ANU PÕLDSAM Lazar Gulkowitsch

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ANU PÕLDSAM Lazar Gulkowitsch DISSERTATIONES THEOLOGIAE UNIVERSITATIS TARTUENSIS 25 DISSERTATIONES THEOLOGIAE UNIVERSITATIS TARTUENSIS 25 ANU PÕLDSAM Lazar Gulkowitsch – eine vergessene Stimme der Wissenschaft des Judentums Seine Tätigkeit, sein Werk und seine Wirkung im zeitgeschichtlichen Kontext Usuteaduskonna nõukogu otsusega 29. augustil 2011 on Anu Põldsami doktoritöö „Lazar Gulkowitsch – eine vergessene Stimme der Wissenschaft des Judentums. Seine Tätigkeit, sein Werk und seine Wirkung im zeitgeschicht- lichen Kontext“ (Lazar Gulkowitsch – juuditeaduse (Wissenschaft des Judentums) unustatud esindaja. Tema elu, õpetus ja mõju ajastuloolises kontekstis) lubatud kaitsmisele TÜ usuteaduskonna nõukogus filosoofiadoktori (usuteadus) kraadi saamiseks. Juhendajad: prof em Kalle Kasemaa (Tartu Ülikool) Eelretsensendid: prof Stefan Schreiner (Tübingeni Ülikool) dr Timotheus Arndt (Leipzigi Ülikool) Oponent: prof Stefan Schreiner (Tübingeni Ülikool) Kaitsmine toimub 4. novembril 2011 kell 14.15 TÜ nõukogu saalis ISSN 1406–2410 ISBN 978–9949–19–862–7 (trükis) ISBN 978–9949–19–863–4 (PDF) Autoriõigus: Anu Põldsam, 2011 Tartu Ülikooli Kirjastus www.tyk.ee Tellimus nr. 609 דער דריטער וועג וואָס פֿירט צו גאָט, דאָס איז דער וועג פֿון פֿרייד, ווייל גאָט איז פֿרייד און איבערפֿרייד, גאָט איז אייביקייט.1 GELEITWORT Wir stehen immer wieder an einem Scheideweg. Es bleibt eine immerwährende Frage, wie frei wir bei unseren Entscheidungen auf diesem Weg sind. Lazar Gulkowitschs Leben und Werk zeugen sowohl von den äußeren Einflüssen, als auch von innerer Zielstrebigkeit bei der Erfüllung der eigenen wissenschaft- lichen Vision. Als ich als Erstsemestlerin an der theologischen Fakultät der Universität Tartu zum ersten Mal mit dem Biblisch-Hebräischen zu tun hatte, wusste ich noch nicht, dass mich die Faszination dieser Sprache und noch mehr für die dahinter stehende jüdische Gedankenwelt nicht mehr verlassen und der Anfang eines unebenen Weges sein wird, da die Möglichkeiten zur Beschäftigung mit den jüdischen Studien in Estland im Vergleich zu denen in der Zeit Gulko- witschs immer noch sehr gering sind. Doch es war mein Glück, dass ich in Prof. em. Dr. Kalle Kasemaa einen herausragenden und geduldigen Wegbereiter fand, unter dessen Leitung ich sowohl meine Bakkalaureus-, Magister-, als auch Doktorarbeit verfassen durfte. Ich bin ihm für seine Einsicht, seine Wegbegleitung und unzählige Gespräche über die Welt der jüdischen Literatur, Geschichte, Mystik und Musik unendlich dankbar. Außerdem möchte ich mich bei folgenden großartigen Menschen bedanken: bei Herrn Dr. Urmas Nõmmik von der Universität Tartu, der mir sowohl bei meiner ersten Lehrveranstaltung als Lektorin als auch bei der Verfassung meiner Doktorarbeit immer mit Rat und Tat zur Seite stand; bei apl. Prof. Dr. Christoph Schultze aus dem Institut für Jüdische Studien an der Universität Potsdam, der mich während meines vom DAAD ermöglichten Forschungs- aufenthaltes in Deutschland betreut hat; bei Prof. Dr. Rachel Elior aus der Hebräischen Universität Jerusalem für ihre Ermutigung bei der Beschäftigung mit meiner Doktorarbeit und bei Prof. em. Dr. Winfried Thiel für seine Unter- stützung und für all die Lehrbücher, die er mir zukommen ließ. ,Auf dem Scheideweg] von Itzik Manger. (Manger, Itsik] ”אויפֿן שיידוועג„ Aus dem Gedicht 1 Midrasch Itsik. Hebrew University of Jerusalem. The Yiddish Department, Jerusalem 1984, 121.) 5 Mein Dank gehört zusätzlich auch meinen Hebräisch-Lehrern Herrn Jürnas Kokla und Andres Gross, ohne die ich nie zu den jüdischen Studien gelangt wäre, meinen KommilitonInnen Kersti Rist, Ave Põlenik-Schweiger und Priit Rohtmets, die mir bei der Fertigstellung meiner Arbeit geholfen haben, Annett Quente, die meine Arbeit sprachlich korrigiert hat, und bei Boaz Balachsan für seine liebevolle Unterstützung. Am meisten danken aber möchte ich meiner Mutter, die mich in meinem ganzen Leben und während meiner Studien immer bedingungslos unterstützt und an mich geglaubt hat. Tartu, im August 2011 6 INHALTSVERZEICHNIS GELEITWORT .............................................................................................. 5 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS................................................................... 11 EINLEITUNG ................................................................................................ 13 1. Thema .................................................................................................... 13 2. Forschungsstand .................................................................................... 16 3. Forschungsziel und Methoden .............................................................. 18 4. Quellen .................................................................................................. 19 5. Aufbau und Inhalt.................................................................................. 20 I. DIE TÄTIGKEIT VON LAZAR GULKOWITSCH .................................. 22 I.1 Einleitung ............................................................................................. 22 I.2 1898–1919 ........................................................................................... 23 I.3 1919–1924 in Königsberg .................................................................... 25 I.4 1924–1934 in Leipzig .......................................................................... 30 I.4.1 Einige Bemerkungen über das Studium der Religion und des Judentums in Leipzig .............................................................. 30 I.4.2 Gulkowitschs Berufung und seine ersten Jahren in Leipzig ... 33 I.4.3 Gulkowitschs Weg zur Habilitation ........................................ 39 I.4.4 Ernennung zum a.o. Professor ................................................. 43 I.4.5 Gulkowitschs Entlassung 1933 ............................................... 46 I.4.6 Auf der Suche nach einer neuen Stelle .................................... 50 I.4.7 Gulkowitsch in den Augen seiner Leipziger Kollegen............ 54 I.5 1934–1941 in Tartu .............................................................................. 56 I.5.1 Die Grundlage für die Gründung eines Lehrstuhls für jüdische Studien in Estland ..................................................... 56 I.5.2 Die Gründung des Lehrstuhls für die jüdischen Studien an der Universität Tartu ............................................................... 64 I.5.3 Die Berufung Gulkowitschs nach Tartu .................................. 72 I.5.4 Die Studenten von Gulkowitsch in Tartu ................................ 76 I.5.5 Gulkowitschs Tätigkeit am Lehrstuhl in den Jahren 1934– 1937 ......................................................................................... 78 I.5.6 Gulkowitschs Tätigkeit in den Jahren 1937–1940 .................. 82 I.5.7 1940–1941. Das Ende ............................................................. 91 I.6 Zusammenfassung................................................................................ 95 II. DAS GEDANKENGUT VON LAZAR GULKOWITSCH ...................... 97 II.1 Einleitung .......................................................................................... 97 II.2 Bemerkungen zu Gulkowitschs Bibliographie .................................. 98 II.3 Gulkowitschs methodische Grundlage – die begriffsgeschichtliche Methode ............................................................................................. 107 II.3.1 Gulkowitschs Auffassung der Sprache .................................... 107 II.3.2 Gulkowitschs Auffassung der Geschichte ............................... 109 II.3.3 Gulkowitschs Auffassung der Kultur ...................................... 111 7 II.3.4 Gulkowitschs begriffsgeschichtliche Methode ....................... 113 II.3.5 Gulkowitschs Auffassung der Grammatik im Licht der begriffsgeschichtlichen Methode ............................................ 118 II.4 Jüdische Religion und Mystik nach Gulkowitsch .............................. 121 II.4.1 Gulkowitsch Auffassung der jüdischen Religion ..................... 121 II.4.2 Gulkowitschs Auffassung von Rationalismus und Mystik ...... 123 II.4.3 Gulkowitschs Auffassung der Kabbala .................................... 126 II.5 Der Begriff Chassid nach Gulkowitsch .............................................. 128 II.5.1 Der Ausgangspunkt von Gulkowitschs Untersuchungen zum Begriff Chassid ........................................................................ 128 II.5.2 Der Begriff Chassid im AT ...................................................... 130 II.5.3 Der Begriff Chassid in der Ma’asiot-Literatur ......................... 131 II.5.3.1 Methodische Überlegungen ........................................ 131 II.5.3.2 Chassid und Wunder ................................................... 132 II.5.3.3 Chassid und Gebet ...................................................... 134 II.5.3.4 Gulkowitschs weitere Studien über den Begriff Chassid ....................................................................... 137 II.6 Gulkowitschs Auffassung vom Chassidismus .................................... 144 II.6.1 Voraussetzungen zur Beschäftigung mit dem Chassidismus ... 144 II.6.2 Der Ausgangspunkt des Chassidismus – der Bescht ............... 148 II.6.3 Die Nachfolger von Israel ben Eliezer und der Zaddikismus .. 151 II.6.4 Gulkowitschs Auffassung über das Wesen der chassidischen Lehre ....................................................................................... 154 II.6 4.1 Die Eigenart der chassidischen Lehre ......................... 154 II.6.4.2 Gottesbegriff und Gotteserkenntnis
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