Einzelkapitel

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Einzelkapitel EINZELKAPITEL 1 Gerhard Müller Ausstellungen zum im 19. Jahrhundert werden sollte.1 Eindring- klassischen Weimar lich instruierte er seine Freunde, ja indirekt über Carl Ludwig Fernow sogar seinen In- seit 1999 timfeind Carl August Böttiger in Dresden, öffentliche Äußerungen zu vermeiden, die Weimars Ansehen bei Kaiser Napoleon und I. den Franzosen herabsetzen könnten, sei doch die Literatur das Einzige, was ihnen Die Präsentation der Klassik in den Wei- noch Achtung gegenüber den Deutschen marer Ausstellungen und Museen hat ihre abnötige. Er werde es ihm anrechnen, ließ eigene, lange Tradition, die auf Goethe und er seinen Verleger Johann Friedrich Cotta Wieland selbst zurückgeht. Im ersten Jahr- drohend wissen, wenn dieser daran mitwir- zehnt des 19. Jahrhunderts beschäftigten ken sollte, „einen kleinen bisher leuchtenden sich die beiden Dichter angesichts man- Punct Deutschlands, der doch auch ihre nigfaltiger Krisen, die nicht nur Weimars Freunde u[nd] Genossen, Herdern, Schillern Rolle als Mittelpunkt des geistigen Lebens und mich beherbergt hat […], zu trüben, zu in Deutschland, sondern auch die Existenz verfinstern und zu vernichten“.2 Mochte es des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach ihm durch Interventionen dieser Art auch überhaupt in Frage stellten, mit dem Ge- für den Augenblick noch gelingen, Weimars danken, wie das Andenken an die große Zeit Reputation in der europäischen Öffentlich- und damit auch an ihr eigenes Wirken der keit aufrechtzuerhalten, so stellte sich auf Nachwelt überliefert werden könne. Schon längere Sicht doch die Aufgabe, das Weimar- Schillers Tod 1805 hatte bei Goethe erste Bild so im kollektiven Gedächtnis der Nati- Überlegungen dieser Art aufkommen lassen. on und darüber hinaus zu verankern, dass Als Napoleons Sieg bei Jena und Auerstedt es auch künftige Umbrüche überdauerte, 1806 die überkommene politische Architek- ganz so, wie der mit Goethe befreundete tur Deutschlands in Trümmer legte, sah er sich veranlasst, sich ernsthaft mit diesem 1 Johann Wolfgang Goethe: Zum feierlichen Andenken der Durchlauchtigsten Fürstin und Frau Anna Amalia, verwitweten Problem zu befassen. Er ordnete die Manu- Herzogin zu Sachsen-Weimar und Eisenach, gebornen Herzogin skripte seiner „Farbenlehre“, um sie bald- von Braunschweig und Lüneburg, in: MA 9, S. 929–933. möglichst im Druck erscheinen zu lassen, 2 Konzept eines Briefes von Johann Wolfgang Goethe an Johann Friedrich Cotta, 24. Dezember 1806, in: AS II 2, S. 768. und schuf mit dem Nachruf auf die im April Vgl. ausführlich zu Goethes Bemühungen um den Erhalt von 1807 plötzlich verstorbene Herzogin Anna Weimars Ruf in der öffentlichen Meinung nach der Schlacht von Jena und Auerstedt Gerhard Müller: „… eine wunderbare Aussicht Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach einen zur Vereinigung deutscher und französischer Vorstellungsarten“. Memorialtext, der richtungweisend für die Goethe und Weimar im Rheinbund, in: Hellmut Th. Seemann (Hrsg.): Europa in Weimar. Visionen eines Kontinents, Göttingen Selbstdarstellung des klassischen Weimar 2008 (= Klassik Stiftung Weimar Jahrbuch 2008), S. 256–278. 40 deutsch-französische Diplomat Carl Fried- der Logen in den Bildungsschichten auszu- rich Reinhard 1808 pathetisch schrieb: breiten. Noch im hohen Alter ließ sich Wie- land 1810 als Mitglied in die „Amalia“ auf- Ihre Werke stehen, ein unvergängliches nehmen, und 1812 gab er in einer Logenrede Denkmal, über unsern literarischen und mit dem Titel „Über das Fortleben im Anden- politischen Trümmern, und sollten die ken der Nachwelt“5 die strategische Leitidee neuesten Schöpfungsversuche in ihr Nichts eines solchen Memorialkonzepts vor. Neben versinken, sollten die Fluten des Westens den Trost vermittelnden, aber nicht evident und des Ostens über Deutschland zusam- zu bestätigenden Verheißungen über ein menschlagen, so würde doch Ihr Name Weiterleben der Seele nach dem Tod dünke bezeugen, daß wir gewesen sind.3 ihm, Wieland, vor allem der Gedanke erfreu- lich, „dass es noch eine andere Art von Leben Schon unmittelbar nach Anna Amalias Tod nach dem Tode giebt, die in gewissem Sinne kam der Gedanke auf, die von ihr bewohnten von uns selbst abhängt, und, anstatt allen Räume im Weimarer Wittumspalais als mu- unseren Verhältnissen mit den Lebenden auf sealen Erinnerungsort zu konservieren, doch einmal ein Ende zu machen, uns vielmehr in sollte es bis zur Verwirklichung dieser Idee einer höchst angenehmen Verbindung mit noch Jahrzehnte dauern. Als geeignetes Me- ihnen erhält; ich meine, das Fortleben im An- dium, das unter den Bedingungen der schar- gedenken der Nachwelt, wozu wir uns durch fen Überwachung von Presse, Verlagen und ausgezeichnete Verdienste um unser Vater- Druckereien, ja sogar dem privaten Briefver- land, unsere Mitbürger, unser Volk und um kehr durch die französische Geheimpolizei die Menschheit überhaupt, durch öffentliche als Multiplikator eines Memorialkonzepts und Privattugenden und durch den edlen der Weimarer Klassik wirken konnte, bot sich Gebrauch, den wir von vorzüglichen Geistes- die 1808 durch Goethe und Friedrich Justin kräften und Talenten gemacht, ein Recht er- Bertuch wiederbelebte Weimarer Freimau- worben haben […] Und kann man nicht auch rerloge „Amalia zu den drei Rosen“ an.4 Die mit Wahrheit sagen: Das Leben im Andenken diskrete Halböffentlichkeit der Freimaurerei der Nachwelt, da es nur die natürlichste Fol- ermöglichte es, diese Erinnerungsarbeit ver- ge ausgezeichneter und immerfort wirkender traulich zu initiieren und über das Netzwerk Verdienste ist, sei mit dem vorhergegange- nen sichtbaren Leben in der Mitwelt gleich- 3 Carl Friedrich Reinhard an Johann Wolfgang Goethe, 3. Sep- sam aus einem Stücke, und als eine wirklich tember 1808, in: Goethe und Reinhard. Briefwechsel in den Jahren fortgesetzte Persönlichkeit in derselben zu 1807–1832. Mit einer Vorrede des Kanzlers Friedrich von Müller, Wiesbaden 1957, S. 72 ff. betrachten.“ 4 Vgl. Joachim Bauer/Joachim Berger: Arbeit am nationalen Gedächtnis. Das Selbstverständnis der Weimarer Loge „Amalia“ im 19. Jahrhundert, in: Joachim Berger/Klaus-Jürgen Grün 5 Christoph Martin Wieland: Ueber das Fortleben im Andenken (Hrsg.): Geheime Gesellschaft. Weimar und die deutsche Freimaurerei. der Nachwelt. Eine Vorlesung in der [Loge] Amalia im Orient von Katalog zur Ausstellung der Stiftung Weimarer Klassik im Schiller- Weimar gehalten an ihrem 48. Stiftungstage den 24. October 1812 Museum Weimar, 21. Juni bis 31. Dezember 2002, München, Wien vom Br. Wieland in seinem 80sten Jahre, in: Wieland’s Todtenfeier, 2002, S. 259–270. Beilage VII [Weimar 1813]. 41 Das hervorragende Beispiel dafür sei die der Loge erstmals umgesetzt.6 Die Erinne- Stifterin der Loge, Herzogin Anna Amalia, rung an die fürstlichen Stifter und Protekto- „die erste deutsche Fürstin, welche Sinn ren wurde auf ihn als herausragendes Logen- und Liebe für deutsche Literatur und Spra- mitglied übertragen, und Goethes zentrale che hatte“. Sie habe die Künstler gefördert, Trauerrede erschien außer in den Weima- die Künste selbst gesellig ausgeübt und rer „Freimaurer-Analecten“ auch in Cottas sich, indem sie „allen Fürsten Deutschlands „Morgenblatt für gebildete Stände“.7 Damit hierinne vorleuchtete, um die ganze Nation wurde die logeninterne Erinnerungsarbeit verdient gemacht“. Der kulturelle Aufbruch von Anfang an als Ausgangspunkt einer ge- Weimars unter Anna Amalias Regentschaft samtnationalen Erinnerung an das klassische sei unter Carl August fortgesetzt worden. Weimar etabliert. Nach dem Tod Wielands An die Verdienste dieser Fürsten bestän- sah Goethe sich als alleiniger Sachwalter des dig zu erinnern, sei eine vorzügliche Pflicht Erbes der Weimarer Hochkultur und identifi- der Freimaurer, und nur daraus auch könne zierte Weimars Ruf als geistiger Mittelpunkt die Loge ihre Legitimation beziehen. Da- Deutschlands mit seiner eigenen Person. mit knüpfte Wieland an Goethes Nachruf auf Anna Amalia von 1807 an. Mit der Weimar hat den Ruhm einer wissenschaftlichen Stilisierung der Dynastie Sachsen-Weimar- und kunstreichen Bildung über Deutschland, Eisenach zum Wegbereiter und Förderer ja über Europa verbreitet; dadurch ward her- der deutschen Geisteskultur wurde der kömmlich, sich in zweifelhaften literarischen traditionelle Anspruch des Fürstenhauses, und artistischen Fällen hier guten Rats zu als Beschützer der wahren protestantischen erholen. Wieland, Herder, Schiller und ande- Religion und Gewissensfreiheit zu gelten, re haben so viel Zutrauen erweckt, dass bei auf einer säkularen Ebene verallgemeinert ihnen dieser Art Anfragen öfters anlangten […] und fortgeschrieben. In diesem Kontext Mir Überbliebenen, ob ich gleich an solchen ließ sich eine Erinnerungskultur etablieren, Anforderungen und Aufträgen selbst schon in deren Mittelpunkt die großen Dichter hinreichend fortlitt, ist ein großer Teil jener und Denker Weimars standen. Er betrach- nicht einträglichen Erbschaften zu gefallen te, so beschwor Wieland in diesem Sinne […] In diesen […] so wie in den und zählba- seine Mitbrüder, ihre ihm anlässlich seines ren vorhergehenden Fällen werde ich mich 80. Geburtstages zuteil gewordene Wert- mit der Ehre zu begnügen haben, gegen das schätzung als „Unterpfand“ dafür, dass auch liebe deutsche Vaterland als Fakultät und Or- er selbst, wenn er dereinst aus ihrer Mitte dinarius um Gotteswillen mich einwirkend zu genommen werde, sich des Glücks, in ihrer verhalten. Da ich mich nun in solchen Verhält- aller liebevollen Andenken fortzuleben, nissen wohl nicht mit Unrecht als öffentliche mit Gewissheit zu erfreuen haben werde. 6 Vgl. Bauer/Berger,
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