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Lectures held at the 6th conference of Collegium Hungaricum Societatis Europaeae Studiosorum Philologiae Classicae 28–29 May 2011 Edited by: Jutai Péter Published by Collegium Hungaricum Societatis Europaeae Studiosorum Philologiae Classicae. Publication sponsored by ELTE BTK HÖK Budapest, 2011 Table of contents Introduction 9 Eötvös Collegium Officina De Ioanne Bollók Nominata Katalin Delbó Marginalien im Florilegium Vindobonense 13 Dániel Locsmándi Das Leben und Kontaktnetz von Peter Lambeck 18 Lilla Lovász History of teaching ancient Greek in Hungarian secondary schools 28 Dóra Peszlen Dodona und die Bleitäfelchen 33 Tamara Schüszler Conclusions Concerning the Library of Péter Váradi 39 Zoltán Szegvári Johannes Kinnamos als Quelle der ungarischen Geschichte 43 Pázmány Péter Katolikus Egyetem Tres Montes Anton Avar Th e Balkan Campaigns of Sviatoslav (968–971) 49 Dániel Bácsatyai “Ut mortuus seculo, solus soli viveret Deo” – Th e Charter of Hermit Andreas and Admont 55 József Csermelyi Matthias Corvinus’s wooden fortresses at the Lower Danube – Military historical analysis of a diplomatic document 62 Tamás Dudás Vita Dosithei: a Way to the Sanctity 68 Katalin Goda „Ehe wir ertrinken, bezahle das Fahrgeld!” – Die Fragen einer byzantinischen Sprichwörtersammlung 75 Ákos Szilágyi Athena perdita 79 Eötvös Loránd Tudományegyetem Officina Thewrewkiana Fruzsina Bartos TT 65 – the survival of a New Kingdom tomb in the Th ird Intermediate Period and Late Period 87 Zsombor Földi Sîn-muštāl, the Overseer of Merchants of Ur 96 Miklós Kerekes Th e Assyrian Provincial Administration – Th e Neo-Assyrian Governor’s Aspects within their Province 104 Julianna Kitti Paksi Pious Pharaohs? 110 6 Szegedi Tudományegyetem Officina Försteriana György Palotás Th eory and practice of the military science in Flavius Arrianus’s tactical manuals 121 7 10 Eötvös Collegium Officina De Ioanne Bollók Nominata Katalin Delbó Marginalien im Florilegium Vindobonense Das Florilegium Vindobonense befi ndet sich im Codex Philosophicus Philologicus Graecus 169, der aus dem XIV. Jahrhundert stammt, mehrere lexikographische-gram- matische Sammlungen enthält und in der Österreichischen Nationalbibliothek bewahrt war. Das Florilegium ist bis zum heutigen Tag nur einem kleinen wissenschaftlichen Kreis bekannt. Die Forschung der Handschrift begann vor drei Jahren mit folgenden Richtlinien: die Transkription des griechischen Textes, die Provenienzrecherche des Florilegium sowie des Cod.Phil.gr. 169, die paläographische Untersuchung und die wissenschaftliche Aufdeckung der Tradition der byzantinischen Sammlungen. Obwohl das Zitatensammlung ein allgemeines Produkt der Literatur der Renaissance der Pala- iologenzeit ist, aus den Ergebnissen kann man folgern, dass das Florilegium Vindobonen- se anhand seiner Inhalt und anhand der Person des Kopisten ein Unikat ist. Heutzutage ist die Untersuchung der interlinearen und marginalen Notizen in den Vordergrund getreten, deren Erfolge nicht nur die früheren Feststellungen bestätigen, sondern auch eine neue Richtlinie unserer Forschung geben. Die kodikologische und paläographische Untersuchung, die sich auf den ganzen Ko- dex ausgedehnt wurde, bekräftigt unsere Kenntnisse über den dritten Teil des Cod. Phil.gr. 169. Das heißt: das Entstehungsverhältnis des Florilegium ist unbekannt, die Handschrift lässt sich aufgrund des Schriftbildes und der Qualität der Papierblätter aus der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts datieren, und aus literarischer und inhaltlicher Perspektive sind viele Verknüpfungspunkte in den Werken in den drei Teilen bzw. im dritten Teil des Kodex zu fi nden. Die Marginalien – so auch die Notizen des Floriel- gium Vindobonense – beweisen die selbstständige Nutzung dieses Teils des Buches, die Schriftbilder des XIV. Jahrhunderts sind nämlich ausschließlich nur in dieser Hand- schriften-Gruppe zu treff en. Die Prüfung der in der Sammlung lesbaren Marginalien ist mit deren paläographi- schen Untersuchung begonnen, nach deren Resultat können wir vier Kopisten unter- schieden. Bei der Arbeit hat Professor Christian Gastgeber (ÖAW Institut für Byzanz- forschung) mir Hilfe geleistet, deshalb werde ich bei der Benennung einzelnen Scribas seinen Bezeichnungen folgen. Die Analyse der marginalen und interlinearen Notizen hat gezeigt, dass die Marginalkopisten – auf gleicher Weise wie der Scriba im Haupt- text – Zitate notierten. Dieser Umstand weis darauf hin, dass eine enge Verbindung zwischen den Kopisten ist. 13 Der Kopist „A“, der den Haupttext des Florilegium Vindobonense geschrieben hatte, notierte hauptsächlich Randglossen (aber in einem Fall eine Interlinearnotiz, auf Rekto 242). Die Zitate wurden immer genau in den Haupttext, also in die Zitate des gerade angeführten antiken Autors eingefügt: der Scriba zog sowohl das eben zitierte antike Werk, den Anfangsbuchstabe des Zitates, als auch die Zeilennummer des angeführten Werkes, die im Haupttext in steigernder Reihenfolge folgen, in Betracht. Mit Rücksicht auf strenge Genauigkeit des Kopisten „A“ und die Verbesserung eines Fehler im Zitie- ren oder die Einschiebung der eventuell weggelassenen Zitate gibt es zwei Annahme: erstens, er selbst stellte diese Sammlung zusammen - nicht aus anderen Anthologien -, zweitens, er arbeitet aus schon vorhandenen Sammelwerken. Drei Fußnoten (auf Verso 157, 161 und Rekto 234) gehören zu dem Kopist „b“. Alle drei Einschreibungen enthalten Sentenzen, aus denen zwei von Gregorius von Nazianz, die anderen von Anonymen sind, aber die Parallelen der Letzteren sind in mehreren byzantinischen Zitatensammlungen fi ndbar. Es ist erwähnungswert, dass es je einen Fluch neben den Nazianz‘s Zitate gibt, welche folgendermaßen lauten: (Verso 157) und (Verso 161) – beide wünschen ein ärmliches Leben. Der Scriba „f“ notierte kurze, gnomische Marginalien. Er zitierte aus den Werken von Gregorius von Nazianz, Synesius von Kyrene und Philon von (?). In der Sammlung kann man in einem Fall ein solches Zitat fi nden, das zweimal angeführt wird, einmal wurde es gerade von dem Kopist „F“ geschrieben. Das Zitat lautet wie folgt: (Greg. Naz. Carm. mor. 968,1). Die meisten Marginalien – siebzehn an der Zahl - wurden von dem Scriba „B“ auf- genommen. Er machte Notizen am Seitenrand und am Fuß des Blattes auch. Der große Teil von seinen Zitaten sind aus den zwei dem Dichter Homer zugeschriebenen Epen, also aus der Odyssee und Ilias gesammelt, sowie aus drei Werke, De moderatione in disputando, In laudem Athanasii und In laudem Cypriani des Gregorius von Nazianz. Neben diesen zeigen sich Psellos‘ Zitate aus der über den rhetorischen Charakter des Gregorius von Nazianz geschriebenen Rede auf Recto-Verso 159 und Recto 160. Dieser Kopist führte noch einen längeren Teil aus Halieutika des Oppian an, zitierte einmal von dem oben erwähnten Synesios und auch einen beliebten Spruch: Der Scriba „B“ hat sich anhand der Auswahl des Autors und der Werke nach der byzantinischen Tradition gerichtet. Die genannten Autoren sind nämlich beliebte Quellen und beka- men eine wichtige Rolle in der byzantinischen Schulbildung. Im Gegensatz zu dem Haupttext waren die Zitate von Kopisten „B“ nicht strenger Reihe nach geordnet. Obwohl die einzelnen Zitate den Autoren entsprechend in einer Gruppe stehen, gibt es eine Regelmäßigkeit nur im Zitieren des Gregorius‘ von Nazianz Werkes (z.B. die Zitate folgen nach Zeilennummer in der Reihenfolge). In den Homers Zitaten ist dann kein traditionelles Ordnungsprinzip feststellbar, z.B. der Kopist „B“ al- phabetisierte nicht oder die Auszüge sind mit dem Haupttext nicht verbunden. Hinge- gen kann man annehmen, dass es eine lexikalische-grammatische Verbindung zwischen 14 den Exzerpte gibt, wie auf Recto 243 ist das Wort die Verbindung zwischen die Zitate zu sein: (Hom. Il. 18, 19), (Hom. Il. 17, 642) – aber der Beweis dieser Vermutung zieht weitere Untersuchungen nach sich. Es ist notwendig hervorzuheben, dass dieser Kopist mit geringen Ausnahmen philosophische, weise Gedanken notierte. Ein gutes Beispiel gibt die folgende Anführung des Gregorios von Nazians: Gr.Naz. In laud. Ath 35) Zwei Scriba des Florilegium Vindobonense, mit Zeichen „b“ und „f“, schrieben nur in dieser Sammlung des Cod.Phil.gr. 169, aber die zitierten Werke weisen darauf hin, dass die Kopisten in Verbindung miteinander sind. Wenn man nämlich von den Randbemerkungen des Scriba des Haupttextes absieht, lässt es sich allgemein sagen, dass alle drei Kopisten ihre Einschreibungen aus Senten- zen sammelten, zitierten sie noch aus Werken des Gregorius von Nazianz und des Syn- esius von Kyrene. Die zitierten Werke und die Art der Anführung können auch darauf verweisen, dass die Kopisten nicht aus derselben Quellenwerken gearbeitet haben. Aber das Zitieren des Kirchenvaters und die Exzerpte von solchen Autoren, wie Oppian, Michael Psellos oder Pseudo Phokhylides im Haupttext, ist ein ausdrücklicher Hinweis auf eine Gelehrtenumgebung des Kodex, so des Florilegium auch. Die Stellen von Michael Psellos heben sich von anderen Zitaten ohne Zweifel ab. Dessen Ursache ist in zwei Umständen zu suchen: an erster Stelle in dem jungen Alter der Rede – das heißt, dass manche Zitate von einem Verfasser, der im XI. Jahrhundert lebte und arbeitete, neben den antiken und christlichen Autoren auch zitiert wurden; an zweiter Stelle in der handschriftlichen Tradition der Rede, es sind nämlich sehr wenige Handschriften dieser Rede bekannt. Dieser letztere Umstand macht aber das möglich, dass man der Bereich der Kopisten eingeschränken kann. Anhand der Auszügen ist die- jenige Linie der Textüberlieferung