so dass die Voraussetzung als Laichhabitat fehlt. Fast alle besiedelten Gewässer sind bereits durch einen mehrere Meter breiten Randstreifen zur Ackerfläche geschützt. Durch die erhöhten Niederschlagsaufkommen im Kartierungsjahr waren die besiedelten Gewässer bis über den August hinaus sehr gut mit Wasser versorgt. Zum Teil zeigten mehrere Kleingewässer Überflutungstendenzen, so dass sie hinsichtlich der Ausdeh- nung der Flachwasserzonen meist mit A „hervorragend“ und B „gut“ bewertet wurden. Auch hin- sichtlich der Ausstattung mit submerser und emerser Vegetation sowie dem Beschattungsgrad zeigten die Gewässer eine gute Eignung als Reproduktionsgewässer. Die Vernetzung zwischen den einzelnen Populationen ist auf Grund der Dichte an geeigneten Kleingewässern im FFH- Gebiet sowie in dessen Umfeld gegeben. Defizite treten nur bei einzelnen Gewässern in Form von Grauweidenaufwuchs auf. Um einen stabilen Erhaltungszustand zu gewährleisten, ist auf den Erhalt der Randstreifen sowie den Wasserhaushalt der Gewässer zu achten. Auch in Jahren mit durchschnittlichem Niederschlag bzw. trockenen Jahren ist das Vorhandensein von wasserführenden Gewässern wertgebend für den Erhalt des Erhaltungszustandes beider Arten. Bewertung Rotbauchunke (1188) Die Gesamtbewertung des Erhaltungszustandes der 18 Habitat-Flächen im FFH-Gebiet ist B “gut“ (A: 1,37 ha, B: 8,41 ha, C: 0,25 ha). Kammmolch (1166) Die Gesamtbewertung des Erhaltungszustandes der 20 Habitat-Flächen im FFH-Gebiet ist B “gut“ (A: 1,44 ha, B: 9,65 ha, C: 0,14 ha).

1096 Bachneunauge Verbreitung und Habitatbindung (verändert nach WATERSTRAAT , KRAPPE & WACHLIN Steckbrief LUNG) Das Verbreitungsgebiet überlappt sich mit dem des Flussneunauges, es erstreckt sich jedoch weiter als dieses in das Binnenland Deutschland liegt im Zentrum des Verbreitungsgebietes. Innerhalb Deutschlands ist die Art weit verbreitet, Schwerpunkte sind das Bergland und die Norddeutsche Tiefebene. Mecklenburg-Vorpommern liegt im Arealzentrum dieser Art. Zusam- men mit benachbarten Bundesländern hat unser Bundesland aufgrund der Gesamtgefährdung und der noch weitgehend flächendeckenden Verbreitung eine hohe Verantwortung. Das Bachneunauge bewohnt überwiegend kleine Bäche der Salmonidenregion, es werden aber auch größere Bäche und kleine Flüsse besiedelt. Der größte Teil der Bäche, in denen Bach- 57 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ neunaugen vorkommen, können der oberen und mittleren Forellenregion zugerechnet werden. Eine sommerliche Höchsttemperatur von 20 C wird toleriert. In der Regel werden nur unbelaste- te bis mäßig belastete Gewässer (bis Gewässergüteklasse II) besiedelt. Die relativ stoffwechsel- trägen Larven benötigen aber keine hohen Sauerstoffkonzentrationen im Atemwasser (LEMCKE 1999). Die eingegraben lebenden Larven sind auf feinkörniges, weiches Substrat angewiesen. Auch ausgesprochene Flachwasserbereiche (unter 1 m Wassertiefe und sogar oberhalb der Wasseroberfläche gelegene feuchte Uferbereiche) werden von den Larven besiedelt. Bevorzugt werden Substrate mit einem Korndurchmesser von 0,02–0,2 mm (bis 5 mm werden toleriert) und einem mäßigen Anteil (2-10 %) an feinem Detritus. Die Sedimentmächtigkeit in optimalen Quer- derhabitaten liegt bei 12–40 cm. Die Larvalhabitate und Laichplätze liegen gewöhnlich relativ dicht beieinander, die Laichwanderung stromauf ist daher nur von geringer Distanz. Wenige Wochen vor der Laichzeit beginnen die Tiere mit der Wanderung zu den Laichplätzen, die sich nicht weit (einige hundert Meter bis wenige Kilometer) stromaufwärts von den Querderhabitaten befinden. Habitate im Gebiet Die Habitate des Bachneunauges wurden anhand der Auswertung vorhandenen Datenmaterials eingeschätzt. Grundlage hierfür bildeten folgende Arbeiten: der GNL e.V. (KRAPPE & WATERST- RAAT 2005, KRAPPE 2007), DBMon-Datenbank MV (Auszug per pdf von Hrn. Semrau schriftl. Daten von A. BÖRST ), Daten vom LUNG (1997, 1999, 2000) als shape-Datei, WRRL-Projekt (ArcView) mit QBW-Angaben etc., BVP Linde (UMWELT PLAN 2006). Nach den Untersuchungen durch die GNL e.V. zwischen 1994 und 1998 konnten im Rowabach keine Bachneunaugen nachgewiesen werden (KRAPPE mdl. Mitt. 2011). Aktuell ist die Linde nur im Mittellauf durch das Bachneunauge besiedelt. Die durch GNL e.V. erbrachten Nachweise der Art befinden sich oberhalb des Mühlenteichs (vorhanden, 1999), unter und oberhalb des Wehrs Teschendorf (selten 1997), Nahe des Armeeobjekts Dewitz unterhalb der Kreisstraße K40 (vor- handen 1997) und nordwestlich Rosenhagen (obere Linde 2000). Im Jahr 2005 konnte BÖRST die Nachweise oberhalb Burg Stargard (oberhalb Mühlenteich, oberhalb Straßenbrücke L 331) und oberhalb Wehr Teschendorf bestätigen. Die Sandfänge der Linde sind begehrte Aufent- haltsorte der Querder (EINGEL 2011 mdl. Mitt.). Das Vorkommen in der Linde ist isoliert, da das Wasser über den Gätenbach direkt in den Tollensesee abgeführt wird und dieser auch durch seine Größe durchaus ein natürliches Wanderhindernis darstellen kann. Gefährdungsursachen sind Querverbauungen, die die Rückwanderungen zu den Laichplätzen gefährden. Hierzu zählen u. a. die Sohlschwelle bzw. die FAA Heidmühle (unterhalb des FFH- Gebietes in Neubrandenburg), das Wehr und die FAA Hinterste Mühle (Funktionsfähigkeit frag- würdig), das Wehr und die FAA Teschendorf. Die Barrieren behindern zudem die Ausbreitung der Art durch Isolation von Gewässern. Die Grundräumung bildet eine Gefährdungsursache für die Zerstörung von Laichplätzen. Eine unsachgemäße Sohlkrautung mit der Beseitigung von Feinsedimenten ist ebenfalls als Gefährdungsursache für die Larven (Querder) zu betrachten. Darüber hinaus ist die Wasserqualität und Nährstoffbelastungen vermutlich bedeutend für das Vorkommen der Art (KRAPPE 2007). Kommunale und gewerbliche Einleitungen von Abwasser sind durch UMWELT PLAN 2006 zwischen Burg Stargard und Wehr Teschendorf dokumentiert. Zwei weitere Einleitungen liegen oberhalb des FFH-Gebietes (digitale Datengrundlage LUNG 2011). Gleichzeitig kann der Klimawandel zur Erhöhung der Wassertemperaturen auf > 20 °C im Sommer und zur Reduzierung der Abflüsse führen (WATERSTRAAT ET AL . 2010) und schränkt die Besiedelbarkeit der aktuellen Habitate ein. Weitere Angaben zum Habitat des Bachneunauges sind dem Fachbeitrag „Bachneunau- ge“ des LUNG (siehe Anlage) zu entnehmen.

58 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Bewertung Nach dem Fachbeitrag des LUNG zum Bachneunauge (Entwurf 2013) wird die Linde für das Bachneunauge mit C „mäßig bis durchschnittlich“ bewertet. 1084* Eremit* Verbreitung und Habitatbindung (verändert nach Ringel et al. Steckbrief LUNG) Da sich der europäische Verbreitungsschwerpunkt des Eremiten in Deutschland befindet, kommt infolge der zentralen Lage im Verbreitungsgebiet Deutschland eine hohe Verantwortung für den Schutz der Käferart zu. In Mecklenburg–Vorpommern sind Verbreitungsschwerpunkte aus den Bereichen der Naturparke „Feldberger Seenlandschaft“ und „Mecklenburger Schweiz“, im Stadtgebiet von Neubrandenburg sowie im Landkreis Demmin bekannt. Aus dem FFH-Gebiet 2446-301 “Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ und deren Umgebung existie- ren mehrere Meldungen zum Vorkommen des Eremiten. Es liegen u. a. aktuelle Fundmeldun- gen aus dem Stadtgebiet Neubrandenburg als auch aus der Stadt Burg Stargard vor. Von be- sonderer Bedeutung ist der Baumbestand der Landwehr (Neubrandenburg) als Lebensraum des Eremiten. Darüber hinaus sind mehrere Brutbäume im Gebiet Hinterste Mühle (Neubranden- burg) bekannt. Der Eremit bewohnt mulmgefüllte Höhlen in dickstämmigen Laubbäumen. Die Höhlen müssen einen möglichst großen Mulmmeiler aufweisen, der im Übergangsbereich zum Holz die Nahrung für die Larven sowie das Eiablagesubstrat nachliefert und ein günstiges mikroklimatisches Klima bietet. Vor allem Eichen und Linden mit ihrem hohen erreichbaren Baumalter können besonders große Mulmmeiler besitzen, die die Grundlage für eine stabile Population liefern. Solche Brut- bäume können über sehr lange Zeiträume von Eremiten besiedelt werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang eine lange Lebensraumtradition, d. h. ein über Jahrhunderte andauerndes Vor- handensein von geeigneten Höhlenbaumstrukturen. Die gesamte Individualentwicklung vollzieht sich im gleichen Höhlenbaum, höchstens 15 Prozent der Imagines verlassen den Baum. Der äußerst flugträge und damit ausbreitungsschwache Eremit überwindet Distanzen von höchstens ein bis zwei Kilometern, im Wesentlichen beschränkt sich der Aktionsradius auf 200 m. Habitate im Gebiet (nachrichtlich übernommen und verändert nach GRÜNSPEKTRUM ET AL . 2009) Im Rahmen einer eigenen Kartierung (beauftragt vom MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT , UM- WELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ MECKLENBURG -VORPOMMERN 2010) wurden im 2009 die Habita- te des Eremiten aufgenommen und bewertet. Die Kartierung erfolgte nach der „Leistungsbe- schreibung für die Kartierung und Bewertung des Eremiten ( Osmoderma eremita ) im Rahmen der Managementplanung“ (MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT , UMWELT UND VERBRAUCHER- SCHUTZ MECKLENBURG -VORPOMMERN 2007). Dazu wurde auf Grundlage von 25 Probepunkte (gemäß der Probepunktdichte in der Nettokartierfläche) die Besiedlung des FFH-Gebietes durch den Eremiten untersucht. Im FFH-Gebiet sind auf acht Probeflächen Brutbäume des Eremiten nachgewiesen worden. Alle Probeflächen konzentrieren sich auf den Nordteil des FFH-Gebietes. Sie sind im Bereich Neu- brandenburg (Hinterste Mühle, Landwehr, verlängerte Landwehr), Burg Stargard (Tierpark, nörd- lich vom Eilsberg) und im Waldgebiet zwischen Pragsdorf und Dewitz verortet. Da die abge- grenzten Metapopulationen teilweise recht dicht aneinander liegen, besteht die Möglichkeit, dass sie trotz der scheinbaren Trennung gelegentlich miteinander in Verbindung stehen. Generell ist ein Mangel an Laubbäumen mit größerem Mulmvolumen zu verzeichnen. Durch die Bewirtschaftung des Waldes sind die dickstämmigen, tief beastete Laubbäume meistens auf wenige Waldränder beschränkt. Günstig gelegene Höhlen im unteren Bereich der Stämme, die besonders große Mulmvolumina aufweisen könnten, sind kaum zu finden. Ein Teil der Brutbäu- me ist bereits jetzt schon abgestorben bzw. hat ein Zerfallsstadium erreicht, so dass diese Brut-

59 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ bäume mittelfristig dem Eremiten als Lebensraum nicht mehr zur Verfügung stehen. Eine nach- wachsende Brutbaumgeneration fehlt in vielen Habitatflächen. Die Habitatfläche 1 liegt in der Waldfläche der Hintersten Mühle (Neubrandenburg). Einzelne Funde aus dem nahen Umfeld der Habitatfläche (außerhalb des FFH-Gebietes) sind seit Jahren bekannt. Es wurden 4 aktuell besetzte vitale Brutbäume nachgewiesen (alte Eichen). Auf der Habitatfläche sind drei weitere fragliche Brutbäume sowie weitere Potentialbäume vorhanden. In den benachbarten Flächen des Habitates gibt es darüber hinaus fast keine Flächen mit unmit- telbar nachwachsenden Baumgenerationen. Dies drückt sich auch im fehlenden Anteil von Alt- bäumen aus. In der Habitatfläche 2 konnten nur zwei abgestorbene Eichen mit Eremitenbesatz gefunden werden. Diese am Waldrand gelegenen Eichen sind der Verlängerung der Landwehr zuzuord- nen. Mit Ausnahme zwei weiterer potentieller Bäume wirkt sich der Mangel an aktuellen und zukünftigen Höhlenbäumen drastisch aus. Der Bestand an Eichen auf der Waldfläche ist noch zu jung, um den Lebensraum des Eremiten zu sichern. Auch in den benachbarten Flächen sind äußerst wenige geeignete Bäume zu finden. Für die ausbreitungsträge Art herrschen hier sehr schlechte Bedingungen. Die Metapopulation ist wegen der geringen Anzahl von Brutbäume und Potentialbäume sowie durch den Zustand der Brutbäume stark gefährdet. Angrenzend an die Waldfläche des Habitates 3 sind 2 vitale und 2 abgestorbene Eichen als Brutbäume nachgewiesen worden. Diese mächtigen Alteichen stellen die Verlängerung der Landwehr dar. Innerhalb der Waldfläche konnte trotz vorhandenen Potentials kein Eremitenspu- ren gefunden werden. Mittel- und langfristig werden die bewohnten Eichen verloren gehen. Nur die in den Waldflächen liegenden Bäume können diesen Verlust auffangen, wenn diese ent- sprechend entwickelt werden. Das Habitat 4 birgt eine seit Jahren bekannte bedeutende Metapopulation. Die mächtigen Altei- chen sind aktuell noch vital. Es fehlt jedoch eine nachwachsende Brutbaumgeneration. Auch im näheren Umfeld existieren keine entsprechenden Strukturen. Eine weitere Gefährdung für den Lebensraum geht von der Wegesicherungspflicht aus, da ein Fuß-/Radweg an der Landwehr verläuft, der durch die Bewohner stark genutzt wird. Angrenzend an die Waldfläche des Habitates 5 befindet sich am Weg eine alte dickstämmige Eiche mit Eremitennachweis. Weitere Bäume mit einem Potential zur Höhlenbildung sind nur am Wegesrand im Süden der abgegrenzten Habitatfläche vorhanden. Aktuell konnte jedoch in die- sem Bereich keine weiteren Brutbäume gefunden werden. Die Verkehrsicherungspflicht, die Beschattung des Brutbaumes sowie der Potentialbäume durch jüngere Gehölze sind wesentli- che Gefährdungen für den Lebensraum, der bereits jetzt auf Grund der Mangelsituation an Höh- lenbäumen sehr schlechte Bedingungen als Habitat des Eremiten bietet. Aus einer einzelnen sehr dickstämmigen Eiche stammt der einzige Nachweis aus dem Habitat 6. Diese am Ufer gelegene Eiche wird zunehmend durch heranwachsende Bäume beschattet und bedrängt. Auf der Habitatfläche befinden sich weitere alte Eichen, die jedoch wenn überhaupt, nur kleine Höhlen aufweisen. Innerhalb der ausgewiesenen Habitatfläche gibt es eine größere Zahl von alten Eichen und Buchen. Diese stellen ein gutes Potential für das zukünftige Ma- nagement dar. Vor allem die Eichen können durch ihre langlebigen Höhlen das Überleben der Metapopulation längerfristig garantieren. Diese gilt es vorrangig zu entwickeln. Im Habitat 7 wurde Reste von Kot des Eremiten an einer stark zerfallenen Eiche gefunden, die jedoch nicht mehr als Brutbaum genutzt wird. In geringer Entfernung zu diesem abgestorbenen Baum konnte eine Höhle in einer Eiche in mehreren Metern Höhe ausfindig gemacht werden. Die wenigen Kotkrümel, die sich auf dem Erdboden befanden, lassen sich nicht eindeutig dem Eremiten zuordnen. Weiter fragliche Brutbäume existieren im Habitat. Darüber hinaus befindet sich eine größere Menge an Potentialbäumen (Alteichen und Altbuchen) in der Habitatfläche.

60 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Diese Alteichen und Rotbuchen (vor allem im Uferbereich und am Waldrand) sind in ein zukünf- tiges Management einzubeziehen. Die Eichen und Rotbuchen gilt es vorrangig zu entwickeln. Aus der Habitatfläche 8 (Tierpark Burg Stargard) lagen zum Zeitpunkt der Untersuchung nur Altfunde vor. Aktuelle Nachweise sind aus der Untersuchung des Klüschenbergs im Jahr 2010 bekannt. Die Fläche verfügt über einen starken Altbestand an Eichen, den es zu entwickeln gilt. Bewertung Die Gesamtbewertung des Erhaltungszustandes der 8 Habitat-Flächen im FFH-Gebiet ist C „mäßig bis durchschnittlich“ bewertet (A: 0 ha, B: 0 ha, C: 124,11 ha).

1060 Großer Feuerfalter Verbreitung und Habitatbindung (verändert nach WACHLIN Steckbrief LUNG) In Deutschland weist die Art zwei deutlich voneinander getrennte Areale im Südwesten sowie im Nordosten auf. In Mecklenburg-Vorpommern hat sie ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Flusstalmooren und auf Seeterrassen Vorpommerns (WACHLIN 2009). Der Große Feuerfalter ist eine hygrophile Tagfalterart. Ihre Primärlebensräume sind die natürli- chen Überflutungsräume an Gewässern mit Beständen des Fluss-Ampfers in Großseggenrieden und Röhrichten, vor allem in den Flusstalmooren und auf Seeterrassen. Da diese Standorte mit ungestörtem bzw. wenig beeinflusstem Grundwasserhaushalt in den vergangenen 200 Jahren fast vollständig entwässert und intensiv bewirtschaftet wurden, wurde die Art weitgehend auf Ersatzhabitate vor allem Uferbereiche von Gräben, Torfstichen, natürlichen Fließ- und Stillge- wässern mit Beständen des Fluss-Ampfers zurückgedrängt. Alle besiedelten Habitate zeichnen sich durch eutrophe Verhältnisse und Strukturreichtum (wichtig für z. B. Rendezvousplätze, Sitzwarten, Auswahl der Reviere) aus. Entscheidend für das Überleben der Art ist neben der Raupenfraßpflanze ein reichhaltiges Nektarpflanzenangebot, das entweder im Larvalhabitat o- der im für die Art erreichbaren Umfeld vorhanden sein muss. Habitate im Gebiet Im FFH-Gebiet wurde auf den Feuchtwiesen südwestlich Burg Stargard in den Jahren 2006, 2009 und 2010 das Vorkommen der Art nachgewiesen (WACHLIN 2011). Bewertung Aus dem Monitoringbericht nach WACHLIN 2011 wurde die Bewertung der Habitatfläche B „gut“ übernommen.

I.3.3 Vogelarten nach Vogelschutz-Richtlinie

Die für das Gebietsmanagement relevanten Vogelarten sind bereits im Kap. I.2.1 aufgeführt worden, die essentiellen Habitatelemente der Vögel sind in Karte 2c dargestellt. Die Habitatausgrenzung und –bewertung erfolgte entsprechend der „Leistungsbeschreibung zur Abgrenzung und Bewertung der Habitate von Vogelarten in den Europäischen Vogelschutzge- bieten als Arten nach Art. 4 Abs. 1 und 2 der Vogelschutz-Richtlinie (79/409/EWG) im Rahmen der Managementplanung“ (MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT , UMWELT UND VERBRAUCHER- SCHUTZ MECKLENBURG -VORPOMMERN 2011). Für die zusammenfassende Bewertung des Erhaltungszustands auf Gebietsebene in der letzten Spalte (Gesamt) ist jeweils die Kategorie mit den überwiegenden Flächenanteilen bestimmend, es sei denn die Kategorie C hat Flächenanteile von > 25%. In diesem Fall ist C bestimmend. Die 61 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Gesamtbewertung ist bereits in Kap. I.2.1 im Vergleich zu den Angaben des Standarddatenbo- gens aufgeführt. Tabelle 14: Bewertung des Erhaltungszustands der Habitate von Vogelarten im FFH-Gebiet

Vorkommen Erhaltungszu- Habitat- EU- Status im FFH- stand aktuell Art Verbreitung der Habitate fläche Code aktuell Gebiet (Art- im FFH-Gebiet in ha Nachweise) A072 Wespen- Brut- Wald im Untersuchungsge- 889,00 Gesamt: B bussard vogel biet A: 0 ha B: 889,00 ha C: 0 ha A073 Schwarz- Brut- gesamter Untersuchungs- 1071.47 Gesamt: C milan vogel raum außergenommen der A: 0 ha Ackerflächen und der Sied- B: 0 ha lungen C: 1071.47 ha A074 Rotmilan Brut- gesamter Untersuchungs- 1071.47 Gesamt: C vogel raum außergenommen der A: 0 ha Ackerflächen und der Sied- B: 0 ha lungen C: 1071.47 ha A081 Rohrwei- Brut- Röhrichte in den Waldrand- 33,53 Gesamt: C he vogel lagen des Untersuchungs- A: 0 ha raumes B: 14,42 ha C: 19,11 ha A089 Schreiad- Brut- mehrere Waldschutzareale u. Grün- 279,63 Gesamt: C ler vogel Horste im land in Randlagen des Un- A: 0 ha Wald tersuchungsraumes B: 0 ha C: 279,63 ha A127 Kranich Brut- Grünland in Randlagen u. 275,39 Gesamt: B vogel Bruchwaldgebiete im Un- A: 0 ha tersuchungsraum B: 266,22 ha C: 9,16 ha A229 Eisvogel Brut- Lindebach, 29,32 Gesamt: B vogel Rowa-Bach A: 0 ha B: 29,32 ha C: 0 ha A236 Schwarz- Brut- Wälder mit Altbaumbestän- 865,11 Gesamt: B specht vogel den im Untersuchungsrau- A: 0 ha mes B: 865,11ha C: 0 ha A238 Mit- Brut- Laubwälder im Untersu- 676,18 Gesamt: C telspecht vogel chungsraumes A: 0 ha B: 394,29 ha C: 281,90 ha

62 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Vorkommen Erhaltungszu- Habitat- EU- Status im FFH- stand aktuell Art Verbreitung der Habitate fläche Code aktuell Gebiet (Art- im FFH-Gebiet in ha Nachweise) A307 Sperber- Brut- Waldrandlagen im ganzen 42,03 Gesamt: C grasmü- vogel Gebiet des Untersuchungs- A: 0,00 ha cke raumes B: 25,19 ha C: 16,84 ha A320 Zwerg- Brut- alte Laubwälder des gan- 516,41 Gesamt: C schnäpper vogel zen Untersuchungsraumes A: 0 ha B: 0 ha C: 516,41 ha A338 Neuntöter Brut- Waldrandlagen u. Offenflä- 69,01 Gesamt: B vogel chen im ganzen Untersu- A: 11,26 ha chungsraum B: 56,64 ha C: 1,11 ha

Zu der bedeutendsten Vogelarten, die im europäischen Vogelschutzgebiet „Waldlandschaft bei Cölpin“ (DE 2446-401) nistet, zählt der Schreiadler (A089). Innerhalb des Überschneidungsge- bietes zwischen FFH- und SPA-Gebiet existieren 4 Horststandorte des Schreiadlers. Für die Seltenheit der Art ist das Gebiet sehr dicht besiedelt. Die Horste des Schreiadlers befinden sich in störungsarmen altwüchsigen Laub- und Laub-Mischwäldern staunasser Böden innerhalb un- zerschnittener Landschaften. Typische Brutwälder des Schreiadlers sind gekennzeichnet durch hohe Holzvorräte, dichten Unterwuchs und gut entwickelter vertikaler Strukturierung. Als Nah- rungshabitate nutzt der Schreiadler waldnahe Offenlandflächen, bevorzugt in einer abwechs- lungsreichen Landschaft, die durch viele Grenzlinien zwischen Wald und Feld sowie Land- schaftselemente (wie Feldhecken, Kleingewässer, Ackerrandstreifen) geprägt ist. Grünland oder grünlandähnliche Stilllegungsflächen mit ausreichend Amphibien und Kleinsäugern als Nah- rungsangebot sind für den zu Fuß jagenden Schreiadler von besonderer Bedeutung. Trotz der Zahl der Horste im FFH-Gebiet ist der verfügbare Grünlandanteil im FFH-Gebiet sowie in der Umgebung sehr begrenzt und als das maßgebliche Defizit zu werten. Wichtige Nahrungsflächen befinden sich an den mehrere Meter breiten Grünlandstreifen, die den Waldrändern vorgelagert sind. Die Anzahl von Feuchtbiotopen und Kleingewässern ist positiv zu bewerten. Sie sind aber weiterhin entwicklungsfähig, um die Strukturierung und Vielfalt des Gebietes zu erhöhen und damit günstige Voraussetzung geeigneter Jagdhabitate zu erhalten und zu schaffen. Entfallen die momentan vorhandenen Grünlandstreifen an den Waldrändern, verschwinden wichtige Jagdflächen, die für eine erfolgreiche Jungtieraufzucht unentbehrlich sind. Die Habitatszer- schneidung durch Straßen wird als untergeordnet bewertet. Insgesamt wurden die 4 Habitatflä- chen des Schreiadlers auf Grund des fehlenden Anteils an Jagdhabitaten im Plangebiet sowie im Umfeld des Plangebietes mit C „„mäßig bis durchschnittlich“ bewertet. Der Schwarzmilan (A073), der Rotmilan (A074), der Wespenbussard (A072) und die Rohr- weihe (A081) sind weitere Greifvögel, die im Plangebiet vorkommen. Der Schwarzmilan (A073), der Rotmilan (A074) und der Wespenbussard (A072) nutzen die großen, störungsarmen Wälder im FFH-Gebiet zur Brut. Für den Rotmilan bilden die Weiden und Wiesen auf Grund der Beute- tierdichte und der Beuteerreichbarkeit die wichtigen Nahrungshabitate. Vor allem die Grünland- streifen entlang der Wälder sind solange eine bestimmte Vegetationshöhe nicht überschritten wird, wesentliche Requisiten zur Jagd. Dennoch ist im FFH-Gebiet sowie in dessen Umfeld der Anteil an verfügbaren Jagdflächen stark begrenzt. Vor allem im nördlichen Teil des Untersu- 63 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ chungsraumes fehlt es an Grünland und Weiden. Zudem befindet sich hier im Umkreis von 4 km (südlich der Ortschaft Georgendorf) ein Windfeld, was als Gefährdung zu werten ist. Der Schwarzmilan bevorzugt in der Regel seenreiche Gebiete und Flussniederungen, an denen er seine Beute vorzugsweise an fischreichen Gewässern sucht. Da im FFH-Gebiet nur kleinere Stillgewässer und die relativ schmale Linde vorkommen, wird die Art innerhalb des Untersu- chungsbereiches vorwiegend die offene Kulturlandschaft als Jagdhabitat nutzen. Wie für den Rotmilan sind auch für den Schwarzmilan die möglichen Jagdflächen stark limitiert. Der Erhal- tungszustand der Habitatflächen wurde für beide Arten mit C „mäßig bis durchschnittlich“ bewer- tet. Der Wespenbussard bevorzugt Regionen mit strukturreichen Laubwäldern und Offenland- schaften, die eine hohe Biotopvielfalt aufweisen. Im Untersuchungsgebiet sind die Waldgebiete störungsarm und von ausreichender Ausdehnung vorhanden. Das Brut- u. Nahrungshabitat wird von Hochspannungsleitungen und Windkraftanlagen nicht zerschnitten. Die Größe der Grün- landflächen ist wie auch für die anderen Greifvögel als unzureichend einzuschätzen. Mit den aktuell vorhandenen Grünlandflächen lässt sich der Erhaltungszustand der Habitatflächen für den Wespenbussard noch mit B „gut“ bewertet. Die Rohrweihe brütet im Gebiet in den Röhricht- bestände der stehenden Kleingewässer. Neben dem Windfeld bei Georgendorf im Umkreis von 4 km von den potenziellen Brutplätzen sind die Breite der Röhrichtbestände und die intensive Nutzung des Offenlandes um die Habitatflächen Gründe für die Bewertung C „mäßig bis durch- schnittlich“. Der Kranich (A127) verfügt über eine starke Bindung an Feuchtgebiete während der Brutzeit und findet im Untersuchungsgebiet Röhrichtbestände an Kleingewässern, Feuchtgebieten und Bruchwaldgebiete, die zumeist kleinflächig sind. Die anthropogenen Störungen sind aufgrund der Unzugänglichkeit nebensächlich. Windkraftanlagen sind gut 2 km entfernt und nicht von be- stimmendem Einfluss. Der Erhaltungszustand der Habitatflächen für den Kranich wurde mit B „gut“ bewertet. Der Eisvogel (A229) findet an der Linde, am Rowabach und an einzelnen Kleingewässern Mög- lichkeiten zur Brut als auch zur Jagd. Die Fließgewässerabschnitte sind überwiegend naturnah bzw. bedingt naturnah ausgebildet und mit überhängenden Ästen (Ansitze zur Jagd), Wurzeltel- lern und Abbruchkanten (Brutmöglichkeiten) ausgestattet. Da die Linde weitgehend im Wald gelegen ist, sind Uferrandstreifen vorwiegend ungenutzt. Eine wasserseitige Störung findet nicht statt, eine landseitige nur punktuell und hier äußerst selten. Für die Wälder im Gebiet wurden der Schwarzspecht (A236) , der Mittelspecht (A238) und der Zwergschnäpper (A320) gemeldet. Die Arten besiedeln Waldflächen mit einem ausreichenden Altholzanteil. Für den Schwarzspecht sind frei anfliegbare Altbäume (zur Höhlenanlage) sowie Struktur-, Alt- und Totholzreichtum (als Voraussetzung für zahlreiche Insekten als Nahrungs- grundlage) Voraussetzung für sein Vorkommen. Der Mittelspecht bewohnt alte, strukturreiche Laubbaumbestände mit grober Borke, u. a. Eichenwälder, Buchenwälder in der Alters- und Zer- fallsphase (meist erst ab 200 Jahren). Der Zwergschnäpper besiedelt alte, reich strukturierte und relativ geschlossene Laub- und Mischwälder, die auf Teilflächen Freiräume zwischen Kraut- und meist unvollständiger Strauchschicht und hohem Kronenansatz aufweisen. Dabei werden Be- stände auf frischen und feuchten Standorten, oft in Wassernähe, mit schattig-luftfeuchtem In- nenklima bevorzugt. Die intensiven forstlichen Maßnahmen in den letzten Jahrzehnten führten im Gebiet zum stetigen Rückgang von Altbäumen und Altholzbeständen. Ausreichend Totholz und Biotopbäume stehen nur beschränkt zur Verfügung. Hallenwälder sind nur kleinflächig vor- handen. Für den Schwarzspecht verringerte sich durch den kontinuierlichen Rückgang an Alt- bäumen das potenzielle Nahrungsangebot. Altbuchen mit BHD ≥ 50 sind auf einzelne Gebiete konzentriert und bewirken so die Fragmentierung der Habitate des Zwergschnäppers. Ein Anteil ≥ 50% an Buchen über 120 Jahre existiert nicht. Eine Vorratssenkung überschreitet in einigen Gebieten den kritischen Bereich. Für den Zwergschnäpper und teilweise auch für den Mit- telspecht entfallen große Flächen als Lebensraum. Während der Erhaltungszustand der Habita-

64 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ te des Schwarzspechtes noch mit B „gut“ bewertet wurde, konnte die Habitatfläche des Mit- telspechts und des Zwergschnäppers nur mit C „mäßig bis durchschnittlich“ gewertet werden. Die Habitatflächen der Sperbergrasmücke (A307) und des Neuntöters (A338) liegen im Ge- biet im Bereich der Übergänge zwischen Wald und Offenland. Bodennahe Schichten mit dichten Gehölzen sind nur an den Säumen des Waldrandes oder als Grauweidenbestände in den Feuchtgebieten vorhanden. Die geringen Habitatgrößen bedingt durch die Grenzen des Gebie- tes würden zu einer Abwertung der Erhaltungszustände führen. Daher wurden bei der Bewer- tung auch Flächen einbezogen, die außerhalb der Habitatausgrenzung liegen und zum Lebens- raum der Arten gehören. Für die Sperbergrasmücke führt das angrenzende intensiv genutzte Offenland sowie die geringe Habitatgröße zur Bewertung C „mäßig bis durchschnittlich“ im Ge- biet. Die Habitate des Neuntöters wurden insgesamt mit B „gut“ gewertet. Hauptsächliche Defizi- te sind auch hier in den Habitatgröße zu suchen (fehlendes strukturiertes Grünland) zu finden.

I.3.4 Weitere maßgebliche Bestandteile

Alle weiteren standörtlichen oder funktionellen „maßgeblichen Bestandteile“ als Voraussetzung für einen „günstigen“ Erhaltungszustand der Lebensraumtypen und Arten, die nicht bereits durch die räumliche Abgrenzung der Lebensraumtypen und der Habitate der Arten erfasst wurden, sind in Tabelle 15 zusammenzustellen.

Tabelle 15: Weitere standörtliche oder funktionelle „maßgebliche Bestandteile“ im Gebiet

Standörtliche oder funktionelle „maßgebli- Betroffene LRT, betroffe- Bemerkungen che Bestandteile“ im Gebiet ne Arten natürliche Trophie, 3150: Natürliche eutrophe - Wasservegetation, Seen mit einer Vegetation vom Typ Magnopotamion Ufer- und Verlandungsvegetation, oder Hydrocharition Strukturen zur Stoffeintragsminderung bei an- grenzender Ackernutzung Ufer-, Verlandungsvegetation und Wasservege- 3260: Flüsse der planaren - tation, bis montanen Stufe mit Ve- lebensraumtypisches Arteninventar getation des Ranunculion fluitantis und des Callitriche- Batrachion Nährstoffarmut 6210: Naturnahe Kalk- aufkommende Verbu- Trockenrasen und deren schung kann zum Verlust Verbuschungsstadien des LRT führen (Festuco-Brometalia) überwiegend feuchte Standortverhältnisse 6430: Feuchte Hochstau- - denfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe arme bis mittlere Trophieverhältnisse, 6510: Magere Flachland- - dauerhafte Offenhaltung vorzugsweise durch Mähwiesen (Arrhenatherion, Mahd Brachypodio-Centaureion nemoralis)

65 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Standörtliche oder funktionelle „maßgebli- Betroffene LRT, betroffe- Bemerkungen che Bestandteile“ im Gebiet ne Arten ganzjährig hohe Wasserstände, 7140: Übergangs- und - Nährstoffarmut (v. a. bezogen auf Stickstoff) Schwingrasenmoore

naturnahe Standgewässer und Fließgewässer Fischotter - mit störungsarmen Uferbereichen, regionaler und überregionaler Gewässerver- bund, Durchgängigkeit, keine dauerhaften Störungen, keine Gefährdung durch Reusenfischerei unverbaute Stand- und Fließgewässer mit na- Biber - turnahen Ufersäumen, Unterwasser- und Verlandungsvegetation, ufer- nahe Gehölzbestände mit Weichhölzern (Nah- rungshabitat), regionaler und überregionaler Gewässerver- bund, Durchgängigkeit, keine Gefährdung durch Reusenfischerei strukturreiche Landschaften mit Kleingewässer, Mausohr Uferbereiche, Trockenhabitate, Extensivgrün- land, Waldränder, Alleen und Hecken (Jagdha- bitate), Wälder mit geringer Bodenbedeckung und frei- em Luftraum bis in 2 m Höhe (i. d. R. Hauptjagdhabitat), Gebäude mit von außen zugänglichen großen störungsarmen Dachböden, frostfreie unterirdische Räumlichkeiten (Winter- quartiere) besonnte Kleingewässer mit ausgeprägten Rotbauchunke / Kamm- - Flachwasserbereichen, molch geringer Feinddruck durch Fische, Gewässerverbund, extensiv genutzte Landlebensräume, die an die Gewässer angrenzen, Winterquartiere (strukturreiche Gehölzbestände, Lesesteinhaufen) im Umfeld der Gewässer, geringe Zerschneidung durch Straßen im Um- feld der Gewässer natürliche und naturnahe Fließgewässer, Bachneunauge - flache Abschnitte mit kiesigem Substrat und mittelstarker Strömung (Laichhabitate) sowie mit sandigem Substrat und mäßigen Detritusabla- gerungen (Aufwuchshabitat)

66 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Standörtliche oder funktionelle „maßgebli- Betroffene LRT, betroffe- Bemerkungen che Bestandteile“ im Gebiet ne Arten Bäume (vorwiegend Laubbäume) mit Höhlen in Eremit* - denen sich durch Braunfäule ein Mulmkörper gebildet hat, Verbund geeigneter Bäume (Entfernung max. 500 m), Brutbaumkontinuität, sehr alte Eichen mit Großhöhlen Vorkommen von Fluss-Ampfer; ein stabiler, aus- Großer Feuerfalter - reichend hoher Grundwasserstand, ein reichhaltiges Nektarpflanzenangebot und Strukturreichtum (wichtig für z. B. Rendezvous- plätze, Sitzwarten, Auswahl der Reviere) unzerschnittene Landschaftsbereiche, Wespenbussard - großflächige und störungsarme Waldgebieten (vorzugsweise Laub- oder Laub-Nadel- Mischwälder) mit ausreichend hohen Anteilen an Altbeständen als Bruthabitat, Offenbereiche mit hoher Strukturdichte als Nah- rungshabitat unzerschnittene Landschaftsbereiche, Schwarzmilan - Laubwälder und Laub-Nadel-Mischwäldern mit Altbeständen und Altbäumen insbesondere im Waldrandbereich sowie einem störungsarmen Horstumfeld, ersatzweise auch Feldgehölze und Baumreihen (Bruthabitat), Grünland als Nahrungshabitat unzerschnittene Landschaftsbereiche, Rotmilan - Laubwäldern und Laub-Nadel-Mischwäldern mit Altbeständen und Altbäumen insbesondere im Waldrandbereich sowie einem störungsarmen Horstumfeld, ersatzweise auch Feldgehölze und Baumreihen (Bruthabitat), Grünland sowie möglichst hoher Strukturdichte (Nahrungshabitat) unzerschnittene Landschaftsbereiche, Rohrweihe - störungsarme, weitgehend ungenutzte Röhrich- ten mit möglichst hohem Anteil an flach über- stauten Wasserröhrichten und geringem Druck durch Bodenprädatoren (an Kleingewässern), landwirtschaftlich genutzte Flächen (insbeson- dere Grünland) als Nahrungshabitat

67 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Standörtliche oder funktionelle „maßgebli- Betroffene LRT, betroffe- Bemerkungen che Bestandteile“ im Gebiet ne Arten großflächige unzerschnittene Landschaftsberei- Schreiadler - che, störungsarme Waldgebiete (Laub- und Laub- Nadel-Mischwälder) und darin eingeschlosse- nen Schreiadlerschutzarealen mit ausgedehn- ten Altbeständen, die einen ausreichend hohen Schlussgrad aufweisen (Bruthabitat), Grünland (vorzugsweise störungsarm und nahe des Brutwaldes, ersatzweise auch grünlandähn- liche Flächen und niedrigwüchsige Dauerkultu- ren) sowie einer hohen Dichte an linienhaften Gehölzstrukturen und Feuchtlebensräumen störungsarme nasse Waldbereiche, wasserfüh- Kranich - rende Sölle und Senken, Moore, Sümpfe, angrenzende oder nahe störungsarme landwirt- schaftlich genutzte Flächen (insbesondere Grünland) störungsarme Bodenabbruchkanten von steilen Eisvogel - Uferwänden an Flüssen und Seen, ersatzweise auch Erdabbaustellen und Wurzelteller gewor- fener Bäume in Gewässernähe (Nisthabitat), ufernahe Bereiche fischreicher Fließgewässer mit ausreichender Sichttiefe und uferbegleiten- den Gehölzen (Nahrungshabitat mit Ansitzwar- ten) größere, vorzugsweise zusammenhängende Schwarzspecht - Laub-, Nadel- und Mischwälder mit ausreichend hohen Anteilen an Altbeständen und Totholz Laub- und Laub-Nadel-Mischwälder mit ausrei- Mittelspecht - chend hohen Anteilen an Altbeständen und ste- hendem Totholz sowie mit Beimischungen älte- rer grobborkiger Bäume (u. a. Eiche, Erle und Uraltbuchen) Hecken, Gebüsche und Waldränder mit einer Sperbergrasmücke - bodennahen Schicht aus dichten, dornigen Sträuchern und angrenzenden offenen Flächen Laub- und Laub-Nadel-Mischwälder mit ausrei- Zwergschnäpper - chend hohen Anteilen an Beständen mit ste- hendem Totholz (Höhlungen als Nistplatz), mit wenig oder fehlendem Unter- und Zwischen- stand sowie gering ausgeprägter oder fehlender Strauch- und Krautschicht (Hallenwälder)

68 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Standörtliche oder funktionelle „maßgebli- Betroffene LRT, betroffe- Bemerkungen che Bestandteile“ im Gebiet ne Arten strukturreiche Hecken, Waldmäntel, Strauch- Neuntöter - gruppen oder dornige Einzelsträucher mit an- grenzenden als Nahrungshabitat dienenden Grünlandflächen, Gras- oder Staudenfluren o- der ähnlichen Flächen (ersatzweise Säume), Strukturreiche Verlandungsbereiche von Ge- wässern mit Gebüschen und halboffene Moore

69 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

I.4 Zusammenfassende Bewertung des Gebietes

I.4.1 Schutzzweck

Nach § 32 Abs. 3 BNatSchG entspricht der Schutzzweck den jeweiligen Erhaltungszielen. Der Begriff „Erhaltungsziel“ in Art. 6 Abs. 3 FFH-RL bezieht sich nicht nur auf die aktuellen Erhal- tungszustände von LRT oder Arten, sondern auch auf künftige, definierte Soll-Zustände (vgl. Art. 1 a FFH-RL), was insbesondere für die FFH-Verträglichkeitsprüfung relevant ist (vgl. § 34 Abs. 1 und 2 BNatSchG). Unter Erhaltungszielen werden daher Ziele zum „Erhalt“ (Status-Quo- Sicherung) oder zur Verbesserung („Wiederherstellung“ oder „Entwicklung“) zusammengefasst. Die Zielfestlegungen erfüllen gleichzeitig die Anforderungen des Art. 4 Abs. 4 FFH-RL (Festle- gung der „Prioritäten nach Maßgabe der Wichtigkeit der Gebiete“ für die Schutzgüter und für die Kohärenz des Netzes Natura 2000 sowie danach, inwieweit die Gebiete „von Schädigungen oder Zerstörungen bedroht sind“). Der Begriff „Erhaltungsziel“ hat die Bedeutung als: 1. Schutzobjektbezogene Zielformulierung: Was wird angestrebt (Abgleich Ist- zum Soll- Zustand: Erhalt, Wiederherstellung, Entwicklung) 2. Funktionsbezogene Zielformulierung: Wie wird es angestrebt (Funktionen und Maßnahmen). Schutzzweck für das FFH-Gebiet „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ ist die Erhaltung einer komplexen Wald- und Gewässerlandschaft in der kuppigen Grundmoräne, die durch die naturnahe Talung der Linde geprägt ist. Die Linde ist als Fließgewässer und Lebens- raum für den Fischotter, den Biber und das Bachneunauge hinsichtlich seiner Naturnähe und Ungestörtheit zu schützen und weiterzuentwickeln. Die ökologische Durchgängigkeit bis zur Mündung ist sicherzustellen. Sowohl für das Fließgewässer als auch für die Stillgewässer ist ein möglichst ungestörter Wasser- und Stoffhaushalt durch eine angepasste forstwirtschaftliche und landwirtschaftliche Nutzung im Wassereinzugsgebiet Voraussetzung für günstige Erhaltungszu- stände. Die Sicherung von Kleingewässern ist für die Verbreitung der Rotbauchunke sowie des Kammmolches insbesondere für den Erhalt der Reproduktionsgewässer im Gebiet bedeutsam. Übergangs- und Schwingrasenmoore, Kalkreiche Niedermoore und Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe kommen im FFH-Gebiet vor. Für den Erhalt dieser Lebensraumtypen ist die Sicherung bzw. Verbesserung der hydrologischen Verhältnisse vorzu- sehen. Die artenreichen Grünlandgebiete mit armen bis mittleren Trophieverhältnissen (Magere Flachlandmähwiesen und Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien Festuco-Brometalia ) lassen sich nur unter Einführung bzw. Erhalt der aktuellen Pflegenutzung in ihrem „günstigen“ Erhaltungszustand sichern. Besondere Bedeutung für das FFH-Gebiet haben der prioritäre Lebensraumtyp Auenwälder* sowie die prioritäre Art Eremit*. Für den Schutzzweck maßgebliche Bestandteile des Gebiets sind: • Fließgewässer und Stillgewässer mit natürlicher Morphologie, Hydrologie und naturna- hen Ufer sowie der relativen Ungestörtheit weiter Bereiche (Natürlich eutrophe Seen, Fließgewässer mit Unterwasservegetation, Habitate des Fischotters, des Bibers, der Rotbauchunke, des Kammmolchs und des Bachneunauges), • Moore und andere Feuchtgebiete u. a. entlang der Linde in nährstoffarmer und artenrei- cher Ausprägung (Übergangs- und Schwingrasenmoore, Kalkreiche Niedermoore, Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe, Auenwälder*, Habitate für den Großen Feuerfalter),

70 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

• artenreicher Grünlandgebiete mit armen bis mittleren Trophieverhältnissen (Magere Flachlandmähwiesen und Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadi- en Festuco-Brometalia), • alte Laubbäume mit Höhlen in Wäldern und entlang der Landwehr als Lebensraum der prioritären Art Eremit*, • strukturreiche Landschaften mit Kleingewässer, Uferbereiche, Trockenhabitate, Exten- sivgrünland, Waldränder, alten Buchenwäldern, Alleen und Hecken (als Jagdhabitat des Mausohrs und der Mopsfledermaus). In dem Teil des FFH-Gebietes, das vom SPA-Gebiet „Waldlandschaft bei Cölpin“ überlagert wird, sind die unzerschnittenen Landschaftsräume, die störungsarmen Wälder, die reiche Struk- turierung u. a. durch Kleingewässer und Feuchtgebiete wesentliche Voraussetzungen für das Vorkommen verschiedener geschützter und gefährdeter Vogelarten. Der Erhalt der störungsar- men Wälder, der Altholzbestände im Wald und die Sicherung der Grünlandflächen sind für stö- rungsempfindliche Großvogelarten, Höhlen- sowie Waldbrüter von Bedeutung. Konkurrierende Erhaltungsziele sind innerhalb des FFH-Gebietes nicht erkennbar. Die Ziele sind weitgehend miteinander vereinbar. Einzelne Erhaltungsziele führen zum Erhalt oder fördern mehrere Schutzobjekte gleichzeitig.

I.4.2 Defizitanalyse / schutzobjektbezogene Erhaltungsziele

In der Defizitanalyse wird geprüft, ob die aktuelle Situation einzelner Schutzobjekte dem in der FFH-RL (Art. 2 Abs. 2 FFH-RL) als Ziel formulierten „günstigen Erhaltungszustand“ entspricht. Ist dies nicht der Fall, wird geprüft, ob es seit dem Referenzzeitpunkt bereits zu einer unzulässi- gen Verschlechterung gekommen ist. Referenzzeitpunkt im Falle der FFH-RL ist • das Jahr 1994 als Zeitpunkt des Inkrafttretens der FFH-RL, • oder das Jahr 1998 als vorgesehener Zeitpunkt der Aufnahme der Gebiete in die Liste der Gebiete gemeinschaftlicher Bedeutung nach Art. 4 Abs. 3 FFH-RL, • oder der tatsächliche Zeitpunkt der Gebietsmeldung mit Ausfüllen des SDB (2000 bzw. 2004, vgl. GEBIETSMANAGEMENT, 2000, S. 26). Als Referenzzeitpunkt für den Bericht nach Art. 17 FFH-RL nennt die EU-KOM das Jahr 1994, soweit genaue Daten vorliegen (vgl. 28. HABITAT-AUSSCHUSS, vgl. Doc.Hab-04-03/03-rev.3). Soweit keine detaillierten und belegbaren Kenntnisse vorliegen, gilt grundsätzlich der Zeitpunkt der Gebietsmeldung mit Übergabe der SDB als Referenzzeitpunkt.

Die Erhaltungsziele werden im Rahmen der Defizitanalyse wie folgt differenziert: Ziele zur Sicherung des Status-quo durch Schutz (S), Pflege (P) oder Nutzung (N) Alle signifikanten Lebensraumtypen sowie die Habitate von allen signifikanten Arten sind zwin- gend durch die Festlegung und Durchführung der nötigen Maßnahmen in ihrem gemeldeten Zustand zu erhalten (Umsetzung Art. 6. Abs. 2 FFH-RL), der Zustand darf sich nicht verschlech- tern. Weiterhin darf sich die Fläche nicht verringern.

71 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Wiederherstellungsziele (W) Nach Art. 6 Abs. 2 FFH-RL (§ 33 Abs. 1 BNatSchG, ergänzend § 21 Abs. 2 NatSchAG) besteht für die Schutzobjekte ein Verschlechterungs- und Störungsverbot. Eine Verschlechterung des Lebensraums oder Habitats in einem Gebiet trat dann ein, wenn sich: o die Fläche verringerte (über die „Bagatellgrenze“) oder o spezifische Strukturen und Funktionen im Verhältnis zum Ausgangszustand (Zeitpunkt der Übermittlung des SDB) beeinträchtigt wurden. Entwicklungsziele Alle übrigen Ziele werden als „Entwicklungsziele“ bezeichnet, auch wenn sie sich auf die glei- chen Schutzobjekte und die gleichen Funktionen beziehen. Innerhalb der Entwicklungsziele wird unterschieden in: o Vorrangige Entwicklungsziele (vE) Befinden sich im Gebiet Lebensraumtypen oder Arten im „ungünstigen“ Zustand, für die keine Wiederherstellungsziele bestehen (s. o.), sind für diejenigen Lebensraumtypen oder Arten des Anhangs II FFH-RL vorrangige Entwicklungsziele festzulegen, die nach den Angaben in Tabel- le 8, Tabelle 9 und Tabelle 10 und der planerischen Auswertung eine besondere Bedeutung aufweisen. o Wünschenswerte Entwicklungsziele (wE) Alle weiteren Entwicklungsziele sind nachrangig. Die Maßnahmen sind nach Zweckmäßigkeit und nach dem Aufwand durchzuführen. Für LRT oder Arten, die nach den Tabelle 8, Tabelle 9 und Tabelle 10 besonders bedeutsam sind, sind auch bei einem „günstigen“ Erhaltungszustand (B) im Gebiet, die Möglichkeiten von Entwicklungsmaßnahmen (zu A = hervorragend) zu prüfen.

Plausibilitätsprüfung In Fällen von Flächenverlust oder Verschlechterung des Erhaltungszustands von „günstig“ zu „ungünstig“ ergeben sich im Regelfall (zwingende) Wiederherstellungsziele. Diese unterliegen allerdings einer Plausibilitätsprüfung . D. h. es ist in jedem Fall zu prüfen, ob die durch die for- male Defizitanalyse ermittelte Verschlechterung darauf zurückzuführen ist, dass die Bewertung des Erhaltungszustands im Rahmen der Gebietsmeldung auf unzureichenden Grundlagen oder mit nicht vergleichbaren Methoden erfolgte („wissenschaftlicher Fehler“). Ist dies der Fall oder ist eine Wiederherstellung offensichtlich unmöglich, werden keine Wiederherstellungsziele auf Ge- bietsebene festgesetzt. Im Folgenden wird für Lebensraumtypen im FFH-Gebiet eine Plausibili- tätsprüfung bezüglich des Flächenverlustes (Angaben SDB und aktuelle Kartierung) durchge- führt. Kleinere Flächendifferenzen sind in der Regel auf wissenschaftliche Fehler (Unterschiede im methodischen Vorgehen) zurückzuführen. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der LRT und Arten von „günstig“ zu „ungünstig“ liegt beim Vergleich zwischen SDB und aktuel- len Aufnahmen nicht vor. In der nachfolgenden Tabelle 16 werden die Flächenverluste und Ver- änderungen hinsichtlich ihrer Plausibilität geprüft. Da das FFH-Gebiet DE 2446-301 „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ nur durch Teilflächen des SPA-Gebietes DE 2446-401 „Waldlandschaft bei Cölpin“ überlagert wird, kann aus dem Erhaltungszustand der Habitate der Vogelarten im FFH-Gebiet nicht auf den Er- haltungszustand der Habitate im Vogelschutzgebiet geschlossen werden. Eine Plausibilitätsprü- fung entfällt daher in diesem Fall.

72 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Tabelle 16: Plausibilitätsprüfung der Lebensraumtypen

EU- Flächen- EHZ Flächen- EHZ Bemerkung Code größe laut größe (An- ak- (Anzahl) SDB zahl) aktu- tuell laut Mel- ell (ha) dung (ha) 3150 33,31 C 36,94 (45) a C Eine LRT-Fläche war durch die Binnendifferenzie- (67) rung als LRT 3150 ausgewiesen worden, musste aber wegen ihres eindeutigen Arteninventars in ei- nem Teilbereich zum LRT 7140 umklassifiziert wer- den. Ù Dieser Flächenverlust ist methodenbedingt/ wis- senschaftlicher Fehler, keine Wiederherstellung.

Bei allen Flächen wurde eine Anpassung ans Luft- bild vorgenommen, was zu kleinflächigen Änderun- gen der Flächengröße führte Ù Diese Flächenveränderungen sind methodenbe- dingt, keine Wiederherstellung

34 in der Binnendifferenzierung aufgeführte Klein- gewässer wurden wegen fehlender Wasserführung bzw. fehlender lebensraumtypischen Struktu- ren/Arten nicht als Lebensraumtyp kartiert. Die nicht mehr bestätigten Kleingewässer-Lebensraumtypen waren bereits vor längerer Zeit (vor dem Meldezeit- punkt) verlandet. Ù Dieser Flächenverlust ist methodenbedingt/ wis- senschaftlicher Fehler, keine Wiederherstellung.

Aufgrund der Artenausstattung fand eine neue Flä- che Aufnahme als LRT 3150 3260 12,22 (5) C 10,99 (12) C Durch das Vorliegen einer neuen Anleitung für die Fließgewässerstrukturgütekartierung (LUNG M-V 2011a) seit 2011 ergaben sich veränderte Ergebnis- se für die Fließgewässerstrukturgüte, so dass die fünf alten LRT-Flächen aufgeteilt werden mussten und einzelne Teilstücke herausfielen. Dies bedingt eine höhere aktuelle Flächenanzahl und eine gerin- gere Flächengröße. Unklarheit besteht, ob sich die Strukturgüte nur wegen der neuen Kartiervorschrif- ten geändert hat oder ob sich auch die Bedingungen vor Ort geändert haben. Ausgehend vom Eindruck vor Ort ist vermutlich Ersteres der Fall. Ù Flächenverlust methodenbedingt, keine Wieder- herstellung. 6210 1,56 (3) B 0,53 (2) B Ein Flächenverlust, da aufgrund der Biotopausstat- tung 2 Flächen der LRT-Status aberkannt werden musste: Bei der nördlichen aberkannten Fläche liegen keine

73 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

EU- Flächen- EHZ Flächen- EHZ Bemerkung Code größe laut größe (An- ak- (Anzahl) SDB zahl) aktu- tuell laut Mel- ell (ha) dung (ha) alten Angaben über die Biotopausstattung vor, bei der Kartierung 2011 handelte es sich vermutlich um die Erstaufnahme. Es ist aufgrund des Eindrucks vor Ort davon auszugehen, dass es sich um eine Fehl- einstufung handelte. Die südliche aberkannte Fläche bildete nur den süd- lichen kleinflächigen Ausläufer eines als ruderalisier- ter basiphiler Halbtrockenrasen gesetzlich geschütz- ten Biotops. Diese südliche Randfläche kann auf- grund ihres Arteninventars nicht als LRT bewertet werden, auch hier ist davon auszugehen, dass es sich um eine Fehleinstufung handelte. Ù für beide aberkannten Flächen Totalverlust me- thodenbedingt / wissenschaftlicher Fehler, keine Wiederherstellung Eine Fläche wurde neu als Lebensraumtyp aufge- nommen. 6430 0,17 (1) C 0,015 (1) B Die alte LRT-Fläche wies aktuell Brennnessel-Schilf- Dominanz auf, aufgrund derer ihr der LRT-Status entzogen werden musste. Da es sich um die Erst- aufnahme der Fläche handelte, kann nicht einge- schätzt werden, ob dieser Zustand auch schon zum Referenzzeitpunkt vorlag oder ob sich die Standort- bedingungen geändert haben. Vermutlich ist Erste- res der Fall. Ù Dieser Flächenverlust ist methodenbedingt/ wis- senschaftlicher Fehler, keine Wiederherstellung.

Aufgrund der Artenausstattung fand eine neue Flä- che Aufnahme in den LRT 6430. 6510 nicht ge- nicht 0,82 (1) A Die LRT-Fläche war durch die Binnendifferenzierung meldet ge- als LRT 7230 ausgewiesen worden, musste aber meldet wegen ihres eindeutigen Arteninventars und eindeu- tiger Standortverhältnisse zum LRT 6510 umklassi- fiziert werden. Ù Flächengewinn methodenbedingt/ wissenschaftli- cher Fehler 7140 nicht ge- nicht 0,73 (1) B Die LRT-Fläche war durch die Binnendifferenzierung meldet ge- als LRT 3150 ausgewiesen worden, musste aber meldet wegen ihres eindeutigen Arteninventars zum LRT 7140 umklassifiziert werden. Ù Flächengewinn methodenbedingt/ wissenschaftli- cher Fehler 7230 7,67 (2) B 3,18 (1) C In der nördlichen Fläche musste aufgrund ihres ein- deutigen Arteninventars und ihrer eindeutigen Standortbedingungen eine Teilfläche als LRT 6510 74 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

EU- Flächen- EHZ Flächen- EHZ Bemerkung Code größe laut größe (An- ak- (Anzahl) SDB zahl) aktu- tuell laut Mel- ell (ha) dung (ha) abgeteilt werden. Ù dieser Flächenverlust ist methodenbedingt/ wis- senschaftlicher Fehler, keine Wiederherstellung

Der Rest der nördlichen LRT-Fläche konnte wegen seiner Artenausstattung 2011 eindeutig nur noch mit C bewertet werden. Betrachtet man die Angaben aus dem November 2005 (LUNG 2011b) zum über- lagerndem geschützten Biotop, so ist anzunehmen, dass es sich bei der früheren B-Einstufung um eine Fehleinschätzung handelte. Ù Diese Verschlechterung ist methodenbedingt/ wissenschaftlicher Fehler, keine Wiederherstellung.

Der südlichen LRT-Fläche wurde aufgrund ihrer Ar- tenausstattung 2011 eindeutig der LRT-Status ent- zogen. Betrachtet man die Angaben aus dem No- vember 2005 zum überlagerndem geschützten Bio- top, so ist anzunehmen, dass es sich bei der frühe- ren Einstufung als LRT um eine Fehleinschätzung handelte. Ù Dieser Flächenverlust ist methodenbedingt/ wis- senschaftlicher Fehler, keine Wiederherstellung. a auf Grund der Unzugänglichkeit eines Gewässers konnten nur 44 Gewässer mit einer Gesamtfläche von 36,75 ha bewertet werden.

Die Erhaltungsziele beziehen sich grundsätzlich auf das gesamte FFH-Gebiet. Zielerreichung und Maßnahmendurchführung sind zeitlich nach folgender Vorgabe mit Fristen zu bestimmen. Als wesentlicher Zeitraum ist der kurz- bis mittelfristige Termin bis 2018 anzusetzen. Die Frist- setzung soll unter „realistischen“ Bedingungen erfolgen, kurz- und mittelfristige Termine sollen sich vor allem auf die Konfliktschwerpunkte beschränken.

Die Defizitanalyse ist gemäß Tabelle 17 für die LRT dargestellt.

75 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Tabelle 17: Aktueller und anzustrebender Erhaltungszustand der LRT

LRT- Erhaltungs- aktueller Erhal- angestrebter angestrebter langfristig er- Code zustand zum tungszustand Erhaltungs- Erhaltungs- reichbarer Er- Referenzzeit- zustand, zustand, mit- haltungszustand punkt kurzfristig telfristig bis 2018 3150 C A und B (34,1 %) A und B A und B A und B (Erhalt) (Erhalt) (Erhalt) C (65,9 %) C (Erhalt) C (Erhalt) B (vorrangige Entwicklung) und C (Erhalt) 3260 C B (35,8 %) B (Erhalt) B (Erhalt) A (wünschens- werte Entwick- lung) C (64,2 %) C (Erhalt) B (vorrangige A und B (vorran- Entwicklung) gige Entwicklung) C (Erhalt) C (Erhalt) B (wünschens- werte Entwick- lung) 6210 B B (100,0 %) B (Erhalt) A (wün- A (wünschens- schenswerte werte Entwick- Entwicklung) lung) 6430 C B (100,0 %) B (Erhalt) A (wün- A (wünschens- schenswerte werte Entwick- Entwicklung) lung) 6510 - A (100,0 %) A (Erhalt) A (Erhalt) A (Erhalt) 7140 - B (100,0 %) B (Erhalt) A (wün- A (wünschens- schenswerte werte Entwick- Entwicklung) lung) 7230 B C (100 %) C (Erhalt) C (Erhalt) B (vorrangige Entwicklung)

Die LRT mit vorrangigen Entwicklungszielen und mit Wiederherstellungszielen sind grau zu hinterlegen. Angaben zu den Spalteninhalten der Tabelle 17: Spalte 1: Eingetragen ist der EU-Code für den Lebensraumtyp. Spalte 2: Der im SDB dokumentierte Erhaltungszustand ist angegeben. Spalte 3: Der Erhaltungszustand ist angegeben. Spalte 4 - 6: Der durch Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen erreichbare Erhaltungszustand ist angegeben. Der Flächenumfang ist als Prozentangabe anzugeben, wenn nur Teilflächen verbessert werden müssen, um einen insgesamt „günstigen“ Erhaltungszustand zu erreichen (25-%-Schwelle, s. o.).

Die Defizitanalyse für die Arten ist gemäß der Tabelle 18 mit Statusangabe dargestellt. Bei Überschneidungen mit europäischen Vogelschutzgebieten werden keine differenzierten Erhal- tungsziele für Vogelarten abgeleitet.

76 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Tabelle 18: Aktueller und anzustrebender Erhaltungszustand der Habitate der Arten nach Anhang II FFH-RL

Art Sta- Erhaltungszustand aktueller Er- Angestrebter angestrebter langfristig tus lt. der Habitatelemen- haltungszu- Erhaltungszu- Erhaltungszu- erreichbarer SDB te lt. SDB stand der stand kurzfris- stand, mittel- Erhaltungs- Habitate tig fristig bis zustand 2018 Mopsfle- nicht nicht Bearbeitung durch die Obere Naturschutzbehörde dermaus ge- gemeldet mel- det Fischotter nicht C B (82,7 %) B (Erhalt) B(Erhalt) A und B zie- (wün- hend schenswerte Entwicklung) C (17,3 %) C (Erhalt) C (Erhalt) und C (Erhalt) B (wün- und B (wün- schenswerte schenswerte Entwicklung) Entwicklung) Biber nicht nicht B (81,1 %) B (Erhalt) B(Erhalt) A und B ge- gemeldet (wün- mel- schenswerte det Entwicklung) C (18,9 %) C (Erhalt) C (Erhalt) und C (Erhalt) B (wün- und B (wün- schenswerte schenswerte Entwicklung) Entwicklung) Großes nicht B Bearbeitung durch die Obere Naturschutzbehörde Mausohr zie- hend Rotbauch- nicht B A und B A und B (Er- A und B (Er- A und B (Er- unke zie- (97,5 %) halt) halt) halt) hend C (2,5 %) C (Erhalt) C (Erhalt) B (wün- schenswerte Entwicklung) Kamm- nicht B A und B A und B (Er- A und B (Er- A und B (Er- molch zie- (98,8 %) halt) halt) halt) hend C (1,2 %) C (Erhalt) C (Erhalt) C (Erhalt) Bachneun- nicht B C a C (Erhalt) B (vorrangige A und B (vor- auge zie- Entwicklung) rangige Ent- hend wicklung) Eremit* nicht B C (100,0 %) b C (Erhalt) C (Erhalt) B (vorrangi- zie- ge Entwick- hend lung) und C (Erhalt)

77 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Art Sta- Erhaltungszustand aktueller Er- Angestrebter angestrebter langfristig tus lt. der Habitatelemen- haltungszu- Erhaltungszu- Erhaltungszu- erreichbarer SDB te lt. SDB stand der stand kurzfris- stand, mittel- Erhaltungs- Habitate tig fristig bis zustand 2018 Großer nicht nicht B (100,0 %) c B (Erhalt) B(Erhalt) A (wün- Feuerfalter ge- gemeldet schenswerte mel- Entwicklung) det a nachrichtlich übernommen aus Fachbeitrag des LUNG (2013), siehe Anlage b nachrichtlich übernommen aus dem Fachbeitrag Eremit (GRÜNSPEKTRUM ET AL . 2009) c nachrichtlich übernommen aus dem Monitoringbericht Großer Feuerfalter (WACHLIN 2011) Die Arten mit vorrangigen Entwicklungszielen und mit Wiederherstellungszielen sind grau zu hinterlegen. Angaben zu den Spalteninhalten der Tabelle 18: Spalte 1: Die Anhang II-Arten sind unter Verwendung des deutschen Namens eingetragen. Spalte 2: Der im SDB angegebene Status der Anhang II Arten ist eingetragen. Spalte 3: Der Erhaltungszustand lt. SDB ist eingetragen. Spalte 4: Der aktuelle Erhaltungszustand der Habitate ist eingetragen. Spalte 5 - 6: Der durch Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen erreichbare Erhaltungszustand der Habitate ist angegeben. Der Flächenumfang ist als Prozentangabe anzugeben, wenn nur Teilflächen verbessert werden müssen, um einen insgesamt „günstigen“ Erhaltungszustand zu erreichen (25-%- Schwelle, s. o.).

I.4.3 Funktionsbezogene Erhaltungsziele

Die Erhaltungsziele werden für alle Schutzobjekte auf Basis der Defizitanalyse formuliert. Eine Differenzierung in Sicherung des Status-quo, Wiederherstellung, vorrangige und wünschenswer- te Entwicklung erfolgt entsprechend der Defizitanalyse. Für die Gewässer - LRT 3150 und im Regelfall LRT 3130, 3140 und 3260 erfolgt eine Übernahme der Ziele der WRRL, soweit sie berichtspflichtig nach der WRRL sind. Aufgrund gebietsübergreifender Erfordernisse (Land, EU) ist die Formulierung weiterer Entwicklungsziele möglich, die nicht Bestandteil der gebietsspezifi- schen Defizitanalyse sind (z. B. im Hinblick auf Kohärenzmaßnahmen, Art. 10- Maßnahmen, Neuschaffung von LRT oder von Habitaten von Arten mit landes- oder europaweit ungünstigem Erhaltungszustand). Bei der Beschreibung der Erhaltungsziele ist bei nutzungsabhängigen LRT oder Arthabitaten oder bei frühen Sukzessionsstadien die natürliche Entwicklung von LRT und Arthabitaten be- rücksichtigt. Die FFH-RL lässt die Berücksichtigung eines dynamischen Arten- und Biotopschut- zes nur im Einzelfall mit besonderer Begründung zu, wenn z. B. klimatische Änderungen natürli- che Entwicklungen verursachen, die nicht verhindert werden konnten. Fehlende oder mangel- hafte Managementmaßnahmen reichen nicht als Begründung für den Verlust eines LRT oder eine Verschlechterung des Erhaltungszustands aus (vgl. Doc.Hab-05-06/08). In Tabelle 19 sind die Erhaltungsziele für Lebensraumtypen und Arten Anhang II zusammenge- stellt. Wiederherstellungs- oder Entwicklungsziele für Lebensraumtypen oder Arten Anhang II sind grau hinterlegt.

78 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Tabelle 19: Funktionsbezogene Erhaltungsziele der Lebensraumtypen, der Arten nach Anhang II FFH-RL sowie der managementrelevanten Vogelarten nach VS-RL

Schutzob- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeich- Bemerkung jekt Zieles (ha) nung/Teilfläche LRT 3150 Erhalt naturnaher Kleinge- S, vE, im Offenland oder wässer und Kleinseen in wE im Wald gelegene ihrer Hydrologie und Tro- Kleingewässer und phie, Kleinseen Erhalt und Schaffung von Pufferzonen ohne oder mit extensiver Nutzung, Verbesserung der Wasser- haushaltes (einzelne Ge- wässer), Schutz vor Nährstoffeinträ- gen LRT 3260 Schutz, Optimierung bzw. S, vE, 10,99 Abschnitte der Linde Schaffung der ökolo- Schaffung naturnaher bis wE gischen Durchgän- natürlicher Fließgewässer- gigkeit z. T. auch abschnitte: mit Gewässer- außerhalb des FFH- randstreifen bzw. anschlie- Gebietes (Mündung) ßenden Sukzessionsflä- chen, Fließgewässerdyna- mik mit Erhalt/ Schaffung von Strukturelementen und naturnahem/natürlichem Verlauf, ökologischer Durchgängigkeit, Wasser- vegetation, Veringerung der Nährstoffbelastung LRT 6210 Erhalt typischer Trockenra- P, S 0,53 Hügel zwischen Lin- Durch die Pflege- senvegetation mit niedriger de und Großem maßnahmen kann Vegetationsstruktur, feh- Mühlenholz, voraussichtlich lang- lender Beschattung und Trockenrasen am fristig ein „hervorra- nährstoffarmen Verhältnis- Großen Mühlenholz gender“ Erhaltungs- sen 800 m nördlich des zustand erzielt wer- Eilsbergs den. LRT 6430 Erhalt der Staudenflur S, P 0,02 Feuchte Hochstau- Durch natürliche durch überwiegend feuchte denflur südwestlich Sukzession mit be- Standortverhältnisse und Burg Stargard reits als Jungwuchs Gehölzfreiheit vorhandenen stand- orttypischen Erlen würde sich der LRT 6430 hier ohne Schutz- oder Pfle- gemaßnahmen ver- mutlich zum LRT 91E0 entwickeln. Durch die Pflege- maßnahmen kann voraussichtlich ein „hervorragender“

79 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Schutzob- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeich- Bemerkung jekt Zieles (ha) nung/Teilfläche Erhaltungszustand erzielt werden. LRT 6510 Erhalt des artenreichen P, S 0,82 Mähwiese südlich Grünlandes mit mittleren der Burg (Burg Star- Trophieverhältnissen und gard) fehlender Beschattung durch Beibehaltung einer extensiven Grünlandnut- zung oder -pflege LRT 7140 Erhalt des Übergangsmoo- S, wE 0,73 Feuchtbiotopkomplex res mit Nährstoffarmut, ho- südlich und westlich hen Wasserständen und des Weidenholzes geringer Beschattung LRT 7230 Renaturierung eines aus- S, P, vE 3,18 Kalkreiches Nieder- Fläche ist gleichzeitig gedehnten kalkreichen moor südwestlich Habitat des Großen Niedermoores mit niedrig- Burg Stargard Feuerfalters wüchsiger Seggen- und Binsenvegetation mit Sumpfmoosen durch Ent- wicklung ganzjährig hohe Wasserstände, Nährstoff- armut und Gehölzarmut Mopsfle- Zuarbeit LUNG liegt derzeit dermaus nicht vor

Fischotter Erhalt von unverbauten S, wE 135,17 Linde, Rowabach, Stand- und Fließgewässern Stillgewässer im mit naturnahen Ufersäu- FFH-Gebiet men, Erhalt/ Schaffung von Strukturelementen und na- turnahem/natürlichem Ver- lauf, Schaffung der ökologischen Durchgängigkeit, Erhalt und Entwicklung von unbewirtschafteten Rand- streifen an Gewässern bei angrenzenden agrarischen Nutzflächen Biber Erhalt von unverbauten S, wE 123,12 Linde, Rowabach, Stand- und Fließgewässern Stillgewässer im mit naturnahen Ufersäu- FFH-Gebiet men, Erhalt/ Schaffung von Strukturelementen und na- turnahem/natürlichem Ver- lauf, Schaffung der ökologischen

80 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Schutzob- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeich- Bemerkung jekt Zieles (ha) nung/Teilfläche Durchgängigkeit, Erhalt und Entwicklung von Unterwasser- und Verlan- dungsvegetation, ufernahe Gehölzbestände mit Weichhölzern (Sukzessi- onsflächen), Schutz von Aufforstungen durch Zäunung, Konfliktmanagement Mausohr Zuarbeit LUNG liegt derzeit nicht vor

Rotbauch- Erhalt besonnter Kleinge- S, wE - Offenlandbereiche unke / wässer mit ausgeprägten des FFH-Gebietes Kamm- Flachwasserbereichen, (u. a. westlich der molch Erhalt Gewässerverbund, Ortschaften Cölpin und Dewitz) Erhalt des vorhanden Was- serstandes, Vermeidung der Ablage- rung von Schlagabraum (Kronen, Äste), Offenhaltung durch Beseiti- gung von Gehölzen, Rückbau von Entwässe- rungsanlagen, Erhalt von Pufferzonen oh- ne oder mit extensiver Nut- zung Bachneun- Erhalt und Anlage von aus- S, vE - Linde auge reichend breiten, ungenutz- ten Gewässerrandstreifen (Minimierung der Nährstoff- Einträge), Wiederherstellung und Si- cherung der Durchgängig- keit (Biotopverbund) für den Unter- und Mittellauf, Renaturierung begradigter Abschnitte, Einführung einer bedarfs- orientierten Gewässerun- terhaltung mit einseitiger und abschnittsweiser Mahd der Uferböschung und weitgehendem Verzicht auf Grundräumung und Sohl- krautung, weitere Erhaltungsziele

81 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Schutzob- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeich- Bemerkung jekt Zieles (ha) nung/Teilfläche im Fachbeitrag des LUNG Eremit* Erhalt der bekannten Le- S, vE 124,11 ha Gesamte Habitatflä- bensstätten, chen im Wald Erhalt von Bäume (vorwie- gend Laubbäume) mit Höh- len in denen sich durch Braunfäule ein Mulmkörper gebildet hat, von Höhlen- und Biotopbäumen, Erhöhung der Anzahl an (Groß-) Höhlen-Bäume durch Stehenlassen geeig- neter Bäume, Entwicklung geeigneter Brutbaumgenerationen (und deren Nachhaltigkeit) Entwicklung von lichten S 28,64 ha Habitatnr. 2, 6 (siehe Waldstrukturen mit Altbäu- Karte) men (Laubbäumen) Pflanzung von Eichen an S, W linear Landwehr (Habitatnr. sonnenexponierten Stellen 1, 2, 3, 4) und Schutz vor Wegesiche- rung Entwicklung von lichten S, W 28,64 ha Habitatnr. 2, 6 (siehe Waldstrukturen mit Altbäu- Karte) men (Laubbäumen) Vernetzung der Vorkom- S, W gesamt gesamt men durch Erhaltung von Restvorräten im Laubholz in besiedelten und bisher nicht besiedelten Gebiets- teilen Zulassen der Entwicklung von Restvorräten bei Laub- bäumen bis zum natürli- chen Zerfall im Vorkom- mensgebiet von Eremiten Großer Einstellung der tiefgründi- S, P 13,01 Feuchtwiesen und Feuerfalter gen Entwässerungen von Kalkflachmoor süd- Niedermooren, westlich Burg Star- Rückbau von Entwässe- gard rungssystemen in der be- siedelten Fläche, Sicherung und Förderung eines breiten Nektarpflan- zenangebots im Habitat- komplex Greifvögel Erhalt einer unzerschnitte- S, E gesamt gesamt Grünlandförderung (Rotmilan, nen Landschaft (insbeson- über die Grenzen 82 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Schutzob- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeich- Bemerkung jekt Zieles (ha) nung/Teilfläche Schwarzmi- dere im Hinblick auf Hoch- des FFH-Gebietes lan, spannungsleitungen und hinaus Wespen- Windkraftanlagen), bussard) Erhalt der großflächigen und störungsarmen Wald- gebieten, Erhalt und Förderung eines ausreichend hohen Anteils an Altbeständen im Wald als Bruthabitat, Erhalt und Förderung der Offenbereiche mit hoher Strukturdichte, Erhalt und Förderung des Grünlands, Erhalt der Grünlandstreifen um die Gewässer und ent- lang der Waldränder Rohrweihe Erhalt und Förderung von S, E 33,53 einzelne Röhrichte störungsarmen, ungenutz- von Kleingewässern ten Röhrichten mit mög- (meist in Waldrand- lichst hohem Anteil an flach lagen) überstauten Wasserröhrich- ten Schreiadler Erhalt großräumige struk- S, E 279,63 Waldbereiche und turreiche Landschaften mit Grünland im Gebiet Wald- und Grünlandantei- len, Erhalt und Förderung Feuchthabitate mit angren- zendem Grünland (Nah- rungshabitat), Erhalt und Förderung von Feuchtwälder und Wälder mit feuchten Senken, zu- mindest teilweise ohne Strauch- und Krautschicht (Nahrungshabitat), Erhalt und Förderung von Laub- und Mischwälder mit zweiter Baumschicht (Nist- habitat), Schutz vor Störungen im Horstumfeld Kranich Erhalt von störungsarmen S 275,39 Grünland in Randla- Grünlandförderung nasse Waldbereiche, was- gen u. Bruchwaldge- über die Grenzen serführenden Söllen und biete im Untersu- des FFH-Gebietes Senken, Moore, Sümpfe, chungsraum hinaus Verlandungszonen, Erhalt und Sicherung des 83 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Schutzob- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeich- Bemerkung jekt Zieles (ha) nung/Teilfläche gebietstypischen Wasser- haushaltes Erhalt und Förderung des Grünlands Eisvogel Schutz von Uferbereichen S 29,32 Lindebach, Rowa- stehender und fließender Bach Gewässer, Erhalt von Abbruchkanten oder Wurzelteller (Bruthabi- tat), Liegenlassen umgestürzter Bäume Schwarz- Erhalt alter Baumbestände, S 865,11 Wälder mit Altbaum- specht Erhalt zusammenhängen- beständen im Unter- der Habitatflächen, suchungsraumes Erhalt und Förderung Alt- beständen und Totholz Mit- Erhalt geschlossener Alt- S, E 676,18 Laubwälder im Un- telspecht holzbestände, tersuchungsraumes Erhalt von Eichen- Restvorräten, Erhöhung der Vorräte an stehendem, starkem Tot- holz, Förderung von Alteichen und Uraltbuche Erhalt von einem hohen Anteil rauborkiger Laub- bäume in Wäldern, Erhalt und Förderung von Altbäume und Bäume in der Zerfallsphase Sperber- Erhalt von heckenreichem S, E 69,01 Waldrandlagen u. grasmücke / Grünland, Offenflächen im gan- Neuntöter Neupflanzung von dor- zen Untersuchungs- nenstrauchreichen Hecken, raum Gebüschen in der offenen Landschaft, Erhalt und Entwicklung von Waldrändern Zwerg- Erhalt und Förderung von S, E - schnäpper mittelalten und alten Laub- baumbeständen mit ge- schlossenem Kronendach, mit Höhlenbäumen und Totholzvorräten, Erhalt und Förderung von Tot- und Biotopbäumen mit 84 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Schutzob- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeich- Bemerkung jekt Zieles (ha) nung/Teilfläche Halbhöhlen, Förderung von Altholzin- seln und einzelnen Altbäu- men, Wiedervernässung von Hohlformen im Wald, Vorratsanreicherung in stark aufgelichteten Alt- holzbeständen

Die LRT und Arten mit vorrangigen Entwicklungszielen und mit Wiederherstellungszielen sind grau zu hinterlegen. Angaben zu den Spalteninhalten der Tabelle 19: Spalte 1: Das Schutzobjekt ist angegeben. Spalte 2: Eingetragen sind die funktionsbezogenen Erhaltungsziele auf Grundlage der gebietsspezifischen Bestandserhebung und Bewertung. Spalte 3: Es ist differenziert zwischen der Sicherung des Status-quo (S = Schutz, N = Nutzung, P = Pflege), Wiederherstellungs- (W) und vorrangigen und wünschenswerten Entwicklungszielen (vE und wE) (vgl. Defizi- tanalyse). Spalte 4: Bei Wiederherstellungszielen ist die Mindestgröße für die Erreichung eines „günstigen“ Erhaltungs- zustandes (> 75 % der Fläche mit den Bewertungen „A“ oder „B“) obligatorisch angegeben. Für vorrangige Entwicklungsziele, die ein Schutzobjekt von einem „ungünstigen“ Zustand in einen „günstigen“ überführen sollen, gilt das gleiche. Für wünschenswerte Entwicklungsziele ist die Angabe nur gemacht, sofern natur- schutzfachliche Gründe bestehen (bestimmte Flächen eignen sich für eine Aufwertung, andere nicht). Die Si- cherung des Status-quo (Schutz, Nutzung, Pflege) bezieht sich grundsätzlich auf die Gesamtfläche. Spalte 5: Sofern aus naturschutzfachlichen Gründen ein räumlicher Bezug herstellbar ist, ist hier entspre- chende Angaben gemacht worden. Spalte 6: Sofern zielinterne Konflikte bestehen, sind diese hier dargestellt.

3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation vom Typ Magnopotamion oder Hyd- rocharition Der überwiegende Teil der Lebensraumtypen-Fläche wurde mit C „mäßig bis durchschnittlich“ bewertet. Es gilt neben dem Erhalt naturnaher Kleingewässer und Kleinseen hinsichtlich ihrer Hydrologie und Trophie sowie dem Erhalt vorhandener Pufferzonen den Wasserhaushalt einzel- ner Gewässer zu verbessern, den Grundwasserstand durch Rückbau von Entwässerungsanla- gen großräumig zu sichern und Nährstoffeinträge in die Gewässer zu minimieren. Die Ziele die- nen dem Erhalt sowie der vorrangigen und wünschenswerten Entwicklung des Lebensraumtyps.

3260 Fließgewässer mit Unterwasservegetation Über die Hälfte der Lebensraumtyp-Flächen der Linde wurde mit C „mäßig bis durchschnittlich“ bewertet. Da die Linde ein wertgebender Lebensraumtyp im FFH-Gebiet ist, sollen die Abschnit- te der Linde vorrangig in einen „guten“ Zustand entwickelt werden. Dazu sind folgende Ziele formuliert: Erhalt und Entwicklung eines naturnahen/natürlichen Verlaufes, von Gewässerrand- streifen bzw. anschließenden Sukzessionsflächen, von ausreichenden Strukturelementen, der ökologischer Durchgängigkeit, der lebensraumtypischer Gewässervegetation und geringeren

85 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Nährstoffbelastung. Die bereits als „gut“ eingestuften Abschnitte der Linde sind dementspre- chend in ihrem Zustand zu bewahren, erstrebenswert ist es jedoch, für die Mehrzahl aller Ab- schnitte der Linde einen langfristig „hervorragenden“ Zustand zu erwirken.

6210 Naturnahe Kalk-Halbtrockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Bro- metalia) Das FFH-Gebiet beinhaltet aktuell nur noch zwei Flächen dieses LRT. Der aktuell noch „günsti- ge“ Zustand ist nur mittels eines angepassten Pflegeregimes zu erhalten, welches eine zuneh- mende Gehölzbesiedlung verhindert und die lebensraumtypischen Arten fördert. Eine kontinuier- liche Beibehaltung dieser Pflegemaßnahmen erzielt voraussichtlich langfristig einen „hervorra- genden“ Zustand.

6430 Feuchte Hochstaudenfluren Im Gebiet liegt eine neu ausgewiesene Fläche vor, die einen „guten“ Erhaltungszustand auf- weist. Der Status quo ist hier zu sichern, in dem die Wasserstände der Linde erhalten bleiben und der Erlen-Jungwuchs beseitigt wird, um eine drohende Sukzession hin zum Erlensaum zu verhindern. Dieses erzielt voraussichtlich langfristig einen „hervorragenden“ Zustand.

6510 Magere Flachlandmähwiesen ( Alopecurus pratensis und Sanguisorba officinalis ) Der „hervorragende“ Erhaltungszustand ist durch ein angepasstes Pflegeregime zu erhalten.

7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore Das innerhalb eines eutrophen Sees gelegene Moor befindet sich in einem „guten“ Erhaltungs- zustand, der durch die vorhandenen hohen Wasserstände und den Schutz der Nährstoffarmut zu erhalten ist. Durch Reduktion des Gehölzbestandes kann die LRT-Fläche in einen „hervorra- genden“ Zustand überführt werden.

7230 Kalkreiche Niedermoore Der Erhalt der mit „mäßig bis durchschnittlich“ bewerteten Fläche lässt sich nur durch eine Re- naturierung des kalkreichen Niedermoores sichern. Dazu sind ganzjährig hohe Wasserstände zu sichern und durch ein angepasstes Pflegeregime die Nährstoffarmut und die typische Vegetation zu fördern. Die Fläche ist vorrangig in einen „günstigen“ Zustand zu entwickeln.

86 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

II Teil: Konsensorientierte Umsetzung der Maßnahmen: Erarbeitung unter Berücksichtigung sozioökonomischer Belange

II.1 Bewertung der vorhandenen und geplanten Nutzungen

Nach Art. 2 Abs. 3 FFH-RL tragen die Maßnahmen den Anforderungen von Wirtschaft, Gesell- schaft und Kultur sowie den regionalen und örtlichen Besonderheiten Rechnung. Entsprechend sind die Prüfungen und Maßnahmenfestlegungen unter intensiver Beteiligung der Betroffenen konsensorientiert vorzunehmen (Art. 2 VS-RL, ARBEITSDOKUMENT 2002). Generell ist für das FFH-Gebiet das „Verschlechterungs- und Störungsverbot“, aber kein absolu- tes Veränderungsverbot, im Sinne des Art. 6 Abs. 2 FFH-Richtlinie (§ 33 BNatSchG) zu beach- ten. Dies bedeutet, dass das Gebiet durch Vorhaben oder Nutzungen innerhalb oder außerhalb des Gebiets in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandtei- len nicht erheblich beeinträchtigt werden darf. Das Verbot betrifft die „Verschlechterung der Le- bensräume und Habitate der Arten sowie Störungen von Arten, die für die Gebiete ausgewiesen worden sind“. Hierzu zählen die signifikanten LRT oder Arten, die im SDB in den Punkten 3.1 und 3.2 aufgeführt sind (NATURA 2000 GEBIETSMANAGEMENT, 2000, S. 25 ff.). Die Störung von Arten sowie die Verschlechterung von LRT und Habitaten führen zu einer Veränderung bei den „Indikatoren“ zur Bewertung des Erhaltungszustands im Gebiet. Eine Verschlechterung des Lebensraums in einem Gebiet tritt dann ein, wenn sich die Fläche verringert oder spezifische Strukturen und Funktionen im Verhältnis zum Ausgangszustand (Zeitpunkt der Übermittlung des SDB) beeinträchtigt werden. Störungen einer Art in einem Gebiet sind dann gegeben, wenn die Art im Gegensatz zur Ausgangssituation auf Dauer kein lebensfähiges Element des Habitats mehr bilden kann. „Indikatoren“ für Störungen und Verschlechterungen sind die Kriterien zur Beurteilung des Erhaltungszustands auf Gebietsebene. Verfahrenstechnisch ist zu unterscheiden zwischen: o Genehmigungspflichtigen Projekten und Plänen, die vor ihrer Zulassung auf Ver- träglichkeit mit den Erhaltungszielen des besonderen Schutzgebiets zu überprü- fen sind (Art. 6 Abs. 3 und 4 FFH-RL, § 34 BNatSchG). Das Verfahren der Ver- träglichkeitsprüfung richtet sich nach dem sog. „FFH-Erlass“ des Landes. o Nicht zulassungspflichtigen Handlungen und Nutzungen (sog. „ongoing activi- ties“), die das Gebiet in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen nicht erheblich beeinträchtigen dürfen. Es gilt die „Anzeigepflicht“ nach § 34 Abs. 6 BNatSchG, soweit die Handlungen nicht von Behörden durchgeführt werden. Nach § 33 Abs. 1 BNatSchG (ergänzend durch § 21 Abs. 2 NatSchAG) besteht ein gesetzlicher Grundschutz, er gilt als Auffangtat- bestand, soweit der Schutz des Gebiets nicht durch spezielle Regelungen erfolgt (z. B. Schutzgebietsausweisung oder diese ersetzende vertragliche oder admi- nistrative Regelungen).

87 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

II.1.1 Verträgliche Landnutzungen

Generell ist davon auszugehen, dass die zum Referenzzeitpunkt 1998 (SPA) bzw. 2004 (FFH) ausgeübten land-, (forst-)3 und fischereiwirtschaftlichen Nutzungen im Sinne des § 5 BNatSchG weiterhin zulässig und verträglich sind, da sich trotz oder wegen dieser Nutzungen der schutz- würdige Zustand eingestellt hat. Das trifft auch auf die Ausübung der ordnungsgemäßen Hege und Jagd sowie die Unterhaltung oberirdischer Gewässer (vgl. § 39 WHG) und von Bundeswas- serstraßen (vgl. § 8 WaStrG) zu. Die zum Referenzzeitpunkt vorhandenen Landnutzungen sind in Kap. I.1 sowie in der Karte 1 festgehalten. Die Nutzungsabhängigkeit von bestimmten LRT oder Arthabitaten wird in Kap. I.3 beschrieben. Eine Prüfung vorhandener und nicht zulassungspflichtiger Landnutzungen oder Handlungen (z. B. landwirtschaftliche Nutzungen, Gewässerunterhaltung durch Behörden) auf Verträglichkeit im Rahmen der Managementplanung ist nur dann erforderlich, wenn durch die bereits vorhan- denen Nutzungen nachgewiesene Wirkungen verursacht werden, die ein Erhaltungsziel in Frage stellen. Das ist regelmäßig der Fall, wenn diese Wirkungen einen ungünstigen Erhaltungszu- stand von LRT oder Arthabitaten auf Gebietsebene verursachen. Hierzu wurden Tabelle 17 und Tabelle 18 (Erhaltungsziele) ausgewertet. Besteht das Erhaltungsziel „Wiederherstellung“, ist davon auszugehen, dass die aktuelle Land- nutzung zumindest auf Teilflächen in der aktuellen Art und Weise nicht verträglich ist und kein Bestandsschutz besteht. Besteht das Erhaltungsziel „Entwicklung“ (bei gleichzeitig ungünstigen Erhaltungszustand), ist davon auszugehen, dass die aktuelle Landnutzung zumindest auf Teil- flächen in der aktuellen Art und Weise nicht verträglich ist, aber diese im Rahmen eines „Be- standsschutzes“ weiter bestehen kann soweit diese Nutzung situationsangemessen ist und den Anforderungen des § 5 BNatSchG entspricht. Nach der aktuellen Kartierung zählen zu den Lebensraumtypen mit einem ungünstigen Erhal- tungszustand auf Gebietsebene: die Natürlich eutrophen Seen (3150), die Natürliche und natur- nahe Fließgewässer (3260) sowie das Kalkreiche Niedermoor (7230). Der Erhaltungszustand der Lebensraumtypen Natürlich eutrophen Seen (3150) sowie die Natürliche und naturnahe Fließgewässer (3260) wurden bereits zum Referenzzeitpunkt als ungünstig eingeschätzt. Daher können diese Lebensraumtypen nur durch Entwicklungsmaßnahmen gefördert werden. Für die Natürlich eutrophen Seen (3150) ist zu bemerken, dass ein Großteil der laut Binnendifferenzie- rung im Wald gelegenen Sölle bereits seit längerem keine Wasserführung aufweist. Dies deutet auf einen gestörten Wasserhaushalt im Gebiet. Auf Grund eines methodischen Fehlers wurde der Erhaltungszustand des Kalkreichen Niedermoores (7230) zum Referenzzeitpunkt zwar als günstig beschrieben, tatsächlich lässt sich aus der Rekonstruktion erschließen, dass der Erhal- tungszustand bereits zu diesem Zeitpunkt ungünstig war. Auch hier stehen Entwicklungsmaß- nahmen im Vordergrund der Planung. Die unzureichende Wasserversorgung und Degradation des Kalkreichen Niedermoors (7230) kann zukünftig zum Verlust der Lebensraumtypen-Fläche führen. Eine angepasste Pflege einer Fläche des Naturnahen Kalk-Trockenrasens (6210) ist notwenig, um einem Flächenverlust durch Verbuschung entgegenzuwirken. Für die Arten nach Anhang II FFH-RL Bachneunauge und Eremit* besteht aktuell ein ungünsti- ger Erhaltungszustand. Die Verschlechterung der Erhaltungszustände seit dem Referenzzeit- raum ist nicht plausibel und auf einen methodischen Fehler zurückzuführen, so dass auch für diese Arten nur Entwicklungsziele formuliert wurden. Dennoch kann gerade die Eremitenpopula- tion sehr schnell erlöschen, wenn nicht ausreichendes Altholz (Laubbäume mit mulmgefüllten Höhlen) zur Verfügung steht. Für das Bachneunauge sind vor allem Beseitigung oder Ausdün-

3 Wird hier nicht bei Wald-LRT berücksichtigt 88 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ nung von Querderbeständen durch unsachgemäße Sohlkrautung und Grundräumung beein- trächtigt, da die Vorzugshabitate der Larven ruhig fließende Gewässerabschnitte mit sandigem Feinsubstrat (u. a. Sandfänge) sind. Schwarzmilan, Rotmilan, Rohrweihe, Schreiadler, Mittelspecht, Sperbergrasmücke und Zwerg- schnäpper sind die Arten der VS-Richtlinie, deren Erhaltungszustand als ungünstig einzustufen wurde. Hauptursachen bilden hierfür die intensive forstliche Nutzung der Wälder sowie das Feh- len von ausreichend großen Grünlandflächen im FFH-Gebiet sowie in der Umgebung. Im FFH-Gebiet lassen sich folgende allgemeine Ursachen für die Beeinträchtigung der Erhal- tungszustände von Arten des Anhanges II der FFH-RL und der Offenland-Lebensraumtypen zusammenfassen: • großräumig veränderter Wasserhaushalt (mit Auswirkungen auf die charakteristischen Kleingewässer 3150 im Gebiet und auf die Fläche der Kalkreichen Niedermoore 7230, auf die Habitate von Kammmolch und Rotbauchunke), • fehlende angepasste Pflege von Grünland (mit Auswirkungen auf den Flächen der Na- turnahe Kalk-Trockenrasen 6210), • Eutrophierung durch landwirtschaftlich bedingte Einträge sowie durch Einleitungen (mit Auswirkungen auf die Flächen der Natürlich eutrophen Seen 3150 und auf die Natürliche und naturnahe Fließgewässer 3260) • großflächige und rasche Endnutzung alter Laubwälder damit einhergehendem Verlust von Altholzbeständen, Altbäumen, Potenzial für Uraltbäume und Totholz (mit Auswirkun- gen auf die Habitate des Eremiten*, des Mausohrs, der Mopsfledermaus, und u. a. des Schreiadlers, des Mittelspechts und des Zwergschnäppers), • wasserwirtschaftliche Unterhaltung (mit Auswirkungen auf die Natürliche und naturnahe Fließgewässer 3260 und auf die Habitate des Bachneunauges), • wasserbauliche Maßnahmen (mit Auswirkungen auf die Natürliche und naturnahe Fließ- gewässer 3260, den Fischotter, den Biber, das Bachneunauge) • Fehlen von ausreichend großen Grünlandflächen (vorwiegend Greifvögel u. a. Schreiad- ler)

II.1.2 Verträgliche Tourismus- und Erholungsnutzungen und Erschließungen

Generell gilt, dass das Betreten der Flur, des Strandes und das Benutzen von oberirdischen Gewässern zum Zweck des natur- und landschaftsverträglichen Freizeiterlebens und der sportli- chen Betätigung im Sinne des § 7 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG zulässig sind (vgl. auch §§ 25 und 27 NatSchAG, § 28 LWaldG, § 5 WaStrG, § 21 LWaG). Die zum Referenzzeitpunkt vorhandenen Erholungsnutzungen und Erschließungen sind daher in Kap. I.1.2 sowie in der Karte 1 festgehal- ten worden. Nach Art. 2 VS-RL und Art. 2 Abs. 3 FFH-RL und § 1 Abs. 4 BNatSchG sind: „Den Erholungserfordernissen ist Rechnung zu tragen“. Eine Prüfung nicht zulassungspflichtiger Erholungs- und Tourismusnutzungen auf Verträglichkeit im Rahmen der Managementplanung ist nur dann erforderlich, wenn durch die bereits vorhan- denen Handlungen nachweis- und zuordnungsbare Wirkungen erfolgen, die einen ungünstigen Erhaltungszustand von LRT oder Arthabitaten auf Gebietsebene verursachen. Hierzu wurden Tabelle 17 und Tabelle 18 (Erhaltungsziele) ausgewertet. Besteht das Erhaltungsziel „Wiederherstellung“, ist davon auszugehen, dass die Tourismus- und Erholungsnutzungen und Erschließungen zumindest auf Teilflächen in der aktuellen Art und 89 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Weise nicht verträglich sind. Besteht das Erhaltungsziel „Entwicklung“, ist davon auszugehen, dass die aktuelle Nutzung zumindest auf Teilflächen in der aktuellen Art und Weise nicht ver- träglich ist, aber zum Referenzzeitpunkt bereits bestand und im Rahmen eines „Bestandsschut- zes“ weiter bestehen kann. Wander- und Radwege führen ausgehend von Neubrandenburg nach Burg Stargard durch das FFH-Gebiet bzw. sind im Umfeld vorhanden. Ausgehend von der Tourismus- und Erholungsnut- zung sind derzeit keine Auswirkungen auf die Schutzgüter zu verzeichnen.

II.1.3 Verträgliche gewerbliche Nutzungen und Infrastruktureinrichtungen

Im Nordosten angrenzend an das FFH-Gebiet werden oberflächennah Rohstoffe (Kiessand) abgebaut. Ein Bergwerkfeld befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Neubrandenburg (Carlshö- he). Im FFH-Gebiet existieren keine gewerblichen Nutzungen. Die Region ist relativ dünn besiedelt, was sich auch in der Infrastruktur widerspiegelt. Die zum Referenzzeitpunkt vorhandenen zulässigen sowie die bereits zugelassenen Pläne und Projekte sind im Rahmen des Bestandsschutzes dargestellt. Als zugelassene, noch nicht reali- sierte Vorhaben gelten: • bestandskräftig zugelassene Projekte, • rechtskräftige Pläne, • Projekte mit erlassener, aber noch nicht bestandskräftiger Zulassung, • Pläne, denen zur Rechtskraft nur noch ein formaler Akt fehlt (z. B. Bekanntmachung), • Bebauungspläne im Stadium der Planreife, • Teilvorhaben, die zwingende Folge des Gesamtvorhabens sind, • Vorhaben, die nach dem Referenzzeitpunkt auf Verträglichkeit geprüft und daraufhin zu- gelassen wurden, • Pläne und Projekte, die vor Inkrafttreten der Regelungen über die Verträglichkeitsprüfung 1998 bestandskräftig zugelassen wurden. Soweit ein Vorhaben nach 1998 genehmigt wurde, ohne dass eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt worden ist, ist zu prüfen, ob das zugelassene Vorhaben offensichtlich unverträglich ist („FFH-Erlass“ Ziffer 11). In diesem Fall gelten die Grundschutzanforderungen des Art. 6 Abs. 2 (33. HABITAT-AUSSCHUSS). Die bereits zugelassenen Pläne und Projekte sind - soweit sie das FFH-Gebiet betreffen - in Karte 1 dargestellt. Alle recherchierten Pläne und Projekte, die im FFH-Gebiet und seiner Umgebung angezeigt wurden, sind in Tabelle 20 aufgelistet und Aussagen zur Verträglichkeit getroffen worden.

II.1.4 Unverträgliche Nutzungen

Als Ergebnis der vorangegangenen Prüfungen in den Kap. II.1.1 bis II.1.3 im Rahmen der Ma- nagementplanung sind nicht zugelassene oder angezeigte Nutzungen sowie Handlungen von Behörden, die einen ungünstigen Erhaltungszustand der LRT und Arten auf Gebiets- und Lan- desebene nachweisbar verursachen oder verursacht haben, als unverträglich beurteilt worden.

90 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Die anzeige- oder genehmigungsfreien Nutzungen, die nicht im Rahmen der Zulassung eines Plans oder Projekts auf Verträglichkeit geprüft werden, können auch eine „schleichende Ver- schlechterung“ des Erhaltungszustands der Lebensräume und Artvorkommen verursachen. Die- se Nutzungen werden im Folgenden mit räumlichem Bezug beschrieben und die erforderlichen Maßnahmen dargestellt. Bei der Beurteilung der Notwendigkeit von einzuleitenden Maßnahmen wurde bei unverträgli- chen Nutzungen, die zum Referenzzeitpunkt bereits zulässigerweise bestanden, neben der Ge- bietsbewertung (Erhaltungszustand des LRT oder der Art auf Gebietsebene „C“) auch die Wir- kung für das Netz Natura 2000 berücksichtigt und die Wertigkeit des Maßnahmebedarfes ange- passt. Zur Beurteilung der Wirkung für das Netz Natura 2000 wurden die Tabelle 8, Tabelle 9 und Tabelle 10 ausgewertet.

Wirkung der Entwässerung von Feuchtgebieten (Natürlich eutrophen Seen 3150, Natürliche und naturnahe Fließgewässer 3260, Kalkreiche Niedermoor 7230, Rotbauchunke, Kammmolch) Im FFH-Gebiet sind die Entwässerungssysteme von Moor- und Gewässerlebensräumen bereits auf länger zurückliegende Eingriffe zurückzuführen. Der gegenwärtige Bestand und der Ausbau- zustand der Entwässerungsanlagen im Offenland und im Wald sind auf eine intensive Nutzung ausgelegt. Der bereits seit langem vorhandene Verlust von Kleingewässern (Natürlich eutrophen Seen 3150) insbesondere in den Waldgebieten deutet auf den gestörten Wasserhaushalt hin. Seit dem Referenzzeitpunkt wurden vorwiegend Unterhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Der Erhaltungszustand der Natürlich eutrophen Seen (3150) hat sich zwar seit dem Referenzzeit- punkt nicht verändert, die großräumige Entwässerung des Gebietes führt jedoch zu einer „schleichenden“ Verschlechterung des Erhaltungszustandes des LRT 3150 und zu einer Minde- rung der Habitatqualität bzw. Lebensraumzerstörung für zahlreiche Arten (Rotbauchunke, Kammmolch, diverse Vögel) über einen längeren Zeitraum. So gehen z. B. die natürlichen Über- flutungsflächen verloren, die für die Reproduktion der Rotbauchunke von Bedeutung sind. Eine hohe Aufmerksamkeit muss daher dem Sicherstellen und Verbessern des derzeitigen Wasser- regimes von Natürlich eutrophen Seen (3150) gewidmet werden. Im Zuge von schnell anspringenden Wasserständen im Einzugsgebiet der Linde (auch außer- halb des FFH-Gebietes) z. B. während der Schneeschmelze, Starkregenereignissen, führt die intensive Entwässerung von Binnenlandgewässern im Umfeld der Linde zu stoßweise unnatür- lich hohen Abflussspitzen. Die dadurch gestörte Abflussdynamik zeigt sich selbst in den natürli- chen Fließgewässerabschnitten durch unnatürliche Sohl- und Ufererosion des Baches (Natürli- che und naturnahe Fließgewässer 3260). Auf das Problem des direkten und indirekten Sedi- menteintrages wird in den Maßnahmen der BVP eingegangen (s. u. Unterhaltung des Fließge- wässers bzw. Kap. I.1.2.4). Das Kalkreiche Niedermoor (7230) südlich der Burg in Burg Stargard ist durch eine Vielzahl an Gräben entwässert, wodurch die moortypischen hydrologischen Verhältnisse nachteilig beein- flusst wurden. Der Torfkörper ist bereits vererdet und die für ein kalkreiches Niedermoor typi- sche Vegetation ist nur noch rudimentär in einem kleinflächigen, zentralen Bruchteil des Moor- körpers anzutreffen. Die Entwässerung bedingt eine Vergrasung mit Pfeifengras ( Molinia cae- rulea ) oder Sumpf-Reitgras ( Calamagrostis canescens ), zur verstärkten Ansiedlung von Schilf (Phragmites australis ) oder Hochstauden. Die Entwässerung des Kalkreichen Niedermoors (7230) führt zu einer „schleichenden“ Verschlechterung des Erhaltungszustandes bzw. zum Flä- chenverlust.

91 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Stoffeinträge in Gewässer (Natürlich eutrophen Seen 3150, Natürliche und naturnahe Fließge- wässer 3260, Rotbauchunke, Kammmolch) In das Kleingewässer (3150) neben der Kläranlage Cölpin finden aktuell Einleitungen statt, die von der Kläranlage stammen. Der behördlich festgelegte Einleitpunkt der Kläranlage sollte sich westlich vom Gewässer (in den Warliner Bach) befinden. Das Gewässer ist massiv durch Ab- wasser belastet. Zum Erhalt des Kleingewässers (3150) ist der Nährstoffeintrag aus den Einlei- tungen einzustellen. Danach ist eine Entschlammung des Kleingewässers notwendig, um den derzeit ungünstigen Erhaltungszustand zu verbessern. Durch fehlende Randstreifen kommt es zur Nährstoffverfrachtung in die Kleingewässer (3150) der Agrarflächen. Die damit einhergehende beschleunigte Sukzession führt zur relativ schnellen Verlandung der Natürlich eutrophen Seen (3150). Sedimente und Nährstoffe aus dem landwirt- schaftlich geprägten hängigen Einzugsgebiet werden ebenfalls in die Linde (Natürliches Fließ- gewässer 3260) eingespült. Für beide Lebensraumtypen sind die Nährstoff- u./o. die Sediment- verfrachtung als unverträglich einzustufen und können in Zukunft zum Verlust der Lebenraumty- pen-Flächen führen. Der Erhalt und die Anlage von Pufferstreifen bei angrenzenden Agrarflä- chen sowie ein erosionsmindernder Anbau in hängigen Einzugsgebieten sind als Maßnahmen durchzuführen, um die Natürlich eutrophen Seen (3150) damit auch die Reproduktionsstätten von Rotbauchunke und Kammmolch sowie das Natürliche Fließgewässer Linde (3260) zu schützen. Zur Minimierung der derzeitigen Einträge in die Linde (3260) genügt es nicht nur Maßnahmen im FFH-Gebiet umzusetzen, da ein Großteil der Einträge bereits flussaufwärts stattfinden. Zur Ver- besserung des Lebensraumtypes sowie des Habitates des Bachneunaugen sind daher Maß- nahmen im Gesamtlauf der Linde und in deren Einzugsgebiet notwendig.

Unterhaltung von Fließgewässern (Natürliche und naturnahe Fließgewässer 3260, Fischotter, Biber, Bachneunauge) Zur Verbesserung des Lebensraumes und Habitates der Linde sind bereits Bewirtschaftungszie- le in der Bewirtschaftungsvorplanung (BVP) formuliert, dazu zählen die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit, die Verbesserung der Gewässerstruktur (insbesondere der Lau- fentwicklung), die Reduzierung diffuser und punktueller Belastungen, eine reduzierte bzw. modi- fizierte Gewässerunterhaltung und die Entwicklung des Gewässerumlandes (Sedimentrückhalt, Herstellung eines naturnahen Gewässerlaufes, Wasserrückhalt in den Moorstandorten sowie die Entwicklung des Gewässerrandstreifens). Ein weiterer Konflikt tritt zwischen der Gewässerunterhaltung (Grundräumung, Sohlkrautung und Räumung der Sandfänge) und der Vorzugshabitate Bachneunauge-Larven bzw. der Wanderung der Adulten auf. Eine genaue Abstimmung des Unterhaltungsplanes unter Berücksichtigung dieser Art ist erforderlich.

Pflege des Naturnahen Kalk-Trockenrasens (6210) Aktuell fehlt die biotopgerechte Pflege des Naturnahen Kalk-Trockenrasens auf einer Fläche. Dementsprechend zeigt sich eine beginnende Verbuschung der Trockenrasenflächen. Langfris- tig ist mit einer „schleichende Verschlechterung“ zu rechnen. Zum nachhaltigen Erhalt dieser Fläche ist daher ein angepasstes Pflegeregime dringend erforderlich.

92 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Mangel an Altholzbeständen, Altbäumen, Uraltbäumen, Totholz und Potenzial für Uraltbäume und Totholz (Eremiten*, Mausohr, Mopsfledermaus, Mittelspecht, Zwergschnäpper, Greifvögel) Während die Landwehr noch über ein relativ großes Potenzial an Habitatbäumen des Eremiten* verfügt, sind in allen weiteren Flächen mit Eremitenvorkommen nur wenige/einzelne Brutbäume und Potenzialbäume nachgewiesen. Generell ist ein Mangel an Laubbäumen mit größerem Mulmvolumen im Wald zu verzeichnen. Durch die Bewirtschaftung des Waldes sind die dick- stämmigen, tief beastete Laubbäume meistens auf wenige Exemplare der Waldränder be- schränkt. Ein Teil der Brutbäume ist bereits jetzt abgestorben bzw. hat ein Zerfallsstadium er- reicht. Damit kann durch Absterben eines Baumes ohne Ausweichmöglichkeit auf Potenzial- bäume eine Population sehr schnell erlöschen. Neben dem Fehlen einer heranwachsenden Baumgeneration besteht ein Mangel an Vernetzungselementen, die einer Isolation der Populati- onen entgegenwirken kann. Es sind daher kurzfristige und langfristige Maßnahmen umzusetzen, die einen verfügbaren Lebensraum an den betroffenen Standorten schafft und drüber hinaus Vernetzungselemente in Form von Altholzinseln, Altholzbeständen und Altbäume (Erhalt bis über die Zerfallsphase hinaus) zu etablieren. Die Maßnahmen unterstützen auch die Habitate der Mausohr- und Mopsfledermaus sowie des Mittelspechtes und des Zwergschnäppers. Für die Greifvogelarten sind die Erhaltung von Altholzbeständen sowie die Sicherung störungsfreier Phasen im Horstbereich zwingend notwendig.

Mangel an Grünland (Schreiadler, Rotmilan, Schwarzmilan, Rohrweihe) Der Schreiadler zählt innerhalb des Überschneidungsgebietes zwischen FFH- und SPA-Gebiet mit zu den besonders relevanten Vogelarten, zumal das Gebiet mit 4 Horststandorten eine be- sonders hohe Brutpaardichte aufweist. Dennoch fehlt es im Gebiet an waldnahem, strukturrei- chem Grünland oder grünlandähnlichen Stilllegungsflächen mit ausreichend Amphibien und Kleinsäugern als Nahrungsangebot. Der verfügbare Grünlandanteil im FFH-Gebiet sowie in der Umgebung ist sehr begrenzt und als das maßgebliche Defizit zu werten. Wichtige Nahrungsflä- chen befinden sich derzeit an den mehrere Meter breiten Grünlandstreifen, die den Waldrändern vorgelagert sind. Bei Verlust dieser Grünlandstreifen an den Waldrändern, verschwinden wichti- ge Jagdflächen, die für eine erfolgreiche Jungtieraufzucht unentbehrlich sind. Ebenso für den Rotmilan bilden diese Wiesen auf Grund der Beutetierdichte und der Beuteerreichbarkeit die wichtigen Nahrungshabitate.

II.1.5 Geplante Maßnahmen und Nutzungen

II.1.5.1 Verträgliche Planungen In Managementplänen sollen „alle gebietsspezifischen Eigenschaften und alle voraussehbaren Aktivitäten berücksichtigt werden“ (NATURA 2000 GEBIETSMANAGEMENT, 2000 S. 20). Ab- sehbare Pläne und Projekte (z. B. Bauleit-Planungsabsichten von Gemeinden) sind im Sinne einer „Vorprüfung“ gem. „FFH-Erlass“ (Ziffer 7) auf Verträglichkeit zu beurteilen und die Prüfer- gebnisse sind kurz darzustellen (vgl. auch FROELICH & SPORBECK 2006 Kap. 1). Ist diese Prüfung im Rahmen der Managementplanung nicht möglich oder sinnvoll, da die Wirkungen zu komplex sind und eine Vorprüfung nicht zu dem Ergebnis kommt, dass die Pläne oder Projekte nicht geeignet sind, den Erhaltungszustand von signifikant vorkommenden LRT oder Arthabita- ten erheblich zu beeinträchtigen, sind die Pläne und Projekte generell als prüfpflichtig im Sinne einer „Hauptprüfung“ (Ziffer 8 „FFH-Erlass“) einzuordnen und einem gesonderten Verfahren zu unterwerfen. So dürften z. B. alle Großvorhaben als „prüfpflichtige Planungen im Einzelfall“ (Kap. II.1.5.2) zu kennzeichnen sein. Die Komplexität der notwendigen, wirkungsbezogenen Verträglichkeitsprüfungen übersteigt in diesen Fällen regelmäßig die möglichen Inhalte des Ma- 93 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ nagementplans. Der Managementplan liefert für die Verträglichkeitsprüfung die differenzierten Erhaltungsziele und gebietsspezifischen Bewertungen. Die im Rahmen der Managementplanung ermittelten geplanten Vorhaben, die bereits auf Ver- träglichkeit geprüft worden sind oder im Sinne des sog. „FFH-Erlasses“ im Rahmen einer Vor- prüfung (gemäß Ziffer 7.2.1 des Erlasses) als verträglich beurteilt wurden, sind in Tabelle 20 dargestellt. Die Tabelle enthält auch die geplanten Vorhaben, für die eine weitere Verträglich- keitsprüfung erforderlich ist. Der überwiegende Teil der Pläne und Projekte im FFH-Gebiet betrifft die geplanten und durch- geführten Maßnahmen der Bewirtungschaftungsvorplanung (BVP) der Linde, die die Naturnähe und die ökologische Durchgängigkeit der Linde fördern und daher in Einklang mit den Vorstel- lungen der FFH-Managementplanung für das Gebiet stehen.

Tabelle 20: Pläne und Projekte im FFH-Gebiet

Planungen / Ort / Quelle Zugelas- Angaben zum Räumlicher FFH- laufende Pro- Lage sen/ Vorhaben Bezug Verträglichkeits- jekte genehmigt/ prüfung / Vorprü- Rechts- fung kraft ab Entschlam- Mühlenteich StALU Planung in Ausbaggern des im FFH- FFH- men des Müh- in Burg MS Vorberei- Mühlenteiches in Gebiet gele- Verträglichkeits- lenteiches in Stargard tung Burg Stargard gen prüfung vorgese- Burg Stargard nahe Tier- hen park straßenbeglei- zwischen Land- in Planung Bau eines stra- angrenzend Beeinträchtigung tender Rad- Burg Star- kreis ßenbegleitenden an das FFH- auf LRT 3150 und weg an der gard und MS Radweges an Gebiet Arten des An- L 331 Möllenbeck der L 331 zwi- hang II möglich, schen Burg Stargard und es besteht Prüf- Möllenbeck bedarf Planungen im Rahmen der Durchführung der BVP Linde

Teilbereich OTOL2200: Linde: Mündung in den Tollensesee - Burg Stargard Ermöglichung Mündungs- BVP ? Neubau einer außerhalb Maßnahme im des Fischauf- bereich FAA am Wehr des FFH- Sinne des FFH- stieges aus Gätenbach Heidmühle Gebietes Gebietes (Schaf- Tollensesee - Linde (Gätenbach) fung der öko- über Gäten- oder Vergröße- logischen Durch- bach in Linde rung der FAA im gängigkeit) Lindebach (An- bindung an Gätenbach über Umgehungsge- rinne) Naturnahe Linde im BVP ? Naturnahe Um- innerhalb / Maßnahme im Umgestaltung Bereich der gestaltung der angrenzend Sinne des FFH- der Linde im Hintersten Linde an das FFH- Gebietes (LRT

94 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Planungen / Ort / Quelle Zugelas- Angaben zum Räumlicher FFH- laufende Pro- Lage sen/ Vorhaben Bezug Verträglichkeits- jekte genehmigt/ prüfung / Vorprü- Rechts- fung kraft ab Abschnitt Mühle Gebietes 3260, Habitat Bahnbrück (Neubran- Fischotter, Biber) Hinterste denburg) Mühle Umbau der FAA Hin- BVP in Planung Umbau der FAA im FFH- Maßnahme im FAA Hinterste terste Müh- Hinterste Mühle Gebiet gele- Sinne des FFH- Mühle (Prüf- le gen Gebietes (Schaf- bedarf, Effi- fung der öko- zienzkontrolle) logischen Durch- gängigkeit) Umbau der Sohlenglei- BVP bereits um- Umbau der Soh- im FFH- Maßnahme im Sohlengleiten te Papier- gesetzt lengleiten Pa- Gebiet gele- Sinne des FFH- Papiermühle mühle piermühle gen Gebietes (Schaf- fung der öko- logischen Durch- gängigkeit), eine Effizienzkon- trolle ist vorzuse- hen örtliche Sohl- Burg Star- BVP ? örtliche Sohl- im FFH- ? und Uferbe- gard Nord und Uferbefesti- Gebiet gele- festigung zur gung zur Redu- gen Reduzierung zierung der Ero- der Erosions- sionsgefahr gefahr im Be- reich Burg Stargard Nord Umbau der Messstelle BVP bereits um- Umbau der im FFH- Maßnahme im Messstelle Burg Star- gesetzt Messstelle Burg Gebiet gele- Sinne des FFH- Burg Stargard gard Stargard gen Gebietes (Schaf- fung der öko- logischen Durch- gängigkeit), eine Effizienzkon- trolle ist vorzuse- hen Umgestaltung FAA Burg BVP ? Umgestaltung im FFH- Maßnahme im des Unterlau- Stargard des Unterlaufes Gebiet gele- Sinne des FFH- fes der FAA der FAA Burg gen Gebietes (Schaf- Burg Stargard Stargard fung der öko- logischen Durch- gängigkeit), eine Effizienzkon- trolle ist vorzuse- hen Modifizierung Linde Mün- BVP derzeit nicht Modifizierung im FFH- Maßnahme im der Gewäs- dung in den in Planung der Gewäs- Gebiet gele- Sinne des FFH- 95 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Planungen / Ort / Quelle Zugelas- Angaben zum Räumlicher FFH- laufende Pro- Lage sen/ Vorhaben Bezug Verträglichkeits- jekte genehmigt/ prüfung / Vorprü- Rechts- fung kraft ab serunterhal- Tollensesee serunterhaltung gen Gebietes (Erhal- tung generell - Burg Star- generell tungszustand von gard LRT- und Habitat- flächen: 3260, Bachneunauge, Biber, Fischotter) Teilbereich OTOL2100: Linde: Burg Stargard – Wehr Teschendorf Umbau des Stützweh- BVP bereits um- Umbau des im FFH- Maßnahme im Stützwehres res am Ein- gesetzt Stützwehres zur Gebiet gele- Sinne des FFH- am Einlauf lauf Müh- Sohlengleite gen Gebietes (Schaf- Mühlenteich lenteich fung der öko- Burg Stargard Burg Star- logischen Durch- zur Sohlen- gard gängigkeit), gleite eine Effizienzkon- trolle ist vorzuse- hen Überprüfung Linde: Burg BVP in Umset- Überprüfung von im FFH- Maßnahme im von kommu- Stargard – zung kommunalen Gebiet gele- Sinne des FFH- nalen und Wehr und gewerbli- gen Gebietes (Erhal- gewerblichen Teschen- chen Abwas- tungszustand von Abwasserein- dorf sereinleitungen, LRT- und Habitat- leitungen, ggf. ggf. Anschluss flächen: 3260, Anschluss an an zentrale An- Bachneunauge, zentrale Anla- lagen Biber, Fischotter) gen Modifizierung Linde: Burg BVP derzeit nicht Modifizierung im FFH- Maßnahme im der Gewäs- Stargard – in Planung der Gewäs- Gebiet gele- Sinne des FFH- serunterhal- Wehr serunterhaltung gen Gebietes (Erhal- tung Teschen- tungszustand von dorf LRT- und Habitat- flächen: 3260, Bachneunauge, Biber, Fischotter) Neutrassie- Umfeld BVP derzeit nicht Neutrassierung im FFH- Maßnahme im rung unterhalb Wehr in Planung unterhalb des Gebiet gele- Sinne des FFH- von Wehr Teschen- Wehr, Sohl- und gen Gebietes (Erhal- Teschendorf, dorf (Stat. Wasserspie- tungszustand von Sohl- und 15.940 bis gelanhebung, LRT- und Habitat- Wasserspie- 17.240) einschl. Anlage flächen: 3260, gelanhebung nutzungsfreier Bachneunauge, Gewässerent- Biber, Fischotter) wicklungsstrei- fen und Initial- bepflanzung von Gehölzen Nutzungsex- Rosenwie- BVP derzeit nicht Nutzungsexten- im FFH- Maßnahme im tensivierung in se in Planung sivierung in Ro- Gebiet gele- Sinne des FFH- Rosenwiese senwiese (Flä- Gebietes (Erhal- 96 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Planungen / Ort / Quelle Zugelas- Angaben zum Räumlicher FFH- laufende Pro- Lage sen/ Vorhaben Bezug Verträglichkeits- jekte genehmigt/ prüfung / Vorprü- Rechts- fung kraft ab und Aufstau, che ca. 50 ha, gen tungszustand von Drainaufgabe moorschonende LRT- und Habitat- Grünlandnut- flächen: 3260, zung, Hochwas- Bachneunauge, serretention und Biber, Fischotter) Sedimentrück- halt) und Auf- stau, Drainauf- gabe Anpassung Linde im BVP derzeit nicht Anpassung der im FFH- Maßnahme im der Gewäs- Bereich der in Planung Gewässerunter- Gebiet gele- Sinne des FFH- serunterhal- Rosenwie- haltung bis zur gen Gebietes (Erhal- tung bis zur se (Stat. Einstellung tungszustand von Einstellung 15.940 LRT- und Habitat- 17.240) flächen: 3260, Bachneunauge, Biber, Fischotter) Bau einer Wehr BVP bereits um- Bau einer FAA im FFH- Maßnahme im FAA am Wehr Teschen- gesetzt am Wehr Gebiet gele- Sinne des FFH- Teschendorf dorf Teschendorf gen Gebietes (Schaf- fung der öko- logischen Durch- gängigkeit), eine Effizienzkon- trolle ist vorzuse- hen Grundräu- Rosenwie- bereits um- Sedimentent- im FFH- FFH-Verträchlich- mung Linde se gesetzt nahme 670 m Gebiet keitsprüfung- Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, vom August 2013 Teilbereich OTOL2100: Linde: Burg Stargard – Neu Käbelich Umgestaltung oberhalb BVP derzeit nicht Umgestaltung im FFH- Maßnahme im der Fließquer- des Wehres in Planung der Fließquer- Gebiet gele- Sinne des FFH- schnitte und Teschen- schnitte und An- gen Gebietes (Erhal- Anlage von dorf in Be- lage von nut- tungszustand von nutzungsfrei- reichen zungsfreien Ge- LRT- und Habitat- en Gewässer- Stat. 17.241 wässerentwick- flächen: 3260, entwicklungs- bis 26.395 lungsstreifen Bachneunauge, streifen und und Initialpflan- Biber, Fischotter) Initialpflan- zung: zung Stat. 17.241 bis 18.900 (Länge 1.660 m), Stat. 21.210 bis 21.510 (Länge

97 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Planungen / Ort / Quelle Zugelas- Angaben zum Räumlicher FFH- laufende Pro- Lage sen/ Vorhaben Bezug Verträglichkeits- jekte genehmigt/ prüfung / Vorprü- Rechts- fung kraft ab 300 m), Stat. 26.105 bis 26.395 (Länge 290 m) Einbringen oberhalb BVP derzeit nicht Einbringen von im FFH- Maßnahme im von Störele- des Wehres in Planung Störelementen Gebiet gele- Sinne des FFH- menten zur Teschen- zur Förderung gen Gebietes (Erhal- Förderung der dorf in Be- der eigendyna- tungszustand von eigendynami- reichen mischen Ent- LRT- und Habitat- schen Ent- Stat. 17.241 wicklung: flächen: 3260, wicklung bis 26.395 Stat. 17.241 bis Bachneunauge, 18.900 (Länge Biber, Fischotter) 1.660 m), Stat. 21.210 bis 21.510 (Länge 300 m), Stat. 26.105 bis 26.395 (Länge 290 m) Modifizierung Linde: Burg BVP derzeit nicht Modifizierung im FFH- Maßnahme im der Gewäs- Stargard – in Planung der Gewäs- Gebiet gele- Sinne des FFH- serunterhal- Neu Käbe- serunterhaltung gen Gebietes (Erhal- tung lich tungszustand von LRT- und Habitat- flächen: 3260, Bachneunauge, Biber, Fischotter) Nutzungsex- im Bereich BVP derzeit nicht Nutzungsexten- im FFH- Maßnahme im tensivierung Linde: Burg in Planung sivierung (Flä- Gebiet gele- Sinne des FFH- und Aufstau, Stargard – che ca. 8 ha, gen Gebietes (Erhal- Drainaufgabe Neu Käbe- moorschonende tungszustand von lich Grünlandnut- LRT- und Habitat- zung, Hochwas- flächen: 3260, serretention und Bachneunauge, Sedimentrück- Biber, Fischotter) halt) und Auf- stau, Drainauf- gabe Anbindung im Bereich BVP derzeit nicht Anbindung von im FFH- Maßnahme im von Altarmen, Linde: Burg in Planung Altarmen, Schaf- Gebiet gele- Sinne des FFH- Schaffung von Stargard – fung von natürli- gen Gebietes (Erhal- natürlichen Neu Käbe- chen Entwick- tungszustand von Entwicklungs- lich lungsräumen LRT- und Habitat- räumen flächen: 3260, Bachneunauge, Biber, Fischotter)

98 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

II.1.5.2 Planungen im Einzelfall auf Verträglichkeit zu prüfen Die einzelfallbezogene Prüfung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen (§ 34 BNatSchG, er- gänzend § 21 Abs. 6 NatSchAG) ist auf der Grundlage der Erhaltungsziele für die Schutzobjekte vorzunehmen (Tabelle 8, Tabelle 9, Tabelle 10, Tabelle 17 und Tabelle 18). Die dargestellten Erhaltungsziele bilden die gebietsspezifischen Vorgaben. Die Bewertung von Verschlechterungen oder Störungen erfolgt auf der Grundlage des Erhal- tungszustands der betreffenden Arten und Lebensräume. Auf Gebietsebene wird die Wahrung des Erhaltungszustands ausgehend vom in den Natura-2000-Standard-Datenbögen dargelegten Ausgangszustand, wie er bei der Vorlage des Vorschlags zur Auswahl oder Ausweisung des Gebiets beschrieben wurde, entsprechend dem Beitrag des Gebiets zur ökologischen Kohärenz des Netzes bewertet“ (NATURA-2000-GEBIETSMANAGEMENT, 2000, S. 27). „Indikatoren“ (ebenda S. 26) für den Erhaltungszustand auf Gebietsebene werden in der Ent- scheidung 97/266/EG aufgeführt, d. h. in den Vorgaben für den SDB. Die Beurteilung der Wir- kungen von Plänen oder Projekten ist auch im Hinblick auf die Ziele zur Wiederherstellung oder Entwicklung vorzunehmen. Auch schutzobjekt- und funktionsbezogene Ziele zur künftigen Wie- derherstellung oder Entwicklung dürfen durch das Projekt oder den Plan nicht erheblich beein- trächtigt werden. Ergänzend werden im folgenden Kapitel Hinweise zur Ermittlung der „Erheb- lichkeit“ der Beeinträchtigung von Erhaltungszielen gegeben. Die bisherige Bewertungspraxis in der Eingriffsregelung orientiert sich nach dem Naturschutz- wert von einzelnen Biotopflächen bzw. Artbeständen. Da die Erheblichkeit der Beeinträchtigung einzelner Flächen bewertet wird, stellt die Bedeutung dieser Beeinträchtigungen für die Funkti- onsfähigkeit eines gegebenen größeren Bezugsgebiets kein Bewertungskriterium dar. Auch die Erheblichkeit der Beeinträchtigung von funktionalen Aspekten wird an sich bewertet und nicht wegen der Konsequenzen, die sich für die Wahrung der Funktionen in einem größeren Bezugs- raum ergeben (LEITFADEN zur FFH-Verträglichkeitsprüfung im Bundesfernstraßenbau 2004). Im Rahmen der FFH-Verträglichkeitsprüfung wird dagegen die Erheblichkeit der Verschlechte- rung des Erhaltungszustands von Lebensräumen oder Arten im Hinblick auf die Bedeutung für das Gebiet und anhand des Beitrags des Gebiets für das gesamte Netz beurteilt. „Die Erheb- lichkeit einer Beeinträchtigung ist somit gebietsabhängig und muss im Einzelfall begründet wer- den“ (NATURA 2000-GEBIETSMANAGEMENT). Nicht jede Flächeninanspruchnahme eines Lebensraumtyps muss daher z. B. grundsätzlich erheblich sein, sondern sie ist vor dem Hinter- grund der schutzgebietsspezifischen Situation zu bewerten, also immer unter Beachtung der Bedeutung für das FFH-Gebiet und das gesamte Netz (Tabelle 8, Tabelle 9 und Tabelle 10). Nachfolgend werden allgemeine Bewertungskriterien für die Beurteilung von Beeinträchtigungen dargestellt. Bei der Festlegung von „Bagatellgrenzen“ (oder auch „Irrelevanzschwellen“) und von Kriterien zur Beurteilung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen wurden berücksichtigt: (1) das Dokument Doc.Hab-04-03/03-rev.3 der EU-Kommission zu Artikel 17 der FFH-RL (European Commission 2005); (2) die Methodik-Leitlinien zur Erfüllung der Vorgaben des Art. 6 Abs. 3 und 4 der Habitat- Richtlinie 92/43/EWG (EU-KOM, GD Umwelt 2001); (3) die Hinweise der EU-KOM, GD Umwelt „NATURA 2000–GEBIETSMANAGEMENT. Die Vorgaben des Art. 6“ (2000); (4) die Ergebnisse des BfN FuE-Vorhabens „Ermittlung von erheblichen Beeinträchtigungen im Rahmen der FFH-Verträglichkeitsuntersuchung“ (LAMBRECHT et al. 2007); Ange- nommen von der LANA auf der 92. Sitzung 2006

99 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

(5) die Vorschläge der LANA (Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung) zu den „Anforderungen an die Prüfung der Erheblichkeit von Beeinträchti- gungen der Natura 2000-Gebiete gemäß § 34 BNatSchG im Rahmen einer FFH- Verträglichkeitsprüfung“ (2004/2005) sowie zu den „Berichtspflichten nach Art. 17 FFH- Richtlinie“ (2005); (6) der „Leitfaden zur FFH-Verträglichkeitsprüfung im Bundesfernstraßenbau“ (KÜSTER 2004) (7) das „Gutachten zur Durchführung von FFH-Verträglichkeitsprüfungen in Mecklenburg- Vorpommern“ (FROELICH & SPORBECK 2006) (8) der „Auslegungsleitfaden zu Art. 6 Abs. 4 der Habitat-Richtlinie 92/42/EWG“ der EU- KOM (2007) Ein direkter quantitativer Verlust von LRT- bzw. Habitatfläche ist grundsätzlich zu vermeiden. Ist dieser innerhalb des Berichtszeitraums von 6 Jahren größer als 1 % der Gesamtfläche im Ge- biet, werden die Beeinträchtigungen immer als erheblich zu beurteilen sein. Ein solcher Verlust ohne Kohärenzausgleich steht im Widerspruch zu dem Verschlechterungsverbot der FFH-RL. Direkte Verluste unterhalb dieser „1%-Schwelle“ sind gebiets- bis landesspezifisch zu prüfen. Sie können dann als unerheblich gelten, sofern sie • nicht in der Summe der Beeinträchtigungen durch unterschiedliche Verursacher mehr als 1 % der Gesamtfläche des LRT innerhalb von 6 Jahren im Gebiet oder im Land betreffen (Kumulationswirkung), • keine prioritären Lebensraumtypen betreffen, • keine LRT betreffen, die wiederherzustellen sind (vgl. Tabelle 17), • keine LRT betreffen, die landesweit hohe Flächenanteile im „ungünstigen“ Zustand auf- weisen oder nach dem Art. 17 Bericht europaweit im „ungünstigen“ Zustand (Einstufung: „rot“) sind (Tabelle 8), • keine LRT betreffen mit einem sehr hohen Flächenanteil im Gebiet bezogen auf das Land (Tabelle 8) und die Beeinträchtigungen einen landesweit „ungünstigen“ Zustand zur Folge haben können. Im ersten und in den beiden letzten Fällen muss ein Verlust aus landesweiter Sicht beurteilt werden. Im Hinblick auf absolute Größen sind die „Bagatellgrenzen 4“ nach LAMBRECHT (2007, S. 34, vgl. auch Tabelle 21) anzuwenden. Die Beurteilung der „Schwelle“ zur Bestimmung der Erheblichkeit von graduellen Beeinträchti- gungen des Erhaltungszustands (Qualitätsverlust) kann mit folgenden gebietsspezifischen Krite- rien erfolgen: Generell ist davon auszugehen, dass Beeinträchtigungen, • die zu einem „ungünstigen“ Erhaltungszustand (mehr als 25 % der Gesamtfläche des Lebensraumtyps im Gebiet Bewertung: C) auf Gebietsebene führen, • die eine Verschiebung der Einstufung von Haupt- und Unterkriterien um eine Wertstufe verursachen (zumindest dürfen die Beeinträchtigungen nicht zu einer Verschlechterung von einem Hauptkriterium führen (1. Lebensraumtypische Struktur, 2. Lebensraumtypi- sches Arteninventar, 3. Beeinträchtigungen),

4 „Orientierungswerte für Flächenverlust“ als Fachkonventionsvorschläge 100 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ auf jeden Fall erheblich sind. Solche Beeinträchtigungen ohne Kohärenzausgleich stehen im Widerspruch zu dem Verschlechterungsverbot der FFH-RL.

Beeinträchtigungen unterhalb dieser „Schwelle“ sind im Einzelfall zu beurteilen. Die Erheblich- keit kann darüber hinaus vorliegen, sofern • spezifische Strukturen und Funktionen beeinträchtigt werden (METHODIK - Leitlinien 2001). Solche „Schlüsselelemente“ (NATURA 2000-GEBIETSMANAGEMENT, 2000) können aus den Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustands abgeleitet werden (eine Verschlechterung kann bereits bei der Änderung der Bewertungsstufe von Unterkriterien auftreten), • Veränderungen innerhalb einer Wertstufe in den Bewertungsschemata verursacht wer- den (vgl. LAMBRECHT 2007, S. 29). Auf die Hinweise zur Anwendung der Fachkonventionsvorschläge bei graduellen Funktionsver- lusten (LAMBRECHT, 2007, S. 29 und 83) wird verwiesen.

Unabhängig davon gelten die landesrechtlichen Eingriffs-/Ausgleichsregelungen, d. h. erhebli- che Beeinträchtigungen von wiederherstellbaren LRT sind auszugleichen, erhebliche Beein- trächtigungen von nicht wiederherstellbaren sind zu ersetzen. In Tabelle 21 sind die Kriterien zur gebietsspezifischen Beurteilung der Erheblichkeit von Beein- trächtigungen in Bezug auf LRT darzustellen. Tabelle 21: Kritierien zur Beurteilung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen in Bezug auf Le- bensraumtypen

EU- „Bagatellgrenze“ „Bagatellgrenze“ „Bagatellgrenze“ „1 % Erhaltungsziel im Code Stufe 1 nach Stufe 2 nach Stufe 3 nach Grenze“ Gebiet „Wiederher- LAMBRECHT LAMBRECHT LAMBRECHT des LRT stellung“ (2007) in m² (2007) in m² (2007) in m² im gesam- ten FFH- Gebiet in m² 3150 100 500 1.000 3.674 Nein 3260 100 500 1.000 1.098 Nein 6210 50 250 500 52 Nein 6430 50 250 500 2 Nein 6510 100 500 1.000 82 Nein 7140 25 125 250 73 Nein 7230 25 125 250 318 Nein

Erläuterung der Spalteninhalte der Tabelle 21: Grau hinterlegt sind die Schutzobjekte, für die nach Kap. I.2.2 eine besondere Bedeutung besteht. Die Spalten 2 bis 4 stellen die „Bagatellgrenzen“ nach LAMBRECHT et al. (2007) für die drei Stufen (Verluste < 1 %, < 0,5 %, < 0,1 %) dar. Beeinträchtigungen unterhalb der Bagatellgrenzen lösen im Regelfall keine Prüfungen auf FFH-Verträglichkeit aus. Ausnahmen können durch funktionale Beziehungen zu benachbarten LRT verursacht werden (Komplexbildungen). Spalte 5 zeigt die 1 % - Grenze (vgl. Kap. I.2.1) des LRT oder der zusammengefassten Lebensraumtypen ähnlicher Struktur, Funktion und Lage. Verluste von mehr als 1 % der Fläche, auch verursacht durch ver- 101 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

schiedene Eingriffe, sind regelmäßig erhebliche Beeinträchtigungen. Sie können die Kohärenz im landeswei- ten Netz gefährden und bedürfen daher in der Regel des Kohärenzausgleichs. Spalte 6: Es ist einzutragen, ob für den LRT im Gebiet das Erhaltungsziel „Wiederherstellung“ (vgl. Tab. 23) besteht („Ja“) oder nicht („Nein“). Besteht das Erhaltungsziel „Wiederherstellung“, dürfen keine weiteren Be- einträchtigungen ohne Kohärenzausgleich zugelassen werden.

Die Prüfung auf Erheblichkeit im Sinne der Ziffer 7 „FFH-Erlass“ und auf Verträglichkeit im Sinne der Ziffer 8 „FFH-Erlass“ ist für alle weiteren Pläne und Projekte erforderlich. Liegt keine Schutzerklärung durch Rechtsakt für das FFH-Gebiet vor, ersetzen und ergänzen von der obersten Naturschutzbehörde bestätigte Managementpläne mit differenzierten und ak- tualisierten Aussagen zu den Erhaltungszielen und zum Schutzzweck bei Prüfungen der Ver- träglichkeit von Plänen und Projekten die Angaben aus den SDB. Aus den Managementplänen ergeben sich in diesen Fällen die Maßstäbe für die Verträglichkeit.

102 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

II.2 Maßnahmen

II.2.1 Festlegung der erforderlichen Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen

In Kapitel I.4.3 wurden bereits die aus naturschutzfachlicher Sicht notwendigen und wün- schenswerten Erhaltungsziele dargestellt. Diese bilden die Grundlage für die festzulegenden gebietsbezogenen und räumlich verorteten Maßnahmen. Neben zwingend erforderlichen Erhal- tungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen, die notwendig sind, um den zum Referenzzeitpunkt vorhandenen „günstigen“ Erhaltungszustand auf Gebietsebene zu sichern oder wiederherzustel- len, wurden auch Entwicklungsmaßnahmen zur Verbesserung oder Neuschaffung von LRT oder Arthabitaten vorgenommen. Diese Maßnahmen wurden vorrangig für LRT oder Arten mit be- sonderer Bedeutung (vgl. Kap. 1.2.2) getroffen. Die Festlegungen der Maßnahmen nach Kapitel II erfüllen die Anforderungen aus der Gebiets- bewertung unter Beachtung der sozioökonomischen und örtlichen Belangen („Anforderungen von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur sowie den regionalen und örtlichen Besonderheiten“, vgl. Art. 2 Abs. 3 FFH-Richtlinie). Sie erfolgten unter Einbeziehung der Betroffenen und der Träger öffentlicher Belange. Die Umsetzung der Maßnahmen ist möglichst im Einvernehmen mit den Betroffenen abzustimmen. Grundsätzlich sind der „günstige“ Erhaltungszustand der Schutzob- jekte (= Erhaltungsmaßnahmen: Schutz, Nutzung, Pflege) sowie die Umsetzung der Wiederher- stellungs- und Entwicklungsmaßnahmen vorrangig durch administrative (z. B. Projektförderung, Verwaltungsvereinbarung), vertragliche (z. B. Agrarumweltmaßnahme) Regelungen oder freiwil- lige Vereinbarungen (vgl. Art. 6 Abs. 1 FFH-Richtlinie, § 32 Abs. 4 BNatSchG) zu erreichen, die einen gleichwertigen Schutz wie eine Unterschutzstellung nach den §§ 23 bis 29 BNatSchG ermöglichen. Für die verpflichtenden Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen werden die Kosten ermittelt, und es wird die Reihenfolge der Durchführung nach Dringlichkeit bestimmt (vgl. Kap. II.4). Der Managementplan als Fachgrundlage des Naturschutzes bindet die Naturschutzbehörden, er begründet gegenüber anderen Behörden oder Privaten unmittelbar keine Verpflichtungen. Erst durch den Einsatz rechtsverbindlicher außenwirksamer Instrumente können Rechte und Pflich- ten für Bürger und andere Behörden entstehen. Maßnahmen zur Reduzierung von Nähr- und Schadstoffeinträgen in die Gewässer sowie zur Verbesserung der Gewässerstruktur (z. B. ökologische Durchgängigkeit) der Fließgewässer nach den Anforderungen der WRRL erfolgen federführend durch die Wasserwirtschaftsverwal- tung. Zur Vorbereitung der Maßnahmenprogramme nach der WRRL wurden landesweit bis ein- schließlich 2009 alle relevanten Fließgewässer- und Seewasserkörper einer sog. Bewirtschaf- tungsvorplanung unterzogen. In Arbeitskreisen wurden Gewässerdefizite, Zustandseinstufun- gen, Restriktionen, Entwicklungsziele, Maßnahmen, Maßnahmenakzeptanzen und Bewirtschaf- tungsziele ermittelt. Die Maßnahmen wurden nach ihrer Effizienz, der Angemessenheit der Kos- ten, der Akzeptanz und der technischen Durchführbarkeit unter Berücksichtigung vorhandener Nutzungen priorisiert. In den Arbeitskreisen wurden unter Federführung der Staatlichen Ämter für Umwelt und Natur alle betroffenen Fachbehörden und Stellen sowie interessierte Bürger zu- sammengeführt. Die Abstimmungen der regionalen Planungen erfolgen in den Arbeitskreisen konsensorientiert. Die Priorisierung von Restaurierungsmaßnahmen an Standgewässern erfolg- te unter gleichen Gesichtspunkten auf Grundlage des seit 1999 laufenden Seenrestaurierungs- programms des Landes (vgl. LU - Rahmenpapier 2009 Tab. 1 bis 3).

Die abgestimmten Maßnahmen sind schutzgutbezogen, raumbezogen und adressatenbezogen in Tabelle 22 sowie der korrespondierenden Darstellung in der Karte 3 dokumentiert. In der Kar- te 3 sind die erforderlichen Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen sowie die vorrangi- 103 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ gen und wünschenswerten Entwicklungsmaßnahmen räumlich konkret dargestellt. Aus der Kar- te geht auch hervorgehen, mit welchen Instrumenten („hoheitliche, administrative oder vertragli- che“) die Maßnahmen umgesetzt werden sollen.

Lebensraumtyp 3150: Natürlich eutrophen Seen, Habitate von Rotbauchunke, von Kammmolch, teilweise von relevanten Vögeln u. a. Rohrweihe, Kranich, Schreiadler sowie Teillebensraum des Fischotters Die Natürlich eutrophen Seen (LRT 3150) erfüllen im Gebiet meist weitere Funktionen u. a. als Habitat der Rotbauchunke, des Kammmolches, als Teilhabitat des Fischotters sowie im Über- schneidungsgebiet mit dem SPA-Gebiet auch als Brut- und Jagdhabitat für die Rohrweihe, den Kranich sowie den Schreiadler. Grundsätzlich sind die Gewässer und die vorhandenen Wasserstände im Einzugsgebiet zu er- halten. Sind bereits Pufferzonen bzw. angrenzendes Grünland bzw. eine extensive Nutzung vorhanden, sind diese ebenfalls zu erhalten. Im Ackersoll westlich von Cölpin ist bei aufkommender Sukzession durch Beseitigung von Ge- hölzen (Pflegemaßnahme) eine offene Wasserfläche zu erhalten, um weiterhin als Laichhabitat für Amphibien zu fungieren.

Lebensraumtyp 3260: Natürliche und naturnahe Fließgewässer Linde und Habitat des Bach- neunauges Die Maßnahmen für die LRT 3260 der Linde folgen grundsätzlich den beschriebenen Vorschlä- gen der BVP, da diese die Naturnähe und die ökologische Durchgängigkeit der Linde fördern. Um die ökologische Durchgängigkeit der Linde zu gewährleisten, ist die Fischaufstiegsanlage Hinterste Mühle (bereits in Planung) entsprechend zu modifizieren. Bei den weiteren Querbau- werken ist eine Effizienzkontrolle auf Durchgängigkeit durchzuführen und im negativen Falle durch geeignete Umbaumaßnahmen eine ökologische Durchgängigkeit herzustellen. Für die einzelnen Lebensraumtypen-Flächen folgen im Weiteren zusätzlich zu den beschriebe- nen Maßnahmen der BVP noch einzelne Ergänzungen oder Hinweise. Für die Abschnitte "Linde" in Burg Stargard (LRT-Nr. 55), "Linde" südwestlich der Neubranden- burger Oststadt (LRT-Nr. 46), "Linde" im östlichen Teil des Papenholzes (LRT-Nr. 48) und "Lin- de" südöstlich Marienhof, nordwestlich Leppin (LRT-Nr. 56) ist die derzeitige Gewässerunterhal- tung zu erhalten. Für die Abschnitte der "Linde" südlich Dewitz, nordwestlich Rosenhagen (LRT-Nr. 51), "Linde" zwischen L33 und MST40 südöstlich Dewitz (Nr. 52), "Linde" südlich Cölpin (LRT-Nr. 53), "Lin- de" westlich des Kiessees (LRT-Nr. 47), der "Linde" im Papenholz (LRT-Nr. 49), "Linde" östlich der Teschendorfer Chaussee (LRT-Nr. 50) sowie "Linde" südlich Kaserne Cölpin (LRT-Nr. 54) sind Strukturelementen zur Erhöhung der Strukturvielfalt zu belassen. Es ist möglichst auf die Gewässerunterhaltung zu verzichten bzw. lediglich Gefahrensituationen zu beseitigen. Eine De- finition der Gefahrensituation sollte zwischen Wasser- und Naturschutzbehörde vorab abge- stimmt werden. Im überwiegenden Teil der Abschnitte wird bereits keine Gewässerunterhaltung durchgeführt. In den Abschnitten der "Linde" zwischen dem Großen Mühlenholz und Burg Stargard (LRT-Nr. 45) und "Linde" im östlichen Teil des Papenholzes (LRT-Nr. 48) können sich Weidetiere bis in das Fließgewässer bewegen. Die Beeinträchtigung der Böschungen und der Ufer durch die Trittbelastung und Nährstoffeintrag durch Weidetiere ist zu verhindern, z. B. durch Auszäunen der Weidefläche. 104 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Die bereits im Rahmen der BVP geplanten bzw. umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung begünstigen eine barrierefreie Wanderung der Bachneunaugen. Als weitere Schutzmaßnahme, die dem Erhalt des Verkommens dienen sowie zur Verbesserung der Erhaltungszustände des Bachneunauges beitragen, ist das Absammeln von Larven aus den Sandfängen, bevor eine Räumung stattfindet. Weitere Maßnahmen zur Erhaltung des Bachneunauges sind dem Fachbeitrag „Bachneunauge“ des LUNG (siehe Anlage) zu entnehmen.

Lebensraumtyp 6210: Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco- Brometalia) und 6510: Magere Flachlandmähwiese Für den Erhalt des Trockenbiotopkomplex 700 m nordöstlich von Blankes Soll (LRT 6210) ist die fortgeschrittene Verbuschung durch Gehölzentfernung auf der Lebensraumtypen- Fläche sowie angrenzend zurückzudrängen, um Pufferbereiche zur Fläche zu schaffen. Zum Erhalt und zur Regeneration der typischen Vegetation sind eine periodische extensive Beweidung mit Schafen und vorzugsweise Ziegen bzw. eine periodische Mahd (einmal jährlich) durchzuführen. Optima- lerweise erfolgt eine Hütehaltung mit einer gelegentlichen Nachmahd. Neben dieser Pflegenut- zung sind aufkommenden Gehölzen auch zukünftig periodische zu entfernen. Der derzeitig als Schafweide genutzte Trockenrasen am Großen Mühlenholz 800 m nördlich des Eilsbergs (LRT 6210) ist auch zukünftige durch eine extensive Beweidung bzw. Pflegemahd zu erhalten. Die Pflege der Flachland-Mähwiese (6510) südlich der Burg Stargarder Burg ist auch in Zukunft zum Erhalt des Lebensraumtypes fortzuführen.

Lebensraumtyp 6430: Feuchte Hochstaudenflur Dieser Lebensraumtyp 6430 befindet sich bereits in einem guten Zustand. Auf der Fläche stockt allerdings zu einem beträchtlichen Anteil Jungwuchs standorttypischer Schwarz-Erlen. Durch natürliche Sukzession würde sich der LRT 6430 hierdurch ohne Schutz- oder Pflegemaßnah- men langfristig vermutlich zum LRT 91E0 entwickeln. Um diese Umwandlung zu verhindern, ist als Pflegemaßnahme zum einen der Wasserstand der angrenzenden Linde im vorliegenden Niveau zu erhalten oder idealerweise anzuheben, um die Häufigkeit von Überflutungsereignis- sen zu erhöhen. Zudem hat eine schonende periodische Entfernung der aufkommenden Gehöl- ze zu erfolgen. Durch diese Pflegemaßnahmen kann neben dem Erhalt voraussichtlich ein „her- vorragender“ Erhaltungszustand erzielt werden.

Lebensraumtyp 7140: Übergangs- und Schwingrasenmoore Die einzige Fläche des Lebenraumtypes 7140 liegt als Insel in einem Moorweiher nordwestlich der Ortschaft Rosenhagen. Neben dem Erhalt des naturnahen Kleingewässers ist der Erhalt der vorhandenen Wasserstände im Einzugsgebiet vorzusehen.

Lebensraumtyp 7230 Für Reste der kalkreiche Feuchtwiese südlich der Burg in Burg ist eine periodische Pflegemahd mit Abfuhr des Mähgutes (alle 3 bis 5 Jahre) insbesondere der Randbereiche notwendig. Ein dauerhafter Erhaltung ist nur in Verbindung mit einer Renaturierung zu erreichen (siehe vorran- gige Entwicklungsmaßnahmen, siehe II.2.2) zu erhalten.

105 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Konfliktmanagement Biber (1337) Das Vorkommen des Bibers im Bereich der Linde hat sich erst jüngst etabliert. Konflikte treten in der Regel im Bereich menschlicher Siedlungen, wie der Stadt Burg Stargard sowie am Stadt- randbereich Neubrandenburg (Hinterste Mühle) sowie bei Aufforstungsflächen nahe der Habita- te auf. Insbesondere für die Wasserwirtschaft sind Biberaktivitäten z. B. im Stadtgebiet problematisch, da die Biberdämme in Stadtgebieten zu einem nicht kontrollierbaren Anstau und bei steigenden Wasserständen zur Überflutung der Stadtgebiete führen können. Deshalb bedarf es eines Bi- bermanagementes vor allem in Stadtgebieten, um die Aufgaben des Hochwasserschutzes zu gewährleisten. In Kleingärten und in Aufforstungen kann der Biber großen Unmut und materiellen Schäden ver- ursachen. Daher ist in erster Linie die Bevölkerung zu sensibilisieren. Information und Aufklä- rung durch Faltblätter, Material zum Schutz vor Biberschnitten sowie Ansprechpartner können aufkommende Konflikte vermeiden. Weiterhin sind Aufforstungen, die nahe der Biberhabitate liegen, bibersicher zu zäunen. Im Bereich der Forst ist eine Zäunung bis zu einer gesicherten Kultur (5 Jahre) empfehlenswert. Für das Management ist ein fachkundiger Ansprechpartner im Gebiet notwendig, um einen ge- eigneten Umgang mit konfliktreichen Biberdämmen zu ermöglichen.

Eremit* (1084*) Alle kartierten Waldhabitate zeigten nur eine sehr geringe Anzahl von Höhlenbäumen. Neben den Erhaltungsmaßnahmen: Erhalt der Brut- und Potenzialbäume des Eremiten* ist es zwingend notwendig Altholzbestände, Biotopbäumen, Altbäumen, Höhlenbäumen bis über die Zerfalls- phase in den Wäldern und an der Landwehr zu erhalten und zu entwickeln, damit auch zukünftig die Lebensräume des Eremiten* gesichert werden. Hiebsreife Bäume im Wald sind als Althol- zinseln und Altbäume auszuweisen und damit als zukünftige Höhlenbäume im Bestand zu be- lassen. Die Maßnahme ist sowohl für die Mopsfledermaus (1308) als auch für das Mausohr (1324) förderlich, da beide Arten auf Baumhöhlen als Quartier und speziell die Mopsfledermaus als Wochenstube angewiesen sind. Weiterhin profitieren auch die Waldvogelarten im SPA- Gebiet von der Erhöhung der Biotop- und Altbaumanzahl in den Waldflächen. Eine Fachliche Begleitung bei der Verkehrsicherung ist bei folgenden Habitatflächen zum Schutz des Eremiten* unumgänglich, damit Brutbäume des Eremiten* gesichert bleiben: Laubwald im Kleines Mühlenholz (Hinterste Mühle in Neubrandenburg), Landwehr in Neubrandenburg, Klüschenberg (Burg Stargard)

Großer Feuerfalter (1060) Der Erhalt der jetzigen Lebensraumstrukturen hat die höchste Priorität. Das quellige Seggenried in der Habitatfläche sollte sich von selbst schützen. Die Bestände mit R. hydrolapathum sind generell zu schonen, und nur wenn unbedingt notwendig teilweise pro Jahr zu mähen. In den trockeneren Randbereichen dagegen sollte durch Mahd ein möglichst reiches Blütenangebot erhalten werden (Nektarpflanzen zum Saugen für die Imagines). Das zweite südlichere Teilhabi- tat ist eine verlandende Randzone eines Kleingewässers, das sehr schwer betretbar ist. Hier umgibt das Imaginalhabitat ein breiter werdender Schilf- und Staudenflurgürtel, der kaum noch durchdringbar ist, aber das eigentliche Larvalhabitat nach außen hin schützt.

106 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Tabelle 22: Zusammenstellung der Maßnahmen

Maß- Legende Maßnahme- Ort Um- Adressat Objekt Erfolgs- Fin- nah- typ set- kontrolle an- me- zungs- zie- Nr. instru- rungs ment - in- stru- ment 001 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6, A3 uNB, StALU MS 3150, Erhalt des - sers, Hinterste Müh- 1355, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- le 1337 mes und des de im Einzugsgebiet, derzeitigen Erhaltungs- Konfliktmanagement Biber zustandes (LRT: C) 002 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Laubwald im R6, uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, Kleines Müh- A1, A3 1324, Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- lenholz, Hinter- 1308 mes und men, Höhlenbäumen bis über die ste Mühle in Verbesse- Zerfallsphase, Neubranden- rung des burg derzeitigen Fachliche Begleitung bei der Ver- Erhaltungs- kehrssicherung zustandes Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A4, V1 StALU MS, (Eremit: C) F 3, Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung Forstamt FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- dung 003 Strukturelemente belassen, Schutz Bach "Linde" R6, A1 uNB, StALU MS 3260, Erhalt des - westlich des 1355, Lebens- Kiessees 1337, raumtypes Gewässerunterhaltung nur in Gefah- 1096 und des der- rensituationen

107 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Maßnahmen der BVP Entwicklung A4 zeitigen Er- F 1 haltungszu- standes (LRT: B) 004 Erhalt extensiv genutzter Flächen im Schutz Linde zwischen R6, A3 uNB, StALU MS, 1355, Erhalt des - Einzugsgebiet (v. a. Wald), Burg Stargard Landwirtschafts- 1337, Lebensrau- Erhalt unbewirtschafteter Randstrei- und Neubran- betrieb 3260 mes bzw. fen an Gewässern, denburg des Wan- derkorridors Konfliktmanagement Biber Maßnahmen der BVP Entwicklung A4 FI 1

005 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Laubwald im R6, A1 uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, Kleines Müh- 1324, Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- lenholz, Linde- 1308 mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die niederung, und Verbes- Zerfallsphase Neubranden- serung des burg derzeitigen Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A8, V1 StALU MS, Erhaltungs- FI 3, Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung Forstamt zustandes FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- (Eremit: C) dung 006 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Laubwald im R6, A1 uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, Großen Müh- 1324, Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- lenholz, ver- 1308 mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die längerte Land- und Verbes- Zerfallsphase wehr, nördlich serung des Burg Stargard derzeitigen Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A8, V1 StALU MS, Erhaltungs- FI 3, Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung Forstamt zustandes FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- (Eremit: C) dung

108 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

007 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Laubwald im R6, A1 uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, Erhalt von Biotopbäu- Kleines Müh- 1324, Lebensrau- men, lenholz, Fünf- 1308 mes, Erhalt Altbäumen, Höhlenbäumen bis über eichen in Neu- und Verbes- die Zerfallsphase brandenburg serung des derzeitigen Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A8, V1 StALU MS, Erhaltungs- FI 3, Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung Forstamt zustandes FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- (Eremit: C) dung 008 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Landwehr in R6, A1 uNB 1084 Erhalt des - des Eremiten, der Lindenie- Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- derung Großes mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die Mühlenholz und Verbes- Zerfallsphase serung des derzeitigen Nachpflanzen von Eichen und Linden vorrrangige A8, V1 Erhaltungs- FI 3, Entwicklung zustandes FI 15 (Eremit: C)

009 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6 uNB 3150 Erhalt des - sers, östlich der Ka- Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- serne Fünfei- mes und des de im Einzugsgebiet, chen derzeitigen Erhaltungs- Erhalt extensiv genutzter Flächen im zustandes Einzugsgebiet (v. a. Wald) (LRT: A) 010 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Landwehr in R6, A1 uNB, StALU MS 1084 Erhalt des - des Eremiten, Neubranden- Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- burg mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die und Verbes- Zerfallsphase, serung des derzeitigen Fachliche Begleitung bei Verkehrssi-

109 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

cherung Erhaltungs- zustandes (Eremit: C)

Freistellen von Eichen, vorrangige A8 FI 3, Nachpflanzen von Eichen Entwicklung FI 15

011 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Landwehr in R6, uNB, StALU MS 1084 Erhalt des - des Eremiten, Neubranden- A1, A3 Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- burg mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die und Verbes- Zerfallsphase, serung des derzeitigen Behördliches Monitoring, Erhaltungs- Fachliche Begleitung bei Verkehrssi- zustandes cherung (Eremit: C) Freistellen von Eichen, vorrangige A8 FI 3, Nachpflanzen von Eichen Entwicklung FI 15

012 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Laubwaldrand R6, uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, im Großen A1, 1324, Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- Mühlenholz, 1308 mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die nördlich Burg und Verbes- Zerfallsphase Stargard serung des derzeitigen Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A8, V1 StALU MS, Erhaltungs- FI 3, Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung Forstamt zustandes FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- (Eremit: C)

110 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

dung 013 Erhalt des Grünlandes, Schutz, Pfle- Trockenbiotop- R6,A4, uNB, StALU MS, 6210 Erhalt des FI 4, Erhalt der extensiven Beweidung o- ge komplex 700 m A8, V1 Landschaftspfle- Lebens- FI 6, der Pflegemahd, nordöstlich von geverband, raumtypes, FI 15 Blankes Soll Landwirtschafts- Erhalt des Beseitigung von Gehölzen betrieb derzeitigen Erhaltungs- zustandes (LRT: B) 014 Erhalt des Grünlandes, Schutz, Pfle- Trockenrasen R6, uNB, StALU, 6210 Erhalt des FI 4, Erhalt der extensiven Beweidung o- ge am Großen A4, A8, Landschaftspfle- Lebens- FI 6, der Pflegemahd Mühlenholz V1 geverband, raumtypes, FI 15 800 m nördlich Landwirtschafts- Erhalt des des Eilsbergs betrieb derzeitigen Erhaltungs- zustandes (LRT: B) 015 Verhindern der Trittbelastung und des Schutz Bach "Linde" R6, uNB, StALU MS, 3260, Erhalt des Nährstoffeintrages durch Weidetiere zwischen dem A1, Landwirtschafts- 1355, Lebensrau- z. B: durch Auszäunen der Weideflä- Großen Müh- betrieb 1337, mes, Erhalt chen lenholz und 1096 und Verbes- Burg Stargard serung des Anlage von Gewässerrandstreifen vorrangige A4, A8, derzeitigen FI 1, und Gehölzsäumen, Entwicklung V1 Erhaltungs- FI 6, Maßnahmen der BVP zustandes FI 15 (LRT:C) 016- Erhalt als Habitat des Fischotters und Schutz Gräben in der R6 uNB 1355, Erhalt des - 017 des Bibers Lindeniederung 1337 Lebensrau- angrenzend an mes das Große Mühlenholz 018 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Laubwald im R6, A1 uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, Großen Müh- 1324, Lebensrau-

111 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- lenholz, nörd- 1308 mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die lich Burg Star- und Verbes- Zerfallsphase gard serung des derzeitigen Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A8, V1 StALU MS, FI 3, Erhaltungs- Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung Forstamt zustandes FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- (Eremit: C) dung 019 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Laubwald im R6, A1 uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, Großen Müh- 1324, Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- lenholz, nörd- 1308 mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die lich Burg Star- und Verbes- Zerfallsphase gard serung des derzeitigen Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A8, V1 StALU MS, Erhaltungs- FI 3, , Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung Forstamt zustandes FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- (Eremit: C) dung 020 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Eilsberg, Burg R6, A1 uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, Stargard 1324, Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- 1308 mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die und Verbes- Zerfallsphase serung des derzeitigen Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A8, V1 StALU MS, Erhaltungs- FI 3, Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung Forstamt zustandes FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- (Eremit: C) dung 021 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6 uNB 3150, Erhalt des - sers, nördlich des 1166, Lebensrau- Erhalt extensiv genutzter Flächen im Eilsbergs 1355, mes, Erhalt Einzugsgebiet (v. a. Wald), 1337 des derzeiti- gen Erhal- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- tungszu- de im Einzugsgebiet standes

112 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

(LRT: C, Kamm- molch: B) 022 Konfliktmanagement Biber (zur Ver- Schutz Linde in Burg R6, A3 uNB, StALU MS 1355, Erhalt des - meidung der Hochwassergefahr Stargard 1337 Lebens- durch Biberdämme), raums / Erhalt extensiv genutzter Flächen im Wanderkor- Einzugsgebiet, ridors Erhalt unbewirtschafteter Randstrei- fen an Gewässern Maßnahmen der BVP Entwicklung A4 FI 1

023 Erhalt der geringst möglichen Ge- Schutz Bach "Linde" in R6, A1 uNB, StALU MS, 3260, Erhalt des - wässerunterhaltung, Burg Stargard Gemeinde 1355, Lebensrau- Reduzierung der punktuellen Nähr- 1337, mes, Erhalt stoffbelastung nach Prüfung 1096 und Verbes- serung des Maßnahmen der BVP, vorrangige A4 derzeitigen FI 1 Anlage von Gehölzsäumen und Ge- Entwicklung Erhaltungs- wässerrandstreifen (in Absprache mit zustandes den Eigentümern) (LRT: C) 024 Erhalt des Wasserstandes der an- Schutz Hochstauden- R6, A8 uNB 6430 Erhalt des FI 7 grenzenden Linde, flur an der Lin- Lebensrau- Offenhaltung durch Beseitigung von Pflege de im nördli- mes und des Gehölzen chen derzeitigen Erhaltungs- zustandes (LRT: B) 025 Konfliktmanagement Biber (zur Ver- Schutz Linde in Burg R6 uNB, StALU MS 1355, Erhalt des FI 7 meidung der Hochwassergefahr Stargard 1337 Lebens- durch Biberdämme) raums /

113 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Maßnahmen der BVP Entwicklung A4 Wanderkor- FI 1 ridors 026 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Mühlenteich R6 uNB 3150, Erhalt des - sers am Klüschen- 1355, Lebensrau- berg in Burg 1337 mes und des Stargard derzeitigen Erhaltungs- zustandes (LRT: B) 027 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Klüschenberg, R6, A1 uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, Burg Stargard 1324, Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- 1308 mes und des men, Höhlenbäumen bis über die derzeitigen Zerfallsphase, Erhaltungs- zustandes Fachliche Begleitung bei der Ver- (Eremit: C) kehrssicherung Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A8, V1 StALU MS, FI 3, Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung Forstamt FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- dung 028 Konfliktmanagement Biber (zur Ver- Schutz Linde in Burg R6 uNB, StALU MS 1355, Erhalt des - meidung der Hochwassergefahr Stargard nord- 1337 Lebens- durch Biberdämme) westlich raums / Klüschenberg Wanderkor- Maßnahmen der BVP Entwicklung A4 FI 1 ridors

029 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6 uNB 3150 Erhalt des - sers, südlich des Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- Burgbergs mes und des de im Einzugsgebiet, Burg Stargard derzeitigen Erhaltungs- Erhalt extensiv genutzter Flächen im zustandes Einzugsgebiet (LRT: A)

114 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

030 Erhalt des Grünlandes Schutz Flachland- R6, uNB, 6510 Erhalt des - Mähwiese süd- Lebensrau- lich der Burg mes und des

Stargarder derzeitigen Erhalt vorhandener Grünlandnutzung Pflege Burg V1 StALU / Land- Erhaltungs- FI 4 schaftspflegever- zustandes band, Landwirt- (LRT: A) schaftsbetrieb 031 - Erhalt der jetzigen Lebensraumstruk- Schutz Feuchtwiesen R6, uNB Großer Erhalt des - 032 turen, südwestlich A3, Feuer- Lebensrau- Erhalt der Bestände mit R. hydrola- Burg Stargard falter mes und des pathum (nur teilweise Mahd pro Jahr) südlich der derzeitigen Burg Burg Erhaltungs- Erhalt der Wasserstände, Stargard zustandes

Erhalt unbewirtschafteter Randstrei- (Großer fen an Gewässern, Feuerfalter: behördliches Monitoring B)

Erhalt des reichen Blütenangebot Pflege FI 7 trockener Randbereiche durch Mahd R6 033 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6 uNB 3150 Erhalt des - sers, südlich Burg Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- Stargard mes und des de im Einzugsgebiet, derzeitigen Erhaltungs- Erhalt extensiv genutzter Flächen im zustandes Einzugsgebiet (LRT: A) 034 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Waldgewässer R6, R8 uNB, Landwirt- 3150 Erhalt des - sers und der Pufferzonen nordöstlich von schaftsbetrieb Lebensrau- Holldorf mes, Erhalt Verbesserung des Wasserhaushaltes vorrangige A4, A8 StALU MS, FI 1, und Verbes- Entwicklung Forstamt, Land- FI 15 serung des wirtschaftsbetrieb derzeitigen

115 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Erhaltungs- zustandes (LRT: C) 035 Erhalt extensiv genutzter Flächen im Schutz Linde im Pa- R6 uNB, Forstamt 1355, Erhalt des - Einzugsgebiet (v. a. Wald), penholz 1337, Lebensrau- Erhalt unbewirtschafteter Randstrei- 3260 mes und des fen an Gewässern, derzeitigen Erhaltungs- Belassen von Strukturelementen im zustandes Gewässer, (Fischot- angrenzende Aufforstungen bibersi- ter/Biber: B) cher zäunen Maßnahmen der BVP Entwicklung A4 FI 1

036 Gewässerunterhaltung nur in Gefah- Schutz Bach "Linde" R6, R8 uNB, Landwirt- 3260, Erhalt des - rensituationen, im östlichen schaftsbetrieb 1355, Lebensrau- Verhindern der Trittbelastung und des Teil des Pa- 1337, mes, Erhalt Nährstoffeintrages durch Weidetiere penholzes 1096 und Verbes- z. B: durch Auszäunen der Weideflä- serung des chen derzeitigen Erhaltungs- Maßnahmen der BVP, vorrangige A4, A8 StALU MS, zustandes FI 1, Anlage von Gehölzsäumen und Ge- Entwicklung Landwirtschafts- (LRT: C) FI 15 wässerrandstreifen (Ergänzen beste- betrieb hender Gehölzsäume und Randstrei- fen) in Absprache mit den Eigentü- mern 037 Strukturelemente belassen, Schutz Bach "Linde" R6, A1 uNB, StALU MS 3260, Erhalt des - Reduzierung des Sedimenteintrages, im Papenholz 1355, Lebens- 1337, raumtypes, Gewässerunterhaltung nur in Gefah- 1096 Erhalt des rensituationen

116 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Maßnahmen der BVP Entwicklung A4 StALU MS derzeitigen FI 1 Erhaltungs- zustandes (LRT: B) 038 Strukturelemente belassen, Schutz Bach "Linde" R6, uNB, StALU MS 3260, Erhalt des - Gewässerunterhaltung nur in Gefah- östlich der A1, 1355, Lebensrau- rensituationen Teschendorfer 1337, mes, Erhalt Chaussee 1096 und Verbes- Erhöhung der Strukturvielfalt im Ufer- vorrangige A4, A8 StALU MS serung des FI 1, und Sohlbereich, Entwicklung derzeitigen FI 7, Maßnahmen der BVP Erhaltungs- FI 15 zustandes (LRT: C) 039 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers, südlich der schaftsbetrieb 1188, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- L 33, westlich 1166 mes und des de im Einzugsgebiet, Dewitz derzeitigen Erhaltungs- Erhalt des Grünlandes zustandes (LRT: A, Rotbauch- unke/ Kamm- molch: B) 040 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Ackersoll süd- R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers, westlich von schaftsbetrieb 1188, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- Dewitz 1166 mes und des de im Einzugsgebiet derzeitigen Erhaltungs- Vergrößerung der Pufferzonen wünschens- A8 StALU MS, zustandes F15, werte Ent- Landwirtschafts- (LRT: B, F17 wicklung betrieb Rotbauch- unke/ Kamm-

117 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

molch: B) 041 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Ackersoll mit R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen, Insel westlich schaftsbetrieb 1188, Lebens- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- von Dewitz 1166 raumtypes, de im Einzugsgebiet Erhalt des derzeitigen Erhaltungs- zustandes (LRT: B) 042 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen, südwestlich schaftsbetrieb 1355, Lebens- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- von Dewitz 1337, raumtypes, de im Einzugsgebiet 1188, Erhalt des 1166 derzeitigen Erhaltungs- zustandes (LRT: B) 043 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Weiher süd- R6 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers, westlich schaftsbetrieb 1355, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- Dewitz 1337, mes, Erhalt de im Einzugsgebiet, 1188 und Verbes- serung des Erhalt des Grünlandes im Umfeld derzeitigen Extensivierung der angrenzenden vorrangige A4, A8, StALU MS, Erhaltungs- FI 1, Grünlandflächen, Entwicklung V1 Landwirtschafts- zustandes FI 2, Schaffung von Pufferzonen, betrieb (LRT: C, FI4, Rotbauch- FI 15, Entschlammung unke: B) FI 16 044 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz temporäres R6, R8 uNB, Landwirt- 1166 Erhalt des - sers und der Pufferzonen Ackersoll schaftsbetrieb Lebensrau- südwestlich mes und Dewitz Verbesse-

118 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Verbesserung des Wasserhaushaltes vorrangige A4, A8, StALU MS, rung des FI 1, Entwicklung V1 Landwirtschafts- derzeitigen FI 15 betrieb Erhaltungs- zustandes (Kamm- molch: C) 045 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers, südwestlich schaftsbetrieb 1355, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- Dewitz 1337 mes (Fisch- de im Einzugsgebiet, otter: C) Erhalt des Grünlandes im Umfeld 046- Erhalt als Habitat des Fischotters und Schutz Grabensystem R6 uNB 1355, Erhalt des - 053 des Bibers nördlich Ro- 1337 Lebensrau- (Erhalt des Wasserstandes) senwiese mes 054- Maßnahmen der BVP, wünschens- Rosenwiese A4, A8, StALU MS, 3260, Erhalt des FI 1, 058 Renaturierung begradigter Abschnit- werte Ent- bei Teschen- V1 Landwirtschafts- 1092, Lebensrau- FI 15 te, wicklung dorfer Wehr betrieb 1355, mes, Erhalt 1337 und Verbes- Schaffung von Retentionsflächen serung des zum Wasserrückhalt in Moorstandor- derzeitigen ten, zur Abflussverzögerung sowie Erhaltungs- zum Sediment- und Nährstoffrückhalt, zustandes Entwicklung von ungenutzten Puffer- (Fischot- streifen an Gewässern, ter/Biber: C), Umsetzung der Maßnahmen in Ab- Verbesse- hängigkeit von Flächenverfügbarkeit rung des LRT 3260 im flussabwärts liegenden Bereich 059 Erhalt als Habitat des Fischotters und Schutz Graben um die R6 uNB 1355, Erhalt des - des Bibers Rosenwiese 1337 Lebensrau-

119 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

(Erhalt des Wasserstandes) mes 060 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6, R8 uNB, StALU MS, 1188, Erhalt des - sers nördlich von Landwirtschafts- 1166 Lebensrau- Teschendorf betrieb mes, Erhalt Pflege A4, A8 FI 7, und Verbes- Offenhaltung durch Beseitigung von FI 15 serung des Gehölzen derzeitigen Verbesserung des Wasserhaushal- wünschens- A4, A8, Erhaltungs- FI 1, tes, werte Ent- V1 zustandes FI 15 (Rotbauch- Vergrößerung der Pufferzonen wicklung unke/ Kamm- molch: C) 061- Erhalt als Habitat des Fischotters und Schutz Gräben im Um- R6 uNB 1355, Erhalt des - 064 des Bibers feld der Ro- 1337 Lebensrau- (Erhalt des Wasserstandes) senwiese mes 065 Erhalt extensiv genutzter Flächen im Schutz Linde Rosen- R6 uNB, Landwirt- 1355, Erhalt des - Einzugsgebiet (v. a. Wald), wiese bis schaftsbetrieb, 1337, Lebensrau- Erhalt unbewirtschafteter Randstrei- nordwestlich Forstamt 3260, mes und des fen an Gewässern, Leppin A229 derzeitigen Erhaltungs- Belassen von Strukturelementen im zustandes Gewässer, (Fischot- angrenzende Aufforstungen bibersi- ter/Biber: B) cher zäunen Maßnahmen der BVP vorrangige A4 StALU MS FI 1 Entwicklung

066 Strukturelemente belassen, Schutz Linde südlich R6 uNB, uWB 3260, Erhalt des - Gewässerunterhaltung nur in Gefah- Dewitz, nord- 1355, Lebensrau-

120 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

rensituationen westlich Ro- 1337, mes, Erhalt senhagen 1096, und Verbes- Erhöhung der Strukturvielfalt im Ufer- vorrangige A1, A4, StALU MS, uWB FI 1, A229 serung des und Sohlbereich, Entwicklung A8 derzeitigen FI 15 Maßnahmen der BVP Erhaltungs- zustandes (LRT: C) 067 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Waldgewässer R6 uNB 3150, Erhalt des - sers, südöstlich von A089, Lebensrau- Erhalt extensiv genutzter Flächen im Dewitz A127 mes und des Einzugsgebiet (v. a. Wald) derzeitigen Erhaltungs- Verbesserung des Wasserhaushaltes vorrangige A4, A8 StALU MS, zustandes FI 1, Entwicklung Forstamt (LRT: B) FI 15 068 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Moorweiher R6, R8 uNB, Landwirt- 7140, Erhalt des - sers, nordwestlich schaftsbetrieb 3150, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- Rosenhagen 1355, mes, Erhalt de im Einzugsgebiet 1337, des derzeiti- 1166, gen Erhal- Schaffung von Pufferzonen, wünschens- A4 A073, tungszu- FI 7 A074, standes Extensivierung der angrenzenden werte Ent- wicklung A081, (LRT 3150: Nutzflächen A089, A, LRT Reduktion des Gehölzaufwuchses A127 7140: B) (problematisch weil Insellage) 069 Strukturelemente belassen, Schutz Linde zwischen R6 uNB, uWB, 3260, Erhalt des - Gewässerunterhaltung nur in Gefah- L33 und Landwirtschafts- 1355, Lebensrau- rensituationen MST40 (Ro- betrieb 1337, mes, Erhalt senhagener 1096, und Verbes- Straße), süd- A229 serung des Maßnahmen der BVP, vorrangige östlich Dewitz A4, V1 derzeitigen FI 1 bei anschließendem Grünland Aus- Entwicklung Erhaltungs- dehnung des Gewässerrandstreifens zustandes auf mindestens 10 m Breite vergrö- (LRT: C)

121 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

ßern

070 Erhalt der geringst möglichen Ge- Schutz Linde südöst- R6 uNB, uWB, 3260, Erhalt des - wässerunterhatlung lich Marienhof, Landwirtschafts- 1355, Lebensrau- nordwestlich betrieb 1337, mes, Erhalt Leppin 1096, und Verbes- Erhöhung Strukturvielfalt im Ufer- und vorrangige A1, A4, StALU MS, uWB, FI 1, A229 serung des Sohlbereich, Entwicklung A8, V1 Landwirtschafts- FI 4, derzeitigen betrieb FI 15 Schaffung von Pufferzonen, Erhaltungs- Maßnahmen der BVP, zustandes Anlage von Gehölzsäumen und Ge- (LRT: C) wässerrandstreifen (Ergänzen) in Absprache mit den Eigentümern, Rückbau von Uferbefestigungen in Absprache mit den Eigentümern 071 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Waldgewässer R6 uNB, Forstamt 3150, Erhalt des - sers, südöstlich von A089, Lebensrau- Erhalt extensiv genutzter Flächen im Marienhof A127 mes, Erhalt Einzugsgebiet (v. a. Wald) und Verbes- serung des Verbesserung des Wasserhaushaltes vorrangige A4, A8 StALU MS, derzeitigen FI 1, Entwicklung Forstamt Erhaltungs- FI 15 zustandes (LRT: C) 072 Strukturelemente belassen, Schutz Linde südlich R6, A1 uNB, uWB 3260, Erhalt des - Gewässerunterhaltung nur in Gefah- Kaserne Cölpin 1355, Lebens- rensituationen 1337, raumtypes, 1096 Erhalt des Maßnahmen der BVP Entwicklung A4 StALU MS, uWB derzeitigen FI 1 Erhaltungs- zustandes

122 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

(LRT: B)

073 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Waldgewässer R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des sers und der Pufferzonen, südlich von schaftsbetrieb A089, Lebens- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- Cölpin, nördlich A127 raumtypes, de im Einzugsgebiet Leppin Erhalt des derzeitigen Erhaltungs- zustandes (LRT: C) 074 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleines Wald- R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des sers und der Pufferzonen, gewässer süd- schaftsbetrieb A089, Lebens- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- lich Cölpin A127 raumtypes, de im Einzugsgebiet Erhalt des derzeitigen Erhaltungs- zustandes (LRT: C) 075 Strukturelemente belassen, Schutz Linde südlich R6, A1 uNB, uWB 3260, Erhalt des - Gewässerunterhaltung nur in Gefah- Cölpin 1355, Lebensrau- rensituationen 1337, mes, Erhalt 1096, und Verbes- Erhöhung der Strukturvielfalt im Ufer- vorrangige A4, A8 StALU MS, uWB A229 serung des FI 1, und Sohlbereich, Entwicklung derzeitigen FI 15 Maßnahmen der BVP Erhaltungs- zustandes (LRT: C) 076 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Gewässer öst- R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des sers und der Pufferzonen, lich von Mari- schaftsbetrieb 1355, Lebens- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- enhof 1188, raumtyp, de im Einzugsgebiet 1166, Erhalt des A073, derzeitigen

123 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

A074, Erhaltungs- A089, zustandes A127 (LRT: B) 077 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Waldgewässer R6 uNB 3150, Erhalt des - sers, östlich von Ma- A081, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- rienhof A089, mes und des de im Einzugsgebiet, A127 derzeitigen Erhaltungs- Erhalt extensiv genutzter Flächen im zustandes Einzugsgebiet (v. a. Wald) (LRT: B) 078 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Flachwasser- R6, uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen, see nördöstlich R8, schaftsbetrieb 1355, Lebens- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- von Marienhof A073, raumtypes, de im Einzugsgebiet A074, Erhalt des A081, derzeitigen A089, Erhaltungs- A127 zustandes (LRT: C) 079 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen, an der Straße schaftsbetrieb, 1188, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- K 40 NO Mari- Gemeinde A089, mes, Erhalt de im Einzugsgebiet enhof A127 des derzeiti- gen Erhal- Offenhaltung durch Beseitigung von wünschens- A4, A8, StALU MS, Land- tungszu- FI 15 Gehölzen werte Ent- V1 schaftspflege- standes wicklung verband (LRT: C, Rotbauch- unke: B) Müll entfernen vorrangige Entwicklung 080 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6, R8 uNB, Landwirt- 3150 Erhalt des - sers, östlich von Ma- schaftsbetrieb Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- rienhof mes und des de im Einzugsgebiet derzeitigen

124 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Schaffung von Pufferzonen, wünschens- A4, A8, StALU MS, Erhaltungs- FI 1, zustandes Offenhaltung durch Beseitigung von werte Ent- V1 Landwirtschafts- FI 15 (LRT: B) Gehölzen wicklung betrieb 081 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen, westlich von schaftsbetrieb 1166, Lebens- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- Cölpin am A081, raumtypes, de im Einzugsgebiet Waldrand A089, Erhalt des A127 derzeitigen Erhaltungs- zustandes (LRT: B) 082 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Ackersoll west- R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen, lich von Cölpin schaftsbetrieb 1188, Lebens- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- 1166, raumtypes, de im Einzugsgebiet A073, Erhalt des A074, derzeitigen A089, Erhaltungs- A127 zustandes (LRT: C) 083 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen, am Waldrand schaftsbetrieb 1188, Lebens- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- westlich von 1166, raumtypes, de im Einzugsgebiet Cölpin A073, Erhalt des A074, derzeitigen A081, Erhaltungs- A089, zustandes A127 (LRT: B) 084 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Ackersoll west- R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen lich von Cölpin schaftsbetrieb 1166, Lebensrau- A089, mes und des A127 derzeitigen

125 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Verbesserung des Wasserhaushaltes vorrangige A4, A8 StALU MS, Erhaltungs- FI 1, Entwicklung Landwirtschafts- zustandes FI 15 betrieb (LRT: B, Kamm- molch: B) 085 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Ackersoll west- R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen, lich von Cölpin schaftsbetrieb 1188, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- 1166, mes, Erhalt de im Einzugsgebiet A089, des derzeiti- A127 gen Erhal- tungszu- standes (LRT: B) 086 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Ackersoll west- R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen, lich von Cölpin schaftsbetrieb 1188, Lebens- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- / Kläranlage 1166, raumtypes, de im Einzugsgebiet A089, Erhalt des A127 derzeitigen Erhaltungs- zustandes (LRT: B) 087 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Ackersoll west- R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen, lich von Cölpin, schaftsbetrieb 1188, Lebens- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- südlich der A089, raumtypes, de im Einzugsgebiet Kläranlage A127 Erhalt des derzeitigen Erhaltungs- zustandes (LRT: B) 088 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Ackersoll west- R6, uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des sers und der Pufferzonen, lich von Cölpin R8, schaftsbetrieb 1188, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- A089, mes und des de im Einzugsgebiet, A127 derzeitigen

126 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Erhaltungs- Offenhaltung durch Beseitigung von Pflege zustandes FI 7, (LRT: B, Gehölzen bei aufkommender Suk- A4, A8 FI 15 zession Rotbauch- unke: B) 089 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Gewässer süd- R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen, lich der Klein- schaftsbetrieb 1355, Lebens- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- gartenanlage in A073, raumtypes, de im Einzugsgebiet Cölpin A074, Erhalt des A081, derzeitigen A089, Erhaltungs- A127 zustandes (LRT: C) 090 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6, R8 uNB, Gemeinde, 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen, neben Kläran- Landwirtschafts- 1355, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- lage Cölpin betrieb A073, mes, Erhalt de im Einzugsgebiet A074, und Verbes- A081, serung des Entschlammung, vorrangige A4, A8, StALU MS A089, derzeitigen FI 1, Minimierung des Nährstoffeintrages Entwicklung V1 A127 Erhaltungs- FI 15 aus Kläranlagenablauf zustandes (LRT: C) 091 Erhalt als Habitat des Fischotters, Schutz Graben west- R6 uNB 1355 Erhalt des - Erhalt und Verbesserung der vorhan- lich Cölpin Lebensrau- denen Wasserstände im Einzugsge- mes biet 092 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Waldgewässer R6 uNB 3150, Erhalt des - sers, südlich des A089, Lebensrau- Erhalt extensiv genutzter Flächen im Tannenbruchs A127 mes, Erhalt Einzugsgebiet (v. a. Wald) und Verbes- serung des Verbesserung des Wasserhaushal- vorrangige A4, A8 StALU MS, derzeitigen FI 1, tes, Entwicklung Forstamt Erhaltungs- FI 15

127 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

ggf. Renaturierung Gewässer durch zustandes Entschlammung (LRT: C) 093 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Blankkolk R6 uNB 3150, Erhalt des - sers, Waldgewässer A089, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- nördlich Mari- A127 mes und des de im Einzugsgebiet, enhof derzeitigen Erhaltungs- Erhalt extensiv genutzter Flächen im zustandes Einzugsgebiet (v. a. Wald) (LRT: B) 094 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Ackersoll west- R6 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers, lich von Mari- schaftsbetrieb 1166, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- enhof A081, mes und des de im Einzugsgebiet, A089, derzeitigen A127 Erhaltungs- Erhalt des Grünlandes im Umfeld zustandes (LRT: A, Kamm- molch: A) 095 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6, uNB, Landwirt- 1355, Erhalt des FI 4 sers und der Pufferzonen, mit großen R8, V1 schaftsbetrieb 1188, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- Verlandungs- 1166, mes, Erhalt de im Einzugsgebiet bereichen A073, des derzeiti- nordwestlich A074, gen Erhal- Marienhof A081, tungszu- A089, standes A127 (Rotbauch- unke/ Kamm- molch: A) 096 - Erhalt als Habitat des Fischotters Schutz Feuchtgebiete R6, uNB 1355, Erhalt des - 097 im Wald am A089 Lebensrau- Erhalt und Verbesserung der vorhan- wünschens- A4, A8 StALU MS, FI 1, Voßbruch mes denen Wasserstände im Einzugsge- werte Ent- Forstamt FI 2, biet wicklung FI 7,

128 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

FI 15, FI 16 098 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Waldgewässer R6 uNB, Forstamt 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen südlich von A089, Lebensrau- Pragsdorf A127 mes und des derzeitigen Verbesserung des Wasserhaushaltes vorrangige A4, A8 Erhaltungs- FI 1, Entwicklung zustandes FI 15 (LRT: B) 099 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Drögesee R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers und der Pufferzonen, schaftsbetrieb 1355, Lebens- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- 1166, raumtypes, de im Einzugsgebiet A073, Erhalt des A074, derzeitigen A081, Erhaltungs- A089, zustandes A127 (LRT: B) 100 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Weiher am R6, uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers, Forsthaus schaftsbetrieb 1355, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- Bannenbrück 1337, mes, Erhalt de, A073, und Verbes- A074, serung des Erhalt extensiv genutzter Flächen im A081, derzeitigen Einzugsgebiet (v. a. Wald) A089, Erhaltungs- Prüfung und ggf. Einstellen der Nähr- vorrangige A4, A8 StALU MS, A127 zustandes FI 1, stoffbelastung des angrenzenden Entwicklung Landwirtschafts- (LRT: C) FI 7, Grabens (östlich einmündender Gra- betrieb FI 15 ben aus Agrarflächen)

101 Erhalt als Habitat des Fischotters und Schutz Voßbruch und R6 uNB 1355, Erhalt des - des Bibers, Rowabach 1337, Lebensrau- Erhalt der Wasserstände, A073, mes A074, Erhalt extensiv genutzter Flächen im

129 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Einzugsgebiet (v. a. Wald) A081, A089, A127 102 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Laubwald im R6, A1 uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, Wald am Voß- 1324, Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- bruch 1308, mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die A072, und Verbes- Zerfallsphase A073, serung des A074, derzeitigen Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A4, A8, StALU MS, A089, Erhaltungs- FI 2, , Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung V1 Forstamt A236, zustandes FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- A238, (Eremit: C) dung A320 103 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Waldgewässer R6 uNB, Forstamt 3150, Erhalt des - sers, nordöstlich des A089, Lebensrau- Erhalt extensiv genutzter Flächen im Suhrenbruchs A127 mes, Erhalt Einzugsgebiet (v. a. Wald) und Verbes- serung des Verbesserung des Wasserhaushal- vorrangige A4, A8 StALU MS, derzeitigen FI 1, tes, ggf. Renaturierung Gewässer Entwicklung Forstamt Erhaltungs- FI 15 durch Entschlammung zustandes (LRT: C) 104 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Laubwald im R6 uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, Wald am Voß- 1324, Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- bruch 1308, mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die A072, und Verbes- Zerfallsphase A073, serung des A074, derzeitigen Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A1, A4, StALU MS, A089, Erhaltungs- FI 2, Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung A8, V1 Forstamt A236, zustandes FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- A238, (Eremit: C) dung A320 105 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Waldgewässer R6 uNB, Forstamt 3150, Erhalt des -

130 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

sers, nördlich Dewitz A089, Lebensrau- Erhalt extensiv genutzter Flächen im A127 mes, Erhalt Einzugsgebiet (v. a. Wald) und Verbes- serung des Verbesserung des Wasserhaushal- vorrangige A4, A8 StALU MS, derzeitigen FI 1, tes, ggf. Renaturierung Gewässer Entwicklung Forstamt Erhaltungs- F 2, durch Entschlammung zustandes FI 15 (LRT: C) 106 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Laubwald im R6, A1 uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, Wald am Voß- 1324, Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- bruch 1308, mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die A072, und Verbes- Zerfallsphase A073, serung des A074, derzeitigen Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A4, A8, StALU MS, A089, Erhaltungs- FI 2, Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung V1 Forstamt A236, zustandes FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- A238, (Eremit: C) dung A320 107 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Waldgewässer R6 uNB, Forstamt 3150, Erhalt des - sers, südlich des A089, Lebensrau- Erhalt extensiv genutzter Flächen im Suhrenbruchs A127 mes, Erhalt Einzugsgebiet (v. a. Wald) und Verbes- serung des Verbesserung des Wasserhaushal- vorrangige A4, A8 StALU MS, derzeitigen FI 1, tes, ggf. Renaturierung Gewässer Entwicklung Forstamt Erhaltungs- FI 15 durch Entschlammung zustandes (LRT: C) 108 Erhalt als Habitat des Fischotters, Schutz Feuchtgebiete R6 uNB, Forstamt 1355, Erhalt des - Erhalt und ggf. Verbesserung der wünschens- im Stargarder A089 Lebensrau- vorhandenen Wasserstände im Ein- werte Ent- Stadtforst mes zugsgebiet wicklung Standor- tübungsplatz Kreuzbruchhof

131 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

109 Erhalt als Habitat des Fischotter, Schutz Feuchtgebiet R6 uNB, Forstamt 1355, Erhalt des - Erhalt und ggf. Verbesserung der wünschens- im Wald am A089 Lebensrau- vorhandenen Wasserstände im Ein- werte Ent- Voßbruches mes zugsgebiets wicklung 110 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Laubwald im R6, A1 uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, Wald am Voß- 1324, Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- bruch 1308, mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die A072, und Verbes- Zerfallsphase A073, serung des A074, derzeitigen Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A4, A8, StALU MS, A089, Erhaltungs- FI 2, Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung V1 Forstamt A236, zustandes FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- A238, (Eremit: C) dung A320 111 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleingewässer R6 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers, im Grünland schaftsbetrieb 1188, Lebensrau- Erhalt des Grünlandes im Umfeld nordwestlich 1166, mes und Dewitz A073, Verbesse- Verbesserung des Wasserhaushaltes vorrangige A4, A8, StALU MS, A074, rung des FI 1, Schaffung von Pufferzonen Entwicklung V1 Landwirtschafts- A089, derzeitigen FI 4; betrieb A127 Erhaltungs- FI 15 zustandes (LRT: C) 112 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Laubwald im R6, A1 uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, Wald am Voß- 1324, Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- bruch 1308, mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die A072, und Verbes- Zerfallsphase A073, serung des A074, derzeitigen Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A4, A8, StALU MS, A089, Erhaltungs- FI 2, Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung V1 Forstamt A236, zustandes FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- A238, (Eremit: C) dung A320

132 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

113 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Waldsoll östlich R6, R8 uNB, Forstamt, 1188 Erhalt des - sers, Kreutzbruchhof Landwirtschafts- Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- betrieb mes, Erhalt de im Einzugsgebiet und Verbes- serung des Schaffung von Pufferzonen, wünschens- A4, A8, StALU MS, derzeitigen FI 1, Offenhaltung durch Beseitigung von werte Ent- V1 Forstamt, Land- Erhaltungs- FI 15 Gehölzen wicklung wirtschaftsbetrieb zustandes (Rotbauch- unke: C) 114 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Kleine See- R6, uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers, blänke (Ge- R8, schaftsbetrieb 1355, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- wässer östl. 1337, mes, Erhalt de im Einzugsgebiet Kreuzbruchhof) A073, und Verbes- A074, serung des Schaffung von Pufferzonen, vorrangige V1 StALU MS, A081, derzeitigen FI 4 Extensivierung der angrenzenden Entwicklung Landwirtschafts- A089, Erhaltungs- Nutzflächen betrieb A127 zustandes (LRT:C) 115 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Große See- R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers, blänke (Ge- schaftsbetrieb 1355, Lebensrau- Erhalt der vorhandenen Wasserstän- wässer östl. 1337, mes, Erhalt de im Einzugsgebiet Kreuzbruchhof) A073, und Verbes- A074, serung des Schaffung von Pufferzonen vorrangige A4, A8, StALU MS, A081, derzeitigen FI 1, Extensivierung der angrenzenden Entwicklung V1 Landwirtschafts- A089, Erhaltungs- FI 2, Nutzflächen, betrieb A127 zustandes FI 7, FI 15 Entschlammung (LRT:C) 116 Erhalt des naturnahen Kleingewäs- Schutz Verlandender R6, R8 uNB, Landwirt- 3150, Erhalt des - sers Weiher westl. schaftsbetrieb 1355, Lebensrau- Cölpin 1188, mes, Erhalt A073, des derzeiti-

133 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Vergrößerung der Pufferzonen, wünschens- A4, A8, StALU MS, A074, gen Erhal- FI 1 A081, tungszu- Verbesserung des Wasserhaushaltes werte Ent- V1 Landwirtschafts- A089, standes (bereits in Planung) wicklung betrieb A127 (LRT: B, Rotbauch- unke: B) 117 Erhalt der Brut- und Potenzialbäume Schutz Laubwald im R6, A1 uNB, Forstamt 1084, Erhalt des - des Eremiten, Wald am Voß- 1324, Lebensrau- Erhalt von Biotopbäumen, Altbäu- bruch 1308, mes, Erhalt men, Höhlenbäumen bis über die A072, und Verbes- Zerfallsphase A073, serung des A074, derzeitigen Mehrung der Höhlenbäume und vorrangige A4, A8, StALU MS, A089, Erhaltungs- FI 2, Uralteichen u. a. durch Belassen von Entwicklung V1 Forstamt A236, zustandes FI 15 Bäumen mit beginnender Höhlenbil- A238, (Eremit: C) dung A320 118 Erhalt der geringst möglichen Ge- Schutz Bach "Linde" R6, A1 StALU MS, Ei- 3260, Erhalt des - wässerunterhaltung südwestlich der gentümer/Nutzer 1355, Lebensrau- Neubranden- 1337, mes, Erhalt burger Oststadt 1096 und Verbes- serung des Maßnahmen der BVP, vorrangige A4, A8 derzeitigen FI 1, Anlage von Gehölzsäumen und Ge- Entwicklung Erhaltungs- FI 7, wässerrandstreifen (Ergänzen beste- zustandes FI 15 hender Gehölzsäume und Randstrei- (LRT: C) fen) 119 Erhalt des kalkreichen Niedermoors, Schutz kalkreiche R6, V1 uNB 7230 Erhalt des FI 7, Feuchtwiese Lebensrau- FI 9 südlich der mes, Erhalt periodische Pflegemahd mit Abfuhr Pflege Burg in Burg und Verbes- des Mähgutes (alle 3 bis 5 Jahre) serung des (nur in Verbindung mit Renaturierung derzeitigen langfristig Erhalt möglich, siehe vor- Erhaltungs- rangige Entwicklung)

134 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Rückbau von Entwässerungsanlagen, vorrangige A4, A8 StALU MS zustandes FI 1, (LRT: C) Anhebung der Wasserstände im Ein- Entwicklung FI 15, zugsgebiet (soweit möglich) FI 16 120 Schaffung der Otterdurchgängigkeit wünschens- Zufluss der A4, A8 StALU MS Fischot- Schaffung FI 2, werte Ent- Linde auf Höhe ter eines barrie- FI 7, wicklung des Standor- refreien FI 15 tübungsplatzes Wanderkor- Kleines Müh- ridors lenholz (Neu- brandenburg) im Verlauf der Bahntrasse 121 Schaffung der Otterdurchgängigkeit wünschens- Zuflüsse der A4, A8 StALU MS Fischot- Schaffung FI 2, werte Ent- Linde nord- ter eines barrie- FI 7, wicklung westlich Burg refreien FI 15 Stargard im Wanderkor- Verlauf der ridors Bahntrasse, (angrenzend an das FFH- Gebiet) 122 Schaffung der Otterdurchgängigkeit wünschens- Zuflüsse süd- A4, A8 StALU MS Fischot- Schaffung FI 2, werte Ent- westlich Burg ter eines barrie- FI 7, wicklung Stargard Kreis- refreien FI 15 straße K24, Wanderkor- (angrenzend ridors an das FFH- Gebiet) 123 Schaffung der Otterdurchgängigkeit wünschens- Bundesstraße A4, A8 StALU MS Fischot- Schaffung FI 2, werte Ent- B104 Wald ter eines barrie- FI 7, wicklung südöstlich Cöl- refreien FI 15 pin (angren- Wanderkor-

135 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

zend an das ridors FFH-Gebiet) 124 Schaffung der Otterdurchgängigkeit wünschens- Landstraße A4, A8 StALU MS Fischot- Schaffung FI 2, werte Ent- L331 Vorfluter ter eines barrie- FI 7, wicklung nördlich refreien FI 15 Teschendorf Wanderkor- (nahe des ridors FFH-Gebietes) 125 Schaffung der Otterdurchgängigkeit wünschens- Landstraße A4, A8 StALU MS Fischot- Schaffung FI 2, werte Ent- L331 südöst- ter eines barrie- FI 7, wicklung lich Burg Star- refreien FI 15 gard (angren- Wanderkor- zend an das ridors FFH-Gebiet) 126 Effizienzkontrolle auf ökologische vorrangige Linde A3, A4 StALU MS 3260, Erhalt des FI 2, Durchgängigkeit und ggf. Schaffung Entwicklung Bach- Lebensrau- FI 7 der ökologischen Durchgängigkeit neun- mes und auge Verbesse- rung des Erhaltungs- zustandes (LRT und Bachneun- auge: C) 127 Reduzierung von Nährstoff- und Se- wünschens- Linde und de- A4 StALU MS 3260, Verbesse- FI 1 dimenteinträgen aus dem Einzugsge- werte Ent- ren Einzugs- Bach- rung der biet der Linde wicklung gebiet (Fließ- neun- Lebens- gewässersys- auge raumtypes tem auch au- und des Ha- ßerhalb des bitates des FFH-Gebietes) Bachneun- auges

136 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

128 vor Räumung der Sandfänge Ab- Schutz Linde bzw. Ab- R6 uNB Bach- Erhalt des - sammeln der Bachneunaugen-Larven schnitte der neun- Lebensrau- Linde (siehe auge, mes und Fachbeitrages 3260 Verbesse- LUNG) rung des Grundräumung nur zur Erhaltung des vorrangige A4, A8 StALU MS, uWB Erhaltungs- FI 2, hydraulisch erforderlichen Mindestab- Entwicklung zustandes FI 7, flusses, wenn keine vertretbaren Al- (Bachneun- FI 15 ternativen vorhanden sind. auge: C) Krautung mit ausreichendem Sohlab- stand, Verbesserung der Durchgängigkeit der Linde, sowie Maßnahmen des Fachbeitra- ges LUNG Für die Maßnahmenplanung Nr. 54 - 58 wurde kein Konsens hergestellt.

Erläuterung der Maßnahmentabelle: Spalte 1: Eingetragen ist die laufende Nummer der Maßnahme. Spalte 2: Beschreibung der vorgesehenen Maßnahme in Kurzform Spalte 3: Maßnahmen unterschieden nach Erhaltungsmaßnahmen: „Schutz“ (S), „Pflege“ (P) oder „Nutzung“ (N), Wiederherstellungsmaßnahmen: „Wieder- herstellung“ (W), Entwicklungsmaßnahmen: „vorrangige Entwicklung“ (vE) und. „wünschenswerte Entwicklung“ (wE). Spalte 4: Ortsbezeichnung (Raumbezug) Spalte 5: Eingetragen ist das Instrument (R 1 bis V 3), welches für die Maßnahmenumsetzung genutzt werden soll.

137 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Rechtliche Instrumente (R): R 6: Vollzug von § 33 BNatSchG („Alle Veränderungen und Störungen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung eines Natura 2000-Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele und den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen führen können, sind unzulässig.“). Die unmittelbare Umsetzung erfolgt - auch unabhängig von der Managementplanung - über § 34 BNatSchG (Projektprüfung einschließlich Prüfung angezeigter Projekte). R 8: Vollzug von Regelungen nach anderen Rechtsvorschriften (z. B. Fischereirecht, vgl. § 16 FischG). Administrative Instrumente (A): A 1: Verwaltungsvereinbarungen mit Behörden. A 3: Behördliches Monitoring und Gebietsbetreuung im Auftrag der Naturschutzbehörden. A 4: Projektförderung. A 5: Kontrolle von Cross Compliance-Anforderungen bei landwirtschaftlichen Betrieben, die Direktzahlungen oder Flächenbeihilfen aus dem ELER erhalten. A 8: Durchführung von Ausgleichs-, Ersatz- oder Kohärenzsicherungsmaßnahmen.

138 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Vertragliche Instrumente (V): V 1: Verträge mit Landnutzern (z. B. Agrarumweltmaßnahmen, Betriebsberatungen).

Spalte 6: Eingetragen ist, durch wen die Maßnahme veranlasst und umgesetzt werden soll. Wiederherstellungs-, Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen sind grundsätzlich einer Fachbehörde zugeordnet. Spalte 7: Das/die Schutzobjekt/e ist/sind angegeben (z. B. LRT 1310, Fischotter). Bei Neuentwicklungsflächen ist hinter das jeweilige Schutzobjekt ein „N“ gesetzt. Spalte 8: Es ist in Kurzform der angestrebte Zustand beschrieben, der erforderlich ist, um das jeweilige Erhaltungsziel zu erreichen. Spalte 9: Das für die Umsetzung geeignete Finanzierungsinstrument ist angegeben soweit ein Finanzbedarf besteht (vgl. Kap. II.3.2). FI 1: FöRiGef: Richtlinie zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung von Gewässern und Feuchtlebensräumen FI 2: FöRiSAG: Richtlinie zur Förderung von Investitionen zugunsten schützenswerter Arten und Gebiete FI 4: Richtlinie zur Förderung der naturschutzgerechten Grünlandnutzung FI 7: Richtlinie für die Förderung von Maßnahmen des Biotop- und Artenschutzes FI 9: Mittel für die Pflege-Nutzung naturnaher Moore FI 10: Richtlinie zur Förderung erosionsmindernder Anbauverfahren im Ackerfutterbau FI 15: Durchführung als Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahme FI 16: Durchführung als Kohärenzsicherungsmaßnahme (nur bei Entwicklungsmaßnahmen)

139 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

II.2.2 Festlegung von vorrangigen und wünschenswerten Entwicklungsmaßnahmen)

Die festgelegten ergänzenden Entwicklungsmaßnahmen wurden letztmalig in der Tabelle 22 dargestellt. Dabei sind sowohl die Maßnahmen zur Verbesserung vorhandener LRT oder Habi- tate als auch die Flächen zur Neuentwicklung von LRT oder Habitaten aufgeführt.

Lebensraumtyp 3260: Natürliche und naturnahe Fließgewässer Linde und Habitat des Bach- neunauges Als vorrangige Entwicklungsmaßnahme ist die Verbesserung des natürlichen Laufes der Linde durch die Erhöhung der Strukturvielfalt im Ufer- und Sohlbereich auf den Abschnitten der "Linde" südlich Dewitz, nordwestlich Rosenhagen (LRT-Nr. 51), südlich Cölpin (LRT-Nr. 53), östlich der Teschendorfer Chaussee (LRT-Nr. 50) sowie südöstlich Marienhof, nordwestlich Leppin (LRT- Nr. 56) zu nennen. Im Bereich der Linde nordwestlich Leppin (LRT-Nr. 56) sind in Absprache mit den Eigentümern die Uferbefestigungen zurückzubauen. Als vorrangige Entwicklung wurden auch Maßnahmen eingestuft, die der Minimierung der Eu- trophierung der Linde dienen. Dazu sind im Abschnitt der "Linde" in Burg Stargard (LRT-Nr. 55) die kommunalen Einleitungen zu minimieren und ist die Eutrophierung durch die intensive Be- wirtschaftung angrenzender Grundstücke zu verhindern. Für den Abschnitt der "Linde" zwischen L33 und MST40 südöstlich Dewitz (Nr. 52) ist die Ausdehnung des Gewässerrandstreifens bei anschließendem Grünland auf mindestens 10 m Breite zu erhöhen. Für den Abschnitt der "Lin- de" südöstlich Marienhof, nordwestlich Leppin (LRT-Nr. 56) sind naheliegende landwirtschaftli- chen Flächen sind zu extensivieren. In den Abschnitten "Linde" in Burg Stargard (LRT-Nr. 55), Linde" südwestlich der Neubrandenburger Oststadt (LRT-Nr. 46), "Linde" zwischen dem Großen Mühlenholz und Burg Stargard (LRT-Nr. 45), "Linde" im östlichen Teil des Papenholzes (LRT-Nr. 48) und "Linde" südöstlich Marienhof, nordwestlich Leppin (LRT-Nr. 56) sind Gewässerrandstrei- fen und Gehölzsäumen sind anzulegen. Teilweise sind diese ergänzend zu vorhandenen und in Absprache mit den Eigentümern anzulegen. Die Gewässergüte insbesondere die Schadstoffbelastung (Phosphat, Nitrat usw.) ist einer der ausschlaggebenden Faktoren für die derzeitige Bewertung der Linde. Daher ist zur Verbesse- rung der Gewässergüte die Rosenwiese beim Teschendorfer Wehr wünschenswerterweise zu entwickeln. Hier steht die Renaturierung sowie Schaffung von Retentionsflächen im Vorder- grund, um durch die Abflussverzögerung sowie durch den Sediment- und Nährstoffrückhalt den weiteren Verlauf der Linde positiv zu beeinflussen. Gleichzeitig profitieren die Bachneunaugen von der genannten Maßnahme, da durch den Sedimentrückhalt sich die zeitlichen Abstände zwischen den Räumung der Sandfänge vergrößert. Die Habitate der Bachneunaugen-Larven werden somit weniger oft gestört. Zudem werden durch die Maßnahme neue Habitate für das Bachneunauge geschaffen. Die Ursachen für die Nährstoff- und Sedimenteinträge in die Linde befinden sich großteils au- ßerhalb des FFH-Gebietes. Daher ist es notwendig, das Fließgewässersystems "Linde“ im Ge- samten zu betrachten, d. h. auch außerhalb des FFH-Gebietes, um eine Minimierung der Schadstoffbelastung und der Nährstoff- und Sedimenteinträge zu erreichen. Die Gesamtbetrach- tung des Fließgewässersystems "Linde" und des Einzugsgebietes mit dem Ziel der "Renaturie- rung" zur dauerhaften Verbesserung und Sicherung des Lebensraumtypes 3260 und des Bach- neunauges ist eine wünschenswerte Entwicklungsmaßnahme, die eine Machbarkeitsstudie vor- ab bedarf.

140 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Entwicklungsmaßnahmen zur Verbesserung der Habitate des Bachneunauges sind dem Fachbeitrag „Bachneunauge“ des LUNG (siehe Anlage) zu entnehmen.

Lebensraumtyp 3150: Natürlich eutrophen Seen, Habitate von Rotbauchunke, von Kammmolch, teilweise von relevanten Vögeln u. a. Rohrweihe, Kranich, Schreiadler sowie Teillebensraum des Fischotters Die Verbesserung des Wasserhaushaltes sind u. a. bei folgenden Gewässern notwenig, um sie als Lebensraumtyp und teils als Habitat von Rotbauchunke u./o. Kammmolch zu erhalten: tem- poräres Ackersoll südwestlich Dewitz, Kleingewässer nördlich von Teschendorf unter gleichzei- tigem Vergrößern der Pufferzonen und Offenhalten durch Beseitigung von Gehölzen, Ackersoll westlich von Cölpin, Waldgewässer südlich von Pragsdorf, verlandender Weiher westlich Cölpin bei gleichzeitigem Vergrößern der Pufferzonen (bereits in Planung). Zudem sind die Waldge- wässer nordöstlich von Holldorf, südöstlich von Dewitz, südlich des Tannenbruchs sowie nord- östlich des Suhrenbruch durch die Verbesserung des Wasserhaushaltes vorrangig zu entwi- ckeln. Als Schutz vor Nährstoffeinträgen sind an einem Teil der Gewässer Pufferzonen zu etablieren oder die angrenzenden Nutzflächen zu extensivieren (z. B. Große und Kleine Seeblänke bei Kreuzbruchhof). Dieser betrifft in der Regel jene Gewässer, die nach der aktuellen Kartierung mit einem ungünstigen Erhaltungszustand bewertet wurden u./o. wo ein Verlust der Lebens- raumtypenfläche droht. Z. B. ist die starke eutrophierte Große Seeblänke durch der Schaffung von Pufferzonen sowie einer anschließenden Entschlammung vorrangig zu entwickeln. Das Kleingewässer neben Kläranlage Cölpin wird derzeit als Vorfluter des Klärwerkes genutzt. Die Nährstoffeinträge aus den Einleitungen in das Kleingewässer neben der Kläranlage Cölpin müssen unterbunden werden. Eine Entschlammung des Gewässers trägt danach zu Regenera- tion der Lebensraumtypen-Fläche bei. In den Weiher am Forsthaus Bannenbrück mündet östlich ein Graben aus der Agrarfläche. Die Einträge sind auf Nährstoffbelastungen zu prüfen und gegebenenfalls zu einzustellen. Der vorgefundene Müll ist an dem temporären Kleingewässer an der Straße K 40 NO Marienhof zu entfernen. Das Ackersoll südwestlich von Dewitz ist gleichzeitig Lebensraum für Rotbauchunke und Kammmolch. Die Vergrößerung der Pufferzonen verringert den Nährstoffeintrag und ist auf Grund des günstigen Erhaltungszustandes als wünschenswerte Entwicklungsmaßnahme formu- liert. Der Weiher südwestlich Dewitz befindet sich auf einer intensiv genutzten Wiese und zeigt deutli- che Zeichen von Nährstoffeinträgen. Wünschenswert ist, dass im angrenzenden Grünland eine Pufferstruktur ausgewiesen wird und das Gewässer entschlammt wird. Der starke Gehölzaufwuchs des Kleingewässer östlich von Marienhof ist wünschenswerterweise zurückzudrängen, des Weiteren ist eine Pufferzone zur angrenzenden Ackerfläche zu schaffen. Die Offenhaltung durch Beseitigung von Gehölzen beim Waldsoll östlich Kreuzbruchhof ist eine wünschenswerte Entwicklungsmaßnahme.

Lebensraumtyp 7140: Übergangs- und Schwingrasenmoore Die einzige Fläche des Lebenraumtypes 7140 liegt als Insel in einem Moorweiher nordwestlich der Ortschaft Rosenhagen. Neben Erhaltungsmaßnahmen sind Schaffung von Pufferzonen / Extensivierung der angrenzenden Nutzfläche wünschenswerte Entwicklungsmaßnahmen, um 141 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“ den derzeitig günstigen Erhaltungszustandes zu erhalten. Eine Verbesserung des Erhaltungszu- standes kann durch eine Reduktion des Gehölzaufwuchses erreicht werden, ist jedoch wegen der Insellage der Fläche schwierig umzusetzen.

Lebensraumtyp 7230 Die Reste der kalkreiche Feuchtwiese südlich der Burg in Burg ist langfristig nur durch eine Re- naturierung zu erhalten, dazu ist die oberste Priorität den Wasserhaushalt zu optimieren, im den Abfluss aus den vielen Gräben der Fläche gestoppt wird, um soweit möglich die Wasserstände zu heben. Die Fläche ist daher vorrangig zu entwickeln. Zudem ist eine periodische Pflegemahd mit Abfuhr des Mähgutes (alle 3 bis 5 Jahre) insbesondere der Randbereiche notwenig (siehe Pflegemaßnahmen II.2.1).

Eremit* (1084*) Die Mehrung der Höhlenbäume und Uralteichen vor allem in den Waldhabitaten des Eremiten* muss höchste Priorität haben, um die Art dauerhaft in den Habitatflächen zu halten. Daher sind vorrangig die Habitatflächen des Eremiten* zu entwickeln. Die Landwehr in Neubrandenburg zeichnet sich durch seine hohe Anzahl besiedelter Bäume aus. Ein Freistellen von Eichen ist in einzelnen Bereichen förderlich. Für den langfristigen Erhalt des Habitates sind bereits jetzt Eichen in den Baumreihenlücken nachzupflanzen. Die Landwehr erstreckt sich weiter bis zum Großen Mühlenholz, wo bereits der überwiegende Teil der Brut- bäume abgestorben ist. Hier sind neben den Eichen auch Linden anzupflanzen, da diese Baum- art wesentlich schneller Baumhöhlen als Eichen bildet. Zudem sind in den angrenzenden Wäl- dern der Landwehr die Höhlenbäume zu mehren, um im naheliegenden Umfeld der abgestorbe- nen Habitatbäume Lebensräume für den Eremiten* zu schaffen. Die benannten Maßnahmen sind vorrangig zu behandeln.

142 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

II.3 Instrumente zur Umsetzung der Maßnahmen

In diesem Kapitel werden Instrumente zur Umsetzung der Maßnahmen betrachtet, welche im FFH-Gebiet Anwendung finden können. Die genannten Instrumente treten auch je nach Maß- nahme in Kombination auf. Hinsichtlich der Umsetzung der Maßnahmen wurde zwischen fol- genden Instrumenten unterschieden (vgl. § 28 Abs. 3 NatSchAG):

Rechtliche Instrumente (R): o R 6: Vollzug von § 33 BNatSchG („Alle Veränderungen und Störungen, die zu ei- ner erheblichen Beeinträchtigung eines Natura 2000-Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele und den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen führen kön- nen, sind unzulässig.“). Die unmittelbare Umsetzung erfolgt - auch unabhängig von der Managementplanung - über § 34 BNatSchG (Projektprüfung einschließ- lich Prüfung angezeigter Projekte). Durch den Managementplan wird die Umset- zung erleichtert, da die Erhaltungsziele gebietsbezogen definiert und dargestellt werden. Sofern die Anzeige von Projekten unterbleibt, kann die Durchführung von Einzelanordnungen (Ordnungsverfügungen) auf der Grundlage von § 34 Abs. 6 BNatSchG erforderlich sein. Für die Umsetzung ist unmittelbar die UNB zustän- dig. Es erfolgt keine Abstimmung. o R 8: Vollzug von Regelungen nach anderen Rechtsvorschriften (z. B. Fischerei- recht, vgl. § 16 FischG). Adressat ist die jeweilige Rechtsvorschrift zuständige Behörde. Die Maßnahmen sind mit den jeweils zuständigen Behörden abzustim- men.

Unabhängig davon besteht für gesetzlich geschützte Biotope (zum Teil deckungsgleich mit den LRT) der Biotopschutz (§ 20 NatSchAG) sowie für besonders (u. a. alle europäischen Vogelar- ten) und streng geschützte Arten (u. a. alle Anhang-IV-Arten) der besondere Artenschutz (§ 44 BNatSchG) einschließlich der Horstschutzregelung (§ 23 Abs. 4 NatSchAG). Handlungen und Nutzungen, die bereits mit bestehenden Rechtsvorschriften unabhängig von der Meldung als Natura-2000-Gebiet oder Ausweisung als besonderes Schutzgebiet unterbun- den werden können, sind: o Die erhebliche Störung der Tierarten nach Anhang IV FFH-RL sowie der europäi- schen Vogelarten z. B. durch Erholungssuchende. Als „erheblich“ sind Störungen zu bezeichnen, wenn sich der Erhaltungszustand der „lokalen Population“ ver- schlechtert (wobei „lokal“ artspezifisch zu definieren ist, vgl. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG). o Die mutwillige Beunruhigung von Tieren, z. B. von für jedermann erkennbaren großen Vogelansammlungen oder auffälligen Brutkolonien (§ 39 Abs. 1 BNatSchG). o Die Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungsstätten von Tierarten nach Anhang IV und europäischen Vogelarten wie z. B. von Adlerhorsten (vgl. § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG). o Die Nichtbeachtung der Horstschutzzonen von Adlern, Wanderfalke, Weihen, Schwarzstorch und Kranich (vgl. § 23 Abs. 4 NatSchAG)

143 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

o Die erhebliche Beeinträchtigung von Lebensräumen, die dem gesetzlichen Bio- topschutz unterliegen, ohne Ausnahmegenehmigung nach § 20 Abs. 3 NatSchAG. o Nichtbeachtung der Grundsätze für die Unterhaltung oberirdischer Gewässer (vgl. § 61 LWaG). o Nichtbeachtung der Vorschriften für die Unterhaltung von Bundeswasserstraßen (vgl. § 8 WaStrG). o Nichtbeachtung der Vorschriften zur Erhaltung, Bewirtschaftung, zum Schutz und zur Vermehrung des Waldes (vgl. §§ 11 folgende LWaldG).

Administrative Instrumente (A): o A 1: Verwaltungsvereinbarungen mit Behörden. Adressat ist die zuständige Na- turschutzbehörde in Verbindung mit der Behörde, mit der die Verwaltungsverein- barung geschlossen werden soll (z. B. StALU / Forstamt). Die Maßnahmen sind mit der jeweils zuständigen anderen Behörde abzustimmen. o A 3: Behördliches Monitoring und Gebietsbetreuung im Auftrag der Naturschutz- behörden. Adressat ist die zuständige Fachbehörde für Naturschutz in Verbin- dung mit dem jeweiligen Auftragnehmer (z. B. StALU / Naturschutzverband). Die Maßnahmen sind mit dem potenziellen Auftragnehmer abzustimmen. o A 4: Projektförderung. Adressat ist die zuständige Fachbehörde für Naturschutz in Verbindung mit dem jeweiligen Projektträger, sofern bekannt (z. B. StALU / Land- schaftspflegeverband). Die Maßnahmen sind mit dem potenziellen Projektträger abzustimmen. o A 5: Kontrolle von Cross Compliance-Anforderungen bei landwirtschaftlichen Be- trieben, die Direktzahlungen oder Flächenbeihilfen aus dem ELER erhalten. Es handelt sich dabei um Maßnahmen, die sich aus § 33 BNatSchG ergeben (vgl. R 1) und gleichzeitig Flächen betreffen, die Feldblöcke (auch anteilig) sind oder direkt oder indirekt an Feldblöcke angrenzen. Entsprechend kann das Instrument A 5 nur in Kombination mit R 1 auftreten. R 1-Maßnahmen sind immer auch CC- relevant, wenn der Feldblockbezug besteht. Adressat ist die zuständige uNB. Es erfolgt keine Abstimmung (weiteres s. Kap. II.3.1). o A 8: Durchführung von Ausgleichs-, Ersatz- oder Kohärenzsicherungsmaßnah- men. Adressat ist die zuständige Fachbehörde für Naturschutz in Verbindung mit der zuständigen uNB (z. B. StALU / uNB). Die Maßnahmen sind mit der zuständi- gen uNB abzustimmen.

Vertragliche Instrumente (V): o V 1: Verträge mit Landnutzern (z. B. Agrarumweltmaßnahmen, Betriebsberatun- gen). Adressat ist die zuständige Fachbehörde für Naturschutz in Verbindung mit dem jeweiligen Nutzer, sofern bekannt (z. B. StALU / Landwirtschaftsbetrieb).

In der Tabelle 22 und Karte 3 sind die Instrumente zur Umsetzung der Maßnahmen für das FFH- Gebiet flächenscharf zusammengestellt.

144 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

II.3.1 Cross Compliance-Bestimmungen

Die Zahlungen aus der Agrarförderung der Europäischen Union werden seit dem 01.01.2005 an die Einhaltung u. a. von bestimmten „Grundanforderungen“ (z. B. Naturschutzverpflichtungen nach der FFH- und Vogelschutz-Richtlinie) und die Erhaltung der Flächen in einem „guten land- wirtschaftlichen und ökologischen Zustand“ geknüpft („Cross Compliance“). Werden die Anfor- derungen nicht eingehalten, erfolgt eine Kürzung der Beihilfe (Sanktionierung). Die Vereinba- rung als Ergebnis einer im Auftrag des Landes durchgeführten Naturschutzberatung des land- wirtschaftlichen Betriebs soll sowohl dem Betrieb verlässliche Grundlagen zur Vermeidung von Sanktionen liefern, als auch die europarechtlichen Naturschutzanforderungen nach Art. 6 der FFH-Richtlinie an den Mitgliedstaat bezüglich des Schutzes der FFH-Gebiete erfüllen helfen. Gemäß Art. 5 CC-VO sind folgende Bestimmungen der FFH-RL und VS-RL als „Grundanforde- rungen“ relevant (Anhang II der CC-VO): • VS-RL: Art. 3; 4; 5; • FFH-RL: Art. 6; 13. Gegenüber jedermann werden die europarechtlichen Bestimmungen der FFH-RL und VS-RL nur wirksam, wenn sie mit nationalen Vorschriften (z. B. BNatSchG, NatSchAG aber auch z. B. LandesjagdG) umgesetzt wurden. Dies hat zur Folge, dass im Rahmen der CC-Bestimmungen die nationalen Regelungen relevant sind, die der Umsetzung der in der CC-VO aufgeführten Bestimmungen der FFH-RL und VS-RL dienen (vgl. Tab. 19). Voraussetzung für die CC- Relevanz sind außerdem der Zusammenhang mit einer landwirtschaftlichen Tätigkeit (Art. 4 Abs. 1 CC-VO) und die Information der Direktzahlungsempfänger über die einzuhaltenden An- forderungen (Art. 4 Abs. 2 CC-VO). Für den Landwirt gelten u. a. folgende allgemeine Verpflichtungen mit Bezug zum Gebietsma- nagement, dabei müssen die unter Nr. 6 genannten „gebietsspezifischen Regelungen“ im Zuge der Managementplanung festgelegt und dem landwirtschaftlichen Betrieb mitgeteilt werden:

Tabelle 23: Pflichten der landwirtschaftlichen Betriebe zur nationalen Umsetzung der Cross Com- pliance-relevanten Naturschutzvorschriften mit Bezug zum Gebietsmanagement

Nr. Pflicht des Landwirts nationale Rechtsvorschrift 1. Verbot der Beseitigung von Landschaftselemen- § 28 BNatSchG Direktzahlungen- ten oder der erheblichen Beeinträchtigung von Verpflichtungenverordnung geschützten Biotopen 2. Verbot des Verstoßes gegen die Vorschriften für § 44 BNatSchG besonders geschützte Vogelarten 3. Verbot der Beseitigung von Wuchsorten von § 44 BNatSchG Pflanzenarten des Anhangs IV FFH-RL 4. Verbot der Änderung der Nutzungsart von Dau- § 12 Abs. 1 Nr. 16 NatSchAG, Dauergrün- ergrünland auf Niedermoorstandorten, Um- landerhaltungsverordnung 5 bruchverbot für Dauergrünland

5 Umbruchverbot gilt seit dem 11.12.2008, Dauergrünlanderhaltungsverordnung vom 24.11.2008, Bekanntmachung des LU vom 10.12.2008 145 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Nr. Pflicht des Landwirts nationale Rechtsvorschrift 5. Verbot der intensiven landwirtschaftlichen Nut- § 12 Abs. 1 Nr. 17 NatSchAG zung von Ödland oder naturnahen Flächen 6. Einhaltung gebietsspezifischer Regelungen zum § 33 Abs. 1 BNatSchG, Schutzgebietsver- Erhalt oder zur Wiederherstellung des „günsti- ordnung nach § 22 BNatSchG, Schutzge- gen“ Erhaltungszustands der maßgeblichen Be- bietserklärung nach § 21 Abs. 2 standteile NatSchAG, durch Erlass eines Manage- mentplans/Abschluss einer Vereinbarung mit gleichwertigem Schutz nach § 32 Abs. 4 BNatSchG

Gebietsspezifische Regelungen im Hinblick auf die Landwirtschaft können zur Sicherung eines günstigen Erhaltungszustands der Schutzobjekte erforderlich werden. Diese Anforderungen an die landwirtschaftliche Nutzung werden lagegenau im jeweiligen Feldblock formuliert. Sind diese erforderlich, können sie in FFH-Gebieten mit vertraglichen Regelungen (z. B. „Agra- rumweltmaßnahmen“, die noch über die Mindest-Verpflichtungen hinausgehen), freiwilligen Maßnahmen (z. B. durch Beratung des Betriebs zur „Stilllegung“ von Flächen“ oder „aus der Erzeugung nehmen von Flächen“), Rechtsetzungsverfahren (z. B. NSG-Ausweisung) oder An- wendung von § 12 NatSchAG, § 20 NatSchAG oder auch im Einzelfall durch Anordnungen gem. § 33 Abs. 1 BNatSchG durchgesetzt werden. In Europäischen Vogelschutzgebieten müssen die verpflichtenden Regelungen im Rahmen der Schutzerklärung getroffen werden, angeordnet werden oder sie müssen sich aus bestehenden Rechtsvorschriften ergeben. Bei der Entscheidung, welche Instrumente zur Umsetzung der Maßnahmen in FFH-Gebieten (Kap. II.2) auf landwirtschaftlichen Flächen anzuwenden sind, wird zwischen Flächen, die inner- halb von oder direkt angrenzend an Feldblöcken (FB) liegen und solchen, die gänzlich außer- halb von Feldblöcken liegen, unterschieden. Nachfolgend wird nur die Vorgehensweise für Maßnahmenvorschläge beschrieben, die Feldblöcke (auch anteilig) direkt oder indirekt (angren- zend) betreffen. Durch den Planersteller wurden feldblockbezogen die Pflichten der landwirtschaftlichen Betriebe zur Umsetzung der Cross Compliance-relevanten Naturschutzvorschriften zusammengestellt. Darüber hinaus wurden die Entwicklungsmaßnahmen mit den landwirtschaftlichen Betrieben abgestimmt und festgehalten. Die Erarbeitung konnte im Rahmen einer „Naturschutzberatung“ des landwirtschaftlichen Betriebes im FFH-Gebiet erfolgen. Die Ergebnisse der Naturschutzbe- ratung sollten zu einer „Vereinbarung“ (im Sinne eines öffentlich rechtlichen Vertrages) oder zu einem abgestimmten und bestätigten „Protokoll“ mit jedem beratenen Betrieb führen. Dazu wurden folgende Unterlagen ausgewertet: • Übernahme der Daten des Feldblocks aus dem LAFIS-ALK: „Landschaftselemente“ im Sinne Art. 6 CC-VO, • Verzeichnis der gesetzlich geschützten Biotope, die größtenteils gleichzeitig als „Land- schaftselemente“ aber auch teilweise als „Sperrflächen“ eingestuft sind, • Daten der Kartierung und Bewertung der FFH-LRT, die gleichzeitig gesetzlich ge- schützte Biotope sind (Karte 2 a), • Daten der Kartierung und Bewertung der FFH-LRT, die keine gesetzlich geschützte Biotope sind (Karte 2 a), • Habitate der Arten des Anhangs II FFH-RL (Karte 2 b),

146 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

• Vorkommen besonders geschützter Pflanzenarten nach Anhang IV FFH-RL (dies be- trifft auch solche, die nicht als Schutzobjekte des Anhang II FFH-RL für das Gebiet be- zeichnet wurden, Datenquelle: Informationen der oberen Naturschutzbehörde), • Informationen, die für die Bearbeitung des Kap. I.1 (Allgemeine Gebietsbeschreibung) erhoben wurden, • Informationen aus den Kap. II.1.1 und II.1.4, • Maßnahmenvorschläge (Tabelle 19). Die Informationen wurden feldblockbezogen zusammengestellt. Die betroffenen landwirtschaftli- chen Betriebe sind über die flächenkonkreten Regelungen informiert (Voraussetzung der Sank- tionierung, vgl. Art. 4 Abs. 2 CC-VO). Nach Art. 6 CC-VO sind außerdem die landwirtschaftlichen (Förder-) Flächen in einem „guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand“ zu erhalten. Nach der (Bundes-) „Verordnung über die Grundsätze der Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen in einem guten landwirtschaftli- chen und ökologischen Zustand (Direktzahlungen-Verpflichtungen-verordnung)“ auf der Grund- lage des (Bundes-) „Gesetzes zur Regelung der Einhaltung anderweitiger Verpflichtungen durch Landwirte im Rahmen gemeinschaftsrechtlicher Vorschriften über Direktzahlungen (Direktzah- lungen-Verpflichtungengesetz)“ dürfen sog. „Landschaftselemente“ (nach Anhang III der CC- VO) vom Zuwendungsempfänger im Rahmen landwirtschaftlicher Tätigkeiten nicht zerstört wer- den. Dazu gehören: • Hecken oder Knicks (ab 20 Meter Länge), • Baumreihen (mindestens 5 Bäume auf mindestens 50 Meter Länge), • Feldgehölze (mindestens 100 m² bis höchstens 2.000 m²), • Feuchtgebiete nach § 30 Abs. 1 Nr. 1 und 2 BNatSchG (bis höchstens 2.000 m²), • Einzelbäume als Naturdenkmale nach § 28 BNatSchG. Zuständige Fachrechtsbehörden für diese Anforderungen sind die Ämter für Landwirtschaft und Umwelt. Auf die abweichenden Definitionen einiger Landschaftselemente nach der „Direktzah- lungen Verpflichtungen VO“ von den Definitionen nach § 20 NatSchAG wird verwiesen. Vielfach gibt es Überlagerungen zwischen den Anforderungen zum Erhalt des guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustands der (Förder-) Flächen und den Naturschutzanforderungen (die vom landwirtschaftlichen Betrieb auch außerhalb der unmittelbaren Förderflächen einzuhalten sind).

147 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Tabelle 24: Feldblockbezogene Cross Compliance-Anforderungen an landwirtschaftliche Betriebe

Feldblock- Maß- CC-relevante Erhaltungsmaß- Für den landwirtschaftlichen Betrieb freiwillige Fläche Förderung Ident-Nr. nah- nahmen Maßnahmen ha oder Kos- me- tenüber- Nr. nahme er- forderlich (zusätzlich zur Direkt- zahlung) DEMVLI087BC30013 004 Erhalt ungenutzter Flächen, Maßnahmen der BVP, 27,37 ja DEMVLI087BC30026 Erhalt unbewirtschafteter Konfliktmanagement Biber DEMVLI087BC30027 Randstreifen an Gewässern DEMVLI087BC30032 DEMVLI087BC30033 DEMVLI087BC30037 DEMVLI087BC30037 008 Erhalt der Brut- und Potenzial- nein 0,41 nein bäume des Eremiten DEMVLI087BC30093 009 Erhalt des naturnahen Klein- nein 0,04 nein gewässers, Erhalt der vorhandenen Was- serstände, Erhalt ungenutzter Flächen DEMVLI087BC30039 013 - Wiederaufnahme extensiver Beweidung oder 0,54 ja Pflegemahd, Beseitigung von Gehölzen DEMVLI087BC30061 014 - Erhalt extensiver Beweidung oder Pflegemahd 0,19 ja DEMVLI087BC30013 015 Verhindern der Trittbelastung Maßnahmen der BVP, 2,15 ja und des Nährstoffeintrages Anlage von Gewässerrandstreifen und Gehölz- durch Weidetiere z. B: durch säumen Auszäunen der Weideflächen

148 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Feldblock- Maß- CC-relevante Erhaltungsmaß- Für den landwirtschaftlichen Betrieb freiwillige Fläche Förderung Ident-Nr. nah- nahmen Maßnahmen ha oder Kos- me- tenüber- Nr. nahme er- forderlich (zusätzlich zur Direkt- zahlung) DEMVLI087BC30027 021 Erhalt des naturnahen Klein- nein 0,21 nein gewässers, Erhalt ungenutzter Flächen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087DA10041 029 Erhalt des naturnahen Klein- nein 0,08 nein gewässers, Erhalt der vorhandenen Was- serstände, Erhalt ungenutzter Flächen DEMVLI087DA10041 033 keine Umnutzung von Grün- nein 0,82 nein land in Ackerland DEMVLI087DA10039 034 Erhalt des naturnahen Klein- Verbesserung des Wasserhaushaltes 0,13 ja gewässers und der Pufferzo- nen DEMVLI087DA20070 035 Erhalt ungenutzter Flächen , Maßnahmen der BVP, 8,92 ja DEMVLI087DA20105 Erhalt unbewirtschafteter angrenzende Aufforstungen bibersicher zäunen DEMVLI087DA20080 Randstreifen an Gewässern DEMVLI087DA20070 036 Verhindern der Trittbelastung Maßnahmen der BVP, 0,55 ja und des Nährstoffeintrages Erhalt der geringst möglichen Gewässerunterhal- durch Weidetiere z. B: durch tung, Auszäunen der Weideflächen Anlage von Gehölzsäumen und Gewässerrand- streifen (Ergänzen bestehender Gehölzsäume und Randstreifen) in Absprache mit den Eigentü- mern

149 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Feldblock- Maß- CC-relevante Erhaltungsmaß- Für den landwirtschaftlichen Betrieb freiwillige Fläche Förderung Ident-Nr. nah- nahmen Maßnahmen ha oder Kos- me- tenüber- Nr. nahme er- forderlich (zusätzlich zur Direkt- zahlung) DEMVLI087DA20041 037 - Maßnahmen der BVP, - ja Reduzierung des Sedimenteintrages durch erosi- onsmindernder Anbau in hängigen Einzugsgebie- ten auf Agrarflächen DEMVLI087DA20105 038 - Maßnahmen der BVP, 0,51 ja Erhöhung der Strukturvielfalt im Ufer- und Sohlbe- reich DEMVLI087DA20009 039 Erhalt des naturnahen Klein- nein 0,30 nein gewässers, Erhalt der vorhandenen Was- serstände, keine Umwandlung von Grün- land in Ackerland DEMVLI087DA20009 040 Erhalt des naturnahen Klein- Vergrößerung der Pufferzonen 0,03 ja gewässers, Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087DA20009 041 Erhalt des naturnahen Klein- nein 0,14 nein gewässers und der Pufferzo- nen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände

150 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Feldblock- Maß- CC-relevante Erhaltungsmaß- Für den landwirtschaftlichen Betrieb freiwillige Fläche Förderung Ident-Nr. nah- nahmen Maßnahmen ha oder Kos- me- tenüber- Nr. nahme er- forderlich (zusätzlich zur Direkt- zahlung) DEMVLI087DA20009 042 Erhalt des naturnahen Klein- nein 0,44 nein gewässers und der Pufferzo- nen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087DA20009 043 Erhalt des naturnahen Klein- Extensivierung der angrenzenden Grünlandflä- 2,40 ja gewässers, chen, Schaffung von Pufferzonen, Erhalt der vorhandenen Was- Entschlammung serstände, keine Umwandlung von Grün- land in Ackerland DEMVLI087DA20009 044 Erhalt des naturnahen Klein- Verbesserung des Wasserhaushaltes 0,03 ja gewässers und der Pufferzo- nen DEMVLI087DA20009 045 Erhalt des naturnahen Klein- nein 1,67 nein gewässers, Erhalt der vorhandenen Was- serstände, keine Umwandlung von Grün- land in Ackerland

151 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Feldblock- Maß- CC-relevante Erhaltungsmaß- Für den landwirtschaftlichen Betrieb freiwillige Fläche Förderung Ident-Nr. nah- nahmen Maßnahmen ha oder Kos- me- tenüber- Nr. nahme er- forderlich (zusätzlich zur Direkt- zahlung) DEMVLI087DA20001 054- - Renaturierung begradigter Abschnitte, ja DEMVLI087DA20030 058 Schaffung von Retentionsflächen zum Wasser- DEMVLI087DA20080 rückhalt in Moorstandorten, zur Abflussverzöge- rung sowie zum Sediment- und Nährstoffrückhalt, DEMVLI087DA20101 Entwicklung von ungenutzten Pufferstreifen an DEMVLI087DA20116 Gewässern DEMVLI087DA20125 DEMVLI087DB10026 DEMVLI087DA20135 DEMVLI087DA20125 060 Erhalt des naturnahen Klein- Verbesserung des Wasserhaushaltes, Vergröße- 0,14 ja gewässers rung der Pufferzonen, Offenhaltung durch Beseitigung von Gehölzen DEMVLI087BD40101 065 Erhalt ungenutzter Flächen , Maßnahmen der BVP 28,99 ja Erhalt unbewirtschafteter Randstreifen an Gewässern DEMVLI087DB10026 066 - Maßnahmen der BVP 1,07 ja DEMVLI087DB10081 DEMVLI087DB10086 DEMVLI087DB10089 DEMVLI087DB10091 DEMVLI087DB10093 DEMVLI087DB10095

152 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Feldblock- Maß- CC-relevante Erhaltungsmaß- Für den landwirtschaftlichen Betrieb freiwillige Fläche Förderung Ident-Nr. nah- nahmen Maßnahmen ha oder Kos- me- tenüber- Nr. nahme er- forderlich (zusätzlich zur Direkt- zahlung) DEMVLI087DB10101 068 Erhalt des naturnahen Klein- Schaffung von Pufferzonen, 3,88 ja gewässers, Extensivierung der angrenzenden Nutzflächen Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087DB10021 069 - Maßnahmen der BVP, 1,05 ja DEMVLI087DB10065 bei anschließendem Grünland Ausdehnung des DEMVLI087DB10088 Gewässerrandstreifens auf mindestens 10 m Brei- te vergrößern DEMVLI087DB10055 070 - Maßnahmen der BVP, 0,17 ja Anlage von Gehölzsäumen und Gewässerrand- streifen (Ergänzen) in Absprache mit den Eigen- tümern, Rückbau von Uferbefestigungen in Ab- sprache mit den Eigentümern, Schaffung von Pufferzonen, Erhöhung Struktur- vielfalt im Ufer- und Sohlbereich DEMVLI087BD40101 072 - Maßnahmen der BVP 1,19 nein DEMVLI087DB10055 DEMVLI087BD30055 076 Erhalt des naturnahen Klein- nein 2,06 nein gewässers und der Pufferzo- nen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände

153 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Feldblock- Maß- CC-relevante Erhaltungsmaß- Für den landwirtschaftlichen Betrieb freiwillige Fläche Förderung Ident-Nr. nah- nahmen Maßnahmen ha oder Kos- me- tenüber- Nr. nahme er- forderlich (zusätzlich zur Direkt- zahlung) DEMVLI087BD30055 078 Erhalt des naturnahen Klein- nein 9,76 nein gewässers und der Pufferzo- nen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087BD30036 079 Erhalt des naturnahen Klein- Offenhaltung durch Beseitigung von Gehölzen 0,13 ja gewässers und der Pufferzo- nen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087DB10010 080 Erhalt des naturnahen Klein- Schaffung von Pufferzonen, 0,07 ja gewässers, Offenhaltung durch Beseitigung von Gehölzen Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087BD30036 081 Erhalt des naturnahen Klein- ja 0,29 ja gewässers und der Pufferzo- nen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087BD30036 082 Erhalt des naturnahen Klein- ja 0,04 ja gewässers und der Pufferzo- nen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände

154 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Feldblock- Maß- CC-relevante Erhaltungsmaß- Für den landwirtschaftlichen Betrieb freiwillige Fläche Förderung Ident-Nr. nah- nahmen Maßnahmen ha oder Kos- me- tenüber- Nr. nahme er- forderlich (zusätzlich zur Direkt- zahlung) DEMVLI087BD30036 083 Erhalt des naturnahen Klein- ja 0,22 ja gewässers und der Pufferzo- nen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087BD30036 084 Erhalt des naturnahen Klein- Verbesserung des Wasserhaushaltes 0,03 ja gewässers und der Pufferzo- nen DEMVLI087BD30036 085 Erhalt des naturnahen Klein- nein 0,11 nein gewässers und der Pufferzo- nen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087BD30036 086 Erhalt des naturnahen Klein- nein 0,23 nein gewässers und der Pufferzo- nen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087BD30036 087 Erhalt des naturnahen Klein- nein 0,05 nein gewässers und der Pufferzo- nen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände

155 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Feldblock- Maß- CC-relevante Erhaltungsmaß- Für den landwirtschaftlichen Betrieb freiwillige Fläche Förderung Ident-Nr. nah- nahmen Maßnahmen ha oder Kos- me- tenüber- Nr. nahme er- forderlich (zusätzlich zur Direkt- zahlung) DEMVLI087BD30036 088 Erhalt des naturnahen Klein- Offenhaltung durch Beseitigung von Gehölzen bei 0,16 ja gewässers und der Pufferzo- aufkommender Sukzession nen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087BD30036 090 Erhalt des naturnahen Klein- ja 4,01 ja DEMVLI087BD30047 gewässers und der Pufferzo- nen, DEMVLI087BD30061 Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087BD30009 094 Erhalt des naturnahen Klein- nein 0,07 nein gewässers, Erhalt der vorhandenen Was- serstände im Einzugsgebiet, keine Umwandlung von Grün- land in Ackerland DEMVLI087BD30009 095 Erhalt des naturnahen Klein- nein 2,11 nein gewässers und der Pufferzo- nen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087BD30038 098 Erhalt des naturnahen Klein- Verbesserung des Wasserhaushaltes 0,07 ja gewässers und der Pufferzo- nen

156 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Feldblock- Maß- CC-relevante Erhaltungsmaß- Für den landwirtschaftlichen Betrieb freiwillige Fläche Förderung Ident-Nr. nah- nahmen Maßnahmen ha oder Kos- me- tenüber- Nr. nahme er- forderlich (zusätzlich zur Direkt- zahlung) DEMVLI087BD30038 099 Erhalt des naturnahen Klein- nein 1,34 nein gewässers und der Pufferzo- nen, Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087BC40034 111 Erhalt des naturnahen Klein- Schaffung von Pufferzonen 0,13 ja gewässers, Verbesserung des Wasserhaushaltes keine Umwandlung von Grün- land in Ackerland DEMVLI087BC40016 113 Erhalt des naturnahen Klein- Schaffung von Pufferzonen 0,15 ja gewässers, Offenhaltung durch Beseitigung von Gehölzen Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087BC40016 114 Erhalt des naturnahen Klein- Schaffung von Pufferzonen, 2,81 ja gewässers, Extensivierung der angrenzenden Nutzflächen Erhalt der vorhandenen Was- serstände DEMVLI087BC40016 115 Erhalt des naturnahen Klein- Schaffung von Pufferzonen 6,50 ja gewässers, Extensivierung der angrenzenden Nutzflächen, Erhalt der vorhandenen Was- Entschlammung serstände DEMVLI087BD30036 116 Erhalt des naturnahen Klein- Vergrößerung der Pufferzonen, 4,96 ja gewässers Verbesserung des Wasserhaushaltes (bereits in Planung)

157 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Feldblock- Maß- CC-relevante Erhaltungsmaß- Für den landwirtschaftlichen Betrieb freiwillige Fläche Förderung Ident-Nr. nah- nahmen Maßnahmen ha oder Kos- me- tenüber- Nr. nahme er- forderlich (zusätzlich zur Direkt- zahlung) DEMVLI087DA10041 119 - Rückbau von Entwässerungsanlagen, 3,18 ja periodische Pflegemahd mit Abfuhr des Mähgutes (alle 3 bis 5 Jahre) Anhebung der Wasserstände im Einzugsgebiet (soweit möglich)

Erläuterung der Tabelle 24: Spalte 1: Eingetragen wurde der eindeutige Ident. des Feldblocks, der dem Feldblockverzeichnis Mecklenburg-Vorpommern zu entnehmen ist (FB_MecklenburgVorpommern). Spalte 2: Eingetragen wurde die Nummern der Maßnahmen aus Tabelle 22 (vgl. Spalte 3) Spalte 3: Die im jeweiligen Feldblock liegenden Maßnahmen aus Tabelle 22 mit dem Umsetzungsinstrument A 5 wurden beschrieben. Spalte 4: Die übrigen im jeweiligen Feldblock liegenden für landwirtschaftliche Betriebe relevanten Maßnahmen (mit anderen Umsetzungsinstrumenten als A 5) aus Tabelle 22 wurden beschrieben. Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist für den landwirtschaftlichen Betrieb freiwillig. Spalte 5: Die Größe der Maßnahmenfläche nach dem GIS wurde eingetragen. Spalte 6: Die Notwendigkeit der Förderung oder Kostenübernahme bei freiwilligen Maßnahmen wurde ermittelt.

158 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

II.3.2 Finanzierungsinstrumente zur Umsetzung der Maßnahmenvorschläge

Für die Umsetzung der Maßnahmen im FFH-Gebiet wurden folgenden Finanzierungsinstrumen- te (FI) (s. Tabelle 22) vorgeschlagen: • FI 1: FöRiGef: Richtlinie zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung von Gewässern und Feuchtlebensräumen • FI 2: FöRiSAG: Richtlinie zur Förderung von Investitionen zugunsten schützenswerter Arten und Gebiete • FI 4: Richtlinie zur Förderung der naturschutzgerechten Grünlandnutzung • FI 7: Richtlinie für die Förderung von Maßnahmen des Biotop- und Artenschutzes • FI 9: Mittel für die Pflege-Nutzung naturnaher Moore • FI 10: Richtlinie zur Förderung erosionsmindernder Anbauverfahren im Ackerfutterbau • FI 15: Durchführung als Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahme • FI 16: Durchführung als Kohärenzsicherungsmaßnahme (nur bei Entwicklungsmaßnah- men) Zur Ermittlung der Umsetzungseignung von Maßnahmen sind im Regelfall Informationen über die Eigentums- und Besitzverhältnisse erforderlich. Diese Prüfung kann im Regelfall nicht par- zellenscharf erfolgen. Die „Machbarkeit“ der Maßnahmen ist im Rahmen der Managementpla- nung nur soweit zu prüfen, ob diese mit hoher Wahrscheinlichkeit z. B. im Rahmen eines nach- laufenden Projektes umgesetzt werden können. Es sollte daher eine „Vorprüfung“ der Machbar- keit erfolgen, um dann in einem gesonderten Projekt mit gesonderter Finanzierung die Maß- nahme umzusetzen. Die erforderlichen Machbarkeitsstudien sind mit Mitteln der FöRiMan oder nachfolgend mit Mitteln der jeweiligen Projektförderrichtlinie finanzierbar. Wie im Kapitel II.2 sind die abgestimmten Instrumente schutzobjektbezogen, adressatenbezo- gen und raumbezogen in Tabelle 22 dokumentiert. Rechtliche, administrative und vertragliche Instrumente sind für die jeweilige Maßnahme aufgeführt.

159 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

II.4 Kosten und Finanzierung der Erhaltungs- und Wiederherstellungs- maßnahmen

Im Zuge der Managementplanung wurden (zwingende) Erhaltungs- und Wiederherstellungs- maßnahmen bestimmt, für deren Durchführung die Finanzierung gesichert sein muss (s. Tabelle 25). Neben der (keine zusätzlichen Kosten verursachenden) Umsetzung der rechtlichen und teilweise administrativen Bestimmungen fallen Aufwendungen an, um z. B. Regelungen zu „Freiwilligen Vereinbarungen“, zur Gebietsbetreuung und Gebietsinformation wirksam werden zu lassen. Die Kosten für darüber hinaus gehende Entwicklungsmaßnahmen wurden nicht ermittelt und dargestellt. Die Maßnahme „Auszäunen der Weidefläche“ zur Vermeidung von Trittschäden bzw. Nährstof- feintrag durch Vieh im Uferbereich wird im Rahmen der vorliegenden Planung nicht beziffert, da die Landnutzer dazu verpflichtet sind. Daher verursacht diese Maßnahme keine zusätzlichen Kosten.

160 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Tabelle 25: Kostenschätzung und Angabe der Kostenart für erforderliche Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen

lfd. Nr. Beschreibung der Maßnahme Maßnahmen- Ortsbezeichnung / Lage Schutzob Finanzbedarf typ / Teilfläche jekte Projektumset- Jährlich zung 004, Konfliktmanagement Biber Schutz Linde zwischen Burg 1355, - 2.000 € / a 022, Stargard und Neubran- 1337, 025, denburg, Linde in Burg 3260 028 Stargard, Linde in Burg Stargard nordwestlich Klüschenberg 013 Erhalt des Grünlandes, Schutz, Trockenbiotopkomplex 6210 Entbuschung mit Beweidung: Erhalt der extensiver Beweidung oder Pflege- Pflege 700 m nordöstlich von Motorsäge und 300 € / ha mahd, Blankes Soll Beräumung: Entbuschung Beseitigung von Gehölzen 6.000 € / ha mit Motorsäge und Beräumung: 6.000 € / ha alle 5 Jahre 014 Erhalt extensiver Beweidung oder Pflegemahd Pflege Trockenrasen am Großen 6210 - ca. 300 € / ha*a Mühlenholz 800 m nörd- lich des Eilsbergs 024 Erhalt des Wasserstandes der angrenzenden Schutz Hochstaudenflur an der 6430 - Entbuschung Linde, Linde im nördlichen Stadt- mit Motorsäge gebiet von Burg Stargard und Beräumung: Offenhaltung durch Beseitigung von Gehölzen Pflege 6.000 € / ha alle 10 Jahre 030 Erhalt des Grünlandes, Schutz, Flachland-Mähwiese süd- 6510 - ca. 500 € / ha*a Erhalt vorhandener Grünlandnutzung Pflege lich der Burg Stargarder für einschürige Burg Mahd mit Mähgutentfer- nung

161 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

lfd. Nr. Beschreibung der Maßnahme Maßnahmen- Ortsbezeichnung / Lage Schutzob Finanzbedarf typ / Teilfläche jekte Projektumset- Jährlich zung 031 - Erhalt der jetzigen Lebensraumstrukturen, Schutz, Feuchtwiesen südwestlich Großer - ca. 500 € / ha 032 Erhalt der Bestände mit R. hydrolapathum (nur Pflege Burg Stargard südlich der Feuerfal- für einschürige teilweise Mahd pro Jahr) Burg Burg Stargard ter Mahd mit Mähgutentfer- Erhalt der Wasserstände, nung alle 3- 5 Erhalt des reichen Blütenangebot trockener Jahre Randbereiche durch Mahd, Erhalt unbewirtschafteter Randstreifen an Ge- wässern, behördliches Monitoring 060 Erhalt des naturnahen Kleingewässers, Schutz, Kleingewässer nördlich 1188, Entbuschung mit - Verbesserung des Wasserhaushaltes, Pflege von Teschendorf 1166 Motorsäge und Beräumung: Vergrößerung der Pufferzonen, ca. 6.000 €/ha Offenhaltung durch Beseitigung von Gehölzen 119 Erhalt des kalkreichen Niedermoors, Schutz kalkreiche Feuchtwiese 7230 ca. 500 € / ha südlich der Burg in Burg für einschürige Mahd mit periodische Pflegemahd mit Abfuhr des Mähgutes Pflege Mähgutentfer- (alle 3 bis 5 Jahre) nung alle 3- 5 Rückbau von Entwässerungsanlagen, vorrangige Jahre Anhebung der Wasserstände im Einzugsgebiet Entwicklung (soweit möglich)

Erläuterung der Tabelle 25: Spalte 1: Eingetragen ist die laufende Nummer der Maßnahme (Übernahme der Spalteninhalte der Spalte 1 der Tabelle 22), soweit in Spalte 3 kein „E“ für Entwicklungsmaßnamen gesetzt wurde.). Spalte 2: Beschreibung der vorgesehenen Maßnahme in Kurzform Spalte 3: Maßnahmen unterschieden nach Erhaltungsmaßnahmen: „Schutz“, „Pflege“ oder „Nutzung“ (N), Wiederherstellungsmaßnahmen: „Wiederherstel- lung“ Spalte 4: Ortsbezeichnung (Raumbezug)

162 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

Spalte 5: Das/die Schutzobjekt/e ist/sind angegeben (z. B. LRT 1310, Fischotter). Bei Neuentwicklungsflächen ist hinter das jeweilige Schutzobjekt ein „N“ zu setzen. Spalte 6: Der erforderliche Finanzbedarf zur Projektumsetzung wurde nur für Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnehmen abgeschätzt. Spalte 7: Der jährlich erforderliche Finanzbedarf zur Umsetzung der Maßnahme wurde abgeschätzt (nur für Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnehmen). Jährlicher Finanzbedarf entsteht zumeist bei Erhaltungsmaßnahmen der Kategorien „Pflege“ und „Nutzung“ (z. B. naturschutzgerechte Grünlandnutzung).

163 FFH-Managementplan „Wald- und Kleingewässerlandschaft bei Burg Stargard“

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Teil III Anlagen zum Managementplan

Die im Rahmen der Managementplanung vorgesehenen öffentlichen Veranstaltungen wurden vom StALU Mecklenburgische Seenplatte einberufen und geleitet. Die Protokolle der Veranstal- tungen werden dem Managementplan angefügt. 1. Öffentliche Informationsveranstaltung: 22.02.2011 2. Öffentliche Informationsveranstaltung: 27.03.2012 3. Öffentliche Informationsveranstaltung: 04.11.2013 Neben den öffentlichen Veranstaltungen wurden drei Arbeitsgruppensitzungen abgehalten: 1. Arbeitsgruppensitzung am 22.11.2012 2. Arbeitsgruppensitzung begleitende Arbeitsgruppe am 31.07.2013 2. Arbeitsgruppensitzung thematische Arbeitsgruppe am 07.08.2013. Zur Abstimmung von Maßnahmenvorschlägen wurden im Zeitraum 18. Juni bis 18. Juli 2013 in der Landwirtschaftsberatung Gespräche mit betroffenen Nutzern durchgeführt. Die Ergebnisse werden durch beigefügte Protokolle dokumentiert.

Folgende digitale Anlagen wurden dem Plan beigefügt: o Abwägungsdokumentation o Anlage Teil 3: Protokolle und Teilnehmerlisten aus den Veranstaltungen o ArcGis-Projekte o Bewertungstabellen der Lebensraumtypen und Habitate der Arten (Anhang I und Anhang II), Habitate der relevanten Vogelarten des SPA-Gebietes o BVP Linde o Karten (pdf) laut Anleitung o Landwirtschaftsberatung (Karten und Protokolle) o Lebensraumtypen (MVBIO, Fotos) o Präsentationen Veranstaltungen (Präsentationen sowie Auslagen) o Fachbeitrag Bachneunauge

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