Wissenschaftskolleg Zu Berlin Jahrbuch 1986/87
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Wissenschaftskolleg zu Berlin Jahrbuch 1986/87 WISSENSCHAFTSKOLLEG -INSTITUTE FOR ADVANCED STUDY - ZU BERLIN JAHRBUCH 1986/87 NICOLAISCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG © 1988 by Nicolaische Verlags- buchhandlung Beuermann GmbH, Berlin und Wissenschaftskolleg zu Berlin — Institute for Advanced Study — Alle Rechte, auch das der fotomechanischen Wiedergabe, vorbehalten Redaktion: Ingrid Rudolph Satz: MEDIA trend, Berlin Druck: Druckerei Gerike, Berlin Buchbinder: Luderitz & Bauer, Berlin Printed in Germany 1988 ISBN 3-87584-236-7 5 Inhaltsverzeichnis Vorbemerkung des Herausgebers 11 Arbeitsberichte MOHAMMED ARKOUN 17 PETER AX 20 DAVID R. AXELRAD 24 PETER BOERNER 27 ELIESER L. EDELSTEIN 30 GEORG ELWERT 33 JANE FULCHER 38 MAURICE GARDEN 39 ALDO G. GARGANI 41 JACOB GOLDBERG 43 RAINER GRUENTER 48 ROLF HOCHHUTH 49 6 GERTRUD HOHLER 51 JOHN HOPE MASON 55 LOTHAR JAENICKE 58 RUTH KATZ 62 GIULIANA LANATA 64 HERBERT MEHRTENS 67 KLAUS MOLLENHAUER 73 AUGUST NITSCHKE 81 DIETER NORR 83 MICHAEL OPPITZ 84 ADRIANA ORTIZ-ORTEGA 89 JOSEF PALDUS 93 ULRICH POTHAST 98 PETER HANNS REILL 102 7 RICHARD RORTY 105 BERND ROTHERS 108 PETER SCHEIBERT 111 YONATHAN SHAPIRO 114 VERENA STOLCKE 117 HENRY A. TURNER 122 BRIAN VICKERS 124 GYÖRGY WALKO 130 R. J. ZWI WERBLOWSKI 134 O. K. WERCKMEISTER 73 8 Seminarberichte Constitutive Laws and Microstructure Seminar veranstaltet von DAVID R. AXELRAD und WOLFGANG MUSCHIK 23.-24. Februar 1987 139 Der Wandel am Anfang des 20. Jahrhunderts. Parallele Veränderungen in Wissenschaft, Kunst, Recht und in bevorzugten Bewegungsweisen. Verschiedene Erklärungsmodelle. Seminar veranstaltet von HERBERT MEHRTENS und AUGUST NITSCHKE 11.-12. März 1987 140 Unternehmer und Regime im Dritten Reich Seminar veranstaltet von HENRY A. TURNER 19.-21. März 1987 145 Die deutsche Kunst unter der nationalsozialistischen Regierung als Gegenstand der kunstgeschichtlichen Forschung Seminar veranstaltet von O.K. WERCK MEISTER 13.-14. Mai 1987 148 The Institutionalization of Philosophy Seminar veranstaltet von WOLF LEPENIES und RICHARD RORTY 25.-26. Mai 1987 150 Carl Schmitt-Seminar veranstaltet von BERND ROTHERS 15.-16. Juni 1987 154 The Enlightenment: Nature, History, and Genius Seminar veranstaltet von JOHN HOPE MASON und PETER HANNS REILL 18.-19. Juni 1987 157 9 Gender in the State: Women's Needs and State Responses Seminar veranstaltet von ADRIANA ORTIZ-ORTEGA und VERENA STOLCKE 29. Juni —1. Juli 1987 160 Die menschliche Person im islamischen Denken Seminar veranstaltet von MOHAMMED ARKOUN 9.-11. Juli 1987 164 Cellular Communication in Unicellular Organisms Seminar veranstaltet von LOTHAR JAENICKE 27.-28. Juli 1987 165 10 Aufsätze MOHAMMED ARKOUN Actualité du problème de la personne dans la pensée islamique 171 JANE FULCHER Musical Style and Political Symbolism in France: The Impact of the Dreyfus Affair 189 MAURICE GARDEN Médecine «savante» et médecine «naturelle» en Allemagne (fin 19e début 20e siècle) 203 LOTHAR JAENICKE Signale der Zelldifferenzierung 227 RICHARD RORTY Waren die Gesetze Newtons schon vor Newton wahr? 247 BERND ROTHERS Methodenerfahrungen der Rechtswissenschaft im Nationalsozialismus 265 GUNTHER S. STENT Wahrheit des wissenschaftlichen Weltbildes 277 11 Vorbemerkung des Herausgebers Das Jahrbuch des Wissenschaftskollegs erscheint mit dieser Ausgabe in einem neuen Verlag. Zugleich hat sich seine Konzeption verändert. Das Jahrbuch enthält nunmehr drei Teile: Arbeitsberichte der Fellows, Resü- mees der am Wissenschaftskolleg veranstalteten Seminare sowie einige Aufsätze, die jahrestypische Forschungsthemen vorstellen. Der stärker ausgeprägte Chronikcharakter des Jahrbuchs reduziert die Chroni- stenpflichten seines Herausgebers. Im Jahre 1986/87 waren keine »großen« Schwerpunkte geplant, doch bildeten sich wie stets disziplinübergreifende Arbeits- und Diskussions- zusammenhänge heraus — etwa zur Geschichte verschiedener Diszipli- nen in der Zeit des Nationalsozialismus, im Grenzbereich von Pädago- gik und bildender Kunst sowie in einer an Fragen epochaler Verhaltens- wandlungen interessierten historischen Anthropologie. Unter starker Beteiligung weiblicher Wissenschaftler aus den Berliner Universitäten traf eine Gruppe, die sich Problemen der Frauenforschung widmete, re- gelmäßig im Wissenschaftskolleg zusammen. In den Arbeitsberichten der einzelnen Fellows spiegeln sich individu- elle Forschertemperamente, nationale Wissenschaftstraditionen und spezifische Disziplinkulturen. Unterschiedliche »Stile« werden deutlich, mit denen bestimmte Arbeitsvorhaben in der Umwelt eines »Institute for Advanced Study« befördert, modifiziert oder auch aufgegeben wer- den. Ein Netz intellektueller Beziehungen wird sichtbar, das sich im Laufe eines jeden Jahres knüpft, und wie unterschiedlich die wechselsei- tigen Erwartungen in den einzelnen Disziplinen sind, zeigt sich nicht nur dort, wo einzelne Fellows auch die Arbeitsvorhaben anderer kommen- tieren. Für jeden, der mit der Planung eines Fellowjahrgangs beschäftigt ist, bleibt die Diskrepanz zwischen der planenden Absicht und den Resulta- ten stets überraschend: Nicht alle avisierten Kontakte zwischen Diszipli- nen und Forschern verwirklichen sich, und oft genug bilden sich frucht- bare Kooperationen dort heraus, wo man sie nie vermutet hätte. Deut- lich wird auch, daß die Chance zum disziplinübergreifenden Kontakt vor allem dann gegeben ist, wenn eine ihrer Sache sichere, spezialisierte Kompetenz Mut und Lust zur Grenzüberschreitung macht. Das Wissenschaftskolleg ist mit den Berliner Universitäten durch Ko- operationsverträge, mit den Forschungsinstitutionen der Stadt durch vielfältige Kontakte verbunden. Sichtbar wird in den Arbeitsberichten der Fellows, in wie reichem Maße sie die Angebote des Wissenschafts- standortes Berlin genutzt und diesem — etwa in Vorträgen und Lehrver- 12 anstaltungen — ihrerseits Nutzen gebracht haben. Dies gilt für die ganze Stadt — von beeindruckender Normalität ist die Aufzählung von Kon- takten der Fellows zur Humboldt-Universität und zur Akademie der Wissenschaften der DDR. Im Rahmen seiner Möglichkeiten bietet das Wissenschaftskolleg ein- zelnen Fellows die Chance, um eigene Projekte herum und in Korrektur oder Ergänzung dazu Seminare zu organisieren, an denen Fachkollegen aus dem In- und Ausland teilnehmen. Verlauf und Ergebnisse dieser Ver- anstaltungen dokumentieren die im Jahrbuch abgedruckten Seminarbe- richte. Auch sie zeigen die enge Kooperation der Fellows mit Kollegen der Berliner Wissenschaftsinstitutionen — darüber hinaus läßt sich an ih- nen die Attraktivität und Aktualität von Forschungsthemen ablesen. Die Bandbreite ist groß — sie reicht von Seminaren, in denen Spezialisten sich mit hoher Konsenschance verständigen, bis zu Veranstaltungen, in denen die Teilnehmer zunächst einmal eine ihren Problemen gemein- same Sprache finden müssen. In die Chronik des hier dokumentierten Jahres 1986/87 konnten aus Umfangsgründen nur einige wenige Aufsätze aufgenommen werden. Die Auswahl fiel schwer. Die Aufsätze sollen einen jahrgangstypischen Querschnitt bieten, an die Tradition von im Wissenschaftskolleg behan- delten Themen und Problembereichen erinnern und zugleich neue Schwerpunktsetzungen ankündigen. Seit Beginn hat sich das Wissen- schaftskolleg zu Berlin als eine Institution profiliert, die Fragen der Wis- senschaftsforschung — Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftssoziologie — eine besondere Aufmerksamkeit widmet. Es ist dies nur natürlich für ein Institute for Advanced Study, in dem die ein- zelnen Fachgebiete nicht durch organisatorische Untereinheiten kon- zentriert, dadurch aber auch voneinander abgeschottet werden, sondern wechselseitigen Kenntnisnahmen und Kontakten nicht entgehen kön- nen. So fällt an allen Beiträgen dieses Bandes — ob es sich nun um Ar- beits- und Seminarberichte oder Aufsätze handelt — auf, wie sehr die ein- zelnen Fachvertreter motiviert erscheinen, über Kontext, Geschichte und Status ihres Faches nachzudenken — von der Islamwissenschaft bis zur Materialtheorie, von der Jurisprudenz bis zur Kunstgeschichte. Das Wissenschaftskolleg versteht sich als eine Institution, die nicht nur die Forschung, sondern auch das Nachdenken über Forschung befördern will. Im hier dokumentierten Jahr 1986/87 hat das Wissenschaftskolleg den Neubau Wallotstraße 21 mit den so dringend benötigten Arbeitszim- mern in Betrieb genommen. Im Akademischen Jahr 1987/88, da dieses Jahrbuch erscheint, wurden die Wohnungen der »Villa Walthera, fünf 13 Fußgängerminuten vom Hauptgebäude in der Wallotstraße 19 entfernt, bezogen. Der Ausbau des Kollegs ist nun abgeschlossen, es bildet seinen eigenen kleinen Campus im Grunewald, und schon heute zeigt sich, wie fruchtbringend diese räumliche Konzentration für die Arbeit der Fel- lows und ihren Umgang miteinander ist, zeigt sich, daß die Kontakte auf selbstverständliche Art dichter und häufiger werden. Peter Wapnewski, der Gründungsrektor des Wissenschaftskollegs, hat in seiner Amtszeit diese Selbstverständlichkeiten kaum nutzen können. Er hat unter schwierigen Umständen, in denen die entlastende Routine nur selten den Zwang zur Dauerimprovisation überwog, aus dem Wis- senschaftskolleg eine Institution von internationalem Rang gemacht. Zwei Jahre lang war ich als »Permanent Fellow« sein Vertreter, und was mir diese Zeit am Wissenschaftskolleg bedeutet hat, kann ich nicht bes- ser als mit den Worten Karl Gutzkows fassen: »Man macht hier sein Glück, wenn man eine Zeitlang der Stellvertreter eines Andern war.« Am 1. Oktober 1986 bin ich Nachfolger Peter Wapnewskis geworden, der Gründungsrektor des Wissenschaftkollegs