TEIL-ORTSPLANUNGSREVISION BÄTTERKINDEN ERLÄUTERUNGSBERICHT

Einwohnergemeinde Bätterkinden | Kanton Auflageexemplar vom 22. März 2021 Zonenplan | Gemeindebaureglement | Erläuterungsbericht

INHALTSVERZEICHNIS

1. Planungsgegenstand 5 1.1 Ausgangslage 5 1.2 Anlass der Planung 5 1.3 Planungsorganisation 6

2. Übergeordnete Rahmenbedingungen 7 2.1 Verordnung über die Begriffe und Messweisen im Bauwesen (BMBV) 7 2.2 Wasserbaugesetz (WBG) 7

3. Anpassung Baureglement 9 3.1 Umsetzung BMBV - Begriffsdefinition 9 3.2 Umsetzung BMBV - Messweise 11 3.3 Umsetzung WBG/GSchG 13 3.4 Weitere Anpassungen 13

4. Festlegung der Gewässerachsen 14 4.1 Ausgangslage 14 4.2 Gewässerfeststellung und Gewässerachsen 15 4.3 Bestimmung der Gewässerräume 17 4.4 Spezielle Gewässerräume 22 4.5 Bewirtschaftung im Gewässerraum 25

5. Auswirkung der Planung 31

6. Planerlassverfahren 32 6.1 Information und Mitwirkung (Art. 58 BauG) 32 6.2 Erste Vorprüfung (Art. 59 BauG) 34 6.3 Zweite Vorprüfung (Art. 59 BauG) 34 6.4 Öffentliche Auflage (Art. 60 BauG) 35 6.5 Beschluss (Art. 66 BauG) 35

Anhang 37

1. PLANUNGSGEGENSTAND

1.1 Ausgangslage

Aufgrund der Änderung des übergeordneten kantonalen Rechts - namentlich die Ver- ordnung über die Begriffe und Messweisen im Bauwesen (BMBV) und das Wasserbau- gesetz (WBG) - sieht die Gemeinde Bätterkinden eine Teil-Revision der Ortsplanung vor. Eine eigentliche Revision respektive Änderung des materiellen Rechts im Bau- reglement ist gemäss den Grundsätzen über die Planbeständigkeit nicht zulässig, da die letzte Revision im Jahr 2011 genehmigt wurde.

1.2 Anlass der Planung

Verordnung über die Begriffe und Messweisen im Bauwesen (BMBV) Die Einführung der BMBV wurde durch interkantonale Vereinbarung über die Harmoni- sierung der Baubegriffe (IVHB) von 2005 ausgelöst und hat zum Ziel, die schweizweit sehr unterschiedlichen Begriffe und Messweisen zu vereinheitlichen und damit sowohl Planenden als auch Behörden und Grundeigentümern die Anwendung zu erleichtern. Im Jahr 2011 wurde die Verordnung über die Begriffe und Messweisen im Bauwesen (BMBV) des Kantons Bern rechtskräftig. Dies hat zur Folge, dass sämtliche Definitio- nen und Masse des bisherigen Baureglements auf ihre Vereinbarkeit mit dem überge- ordneten Recht überprüft werden müssen. Dadurch ergeben sich formelle und inhaltli- che Änderungen. Der Kanton Bern hat die Frist für die Einführung der BMBV auf kom- munaler Stufe auf den 31. Dezember 2023 festgesetzt. Ist das Baureglement am 1. Ja- nuar 2024 nicht genehmigt, können Bauten und Anlagen nicht mehr bewilligt werden.

Systematik der BMBV: Die kantonal unter- Kanton 1 Kanton 2 Kanton 3 BMBV schiedlichen Mess- 9.00 10.00

7.50 6.50 weisen und Begriffe werden harmonisiert.

5 Wasserbaugesetz (WBG) und Gewässerschutzgesetz (GSchG) Gemäss Gewässerschutzgesetz (GSchG) müssen die Kantone den Raumbedarf oberir- discher Fliessgewässer und stehender Gewässer bis Ende 2018 festlegen. Die Aufgabe fällt auf die Gemeinde zurück, welche den Gewässerraum verbindlich in ihrer Richt- und Nutzungsplanung definieren müssen. Dadurch sollen die natürlichen Funktionen, der Hochwasserschutz sowie die Nutzung der Gewässer (Unterhalt und Erholungs- raum) gesichert werden.

1.3 Planungsorganisation

Für den Entwurf des Planungsinstrumentes und für das ordentliche Planerlassverfah- ren wird von einer Dauer von ca. 1.5 Jahren ausgegangen.

> Entwurf Planungsinstrument Winter 2017/18 > Mitwirkung Sommer/Herbst 2018 >Vorprüfung Winter 2018/2019 >2. Vorprüfung Winter 2019/2020 > Öffentliche Auflage Frühling 2021 > Einspracheverhandlungen Frühsommer 2021 > Beschluss Gemeindeversammlung Sommer 2021 > Genehmigung Kanton anschliessend

6 2. ÜBERGEORDNETE RAHMENBEDINGUNGEN

2.1 Verordnung über die Begriffe und Messweisen im Bauwesen (BMBV)

Die BMBV beinhaltet die notwendigen Begriffsbestimmungen und die Regelungen zur Messweise von Gebäudedimensionen und Abständen. Sie stellt den Gemeinden zudem mehrere Möglichkeiten zur Auswahl, eine Nutzungsziffer festzulegen, welche die bisherige Ausnützungsziffer ersetzt. Es steht den Gemeinden frei, sich für eine der Nutzungsziffern zu entscheiden, eine Kombination von Nutzungsziffern vorzusehen oder auf die Festsetzung einer Nutzungsziffer zu verzichten. Im Übrigen können die Gemeinden die baupolizeilichen Masse in ihrem Baureglement weiterhin selbstständig festlegen.

2.2 Wasserbaugesetz (WBG)

Das revidierte Gesetz über Gewässerunterhalt und Wasserbau wurde auf den 1. Januar 2015 in Kraft gesetzt. Kernpunkte der Revision des WBG sind die Übertragung der Wasserbaupflicht an der an den Kanton und dessen Verpflichtung, in einer Ver- ordnung die Gewässer mit erhöhtem Koordinationsbedarf zu bezeichnen.

Festlegung im Gemeindebaureglement Innerhalb des Gewässerraums sind nur standortgebundene oder im öffentlichen Inter- esse liegende Bauten und Anlagen zulässig. Die Bereiche innerhalb des Gewässer- raums dürfen nur noch extensiv genutzt werden und können nicht mehr den Fruchtfol- geflächen angerechnet werden. Im Gemeindebaureglement ist der entsprechende Ar- tikel zu ergänzen.

Festlegung im Zonenplan Bisher war es üblich, im Baureglement einen Bauabstand zum Gewässer zu definieren. Neu muss der Gewässerraum als Korridor festgelegt werden, innerhalb dessen das Gewässer sowie ein beidseitiger Uferbereich Platz finden. Der Gewässerraum muss im Zonenplan verbindlich festgelegt werden, wobei verschiedene Darstellungsmöglich- keiten bestehen. Für Bätterkinden wird im Zonenplan der Gewässerraum aus flächige Überlagerung (Korridor) grundeigentümerverbindlich festgelegt.

7 Berechnung der Gewässerraumbreite Die Breite des Gewässerraums wird für jeden Gewässerabschnitt anhand der natürlichen Gerinnesohlenbreite (nGSB) und der Natürlichkeit des Gewässers ermittelt. Dabei gilt die Faustregel: Je unnatürlicher das Gewässer und je breiter seine natürliche Gerinnesohlen- breite ist, desto breiter muss der Gewässerraum festgelegt werden. Für Gewässer mit einer natürlichen nGSB unter 2.0 m beträgt der Gewässerraum ge- nerell mindestens 11.0 m. Für die übrigen Gewässer gilt die Formel: [2.5* (natürliche Gerinnesohlenbreite) + 7.0 m].

Bau- Bau- Gewässerraum abstand abstand Gewässer- achse Mittel- wasserlinie Mittel- wasserlinie

Ufer- Ufer- bereich nGSB bereich Neu: Gewässerraum Bisher: Bauabstand

Bei zahlreichen eingedolten Gewässern handelt es sich um kleine Zuflüsse mit einer natürlichen Gerinnesohlenbreite von weniger als 2.0 m. Der minimale Gewässerraum beträgt daher in der Regel 11.0 m. Die Breite des Gewässerraums bei eingedolten Ab- schnitten hat sich jedoch primär an der jeweiligen Situation ober- und unterhalb der unterirdischen Fliessstrecke zu orientieren.

8 3. ANPASSUNG BAUREGLEMENT

Durch die Einführung der BMBV ergeben sich formelle Änderungen. Die Anpassung der Begriffe und Messweisen nach BMBV soll möglichst nahe der bestehenden Rege- lungen erfolgen. Neben den besagten formellen Änderungen sind vereinzelte materielle Anpassungen ein Bestandteil der Teilrevision.

3.1 Umsetzung BMBV - Begriffsdefinition

Durch die Umsetzung der Verordnung über die Begriffe und Messweisen im Bauwesen (BMBV) werden die Begrifflichkeiten harmonisiert und teilweise neu definiert. Nach- folgend sind die wichtigsten Begriffe zusammengefasst und deren Auswirkungen kurz beschrieben.

Artikel* Bisher Neu nach BMBV Auswirkung Art. 2 Gebäudehöhe Fassadenhöhe Fh Die Gebäudehöhe wird neu als traufseitige Fassadenhöhe definiert, welche dem grössten Höhenunterschied zwischen der Schnittlinie der Fassadenflucht mit der Dachschalung und der dazugehörigen Fassadenlinie entspricht. In Bätter- kinden wird die traufseitige Fassadenhöhe definiert. Art. 2 Geschosszahl Vollgeschosse VG Die Geschosszahl wird durch die Anzahl Vollgeschosse er- setzt, zu welchen alle Geschosse von Gebäuden gezählt werden, mit Ausnahme der Unter-, Dach- und Attikage- schosse. Art. 2 Ausnützungsziffer Geschossflächenziffer ober- Durch die BMBV wird die heute oft verwendete Ausnüt- irdisch GFZo zungsziffer durch die Geschossflächenziffer oberirdisch er- setzt. Diese setzt die oberirdischen Geschossflächen ins Verhältnis zur anrechenbaren Grundstücksfläche. Im Ge- gensatz zur Ausnützungsziffer beinhaltet diese auch die Ne- bennutz- und Verkehrsflächen. Daher wird das Mass der Ausnützung den heutigen Gegebenheiten angepasst. Art. 2 Nebenbauten Kleinbauten Der bisherige Begriff der Nebenbaute, welcher immer in einem Bezug zu einer Hauptbaute stand, wird durch die Kleinbaute ersetzt. Diese darf lediglich Nebennutzflächen enthalten und ist daher immer unbewohnt. Art. 2 Nicht definiert Kleinere Gebäude Kleinere Gebäude sind freistehende Gebäude und können im Gegensatz zu Kleinbauten bewohnt sein (bspw. Garten- hallen, freistehende Wintergärten, Hobbyraum und derglei- chen). Hauptnutzflächen sind zugelassen.

9 Artikel* Bisher Neu nach BMBV Auswirkung Art. 2 Nicht definiert Unterniveaubauten Neu muss für Unterniveaubauten das maximal zulässige Mass für den Fassadenteil, welcher am meisten über das Terrain herausragt, festgelegt werden. Ausserdem ermög- licht diese Definition, unterschiedliche Grenzabstandvor- schriften zu erlassen. Art.2 Nicht definiert Vorspringende und rück- Für vor- und rückspringende Gebäudeteile müssen neu die springende Gebäudeteile maximal zulässigen Masse definiert werden. Werden diese überschreitet, gelten sie als Teil des Hauptgebäudes. Art. 7 Bruttogeschossflä- Geschossfläche oberirdisch Die Bruttogeschossfläche wird durch die oberirdische Ge- che GFo schossfläche ersetzt (siehe auch Bemerkungen Ausnüt- zungsziffer). Art. 13 Gewachsenes Ter- Massgebendes Terrain Das gewachsene Terrain resp. der gewachsene Boden wird rain, gewachsener neu als massgebendes Terrain bezeichnet. Unter diesem Boden Begriff wird der natürlich gewachsene Geländeverlauf ver- standen. Kann dieser aufgrund früherer Abgrabungen und Aufschüttungen nicht festgestellt werden, ist vom natürli- chen Geländeverlauf der Umgebung auszugehen. Art.23 Kellergeschoss Untergeschoss Durch die BMBV wird das Kellergeschoss durch das Unter- geschoss ersetzt. Dieses darf bis zum zulässigen Mass über die Fassadenlinie hinausragen (siehe Bemerkungen Unterni- veaubau). Wird das zulässige Mass überschritten, gilt das Geschoss als Vollgeschoss. Art. 24 Gebäudefläche Projizierte Fassadenlinie Die bisher verwendete Gebäudefläche wird durch die proji- zierte Fassadenlinie abgelöst. Dies ist die Projektion der Fassadenlinie auf die Ebene der amtlichen Vermessung. Art. 25 Falllinie Fassadenlinie Neu wird die Falllinie als Fassadenlinie bezeichnet. Sie be- zeichnet die Schnittstelle von Fassadenflucht und massge- bendem Terrain. Art. 29 Kniewandhöhe Kniestockhöhe Für das Dachgeschoss ist anstelle der Kniewandhöhe die Kniestockhöhe massgebend. Die bisherige Kniewandhöhe wurde oberkant Dachgeschossboden bis oberkant Dach- sparren gemessen, die neue Kniestockhöhe wird hingegen von oberkant Boden im Rohbau bis oberkant Dachschalung gemessen.

10 3.2 Umsetzung BMBV - Messweise

Durch die Umsetzung der BMBV werden nicht nur die Begrifflichkeiten, sondern auch die Messweisen harmonisiert und teilweise neu definiert. Nachfolgend sind die wich- tigsten Anpassungen aufgeführt.

Fassadenhöhe > Bisher Art. 25 Abs. 1: "Die Gebäudehöhe wird in der Fassadenmitte gemessen und zwar vom gewachsenen Boden (Art. 77 BauV) bis zur Schnittlinie der Fassaden- flucht mit Oberkante des Dachsparrens, bei Flachdächern bis oberkant offene oder geschlossene Brüstung. Giebelfelder werden nicht angerechnet; [...]" > Art. 15 BMBV: "Die Fassadenhöhe ist der grösste Höhenunterschied zwischen der Schnittlinie der Fassadenflucht mit der Oberkante der Dachkonstruktion und der dazugehörigen Fassadenlinie."

Aus dem Vergleich der bisherigen und neuen Definition lässt sich schliessen, dass sich die Messweise der Fassadenhö- he grundlegend ändert. Betroffen sind

vor allem Bauzonen in Hanglage. Um die- tr Fh GH [alt] GH sen Planungsnachteil auszugleichen, wurde die Fassadenhöhe in allen Zonen um 0.5 m erhöht.

Grünflächenziffer Die Grünflächenziffer ist das Verhältnis der anrechenbaren Grünfläche (aGrF) zur an- rechenbaren Grundstücksfläche (aGSF). Sie beschreibt den Anteil der begrünten und/ oder bepflanzten Bodenflächen eines Grundstücks. Dies sind Flächen mit einem na- türlichen Bodenaufbau und Flächen auf Unterniveaubauten, die mit Humus überdeckt und bepflanzt sind. Damit können - entgegen der bisherigen bernischen Praxis - Park- plätze, die mit Rasengittersteinen versehen sind, nicht mehr an die Grünfläche ange- rechnet werden. Aufgrund dieser Tatsache und aus Praxiserfahrungen in Bätterkinden wird die Grünflächenziffer von 15% auf 10% reduziert.

11 Kniestockhöhe Art. 16 BMBV Kniestockhöhe: "Die Kniestockhöhe ist der Höhenunterschied zwischen der Oberkante des Dachgeschossbodens im Rohbau und der Schnittlinie der Fassa- denflucht mit der Oberkante der Dachkonstruktion."

OK Dach- OK Dachkon- konstruktion struktion

OK Dachge- OK Dachge- schossboden im schossboden Rohbau fertig

Kniewandhöhe (heutiges GBR) Kniestockhöhe (BMBV)

Im bisherigen Baureglement wurde eine Kniewandhöhe definiert, jedoch ist die gelten- de Messweise nicht erläutert. Daher wird angenommen, dass diese ab fertigem Boden des Dachgeschosses bis zur Oberkante des Dachsparrens gemessen wird. Die neue Kniestockhöhe nach BMBV wird hingegen ab dem Dachgeschossboden im Rohbau bis zur Oberkante der Dachkonstruktion inklusive Unterdach, aber ohne Wärmedämmung, Konterlattung und Dachhaut, gemessen. Dadurch ergibt sich je nach Konstruktions- weise eine Differenz, die bei der Bestimmung der Kniestockhöhe zugeschlagen wer- den muss. Die bisherige Festlegung von 1.20 m wird daher auf 1.50 m erhöht.

Attikageschoss Bei der Definition des Attikageschosses werden keine Änderungen vorgenommen. Das Attikageschoss wird weiterhin nicht an die Fassadenhöhe und an die Anzahl Vollge- schosse angerechnet. In Bezug auf die Messweise wird die Fassadenhöhe der Attika um 0.5 m erhöht. Diese Anpassung erfolgt aufgrund der Praxiserfahrungen in der Ge- meinde Bätterkinden. Die zulässige Höhe des Liftaufbaus wurde nicht verändert, es wurde lediglich die Definition angepasst.

12 3.3 Umsetzung WBG/GSchG

Der neue Artikel zum Fliessgewässer wurde aus dem Musterbaureglement des Kan- tons (1. April 2017) übernommen und bezüglich der Darstellung im Zonenplan minimal angepasst. Denn wie im Kapitel 4.3 ersichtlich ist, sind verschiedene Varianten der Darstellung im Zonenplan vorgesehen. Diese Festlegung entspricht nicht genau derje- nigen des Musterbaureglements.

Durch die Umsetzung des Wasserbaugesetzes werden die Gewässerraumbreiten neu definiert. Dies führt dazu, dass, vor allem bei den Fliessgewässern mit einer natürli- chen Gerinnesohlenbreite von weniger als 2.0 m, die Gewässerraumbreite verkleinert werden kann.

3.4 Weitere Anpassungen

Ausnützungsziffer - Geschossflächenziffer Die Ausnützungsziffer (AZ) wird durch die Geschossflächenziffer oberirdisch (GFZo) ersetzt. Bei der Berechnung der GFZo sind Untergeschosse, Unterniveaubauten und unterirdische Bauten nicht zu berücksichtigen. Im Sinne der Innenentwicklung wird in den Wohnzonen ohne Strukturerhaltungsgebiet auf die Festlegung einer maximalen Ausnutzung verzichtet. In den übrigen Wohn- und Mischzonen wird die Ausnutzung erhöht.

Mehrwertabschöpfung Der Artikel zur Mehrwertabgabe wurde ersatzlos gestrichen. Dies aufgrund der Tatsa- che, dass die Gemeindeversammlung am 12. Juni 2017 das Reglement über die Mehr- wertabgabe annahm.

13 4. FESTLEGUNG DER GEWÄSSERACHSEN

4.1 Ausgangslage

In einem ersten Schritt wurde anhand verschiedener Pläne und Grundlagen eine Ge- wässerfeststellung vorgenommen. Mit dieser Feststellung werden die Fliessgewässer bestimmt, für die eine Festlegung der Gewässerraumbreite notwendig ist. Dieser Grundlagenentwurf wurde mit der Gemeinde Bätterkinden und Jörg Bucher (OIK III) am 18. Mai 2018 besprochen.

In einem zweiten Schritt wurden die Gewässerräume mit den örtlichen Gegebenheiten abgeglichen. Dies bedeutet insbesondere die Betrachtung folgender Punkte: > Festlegung der Lage der Gewässerräume (symmetrisch, asymmetrisch) > Reduktion der Gewässerräume entlang eingedolter Gewässer > Erhöhung des Gewässerraums aufgrund von überwiegenden Interessen (Biodiversi- tätsförderungsgebiete, Hochwasserschutz, Unterhalt etc.)

Anpassungen an die örtlichen Gegebenheiten sollten grundsätzlich die Ausnahme sein und können nur in gut begründbaren Fällen durchgeführt werden. Allfällige Anpassun- gen an örtliche Gegebenheiten wurden mit der Gemeinde Bätterkinden anlässlich der Besprechung vom 18. Mai 2018 diskutiert.

Die Gewässerfeststellung und die Bestimmung der Gewässerraumbreite erfolgte durch die Panorama AG in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bätterkinden und der RISTAG AG. Die Festlegung der Gewässerachsen erfolgte durch die RISTAG AG.

14 4.2 Gewässerfeststellung und Gewässerachsen

Für die Lage der Gewässerachsen wurde die ungefähre Lage der Gewässerachsen aus dem kantonalen Gewässernetz (GNBE, Nachführung 13. Januar 2017) übernommen. Für einige Fliessgewässer wurde die Lage an die Daten der amtlichen Vermessung resp. an den Kanalisationskataster angepasst. Die jeweils verwendeten Datengrundla- gen für die Festlegung der Gewässerachsen sind dem folgenden Plan zu entnehmen.

4 288 1 571 5 61 14 587 5 1484 4 14 3 5 1 2 497.02 87 Fliessgewässer offen (amtliche Vermessung) 6 488 58 56 420 554 797 8 106 698 1628 14 1101 545 1517 16

1235 6 161636163738697 0 1661 9 1102 155 4 14 1103 1239 1131 1527 1 1272 4 1104 11001099 11 14

Fliessgewässer eingedolt (amtliche Vermessung) 5 1236

74 9 12 1237 341 487 78 137 13 1244 8 34130 7111361 715 1546 1238 11 588 798 1544 15471132 4 1635 47 12431558 1539 1545 185 1515 40 835 648 2 517 41 0 10 0 154 . 12 124 3 42 9 733 15 6 679.01 878 Fliessgewässer eingedolt (Kanalisationskataster) 450 83 67 876 84 8 0 776 1307 14 79 8 145 635 917 874 8 2 1445 9 60 849 15 328 313 7 15 9 87 9 775 906 1 0 8. 7 594 87 105 9 4 17 1300 1058 90 02 470 1 9 7 875 98.01 887 1839 130 1056 105 90 1265 1302 905 88 342 158 1283 66 55 1 8 2 1126908 . Fliessgewässer offen (GNBE) 1284 1 1303 1090 1119 56 0 1513 14 2 890 1285 1 844 3 799 9 496 5 55 188 4 1 2 96 22 73 37 137892 1 1 1222 0 1 6 2 132 01 . 1223 12 518 376. 0 1 2 500 0 464 8 7 44 Fliessgewässer eingedolt (GNBE) 6 1 30 431.01

1306570 114 563 83 1 3 2 180 1206 7 816 1 0 175 1535 132 1 4 5 14 418 5 5 882 88 1 4 108 7 61 13 969 14 12 650

1088 40 10 68 115 1214 6107 8 1086 69 . 1536 13 765 431.02 0 1089 2 5 1070 1087 121 9 55 9 106 74649 6 12814 46 1851 327 .02 12 1 499 3 1080 408.0 9 7 5 1 9 3 1 28 680

1 9 4 1 5 1 6 16 7 1 61 16 1 202 478 801 658 72 564 201 17 85

9 2 4 7.0 .01 1 40 499 4 4 23 407.01 1 582 673 2 479 1

19 567 4 13 1 326 476 57.02 441 440 62 400 1.02 375 419 362 0 1791 179 1789 248 457.01 71

1 247 1412 4 8 1

4 1771 5 4 1788 2 4

1 4 3 2 1 56 1 95 154 756 387.01 842 94 9 706 231 46 709 1521 841 483 443668 945 6951 840 485 387.02 363 484 902 1202 249 532 96

6 1 1216 687 6781515167 1423 44

542 1 510 311 54.03 380 837 4.01 0 1423 32 75 766 352 550 330 701 9 1 54 395 1522

422 2

9 1 0 170 0

4

1778 828 1 . 331 46 4

2 4 6 229 4

124 14 2 1746 1

1 14

0 3 706 137 54.01 2.01 4 760 2 523 25 1617 172 1 0 1 25 4 17 08 2 02 112 17 63 1 581 1. 85 76 1 417 17 1 329 7 80 9 71 538 124 1 940 8 252.02 4.03 1707 1826 32 1323 1296 1298 1364 1297 73 17 702 9 269 1518 54.02 61 5 1267 1 61 1519 1 1 1 16178 3 186 84 9 5 233 1520 7 73 5 113.01 80 58 13 725 1848 516 568 31212 1850 4 839 0 7 1840 3 390 44 320 1819 49 76 1802 18 9 11 1818 398 141 97 561 1817 200 622 1 618 3 238 1816 181515 2 72 0 69 427 1801801 1618 1862 368 184 1814 .02 1813 351 268 113

829 131

141 729 2 177 1

530 1670 628 319.02 355 1.02 319.01 168 9 1440 6 73 1 1328 16 16 4

2

4 141 13 9 8 38 5 9 14 1 4 61 35 552 1 6 1 1485 1 610 3 136 45 174 1592 13 1360 58 708 481 195 1548 230 183 92 1359 1795 24 1290 1549 12 1550 246 603 173 275 638.02 1551 1555 1 1843 1425 430 7 89 53 1556 4 5 0 12 15 19 0 8 19 15 2 656 6 1554 131 6 4 61 1 1 9702

1 4 1 52 607 15 9 .01 18 0 4 8 51 77 14 63 627 65 1335 17 8 3

4 13 27 1 4 4 3 12 133 428 1 356 61 881 3 1844 590 1 71 6 1333 1472 982 1705 1 1473 1430 3 84 267.02 14 10 9 10631062 1 4 7 147 1688 7 13 146 3 661 468 880 84 1311 85 1379 76 10 1329 16 1092 1.02 30 718 357 1 44 13 7.01 97 6 26 10 6 279 1091 1672 9 688 186 3 1 558 445 6 0 569 1212 38 66 1345 374 1077 1662 475 574 817 495 1532 8 834 8 5414 152 11 00 392 4 15 0 3 487 9 700 16 1529 153 3 124 63 1078 16 9 1325 5 1530 1 4 5 81 12 70 241 832 1 1 3 134 3 153 135 4 208. 2 7 135 8.01 71 7 1262 1355 20 0 4 1356 07 9 609 2 3 68 1 7 616 979 566 0 62 38 3 0 67 1324 2 17 27 373 811 1 37 620 626 14 793 206717 294 1264 63298 910 792 12 354 473 3978 1261 107 794 1 9741072 1557 791795922 358 42 4 1 8 639 259 80 976977 92 758 1729 1805 273 181 707 1 307 460 9278 391 43 4 4 975 1632 920 9929 731 9 179 1 9 74 4 0 6 10

0 0 8 308 923 3 7 77 8 0 171 9 148014 619 0 924 76 8 5 7 1 925 803

79 14 872 176 1775 173 973 494 180 5 367 926 14 14 68 1475 413 114 9 3 493 9 4 6 8 82 625 68 1208 23 9 147 14 6 662 1481 1 1692 52 1 6 2 1280 1859 1764 162 82 1207 366 67 871 168157 76 1332

13 1689 0 1211 0

1118 1117 4 5 2167 972 730 1.02 7 25 45 7

5111571 81 37 2 12

2 480128 12 869 1064 1 3 437 2 302 176 395 7 47 1205 15 61689 75 17 11 1426 1116 122 654 1304 4 1 971 346 25 .02 4 120 9303 1.01 9 3 65 171 94 11436 12251 39 5 579 1758 1095 10 862 301.02 49 5 1534 2 1201 142 29 2 671 5 70 653 43 17 2 1

6 9 27 1 30 14 2 1 1 1769 263

18 4 86

3 .01 3.03 497 9 3 4 29 10831082 9 19 175 1 82 4 2 13 369.01 1768 1748 94 1375 4 1767 448 9 58 6 35 578 12 9 686 8 .01 0 345 9 176 7 34 9 9 2 335 8 9.02 36 14 6 4 9 157 36 148 7 6 9 .02 1429 250 16 1579 6 449 127 1309 1 624 13 225 184 1 0 14 601 061 451 601 314 82 379 1276 642 80 10 149 1 1 .0 15 2 1581 1 3 253 624 1 49 3 6 8 515 0 8 . 6 9 1 5 7 85712 35 65 5 2 1278 7 0 75 5 1 01 5 12 0. 0 4101 58 8 426. 292 1 . .0 5 82 8 293 6 15 59 7 1 5 13 15 13 4 6.01 31 42 335.02 848125 81 3 15 2 344 3 117 1241 .0 .02 8 15 293 6 13 6 9 1675 373 156 1571 5 1 17 2 5 15 2 6 5 178 9 5 1 3 15 5 16 4 4 6 1 1567 1645 164 65 1526 392 3 7 2 60 7 1 3 1 377 20 16 376 157 44415 1644 164 726 1 1568 5 48 165 2 14 1643 1649 65 1524 16 02 1711 3 1642 16 0 1 1 455. 157 240 1165 1651 71 5 1 1 164 16 84 01 61 0 455.0 08 1 4 1640 1 1 15 377 1561 95 3 1494 158483 6 509 134 158155 1 1 5 1569 1574 217 388 1 853 0 9 77 163 58 465 07 467 5 170 156 1 0 9567 218 8 157 303 953 696.01 7 1415 78 1502 63 220 454 290 958 1392 703 68 198 121 1 1591 8 9 9 8 90 2 1515815 1685 7 600 696. 1.01 370.01 310 402 1564 153 5 1684 1 1393 1326 471 5 525 1327 555 1 1827 219 606 414 618 1 4 1314 1828 6 1 187 041322 7 7 135 127 16 118 630 1310 1 295 16 13 983 0 5 12 637 984 1203 108 52 0 98586 2 1018 987 150

1414 443 1019 988 4 8 463 0 3

1020 9 9 1688 80 15 0 9 9 83 98 182 0 8 1269 1021 990 1686 3 1834 134 1022 91 1860 1 1023 9992 466 1835 1 3 10245 993 1830 3 54 102 994 01 141 183 8 1026 995 17 1 7 80 1027 6 83 1833 28 96 9 5 7 10 9 7 174 16291204 6 29 9981051 10 0 999 11 213 534 79 103 99 0 1363 1831 3 10312 100001 5 69 360 370.02 103 1 1033 10021474 2 1034 003 7 553 1 51 35 1 04 172 5 7 3 1 10 10 94 0 0 39 3 1005 949 95 1 128 1036 1006 1702 736 3 8 7 103 2 1007 1703 383 551 51 4 05 4 5 54 513 139 10389 10 5 103 1008 397.0 1 1040 09 14 33 8 10 592 20 13 670 041 010 595 93 4 895

11042 11011 596 900 8 89 397.02 8 2 1690 199 10434 012 901 33

1 9 1 104 1013 1065

6 45 5 4 260 4 4 9 80 10 1014 597 59 737 30 389 0112 482 1046 897 896 536 0 631 728 1047 10151016 04 1 593 899898 9 1048 17 59 210 636 1049 968 139 604 1383 9 1506 1808 353 7 541 403 557675 385 66 8 1 130 47 617 741 3 1807 6 10 1625 742

66 4 1806 1810 573 12 1 291753 3 09 1523 7 11281134 113125 87 1 9 18 614 112 752 13 381 1812 855 26 39 384 16 16 1 1 1217 1811 9 1.01 1634 5 150 951 845.01 852 858 851 850 317 944 9 1658 1219 5 4 0 9 5 16 9 8 182 1 121 1295 32 3 621 18 1 4 21 1 221 1231403 316 59 17 129 1255 17 22 1 5.02 264 1253 2 17 72 84 6991233 1256 1258 38 1294 1723 0 57 9 88 50 12 12914 3 171 41 3 12 7 1718 17 9 54 120 92 75 9 3 721 13 3 1251 12 684 3 1781 174 94 333 1 212 6 1 0 2 1780 1750 172.02 9 3 11252 1 7 6 6 187 7 63 9 171 71 719 3 104 605 1 740 66 607 556 100 55 1 1 10 615 17 7 7 7 1714 0 101 62 378 1 1756 15 4 559 1751 114 0 4 102 761 1752 1145 2 1715 1149 Gewässerachsen und 946 171 62 53 492 17 1713 17 1740 2 8 1385 145 52.0 1143 45 802 27 404 493 490 7 2 1362 1 746 142 114 21.02 49 744 748 1 1141 1146 6 774 747 1144 38 8 53 1 88 0 606 1138 0 6 1 1742 105 1139 114 13 1 826 1 777 1.0 724 781 778 739 860 5 773 2 1230 0 66 29 77 1231 Angaben über die ver- 50 4 7 12 14 2.01 0 771 32 952 17 5 8 77129 29 1 1 76 769 9 29 0 21.01 9 77 805 5 780 11 1 2 738 1368808 52.01 177 8 0 1 1 8 4 8 06 9 6 0 3 wendeten Grundlagen 1 599 1743 12 14 6.01 411 25 48

7 691.02 8 41 8 138 343.01 13 456.01 235.02 691.01 01 509.01 7 1. 0 90 4 235.01 486.02 1 (RISTAG AG)

15 Verzicht auf Gewässerraum Wie bereits erwähnt, wurde die Gewässerfestlegung anhand verschiedener Grundla- gen bestimmt. Dabei wurde im Vergleich zum Gewässernetz des Kantons (GNBE) für folgende Gewässerläufe auf die Festlegung des Gewässerraums verzichtet. Nachfol- gend werden die Gründe dargelegt.

1

Siegfriedkarte (Aus- schnitt Dorfzentrum) um 1940

> Fall 1: Schachebach Der Schachebach ist im Gewässernetz des Kantons noch als Fliessgewässer gekenn- zeichnet. Jedoch wurde bereits im Rahmen des Renaturierungsprojekts des Scha- chenbachs festgehalten, dass dieser Abschnitt nicht mehr als Fliessgewässer gilt.

> Wald und eingedolte Gewässer Gemäss Art. 41a Abs. 5 GSchV (Gewässerschutzverordnung) kann im Wald und für eingedolte Gewässer auf die Festlegung des Gewässerraums verzichtet werden, so- weit keine überwiegenden Interessen (Hochwasserschutz, Natur- und Landschafts- schutz, Gewässernutzung, Gewässerunterhalt, Sicherung der Funktionen des Ge- wässers etc.) entgegenstehen. Es sind keine Gewässer bekannt, für welche überge- ordnete Interessen geltend gemacht werden können.

16 4.3 Bestimmung der Gewässerräume

Effektive und natürliche Gerinnesohlenbreite Für die Festlegung der Gewässerräume werden die effektive Gerinnesohlenbreite (eGSB) und der ökomorphologische Zustand (Breitenvariabilität) des Fliessgewässers benötigt. Je breiter und beeinträchtigter das Fliessgewässer ist, desto grösser ist der Gewässerraum auszuscheiden. Um die natürliche Gerinnesohlenbreite (nGSB) zu berechnen, wird die effektive Gerin- nesohlenbreite mit dem passenden Korrekturfaktor multipliziert: > Grosse Breitenvariabilität | Faktor 1 Natürliche, naturnahe Fliessgewässer, unverbaut mit wechselnder, dynamischer Sohlenbreite > Eingeschränkte Breitenvariabilität | Faktor 1.5 Wenig beeinträchtigte, teilweise begradigte Ufer, punktuell verbaut, schmale Strei- fen mit Ufervegetation vorhanden > Fehlende Breitenvariabilität | Faktor 2 Stark beeinträchtigte naturfremde bis künstliche Fliessgewässer, begradigt bis voll- ständig verbaut

Formel: nGSB = eGSB * Korrekturfaktor

Bestimmung der Gewässerräume Für die Festlegung der Gewässerräume wird zwischen der Hochwasserkurve und der Biodiversitätskurve unterschieden. Die Werte der Biodiversitätskurve gelten für Ge- biete, in denen die Förderung der Biodiversität gemäss Art. 41a Abs. 1 GSchV Vorrang hat. In den übrigen Gebieten kommt die Hochwasserkurve zum Tragen.

Natürliche Gerinnesohlenbreite (nGSB) Gewässerraumbreite Hochwasserkurve Kleiner als 2 m 11 m 2 m bis 15 m 2.5 x nGSB + 7 m Grösser als 15 m eGSB + 30 m (min. 45 m) Biodiversitätskurve Kleiner als 1 m 11 m 1 m bis 5 m 6 x nGSB + 5 m Grösser als 5 m nGSB + 30 m

Im südlichen Bereich des Gemeindegebiets ist im kantonalen Richtplan ein Natur- schutzgebiet ausgewiesen, weshalb für die Fliessgewässer in diesem Bereich die Bio- diversitätskurve anzuwenden ist. Die übrigen Fliessgewässer konnten mit der Hoch- wasserkurve ermittelt werden. Zur Bestimmung der Lage und Breite der verschiedenen Fliessgewässer wurden fol- gende Grundlagen verwendet:

17 > Kantonale Grundlagen zur Ökomorphologie (Sohlenbreite, Breitenvariabilität) > Kantonale Grundlagen zum Gewässerraum (gerechnete nGSB) > Kanalisationskataster > Amtliche Vermessung >Überprüfung vor Ort

Für die Fliessgewässerabschnitte wurden folgende Gewässerraumbreiten festgelegt: Abschnitt Kurve Faktor eGSB nGSB GW-Raum Quelle / Bemerkung Aefligen-Giesse AG HWK 1.5 - 7.2 m 27.0 m nGSB aus Geoportal Bleie Bl HWK 1.5 - 2.5 m 13.0 m nGSB aus Geoportal Chrümmlisbach Chrüm HWK 2.0 - > 2.0 m 11.0 m nGSB aus Geoportal Chrutmülibach Chrut1 HWK 1.5 2.0 m 3.0 m 14.0 m eGSB gemessen Chrut2 HWK 2.0 2.0 m 4.0 m 17.0 m eGSB gemessen Dorfbach Do1 HWK 2.0 1.3 m 2.3 m 14.0 m eGSB gemessen Do2 HWK 2.0 - > 2.0 m 11.0 m nGSB aus Geoportal Em1 - - - - - siehe Kapitel 4.4 Em2 – - - - - siehe Kapitel 4.4 Em3 - - - - - siehe Kapitel 4.4 Emme-Giesse-Kanal EGK1 - - - - - siehe Kapitel 4.4 EGK2 HWK 2.0 - > 2.0 m 11.0 m nGSB aus Geoportal Entebach En HWK 2.0 - > 2.0 m 11.0 m nGSB aus Geoportal Fabrikkanal Fa1 - - - - 33.0 m siehe Anhang Fa2 HWK 2.0 - 8.1 m 27.0 m nGSB aus Geoportal Gartebach Ga HWK 2.0 - > 2.0 m 11.0 m nGSB aus Geoportal Innerer Schachebach InS HWK 2.0 - > 2.0 m 11.0 m nGSB aus Geoportal Limpachkanal Li1 HWK 2.0 4.0 m 8.0 m 27.0 m nGSB gem. Luftbild Li2 - - - - 27.0 m siehe Kapitel 4.4 Li3 HWK 1.5 5.0 m 7.5 m 27.0 m ØeGSB aus LIDAR ge- messen Mülibach Mü1 HWK 1.5 5.8 m 8.7 m 27.0 m eGSB gemessen Mü2HWK---11.0 meingedolt Sagibach Sa HWK 2.0 - 4.5 m 14.0 m nGSB aus Geoportal Schachebach Scha HWK 2.0 - > 2.0 m 11.0 m nGSB aus Geoportal Schulbächli Schu HWK 2.0 - > 2.0 m 11.0 m nGSB aus Geoportal Stärnebach Stärn HWK 2.0 - > 2.0 m 11.0 m nGSB aus Geoportal Stauffacherbach Stau HWK 2.0 - > 2.0 m 11.0 m nGSB aus Geoportal Urtene Ur BK 2.0 - 14.6 m 45.0 m nGSB aus Geoportal Ohne Namen OhN HWK 2.0 > 2.0 m 11.0 m nGSB aus Geoportal

Gemeindegebiet Aefligen / Dorfbach AeDo HWK 1.5 - 7.2 m 27.0 m nGSB aus Geoportal Brunnmattbach FrBr HWK 1.5 - 3.5 m 17.0 m nGSB aus Geoportal Urtene FrUr HWK 2.0 - 10.0 m 33.0 m nGSB aus Geoportal

18 Stehendes Gewässer Als stehede Gewässer gelten in der Gemeinde Bätterkinden die Teiche im Bereich des Golfplatzes sowie diejenigen der Fischzucht. Alle Wasserflächen dieser stehenden Ge- wässer betragen weniger als 0.5 ha. Im Weitern kann aufgrund der Standorte abgelei- tet werden, dass es sich um künstliche Gewässer handelt. Aufgrund dieser beiden Tat- sachen sowie, dass keine überwiegenden Interessen entgegenstehen, kann für diese stehenden Gewässer auf die Festlegung eines Gewässerraums verzichtet werden.

Festlegung im Zonenplan und Baureglement Im Zonenplan wird der Gewässerraum für offene Fliessgewässer im gesamten Gemein- degebiet und zusätzlich für eingedolte Gewässer in der Bauzone als überlagernde Flä- che ausgewiesen. Für eingedolte Fliessgewässer ausserhalb der Bauzone wird kein Gewässerraum festgelegt. Daher wird im Baureglement folgender Hinweis angebracht: "Wo kein Gewässerraum ausgeschieden ist, sind Gesuche für Bauten und Anlagen in- nerhalb von 15 Metern ab Mittelwasserlinie bzw. bei eingedolten Gewässern innerhalb von 15 Metern ab Mittelachse dem Tiefbauamt vorzulegen. Das Tiefbauamt entschei- det, ob eine Wasserbaupolizeibewilligung nach Art. 48 WBG nötig ist."

Erhöhung des Gewässerraums Der Gewässerraum überlagert räumlich die Abstandsvorschriften entlang der Gewäs- ser. Die Ufervegetation ist gemäss Art. 21 Bundesgesetz über den Natur- und Heimat- schutz (NHG) geschützt und die Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (Chem- RRV) verlangt gegenüber einem Gewässer und der Ufervegetation einen Pufferstreifen von 3.0 m. Innerhalb diesem Streifen dürfen keine Dünger ausgebracht werden. Beim Vorhandensein einer Ufervegetation wird der Pufferstreifen vom Rand der Ufervegeta- tion aus ermittelt. In diesem Zusammenhang wurde der Gewässerraum folgender Fliessgewässerabschnitte überprüft (vgl. Anhang A4): > Chrümmlisbach > Chrutmülbach > Dorfbach > Limpachkanal

19      

"& '(&(

OhN

Mü2 Mü2

20               

  !"#   $%"

21 Dicht überbaute Gebiete Um eine Siedlungsentwicklung nach innen, verdichtetes Bauen und das Schliessen von Baulücken zu ermöglichen, kann der Gewässerraum in dicht überbauten Gebieten den baulichen Gegebenheiten angepasst (reduziert) werden. Ob ein Gebiet dicht über- baut ist, muss anhand bestimmter Kriterien beurteilt werden. Dabei sind sowohl As- pekte der Gewässer- als auch der Siedlungsentwicklung zu berücksichtigen. Auch in dicht überbauten Gebieten muss der Gewässerraum im Minimum das Hochwasserab- flussprofil und den Pufferstreifen von 3.0 m beinhalten. Aus wasserbaulicher Sicht sollte der Gewässerraum in der Regel einen Abstand von mindestens 5.0 m ab Bö- schungskante betragen. Die Gemeinde Bätterkinden verzichtet im Zuge der vorliegenden Planung auf die Aus- scheidung von dicht überbauten Gebieten. Dieser Verzicht ermöglicht, dass später im Baubewilligungsverfahren einzelfallweise vom Amt für Gemeinden und Raumordnung AGR geprüft werden kann, ob an einem bestimmten Ort von einem dicht überbauten Gebiet auszugehen ist.

4.4 Spezielle Gewässerräume

Emme Die Gewässerraumfestlegung der Emme erfolgte wie folgt: > Für die Bauzone von der Landshutstrasse bis zur Einmündung des Fabrikkanals wurde der Gewässerraum gemäss Wasserbauplan (Stebler+Dällenbach) ausge- schieden. > Nördlich der Bauzonen ist der Hochwasserschutzdamm für die Festlegung des Ge- wässerraums massgebend. Der Gewässerraum bildet sich aus dem Verlauf des Hochwasserschutzdammes plus 5.0m. > Für die Gewässerraumfestlegung im südlichen Bereich sind die Gewässerräume des Fabrikkanals, der Urtene und der Aefligen-Giesse massgebend. > Im südlichen Bereich, zwischen den Gemeinden Biberist und Zielebach, ist die Mit- telwasserlinie für die Festlegung des Gewässerraums massgebend. Der Gewässer- raum bildet sich aus dem Verlauf der Mittelwasserlinie plus 15.0m.

22 Emme-Giesse-Kanal Da sich in diesem Bereich (Waldareal) das Naturschutzgebiet befindet, wird der Ge- wässerraum durchgängig von der Emme bis zur Urtene ausgewiesen. Da sich der Em- me-Giesse-Kanal zwischen diesen beiden Fliessgewässern befindet, ist der Gewäs- serraum für den genannten Kanal bereits festgelegt und muss daher nicht mehr be- rechnet werden.

Fabrikkanal Bei diesem Kanal ist von Bedeutung, dass die Zugänglichkeit für den Unterhalt sicher- gestellt ist. Daher muss der Gewässerraum mindestens um 3.0 m über die Hangkante hinausragen. Da der berechnete Gewässerraum diese Anforderungen zum grössten Teil nicht erfüllt, wurde für den Fabrikkanal in den Abschnitte Fa1 ein vergrösserter Gewässerraum von 33.0 m gewählt. Im Bereich Fa2 kann der Unterhalt mit dem be- rechneten Gewässerraum von 27.0m sichergestellt werden.

e

nweg 5 5 3 19a 207 3 3 7

7a

426. 25a 132 700 28 1859 21 178 25 2a 717 11 1205 13 1b 15a 21a 208.02 19 7 15 2 2024 415 2414

624.01 120 32c 1a 2023 475 28a 315 1428 22

25 1672 7 1 1 Schachenstrasse 179 14a 16 18 624.02 2022

10 1097 8 1500

2413 6 14

4b 4c 1332 26 20 4a

391 16a

22b 574

2120

4 705

2 473 623

22a2222a

27,00 6b

1669

6a

LandshutstrasseLaL

21212

9

2344

42942

1429 16,50 3433 2343 14c 14b

2062

392

27

27a

27d

1392 43

2122

27c

(1096)

27e

2063 31

29

44

1.02

279

N

Gewässerraum Fabrikkanal im Bereich der "Saal Anlage Bätterkinden SAB" (rot: 3.0 m ab Hangkante / gelb: Gewässerraum)

23 Limpachkanal Wie bei allen Gewässern, ist auch für den Limpachkanal die Zugänglichkeit für den Un- terhalt sicherzustellen. Daher hat auch der Gewässerraum des Limpachkanals um mindestens 3.0 m über die Hangkante hinauszuragen. Im ersten Abschnitt (Li1) verläuft der Kanal entlang der Kantonsgrenze und weist auf der Seite der Gemeinde Bätterkinden einen Uferweg mit einer Breite von ca. 3.5 m auf. In diesem Fall wird der Gewässerraum auf den Uferwegrand gelegt (siehe Kapitel 4.5). Im Siedlungsgebiet Kräiligen (Li2) kann der Unterhalt aufgrund der topografischen Ge- gebenheiten nicht durch die gerechnete Gewässerraumbreite gewährleistet werden, weshalb in diesem Abschnitt ein vergrösserter Gewässerraum festgelegt wird.

6 6 35

11 15b

6 1 342 13 Waldhofweg Rain

10 890 158 470 635

1307 NL 775 034 679.02 4 6a Im Loch 4b 1635 2186 2268 8 844 123 313 679.01

17 19 13 15 21 1787 11 917 Alpenweg 1265 1839 1283 19a 1284 15a 17a 16 1285 2 14 12 4a 18 10 1372 799 11a 13a 1222 1266 1223 891 2184 964 27,00 1513 2185 1220 2077 1221 Limpachkanal 2078

NL 033 1484

2270 1301 1300

1321321 50500 1302 732 4c 4b 1b 1c

2305 121 5 1057 1076 14 1056 11a 18 16a 16 1a 17 496 11 2207 23 16b Stegmattweg 14a 1303 1059 906 27 518 1 849 1058 4

18a 13 2269 874 114 3 11 9a 1090 464 10 15 21 7 909 1395 3a 15a 9 Rüttistrasse 907 904 1803 563 1535 1306 2099 9 1119 1448 Stegmattweg 25

20 570 1126

2332 N 13 19 875

11

128 2208 908 905

13 1456 22 2079 1320 816 120 128a Gewässerraum Limpachkanal (Li2) im Bereich des Siedlungsgebiets Kräiligen (rot: 3.0 m ab Hangkante / gelb: Gewässerraum)

Querschnitt: Festlegung der Gewässerräume

24 Chrutmülibach Da der Abschnitte des Chrutmülibaches (Chrut3) nach dem Siedlungsgebiet einen Uf- erweg von 3.0 m aufweisen, wird der Gewässerraum auf der rechten Uferseite (Fliess- richtung) auf den Uferwegrand gelegt (siehe Kapitel 4.5). Auf der linken Seite wird der Gewässerraum gemäss gerechneter Breite festgelet und daher hälftig von der Gewäs- serachse aus gemessen.

Gemeindegebiet Aefligen resp. Fraubrunnen Im südlichen Bereich grenzen unmittelbar an die Gemeindegrenze zu Bätterkinden drei Fliessgewässer, die gemäss AV-Daten vollständig in der Gemeinde Aefligen resp. Frau- brunnen liegen. Wird jedoch der berechnete Gewässerraum eingezeichnet, wird er- sichtlich, dass es eine Überschneidung zwischen dem Gewässerraum und dem Ge- meindegebiet gibt. Diese Überschneidung, sprich der Gewässerraum der Urtene sowie des Brunnmatt- und Dorfbachs, wird in der vorliegenden Planung festgehalten.

4.5 Bewirtschaftung im Gewässerraum

Bei der Revision der Gewässerschutzverordnung 2017 wurde für schmale Flächen im Gewässerraum, welche landseitig von Verkehrsflächen liegen, eine Ausnahmemöglich- keit von den Bewirtschaftungsvorschriften eingeführt. Im Zuge der vorliegenden Teil-Ortsplanungsrevision wurde für verschiedene Fliessgewässer geprüft, ob eine Ausnahmebewilligung von Bewirtschaftungseinschränkungen für Randstreifen nach Art. 41c Abs. 4bis GSchV geltend gemacht werden kann.

Beurteilungskriterien und Dokumentation Die Prüfung der Kriterien erfolgt abschnittsweise. Die Abschnitte werden durch we- sentliche Änderungen des Gewässers oder Verkehrsflächen gebildet. So kann gewähr- leistet werden, dass keine Geometrieänderungen in der Parzellengrenzen oder bei Strassenabständen nicht zu Ungleichbehandlung führen.

25 Kriterien für die Beurteilung der Ausnahmebewilligung von Bewirtschaftungsein- schränkungen für Randstreifen nach Art. 41c Abs. 4bis GSchV:

K1 Die Verkehrsfläche hat eine Tragschicht gemäss Schweizer Norm SN 640 302b und ist mindestens ca. 3.0m breit. K2 Die Verkehrsfläche oder der Randstreifen haben keine Entwässerung (Strassengraben, Schächte, Leitungen) die ins Gewässer oder in die Bach- böschung entwässert. Bei einer Entwässerung über die Gewässerseitige Schulter ist die Böschung flacher als 2:3. Weg / StrasseWeg K3 Der Randstreifen reicht landseitig über die ausgeschiedene Verkehrsflä- chenparzelle hinaus. K4 Bei einer Verkehrsfläche ohne eigene Parzelle ist der Randstreifen breiter als 0.5m. K5» Keine Dünger und Pestizide können vom Randstreifen ins Gewässer ge- langen » Der "Gewässeranschluss" ist im Randstreifen niedrig oder der "Gewäs- seranschluss erweitert" ist direkt/indirekt niedrig » Erosionsrisiko: keine Gefährdung

Randstreifen » Der Randstreifen liegt tiefer als die Verkehrsfläche und hat keine Entwäs- serung für Oberflächenwasser K6 Der Randstreifen ist durchschnittlich weniger breit als 3.0 bis 6.0 m und weniger breit als der Uferbereich.

Gewässerraum

Gewässerparzelle Parzelle Landwirtschaftsparzelle Verkehrsfläche Gewässerachse Abstand

Randstreifen Verkehrsfläche

Sohlenbreite Breite Uferbereich >3.0m >0.5m

Definition und Abmessungen der Beurteilungskriterien

26 Dokumentation Q1 | Limpachkanal, Parzelle Nr. 209

13,50 266 Gewässerraum von 27.0m

Gewässerparzelle Parzelle Landwirtschaftsparzelle Querschnitt Verk.-Fläche

Q1

Gewässerachse

2:5 9 1602

209 Verkehrsfläche Randstreifen von 1.5m 227 4.0m 6.4m 3.6m

1624

Ausnahme- Begründung / Bemerkung bewilligung K1 ja im Durchscnitt 3.5m breiter Weg K2 ja Verkehrsfläche und Randstreifen haben keine Entwässerung K3 ja ausserhalb der Parz. Verkehrsfläche K4 ja eigene Parzelle für Verkehrsfläche K5 ja Überprüft gemäss Geoportal: » Gewässeranschluss: – » Gewässeranschluss erweitert: – » Erosionsrisiko: keine Gefährdung K6 ja im Durchschnitt 1.5m breit Rand- streifen

27 Dokumentation Q2 | Limpachkanal, Parzelle Nr. 688

1619 1615

481 92 Gewässerraum von 27.0m

Gewässerparzelle Parzelle Landwirtschaftsparzelle Querschnitt 190 V.-Fläche

Q2 13 Gewässerachse

13,50 688 1:2

9 Verkehrsfläche 68 Randstreifen 160 von 2.9m 4.0m 5.6m 3.0m 639

Ausnahme- Begründung / Bemerkung bewilligung K1 ja im Durchschnitt 3m breiter Weg K2 ja Verkehrsfläche und Randstreifen haben keine Entwässerung K3 ja ausserhalb der Parz. Verkehrsfläche K4 ja eigene Parzelle für Verkehrsfläche K5 ja Überprüft gemäss Geoportal: » Gewässeranschluss: – » Gewässeranschluss erweitert: – » Erosionsrisiko: keine Gefährdung K6 ja im Durchschnitt 3.0m breit Rand- streifen

28 Dokumentation Q3 | Chrutmülibach, Parzelle Nr. 300

Gewässerraum von 17.0m 1389 17,00 Landwirtschaftsparzelle Gewässerparzelle Parzelle Landwirtschaftsparzelle V.-Fläche 300

Querschnitt Q3 Gewässerachse 1:6

1512 1464

Verkehrsfläche Randstreifen 674 von 1.7m 2.0 2.7m 3.1m 59 714

608

Ausnahme- Begründung / Bemerkung bewilligung K1 ja im Durchschnitt 3m breiter Weg K2 ja Verkehrsfläche und Randstreifen haben keine Entwässerung K3 ja ausserhalb der Parz. Verkehrsfläche K4 ja eigene Parzelle für Verkehrsfläche K5 ja Überprüft gemäss Geoportal: » Gewässeranschluss: – » Gewässeranschluss erweitert: – » Erosionsrisiko: keine Gefährdung K6 ja im Durchschnitt 1.7m breit Rand- streifen

29 Dokumentation Q4 | Limpachkanal, Parzelle Nr. 187

260 13,50 Gewässerraum von 27.0m

Gewässerparzelle Parzelle Landwirtschaftsparzelle 221 Verk.-Fläche Querschnitt

Q4

Gewässerachse 1:3

9 187 68 Randstreifen von 1.4m 3.5m 6.8m 3.6m 27

Ausnahme- Begründung / Bemerkung bewilligung K1 ja im Durchscnitt 3.6m breiter Weg K2 ja Verkehrsfläche und Randstreifen haben keine Entwässerung K3 ja ausserhalb der Parz. Verkehrsfläche K4 ja eigene Parzelle für Verkehrsfläche K5 ja Überprüft gemäss Geoportal: » Gewässeranschluss: – » Gewässeranschluss erweitert: – » Erosionsrisiko: keine Gefährdung K6 ja im Durchschnitt 1.4m breit Rand- streifen

30 5. AUSWIRKUNG DER PLANUNG

Die wichtigsten Anpassungen in der vorliegenden Teilrevision erfolgen auf- grund der Gewässerschutzgesetzgebung und durch die Umsetzung der BMBV. Es werden keine wesentlichen raumwirksamen Massnahmen vorgenommen, weshalb die Interessenabwägung dadurch für viele Bereiche hinfällig wird.

Durch die Umsetzung der BMBV im Baureglement der Gemeinde Bätterkinden werden lediglich die Begrifflichkeiten und die Messweisen harmonisiert. Be- züglich der Umsetzung des WBG im Baureglement und im Zonenplan werden Gewässerräume festgelegt, die den minimalen Abstand zum Fliessgewässer festsetzen.

31 6. PLANERLASSVERFAHREN

6.1 Information und Mitwirkung (Art. 58 BauG)

Währen der Mitwikung, welche zwischen 17. August und 16. Oktober 2018 stattfand, sind zwei Eingaben eingegangen, welche folgend erläutert werden.

1. Johann Schneider und Andreas Hofmann | 2. Oktober 2018 > Limpach, Abschnitt Rütti: Der Gewässerraum von 30 Meter ist unverständlich und soll auf die Grenze des Bachflurweges zu liegen kommen. Stellungnahe Gemeinderat: Der Gewässerraum wird im Bereich der Parzellen Nr. 497.01 und 1155 auf den Uferweg angepasst. Bei den übrigen Abschnitten wird der Gewässerraum nicht angepasst.

> Chrutmühlebach: Prüfen, ob teilweise der Bachflurweg als Gewässerraumgrenze genommen werden kann. Stellungnahme Gemeinderat: Der Gewässerraum wird im Bereich der Parzellen Nr. 300 und 608 auf den Uferweg angepasst. Bei den übrigen Abschnitten wird der Ge- wässerraum nicht angepasst.

> Bleie: Das Gewässer führt seit längerer Zeit kein Wasser, weshalb die Festlegung eines Gewässerraums unverständlich ist. Stellungnahme Gemeinderat: Das Bachbett weist lediglich nach Gewittern Wasser auf und teilweise drück im nördlichen Abschnitt der Limpbachkanal in den Bachlauf der Bleie, ansonsten ist das Bachbett trocken. Da die Bleie nicht der Definition von Fliessgewässern entspricht, wird kein Gewässerraum ausgewiesen.

2. Ulrich Hostettler (Forellenzucht Kräiligen GmbH | 15. Oktober 2018 > Es wird beantragt, dass der Gewässerraum mindestens auf der Grenzlänge der Par- zelle Nr. 510, 550 sowie 902 (BR 903) bis zu den Parzellen zu reduzieren ist bzw. entsprechend in Richtung Westen zu verlagern. Stellungnahme Gemeinderat: Der Gewässerraum wird je hälftig ab Gewässerachse gemessen. Daher kann der Dorfbach nicht Richtung Westen verlagert werden. Es werden keine Anpassunegn vorgenommen.

> Der Dorfbach ist begradigt, jedoch besteht ein schmaler Streifen mit Ufervegetati- on. Wenn die eGSB mit dem Faktor 1.5 multipliziert wird, resultiert eine nGSB unter zwei Meter, weshalbd er Gewässerraum auf elf Meter festgelegt werden kann.

32 Stellungnahme Gemeinderat: Die effektive Gerinnesohlenbreite (eGSB) des betrof- fenen Abschnittes wurde aufgrund der Eingabe überprüft, wobei sich eine Breite von 1.40m herausstellte. Für Fliessgewässer mit fehlende Breitenvariabilität (bspw. begradigter Bach) ist der Korrekturfaktor von 2.0 zu wählen. Dies bedeutet, dass ein Gewässerraum von 14.0m [(1.4m * 2.0) * 2.5 + 7.0m] auszuweisen ist. Es wer- den keine Anpassunegn vorgenommen.

> Die Nutzung der Fischzucht inkl. der dazu erforderlichen Infrastruktur (Zaun, Tief- bauten, Mauer/Verbauung als Böschungssicherung, Teiche, Bäumea als Teichbe- schattung, sowie permanente Teichabdeckung) darf durch die Ausscheidung des Gewässerraums nicht eingeschränkt werden, d.h. muss bis zur Parzellengrenze möglich sein. Stellungnahme Gemeinderat: Es wird davon ausgegangen, dass die bestehenden Bauten und Anlagen unterhalten werden können.1 Es werden keine Anpassunegn vorgenommen. Antwort AGR: Das Neuerstellen von Hangsicherungen wird in der Regel dann zuläs- sig sein, wenn es sich um eine Massnahme gegen die natürliche Erosion der Ufer des Gewässers handelt, die für den Schutz vor Hochwasser oder zur Verhinderung eines unverhältnismässigen Verlustes an landwirtschaftlicher Nutzfläche erforder- lich ist (Art. 41c Abs. 5 GSchV). Der Bestandesschutz nicht zonenkonformer Hangsicherungen im Gewässerraum ausserhalb der Bauzone richtet sich gemäss Rechtssprechung des Bundesgerichts nach Art. 24c RPG. Danach können solche Bauten erneuert, teilweise geändert, massvoll erweitert oder wideraufgebaut werden, sofern sie rechtsmässig erstellt oder geändert worden sind. Eine Sanierung bestehender Hangsicherungen wird ins- besondere dann gestützt auf den Besitzstand möglicg sein, wenn keine öffentlichen Interessen, insbesondere die Freihaltung des Gewässerraums, entgegenstehe.

> Im Bereich der Parzelle 902 und 510 ist der Dorfbach auf einer Länge von 50 Meter eingedolt. Es wird um eine entsprechende Anpassung des Zonenplans gebeten. Stellungnahem Gemeinderat: Das Anliegen wurde überprüft und es stellte sich her- aus, dass der Dorfbach in diesem Bereich 54.7m eingedolt ist. Der Gewässerraum wird in eingedolten Bereich auf 11.0m verkleinert.

1 Frage an das Amt für Gemeinden und Raumordnung im Rahmen der Vorprüfung: Ist im Gewässer- raum das Sanieren sowie Neuerstellen von Hangsicherungen zulässig?

33 > Es wird davon ausgegangen, dass allfällige Umbauten und Aufstockungen im beste- henden Gebäudegrundriss (Parzelle 902) erlaubt sein werden. Stellungnahem Gemeinderat: Für bestehende Bauten im Gewässerraum gilt Besitz- standsgarantie gemäss Art. 3 BauG. Dieser regelt auch, dass solche Bauten und An- lagen unterhalten, zeitgemäss erneuert und, soweit dadurch ihre Rechtswidrigkeit nicht verstärkt wird, auch umgebaut oder erweitert werden können. Es werden keine Anpassungen vorgenommen.

6.2 Erste Vorprüfung (Art. 59 BauG)

Dem Vorprüfungsbericht kann entnommen werden, dass gemäss TBA der eigedolte Oberlauf des Entebachs längs der Bahnlinie als Fliessgewässer zu bezeichnen ist. Für diesen Abschnitt des Entebachs sowie für die Bleie ist ein Gewässerraum auszuschei- den. Die beiden Gewässer(-abschnitte) wurden an der Begehung vom 18. November 2019 durch Jörg Bucher (OIK III) abschliessend als Fliessgewässer definiert.

Im Vorprüfungsbericht vom 4. Juli 2019 wird dringend empfohlen, sämtliche Inhalte des Planungshandbuches, welche verbindlich gelten sollen, ins Baureglement zu über- führen. Die Gemeinde hat dies geprüft und kam zum Schluss, dass im Rahmen der Teil-Ortsplanungsrevision keine materiellen Bestimmungen in das Baureglement über- führt werden.

6.3 Zweite Vorprüfung (Art. 59 BauG)

Die überarbeitet Teil-Ortsplanungsrevision wurde dem Amt für Gemeinden und Raum- ordnung AGR am 24. April 2020 zur zweiten Vorprüfung eingereicht. Folgende Geneh- migungsvorbehalte, welche im Vorprüfungsbericht vom 12. August 2020 gemacht wur- den, konnten in der Planung nicht berücksichtigt werden: > Limpachkanal: Die Gemeinde Bätterkinden hat beschlossen, den Gewässerraum von Li3 auf 27.0m zu belassen und denjenigen von Li4 auf 27.0m zu erhöhen.

Die Genehmigungsvorbehalte, welche in der Ergänzung zum Vorprüfungsbericht vom 6. Oktober 2020 gemacht wurden, konnten in der Planung berücksichtig werden.

34 Im Weitern wurden im Baureglement folgende Anpassungen vorgenommen > Art. 2 Abs. 3: Ergänzung der kleineren Gebäude. > Art. 12 Abs. 3: Präzisierung, dass auf der 4.0 m zurückversetzten Seite die Rückver- setzung um das Mass eines Vordachs bis max. 2.00 m reduziert werden kann. > Art. 31 Abs. 3: Ergänzung, dass der Vorplatz von Garagen bei rechtwinkliger Aus- fahrt zur Strasse mind. 5.0m zur Grenze des öffentlichen Verkehrsraums betragen muss. > Sowie weitere kleinere Präzisierungen.

6.4 Öffentliche Auflage (Art. 60 BauG)

[folgt]

6.5 Beschluss (Art. 66 BauG)

[folgt]

35 36 ANHANG

A1 – Abbildungen BMBV A2 – Gewässernetz A3 – Gewässerübersicht A4 – Bestimmung der Gewässerräume mit Ufergehölz

37 A1 – Abbildungen BMBV



Art. 3 und 4 BMBV | An- und Kleinbauten

Art. 10 BMBV | Vorspringende Gebäudeteile

38

 Art. 11 BMBV | Rückspringende Gebäudeteile



Art. 16 BMBV | Kniestockhöhe

Art. 22 BMBV | Grenzabstand

39 A2 – Gewässernetz

Brunnmattbach

Stauffacherbach

Gartebach Innerer Schachebach

40 Legende

Gewässernetz Offen Eingedolt

Amtliche Vermessung Gemeindegrenze Liegnescha en Gebäude Bauzonen_WMKA Wald

Schulbächli

41 A3 – Gewässerübersicht

42 43 A4 – Bestimmung der Gewässerräume mit Ufergehölz

5,50 Chrümmlisbach 7,00

11,00

14,00

Dorfbach

14,00

5,50

7,00

44 27,00

13,00

Limpachkanal

13,00

27,00 Bleie

27,00

16,50

Dorfbach

14,00

45 17,00

14,00

17,00

Chrutmülibach

14,00

7,00

11,00

46

Panorama AG für Raumplanung Architektur und Landscha | Münzrain 10 | 3005 Bern | Fon 031 326 44 44 | Fax 031 326 43 26 Gibelinstrasse 2 | 4503 Solothurn | Fon 032 625 24 42 | Fax 032 625 24 45 | www.panorama-ag.ch