Beiträge zur . 6eschichte der Pharmazie Mitteilungsblatt der Internationalen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie e. V. Societe Internationale d'Histoire de 1a Phannacie · International Society for the History of Phannacy

ISSN 0341-0099 Beilage der Deutschen Apotheker Zeitung 36. Jahrgang 1984 · Band 31 · Nr. 22 Leitung: Dr. Paul-Hermann Berges

275 Jahre hallesche Medikamenten-Expedition Aus der Frühgeschichte der pharmazeutischen Industrie in Deutschland

Von Wo!fram Kaiser, / DDR*

Die Jahre 1708 und 1709 markieren in sehe Universität mit derartigen Ausbil­ Halense mit dem Ziel der Vermittlung der Geschichte der jungen, 1694 feier­ dungsformen gewesen zu sein (31, 32). praxisnahen Wissens und Könnens ge­ lich eröffneten Acadernia Fridericiana Wenn die Medizinische Fakultät der wesen, das den Flor dieser Ära be­ Halensis sowie der zeitgleich hierzu Academia Fridericiana in der ersten gründete; hinzu kam, daß mit Friedrich durch den großen Pietisten und Päd• Hälfte des 18. Jahrhunderts wesentlich Hoffmann (1660- 1742) und . Georg agogen mehr Absolventen zählte als andere Ernst Stahl (1659- 1734) zwei Arzt­ (1663- 1727) aufgebauten Schul- und Hochschulen, dann ist es nicht zuletzt Persönlichkeiten als Professoren in Bildungsanstalten „auf dem Waisen­ das Junckersche Collegium clinicum Halle lehrten, deren Kollegs zu hören hause" (Abb. 1) einige Höhepunkte besonderer und überregional bedeut­ samer Natur. Zum einen erfolgt 1708 die Einrichtung eines unter der Regie von Francke entstandenen Schüler• und Studentenkrankenhauses (49, 52), das dann unter der Leitung des ab 1717 als Medicus ordinarius Orphano­ trophei eingesetzten und zugleich als Doctor legens im Dienste der Hoch­ schule wirkenden Arztes Johann Juncker (1679-1759) zum profilbestimmenden Lehrspital im Rahmen einer ·poliklini­ schen Ambulanz und im System eines / organisierten Bedside Teaching wer- den sollte. Unbestritten hat es Halle den Ruhm eingebracht, die erste deut-

* Nach einem am 17. Oktober 1983 im Medizin­ historischen Museum Ingolstadt gehaltenen Vortrag. Abb. 1: Die halleschen Schul- und Bildungsanstalten „auf dem Waisenhause"

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http://publikationsserver.tu-braunschweig.de/get/65070 man kaum weniger bestrebt war als die Laboratorium ein, in dem dieser als­ von Hermann Boerhaave ( 1668-1 738) bald neben der Essentia dulcis weitere im niederländischen Leiden. Spezialitäten (z. B. eine Tinctura ama­ ra) herstellt, die zum einen über die Waisenhausoffizin vertrieben werden, Waisenhaus mit Apotheke zum anderen aber auch bei der Klien­ Ist das Jahr 1708 somit ein nicht un­ tel der Anstalten Anwendung finden. wichtiger Markierungspunkt in der Als besonders verkaufsträchtig erweist Entwicklung des Krankenhauswesens sich dabei die Essentia dulcis, für die modernen Typs, so trifft diese nun­ Christian Friedrich Richter im In- und mehr rund 275 Jahre zurückliegende Ausland schnell Abnehmer findet. Je­ Zäsur in ähnlichem Maße auf die frühe denfalls kann er in den Jahren zwi­ Entwicklung einer systematisierten schen 1 706 und 1 708 einige Werbe­ Arzneimittelproduktion nebst einem schriften in Druck geben, welche die organisierten Vertrieb zu. Auch dieser vielfältige Effektivität der Essentia dul­ für die Initialgeschichte einer pharma­ Abb. 2: August Hermann Francke (1663- 1727) cis herausstellen (58). Dabei beruft zeutischen Industrie bemerkenswerte sich Richter vor allem auf die Erfolgs­ Vorgang ist an das hallesche Waisen­ die 1698 privilegierte Waisenhaus­ meldungen des im nordmagyarischen haus und an den Kreis um August Her­ Apotheke (50) reservierter Kräuter• Neusohl tätigen Arztes Karl Otto Mol­ mann Francke (Abb. 2) gebunden (45), boden. Eine Pflege-Stube für bettläg• ler (1670-1747), der diesem Präparat der gerade in diesem Jahr sein „Project rige Kranke wird, bevor der erwähnte wahre Wunderwirkungen zuschreibt von Verpflegung der Krancken" (79) Krankenhausbau zur Realisierung (57). Überraschen mag, daß die Serie zu Papier bringt, eine Studie, die in kommt, im Unterdach eingerichtet. der fortan kontinuierlich publizierten ihrer weitsichtigen Caritas noch heute Ergänzend hierzu kann Francke in der Heilungsberichte mit einem ausländi• die Bewunderung des Nachbetrachters Zweitauflage der „Fußstapfen" konsta­ schen Qualitätsattest eingeleitet wird. erwecken muß: Sie dokumentiert die tieren: »Die eigentliche Anstalt aber Zu vermuten ist, daß die Essentia dul­ Verbindung eines praktizierten Pietis­ für die Krancken ist in einem dem cis mit größeren Sendungen von Mili­ mus hallescher Prägung mit einer Waysen-Hause zu gehörigen und etli­ tär- und Feldapotheken in das ungari­ engagiert betriebenen Heilkunde, in che hundert Schritt von demselben sche Aufstandsgebiet ging, wo Ferenc der auch die medikamentöse Versor­ entferneten Garten, da nicht allein die Rakoczi Il (1676-1735) als Haupt der gung der Kranken einen festen Platz Waysen-Knaben, sondern auch Stu­ Insurgentenbewegung der Francke­ einnimmt (22). Derartige Erwägungen diosi unter besonderer Aufsicht in schen Sympathie sicher sein konnte hatten Francke seit der Eröffnung sei­ Kranckheiten gepflegt werden« (13). (27), die sich nicht auf verbale Assi­ nes Schulkomplexes „auf dem Waisen­ Diese Zielstellungen hatte Francke zu­ stenz beschränkte. Karl Otto Mol/er als hause" intensiv beschäftigt und bereits vor außerdem noch ein.mal im 1704 zeitweiliger Feld- und Lagerarzt von in einer ersten großen Denkschrift - niedergeschriebenen „Großen Auf­ Rakoczi dürfte daher mit halleschen den „Fußstapfen" von 1701 - ihren satz" in aller Deutlichkeit unterstri­ Niederschlag gefunden, nachdem man chen (15, 54). zwei Jahre zuvor die Schrecken einer in den Anstalten grassierenden Epidemie Trinkgold als Anfang des hatte erleben müssen. Logische Kon­ Spezialitätenhandels· sequenz war der Ausbau stationärer Unterbringungs- und Isolierungsmög• Die klinisch-stationäre Betreuung von lichkeiten gewesen: Ein 1703 im an­ Schülern und Studenten ist die eine, staltsnahen Weinberggelände erwor­ die medikamentöse Versorgung dieser bener und zunächst landwirtschaftlich Patienten die andere Seite im Francke­ genutzter Viehhof wird 1708 ausge­ schen Medizinalprogramm. Während baut und zum Spital umfunktioniert der Epidemie von 1699 hatte ein Ster­ (2). Auf eine ganze Reihe von medizi­ bender namens Burgsta//er Francke nischen und pharmazeutischen Ein­ eine Handvoll Rezepte übergeben, die richtungen kann Francke voller Stolz u. a. die Arbeitsvorschrift für ein bereits in den neuaufgelegten „Fuß• Aurum potabile und für bei Infektio­ stapfen" verweisen, die er mit einer nen als hochwirksam angesehene Heil­ „Erklärung des Grund-Risses vom mittel enthielten. Dem amtierenden Waysen-Hause" einleitet. Für das Schularzt Christ{an Friedrich R ichter Hauptstockwerk beschreibt er eme (1676-1711) überträgt Francke darauf­ Apotheke mit Materialienkammer, hin die Aufgabe, das von ihm als Es­ Apothekerstube und Laboratorium. Im sentia dulcis bezeichnete Trinkgold auf Unterstockwerk findet eine zweite Ma­ Herstellbarkeit und Anwendbarkeit zu terialienkammer nebst einem Apothe­ testen. Zu diesem Zwecke richtet er Abb. 3: Christian Friedrich Richter kenkeller Platz, im Oberdach ein für Christian Friedrich Richter (Abb. 3) ein (1676-1 711)

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http://publikationsserver.tu-braunschweig.de/get/65070 Medikamenten bedacht worden sein, nationspunkte in einer bereits zum deren Besorgung wohl der ins Feld­ ~u6fitbth{ßer S!erüf)t Jahrhundertbeginn angelaufenen Ent­ \·on t-rr lager nach Terebes entsandte Francke­ wicklung, die wenig später in die Eta­ Emissär Anhard Adlung (gest. 1745) blierung einer anstaltseigenen Ver­ geregelt hat. Das Projekt des Arznei­ ESSENTIA triebsorganisation - der Medikamen­ handels ist einem Adlung-Brief ent­ DULCI, ten-Expedition des halleschen Waisen­ nehmbar, der am 8. ovember 1707 it'aruuicn IDon i~m '3ul>mitung unb Untm hauses - ausmünden sollte. Bei Abfas­ von Terebes aus an Francke schreibt: fd,ltib \lOn anbcrn gemeinen

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http://publikationsserver.tu-braunschweig.de/get/65070 dulcis auch anderwerts bekant wor­ Sigismund Richter, letzterer habe dem dessen Terminangabe zutreffend, hätte den, und in- und ausserhalb Teutsch­ Stucliosus stets eine offene Tür gebo­ sich Francke in seiner Schrift von 1704 landes debitiret und gebraucht wer­ ten »Porta semper fuerit ipsi patens« dazu geäußert. In den jährlich erstell­ den« (10). (26). Das „Ens" dürfte cliesen Studen­ ten Rechnungs- und Bilanzlisten der Als Arkanum bleibt die Herstel­ ten allerclings verborgen geblieben einzelnen „Erwerbenden Institutio­ lungsvorschrift der Essentia dulcis sein (55), denn man wollte sich wohl nen" des Waisenhauses erscheint eine selbstverständlich geheim. Zu dieser kaum der Gefahr aussetzen, clie Verlet­ gesonderte Geschäftsführung der Me­ Grundregel notiert der Waisenhaus­ zung der Geheimhaltung zu riskieren. dikamenten-Expeclition erstmals im inspektor Johann Heinrich Grischow D er sich am Ende des ersten Jahr­ Jahre 1710; das spricht ebenfalls dafür, (1678-1754) hinsichtlich der Präpara• zehnts des 18. Jahrhunderts deutlich die Anfänge dieser Firma auf clie Jahre tion: »Diesem Gold füget man 1 Pfund abzeichnende Verkaufserfolg der Es­ 1708/ 1 709 datieren zu dürfen. vom Menstruo bey ( oder dem von uns sentia dulcis dürfte für August Her­ mann Francke den letzten Anstoß be­ so genannten Ente, welches man, weil Anfänge der halleschen darin das eigentliche arcanum stecket, deutet haben, den im „Großen Auf­ Medikamenten-Expedition nie mit dem rechten Namen, auch satz" geäußerten Gedanken von der unter den der Sache Kundigen, aus­ ,,Handlung" zu realisieren; man grün• Die Medikamenten-Expedition des spricht, wie ich also gelehret ward)« det mit der Medikamenten-Expeclition halleschen Waisenhauses wird von An­ (75). ichtsdestoweniger gibt man eine anstaltseigene Herstellungs- und fang an in die wirtschaftlichen Groß• aber interessierten Studenten der Vertriebsorganisation (17). Möglicher• unternehmen der Franckeschen An­ Hochschule durchaus Gelegenheit, weise hat Francke Kenntnis von einem stalten eingebaut ( 4, 7, 33, 68). Francke sich im sog. Richtersehen Pharmacopo­ ähnlichen, aber wohl schon in den An­ behält sich in sämtlichen Details clie lium zu betätigen. Genau wie später fängen gescheiterten Vorhaben von Oberaufsicht vor, die Arzt-Pharmazeu­ Johann Juncker wirken die Richters als Johann J oachim Becher (1635-1682) aus ten Richter sind ebenso bezahlte Ange­ Anstaltsärzte und zugleich als Docto­ dem Jahre 1676 gehabt (16, 24); be­ stellte wie der Rechnungsführer An­ res legentes an der Universität; Chri­ kannt gewesen sein dürfte. ihm ohne­ dreas Kock aus Stockholm, der 1699 als stian Sigismund Richter wird bereits hin das in der Anlage ähnliche Ver­ Theologiestudent nach Halle gekom­ 1 702 für ein Collegium diaeteticum im sandgeschäft bestimmter Klosteroffizi­ men war und sich bald als geschickter Sinne einer Lehrveranstaltung der nen und deren einträglicher Handel Ökonom erwies (86). Apotheker gibt Hochschule eingeplant (76). In den mit Terrae sigillatae oder meclizini­ es im Verband der Meclikamenten­ Dissertationen hallescher Absolventen schen Weinen. Vielleicht hat auch clie Expedition zunächst nicht; der Kreis finden sich daher immer wieder Anga­ sich ab 1 706 entwickelnde Privatexpe­ der Eingeweihten soll offenbar so ben über im Waisenhauskomplex und clition von eine klein wie möglich gehalten werden. im Richtersehen Pharmacopolium ge­ Rolle gespielt, der in cliesem Jahr mit Die Richters haben im übrigen kein nossene Unterweisungen. Georg Ernst einer Werbeschrift über den Liquor Recht, am Erlös der Waisenhaus-Medi­ Stahl bescheinigt 1708 seinem Dokto­ anodynus mineralis Hoffmanni seu kamente zu partizipieren; der Rein­ randen Tottinus in der gedruckten Spiritus vitriolis dulcis (Abb. 5) her­ gewinn - 1710 sind es 4026 Taler - Inauguraldissertation: »laudat benevo­ auskommt und in der Folge mit den fließt insgesamt dem Waisenhaus zu. lentiam atque facilitatem Experientissi­ „Hoffmanns Tropfen" gute Geschäfte Alles, was im Pharmacopolium Orpha­ morum fratrorum DNN Richterorum, macht (20). Böse Zungen haben da­ notrophei entwickelt und von dort aus Meclicinae Doctorum: qui non solum mals behauptet, Hoffmann habe clie vertrieben wird, soll den Anstalten ad Collegium Practicum privatim olim Entdeckung eines Eislebener Pharma­ dienen; der Laboratoriumsleiter ist habitus, sed etiam in Officinam Phar­ zeuten namens Martmayer für die eige­ außerdem nicht berechtigt, in eigener maceuticam Orphanotrophei instruc­ nen Zwecke genutzt (29). Das mag Sache Versandgeschäfte zu tätigen. An tissimam aclitum, ipsi liberum conces­ nun stimmen oder nicht: Tatsache ist, diese Devise haben sich die Richters serint« (62). Ähnlich ist der Wortlaut daß Hoffmann nicht zuletzt durch clie­ ebenso zu halten wie Andreas Kock. im selbstverfaßten Curriculum vitae sen Vertrieb zu einem der reichsten Allerclings läßt sich August Hermann des später zu hohen wissenschaftlichen Bürger der Saalestadt wird (53). Was Francke am 14. Februar 1711 zur Ehren gelangten Stucliosus Johann einem Privatunternehmer nützt, das Unterzeichnung eines Revers bewe­ Heinrich Schulze (1687- 1744), der über kann auch den auf das Allgemeinwohl gen, der in der Folgezeit über Jahr­ seine halleschen Ausbildungsjahre im ausgerichteten Stiftungen dienlich zehnte zum Streitobjekt hinsichtlich Hinblick auf Christian Friedrich Richter sein. Das mag der Grundgedanke der Frage eines Richtersehen Familien­ schreibt: »totis cliebus et noctibus occu­ Franckes gewesen sein, der nun daran anteils am Gewinn aus dem Medika­ pari licebat in pharmacopolio Orpha­ geht, den bislang über clie Anstaltsapo­ mentenvertrieb werden sollte (2). Vor­ notrophei, ubi et victum tune et domi­ theke laufenden Verkauf der R ichter­ ausgegangen waren heftige innerbe­ cilium habebam, summaque iucuncli­ sehen Arzneien zugunsten einer inner­ triebliche Auseinandersetzungen auch tate manus afferebam, si quid esset vel halb des Waisenhauses verselbständig• um das Problem der Leitungskompe­ in officina vel laboratorio peragen­ ten Firma umzufunktionieren. Das tenz (82- 84). Im Endeffekt setzt sich dum« (43). Über seinen Doktoranden muß 1708/ 1 709 erfolgt sein und nicht Francke durch, der Christian Friedrich Gottlob Heinrich Budäus aus Bautzen schon 1703, wie der hallesche Chro­ Richter das von diesem angestrebte vermerkt Friedrich Hoffmann hinsicht­ nist Christian Gottlieb August Runde selbständige Laboratoriumsdirektorat lich der Hilfestellung von Christian (1778-1835) wissen will (67). Wäre verweigert. Stillschweigend toleriert

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http://publikationsserver.tu-braunschweig.de/get/65070 Qlrim&l!4 (1710- 1775) und Gustav Friedrich ses Mittel als ein Gottesgeschenk be­ EtiUCnbcr ESSENTS. (1715-1768) in Isenburg-Büdingen, trachtet. Ein solcher Klient ist dann ~•ee_i! ___ die Landesherren von Promnitz­ zugleich auch äußerst empfänglich für

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http://publikationsserver.tu-braunschweig.de/get/65070 Gemeinsam ist beiden die intensive, sprechstunde gegenüber, wozu der lo­ zuweilen an Schleichwerbung anklin­ kale Chronist vermerkt: »Wie dann gende Spezialitätenpropaganda. Flicht auch dem Medico des Waysenhauses Richter in die Abhandlung zur Gesund­ von dem Directore desselben vergön• heitspflege und Krankheitsprophylaxe net ist, aus selbiger für die Armen seine Ratschläge zur utzung der Wai­ freye Artzeneyen zu verschreiben, wel­ senhaus-Medikamente ein, so verhält ches, da es für viele 100 Armen ge­ sich H effmann nicht anders, wenn er schiehet, jährlich eine nahmhaffte z. B. in seinem balneologischen Enga­ Summe austrägt, zu geschweigen, was gement die von ihm analysierte Heil­ in der Krancken-Pflege des Waysen­ queUe in Lauchstädt herausstellt und hauses selbst ohnentgeldlich davon erklärt, wie sinnvoll es sei, zusätzlich Abb. 7: Firmensiegel der Richtersehen Arzneien verbraucht wird« (10). zur Badekur seine Präparate zu gebrau­ Bei diesem System der kostenlosen chen. Gemeinsam ist beiden auch die Abgabe hat J ohann Juncker im Laufe Bereitstellung von Spezialitäten in grö­ partiell in Halle ausgebildeten Ar­ seiner mehr als vier Dezennien umfas­ ßeren Mengen und unbeschadet des chiaters J ohann Deodat Blumentrost senden Dienstzeit am Orphanotro­ aktuellen Bedarfs; auf Abruf gehen sie (1676- 1756) mit Militärapotheken der pheum Halense gelegentlich auch nicht in verwendungsfähiger und stets Medikamenten-Expedition des Wai­ gerade erfreuliche Erfahrungen so­ gleichbleibender Zusammensetzung in senhauses versehen (70) - bedarf es wohl mit hilfsärztlich eingesetzten Me­ den Versand entweder zu einem Zwi­ des Einsatzes einer Reihe handwerkli­ dizinstudenten als auch mit drogen­ schenhändler (Kommissionär), an cher Hilfskräfte, worüber Dreyhaupt begehrenden Patienten machen müs• einen am Handel interessierten Apo­ notiert: »Worzu anietzo bey starcken sen. In seinem ärztlichen Testament theker oder zu einem privaten Käufer. Debit dieser Artzeneyen und Versen­ vermerkt er, »daß mancher arglistiger Die quantitative Komponente zeigt dung derselben in auswärtige Länder, und betrüglicher Jüngling seine böse aber den ersten Unterschied: Die Me­ eine besondere Packstube angeordnet Künste darunter gespielet, die Recepte dikamenten-Expedition betreibt Groß• ist, in welcher selbige gewogen, in heimlich entwendet, die Medicamenta fabrikation in einem Komplex von Gläser und Schächtelgen gefüllet und darauf gratis geholet, und hernach von Fertigungs- und Versandräumen; Heff­ versiegelt, auch gantze Reise-Apothek­ denen Patienten das Geld dafür emp­ mann und andere Arzte stellen ihre gen davon zugerichtet, und so wohl fangen habe . . . Wegen des großen Spezialitäten unter Bedingungen her, eintzeln als in Partheyen dispensiret Mißbrauchs aber, welcher unter den die zwar von einem Privatlaborato­ und versendet werden« (10). armen Patienten auf mancherley Weise rium ausgehen, letztlich aber wohl Eines ist außerdem für die Medika­ im Sehwange gehet, muß der Medicus doch treffend mit der nicht sehr schön menten-Expedition typisch: Die von niemals verschreiben, was solche Pa­ klingenden Bezeichnung einer „Wasch• ihr verschickten Präparate rangieren tienten fordern, am wenigsten die küchenfirma" zu charakterisieren sind. unter durch Verordnungen geschützter compositiones Richterianas: denn die Bei ständig steigender Nachfrage - so Bezeichnung (72); ihr Versand erfolgt Erfahrung hat gelehret, daß sie diesel­ wird beispielsweise das russische Hee­ mit Warenzeichen und Firmensiegel ben verkaufen, oder auf dem Lande ressanitätswesen unter Aufsicht des (Abb. 6, 7). D as Bezugssystem ist gegen Käse und Butter vertauschen« letztlich perfektionierter als das kleine­ (77). rer Expeditionen bzw. Manufakturen: Die Expedition übernimmt selbst Der Versandhandel blüht• einen Teil des Versandgeschäftes, d. h. und auch die Imitation sie sieht direkten Bestellungen ent­ gegen. Darüber hinaus wird in vielen Die Medikamenten-Expedition hat Ländern ein Kommissionshandel auf­ derartige kleine Einbußen wohl ver­ gebaut. In Presse und Werbeschrift schmerzen können; die Reingewinne teilt man der Öffentlichkeit die Namen steigen bereits bis 1718 auf 4000 Taler der Kommissionäre mit, die für den pro Jahr und wachsen in den folgen­ regionalen Spezialitätenbezug zustän• den Dezennien auf 12 000 bis 16 000 dig sind. Ein Teil der Medikamente Taler ( 68). Diese Gelder weiß man geht schließlich in die Waisenhaus­ sinnvoll auch für die medizinische Ver­ Apotheke; der Arzt kann sie rezeptie­ sorgung zu nutzen; als man an den ren, der Kunde aber auch ohne Rezept Neubau eines im November 1 722 be­ käuflich erwerben. ziehbaren Krankenhauses geht, kostet dieses knapp 2450 Taler: eine derartige Summe entspricht somit dem Reinge­ Mißbrauch der Armenpharmazie winn weniger Monate (78). Vom blü• Diesen Verkaufs- und Vertriebsformen henden Versandgeschäft des Waisen­ steht eine kostenlose Abgabe im Rah­ hauses weiß auch der vielgereiste Arzt men der eigenen Krankenversorgung und Naturwissenschaftler Franz. Ernst Abb. 6: Firmensiegel der Richtersehen Arzneien sowie der ambulatorischen Armen- Brückmann (1697-1753) zu berichten.

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http://publikationsserver.tu-braunschweig.de/get/65070 Als er in den zwanziger Jahren Halle man die sieben bekannten Metalle und FRlDERICl HOFFMANN! aufsucht, notiert er in seinen Epistolae die sieben Edelsteine mit den sieben Itinerariae über die Medikamenten­ Planeten und diese wiederum mit den Expedition und ihre Erzeugnisse: »Of­ zwölf Tierkreiszeichen in Verbindung ficina pharmaceutica ex dispensatione gebracht. Jedes Metall galt als zusam­ CLAVIS Ess. dulcis, amarae, Elix. polychresti, mengesetzt aus zwei Substanzen, wo­ PHARMACEVTICA febribus ardentibus ac petechialibus bei dem Gold ein harmoo.isches Mi­ SCHRCIEDERIAN A A Nl.41 ADPE B.S1 0 N~S C:IM ANNO '! A destinati, Magisterii diaphoretici, sca­ ~chungsverhältnis und eine spezifische TIO"HJ'!IUS , • • IN PHARMACOPOEJAM biem et tineam capitis sanantis, pulv. Effektivität seiner Elementarteile auf SCHROE DERJANAM : . BaconL!nis, Cartcftanis, &-Htlmontlanlt Primipil.s i1J1>­ solaris, vitalis, reliquorum, multum der Basis himmlischer Influenzen atte­ flr.ttz 'a. Dn_.O.Jo RA NNU M1cHA,.t:t.rs p. rn. &. AUonm cidtf;fl'.. ri:nonm U~u<8Jffr~; in~Mtdir~~ auri et argenti orphanotrophio conci­ stiert wurde. Immer wieder war nach C*'II ~.q'V .u'lli \'fft\a(WOfult ~ ~~ a ttt,n0ainn-ati, ~ .. ~&:ro:!~~::d=~~ ~~- .. liat. Haec medicamenta ingenti pon­ einem besonders wirksamen Aurum &""1= dere in omnes regiones quotannis potabile gefahndet worden, das der THEsAuRo PHÄRMACEVT1cot fl._YOtONDAM tfle.01collu.v No , ra , divenduntur« (8). Frankfurter Poliater Johann Christian SEC II ll. F->-iino s~,uncb mulrisin LodsCorttfüo4 Brückmann nennt hier die Essentia Schroeder (1600-1664) in seiner „Phar• N«'.!!Onn W.:a.~ip!on. Audc,ris neu.~"'M ~ -,~ . dulcis verständlicherweise an erster macopoea medico-chymica" von 1641 C,,m Cuti, b'Ptroilq,io $,t..C,f.ilt,jefl. BALJE SAXONUM, '"•J Stelle, vergißt aber auch die übrigen zu bereiten gelehrt hatte. Nicht mehr A,ul> V,nuAu ET H,r„1>ts MntANOS Medikamente nicht, die den jährlichen haltbare Vorstellungen hatte bereits 1\11: Jii:> M DC UCX X!. Reingewinn abrunden. Sämtliche Wai­ die „Clavis Pharmaceutica Schroede­ Abb. 9: Die „Clavis" von Friedrich Hoffmann senhaus-Medikamente sind jedenfalls riana" aus der Feder von Friedrich d. Ä. (1626-1675); Halle 1681 begehrte Objekte, die manchen zur Hoffmann d. Ä. (1626-1675) - dem Nachahmung reizen: Firmensiegel, Vater des Ordinarius - auszuräumen hinsichtlich derartiger Praktiken, als Warenzeichen und Verpackung wer­ gesucht ( 5, 19). Trotz dieser „Clavis" sich einige Autoren - wieder sind den wiederholt imitiert. Aus diesem (Abb. 9) war vieles Mystische zurück• , mehrere Ungarn dabei - erneut zur Grunde sieht sich die Expedition zu geblieben, was das Trinkgold gleich­ Effektivität der halleschen Medika­ häufig publizierten Warnungen ver­ sam als Panazee gegen sämtliche mente äußern. Der Medizinhistoriker anlaßt, die auch auf den Werbeschrif­ Krankheiten erscheinen ließ. Die Rich­ !stvan Weszprimi (1723-1799) nennt ten erscheinen (Abb. 8): »Alle vorgeb­ ters propagieren die Essentia dulcis zu­ in seinem Bio- und Bibliographikon liche Arzneymittel, die unter dem mindest nicht verbo expresso als Pana­ (69) nächst dem bereits erwähnten Namen der Hallischen Waisenhaus­ zee; de facto mußte sie aber als solche Karl Otto Mol/er (in den „Annales Arzeneyen von Reffträgern, Hausirern imponieren, da man das Indikations­ physico-medicae Wratislavienses" er­ und Märkte beziehenden Arzney-Krä• spektrum sehr weit zog. Akklamation, scheint 1721 sein Beitrag „De pulvere mern feil geboten werden, sind fal­ aber auch Kritik erfährt die Medika­ solari Hallensi, et Essentia dulci, spe­ sche, betrügerisch nachgemachte un­ menten-Expedition in diesen Jahren cifico in tussi infantum remedio") ächte Gemische, weil das Waisenhaus dessen Landsleute Johann Neuhold nie dergleichen Menschen herumsen­ (1700-1738) in Komorn und Johann det, sondern seine Arzneyen nur sol­ Adam Raymann (1690-1770) in Eper­ chen Personen anvertrauet, von deren ies. Neuhold publiziert in den „Acta"

Rechtlichkeit es sich durch Zeugnisse btt der Academia Naturae Curiosorum zu versichern gesucht hat. Da solche au eft\fyt!ielc\>t! ächte Siegel hier abbilden lassen« ( 46). n,bjt t-cn ü&rigcu btfuntm Abhandlung „De dubia Essentiae dul­ S;,,a((ifd)eit ~q11e9mittel11 n u r bt oj bt \l be:t cis Halensis efficacia". Deutschspra­ 9Jlcbicamtnttn ,, l!,:µebition chig legt 1737 der aus Gotha stam­ Werbewirksam: Essentia dulcis bta mlaijrnl)aujetl 311 .pallt an btr ®aaft mende und in Kiel an der Hochschule als Panazee bq, t ~rrfertigirb. tätige Gottlieb Heinrich Kannegief]er Gezielte Information und geschickte (1712-1792) seine ,,Vollständige Be­ Werbung können letztlich nicht aus­ schreibung der Hällischen Medica­ schließlich die Gründe dafür gewesen mente" vor; im schwedischen Uppsala sein, daß die Richtersehen Arzneien meldet sich Per Lundberg 1739 mit der und speziell die Essentia dulcis· zu Ver­ Disputation „De compositione medi­ kaufsschlagern wurden und zur Nach­ camentorum Hallensium eorumque ahmung anreizten. Althergebrachte vero et limitato usu" zu Worte. und im frühen 18. Jahrhundert noch längst nicht ausgeräumte Vorstellun­ Erbstreitigkeiten gen über die therapeutische Bedeutung

des Goldes mögen ebenfalls eine Rolle Abb. 8: Werbeschrift der Medikamenten­ Zum letzteren Zeitpunkt haben sich in gespielt haben. Jahrhundertelang hatte Expedition der halleschen Medikamenten-Expedi-

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http://publikationsserver.tu-braunschweig.de/get/65070 tion bereits einige Ereignisse von tief­ nicht nur Medikamente, sondern auch greifender Bedeutung abgespielt. 1727 Gold herstellen. Der Theologe Johann stehen die drei Waisenhausärzte Johann Salomo Sem/er ( 1725-1791) geht in sei­ Juncker, Heinrich Becker und Christian ner Autobiographie auf dieses Gerücht Sigismund Richter am Sterbelager ihres ein und meint, »daß es einzele Perso­ Gönners Francke. Das rege Zusam­ nen gegeben, die den Prozeß allerdings menspiel zwischen Anstalts- und La­ in Händen gehabt, und zuweilen, boratoriumsleitung ändert sich aber wenn es auf einmal an Geld gefelet, auch in der Folgezeit nicht, als Gotthilj so und so viel Gold schaffen können, August Francke (1696-1769) das Di­ wie es denn solche Goldstangen, nach rektorat des verstorbenen Vaters über• eigner Anzeige des Hofrath Richters, nimmt. Als man 1729 Heinrich Becker des madaischen Schwiegervaters, nach zu Grabe trägt - im gleichen Jahr er­ seinem Tode vorgefunden worden, der hält Juncker ein Ordinariat an der aber sich eben unter so gefärlichen Medizinischen Fakultät der Academia Arbeiten den Tod zugezogen. Aber Fridericiana - wird die Lücke im ärztli• freilich kan man bey solchen Erzählun­ chen Gremium der Waisenhausanstal­ gen nicht zu authentischer Gewisheit ten wieder geschlossen, als die Witwe gelangen« ( 61 ). des Verstorbenen eine neue Ehe mit Verstanden haben es die beiden dem aus Ungarn nach Halle gekomme­ Franckes jedenfalls, die Medikamen­ nen Arzt und Mol/er-Schüler David ten-Expedition als medizinisch-phar­ Abb. 10: David Samuel Madai (1 709-1780) Samuel Madai (1709-1780) eingeht mazeutischen Betrieb auszuweiten und (44). Christian Sigismund Richter macht vor Eingriffen jedwelcher Art abzu­ Eindämmung des nichtlizensierten den Schwiegersohn zu seinem Mit­ sichern. Es gibt keinen Anhalt dafür, Drogenhandels geht, ist Friedrich Hoff­ arbeiter; dadurch zeichnet sich nun daß sie so wie andere Institutionen von mann jun. der Hilfestellung des Ge­ aber eine zweite innerbetriebliche Aus­ Stadt und Universität (51) jemals heimrats Dreyhaupt sicher, der als „zu einandersetzung ab: Der 1734 in Halle durch das Collegium medicum oder dieser Sache allergnädigst verordneter graduierte August Christian Friedrich beauftragte Visitatoren inspiziert wor­ Comrnissarius" in den „Wöchentlichen Richter (1710-1768), ein Sohn von den wäre. Hallischen Anzeigen" vom 15. Sep­ Christian Friedrich Richter und Neffe tember 1749 Unbefugten mit strenger des Laboratoriumsleiters, reflektiert Strafe droht, weil »allerhand Leute, Gute Geschäfte unter Leitung ebenfalls auf diese Stellung. Er beruft Gelehrte und Ungelehrte, Doctores derMadais sich dabei auf den Francke-Revers von Medicinae, verdorbene Barbier-Gesel­ 1711 und geht sogar so weit, der Das Ableben von Christian Sigismund len, Handwercksleute, Schuflicker und Expedition (und damit dem Waisen­ Richter und der schwelende Erbstreit alte Weiber, sich strafbarer Weise un­ hause) Vertriebsrechte für entwickelte zwingen Gotthilf August Francke zur terstanden, so genannte Hallische Arzneimittel abzusprechen, die das schnellen Entscheidung über die Neu­ Artzneyen in großer Menge zu verfer­ Eigentum seines verstorbenen Vaters besetzung der Laboratoriumsleitung. tigen, ja sogar die Waysenhäuser Medi­ gewesen wären. August Christ~an Im Endresultat wird August Christian camenta, Hoffmannischen und Friedrich Richter muß zudem diesbe­ Friedrich Richter aus der Firmenleitung Schauerschen Balsam zu verfälschen zügliche Herstellungsanweisungen in ausgeschlossen und . David Samuel und nachzumachen« (9). den Händen gehabt haben; jedenfalls Madai (Abb. 10) mit der Geschäftsfüh• Der Fälscherskandal zieht damals offeriert er in den „Wöchentlichen rung betraut. Den Doppelversand aus seine Kreise bis in die Medizinische Hallischen Anzeigen" vom 24. Dezem­ zwei Richtersehen Expeditionen - der Fakultät hinein: Dem Extraordinarius ber 1 736 den eigenständigen Vertrieb Medikamenten-Expedition des Wai­ Strumpff (gest. 1754) wird die Beteili­ R ichterseher Medikamente über die senhauses und der Privatexpedition gung an derartigen Machenschaften hallesche Apotheke „Zum weißen des Richtersehen Erben - kann man nachgewiesen. Auch Johann Eberhard Engel" (71). Für einige Jahre gibt es allerdings zunächst nicht verhindern; Juncker (1691-1764), der Bruder des in Halle somit zwei Richtersehe Fir­ man sichert sich ab, indem allen Waisenhausarztes, kommt nicht ganz men. Der Erbstreit ist jedenfalls noch Dauerbeziehern Zertifikate zugehen, ungeschoren davon. Mit Mühe kann er nicht abgeschlossen, als Christian Sigis­ daß nur die Waisenhaus-Expedition die Vorwürfe entkräften, wenn er sich mund R ichter im November 1739 zu die erwartete Qualitätsware liefere. Im zu exkulpieren sucht »maßen ich deßen Grabe getragen wird und seine letzte übrigen halten auch jetzt die Imita­ Essentiam dulcem, pulv. vitales, sola­ Ruhestätte in der St. Agnus-Kirche in tionsversuche von ganzen Fälscher• res, und was ihm sonst eigen gehöret, Köthen findet. Er hinterläßt eine gruppen an und beziehen dabei auch nicht nachmache« (88). Freilich gibt es wohlgeordnete Firma mit Jahresrein­ die Produkte des Hoffmannschen Ver­ auch eine Reihe von halleschen Ärz­ gewinnen von mehr als 20 000 Talern sandbetriebes ein, die nun anstelle des ten, die schon jetzt den Privathandel (34). Dieser wirtschaftliche Flor muß verstorbenen Vaters dessen Sohn ver­ mit Drogen - nicht den Vertrieb durch manchem Bürger unheimlich vorge­ schickt, der Ordinarius Friedrich Hoff­ die dem Allgemeinwohl dienende Me­ kommen sein; damals kursiert die Fa­ mann jun. (1703-1766). Als es um die dikamenten-Expedition - als unseriös ma, man könne in der Expedition Mitte des 18. Jahrhunderts um die empfinden. Johann Juncker, dem

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http://publikationsserver.tu-braunschweig.de/get/65070 Francke den Eigenvertrieb sogenann­ ter „Balsamischer Pillen" konzediert Courte Inftrucaon hatte, vermerkt in Selbsteinsicht zu fur j{uq;r :1?1td)rtd)t dieser ärztlichen Krämertätigkeit an L'USAGE ET l 'L'II ~('III seinem Lebensabend: »Denn so oft ich ~SUBCll unb ~corauco Balsamische Pillen verschreibe, so oft LES EFFETS l'111! ,Jl' r h·1t•,i1Jnrn muß ich die innere Zucht vom eigenen de Intereße fühlen, und durch diese Cen­ CERTAINS a&MEDES ~c~icamrntcn, .-& . ':llldd)! sur hindurch paßiren, zumal weil die ·qulfc~ - ·. adessentes Studiosi wißen, daß mein a Halle dans la Maifon ou -tMUr im ~llßbrburgifoacur . C11 !iWecine f -~ fe C:0. ft Aicbiaue de'S. A. s. ~" ,... .i~~1~';1,: 1fi. ·:!rl>.;i! ~· , ~h:ufchrn -''l'i i~,uh 1mtt l'db , Medico, pagne erfolgreich weiter stimuliert . ..Allialr.a-, ...... :·.:.i1 ! .:11, !•1P 111 ~ti,\1jrnl_1u ujr ;u .~"laU\'. Malfcla• OrpllillDI. (Abb. 11 und 12), einen Teil der von :~·11 11;t, ~uff.1~,. ihm offerierten Medikamente als sein ,$ <1 l!. J?.. 1e, Eigentun;i. Francke hat dabei wohl ein­ ;u 1111trn h·1, hr :':'lfNc.1111rntrn , (fq:irbition tm ~~:,l, ~\IH' ,lUJ\' 17lq. gesehen, daß man gut beraten ist, 1 Madai verdienen zu lassen und selbst entsprechend im Dienste der Sache zu profitieren. Ein guter Richter-Nachfol­ Abb. 11: Französischsprachige Werbeschrift Abb. 12: Titelblatt eines Madaischen ger ist Madai ohnehin: unter seiner (Halle 1749) Werbeprospekts Regie steigt der Reingewinn der Stif­ tungen zwischen 1740 und 1750 auf nen oder geheimen Arzeneyen, d. i. zu Die Kriegshandlungen der Jahre jährlich 23 993 und zwischen 1750 und den Arzney-Mitteln, deren Bestand­ zwischen 1756 und 1763, die für Halle 1760 auf 27 807 Taler. Eine 1799 theile so wenig, als ihr Verhältniß unter schwere Lasten bringen, stören den edierte „Beschreibung des hallischen einander und ihre Zubereitungsart, Medikamentenvertrieb kaum: 1761 Waisenhauses" bescheinigt Madai da­ öffentlich bekannt sind . . . Ein we­ werden mit 36 106 Talern Reingewinn her retrospektiv: »Durch seine chemi­ sentlicher Unterschied der Arzeneyen die bis dahin höchsten Einnahmen schen Kenntnisse und Erfahrungen, des Hallischen Waisenhauses von ge­ verbucht ( 40). Damit wächst auch der und auch Erfindung neuer Medica­ wöhnlichen Arkanen besteht darin, Reichtum des Firmenleiters, der sich mente, hat er sich nicht nur ein eigenes daß sie nicht nur unter öffentlicher Gutskäufe in Benkendorf und in Gü• ansehnliches Vermögen erworben, Autorisation der Obrigkeit, sondern sten leisten kann und dem man die sondern auch die Medic. Exped. des auch von wirklichen, von der Behörde Renouvellierung seines alten ungari­ W H. erweitert, und besonders durch angestellten, examinirten und appro­ schen Adelstitels konzediert. Dem seine ausgezeichnete Thätigkeit, Klug­ birten Aerzten zubereitet werden, de­ preußischen Monarchen kann David heit und ausgebreitete Bekanntschaft, nen es zur heiligsten Pflicht gemacht Samuel Madai zu verstehen geben, daß diese Expedition so in Flor gebracht, ist, nur die besten und echten Ingre­ auch der Staat von ihm profitiere und als sie nie vorher gewesen« ( 48). dienzien, ohne Rücksicht auf größere im übrigen einer Reihe von Handwer­ Die hier genannte Madaische Er­ oder geringere Wohlfeilheit anzuschaf­ kern durch seinen Vertrieb Lohn und weiterung des Arzneimittelangebots fen« ( 11 ), Brot gegeben werde. Derart ist der In­ kommt bereits im Firmenverzeichnis Diese Passagen verdeutlichen zu­ halt eines Briefes von 1768, als es wie­ von 1746 zum Ausdruck; die Medika­ gleich die Rechtssituation: Die Obrig­ der einmal um das Problem der Falsifi­ mentenexpedition offeriert 1 7 Speziali­ keit toleriert das Verfahren, in das le­ kate geht: »Ew. Königl. Mayst. aller­ täten: Ess. dulcis, Ess. amara, Ess. diglich Ärzte eingeschaltet sind. Madai höchstes Interesse ist durch diese Rich­ antihypochondriaca, Pil. polychrestae, holt sich 1741 den Mediziner Gottlieb terische Waysenhaus Medicin merklich Pil. purgantes, Pil. contra obstructio­ Wipert Lysthenius (1696- 1763) unter und zunehmend von Jahren zu Jahren nes, Pulv. bezoard., Pulv. contra acre­ der Amtsbezeichnung eines Ersten befördert. Nicht nur haben die Simpli­ dinem, Pulv. antispasm., Pulvi's vitalis, Mitarbeiters in die Expedition, bei des­ cia welche zur Ausarbeitung dieser Pulv. niger, Pulv. laxans, Pulv. solaris, sen Ableben der Arzt Johann Friedrich Medicamentorum kommen, gar viele Pulv. pectoralis, Elect. antiphthisicum, Koch die Nachfolge antritt. Den 1763 Accise Abgaben entrichtet sondern es Balsamus cephalo-stomachico-nervi­ von der Medizinischen Fakultät der haben auch die Tischler, Schlößer, nus und Tinct. corallina. Inhaltsdekla­ Universität Halle promovierten Sohn, Leder-Arbeiter, Buchbinder und Seiler, rationen fehlen auch hierbei; nach Karl August Madai (1731-1816), be­ welche zu Verfertigung derer Behält• Madaischer Vorstellung gehören die reitet er von Anfang an auf die Nach­ niße worinnen die Waysenhaus Medi­ Präparate »bekanntlich zu den Arka- folge im Leitungsamt vor. cin versendet wird, gehalten werden,

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http://publikationsserver.tu-braunschweig.de/get/65070 mit ihren Familien davon gelebt. Die Berliner Arzt Christian Andreas Cothe­ den sind. Der Grund davon liegt we­ wegen dieser Medicamentorum hal­ nius (1708-1789) verlagert sich der der in der Thätigkeit der Administra­ tende Corres(Xlndence, die Verschrei­ Vertrieb Heffmannscher Arzneien in tion, noch in der veränderten Güte der bung und Versendung der Medicin hat die preußische Hauptstadt; noch vor­ Medikamente, sondern theils in der Ew. Königl. Mayst. Post-Cassen an handene hallesche Restbestände wer­ veränderten Denkart der Menschen, Porto und Postfrachtgeldern gantz un­ den 1774 über einen Kaufmann in der theils in (Xllitischen Gründen. Am glaubl. Summen eingebracht. Allein Saalestadt abgegeben (72). Zeitgleich meisten hat das Verbot der Arzneyen alles dieses muß aufhören, wann .. . hierzu blüht aber anderenorts der pri­ in mehreren Ländern, der letzte hol­ Pfuscher betrügliche Medicin unter vate Medikamentenhandel weiter. In ländische Krieg, und die französische denen Waysenhausschen Special Medi­ Quedlinburg genießt offensichtlich der Revolution dazu beygetragen. Den­ camenten amen . . . versenden dür• dort niedergelassene Arzt Josef Len­ noch-bleiben sie noch jetzt eine der er­ fen« (85). hardt ( 1744-1811) diesbezüglich die giebigsten Erhaltungsquellen, ob wo! Gunst der Behörden (64). Ein späterer ihr Ertrag kaum noch ein Fünftheil Besucher berichtet: »Die vielen Kisten von dem ist, was er im Jahre 1763 Absatzrückgang und Verschläge, welche er zur Versen­ war« ( 48). Den sich fortan abzeichnenden Ex­ dung nötig hat, beschäftigen einen Aus der bedrängten Situation heraus portrückgang kann Madai allerdings Schreiner tagtäglich; die unendliche kommt es 1 799 zu einem aus der Sicht nicht verhindern: Manche Länder ver­ Menge von Briefen, die er zu beant­ der Gegenwart höchst modern an­ langen nunmehr allzu hohe Zölle, an­ worten und zu schreiben hat, beschäf• mutenden Vertrag zwischen der Ma­ dere sperren sich gänzlich gegen die tigen ihn unaufhörlich . . . Posttäglich daischen Expedition und der seit 1709 Einfuhr fremder Medikamente. Zu­ gehen eine Menge eingepackter Fla­ organisatorisch von ihr abgetrennten dem sagt die Aufklärungsmedizin den schen fort, ganze Ladungen sendet er Waisenhaus-Apotheke (35). Letztere Geheimmedikamenten den Kampf an. ab, in die entferntesten Gegenden, erhält die Lizenz für die Herstellung Als Madai 1780 in Holleben unweit nach der Felsen-Insel Helgoland, ja Richter-Madaischer Spezialitäten, muß Halle zur letzten Ruhe gebettet wird, selbst nach Petersburg« ( 4 7). sich aber verpflichten, diese unter­ ist die Stagnation unübersehbar, auch In Halle holt sich der 1 780 das Lei­ schiedlich zu beschildern: »Wenn daher wenn der Gewinn noch immer be­ tungsamt in der Expedition antretende Medicamente in der Apotheke verlan­ trächtlich bleibt. Noch schlimmer hat Karl August Madai zusätzlich zum get werden, die mit den unsrigen glei­ es aber die kleinen Privatexpeditionen Ersten Mitarbeiter Koch auch noch sei­ chen Namen führen, so müssen die und auch das Heffmannsche Versand­ nen Kollegen Nikolaus Theune in die Abnehmer allemal gefraget werden, ob geschäft betroffen. Nach dem Ableben Firma. Das spricht dafür, daß er hin­ sie unsere versiegelten Medicamente von Heffmann jun. und der neuerlichen sichtlich der Produktion nicht willens haben wollen. Geschieht das nicht ... Eheschließung der Witwe mit dem ist, vor den Zeitverhältnissen zu kapi­ so behält sich die Medicamenten-Ex­ tulieren. Unmittelbar nach der Über• pedition das Recht vor, ihre Medica­ nahme der Geschäftsführung ver­ mente aus der A(Xltheke zu nehmen« AVERT!SSEMENT. schickt Madai jun. an alle Bezieher ein (80). t\')atf)btm btt {)m .f,,ofratf), o .' navidSamuel Avertissement (Abb. 13), das die Be­ ,J\, von Madai im 3,1fir , 780 fdit t,ttflorbm, · unbl!on (S1itrn btf llliaifcn6aufre bit luffidjrk stellpraktiken noch einmal fixiert. Zu Nach einem „Zwischenhoch" bas '21r1tnt11rotft11 11,tTdbtn S~n, ~tn'll ~frarfJ Ausgang des Jahrhunderts kann er D. C3rl Auguft von Madai an1>tttralitt a,orbm; nur noch ein bescheidenes Dasein fo ~at man bir .pmm tnn @;it tini,r iR1bitamtritt \lon flikt über die Urheberrechte der Rich­ Die anhaltende Krisensituation der ~i1fi9tm IBaiftn~ufr 4u bnfdjrribm bditbrm, ftcf, tersehen Arzneien zu einem gütlichen Folgezeit - der Raum Halle wird nach folgtnbte llbbrtfl'm, nitlltbtr an g'tbadjttn ~mn .i;,ofroi~, obtt abn an bit f!1ltDitammrmf11)rbilioa E nde bringen. Der in Hochschuldien­ der preußischen iederlage von 1806 l>tf ~irjisrn IBaifm~auf rf &II bcbinsm: sten stehende Friedrich Adolph Richter Teilgebiet des neuen Königreichs AMonfieur, (1748-1 797), ein Sohn des „aufsässi• Westphalen - kann vor allem dank der l\lonfieur le llocteur de Madai, Confeiller gen" und 1768 verstorbenen August de la Cour de S. A. S. le Prince d'Anhalt. Aktivitäten des von Madai jun. in das Crethen · · Christian Friedrich R ichter, erklärt sich Leitungsgremium berufenen Arzt­ zu einem Vergleich bereit, der sämtli­ Pharmazeuten Johann Friedrich Chri­ Halle en Saxe, che Rechte an die Expedition zurück• stian Dü.ffer (1775-1831) noch einmal auf bnn \IDaifrn~auf t ob,1u91bm. fallen lassen soll. Als Friedrich Adolph überwunden werden (18, 35, 39). Düf• Ohr:. Richter während der laufenden Ver­ fer (Abb. 14) erweitert das medi­ 21n bit handlungen stirbt, kommt die Eini­ kamentöse Angebotsspektrum auf !lltbicQmtuttnm)cbition 1)(4 i9oifffl6ou~4 ;u gung mit dessen Witwe zustande. 26 Spezialitäten, intensiviert den Aus­ f.)ollc in ~fm. Wirtschaftlich ist das allerdings nicht landshandel besonders nach Übersee auf btm mloiftn~auft viel mehr als ein kleiner Lichtblick; und bringt 1808 eine „Kurze Beschrei­ ab,1us1brn. 1 799 muß man zum Medikamenten­ bung der Würckungen und Anwen­

NR. '2!D1 l!Or~16lic!, ~Dlfc!,• !!IIJ;[,n!)oufm1~ vertrieb konstatieren: »In neuem Zei­ dungsart der bekannten Hallischen u, Ctt ••n 9!a~rJg,rn, ,....u~mn nn~ 9Jm, &ff ten hat sich aber dieser Absatz sehr Waisenhaus-Arzeneyen" heraus. . In Jitb11111tn l!r;,nrqlrJm,rn .,,ronft ttlrCrn, ~n, ftr· 'folfd) un~ nad191p(u(d)1 1u ~lun. . vermindert, und dies ist die Haupt­ dieser und einer folgenden Werbe­ Abb. 13: Avertissement von Karl August Madai ursach der Einschränkungen, 'welche schrift plädiert er mit Erfolg für die (Halle 1780) von Jahr zu Jahr nothwendiger gewor- Beibehaltung des Arkanenprinzips.

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http://publikationsserver.tu-braunschweig.de/get/65070 Expedition mit allen Details an die Anmerkungen Franckeschen Stiftungen zurückfallen zu lassen. Die Madais chen Erben er­ (1) Abgenöthigte Vertheidigung der Gründlichen klären sich zum Verzicht bereit, for­ Beantwortung etc. S. 147; Halle 1711. (2) Aland, K: Die Annales Hallenses ecclesiasrici. dern aber eine hohe Entschädigungs­ Wiss. Z. Univ. Halle (Ges.-sprachwiss.) 4, 389 (1954/ 55). summe für die Freigabe der als Fami­ (3) Altmann, E: Christian Friedrich Richter lienbesitz geltenden Spezialitäten 1676-1711. Habil-Schrift; Halle 1967. (4) Bartz, E: Die Wirtschaftsethik August Hermann (Pulv. vitalis, Pulv. pectoralis, Pulv. Franckes; Harburg-Wilhelmsburg 1934. solaris, Polychrest-Piilen). Erst 1853 (5) Bessler, 0. u. W Kaiser: Hallesche und wittenbergi­ sche Absolventen in der Frühgeschichte des Phar­ kommt es zur Einigung mit Übergabe makopoewesens. Wiss. Z. Univ. Halle (Math.­ naturwiss.) XXII, H. 5, 139-146 (1 973). sämtlicher Herstellungsvorschriften. (6) Bierbach, A.: Die Geschichte der Halleschen Zei­ Die Medikamenten-Expedition wird tung, Landeszeitung für die Provinz Sachsen, für Anhalt und Thüringen. Eine Denkschrift aus An­ nun wieder mit der Waisenhaus-Apo­ laß des 200jährigen Bestehens der Zeitung am theke vereinigt, der sie seinerzeit ent­ 25. Juni 1908. S. 21; Halle 1908. (7) Bondi, G: Der Beitrag des halleschen Pietismus zur wachsen war (36). Der Stiftungsapo­ Entwicklung des ökonomischen Denkens in theker und Rendant Ludwig H ornemann Deutschland. Jb. Wirtschaftsgesch. Teil 11/IIl, S. 24-48; Berlin 1964. (1793-1873) läßt es aber auch jetzt (8) Briickmann, F E: Epist. Iriner. Cent. Sec. 1003; Wolfenbüttel 1748. nicht an Reklame für die Richter­ (9) Dreyhaupt, J Chr. v.: Averrissement. Wöchentli­ M adaischen Medikamente fehlen, die che Hallische Anzeigen Nr. XXXVII (1749), nun unter doppeltem Firmensiegel - Sp. 622- 623. Abb. 14: Johann Friedrich Christian Düffer (10) Ders.: Beschreibung des Saal-Creyses, Zweyter (1775-1831) dem der einstigen Expedition und dem Theil; Halle 1755. (11) Diiffer, J F Chr.: Dr. D avid Samuel von Madai's der Waisenhaus-Apotheke - offeriert Kurze Beschreibung der Würkungen und Anwen­ werden und für die der in Halle ansäs• dungsart der bekannten Hallischen Waisenhaus­ Arzeneyen, Vorrede S. V-VI; Halle 1808. Als nach dem Ableben von Karl sige Arzt Johann Nepomuk Weber ( 12) Eckart, W· Die Wissenschaftstheologie des Johann Jakob Schmid (1691-1762). Pommern August Madai dessen Sohn Karl Wil­ (1790- 1860) im Jahre 1857 einen H. 4, 3-11 (1982). helm Samuel Madai (1777-1851) die neuen Katalog herausbringt, der die (13) Francke, A. H: Segens-volle Fußstapfen ... ent­ decket durch eine wahrhafte und umständliche Nachfolge im Leitungsamt antritt, gibt Werbeschriften von 1808 und 1822 Nachricht von dem Waysen-Hause und übrigen es dann doch einige Querelen mit den ergänzen soll (54). Auch um die In­ Anstalten zu Glaucha vor Halle etc. S. 4; Halle 1701 und 1709. staatlichen Behörden. Diese bezwei­ haltsdeklaration kommt das Waisen­ (14) D ers. : Kurtze und.deutliche Nachricht in welcher feln die Ansprüche der Madais auf haus jetzt nicht mehr herum. Als dann Verfassung die zu Glaucha an Halle ... gemachte Anstalten sich . . befmden/ zu künfftiger einen Familienbetrieb. Geregelt wird 1870 ein Apothekenneubau entsteht, VII. Fortsetzung, S. 145; Halle 1709. (15) Fries, W· A. H. Franckes Großer Aufsatz, in: Fest­ die Angelegenheit durch ein Reskript reicht dieser aus, um die Offizin und schrift zum Zweihundertjährigen Jubiläum der der Provinzialregierung, die am die Expedition unter einem Dach zu Universität Halle. S. 30 u. S. 46; Halle 1894. (16) Canzinger, K: Die Apotheke in]. J. Bechers Wiener 26. November 1816 zwar die Un­ vereinen. Die einst weltbekannte Fir­ Kunst- und Werkhaus. Geschi chtsbeilage Dtsch. durchsichtigkeit der gesamten Rechts­ ma zieht sich auf ein · bescheidenes Apoth.-Ztg. 10, 1-6 (1958). (17) Cittner, H: 250 Jahre Waisenhaus-Apotheke und lage betont, zugleich aber auf die Ver­ Dasein zurück. Einzelne ihrer Speziali­ Medikamenten-Expedition der Franckeschen Stif­ dienste der Madais hinweist und daher täten sind noch bis in die Gegenwart tungen zu Halle an der Saale; Halle 1948. (18) Ci,;ycki, F v.: Die Pharmazie an den Universitäten von Änderungen absehen will. Es hinein vertrieben worden. Von dem Wittenberg und Halle, in: 450 Jahre Marrin­ Luther-Universität Halle-Wittenberg, Bd. II, heißt ausdrücklich: »Was die anjetzt bei berühmten Richtersehen Ens der Es­ S. 405-412; Halle 1952. dem Laboratorio angestellten Offi­ sentia dulcis glaubt man heute anneh­ (19) Ders.: Friedrich Hoffmann der Aeltere und die Schrödersche Pharmakopoe. Dtsch. Apoth.-Ztg. cianten anlangt, so kann die Regierung men zu dürfen, daß es sich um ein Nr. 39, 738- 740 (1952). kein Moment auffinden, welches die Terpengemisch aus dem ätherischen (20) Ders.: Liquor anodynus mineralis, Äther und Hoffmanns tropfen. Pharmazie 7, 15 7-166 u. Entfernung des D. von Madai rathsam Öl einer Mentha-Art gehandelt hat, da­ 303--310 (1952). machen möchte. Vielmehr kann alles bei wohl in erster Linie um Mentha (21) Gründliche Beantwortung der unglimpflichen Censur etc.; Halle 1710. Streben nur dahin gehen, dessen Kräf• aquatica L., dessen Hauptbestandteil (22) Habrich, Chr.: Therapeutische Grundsätze pieristi­ "scher Arzte des 18. Jahrhunderts. Beitr. Gesch. te besser zu benutzen und das Geschäft (als flüchJ:iger, stark riechender, eigen­ Pharmazie Bd. 31, 121- 123 (1982). zweckmäßiger zu organisiren« (81). So artig schmeckender kampferartiger (23) Dies. : Mediziner und Medizinisches am Hofe des Grafen Casimir zu Sayn-Wittgenstein bleibt alles beim alten: Karl Wilhelm Stoff) Menthol ist, der berühmte (1687-1 741). Beitr. Gesch. Pharmazie Bd. 35, Samuel Madai sieht sich als Direktor Mentha-Kampfer (55). 138-144 (1983). (24) Hasinger, H:JohannJoachim Becher (1635-1682). bestätigt, Düffer führt die Geschäfte. In 275 Jahre ist es her, seit die halle­ Ein Beitrag zur Geschichte des Merkantilismus. den Jahren 1821 bis 1823 liegen die sehe Medikamenten-Expedition Fir­ Veröff. d. Kommission für Neuere Geschichte Österreichs Nr. 38; Wien 19 51. Jahreseinkünfte mit jeweils 9830 Ta­ men- und Vertriebspraktiken mit (25) Heine, G: Bilder und Skizzen aus der Geschichte höchst modern anmutenden Details der lutherischen Kirche und der St. Agnus-Ge­ lern letztmalig in beachtlicher Höhe. meinde in Köthen; Köthen 1898. Nach dem Tode Dü.ffers (am 11. Januar entwickelte. Sie erscheinen jedenfalls (26) Hoffmann, F Propempticon inaugurale für G. H. Budäus, S. 4; Halle 1 728. 1831) gehen die Umsätze dann aber interessant genug, um aus Anlaß die­ (27) Kaiser, W.: Medizinhistorische Reminiszensen zum doch deutlich zurück; der jährliche ses Erinnerungsdatums auf sie auf­ Rakoczi-Gedächtnisjahr 19 76. Wiss. B. Univ. Halle 19 76/ 26 (T 12); Halle 1976. Reingewinn beträgt fortan etwa merksam zu machen und eine Groß• (28) Ders.: Nordhäuser Mitglieder der Akademie der 4000-5000 Taler. manufaktur herauszustellen, die einen Naturforscher. Beitr. Heimatkd. Stadt und Kreis Nordhausen 4, 21-33 (1979). · Als Karl Wilhelm Samuel Madai am nicht unbedeutenden Markierungs­ (29) Ders.: Eisleben und das Mansfelder Land im medizinhistorischen Aspekt. Ein Beitrag zum 20. November 1851 stirbt, ist der Zeit­ punkt in der Frühgeschichte der phar­ Lutherjahr 1983. Z. inn. Med. 38, 539-546 punkt gekommen, die Medikamenten- mazeutischen Industrie bildet. (1983).

Beiträge zur Geschichte der Pharmazie · 36. Jahrgang 1984 · Nr. 22 11 / 195

http://publikationsserver.tu-braunschweig.de/get/65070 (30) Ders.: Der erste schwedische Doktorand der (55) Poeckern, Hf: Das Ens des Christian Friedrich (70) Winter, E: Halle als Ausgangspunkt der deutschen Medizin ischen Fakultät der Universität Halle. Richter. medicamenrum 16, 151-1 54 (1975). Rußlandkarte im 18. Jahrhundert; Berlin 1953. Sydsvenska Medicinhistoriska Sällskapets Arss­ (56) Richter, Chr. F: Bericht von einer kleinen Feld- und (7 1) Wöchentliche Hallische Anzeigen r. LI (1736), krift 1984 (im Druck). Reise-Apotheck ... in der Waisen-Apothecka zu Sp. 820. 1 (31) Kaiser, W., H KroS(h u. W Piechodei: Collegium cli­ Glauche an Halle (um 1702, anonym veröffent• (72) Ebendort, r. XV (1774), Sp. 248. nicum Halense. Wiss. B. Univ. Halle 1967/ 3 licht). (R 2), S. 9-76; Halle 1967. (57) Ders.: Mollers Observationes sonderbahrer durch (32) Kaiser, W u. W Piechoki: Apotheke, Medikamen­ die Essentiam dulcem zu eusohl in Ungarn ge­ tenexpedition und Clinicum der Franckescben Stif­ schehener Curen etc.; Halle 1706. Quellen rungen in Halle. medicamenrum 6, 185-191 ( 58) Ders. : Merckwürdige Exempel sonderbahrer (1967). durch die Essentiam dulcem von 1705 bis 1708 (73) Berliner Francke-Nachlaß, Kapsel (Faszikel) 6, (33) Dies.: Anfange einer pharmazeutischen Industrie geschehener Curen; Halle 1 708. Briefe vom 28. Mai, 26. August und 8. ovember in Halle und ihre Begründer. Münch. med. Wschr. (59) Ders.: Ausführlicher Bericht von der Essentia 1707 (UB Tübingen). 109, 1743-1749 (1967). Dulci, Darinnen von ihrer Zubereitung und (74) Archiv der Franckeschen Stiftungen Halle: Verw. (34) Dies.: Die pharmazeutische Industrie von Halle in Unterscheid von andern gemeinen Goldtincturen Abt. IX, II, 14c. der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Münch. gehandelt etc.; Halle 1708. (75) Ebendort; Tit. IX, Sect. II, 45 d. med. Wscbr. 110, 42ü-430 (1968). (60) Ders.: Höchstnöthige Erkaentniß des Menschen, (76) Ebendort: Verw. Abt. V/ 13 Conf. Buch Bd. I. (35) Dies.: Die pharmazeutische Industrie von Halle in sonderlich nach dem Leibe und natürlichen (77) Ebendort: Verw. Abt. XX/IL/1 Generalia Vol. I. den Jahren 1800--1850. Münch. med. Wschr. 110, Leben; Halle 1710. 1718 BI. 78- 83. 2877-2886 (1968). (61) Sem/er, J S: Lebensbeschreibung von ihm selbst (78) Ebendort: Verw. Abt. Rechnungsabt. Tit. XXII] (36) Dies.: Die pharmazeutische Industrie von Halle in abgefaßt. Erster Theil, S. 327 (2 Bde.); Halle r. 10. der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Münch. 1781. (79) Ebendott: Verw. Abt. X.IX/II/! Generalia Vol. I med. Wschr. 111, 2043-2051 (1969). (6 2) Stahl, C E: Propempticon inaugurale De casibus 1718,B. 1-14. (37) Dies.: Skandinavische Medizinsrudenten und Ärz­ pracricis, S. 4; Halle 1708. (80) Ebendott: Verw. Abt. Tit. IX, Sect. I, Nr. 8, te des 18. Jahrhunderts als Absolventen der Medi­ (63) Stürz/;echer, M: Friedrich Hoffmann und Georg BI. 30. zinischen Fakultät Halle (1). Sydsvenska Medicin­ Ernsr Stahl als Leibärzte in Berlin. FPF (Med.) (81) Ebendort: Verw. Abt. Tit. IX, Sect. II, Nr. 26, histori ska Sällskapets Arsskrift 1969, S. 27-52; H.15, 535-538 (1966). BI. 14-16. Lund 1969. (64) V/J1ker, A.: Joseph Lenhardt (1744-1811) und (8 2) Ebendort: Verw. Abt. Tit. IX, Sect. II, Nr. 11. (38) Dies.: Die Familie Richter - ein Beitrag zur Ge­ seine medizinische Aufklärungsschrift von 178 7, (83) Ebendort: Verw. Abt. Tit. IX, Sect. II, Nr. 12. schichte der Medikamenten-Expedition des halle­ die „Arzeneyen ohne Maske". Acta Congr. Inter­ (8 4) Ebendort: Verw. Abt. Tit. IX, Sect. II, Nr. 15. schen Waisenhauses. Wi ss. B. Univ. Halle 1969/ 2 nat. XXJv. Hist. Art. Med., S. 361 - 365; Budapest (85) Ebendort: Verw. Abt. Tit. IX, Sect. II, Nr. 22, (R 10),S. 139-151; Halle 1969. 1976. BI. 3. (39) Dies.: Johann Christian Friedrich Düffer aus (65) Dies.: Die medizinischen und pharmazeutischen (86) Ebendort: Verw. Abt. Tit. XIIL, r. 1. Aurich (1775-1831), Professor für Pharmakolo­ Einrichrungen der Franckeschen Stifrungen wäh• (87) Ebendort: Verw. Abt. Tit. ]l/14 Kap. N Abs. VI gie und Pharmazie in Halle. Emder Jb. 49, rend der halleschen Amtsphase von Georg Ernst (Texrvorlage A•). 157-178 (1969). Stahl (1659-1 734). Wiss.B. Univ. Halle (im (88) Univ.-Archiv Halle: Rep. 3, V N r. 2. (40) Dies.: Die Arzte-Dynastie der Madai in Halle. Druck). Comm. Hist. Art. Med. 60/ 61, 49-96 (1971). (66) Weber, N: Die Halleschen Waisenbaus-Arzneien; (41 ) Dies.: Die Stellung der halleschen Systematiker Halle 1857. Friedrich Hoffmann (1660--1742) und Georg (67) Weißenborn, B. (Hrsg.): Rundes Chronik der Stadt Ernst Stahl (1659- 1734) zur Pharmakotherapie Halle 1750--1835. S. 246; Halle 1933. ihrer Zeit. Acta Congr. Internat. XXIY. Hist. Art. (68) Welsch, H: Die Franckeschen Stifrungen als wirt­ Med., S. 355-359; Budapest 1976. schaftliches Großunternehmen, in: August Her­ Anschrift des Verfassers: (42) Kaiser, W., W Piechocki u. A. Völker: Die Anfänge mann Francke D as humanistische Erbe des großen Prof. Dr. sc. med. Dr. phil. Wolfram Kaiser einer ph armazeutischen Industrie am halleschen Erziehers, S. 28-44; Halle 1965. Lehrsruhl für Geschichte der Medizin Beispiel der Waisenhaus-Medik amentenexpedi­ (69) Wes,primi, St.: Succinta Medicorum Hungariae et an der Martin-Luther-Universität HaUe-Winenberg tion. Pharmazeutische Praxis (Beilage zu „Die Transilvaniae Biographia, Cent. J-ill; Leipzig und DDR-4020 Halle/Saale Pharmazie")Nr. 8, 187-192(1975). Wien 1774-1781. Leninallee 22 (43) Kaiser, W u. A. Vi1ker: Johann Heinrich Schulze (1687-1744). Wiss. B. Univ. Halle 1980/ 45 (T 38); Halle 1980. (44) Knuth, C: Geschichte der Kirchengemeinde von St. Georgen. S. 215-216; Halle 1891. (45) Ders.: August Hermann Franckes Mitarbeiter an sei nen Stifrungen. S. 114; Halle 1898. Prof. Dr. sc. med. Dr. phil. Wolfram Kaiser wurde (46) Madai, D. S v.: Arzneimittel-Werbeblatt (um am 20. August 1923 in Rheinberg (Rheinland) ge­ 1760). boren. Zwischen 1934 und 1942. besuchte er das ( 4 7) Müller, W F: Meine Streifereyen in den Harz und Karolinum in Bernburg (Anhalt), ehe er zum in einige seiner umliegenden Gegenden. Kriegsdienst eingezogen wurde. ach dem medizi­ S. 127- 135; Weimar 1800. nischen Staatsexamen und der Promotion zum Dr. ( 48) Niemeyer, A. H: Beschreibung des Hallischen Wai­ senhauses etc. S. 137 u. S. 193; Halle 1799. med. im Jahre 1951 trat er 1952 in das Pharmakolo­ (49) Piechocki, W.:· Die Krankenpflege und das Klinikum gische Institut der Universität Halle-Wittenberg ein. der F ranckeschen Stifrungen, in: August Hermann Neben seinem internistischen Forschungsschwer­ Francke Das humanisti sche Erbe des großen Er­ punkt Endokrinologie kam Wolfram Kaiser durch ziehers, S. 52- 59; Halle 1965. Rudolph Zaunick (1893- 1967) in Berührung mit der (50) Ders.: Die Waisenhausapotheke, die Medikamen­ Geschichte der Medizin. Nach der Habilitation über tenexpedition und ihre Außenhandelsbeziehun­ ein endokrinologisches Thema wirkte Wolfram Kaiser gen, in: August Hermann Francke D as hwnanisti­ sche Erbe des großen Erziehers, S. 60--65; Halle von 1961 bis 196 7 als Dozent und Oberarzt und ab 1965. 196 7 als Professor mit Lehrauftrag an der L Medizi­ (5 1) Ders.: Die Medizinische Fakultät der Universität nischen Klinik der Universität Halle. Aufgrund Halle während des 18. Jahrhunderts im Spiegel seiner medizinhistorischen Arbeiten, die sich vor von Visicationsprotokollen. Beirr. Gesch. Univ. aUem auf HaUenser Gelehrte, aber auch auf die 14, 101-119 (1968/ 69). Medizinalversorgung Anhalts beziehen, erhielt Wolf (52) Ders.: Gesundheitsfürsorge und Krankenpflege in ram Kaiser 1975 das Ordinariat für Medizingeschichte. Gastprofessuren in Bagdad und den Franckeschen Stiftungen in Halle/Saale. Acta Tripolis, Forschungsaufenthalte in Paris, London und Wolfenbüttel nutzte Wolfram Kaiser, Historica Leopoldina 2, 29- 56 (1965). (53) Ders. : Das Testament des halleschen Klinikers sein medizinhistorisches Wissen zu vertiefen. Die Resultate sind beachtlich: Neben ca. 600 Friedrich Hoffmann des Jüngeren (1660--1 742). Veröffentlichungen baute Wolfram Kaiser in HaUe einen medizinhistorischen Arbeitskreis Acta Historica Leopoldina 2, 107-1 30 (1965). auf, der jährliche Symposien zu wechselnden Themen veranstaltet, deren Beiträge regel­ (54) Podcz.eck., 0.: August Hermann Franckes Schrift mäßig veröffentlicht werden. über eine Reform des Erziehungs- und Bildungs­ D en Lesern der „Beiträge zur Geschichte der Pharmazie" stellt sich Wolfram Kaiser heute mit wesens als Ausgangspunkt einer geistlichen und einem die Pharmaziegeschichte berührenden Thema vor. Die Redaktion hofft, in Zukunft sozialen Neuordnung der Evangelischen Kirche weitere Arbeiten aus der Feder dieses hervorragenden Vertreters der Medizingeschichte der des 18. Jahrhunderts: ,,Der große Aufsarz". Ab­ handl. Sächs. Akad. der Wissensch., Phil.-Hist. DDR veröffentlichen zu können. Klasse 53, H. 3, S. 137; Berlin 1962.

Beilage zur Deutschen Apotheker Zeitung. - Redaktion: Dr. Paul-Hermann Berges, Ostendstr. 72, D-7000 Sruttgart 1; Mitarbeit: Priv.-Doz. Dr. Wolf-Dieter Müller• Jahncke, Postfach 28, 5242 Kirchen; für die Mitteilungen: Herbert Hügel, Relenbergstr. 63, D-7000 Sruttgart 1. - Erscheint viermal jährlich. Jahresbezugspreis 14,- DM, Einzelpreis 4,-DM (einschließlich 7% MWSt.) - Deutscher Apotheker Verlag, Postfach 40, D-7000 Stuttgarr 1.

12/ 196 Beiträge zur Geschichte der Pharmazie · 36. Jahrgang 1984 · r. 22

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