Regionalprofil 2006

des Kreises

einschließlich Stärken- und Schwächen-Analyse

Bearbeitung

Kreis Dithmarschen

Regionalentwicklung

Erk Ulich

Astrid Geruhn

Heike Demmer Keno Frank

Heide, 25.07.2007

REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG 2

2. AUSGANGSLAGE, ZIELSETZUNG, VORGEHENSWEISE UND METHODIK 3

2.1 AUSGANGSLAGE 3 2.2 ZIELSETZUNG 4 2.3 VORGEHENSWEISE UND METHODIK 5

3. BESTANDSAUFNAHME UND STRUKTURANALYSE 6

3.1 LAGE UND RAUMSTRUKTUR 6 3.1.1 LAGE 6 3.1.2 RAUMSTRUKTUR 7 3.1.3 STÄRKEN / SCHWÄCHEN „L AGE UND RAUMSTRUKTUR “ 9 3.2 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG 11 3.2.1 GEGENWÄRTIGE BEVÖLKERUNGSSTRUKTUR UND –ENTWICKLUNG 11 3.2.2 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG SEIT 1970 16 3.2.3 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG BIS 2020 17 3.2.4 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN „B EVÖLKERUNGSENTWICKLUNG “ 24 3.3. ANBINDUNG UND VERKEHR 25 3.3.1 ÜBERREGIONALE ANBINDUNG 25 3.3.2 REGIONALE ERSCHLIEßUNG 28 3.3.3 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN „A NBINDUNG UND VERKEHR “ 30 3.4 WIRTSCHAFT 31 3.4.1 BESCHREIBUNG DER WIRTSCHAFTLICHEN SITUATION 31 3.4.2 TOURISMUS 33 3.4.3 LAND - UND FORSTWIRTSCHAFT , FISCHEREI 45 3.4.4 ERNEUERBARE ENERGIEN 48 3.4.5 INDUSTRIE - UND GEWERBEGEBIETE 49 3.4.6 FINANZKRAFT 51 3.4.7 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN „W IRTSCHAFT “ 53 3.5 BESCHÄFTIGUNG 55 3.5.1 ENTWICKLUNG DER BESCHÄFTIGUNG 55 3.5.2 ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNGSTRENDS 61 3.6 ARBEITSMARKT 62 3.6.1 ARBEITSMARKT UND EINKOMMEN 62 3.6.2 ENTWICKLUNG DES ARBEITSMARKTES 63 3.6.3 STRUKTUR DER ARBEITSLOSENZAHLEN 66 3.6.4 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN „A RBEITSMARKT “ 72 3.7 BILDUNG UND WISSENSCHAFT 73 3.7.1 BILDUNGSSTANDORT DITHMARSCHEN 73 3.7.2 QUALIFIKATION , AUS - UND WEITERBILDUNG 77 3.7.3 KINDERTAGESSTÄTTEN 79 3.7.4 WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG 80 3.7.5 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN „B ILDUNG UND WISSENSCHAFT “ 82 3.8 REGIONALE UND ÜBERREGIONALE KOOPERATIONEN 83

4. TABELLEN- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS 89

Stand: 25. Juli 2007 1 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

1. Einleitung

Die Betrachtung der gesamtwirtschaftlichen Ausgangssituation eines Kreises ist maß- geblich für die Beurteilung der Zukunftsfähigkeit einer Region. Die Ergebnisse bieten einen Ausblick auf ihre Entwicklungsperspektiven und liefern Gestaltungsansätze.

Das Berlin-Institut für Weltbevölkerung und Entwicklung hat in einer Studie mit Hilfe der Attraktivität einer Region bestimmt, wie zukunftsfähig sie ist (Berlin-Institut für Weltbe- völkerung und globale Entwicklung, 2004). Dabei hängt die Zukunftsfähigkeit im We- sentlichen von den Entwicklungen in den Bereichen Demographie und Wirtschaft ebenso wie Bildung, Familienfreundlichkeit und Flächennutzung ab. Demnach be- stimmt auch in Schleswig-Holstein weitgehend die Ökonomie die Demographie. Die Menschen zieht es primär dorthin, wo es Arbeit gibt. So erklärt sich die starke Binnen- wanderung innerhalb Deutschlands, die in den letzten Jahren stattgefunden hat. Erst in zweiter Linie suchen die Menschen nach Ruhe, Freizeit- und Kulturangeboten und einer familienfreundlichen Umgebung.

In der Berliner Studie berechnet sich die Gesamtbewertung der Kreise aus dem Durchschnitt aller Indikatoren für die verschiedenen Bereiche (Demographie, Wirt- schaft etc.). Die Beurteilung der schleswig-holsteinischen Kreise zeigt eine breite Spannweite. Während die vier kreisfreien Städte bei der Gesamtbewertung in Gänze am unteren Ende rangieren, liegen Stormarn und Segeberg mit Gesamtnoten besser als „befriedigend“ an der Spitze Schleswig-Holsteins. Die stark ländlich geprägten Kreise Rendsburg-Eckernförde und Nordfriesland belegen sogar Platz 3 und 4, wobei deren Stärke besonders im Bereich Demographie liegen. Die Kreise Pinneberg, Stein- burg, Dithmarschen und Schleswig-Flensburg bestreiten mit marginalen Unterschie- den zueinander das Mittelfeld. Plön und Ostholstein erfahren hauptsächlich Abwer- tungen durch ihre schwierige wirtschaftliche Situation.

Insgesamt zeigt sich, dass die schleswig-holsteinischen Kreise nicht in allen Bereichen schlecht aufgestellt sind. Es gilt also, mit einem differenzierten Maßnahmenpaket Stärken und Schwächen gleichermaßen anzugehen. Zukunftsfähigkeit erfordert eine Gesamtbetrachtung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Ausgangssitua- tion, der nicht beeinflussbaren Rahmenbedingungen und der politischen Einflüsse übergeordneter Ebenen. Die Gestaltung der Zukunftsfähigkeit einer Region erfordert eine Betrachtung der Wechselwirkungen zwischen harten und weichen Standortfak- toren. Die Grundinfrastruktur muss vorhanden sein, dann aber ist Lebensqualität, also die sogenannten weichen Standortfaktoren, wesentlich für persönliche Standortent- scheidungen: „Was assoziiere ich mit der Region, was mit dem Kreis Dithmarschen.“

Eine ausschließliche Betrachtung der kleinräumigen Situation eines Kreises wird den Erfordernissen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wettbewerbs nicht ge- recht. Gleichwohl ist diese Perspektive erforderlich, um den eigenen Platz innerhalb einer großräumigen Region zu finden, die mehrere konkurrierende Kreise umfasst oder sogar länderübergreifend ausgeprägt sein mag.

Der Kreis Dithmarschen ist auf dem richtigen Weg. Die Perspektive ist gerichtet auf die Gestaltung der Herausforderungen des demographischen Wandels, die Bedeu- tung der Bildung, den Ausbau überregionaler Kooperationen, die Erschließung neuer Märkte und die Stärkung gewachsenen Strukturen, aber auch auf die Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse im ländlich strukturierten Raum.

Stand: 25. Juli 2007 2 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

2. Ausgangslage, Zielsetzung, Vorgehensweise und Methodik

2.1 Ausgangslage

Mit dem Jahr 2007 beginnt eine neue Periode der europäischen Strukturförderung. Bei der nationalen Umsetzung sind die politische Prioritäten einzubeziehen, die der Europäische Rat in seinen Schlussfolgerungen anlässlich der Tagungen in Lissabon und Göteborg zur Wettbewerbsfähigkeit und zur nachhaltigen Entwicklung formuliert hat. Die Tätigkeit der EU-Strukturfonds und die Vorhaben, an deren Finanzierung sie sich beteiligen, müssen mit der Gemeinschaftspolitik in anderen Bereichen kohärent und vereinbar sein und mit dem Gemeinschaftsrecht in Einklang stehen. In Folge des- sen sind insbesondere die Aspekt Innovation, Technologie, Qualifizierung und Wett- bewerbsfähigkeit unter Beachtung des Nachhaltigkeitsgedankens als Grundanforde- rung an die zukünftige Förderfähigkeit von Maßnahmen in den Vordergrund getre- ten.

Wesentliche Bedeutung für die Unterstützung der regionalen Entwicklung des Kreises Dithmarschen haben der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (ERFE) und der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).

Das Zukunftsprogramm Wirtschaft wird wie sein Vorläufer, das Regionalprogramm 2000, die Fördermöglichkeiten der EU nach dem – neuen – Ziel des EFRE „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung (Ziel 2)“, der Gemeinschaftsaufgabe (GA) „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ und ergänzende Landesmittel bündeln. Neu ist, dass das gesamte Land Schleswig-Holstein als Fördergebietskulisse ausgewiesen ist. Die GA-Mittel stehen weiterhin nur den strukturschwachen Lan- desteilen zur Verfügung. Die Bedeutung des Programms wird anhand folgender Zah- len deutlich: Zwischen 2003 und 2006 wurden im Kreis Dithmarschen 29 Projekte mit einem Fördervolumen von 22.097.960 Euro realisiert. Dabei konnten Gesamtinvestitio- nen in Höhe von 36.673.730 Euro ausgelöst werden.

Im Zukunftsprogramm Ländlicher Raum „AktivRegion“ wird es einen Paradigmen- wechsel geben. Während die Anpassung der inhaltlichen Schwerpunkte an die eu- ropäischen Strategien in drei thematischen Säulen: Säule 1: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft Säule 2: Umweltschutz: Verbesserung der Umwelt und der Landschaft Säule 3: Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum und Förderung der Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft lediglich marginale Veränderungen nach sich ziehen wird, wird mit einer vierten Säu- le der methodische Ansatzes aus der ehemaligen Gemeinschaftsinitiative Leader umgesetzt. Danach wird es zukünftig nahezu flächendeckend Lokale Aktionsgrup- pen (LAG) geben, die weitreichende eigene Entscheidungsspielräume haben. Die LAGn werden mit einem Grundbudget von bis zu 300.000 € EU-Mitteln p.a. ausgestat- tet. Für die bestehenden LAGn müssen weiterführende Entwicklungskonzepte erstellt werden. Des Weiteren ist die Größe der Gebietskulisse der LAGn mit mindestens 50.000 und höchstens 100.000 Einwohnern vorgegeben.

Die Rahmenbedingungen für die beiden beschriebenen Zukunftsprogramme liegen vor. Die konkreten Förderichtlinien des Landes Schleswig-Holstein befanden sich zum Jahreswechsel 2006/2007 in Erarbeitung bzw. lagen zur Genehmigung bei der Euro- päischen Kommission vor.

Stand: 25. Juli 2007 3 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

In den vergangenen Jahren gab es eine Reihe erfolgreicher Regionalinitiativen so- wohl in der Region mit den ländlichen Struktur- und Entwicklungsanalysen (LSE) und der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Westküste, als auch in den angrenzenden Räumen mit der LAG -Treene-Sorge, dem REK Nordfriesland, der LAG und dem REK Metropolregion . Betrachtet man die verstärkte Ausrichtung des Kreises Dithmarschen in Richtung der Freien und Hansestadt Hamburg, die mit der Aufnah- me des gesamten Kreisgebietes Dithmarschen in die Metropolregion Hamburg zum 01.12.2005 offiziell verankert wurde, ist festzuhalten, dass die überregionale und über Kreisgrenzen hinweggehende Zusammenarbeit noch erhebliche Potenziale besitzt, die es auszubauen gilt. Die Ausrichtung auf Kooperationen – insbesondere wirtschaft- liche - im Unterelberaum spiegelt sich unter anderem in der neuen Förderregion Südwest für das Zukunftsprogramm Wirtschaft gemeinsam mit den Kreisen Steinburg, Pinneberg und Segeberg wieder.

Der Kreis Nordfriesland ist in seinen regionalpolitischen Zielsetzungen zunehmend in Richtung des Kreises Schleswig-Flensburg und der Stadt Flensburg ausgerichtet. Ge- meinsam bilden diese Verwaltungseinheiten im Rahmen des Zukunftsprogramms Wirtschaft die Förderegion Nord. Gemeinschaftlich haben diese Partner die Koope- ration mit dem südlichen Dänemark intensiviert. Die Nordsee als touristische Destina- tion ist das wesentliche Bindeglied für die weitergehende Zusammenarbeit der Kreise Dithmarschen und Nordfriesland in diesem für beide bedeutenden Wirtschaftsfeld.

Das gültige Regionale Entwicklungskonzept (REK) Dithmarschen stammt aus dem Jahr 2001. In Zusammenführung mit dem REK Nordfriesland ist daraus 2003 das REK Westküste entstanden. Inhaltlich und strategisch sind das REK Dithmarschen und auch das REK Westküste überholt. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen haben sich verändert, so dass nicht mehr alleinig die schleswig-holsteinische Westküs- te als einheitliche Gebietskulisse besteht.

2.2 Zielsetzung

Zielsetzung des Kreises Dithmarschen ist es, sich mit einem REK für die Förderperiode 2007 – 2013 optimal zu positionieren. In Anlehnung an die zukünftige EU- Strukturförderung, sind dabei die besonderen Stärken, Kompetenzen und Potenziale des Kreises Dithmarschen herauszustellen und auszubauen sowie gleichzeitig der Ausgleich struktureller Nachteile der Region anzustreben. Ein REK soll die bestehen- den Kooperationsstrukturen berücksichtigen und Möglichkeiten für den Ausbau der regionalen und überregionalen Zusammenarbeit aufzeigen sowie gemeinsame Pro- jekte identifizieren.

In Vorbereitung auf dieses Anliegen zielt das Regionalprofil durch die Darstellung der Ausgangssituation des Kreises Dithmarschen darauf ab, eine Basis für weiterführende Entwicklungsstrategien und -konzepte zu schaffen. Die neue EU-Strukturförderperiode macht die Erstellung einer „integrierten ländlichen Entwicklungsstrategie“ im Rahmen des Zukunftsprogramms Ländlicher Raum erforderlich. Darüber hinaus verlangen die sich verändernden Rahmenbedingungen der regionalen und wirtschaftlichen Ent- wicklung die regelmäßige Anpassung strategischer Handlungsgrundlagen. Ziel ist es in diesem Zusammenhang auch, Handlungsschwerpunkte definieren zu können, um personelle wie finanzielle Ressourcen zielgerecht einsetzen zu können.

Stand: 25. Juli 2007 4 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

2.3 Vorgehensweise und Methodik

Das Regionalprofil des Kreises Dithmarschen ist als erster Teilbericht des REK notwen- dige Vorbedingung für die Entwicklung der „integrierten ländlichen Entwicklungsstra- tegie“, die Arbeitsgrundlage für die neu zu definierende lokale Aktionsgruppe (LAG) der AktivRegion Dithmarschen sein wird. Das Regionalprofil kann außerdem Basis für die Fortschreibung des REK Dithmarschen von 2001 sein.

Der erste Teilbericht „Regionalprofil“ umfasst als Materialband eine Bestandsaufnah- me und Strukturanalyse, auf die eine Stärken- und Schwächen-Analyse aufbaut. Da- zu wurden einerseits vorhandene Gutachten und Konzepte ausgewertet und ande- rerseits statistische Daten zusammengestellt und ausgewertet. Jährlich erscheinende Fachberichte, wie der Tourismusbericht, der Bericht der Wirtschaftsförderung oder der Demographiebericht des Kreises fließen in das Regionalprofil ein. Die Darstellung der Stärken und Schwächen erfolgt zum Ende eines jeden Abschnittes. Für den Ent- wicklungsraum werden so prägnant die Stärken (Entwicklungspotenziale) und Schwächen (Entwicklungshemmnisse) zusammengefasst. Darauf aufbauend ermög- licht die Ableitung von Chancen und Risiken die spätere Schlussfolgerung von Ent- wicklungszielen sowie die Herleitung von Entwicklungsstrategien und Maßnahmen.

Inhaltlich ist das Regionalprofil Dithmarschen so aufgebaut, dass die Datenbasis ei- nen Vergleich mit den Nachbarkreisen Nordfriesland, Steinburg und auch den übri- gen schleswig-holsteinischen Partnern in der Metropolregion Hamburg ermöglicht. Diese Betrachtungsweise ist nicht nur erforderlich für den Vergleich der Ausgangssi- tuation und der Zukunftsperspektiven, sondern sie geht auch auf bestehende Koope- rationsräume ein und ermöglicht es, neue Maßnahmen der Zusammenarbeit zu initi- ieren. Da insbesondere Datenbestände zur Wirtschaftsstruktur und –entwicklung so- wie den Wirtschaftszweigen nur kreisbezogen verfügbar sind, folgt hier die Auswer- tung auf Kreisebene. Daten zur Bevölkerungsstruktur und –entwicklung werden für Dithmarschen auch gemeindebezogen ausgewertet.

Das Regionalprofil ist in der Verwaltung des Kreises Dithmarschen in enger Abstim- mung mit der Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel mbH und Dithmarschen Tourismus e.V. entstanden. Aufgabe der weiterführenden Entwicklungskonzepte wird sein, un- ter Beteiligung der Kommunen sowie der Wirtschafts- und Sozialpartner übergeordne- te Leitbilder zu entwickeln, regionale Entwicklungsziele zu formulieren und prioritäre Handlungsfelder einschließlich der Identifikation und Planung konkreter Maßnahmen für die regionale Entwicklung des Kreises Dithmarschen herauszustellen.

Für die Realisierung dieser umsetzungsorientierten weiterführenden Arbeitsschritte des REK ist ein offener Prozess erforderlich, der sich auf eine breite Basis von Akteuren stützen muss. Neben der Organisations- und Arbeitsebene, die aus dem Fachdienst Regionalentwicklung, der Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel mbH und Dithmar- schen Tourismus e.V. besteht, ist die Bildung eines REK-Lenkungsausschusses und mehrere Arbeitsgruppen erforderlich. Der Lenkungsausschuss fungiert als beschlie- ßendes Organ. Die Mitglieder müssen regionale Schlüsselakteure sein. Die fachbezo- genen Arbeitsgruppen leiten aus der Stärken-Schwächen-Analyse Leitzie- le/Entwicklungsziele sowie Maßnahmen und Projekte ab. Für die Erarbeitung der in- tegrierten ländlichen Entwicklungsstrategie der AktivRegion Dithmarschen ist die Ein- richtung einer entsprechenden Arbeitsstruktur bereits eingeleitet worden. Die Einbin- dung einer externen Prozessbegleitung ist dringend zu empfehlen.

Stand: 25. Juli 2007 5 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3. Bestandsaufnahme und Strukturanalyse

3.1 Lage und Raumstruktur

3.1.1 Lage

Der Kreis Dithmarschen liegt im Westen des Landes Schleswig-Holstein. Er wird umge- ben vom Kreis Nordfriesland im Norden, dem Kreis Schleswig-Flensburg im Nordosten, dem Kreis Rendsburg-Eckernförde im Osten und dem Kreis Steinburg im Südosten. Im Westen des Kreises Dithmarschen befinden sich die Nordsee und der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, welcher gleichzeitig Biosphärenreservat ist.

Abbildung 1: Lage des Kreises Dithmarschen

Quelle: Frank, Keno

Der Kreis Dithmarschen ist Teil der Metropolregion Hamburg, zu der neben der Freien und Hansestadt Hamburg insgesamt sechs schleswig-holsteinische Kreise und acht niedersächsische Landkreise gehören. Gleichwohl liegt Dithmarschen abseits von den Oberzentren Kiel und Hamburg und von den überregional bedeutsamen Sied- lungs- und Verkehrskorridoren. Durch diese Lage ist der Raum einerseits begünstigt, dadurch, dass er relativ unbelastet von einem hohen Siedlungsdruck ist und sich ins- gesamt durch eine hohe Umwelt- und Naturraumqualität auszeichnet. Aus der Lage an der Nordsee und den naturräumlichen Qualitäten begründen sich großen Touris- tikpotentiale der Region. Andererseits fehlt der relativ dünn besiedelten Region ein wirtschaftliches Zentrum. Damit fehlen die Impulse, die von Verdichtungsräumen ausgehen. Diese Nachteile spiegeln sich im Vergleich der schleswig-holsteinischen Kreise in der hohen Arbeitslosigkeit und den prognostizierten einschneidenden Aus- wirkungen der demographischen Entwicklung wieder.

Stand: 25. Juli 2007 6 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.1.2 Raumstruktur

Die räumliche Lage des Kreises an der Westküste des Bundeslandes Schleswig- Holstein beeinflusst die Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur. Im 1.428,12 km² großen Kreis Dithmarschen leben 137.138 Einwohner (Stand 31.06.2006). Dies sind etwa 4,9 Prozent der in Schleswig-Holstein lebenden Bevölkerung. Die durchschnittliche Bevöl- kerungsdichte des im Regionalplan IV als ländlicher Raum kategorisierten Kreises be- trägt rund 95 Einwohnern pro km² und liegt damit deutlich unter dem Landesdurch- schnitt von 176 Einwohner pro km². Dithmarschen gehört somit zu einem der am dünnsten besiedelten Kreise Schleswig-Holsteins.

Die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises Dithmarschen leben in der Kreisstadt , das gleichzeitig Mittelzentrum ist, dem Mittelzentrum Brunsbüttel, der Stadt (Unterzentrum mit Teilfunktion eines Mittelzentrums) und den Unterzent- ren Marne, Büsum, und Burg. Die zentralen Orte sind mit ihren Dienstleistungs- und Versorgungsangeboten Mittelpunkt des Lebens im ländlichen Raum. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklungen wird es in den nächsten Jahren zu einer großen Herausforderung werden, die heutigen zentralörtli- chen Funktionen zu erhalten und zu stärken. Eine hohe Mobilität der Bevölkerung und im Vergleich zu Zentralorten niedrige Grunderwerbspreise führen bereits in einigen Fällen zu einem Gefälle bei der Wohnbauentwicklung zu Gunsten ländlicher Ge- meinden. Den Orten mit Versorgungsfunktion fehlen dann einwohnerbezogene Ein- nahmen. Die überörtlichen Angebote müssen dennoch vorgehalten werden.

Tabelle 1: Orte mit zentralen Funktionen im Kreis Dithmarschen Siedlungskategorie Kommune Bevölkerung Bevölkerung im 31.12.2003 Nahbereich 31.12.2003

MITTELZENTRUM Heide 20.524 36.156 Brunsbüttel 13.925 16.081 Unterzentrum mit Teil- Meldorf 7.720 15.228 funktion eines Mittelzent- rums Unterzentrum Albersdorf 3.572 7.762 Büsum 4.856 7.001 Burg 4.361 10.407 Marne 6.016 13.687 Ländlicher Zentralort Hennstedt 1.848 5.236 Lunden 1.683 5.263 St. Michaelisdonn 3.779 7.211 2.574 7.954 3.136 6.936 Quelle: Regionalplan für den Planungsraum IV, 2005

Der Kreis Dithmarschen ist in die Naturräume Marsch und Geest aufgeteilt. Die Gren- ze verläuft von Norden nach Süden in etwa entlang der Bahnstrecke von Hamburg nach Westerland. Mit dem Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer befin- det sich der einzige Nationalpark Schleswig-Holsteins im Bereich des REK-Gebietes. Sowohl die Marsch als auch die Geest sind als vielfältige Kulturlandschaft zu definie- ren.

Stand: 25. Juli 2007 7 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Dithmarschen kann räumlich weiter differenziert werden:

• Der südöstliche Bereich des Kreises gehört zu den ländlichen Räumen in günstiger Lage zu den Verdichtungsräumen und Zentren sowie zu den überregionalen und großräumigen Verkehrsachsen. In diesem Bereich liegt der Industriestandort Brunsbüttel. • Der westliche Teil des Kreises ist aufgrund der Nordseeküste durch eine starke tou- ristische Nutzung gekennzeichnet. • In dem südwestlichen Gebiet bestehen besonders günstige Bedingungen für die landwirtschaftliche Produktion, insbesondere für den Anbau der Sonderkultur Kohl. • Der Nordosten des Kreises ist ein gering verdichteter ländlicher Raum

Abbildung 2: Zentrale Orte im Sinne der Raumordnung und Verkehrswege in Dithmarschen

Die Verwaltung des Kreises Dithmarschen gliedert sich in 117 Gemeinden auf, davon sind fünf Städte, eine amtsfreie Gemeinde und 111 amtsangehörige Gemeinden, die in 12 Ämtern zusammengefasst sind.

Stand: 25. Juli 2007 8 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Das in der Raumordnung Schleswig-Holsteins angewandte System der zentralen Orte weist die beiden größten Städte des Kreises, Heide und Brunsbüttel, als Mittelzentren und die Stadt Meldorf als Unterzentrum mit Teilfunktion eines Mittelzentrums aus. In diesen drei Städten lebt zusammen etwa ein Viertel der Dithmarscher Bevölkerung. Als Unterzentren sind die Orte Marne, Burg, Albersdorf und Büsum ausgewiesen. Die Orte Lunden, Hennstedt, Tellingstedt, Wesselburen und St. Michaelisdonn sind als ländliche Zentralorte festgelegt (vgl. Tabelle 1 und Abbildung 2).

Im Kreisgebiet ist kein Oberzentrum vorhanden. Insbesondere der südliche Teil des Kreises orientiert sich wirtschaftlich und was die Versorgung mit langfristigen Bedarfs- gütern anbelangt an der Metropole Hamburg. Verdeutlicht wird diese enge Ver- flechtung durch die Zugehörigkeit Dithmarschens zur Metropolregion Hamburg.

3.1.3 Stärken / Schwächen „Lage und Raumstruktur“

Stärken Schwächen

+ EU-Förderung, da strukturschwaches - Konversionsstandorte Gebiet; Ziel-2 Fördergebiet - Randlage am Wattenmeer + GA-Fördergebiet - Wattenmeer als Barriere + Metropolregion Hamburg - geringe Bevölkerungsdichte + Nationalpark Schleswig-Holsteinisches - Heide nur kleines Mittelzentrum Wattenmeer - starke naturräumliche Gliederung + Nordseeküste (Watt/Marsch/Geest) + Abwechslungsreiche naturräumliche - Infrastruktur nach Norden Gliederung (Watt/Marsch/Geest) - Peripheres Landgebiet mit kaum vor- + Knotenpunkt Unterelbe/Nordsee/ handenen Industrie-Loipen, abneh- Nord-Ostsee-Kanal mende Produktivität von Hamburg in + Historisch verwurzelte Mentalität im Richtung Westküste Sinne eines kollektiven Selbstbewusst-

seins + ausreichend Bauland + Günstige Grundstückspreise + Günstige Mieten + Hervorragende Lebensqualität im ländlichen Raum + Gesundes Klima

Stand: 25. Juli 2007 9 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Chancen Risiken

+ Metropolregion Hamburg - Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein (Wirtschaft) + Nationalpark Wattenmeer - Paradigmenwechsel weg von der + „saubere Umwelt“ Infrastrukturförderung und der aus- + Lebensqualität gleichsorientierten Förderung hin zur Förderung von Wissen und Innovation + „brach liegendes Land kann bestellt - Ausweitung des Fördergebietes auf werden“ das ganze Land + Herausforderungen des demographi- - GA: Wegfall der Förderkulisse (zur Zeit schen Wandels nicht mehr in der Diskussion) + Verknüpfung von demographischer - Im Bereich der integrierten ländlichen Entwicklung und Wirtschaftszweigen Regionalentwicklung weg von der + „Wohnen im Grünen“ Dorfgestaltung hin zu beschäftigungs- schaffenden Maßnahmen + Lebensqualität auch in den städti- schen Wohngebieten - Überalterung / Wegzug der Jungen + Ansiedlung zureisender Senioren als - Ausdünnen der Infrastruktur und der Altersruhesitz Grundversorgung - Leerstand (Wohnen und Gewerbe) - Umzug aus Dithmarschen, der Arbeit hinterher

Stand: 25. Juli 2007 10 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.2 Bevölkerungsentwicklung

3.2.1 Gegenwärtige Bevölkerungsstruktur und –entwicklung

Einwohnerzahl

Im Kreis Dithmarschen lebten am 31.12.2005 insgesamt 137.261Menschen auf einer Fläche von 1.428 km². Mit seiner Bevölkerungsdichte von 96 Einwohnerinnen und Ein- wohnern/km² gehört der Kreis Dithmarschen zu den dünn besiedelten ländlichen Regionen Schleswig-Holsteins.

Nachfolgende Tabelle 1 zeigt neben den Bevölkerungsdaten des Landes Schleswig- Holstein und des Kreises Dithmarschen auch die Bevölkerungsdaten der 18 kreisan- gehörigen Städte und Ämter. Die Abbildung 3 veranschaulicht die geringe Einwoh- nerdichte im ländlichen Raum des Kreises Dithmarschen im schleswig-holsteinischen Vergleich.

Tabelle 2: Bevölkerungszahl und -dichte im Kreis Dithmarschen

Bevölkerungszahl und Bevölkerungsdichte Stand 31.12.2005

Bevölkerung Fläche in Einwohner/ Kreis, Land, Stadt, Amt KLG, Gemeinde 31.12.2005 km² km²

Dithmarschen 137.261 1.428 96 Schleswig-Holstein 2.816.507 15.763 179

Stadt Brunsbüttel 13.751 65 211 Stadt Heide 20.745 32 650 Stadt Marne 6.013 5 1.225 Stadt Meldorf 7.625 18 428 Stadt Wesselburen 3.093 5 602 Amt KLG Albersdorf 7.743 117 66 Amt KLG Burg-Süderhastedt 10.423 105 99 Amt KLG Büsum 6.937 42 166 Amt KLG -St.Michaelisdonn 6.512 48 135 Amt KLG Heide-Land 9.432 74 127 Amt KLG Hennstedt 6.053 124 49 Amt KLG Lunden 5.200 100 52 Amt KLG Marne-Land 5.162 118 44 Amt KLG Meldorf-Land 8.893 184 48 Amt KLG Tellingstedt 7.839 137 57 Amt KLG 6.165 64 96 Amt KLG Wesselburen-Land 3.164 112 28 Gemeinde 2.511 54 47 Quelle: Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein und eigene Berechnung

Stand: 25. Juli 2007 11 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Abbildung 3: Vergleich der Einwohnerdichte der Gemeinden und Städte des Landes Schleswig-Holstein

Einwohner je km² <= 30 30 <= 50 50 <= 70 70 <= 90 90 <= 140 140 <= 190 190 <= 240 > 240

Gemeindefreie Gebiete sind weiß gekennzeichnet.

Minimum: Wiedenborstel (0,7) Maximum: Kronshagen (2.251,9) Land Schleswig-Holstein Durchschnitt (177,0)

Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft 6-Länder-Halbzeitbewertung Quelle: Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (2001). gemäß VO (EG) Nr. 1257/1999

Quelle: Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, 2001

Stand: 25. Juli 2007 12 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Bevölkerungsstruktur

Geschlechter

Mit einem Anteil von 50,8 % Frauen zu 49,2 % Männern ist das Verhältnis der Ge- schlechter im Kreis Dithmarschen ausgeglichen. Betrachtet man das Verhältnis von Frauen zu Männern getrennt nach Altersgruppen, so ist bei den Kindern und Jugend- lichen bis 20 Jahre und bei den jungen Erwachsenen bis 35 Jahre ein leichter Über- schuss der männlichen Bevölkerung festzustellen. In der Altersgruppe der 35 bis 65- Jährigen ist das Verhältnis ausgeglichen. Ein leichter Überschuss der weiblichen Be- völkerung ist ab der Altersgruppe der 65 bis 70-Jährigen festzustellen. Mit weiter stei- gendem Alter nimmt der Frauenüberschuss deutlich zu. Bei den über 80-Jährigen nehmen die Frauen einen Anteil von etwa 70 % ein.

Abbildung 4: Gesamtbevölkerung und ausgewählte Altersgruppen nach Geschlechtern

Verteilung der Geschlechter bezogen auf die Gesamtbevölkerung und ausgewählte Altersgruppen

männlich weiblich

125,0

100,0

75,0 50,9 48,7 49,3 50,4 55,7 70,6

Prozent 50,0

25,0 49,1 51,3 50,7 49,6 44,3 29,4 0,0 Gesamt bis 20 20 - 65 65 - 70 70 - 80 über 80

Altersgruppen

Quelle: Statistisches Landesamt für Hamburg und Schleswig-Holstein, eigene Darstellung

Menschen mit Migrationshintergrund

Am 31.12.2005 lebten 2.369 Menschen aus dem europäischen Ausland im Kreis Dith- marschen. Sie bildeten damit einen Anteil an der Gesamtbevölkerung von nur 1,7 %. Etwa die Hälfte, nämlich 1.133 der ausländischen Einwohnerinnen und Einwohner, stammten aus Ländern der Europäischen Union. Das Verhältnis von Frauen zu Män- nern ist auch bei den Mitbürgern mit Migrationshintergrund nahezu ausgeglichen.

Stand: 25. Juli 2007 13 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Altersstruktur

Die Altersstruktur einer Region ist nicht nur entscheidend für die Zahl der Geburten und Sterbefälle, sondern im besonderen Maße für die Entwicklung einer Region. Sie ist maßgebend für gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Veränderungen und wirkt sich entscheidend auf die infrastrukturellen und soziokulturellen Bedürfnisse einer Region aus.

Abbildung 5: Alterspyramide 2004 im Kreis Dithmarschen

Alterspyramide 2004

Männer Frauen

91 86 Männer 81 Frauen 76 71 66 61 56 51

Alter 46 41 36 31 26 21 16 11 6 1 1500 1000 500 0 500 1000 1500 Einwohner und Einwohnerinnen

Quelle: Statistisches Landesamt für Hamburg und Schleswig-Holstein, eigene Darstellung

Stand: 25. Juli 2007 14 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Das Durchschnittsalter der Dithmarscher Einwohnerinnen und Einwohner liegt zurzeit bei 42,2 Jahre und damit leicht über dem Bundesdurchschnittsalter von 41,8 Jahre.

Das Verhältnis zwischen der Anzahl junger Menschen bis 20 Jahre und der Anzahl der über 65-Jährigen war 2005 ausgeglichen.

Abbildung 6: Prozentualer Anteil ausgewählter Altersgruppen 2005 im Kreis Dithmarschen

Prozentualer Anteil ausgewählter Altersgruppen 2005

60

50

40 57 30

20 22 21 10

0 unter 20 Jahre 20-65 Jahre 65 Jahre und älter

Quelle: Statistisches Landesamt für Hamburg und Schleswig-Holstein, eigene Darstellung

Die Verteilung der bildungsrelevanten Altersgruppen ist wichtigster Faktor für die Kin- dertagesstätten- und Schulentwicklungsplanungen.

Abbildung 7: Prozentualer Anteil ausgewählter bildungsrelevanter Altersgruppen im Kreis Dithmarschen

Prozentualer Anteil ausgewählter bildungsrelevanter Altersgruppen

40

30

20 36 23 25 10 15 0 3-unter 6- 6-unter 10- 10- unter 16- 16-unter 20- Jährige Jährige Jährige Jährige

Quelle: Statistisches Landesamt für Hamburg und Schleswig-Holstein, eigene Darstellung

Stand: 25. Juli 2007 15 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Mit zunehmendem Alter steigt die potenzielle Pflegebedürftigkeit. Der Anteil der Menschen in den unterschiedlichen Altersgruppen ist somit ein Indikator für den Pfle- gebedarf.

Abbildung 8: Anzahl älterer Menschen nach Altersgruppen 2005 im Kreis Dithmarschen

Anzahl älterer Menschen nach Altersgruppen 2005

12.000

10.000

8.000

6.000

4.000

2.000

0 65 - unter 70 70 - unter 75 75 - unter 80 80 und älter

Quelle: Statistisches Landesamt für Hamburg und Schleswig-Holstein, eigene Darstellung

3.2.2 Bevölkerungsentwicklung seit 1970

Zur Bewertung des heutigen Bestandes der Bevölkerung ist ein Blick in die Vergan- genheit unbedingt nötig und nur so ist es möglich die Prognosen für die zukünftige Entwicklung adäquat analysieren zu können.

Einwohnerzahl

Abbildung 9: Bevölkerungsentwicklung 1970 - 2004

Bevölkerungsentwicklung seit 1970 Land Schleswig-Holstein Kreis Dithmarschen 115 110 105 100 Messziffer 95 90 1970 1972 1974 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 Jahr

Quelle: Statistisches Landesamt für Hamburg und Schleswig-Holstein, eigene Darstellung

Stand: 25. Juli 2007 16 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Die vorstehende Abbildung verdeutlicht die Entwicklung des Kreises Dithmarschen im Vergleich mit dem Land Schleswig-Holstein. Die Abbildung zeigt, dass die Entwick- lung des Kreises Dithmarschen im Zeitraum zwischen 1970 und Ende der 80er Jahre nahezu gegenläufig verlaufen ist. Entwicklungsparallelen gibt es in den 90er Jahren. Ab dem Jahr 2000 driften die Entwicklungslinien wieder auseinander. Während die Bevölkerungsentwicklung des Landes Schleswig-Holstein weiter steigend verlief, setzte im Kreis Dithmarschen eine Stagnation ein.

Abbildung 10: Bevölkerungsentwicklung des Kreises Dithmarschen im Vergleich mit den Nachbarkreisen Bevölkerungsentwicklung des Kreises Dithmarschen im Vergleich mit Nachbarkreisen

Kreis Dithmarschen Kreis Nordfriesland Kreis Pinneberg Kreis Steinburg 115

110

105

100 Messziffer

95

90 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 Jahr

Quelle: Statistisches Landesamt für Hamburg und Schleswig-Holstein, eigene Darstellung

3.2.3 Bevölkerungsentwicklung bis 2020

In der Prognose der voraussichtlichen Entwicklung der Bevölkerungszahlen bis 2020 schneidet der Kreis Dithmarschen am schlechtesten ab. Bis auf den Kreis Pinneberg, der von seiner unmittelbaren Nachbarschaft zur Metropole Hamburg profitiert, müs- sen sich die Kreise, aber auch das Land, auf sinkende Bevölkerungszahlen einstellen.

Tabelle 3: Bevölkerungsvorausberechnung Voraussichtliche Entwicklung der Bevölkerungszahlen

Bevölkerungsbestand 31.12.

Kreise und Land 2005 2010 2015 2020

Dithmarschen 137.200 135.600 133.100 130.300 Steinburg 137.400 137.300 136.200 134.800 Pinneberg 299.700 303.800 305.100 305.100 Nordfriesland 167.200 168.100 167.500 166.400 Schleswig-Holstein 2.838.100 2.854.900 2.846.600 2.828.500

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Stand: 25. Juli 2007 17 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Abbildung 11: Voraussichtliche Einwohnerentwicklung bis 2020 in den Kreisen und kreisfreien Städten

Quelle: Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein, Abteilung Landesplanung

Bevölkerungsrückgang

Die Bevölkerungszahl im Kreis Dithmarschen wird laut der 10. Koordinierten Bevölke- rungsvorausberechnung (10. KBV) des Statistischen Amtes für Hamburg und Schles- wig-Holstein von derzeit knapp über 137.000 Einwohnern bis zum Jahr 2020 um ca. 7.000 Einwohner abnehmen. Das entspricht einem Einwohnerverlust von 5,1 %, womit der Kreis Dithmarschen im landesweiten Vergleich der am stärksten von Schrump- fung betroffene Kreis in Schleswig-Holstein sein wird.

Die Geburtenrate von derzeit 1,6 Kindern pro Frau liegt zwar etwas über dem bun- desweiten Durchschnitt, um aber den Status quo zu erhalten, wäre eine Geburtenra- te von 2,1 Kindern pro Frau erforderlich. Zudem macht die neueste Bevölkerungsvor- ausberechnung deutlich, dass der Abwärtstrend, anders als bisher angenommen, bereits eingesetzt hat.

Stand: 25. Juli 2007 18 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Abbildung 12: Entwicklung der Gesamtbevölkerung im Kreis Dithmarschen zwi- schen 2004 und 2020

Entwicklung der Gesamtbevölkerung im Kreis Dithmarsc h e n

138.000

136.000

134.000

132.000 Einwohner 130.000

128.000

126.000 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201 6 2017 2018 2019 2020 Jahr

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, eigene Darstellung

Natürliche Bevölkerungsentwicklung

Die Ursache für diesen Bevölkerungsrückgang ist die negative natürliche Bevölke- rungsentwicklung, d.h. im gleichen Zeitraum sterben mehr Menschen, als Kinder neu geboren werden. Die nebenstehende Grafik zeigt, dass es im Kreis Dithmarschen trotz abnehmender Sterbefälle bis zum Jahr 2001 bereits seit 1972 einen Überschuss an Sterbefällen zu verzeichnen gab. Auch der Anstieg der Geburten in den Jahren von 1985 bis 2000 konnte die Zahl der Sterbefälle nicht ausgleichen. Die aktuellen Prognosen sagen eine Zunahme des Sterbefallüberschusses von fast 80 % voraus.

Abbildung 13: Natürliche Entwicklung der Bevölkerung im Kreis Dithmarschen

Natürliche Entwicklung der Bevölkerung

Geborene bis 2004 Geborene, Prognose bis 2020 Gestorbene bis 2004 Gestorbene, Prognose bis 2020 2500

2000

1500

1000 Einwohner

500

0 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2004 2010 2015 2020 Jahr

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, eigene Darstellung

Stand: 25. Juli 2007 19 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Wanderungen

Neben der natürlichen Entwicklung spielen die Wanderungen eine entscheidende Rolle bei der demographischen Gesamtentwicklung. Bis zum Jahr 2002 konnten die natürlichen Bevölkerungsverluste noch durch Wanderungsgewinne ausgeglichen werden. Der für den Kreis Dithmarschen vorausberechnete Sterbeüberschuss von etwa 80 % wird künftig durch Zuzüge aus dem In- und Ausland nicht mehr auszuglei- chen sein. Schon heute sind die Einwohnergewinne durch Zuwanderung geringer als die Einwohnerverluste infolge des Sterbeüberschusses. Die Statistiker gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird und prognostizieren einen Rückgang der Wanderungsgewinne von etwa 50 %.

Alterung

Mit dem Rückgang der Bevölkerung verändert sich die Altersstruktur. Das Durch- schnittsalter der Dithmarscher Bürgerinnen und Bürger liegt zurzeit bei 42,2 Jahre und damit leicht über dem Bundesdurchschnittsalter von 41,8 Jahre. Ein weiterer Indika- tor, der neben dem Durchschnittsalter die Alterung der Bevölkerung unmittelbar ver- deutlicht, ist das Medianalter. Das Medianalter – das Alter, das die Bevölkerung in zwei gleich große Teile teilt - wird im gleichen Zeitraum von 41 Jahre auf 49,7 Jahre ansteigen. Im Jahr 2020 wird die Hälfte der Dithmarscherinnen und Dithmarscher älter als 49 Jahre sein. Die Alterung wird damit zur bedeutsamsten Größe der bevorste- henden demographischen Veränderungen im Kreis. Die nachfolgenden Grafiken zeigen, wie sich die Altersstruktur bis zum Jahr 2020 verändern wird.

Abbildung 14: Alterung im Kreis Dithmarschen

Entwicklung von Sterbeüberschuss und Wanderungsgewinn

Sterbeüberschuss Wanderungsgewinn

1.800

1.600 Wanderungsgewinn 1.400

1.200

1.000

800 Sterbeüberschuss Einwohner 600 Einwohner- Einwohnerrückgang 400 zunahme 200

0 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 Jahr

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, eigene Darstellung

Stand: 25. Juli 2007 20 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Der direkte Vergleich der Alterspyramiden der Jahre 2004 und 2020 macht deutlich, dass die heutigen mittleren Altersgruppen, die so genannten geburtenstarken Jahr- gänge, nicht ersetzt werden (vergleiche Abbildung 15). Ab dem Jahr 2030 wird diese Generation über 60 Jahre alt sein und gleichzeitig wird es immer weniger jüngere Menschen im Kreis Dithmarschen geben.

Abbildung 15: Alterspyramiden des Kreises Dithmarschen 2004 und 2020 im Vergleich

Alterspyramide 2004 Alterspyramide 2020 Alterspyramide 2004 und 2020

Bev ölkerung männlich 2004 Bev ölkerung weiblich 2004 Einwohner männlich Einwohner weiblich Einwohner männlich Einwohner weiblich Bev ölkerung männlich 2020 Bev ölkerung weiblich 2020

89 89 89

81 81 81 Frauen

73 73 73

65 65 65

57 57 57

49 49 49 Alter Alter 41 Alter 41 41

33 33 33 25 25 25 17 17 17 9 9 9 1 1 1 1500 1000 500 0 500 1000 1500 1500 1000 500 0 500 1000 1500 1500 1000 500 0 500 1000 1500 Einwohner und Einwohnerinnen Einwohner und Einwohnerinnen Einwohner und Einwohnerinnen

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, eigene Darstellung

Besonders deutlich zeigt sich die Änderung der Altersstrukturen am Verhältnis der Generationen. Während der Anteil der Altersgruppe der 20 bis 65-Jährigen, also der Gruppe der erwerbsfähigen Menschen, noch konstant 57 % der jeweiligen Gesamt- bevölkerung einnimmt, klafft die Schere zwischen dem Anteil an Jugendlichen und dem der Senioren immer weiter auseinander. Grund für die starke Alterung der Be- völkerung ist demnach nicht nur das Anwachsen der Zahl alter Menschen infolge stetig ansteigender Lebenserwartung, sonder in ganz besonderem Maße auch der Rückgang des Anteils junger Menschen aufgrund des Geburtendefizits. Bereits ab dem Jahr 2008 werden im Kreis Dithmarschen mehr über 65-Jährige als unter 20 Jah- re alte Menschen leben.

Stand: 25. Juli 2007 21 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Abbildung 16: Entwicklung ausgewählter Altersgruppen im Kreis Dithmarschen zwischen 2004 und 2020

Entwicklung ausgewählter Altersgruppen

unter 20 Jahre 20 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter

1300

1200

1100

1000 900

800

Messziffer1000 700

600

500 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Jahr

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Bis zum Jahr 2020 werden entsprechend der neuesten Bevölkerungsvorausberech- nung (10. KBV) auf 100 Jugendliche 150 Senioren kommen. Und kamen im Jahr 2004 noch 36 Senioren auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter, so werden es im Jahr 2020 schon 44 Senioren sein. Insbesondere der Anteil der Hochbetagten, also die Gruppe der über 80 Jahre alten Menschen, wird im Kreis Dithmarschen bis zum Jahr 2020 um gut 54 % ansteigen (vergleiche Abbildungen 16 und 17).

Abbildung 17: Prozentualer Anteil ausgewählter Altersgruppen an der Gesamt- bevölkerung im Kreis Dithmarschen

Prozentualer Anteil ausgewählter Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung

unter 20 Jahre 20 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter

70

60

50

40

Prozent 30

20

10

0 2004 2010 2015 2020 Jahr

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Stand: 25. Juli 2007 22 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Der Kreis Dithmarschen wird mit einem Rückgang der Bevölkerung von fast einem Drittel in der bildungsrelevanten Altersgruppe der 3 bis 20-Jährigen die Spitze der Ta- belle im landesweiten Vergleich anführen. Auslastungsprobleme der Kindertagesstät- ten, Schulen und Einrichtungen für sportliche Zwecke werden die Folge sein.

Abbildung 18: Veränderung der Altersgruppe der 3 bis 20-Jährigen

Prozentuale Veränderung der Altersgruppe der 3 bis 20-Jährigen bis 2020 im landesweiten Vergleich

0 Kiel Plön Lübeck Stormarn Steinburg Segeberg Flensburg -5 Pinneberg Ostholstein Neumünster Nordfriesland Dithmarschen -10 Schleswig-Flensburg Herzogtum Lauenburg Herzogtum Rendsburg-Eckernförde

% -15

-20

-25

-30

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Dem steht, bei gleichzeitigem Anstieg der Anzahl an Hochbetagten um über 50 %, eine verstärkte Nachfrage nach seniorengerechten Infrastruktureinrichtungen des Gesundheitswesens gegenüber.

Abbildung 19: Anstieg der Altersgruppe der über 80-Jährigen

Anstieg der Altersgruppe der über 80-Jährigen im Kreis Dithmarschen

12.000

10.000

8.000

6.000

4.000

2.000

- 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Jahr

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Stand: 25. Juli 2007 23 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.2.4 Stärken und Schwächen „Bevölkerungsentwicklung“

Stärken Schwächen

+ Qualitätssteigerung des Betreuungs- - Mehrkosten durch Unterauslastung angebotes in Schulen und Kindergär- - Steigende Infrastrukturkosten verstär- ten ken Abwanderung + Qualitätssteigerung des Unterrichtes - Leerstände von Immobilien + Qualifizierungsbedarf steigt - Hoher Modernisierungsbedarf + Marktchancen für Produkte und - Geringere Mobilität durch Alterung Dienstleistungen, die sich auf Bedürf- nisse Älterer spezialisieren - Stillegungen von ÖPNV-Linien + Ältere als Konsumentenpotenzial - Gewährleistung medizinischer Versor- gung ist gefährdet + Ältere als Potenzial für bürgerschaftli- ches Engagement - Pflegeangebot ist zu gering - Kosten für Pflege steigen - Fachkräftemangel steigt an

Chancen Risiken

+ Interkommunale Kooperationen - Wirtschaftliche Entwicklung + Mehrfach- und Umnutzungen von Inf- - Entwicklung des Arbeitsmarktes rastruktureinrichtungen - Verstärkte Abwanderung junger Men- + Ländlicher Raum als Erholungsort schen + Potenziale des bürgerlichen Engage- - Verstärkte Zuwanderung älterer Men- ments nutzen schen + Neue Wohnformen

Stand: 25. Juli 2007 24 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.3. Anbindung und Verkehr

3.3.1 Überregionale Anbindung

Die verkehrliche Erreichbarkeit ist zentraler Standortfaktor für den Kreis Dithmarschen als Wirtschafts- und Lebensraum. Dabei sind insbesondere die Qualität und die Ka- pazität der Verkehrserschließung von entscheidender Bedeutung. Grundsätzlich ist der Kreis Dithmarschen aufgrund seiner peripheren Lage ein in der verkehrlichen Er- reichbarkeit benachteiligter Raum. Wesentliches Rückrad der Verkehrserschließung bilden die Autobahn 23 für den Straßenverkehr und die Bahnstrecke Hamburg- Westerland für den Schienenverkehr.

Straßenverkehr

Über die Autobahn 23 ist die Freie und Hansestadt Hamburg in durchschnittlich 70 Minuten per Pkw zu erreichen. Noch bis August 2009 wird es dauern, bis im Rahmen des Ausbaus der B 5/ B 204 zur BAB 23 eine den überregionalen Verkehr einschrän- kende Lücke durch den Neubau der Störbrücke beseitigt ist. Laut Planungen soll die BAB 23 ab 2013 von Heide bis Hamburg vierspurig befahrbar sein. Verkehrsprognosen gehen von einer Verdoppelung des Verkehrs auf dieser Strecke auf 41.500 Fahrzeuge pro Tag aus.

Abbildung 20: Durchschnittliche PKW-Fahrzeit zum nächsten Oberzentrum

Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, 2006

Im Kreis Dithmarschen liegen vier BAB-Anschlussstellen, die durchschnittlich innerhalb von 13 Minuten zu erreichen sind. An der Anschlussstelle Heide-Süd ist in verkehrs- günstiger Lage ein Gewerbegebiet in unmittelbarer Nähe zur Raffinerie Hei- de/ erreichtet worden. Durch ihre verkehrsgünstige Lage an der Au-

Stand: 25. Juli 2007 25 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“ tobahn profitieren auch einige Gemeinden, die keine zentralen Funktionen erfüllen, in ihrer Siedlungsentwicklung.

Ebenfalls in Nord-Süd-Richtung von Tönning über Heide, Meldorf, Marne und Bruns- büttel nach verläuft die Bundesstraße 5. Im nördlichen Bereich zwischen dem Ende der BAB 23 und der Stadt Tönning bildet die B 5 zeitweise und insbesondere in den Sommermonaten einen Engpass. Die Bundesstraße 5 zwischen Brunsbüttel und Itzehoe ist die Haupterschließung für das Industriegebiet Brunsbüttel. Durch die ein- spurige Verkehrsführung und das hohe Lkw-Aufkommen kommt es hier zu erhebli- chen Verkehrsbehinderungen und Fahrzeitverlängerungen. Die Verbesserung der überörtlichen Anbindung des Wirtschaftsraumes Brunsbüttel ist ein wesentlicher Fak- tor für die Bindung und die Neuansiedlung von Gewerbe- und Industrieunternehmen. Eine gutachterliche Prüfung des Ausbaubedarfes soll 2007 abgeschlossen sein.

Die Straßenverbindung nach Osten wird von Büsum über Heide in Richtung Rends- burg über die Bundesstraße 203 sichergestellt. Aufgrund der vergleichsweise schlech- ten Ost-West-Erschließung ergibt sich für die Strecke Heide-Kiel eine Fahrdauer von ca. 70 Minuten. Trotz der verbessernden Straßenbaumaßnahmen, wie die Ortsumge- hung Wöhrden, kommt es insbesondere zur touristischen Saison regelmäßig zu einer Überlastung der B 203 zwischen der BAB Anschlussstelle Heide-West und Büsum.

Wichtigstes nationales Straßenverkehrsprojekt mit Auswirkung auf den Kreis Dithmar- schen ist der geplante Bau der Autobahn 20 einschließlich Elbquerung bei Glück- stadt. Nach der Fertigstellung der Teilstrecke von der polnischen Grenze bis Lübeck ist lediglich die Fortsetzung bis Bad Segeberg gesichert. Die Bundesregierung hatte En- de 2006 den Weiterbau des Abschnitts zwischen Wahlstedt und der Elbe im Investiti- onsrahmenplan nicht vorgesehen. Der Investitionsrahmenplan 2006 bis 2010 legt die Rangfolge der zu realisierenden Projekte aus dem Bundesverkehrswegeplan bis 2015 fest. Nach den bisherigen Plänen sollen bis 2010 alle Planfeststellungsverfahren abge- schlossen sein, etwa 2014 soll die gesamte Autobahn samt Elbquerung fertig sein. Ein möglicher Hinderungsgrund ist die zur Zeit noch ungeklärte Frage der Weiterführung der Autobahn auf niedersächsischem Gebiet.

Bahnverkehr

Im Bahnverkehr ist Hamburg über die Westküstenmagistrale, die Hamburg über Heide und Husum mit Sylt verbindet, in durchschnittlich 125 Minuten zu erreichen. Die hohe Fahrzeit macht die Bahnstrecke relativ unattraktiv. Engpässe sind unter anderem die Hochbrücke , trotz der im Jahr 2006 erfolgten Sanierungsmaßnahmen, und die seltene Durchgängigkeit der Züge nach Hamburg. Zudem ist in der Regel weiter- hin Hamburg-Altona Zielbahnhof. Der Hamburger Hauptbahnhof wird nur von Zügen angefahren, die ihre Fahrt über Hamburg hinaus fortsetzen.

Nach der Übernahme der Bahnstrecke Hamburg – Westerland durch die Nord- Ostsee-Bahn GmbH (NOB) im Jahr 2006 sind zahlreich Störungen des Zugverkehrs aufgetreten. Neben anfänglichen technischen Problemen beim eingesetzten Zug- material ist es zu Spitzenzeiten, wie Ferien und Wochenenden, zu Kapazitätsengpäs- sen gekommen. Insbesondere Abstimmungsdefizite zwischen der DB Netz AG und der NOB bei der Durchführung von Gleisbauarbeiten und der Organisation von Bus- Ersatzverkehren haben die Personenbeförderung im Schienenverkehr erheblich be- einträchtigt.

Stand: 25. Juli 2007 26 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

In West-Ost-Richtung existiert die Bahnstrecke Büsum-Heide-Neumünster. Allerdings ist die Verbindung von Heide nach Neumünster aufgrund der hohen Fahrzeit kaum eine Alternative zum Individualverkehr. Die Verbindung von Heide nach Büsum wird insbesondere im Sommer von Touristen genutzt. Die Stadt Brunsbüttel ist bereits seit Jahren nicht mehr an den SPNV angebunden. Die vorhandenen Gleise werden aber für Gütertransporte von und in das Industriegebiet Brunsbüttel genutzt.

Schiffsverkehr / Häfen

Für den Schiffsverkehr bedeutend ist insbesondere der Hafen Brunsbüttel durch seine Lage an der Schnittstelle von Elbe und Nord-Ostsee-Kanal. Der Hafen ist mit zuneh- mender Bedeutung Güterumschlagsplatz. Der Bedeutungsgewinn begründet sich unter anderem durch die EU-Osterweiterung, den Ostseehandel und die Flächen- knappheit im Hamburger Hafen. Neben dem Massengutumschlag würde sich der Hafen Brunsbüttel auch in hervorragender Weise als Umschlagsplatz für Windkraftan- lagen eignen. Mit der Stadt Husum besteht diesbezüglich ein Kooperationsvertrag. Neben Brunsbüttel ist Büsum der einzige tideunabhängige Hafen in Dithmarschen. Der Büsumer Hafen ist von Bedeutung für die Fischerei, der Großteil der Krabbenfang- flotte Dithmarschens hat hier seinen Liegeplatz und für den touristischen Ausflugsver- kehr von Bedeutung. Die Schiffsverbindung von Büsum nach Helgoland übernimmt wichtige Fähr- und Versorgungsfunktionen. Der Hafen Friedrichskoog, in dem eben- falls noch Krabbenkutter beheimatet sind, hat eine hohe touristische Bedeutung. Darüber hinaus gibt es sowohl an der Nordsee als auch an der Eider zahl- reiche Sportbootliegeplätze. Im Nord-Ostsee-Kanal existieren nur Not- liegeplätze, unter anderem in Bruns- büttel. Hier fehlt ein Sportboothafen.

Luftverkehr

Der Luftverkehr spielt für die Erschlie- ßung Dithmarschens nur eine geringe Rolle. Die Verkehrslandesplätze in Büsum und St. Michaelisdonn sind heute insbesondere für Sport- und Freizeitflieger von Bedeutung. Vom Regionalflugplatz Heide/Büsum wird ein regelmäßiger Linienverkehr nach Helgoland angeboten. Die Existenz dieser Verkehrslandeplätze bietet aber durchaus Potenziale für die An- siedlung überregional agierender Unternehmen.

A bbildung 21: Verkehrsinfra- struktur im Gebiet der schles- wig-holsteinischen Unterelbe

Stand: 25. Juli 2007 27 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.3.2 Regionale Erschließung

Berufspendelverkehr

Die regionalen Verkehre werden vor allem mit dem Pkw abgewickelt. Ähnlich wie in anderen ländlichen Regionen hat der Kreis Dithmarschen mit 550 Pkw je 1.000 Ein- wohner eine hohe Pkw-Dichte. Während der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) eine untergeordnete Rolle spielt, wird der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) von den Berufstätigen in Richtung Husum und Hamburg genutzt.

Einkaufsverkehr

Durch die Zentralisierung des Dienstleistungs- und Versorgungsangebotes ist deren Erreichbarkeit immer mehr auf den Pkw abgestellt. Güter des täglichen Bedarfs wer- den durch die Verknüpfung von Wegen, zum Beispiel zur Arbeitsstelle, insbesondere in den zentralen Orten mit dem Pkw besorgt. Dieses Einkaufsverhalten sorgt über ei- nen Rückgang des Angebotes im übrigen ländlichen Raum und wirkt sich damit nachteilig für nicht mobile Menschen, wie z. B. Personen ohne Führerschein, Ältere, Kinder und Jugendliche, aus.

Schülerverkehr

In Dithmarschen sind der ÖPNV und der Schülerverkehr organisatorisch eng mitein- ander verbunden. Die Schülerbeförderung mit dem Bus findet im Linienverkehr statt. Dieser ist auf die Schülerbeförderung abgestimmt (Schulanfangs- und Endzeiten). Alle Busrouten, die für den Schülertransport eingerichtet sind, können auch von Bürgern genutzt werden. In Dithmarschen sind über 80 Prozent der Buspassagiere im Linien- verkehr Schüler.

Die Schülerbeförderung und der öffentliche Busverkehr werden durch das privat Un- ternehmen Dithmarschen Bus abgewickelt. Im Jahr 2007 ist eine Neuausschreibung des regionalen Nahverkehrs vorgesehen. Derzeit ist die Schülerbeförderung so orga- nisiert, dass alle berechtigten Schüler zu Schulbeginn in der Fläche eingesammelt und zu den Schulorten gebracht werden. Dabei sind die Schulanfangszeiten der ver- schiedenen Schulstandorte von 7:15 bis 8:00 Uhr auf die Wagenumlaufzeiten abge- stimmt. In der Mittags- bzw. Nachmittagszeit werden die Schüler von den Bussen wieder an ihre Wohnstandorte gebracht. Gerade der ländliche Busverkehr ist eng mit der Schülerbeförderung verzahnt. So variiert die Bedienqualität der 250 Orte oder Haltestellen im Kreis zwischen Schul- und Ferienzeiten. Diese sinkt in den schulfreien Zeiten insgesamt um die Hälfte. Die Haltestellen im ländlichen Raum werden in den Schulferien deutlich seltener angefahren.

Die ÖPNV-Verbindungen zwischen den Mittelzentren und den zentralen Orten sind auffällig stark ausgeprägt. Weiterhin besteht eine Grundversorgung des ÖPNV im ländlichen Raum. Insgesamt gesehen ist das Busliniennetz, das zur Schülerbeförde- rung genutzt wird, gut ausgebaut.

Inwieweit die Schließung von Schulstandorten Auswirkungen auf die Linienführung des Schülerverkehrs hat, ist im Einzelnen zu prüfen. Eine Verkleinerung der Busse wür- de zu geringen Einsparungen führen, da die Personalkosten die anteilsmäßig größten Kosten verursachen. Einsparpotenziale bieten sich bei einer Flexibilisierung der Schul-

Stand: 25. Juli 2007 28 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“ anfangs- und Endzeiten. Hierdurch könnten weniger Busse einen größeren Versor- gungsraum abdecken.

Abbildung 22: Liniennetz in Dithmarschen

Eine Neuorganisation des Schülertransportes angesichts sinkender Nutzerzahlen sollte für zukünftige Planungen in Betracht gezogen werden. Lösungsansätze hierfür wären einer Mischung der Schülerbeförderung aus:

• Anruf-Sammeltaxi, • Rufbus, • halten des Busses nach Bedarf (per Handzeichen auch an nicht regulären Hal- testellen), • Eltern fahren die Kinder zur Schule,

Stand: 25. Juli 2007 29 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

• Hausmeister übernimmt Fahrten, • Straffung des Busliniennetzes und • Einbeziehen der Schiene.

Darüber hinaus könnte die kreisweite Abstimmung der Schülerbeförderung optimiert werden.

3.3.3 Stärken und Schwächen „Anbindung und Verkehr“

Stärken Schwächen

+ Nord-Ostsee-Kanal einschließlich Fäh- - Ende A 23 in Heide ren - Belastung der B5 nach Norden und + Unterelbe Süden + Elbehafen Brunsbüttel - Nord-Süd-Verbindung Heide- + Autobahnanbindung A 23 Hamburg - Brunsbüttel- Heide - Nord-Ostsee-Kanal als Nord-Süd + IC-Anbindung Hamburg-Sylt Hemmnis + Ost-West-Verbindung, Büsum-Heide- - Anbindung West-Ost Neumünster (Bahn) - Ost-West-Straßenverbindung Heide- + Dichtes Straßennetz innerhalb des Kiel Kreises - Zustand Brücke Hochdonn + Kreis-ÖPNV, Dithmarschenbus - Zustand Marschenbahn - Bahnverbindung nach Hamburg nur bis Altona - Schlechte Qualität der regionalen Straßen - Erhebliche touristische Belastung der B 203 sowie von Nebenstrecken - Keine Fähre Brunsbüttel-Cuxhaven

Chancen Risiken

+ Qualitätsverbesserung durch Über- - A 23 „Nadelöhr“ in Richtung Hamburg nahme der Marschenbahn durch - Wegfall Pendlerpauschale Nord-Ostsee-Bahn (Hamburg-Sylt) - Rückzug DB seit Privatisierung, Liberali- + Ausbau B 5 zwischen Itzehoe und sierung Brunsbüttel - Sinkende Wirtschaftlichkeit des ÖPNV + Autobahnanbindung A 20 mit fester bei Rückgang der Schülerzahlen Elbquerung, um die Lage Dithmar- schens innerhalb der Metropolregion zu verbessern + Lückenschluss A 23 bei Itzehoe + Fährverbindung Brunsbüttel-Cuxhaven

Stand: 25. Juli 2007 30 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.4 Wirtschaft

3.4.1 Beschreibung der wirtschaftlichen Situation

Die Wirtschaftsstruktur Schleswig-Holsteins ist vor allem vom Dienstleistungsbereich geprägt: In diesem Sektor werden 76,6 % der Wertschöpfung erzeugt (Jahr 2002), und damit deutlich mehr als im Durchschnitt der westdeutschen Länder (70,5 %). In ganz Schleswig-Holstein ist die Bruttowertschöpfung (BWS) im tertiäreren Sektor zwi- schen 1994 und 2002 deutlich angestiegen. Im sekundären Sektor ist im gleichen Zeit- raum, mit Ausnahme der Kreise Dithmarschen (+30,4 %) und Nordfriesland (+35,9 %), ein Rückgang der BWS zu verzeichnen. Das produzierende Gewerbe hat in Schles- wig-Holstein mit 21,3 % einen geringeren Anteil an der Wertschöpfung als in West- deutschland (28,4 %). Naturräumliche Faktoren, wie z.B. die Lage am Meer und Infra- strukturvoraussetzungen haben zur Entwicklung regionaler wirtschaftlicher Zentren, vor allem im industriellen Bereich geführt. Sie konzentrieren sich auf das Hamburger Umland, die Unterelberegion, dort vor allem Brunsbüttel (z.B. Mineralölverarbeitung und Chemische Industrie) und auf die vier kreisfreien Städte des Landes (z.B. Schiff- und Maschinenbau). Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (1,1 %) hat die Landwirt- schaft in Schleswig-Holstein mit einem Anteil von 1,9 % an der BWS eine größere Be- deutung. Bezogen auf die gesamte Wertschöpfung des Landes Schleswig-Holstein ist der Anteil der Landwirtschaft dennoch gering. Der Kreis Dithmarschen sticht mit ei- nem Anteil von 4,3 % deutlich hervor (vergleiche Ziffer 3.4.3). Nominal lag die BWS im primären Sektor bei 150 Mio. Euro.

Die BWS in Schleswig-Holstein hat sich zwischen 1994 und 2002 mit einer Steigerung von 17,9 % im Vergleich zum Bundesdurchschnitt unterdurchschnittlich entwickelt (vergleiche Tabelle 4). Deutliche regionale Unterschiede sind erkennbar. Das höchste Wirtschaftswachstum wiesen in diesem Zeitraum die Westküstenkreise Dithmarschen mit 32,7 % und Nordfriesland mit 32,0 % auf. Die Bruttowertschöpfung je Erwerbstäti- gen als Produktivitätsindikator liegt in Schleswig-Holstein leicht unter dem Bundes- durchschnitt. Insgesamt betrug die BWS je Erwerbstätigen im Jahr 2002 im Kreis Dith- marschen 51.000 Euro und lag damit über dem Landesdurchschnitt von 49.400 Euro je Erwerbstätigen. Die Kreise Steinburg mit 54.300 Euro und Pinneberg mit 59.900 Euro konnten noch höhere Werte aufweisen. Die positive Entwicklung im Kreis Dithmar- schen ist insbesondere auf die Zunahmen der BWS im sekundären Sektor (+30,4 %) und im tertiären Sektor (+36,5 %) zurückzuführen.

Tabelle 4: Indikatoren zur Beschreibung der wirtschaftlichen Situation in Schleswig-Holstein Indikatoren zur Beschreibung der wirtschaftlichen Situation in Schleswig-Holstein Entwicklung BWS BWS BWS BWS BWS Tourismus- der Höhe der je Erwerbs- II-Sektor II-Sektor III- Sektor III-Sektor intensität BWS insge- tätigen 2002 1994 bis 2002 1994 bis (Übernach- samt 1994 bis 2002 in 1000 2002 2002 tungen je 2002 in % Euro in % in % 1000 Einwoh- ner) Kreis Dithmarschen 32,7 51,0 68,0 30,4 46,7 36,5 8.835 Kreis Steinburg 14,0 54,3 60,7 -18,0 53,7 37,4 629 Kreis Pinneberg 25,4 59,9 53,6 -12,1 63,9 45,7 1.449 Kreis Nordfriesland 32,0 46,9 46,9 35,9 48,1 33,1 39.206 Schleswig-Holstein 17,9 49,4 51,0 -5,8 50,0 28,0 1.308 Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Stand: 25. Juli 2007 31 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Der Tourismus hat im Land Schleswig-Holstein eine herausragende regionalwirtschaft- liche Bedeutung. Da sich die touristischen Aktivitäten auf die Küstenbereiche kon- zentrieren, profitiert der Kreis Dithmarschen im besonderen Maße davon (vergleiche Ziffer 3.4.2). Die Tourismusintensität, die sich aus der Zahl der Übernachtungen je 1.000 Einwohner berechnet, ist in den Kreisen Nordfriesland (39.206) und Dithmarschen (8.835) im Vergleich zum Landesdurchschnitt (1.308) überdurchschnittlich hoch.

Tabelle 5: Indikatoren zur Beschreibung der Wirtschaftskraft und -entwicklung nach Sektoren Indikatoren zur Beschreibung der Wirtschaftskraft und -entwicklung nach Sektoren BWS nomi- Entwicklung BWS nomi- Entwicklung BWS nomi- Entwicklung nal im pri- der BWS im nal im se- der BWS im nal im tertiä- der BWS im mären primären kundären sekundären ren Sektor tertiären Sek- Sektor Sektor Sektor Sektor (2003 tor (2000- (2003 in (2000-2003 (2003 in (2000-2003 in Mio. €) 2003 in %) Mio. €) in %) Mio. €) in %) Kreis Dithmarschen 150 5,1 787 -9,2 1.691 -2,0 Kreis Steinburg 97 4,3 805 -10,3 2.143 5,7 Kreis Pinneberg 127 -24,0 1.600 9,6 5.293 7,9 Kreis Nordfriesland 176 6,0 544 2,7 2.794 3,9 Schleswig-Holstein 1.320 -0,8 13.063 -3,7 46.175 5,7 Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Betrachtet man nur die Entwicklung der BWS der vergangenen Jahre, ist in Schleswig- Holstein zwischen 2000 und 2003 der primäre Sektor um 0,8 % und der sekundäre um 3,7 % zurückgegangen (vergleiche Tabelle 5). Der tertiäre Sektor hat dagegen um 5,7 % zugelegt. Der Kreis Dithmarschen konnte in diesem Zeitraum nur einen Anstieg im landwirtschaftlichen Bereich (+5,1 %) aufweisen. Im produzierenden Gewerbe ist die BWS um 9,2 % und im Dienstleistungsbereich um 2,0 % rückläufig gewesen. Insbe- sondere der Rückgang im Dienstleistungssektor steht dem allgemeinen Trend entge- gen. Mit einer nominalen BWS von 1.691 Mio. Euro rangierte Dithmarschen ohnehin auf einem relativ niedrigem Niveau (vergleiche Abbildung 23).

Abbildung 23: Bruttowertschöpfung nach Sektoren

Bruttowertschöpfung 2003 nominal nach Sektoren

6.000 5.293 5.000 BWS nominal im primären Sektor 4.000 2.794 3.000 BWS nominal im 2.143 sekundären Sektor 1.691 1.600

Mio. Euro 2.000 787 805 BWS nominal im 1.000 544 150 97 127 176 tertiären Sektor 0 Kreis Kreis Steinburg Kreis Pinneberg Kreis Dithmarschen Nordfriesland Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Stand: 25. Juli 2007 32 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Abbildung 24: Entwicklung der Bruttowertschöpfung nach Sektoren

Entwicklung der Bruttowertschöpfung nach Sektoren von 2000-2003

15,0 10,0 Entwicklung der BWS 5,0 im primären Sektor 0,0 -5,0 Kreis Kreis Steinburg Kreis Pinneberg Kreis Entwicklung der BWS Dithmarschen Nordfriesland im sekundären Sektor

Prozent -10,0 -15,0 Entwicklung der BWS -20,0 im tertiären Sektor -25,0 Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

3.4.2 Tourismus

Tourismus in Deutschland

Der Tourismus ist in Deutschland ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Nach Aussage des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) lag im Jahr 2005 der Anteil der vom Tou- rismus abhängigen Arbeitsplätze an der Gesamtbeschäftigung in Deutschland bei ca. 8 %.

Rückgang bei Urlaubsreisen und deutliches Wachstum bei Kurzurlaubsreisen

Nach Angaben der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (F.U.R.) haben die Deutschen im Jahr 2005 insgesamt 64,1 Mio. Urlaubsreisen (ab 5 Tagen Dauer) durchgeführt. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Rückgang um knapp 1,3 Mio. Reisen zu verzeichnen. Leicht gesunken ist auch die Zahl der Urlaubsreisenden von 48,1 Mio. auf 47,8 Mio. Die seit den 1990er-Jahren zu beobachtende hohe Stabilität der Ur- laubsreiseintensität hat sich auch im Jahr 2005 trotz eines leichten Rückgangs um 0,8 Prozentpunkte auf 73,6 % fortgesetzt.

Abbildung25: Urlaubs- und Kurzurlaubsreisen der Deutschen 2005 in Mio . 120

100

80 64,1 66,1 65,4 5+ Tage 60 2-4 Tage 40

48,3 20 42,7 43,1

0 2003 2004 2005

Quelle: F.U.R (2006)

Stand: 25. Juli 2007 33 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Die zurückliegenden Jahre zeichnen sich durch einen deutlichen Zuwachs bei zusätz- lichen Urlaubsreisen und Kurzurlaubsreisen aus. Im Zeitraum von 2001 bis 2004 ist die Zahl der zusätzlich zur Haupturlaubsreise unternommenen Urlaubsreisen kontinuierlich von 14,6 auf 17,2 Mio. gestiegen (vgl. F.U.R, 2005a). Dem leichten Rückgang bei den Urlaubsreisen (ab 5 Tagen Dauer) steht ein deutliches Wachstum um 5,2 Mio. Reisen von 43,1 Mio. im Jahr 2004 auf 48,3 Mio. im Jahr 2005 bei den Kurzurlaubsreisen (Dau- er 2 bis 4 Tage) gegenüber (F.U.R., 2006).

Abbildung 26: Mehrtägige Reisen der Deutschen 1998 – 2005 in Mio. 66,5

66

65,5

65

64,5

64

63,5

63

62,5

62 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005

Reisen der Deutschen ab 14 Jahren mit einer Dauer von mind. 5 Tagen Quelle: F.U.R (2006) / F.U.R (2005b) / F.U.R (2004)

Zuwächse bei Ankünften und Übernachtungen

Gemessen an Ankünften und Übernachtungen war 2005 ein erfolgreiches Jahr für den Deutschlandtourismus. Nach bereits neuen Rekordwerten in Beherbergungsstät- ten mit mehr als acht Betten im Jahr 2004 meldet das Statistische Bundesamt für das Jahr 2005 weitere Zuwachsraten bei den Ankunfts- und Übernachtungszahlen: Insge- samt wurden in den berichtspflichtigen Betrieben (ohne Camping) mit einem Plus von 3,7 % gegenüber dem Vorjahr 114,8 Mio. Gäste begrüßt. Die Zahl der Übernach- tungen erhöhte sich im Vergleich zu den Steigerungen bei den Ankünften lediglich unterproportional um 1,6 % von 317,4 Mio. auf 322,3 Mio. Inklusive Camping ermittelte das Statistische Bundesamt 120,6 Mio. Gäste (+ 3,6 %) und 344,0 Übernachtungen (+ 1,6 %) in den berichtspflichtigen Betrieben (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2006).

Bedeutendes Marktsegment der Tagesreisen

Ein Marktsegment von immenser Bedeutung für den Deutschlandtourismus mit positi- ven Impulsen für die Entwicklung der gesamten Volkswirtschaft ist der Tagesreisever- kehr. Im Jahr 2004 betrug bei einer Tagesreiseintensität von 86,6 % das Gesamtvolu- men des Tagesreiseverkehrs der bundesdeutschen Bevölkerung (ausgehend von ih- rem ständigen Wohnsitz) insgesamt 3.345 Mio. Tagesreisen. Davon entfallen etwa 82 % auf den privaten Bereich (Tagesausflug), 18 % der Reisen sind dem Segment der Tagesgeschäftsreisen zuzurechnen. Der überwiegende Teil der Tagesausflüge spielte sich innerhalb Deutschlands ab, lediglich 4,7 % der Reisen wurden in das Ausland unternommen. Gemessen an den gewerblichen Übernachtungen, ist das Volumen

Stand: 25. Juli 2007 34 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“ des Tagesreiseverkehrs fast 10 Mal so groß. Nach ersten Schätzungen für das Jahr 2005 erwartet das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (dwif) eine leichte Steigerung des Tagesausflugsverkehrs gegenüber dem Vorjahr; bei den Tagesgeschäftsreisen wird mit rückläufigen Zahlen gerechnet.

Abbildung 27: Tagesreisevolumen 2004

Tagesgeschäftsreisen: Tagesausflüge: 595 Mio., davon 94,5 % im Inland 2.750 Mio., davon 95,3 % im Inland

Tagesreisen insgesamt: 3.345 Mio.

Quelle: Maschke (2005)

Deutschland weiterhin beliebtestes Reiseziel – mit leichten Verlusten

Trotz leichter Einbußen bei der Zahl getätigter inländischer Urlaubsreisen (ab 5 Tagen Dauer) und einem Marktanteilsverlust von 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem Vor- jahr bleibt Deutschland mit einem Marktanteil von 30,4 % weiterhin mit Abstand das beliebteste Reiseziel der Deutschen. Rund 19,5 Mio. Urlaubsreisen verbrachten die Deutschen im Jahr 2005 im Heimatland. „Die Deutschen zieht es im Inland in die Ber- ge oder an die Küste“ – fasst die Reiseanalyse 2006 die Entwicklung bei den Inlands- urlaubsreisen der Deutschen zusammen. Das beliebteste inländische Urlaubsreiseziel bleibt Bayern, auf den nachfolgenden Plätzen folgen Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen (vgl. F.U.R, 2006). Als Folge sich weiterhin ab- zeichnender massiver Veränderungsprozesse in bisher unbekannter Intensität und Dynamik – etwa der fortschreitende Globalisierungsprozess – wird sich die Konkur- renzsituation weiter verschärfen. Auch inländische Reiseziele in Deutschland müssen zukünftig mit einer weiteren Verschärfung der Wettbewerbssituation rechnen.

Abbildung 28: Prozentuale Verteilung der Auslands- und Inlandsreisen der Deutschen in % 80

70

60

50 Inlandsreisen 40 Auslandsreisen 30

20

10

0 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Reisen der Deutschen ab 14 Jahren mit einer Dauer von mind. 5 Tagen Quelle: F.U.R (2006) / F.U.R (2005b) / F.U.R (2004)

Stand: 25. Juli 2007 35 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Ausgaben und Reisedauer

Die durchschnittliche Reisedauer sämtlicher Urlaubsreisen (ab 5 Tagen Dauer) hat im Jahr 2005 mit 12,5 Tagen einen etwas niedrigeren Wert als im Vorjahr (12,9 Tage) er- reicht. Im den letzten 10 Jahren sank die durchschnittliche Reisedauer um 1,6 Tage von 14,1 auf 12,5 Tage. Als bemerkenswert bezeichnet die F.U.R vor diesem Hinter- grund die im selben Zeitraum festgestellte Steigerung von über 100 EUR bei den Rei- seausgaben pro Person und Urlaubsreise. Im Jahr 2005 stiegen die durchschnittlichen Reiseausgaben von 812 EUR im Vorjahr auf 833 EUR.

Einzelne Segmente im Deutschlandtourismus

Als zentrale Wachstumsmotoren des Deutschlandtourismus im Jahr 2005 werden vor allem der Boom des Städtetourismus und der deutliche Anstieg der Übernachtungs- zahlen ausländischer Gäste genannt. Die „Großstädte sind die Gewinner in 2005“ (DTV, 2006). Zurückgeführt wird dies unter anderem auf die steigende Anzahl von Kurzurlauben, der starken Expansion der Low-Cost-Carrier im europäischen Raum sowie auf die wahrgenommene hohe Attraktivität von Städte-, Kultur- und Eventrei- sen (vgl. DTV, 2006). Eine positive Entwicklung bei Übernachtungen und Ankünften kann die Campingbranche vorweisen. Mit einem Plus von 0,8 % bei den Gäste- und 1,5 % bei den Übernachtungszahlen konnten wetterbedingte Rückgänge aus dem Vorjahr ausgeglichen werden, die Zahlen aus dem Jahrhundertsommer 2003 konnten aber nicht erreicht werden (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2006 / DTV, 2006).

Für die Zukunft äußern die Deutschen ein breites Interesse an immer mehr Reisezielen und Urlaubsformen: All-Inclusive, Natururlaub, Städtereisen, Familienurlaub, Aktivur- laub, Busurlaub, Winterurlaub, Kreuzfahrt, Fitnessurlaub und Studienreisen befinden sich im Aufwind. Basierend auf den bisher gewonnenen Erkenntnissen zum Reisever- halten der Deutschen wertet die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (2006) das wachsende Interesse für ein vielfältiges touristisches Angebot als einen Indikator für eine mittelfristig stabile touristische Gesamtnachfrage. Von zentraler Bedeutung für eine zukunftsträchtige Entwicklung des Tourismus wird es unter anderem sein, in- wieweit es der Branche gelingen wird, Entwicklungen wie den demografischen Wandel oder Veränderungen der Familienstrukturen frühzeitig aufzugreifen und die- sen mit zielgruppengerechten, qualitativ hochwertigen Angeboten zu begegnen.

Fazit: Die Nachfrage der deutschen Bevölkerung ist stabil und gibt Anlass zur Hoff- nung auf eine weitere Stabilisierung und Festigung des Wirtschaftsfaktors Tourismus. Vor dem Hintergrund sich abzeichnender Veränderungen sind auf Seiten der Bran- che allerdings zwingend permanente Entwicklungsprozesse und Anpassungen erfor- derlich, um auch weiterhin im dynamischen Tourismusmarkt bestehen zu können. Weltweites Angebotswachstum, selbstbewusste Konsumenten sowie strukturelle Um- schichtungen der Nachfragestrukturen sind wesentliche Einflussfaktoren, die den Wettbewerbsdruck verschärfen – gleichzeitig sind innerdeutsch die Zeiten großer nachfrageseitiger Wachstumsschübe vorbei.

Stand: 25. Juli 2007 36 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Tourismus in Schleswig-Holstein

Im Jahr 2005 registrierten alle Bundesländer mit Ausnahme Bremens, Niedersachsens und des Saarlandes Zuwachsraten bei der Zahl der Gäste und den getätigten Über- nachtungen in Beherbergungsbetrieben mit neun und mehr Betten sowie auf Cam- pingplätzen. Die höchsten Wachstumsraten bei den Übernachtungen erzielten Berlin (+ 10,3 %), Hamburg (+ 8,2 %), Thüringen (+ 3,8 %), Sachsen-Anhalt (+ 2,3 %) und Nordrhein-Westfalen (+ 2,0 %) (vgl. Statistisches Bundesamt, 2006). Auch wenn Schleswig-Holstein im Jahr 2005 den Abwärtstrend des Vorjahres stoppen und mit einem positiven Ergebnis abschließen konnte, ist im bundesweiten Vergleich zu fest- zustellen, „... dass sich Schleswig-Holstein [...] faktisch nur im hinteren Mittelfeld befin- det.“ (SGVSH/TVSH, 2006).

Positive Entwicklung von Ankünften und Übernachtungen

Nach den Verlusten im Jahr 2004 von 2,8 % bei den Ankünften und 4,9 % bei den Übernachtungen melden die schleswig-holsteinischen Beherbergungsstätten mit neun und mehr Betten (einschließlich Camping) für das Jahr 2005 wieder Zuwachsra- ten. Bei einem Plus von 3,7 % gegenüber dem Vorjahr wurden insgesamt rund 5,1 Mio. Ankünfte registriert. Die Zahl der Übernachtungen stieg um 1,0 % auf rund 22,4 Mio. An der Nordsee stiegen die Gästeankünfte um 3,4 %, die Übernachtungen um 1,5 %.

Tabelle 6: Zuwächse in allen Reisegebieten Schleswig-Holsteins Reisegebiet Ankünfte 2005 Übernachtungen 2005 Ø Aufent- Anzahl Verände- Anzahl Verände- haltsdauer rung Vor- rung Vor- in Tagen jahr in % jahr in % Nordsee 1.213.402 + 3,4 7.971.759 + 1,5 6,6 Ostsee 2.333.138 + 3,8 9.954.364 + 0,4 4,3 Holsteinische Schweiz 186.069 + 4,9 820.475 + 1,6 4,4 übriges Schleswig-Holstein 1.325.078 + 3,6 3.614.957 + 1,6 2,7 Schleswig-Holstein gesamt 5.057.687 + 3,7 22.361.555 + 1,0 4,4 In Betrieben mit 9 und mehr Betten (einschließlich Campingplätze) Quelle: Statistisches Bundesamt (2006)

Nach einem verhaltenen Start in das Jahr 2005 sorgte vor allem das spätsommerliche Wetter im September und eine insgesamt erfreuliche Entwicklung im letzten Jahres- drittel für ein positives Jahresergebnis des Landes Schleswig-Holstein. Im Vergleich der deutschen Küstenreisegebiete hebt sich Schleswig-Holstein positiv von der Konkurrenz ab. Die größten Einbußen mussten Rügen/Hiddensee (- 5,3 %) und die Ostfriesischen Inseln (- 3,2 %) hinnehmen. Die Ostsee Schleswig-Holstein erreichte ein Plus von 0,4 %, die Nordsee + 1,5 %. Das höchste Wachstum verzeichnete Vorpommern mit einer Steigerung um 3,1 % (vgl. SGVSH/TVSH, 2006).

Stand: 25. Juli 2007 37 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Abbildung 29: Übernachtungen 2005 gegenüber 2004 in Betrieben mit 9 und mehr Betten (mit Touristikcamping)

in % M eckl. Rügen / Ostfries. Nordsee- Ostsee- Vor- Hiddensee Inseln küste Ostsee küste Nordsee pommern 4 3,1 3 1,5 2 1,2 1 0,4 M V SH M V 0 SH MV NI NI -1

-2 -1,5 -3 -4 -3,2

-5

-6 -5,3

Quelle: SGVSH/TVSH (2006)

Tabelle 7: Struktur des Übernachtungsaufkommens in Schleswig-Holstein Reisegebiet Gewerbli- Privat- Verwandten- & Freizeit- Camping Summe che Betrie- quartiere Bekanntenbe- wohnsitze 2004 be 2004 2001 suche 2002 2003

Nordsee 7,4 7,1 1,2 1,6 1,4 18,7 Ostsee 8,4 4,1 7,2 3,2 9,2 32,1 Holsteinische 0,7 0,3 0,8 0,1 0,8 2,7 Schweiz übriges 3,4 1,2 12,2 1,0 4,1 21,9 Binnenland Summe SH 19,9 12,7 21,4 5,9 15,5 75,4 Summe MV 21,4 4,2 6,9 2,1 8,7 43,3 Übernachtungen in Mio. / Gewerbliche Betriebe ohne Camping Quelle: SGVSH/TVSH (2005)

In den Daten der Statistischen Landesämter und des Statistischen Bundesamtes wer- den lediglich Übernachtungen in gewerblichen Betrieben ab 9 Betten erfasst. Doch gerade das Beherbergungsangebot in Schleswig-Holstein ist durch einen überdurch- schnittlich hohen Anteil des so genannten Grauen Beherbergungsmarktes geprägt. Tabelle 7 gibt einen Überblick zur Verteilung des Übernachtungsaufkommens nach gewerblichen Betrieben, Privatquartieren, Verwandten- und Bekanntenbesuchen, Freizeitwohnsitzen und Camping. Aktuelle Daten aus dem Jahr 2005 stehen für die einzelnen Segmente des Grauen Beherbergungsmarktes gegenwärtig nicht zur Ver- fügung. Hervorgehoben werden soll die positive Entwicklung des Campingtourismus. Nach den starken Einbrüchen gegenüber dem Jahrhundertsommer im Jahr 2003

Stand: 25. Juli 2007 38 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“ konnte die Campingbranche im zurückliegenden Jahr wieder deutliche Zuwächse erzielen. So stiegen nach Angaben der amtlichen Statistik die Ankünfte in Schleswig- Holstein um 12,0 %, die Übernachtungen um 11,0 %. Im Bundesdurchschnitt beläuft sich das Wachstum auf 0,8 % (Ankünfte) bzw. 1,5 % (Übernachtungen) (vgl. Statisti- sches Bundesamt, 2006).

Tagesreisen in Schleswig-Holstein Ohne Berücksichtigung des Urlauberlokalverkehrs führte die bundesdeutsche Bevöl- kerung im Jahr 2004 zu Zielen in Schleswig-Holstein insgesamt 112,7 Mio. privat und geschäftlich-beruflich bedingte Tagesreisen durch. Bei durchschnittlichen Gesamt- ausgaben von 23,90 EUR (Mittelwert der Gesamtausgaben nach Bundesländern be- trägt 28,00 EUR) wurde dabei ein Bruttoumsatz von 2.600 Mio. EUR erwirtschaftet. Von den durchgeführten Tagesreisen entfallen 14,0 Mio. auf die Nordsee, 51,4 Mio. auf die Ostsee und 47,3 Mio. auf die Holsteinische Schweiz und das übrige Schleswig- Holstein. Unter Berücksichtigung des Urlaubsortsausausflugsverkehr ist die Gesamtzahl an Tagesreisen noch weitaus höher einzuschätzen (vgl. Maschke, 2005).

Tabelle 8: Zahl der Tagesreisen 2004 nach Reisegebieten Schleswig-Holsteins (ohne Urlaubsortsausflugsverkehr) Reisegebiet Zahl der Tagesreisen Zahl der Tagesreisen in Mio. pro gewerblicher Übernachtung NORDSEE 14,0 1,8 Ostsee 51,4 5,2 HOLSTEINISCHE SCHWEIZ UND ÜBRIGES SH 47,3 10,8 Schleswig-Holstein gesamt 112,7 5,1 Quelle: Maschke (2005)

Die größten innerdeutschen Quellgebiete sind für den Zielmarkt Schleswig-Holstein im Bereich des Tagesreiseverkehrs das eigene Bundesland sowie die Hansestadt Ham- burg. Zudem zählen Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Berlin zu den wichtigsten Quellmärkten des in Schleswig-Holstein stattfindenden Tagesaus- flugs- und Tagesgeschäftsreiseverkehrs (vgl. Maschke, 2005).

Tabelle 9: Top 5 Quellmärkte für Tagesreisen zu Zielen in Schleswig-Holstein (ohne Urlaubsortsausflugsverkehr) Art der Tagesreise Quellgebiet Bundesland Anteil an Gesamtzahl in % Tagesausflüge 1. Schleswig-Holstein 62,1 2. Hamburg 28,1 3. Bremen 5,6 4. Mecklenburg-Vorpommern 3,5 5. Niedersachsen 2,5 Tagesgeschäftsreisen 1. Schleswig-Holstein 43,7 2. Hamburg 20,3 3. Mecklenburg-Vorpommern 5,7 4. Bremen 3,7 5. Niedersachsen 2,6 Quelle: Maschke (2005)

Stand: 25. Juli 2007 39 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Freizeitwirtschaft und Gastgewerbe

Trotz der insgesamt leicht positiven Entwicklung der Gäste- und Übernachtungszah- len in den gewerblichen Beherbergungsbetrieben kann auch im Jahr 2005 nicht von einer Trendwende im Schleswig-Holstein-Tourismus gesprochen werden. „Der relativ glimpfliche Verlauf des Tourismusjahres 2005, der nur auf einen gnädigen Wettergott und nicht auf einem Leistungserfolg beruht, darf nicht über die nach wie vor beste- henden Schwächen hinwegtäuschen.“(SGVSH/TVSH, 2006). So hat die Gastronomie weiterhin mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen; auch hinsichtlich der Insolvenzen gastgewerblicher Betriebe wird mit einer Fortsetzung des Negativtrends der letzten Jahre gerechnet (vgl. SGVSH/TVSH, 2006). Rückläufige Zahlen melden auch viele tou- ristische „Wetterstationen“ des Landes. Im Durchschnitt ging die Besucherzahl um 2,9 % zurück. Lediglich die Naturinformationszentren vermelden eine Steigerung der Besucherzahlen um 1,2 Prozentpunkte. Die höchsten Einbußen mussten die Museen (- 6,4 %) hinnehmen (vgl. SGVSH/TVSH, 2006).

Fazit: Weiterhin hoher Handlungsbedarf zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit

Auch im Jahr 2005 konnte noch kein Entwicklungsschub eingeleitet werden, der als Beginn einer mittel- bis langfristigen Trendumkehr für den Schleswig-Holstein-Tourismus anzusehen ist. Die Erholung bei den registrierten Ankünften und Übernachtungen ist eine erfreuliche Entwicklung, die allerdings keinen Anlass zur Reduzierung der Bemü- hungen um eine zukunftsträchtige Gestaltung des touristischen Angebotes und eine deutliche Profilierung schleswig-holsteinischer Reiseziele geben darf. Ganz im Gegen- teil – in einer sich verschärfenden Wettbewerbssituation wird sich der Anpassungs- druck intensivieren. Euphorie ist fehl am Platz – „Umfangreiche Investitionen im Schleswig-Holsteinischen Tourismus [sind] unerlässlich!“ (SGVSH/TVSH, 2006). Anzei- chen für Schwachstellen im Schleswig-Holsteinischen Tourismus treten in verschiede- nen Dimensionen zutage – angeführt werden kann etwa eine Podiumsdiskussion auf der ITB 2006 zwischen Prof. Peter Wippermann und Prof. Dr. Felizitas Romeiß-Stracke zum Thema „Die Zukunft des Reisens“, in dem Schleswig-Holstein als Beispiel für ein Bundesland ohne touristisches Profil bezeichnet wurde.

Gleichwohl bestehen dennoch gute Chancen für eine Stärkung und positive Ent- wicklungsmöglichkeit der Tourismusbranche in Schleswig-Holstein, wenn die Anstren- gungen unter Einbeziehung der veränderten Rahmenbedingungen und der Potenzi- ale der Region weiter verstärkt werden. Der Präsident des Deutschen Tourismusver- bandes, Tilo Braune, bezeichnet die Kombination aus Angebots- und Servicequalität als ausschlaggebendes Wettbewerbsinstrument im weltweiten Tourismusmarkt (DTV, 2006). Dies ist auch für den Tourismusstandort Schleswig-Holstein zutreffend. Insbe- sondere in einer vorausschauenden und nachfrageorientierten Weiterentwicklung des Tourismus von der Infrastruktur über die angebotenen (qualitativ hochwertigen) Produkte bis hin zu einem professionellen Marketing in enger Kooperation der ver- schiedenen touristischen Akteure und bei einer klaren Zielgruppenorientierung liegt ein Erfolg versprechender Ansatzpunkt für eine Sicherung und Weiterentwicklung des Tourismus in Schleswig-Holstein.

Stand: 25. Juli 2007 40 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Tourismus in Dithmarschen

Der Tourismus hat für die Wirtschaftskraft Dithmarschens nach wie vor eine große Be- deutung. Dies spiegeln auch die Übernachtungszahlen wieder, die seit 1992 im Mit- telwert konstant über 2 Mio. liegen. Bei einer durchschnittlichen Ausgabe von rd. 47 Euro pro Übernachtung erzeugt der Tourismus inzwischen einen Gesamtumsatz von rd. 110 Mio. Euro. Allerdings ist in den letzten Jahren eine negative Bilanz bei den Übernachtungszahlen zu registrieren. Nach den von den Tourismusstellen in Dithmar- schen auf der Basis freiwilliger Erhebungen gemeldeten Übernachtungszahlen sind diese von 2.331.000 im Jahre 2002 auf 2.224.734 im Jahre 2005 zurückgegangen.

Abbildung 30: Übernachtungen in Dithmarschen 1990 - 2005

Übernachtungen Dithmarschen 1990 - 2005

2500000 2.331.132 2.279.266 2.224.734 2.240.631 2.209.062 2.111.181 2.083.867 2.099.471 2.064.449 1.984.633

2000000 1.723.867

1500000

1000000

500000

0 11

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2001 2002 2003 2004 2005

Quelle: Erhebung Dithmarschen Tourismus e.V. nach Meldungen der Tourismusvereine

Der Kreis Dithmarschen nimmt im Vergleich zu den anderen Kreisen in Schleswig- Holstein nach wie vor einen herausgehobenen Platz ein. Beim Vergleich der Daten des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein der Übernachtungen 2005 (Betriebe mit 9 Betten und mehr) nach Kreisen in Schleswig-Holstein behauptet sich Dithmarschen nach wie vor auf Platz 4.

Stand: 25. Juli 2007 41 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Abbildung 31: Übernachtungen 2005 in Schleswig-Holstein nach Kreisen in Betrie- ben mit 9 und mehr Betten

Übernachtung 2005 in Schleswig-Holstein nach Kreisen in Betrieben mit 9 und mehr Betten

Steinburg 101.148

Stormarn 295.607

Pinneberg 431.739

Herzogtum Lauenburg 589.884

Segeberg 666.613

Schleswig-Flensburg 1.044.621

Plön 1.095.004

1.381.429 Dithmarschen

1.693.752 Rendsburg-Eckernförde

Ostholstein 6.424.928

6.877.204 Nordfriesland

- 1.000.000 2.000.000 3.000.000 4.000.000 5.000.000 6.000.000 7.000.000

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Die Rangfolge der besuchten Teilregionen im Kreis ist seit Jahren nahezu unverändert geblieben (vergleiche Abbildung 32).

Stand: 25. Juli 2007 42 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Abbildung 32: Übernachtungen 2005 in Dithmarschen nach Orten/Regionen

Übernachtungen 2005 in Dithmarschen nach Orten/Regionen

Burg und Umgebung 7.100

Lunden und Umland 9.297

Albersdorf und Umgebung 14.469

St. Michaelisdonn 21.605

Brunsbüttel 24.973 34.863 Wesselburen/Umland 38.370 Marne/Marschenland 42.806 Meldorf/Umland 67.340 Büsumer Deichhausen 110.000 143.803 Heide und Umgebung 267.271 Friedrichskoog 1.442.836 Büsum

- 200.000 400.000 600.000 800.000 1.000.000 1.200.000 1.400.000 1.600.000

Quelle: Dithmarschen Tourismus e.V. nach Meldungen der Tourismusvereine

Abbildung 33: Herkunftsstruktur der Gäste in Dithmarschen im Jahr 2005

Herkunftsländer der Gäste 2005 in Dithmarschen

25,00% 20,70% 19,80% 20,00%

15,00% 11,50% 10% 10,00% 7,40% 6,70% 5% 4,20% 5,00% 3% 2,50% 1,70% 2,40% 1,60% 0,80% 0,50% 1,30% 0,00%

n g n z g n n t ei fal ern en t bur alen ber erli m s f ayer B nhal ingen achse B Hol s Bremen Hessen tem achs hür Ham Saarland S en-A g- orpom T hs ieder BrandenburgV eswi N Rheinland-P hl drhein-West Sac Sc Baden-Wür Nor cklenburg- e M

Quelle: Dithmarschen Tourismus nach Datenauswertung der zentralen Zimmervermittlung

Stand: 25. Juli 2007 43 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Stärken Schwächen + Hohe wirtschaftliche Bedeutung - Infrastruktur + Nordsee - Qualität Beherbergungsangebot + Nationalpark Wattenmeer - Einseitige Zielgruppe der Ältere und + Familienfreundlichkeit Familien + Büsum und Friedrichskoog - Nicht ausreichende Angebote für + Speicherkoog Senioren + Highlights: Blanker Hans, Seehundsta- - Nur Teile des Kreises profitieren tion - Nebensaison, nicht ausreichende + Handlungsfähigkeit durch Koordinati- Menge an saisonunabhängigen An- on von Dithmarschen-Tourismus geboten + Grüne Strände als Differenzierung - Unbekanntes Dithmarschen + Hohes Naturpotential, Luft, Klima - Qualitätsdefizit im infrastrukturellen Bereich + Kooperationsbereitschaft - Qualitätsprobleme (Standards) im + Regionale Identität Übernachtungsangebot + Tourismusbewusstsein - Kleinteilige Tourismusstruktur + Fachhochschule Westküste mit Inter- - Mittelknappheit nationalem Tourismusmanagement - Hohes Preisniveau - Wetter

Chancen Risiken + Kooperationen: Nordsee, Unterelbe, - Verlust der „Wahrnehmung“ als Desti- Metropolregion Hamburg nation im Wettbewerb + Familienfreundlichkeit - Alleinige Konzentration auf Tourismus + Fahrrad lässt anderen chancenreichen Bran- + Tourismus für „immobile“ Zielgruppen chen keinen Raum in der Nutzung fi- nanzieller Mittel + Naherholung Metropolregion - Demographische Entwicklung + Alleinstellungsmerkmal „Ruhe und ge- sundes Klima und altersgerechter Tou- - Änderung der touristischen Rahmen- rismus“ für Zuwanderung von Älteren bedingungen nach Dithmarschen als Altersruhesitz - Schlechte finanzielle Ausstattung + Konsequente TIN-Klassifizierung - Kürzere Verweildauer der Gäste + Qualitätsverbesserung (u.a. Moderni- - Verschärfung des Wettbewerbs / Kon- sierungsförderung) kurrenz durch neue Zielgebiete und + Qualifizierungsangebote Angebote + Ausbau der touristischen Infrastruktur + Bündelung von Mitteln + Definition neuer Zielgruppen + Aufbau von Marken-Kooperationen + Angebote für das Binnenland (Natur, Kultur) + Verbesserung Organisationsstruktur + Herausforderungen des demographi- schen Wandels

Stand: 25. Juli 2007 44 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.4.3 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Die Landschaft und die Wirtschaftsstruktur im Kreis Dithmarschen sind aufgrund seiner Lage im ländlichen Raum stark von der Landwirtschaft geprägt. 78,2 % der Boden- fläche des Kreises sind landwirtschaftliche Flächen. Im Kreis Dithmarschen waren 2002 6,4 % der Erwerbstätigen im primären Sektor beschäftigt. Der schleswig- holsteinische Landesdurchschnitt lag bei 3,5 %. Dementsprechend hoch ist im Kreis Dithmarschen mit 4,3 % auch die Bruttowertschöpfung in diesem Sektor.

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft wird weitergehen. In Konsequenz daraus wird die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe weiter zurückgehen und die durch- schnittliche Betriebsgröße ansteigen. Verantwortlich für diese Entwicklung ist ganz wesentlich die europäische Agrarpolitik. Seit 2005 ergibt sich beispielsweise durch das europäische Instrument Cross Compliance ein hoher Aufwand für die landwirtschaft- lichen Betriebe. Nur große Betriebe sind noch in der Lage den steigenden Anforde- rungen gerecht zu werden und damit wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch die Lan- desregierung Schleswig-Holstein hat deutlich gemacht, dass es eine Agrarinvestitions- förderung nur noch für zukunftsfähige Betriebe geben soll. Die kleinen landwirtschaft- lichen Betriebe können nur bestehen, wenn sie sich einen lokalen Absatzmarkt schaf- fen.

Ähnlich schwierige Rahmenbedingungen gelten für den Bereich der Fischerei. In Bü- sum und Friedrichskoog werden vor allem Krabben angelandet. Die Zahl der Krab- benkutter ist in den vergangenen Jahren rückläufig gewesen. Verantwortlich dafür, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, sind die steigenden europäischen Anforderun- gen und eine sich verschärfende wirtschaftliche Situation.

Tabelle 10: Bruttowertschöpfung in Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Bruttowertschöpfung (BWS) in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei BWS in der Land- BWS im primären Sek- Erwerbstätige Durchschnitt- Arbeitskräf- und Forstwirt- tor pro Erwerbstätigen im primären licher Pacht- teeinheiten schaft, Fischerei in der Land- und Sektor in % preis in Euro je 100 ha in % der BWS Forstwirtschaft, Fische- aller Erwerbs- je ha 1999 LF gesamt 2002 rei 2002 in Euro tätigen 2002 Kreis Dithmarschen 4,3 33,7 6,4 263,0 2,7 Kreis Steinburg 2,7 29,6 4,9 257,0 3,1 Kreis Pinneberg 2,1 29,7 4,2 284,0 9,4 Kreis Nordfriesland 4,0 31,5 5,9 280,0 2,3 Schleswig-Holstein 1,9 26,4 3,5 254,0 2,7 Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Im Kreis Dithmarschen beträgt die landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) 103.802 ha (Stand 2003, vergleiche Tabelle 11), das sind 10,2 % der Landwirtschaftsflächen Schleswig-Holsteins. Im landesweiten Vergleich liegt der Anteil der Dauergrünlandflä- chen mit 48,6 % 10 Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Allerdings sind auch in Dithmarschen die Dauergrünlandflächen zwischen 1990 und 2003 um 13.479 ha (21,1 %) zurückgegangen. Der Ackerbau prägt mit 51,2 % Flächenanteil sowohl das Landschaftsbild als auch das landwirtschaftliche Einkommen. Von besonderer Be- deutung ist das größte zusammenhängende Kohlanbaugebiet Europas. Flächen für Dauerkulturen, wie Baumschulen, spielen in Dithmarschen mit einem Anteil von 0,2 % nur eine untergeordnete Rolle (vergleiche Abbildung 34).

Stand: 25. Juli 2007 45 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Tabelle 11: Landnutzung in Schleswig-Holstein Landnutzung in Schleswig-Holstein Landwirt- Acker- Dauer- Dauer- Entwicklung Entwicklung Anteil Anteil der Naturschutz- Anteil der schaftlich land in kultu- grün- des Dauer- des Dauer- des Landwirt- ,FFH- und Natur- genutzte % der LF ren in landflä- grünlandes grünlandes Waldes schaftsflä- Vogel- schutzflä- Fläche in ha % der che in % 1990 bis 2003 1990 bis an der che an der schutzgebie- chen an 2003 LF der LF absolut in ha 2003 abso- Gesamt- Bodenflä- te in ha der Ge- lut in % fläche che insges. samtflä- 2000 2000 che in % Kreis 103.802 51,2 0,2 48,6 -13.479 -21,1 3,3 78,2 10.390,06 7,3 Dithmarschen Kreis 70.698 43,4 0,9 55,7 -7.389 -15,8 7,8 75,1 9.291,33 8,8 Steinburg Kreis 37.152 38,7 11,9 49,4 -4.762 -20,60 7 63,1 7.681,96 11,6 Pinneberg Kreis 143.834 42,0 0,1 57,9 -20.541 -19,60 3,9 77,7 26.300,15 12,8 Nordfriesland Schleswig- 1.017.988 61,6 0,9 37,5 -102.748 -21,20 9,5 72,2 136.768,51 9,9 Holstein Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Nur geringe Anteile an der Landnutzung haben im Kreis Dithmarschen die Waldflä- chen mit 3,3 % und Naturschutzflächen mit 7,3 %. In Schleswig-Holstein liegen die Flä- chenanteile bei 9,5 % Wald beziehungsweise 9,9 % Naturschutzflächen (vergleiche Tabelle 11).

Abbildung 34: Landwirtschaftliche Fläche (LF)

Dauergrünlandfläche, Dauerkulturen und Ackerland in %

120

100 48,6 55,7 49,4 57,9 37,5 80 Dauergrünland- 0,9 fläche in % der LF 60 0,2 11,9 0,9 0,1 Dauerkulturen in % Prozent 40 der LF 61,6 51,2 43,4 42 20 38,7 Ackerland in % der 0 LF Kreis Dithmarschen Kreis Steinburg Kreis Pinneberg Kreis Nordfriesland Schleswig-Holstein Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Tabelle 12: Ausgewählte Indikatoren zur Beschreibung der Umweltsituation Ausgewählte Indikatoren zur Beschreibung der Umweltsituation Intensivkultu- Großvieh je BWS des primären N-Bilanz-Saldo kg/ha LF ren in % der ha LF 1999 Sektors 2002 ja ha Durchschnitt 1998/1999 LF 1999 LF 2001 Kreis Dithmarschen 34 1,2 1.183 119,4 Kreis Steinburg 25 1,6 1.123 125,8 Kreis Pinneberg 33 1,3 3.810 121,6 Kreis Nordfriesland 28 1,4 972 108,8 Schleswig-Holstein 43 1,1 1.115 99,4 Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Stand: 25. Juli 2007 46 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Stärken und Schwächen „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“

Stärken Schwächen + Marktnähe zum Großraum Hamburg - Kleinteilige Landstrukturen (Geest) + Sehr gute Böden in den Kögen - Keine Lobby durch globalisierte Ent- + Gemüseanbau scheidungen + Regionale Verbundenheit - EU-Abhängigkeit der Agrarfonds + Verbandsarbeit - Regionale Vermarktung + Agrarland mit günstigen Grundstücks- - Kooperationen preisen - Bruttowertschöpfung je ha Landwirt- + Verhältnismäßig gut funktionierende schaftlicher Fläche unter dem Bun- Landwirtschaft (unter geg. Rahmen- desdurchschnitt bedingungen) - Umweltbelastungen durch intensive + Weitgehend intakte Umwelt mit ho- Landwirtschaft hem Wohn- und Freizeitwert - Hohes N-Bilanzsaldo, dadurch Gewäs- + Hoher Anteil an Dauergrünland ser- und Bodenschutzproblematik + Attraktives Landschaftsbild - Überdurchschnittlicher Rückgang von Dauergrünland + Wiesenvogelschutz - Naturschutzflächen können Hemmnis + Dauergrünland ist potenzieller abioti- für wirtschaftliche Entwicklung darstel- scher Ressourcenschutz len + Hoher Anteil an Naturschutzflächen - Waldanteil weit unter Bundesdurch- + Landwirtschaft prägt Landschaftsbild schnitt + Hohes Tourismuspotenzial - Wirtschaftsfaktor Holz fehlt + Hohe Biodiversität - Durch geringen Waldanteil fehlende + Hoher Zuwachs bei der Nutzung er- Wasserreinigung, geringere Erholungs- neuerbarer Energieträger (Windkraft funktion und Vielfalt und Biomasse)

Chancen Risiken + Wirtschaftlichkeitsprüfung und Kosten- - Europäische Agrarpolitik fokus durch Zwang der Preisanpas- (u.a. Prämiensystem, Regulierungen sung und Überwachung) + Kooperationsstelle mit der Wirtschaft, - Insolvenzen um als Dienstleister aufzutreten (Bera- - EU-Druck terfunktion) - Durch Reform der gemeinsamen eu- + Nebenerwerb (Tourismus, Energie) ropäischen Agrarpolitik (GAP) verän- + Verknüpfung von Naturschutz, Land- derte Flächennutzung und Bewirt- wirtschaft und Tourismus schaftungsintensität + Umsetzung der EU- Wasserrahmenrichtlinie

Stand: 25. Juli 2007 47 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.4.4 Erneuerbare Energien

Der Bereich der erneuerbaren Energien ist ein stetig wachsender Wirtschaftsfaktor im Kreis Dithmarschen. Im Jahr 2004 waren in diesem Sektor nach Angaben der Land- wirtschaftskammer Schleswig-Holstein rund 280 Arbeitnehmer direkt oder indirekt be- schäftigt. Unter den Unternehmen befinden sich drei Hersteller von Windenergiean- lagen (WEA), die vor allem Serviceleistungen anbieten, acht Planungs- und Gutach- terbüros, zwei Anbieter im Bereich Fotovoltaik, vier Hersteller bzw. Anbieter von Bio- gas/Biodiesel und sonstige Dienstleister, die indirekt von dem Sektor der erneuerba- ren Energien profitieren. Der Wirtschaftszweig hat sich in der Zwischenzeit positiv fort- entwickelt. Und auch im Jahre 2007 sind die Entwicklungspotenziale – nicht zu letzt mit Blick auf den fortschreitenden Klimawandel - noch nicht ausgeschöpft. Eine be- sondere Rolle kommt hier der Landwirtschaft zu, da diese über Flächen verfügt und gleichzeitig von alternativen Einnahmemöglichkeiten profitieren kann.

Den größten Anteil an erzeugten erneuerbaren Energien hat im Kreis Dithmarschen die Windkraft. Im Januar 2006 standen im Kreis Dithmarschen 743 WEA, die 513 Me- gawatt (MW) Strom erzeugen. Daneben steht seit November 2004 in Brunsbüttel eine der zur Zeit größten Windenergieanlagen der Welt (186 Meter hohe Testanlage). Sie hat eine Nennleistung von 5 Megawatt und kann 17 Millionen Kilowattstunden pro Jahr produzieren und damit rund 5.000 Privathaushalte in Deutschland mit Strom ver- sorgen. Anlagen dieser Größenordnung sind für den Offshore-Betrieb entwickelt wor- den. Das Kernkraftwerk Brunsbüttel hat im Vergleich 800 MW installierte Leistung.

Etwa 38 % aller in Schleswig-Holstein in Betrieb befindlichen WEA stehen an Standor- ten, die sich außerhalb der Windenergieeignungsgebiete (WEG) befinden. Die Antei- le sind in den Kreisen Nordfriesland und Dithmarschen besonders hoch. Erst seit der Teilfortschreibung des Regionalplans IV (Kreis Dithmarschen) im Jahr 1997 wurden WEA zum überwiegenden Teil in Windenergieeignungsgebieten erstellt.

Gemäß der Beschlüsse des Agrar- und Umweltausschusses vom 24.08.2005 und des Wirtschafts- und Planungsausschusses vom 25.08.2005 ist es generelle Zielsetzung des Kreises Dithmarschen, die Gebiete außerhalb von Windenergieeignungsflächen möglichst von einer Windenergienutzung frei zu halten bzw. die Anzahl der WEA zu reduzieren. Kommunale Planungen in diese Richtung werden seitens des Kreises Dithmarschen unterstützt. Die landesplanerischen Vorgaben der Ziffer 5.8 des Regio- nalplanes IV sind dabei zu beachten.

Ausgangspunkt für die frühe und intensive Entwicklung dieser Branche im Kreis Dith- marschen war die zwischen 1983 – 1987 im Kaiser-Wilhelm-Koog errichtete Pilotanla- ge „Große Windenergieanlage“, genannt GROWIAN. Im Jahr 1987 wurde im Kaiser- Wilhelm-Koog der erste Windenergiepark Deutschlands eingeweiht.

Die Zukunft der Windenergie liegt im Aufbau von Offshore-Windparks. Die windgüns- tige Lage und die verfügbare Fläche lassen auf eine hohe Produktion von Strom aus Windenergie hoffen. Anfang 2006 waren zehn Windparkprojekte mit insgesamt rund 1.000 WEA in der Nordsee genehmigt. Sie befinden sich in 35 km Entfernung oder mehr zu den Inseln der deutschen Nordseeküste.

Eine große Herausforderung ist die Ableitung des aus Windenergie erzeugten Stroms an Land. Das im Dezember 2006 in Kraft getretene Gesetz zur Beschleunigung von Planungsverfahren für Infrastrukturvorhaben ermöglicht es den Energieversorgungs-

Stand: 25. Juli 2007 48 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“ unternehmen, die durch Erdkabeltrassen im Vergleich zu Freileitungen entstehenden Mehrkosten auf den Verbraucher umzulegen. Außerhalb der 20 km-Küstenzone fin- det diese Regelung allerdings keine Anwendung.

Eine Chance, an dieser Entwicklung teil zu haben, bietet sich für den Hafen Brunsbüt- tel. Bei einer entsprechenden Ausrichtung kann über den Hafen die Verschiffung von Großkomponenten zum Bau dieser Offshore-Windparks erfolgen.

3.4.5 Industrie- und Gewerbegebiete

Industriegebiet Brunsbüttel

In Brunsbüttel befindet sich das wichtigste Industriegebiet Schleswig-Holsteins. Der Wirtschaftsraum Brunsbüttel ist durch seine strategisch günstige Lage an Elbe/ Nord- see und Nord-Ostsee-Kanal ein zentraler Standort in Mittel- und Nordeuropa und Tor zum nord- und osteuropäischen Raum.

Ein besonderer Vorteil sind die Hafenanlagen, die für unterschiedlichste Ladungen ausgelegt sind. Neben Schüttgütern, Öl- und Gasladungen sowie sensiblen Chemie- produkten werden vor allem Container und Projektladungen umgeschlagen. Der Elbehafen ist für Seeschiffe bis 200.000 tdw ausgelegt. In den drei Brunsbütteler Häfen wurden 2006 insgesamt 7,72 Millionen Tonnen umgeschlagen. Gegenüber 2005 (7,66 Millionen Tonnen) war das nur eine geringe Steigerung. Wesentlichen Anteil am Ge- samtumschlag hat der Elbehafen. Hier konnte der Umschlag um 19 Prozent auf 4,14 Millionen Tonnen gesteigert werden. Der Öl- und Gasumschlag ist mit rund 2.635.000 Tonnen unverändert geblieben. Der Kohleumschlag ist dagegen um 113 Prozent auf 700.000 Tonnen gestiegen. Der Umschlag von Steinkohle wird durch den ab 2011 ge- planten Betrieb eines Kohlekraftwerkes auf über 4 Millionen Tonnen zunehmen.

Im Industriegebiet befindet sich der ChemCoast Park Brunsbüttel, der über eine gut ausgebaute Infrastruktur verfügt. Voll erschlossene, als Industriegebiet ausgewiesene Flächen stehen auch für größere Vorhaben zur Verfügung.

Für die Weiterentwicklung des Wirtschaftsraumes Brunsbüttel ist eine optimale Ver- kehrsanbindung entscheidend. Der Bau der BAB 20 von Lübeck bis Glückstadt ein- schließlich Elbquerung muss zeitnah fortgesetzt werden. Auf niedersächsischer Seite ist die Weiterführung in Richtung BAB 7 und der Bau der geplanten Küstenautobahn BAB 22 von Stade nach Westerstede sicherzustellen. Die Anbindung des Industriege- bietes an die BAB 23 / 20 erfolgt über die B 5. Im Jahr 2007 soll eine Untersuchung zei- gen, ob der für eine optimale Verkehrsanbindung erforderliche Ausbau der B 5 reali- sierbar ist. Da wichtige Rohstoffe auf dem Seeweg angeliefert werden, besitzt der Wirtschaftsraum Brunsbüttel gute Voraussetzungen für Neuansiedlungen.

Gewerbepark Westküste

Der Gewerbepark Westküste stellt einen regionsbestimmenden Gewerbeansied- lungsschwerpunkt dar. Der Gewerbepark ist das Ergebnis der gemeinsamen Ge- bietsentwicklungsplanung Region Heide-Umland. Das Gewerbegebiet besitzt eine optimale Verkehrsanbindung, dadurch dass sich in seinem Zentrum die Autobahnan- schlussstelle Heide-Süd der BAB 23 befindet. Das gesamte Kooperationsgebiet "Ge- werbepark Westküste" umfasst eine Größe von ca. 65 Hektar. Der Gewerbepark be- steht aus 30 Baufeldern in unterschiedlicher Größe.

Stand: 25. Juli 2007 49 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Gewerbeflächen in der Metropolregion Hamburg

Die Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft der Hamburg-Randkreise erhebt jährlich die Gewerbeflächenangebote in den sechs Mitgliedskreisen durch eine Befragung der Wirtschaftsförderungsgesellschaften. Erfasst werden:

- Unbebaute, freie Gewerbeflächen, die dem Markt zugeführt werden können. - Flächen ab einer Größenordnung von 0,3 ha. - Flächen mit verbindlichem Planrecht, Flächen mit verbindlichem Planrecht im Verfahren, Flächen, die planerisch vorzubereitet sind sowie informelle Planungen der Gemeinden, die auf konkreten Planungsabsichten basieren. - Einzelflächen nach einem abgestimmten, einheitlichen Erfassungsschema.

Die nachstehenden Ergebnisse der Gewerbebaulanderfassung aus dem Früh- jahr/Sommer 2006 geben eine Übersicht über die Gewerbeflächenpotenziale (kurz-, mittel- und langfristig verfügbar) im schleswig-holsteinischen Teilraum der Metropol- region Hamburg (Tabelle 13; Werte gerundet) sowie im Detail die des Kreises Dith- marschen (vergleiche Tabelle 14).

Tabelle 13: Gewerbebaulanderfassung im schleswig-holsteinischen Teilraum der Metropolregion Hamburg aus dem Frühjahr/Sommer 2006 Gebietseinheit GE/ GI SO sonst. Gesamt Zeitliche Verfügbarkeit der Fläche G in ha so- mittel- lang-‚ fort/kurzfristig fristig fristig Kreis ha ha ha ha ha bis 1 Jahr 1-3 Jahre mehr als 3 Jahre Dithmarschen 194 315 - - 509 84 274 151 Steinburg 237 47 - 1 285 117 82 86 Pinneberg 255 44 52 2 353 149 30 174 Segeberg 355 44 13 4 416 86 183 147 Stormarn 381 - 2 7 390 137 79 174 Herzogtum 265 26 2 11 304 104 37 163 Lauenburg Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Hamburg-Randkreise

Tabelle 14: Gewerbeflächenangebot im Kreis Dithmarschen (Sommer 2006) Kategorie GE/ GI SO son- Gesamt Zeitliche Verfügbarkeit der Fläche in G st. ha bis 1 Jahr 1-3 Jahre mehr als 3 J. 1 (ha netto) 47,96 4,09 - - 52,05 52,05 - - 2 (ha netto) 3,57 12,78 - - 16,35 16,35 - - 3 (ha netto) 68,90 - - - 68,90 6,90 62,00 - 4 (ha brutto) 49,20 297,56 - - 346,76 8,20 212,13 126,43 5 (ha brutto) ------6 (ha brutto) 24,74 - - - 24,74 - - 24,74 Gesamt 194,37 314,43 - - 508,80 83,50 274,13 151,17 Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Hamburg-Randkreise

Stand: 25. Juli 2007 50 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Erläuterungen zu den Kategorien (linke Spalte): 1 = rechtsverbindlicher B-Plan (Bauland) 2 = B-Plan, der den Stand nach §33 (1) BauGB erreicht hat 3 = B-Plan, der den Stand nach §33 (1) BauGB noch nicht erreicht bzw. wieder verloren hat, bei dem die Erreichung dieses Standes innerhalb der nächsten 2 Jahre erwartet werden kann 4 = bekannt gemachter F-Plan 5 = F-Plan in Aufstellung 6 = nachrichtlich: informelle Planungen der Gemeinde (z.B. Gebietsentwicklungspläne, städtebauliche Rahmenpläne)

Im Vergleich der sechs Kreise besitzt der Kreis Dithmarschen mit 509 ha das größte Gewerbeflächenangebot. 84 ha sind kurzfristig verfügbar. 274 ha können innerhalb von 1 – 3 Jahren bereitgestellt werden und 151 ha verbleiben als sind langfristige An- gebotsreserve (vergleiche Tabelle 14).

3.4.6 Finanzkraft

Die Finanzkraft im Kreis Dithmarschen lag im Jahr 2004 mit 739,75 Euro je Einwohner sehr deutlich über dem Landesdurchschnitt (665,07 Euro je Einwohner). Im Jahr 2005 ist die durchschnittliche Finanzkraft im Land Schleswig-Holstein auf 636,29 Euro je Ein- wohner zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum hatten die Kreise Dithmarschen (von 739,75 auf 623,31 Euro je Einwohner) und Steinburg (von 805,49 auf 639,73 Euro je Einwohner) eine unverhältnismäßig hohe Abnahme zu verzeichnen. Im Kreis Nord- friesland ist dagegen die Finanzkraft je Einwohner auf 687,47 Euro angestiegen (ver- gleiche Tabelle 15 und Abbildung 35).

Tabelle 15: Finanzkraft Finanzkraft je Einwohner in den Vergleichskreisen und in Schleswig-Holstein Einwohner Finanzkraft* in Euro Schulden in 31.03.2004 je Einwohner Euro je Einwohner 31.12.2004 2004 2005 Kreis Dithmarschen 137.434 739,75 623,31 557 Kreis Steinburg 136.991 805,49 639,73 626 Kreis Pinneberg 297.440 689,20 671,07 728 Kreis Nordfriesland 166.446 624,69 687,47 1.091 Schleswig-Holstein 2.824.107 665,07 636,29 987 * Die Finanzkraft ist wie folgt berechnet: Steuerkraft zuzüglich Gemeindeschlüsselzuweisun- gen abzüglich Finanzausgleichsumlage

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Stand: 25. Juli 2007 51 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Abbildung 35: Finanzkraft in den Vergleichskreisen

Vergleich der Finanzkraft in Euro je Einwohner 2004 und 2005

900 800 700 600 500 2004

Euro 400 2005 300 200 100 0 Kreis Kreis Steinburg Kreis Pinneberg Kreis Schleswig- Dithmarschen Nordfriesland Holstein

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Der Stand der Schulden in Euro je Einwohner mit Stand vom 31.12.2004 lag im Kreis Dithmarschen mit 557 Euro bei der vergleichenden Betrachtung am niedrigsten. Die durchschnittliche Schuldenbelastung hat in Schleswig-Holstein insgesamt zum glei- chen Zeitpunkt 987 Euro je Einwohner betragen (vergleiche Tabelle 15 und Abbil- dung 36).

Abbildung 36: Schuldenstand in den Vergleichskreisen

Vergleich der Schulden je Einwohner zum 31.12.2004

1200 1.091 987 1000 Kreis Dithmarschen 728 800 626 Kreis Steinburg 557 600 Kreis Pinneberg

400 Kreis Nordfriesland

200 Schleswig-Holstein

0

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Laut einer 2007 veröffentlichten Studie der BertelsmannStiftung hatten die Kommu- nen im Land Schleswig-Holstein im bundesweiten Vergleich die niedrigste Pro-Kopf- Verschuldung. Mit Stand 31.12.2005 betrug die kommunale Schuldenlast in Schles- wig-Holstein 2.031 Euro. Schlusslicht des Vergleich ist Mecklenburg-Vorpommern mit 4.645 Euro (Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Fachserien 14, Reihe 5, 2005).

Stand: 25. Juli 2007 52 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.4.7 Stärken und Schwächen „Wirtschaft“

Stärken Schwächen

+ Überdurchschnittliche Entwicklung der - Kleinteilige Wirtschaftsstruktur (KMU) BWS, dadurch Stärkung der Wirt- - Niedrige Produktivität im ländlichen schaftskraft Raum + Tourismus von herausragender regio- - Gefahr für Arbeitsplätze nalwirtschaftlicher Bedeutung, v.a. an der Küste - Sinkende Kaufkraft + Strukturwandel in der Elektrizitätswirt- - Rückläufige BWS im sekundären Sek- schaft durch zunehmenden Einsatz tor, dadurch fehlende Breite der Wirt- von erneuerbaren Energien, dabei ist schaftsstruktur Schleswig-Holstein ein weltweitführen- - Hohe Abhängigkeit vom Dienstleis- der Standort zur Windenergieerzeu- tungsbereich gung - Unterdurchschnittliche Produktivität im + Starker Ausbau der Gesundheitsbran- Dienstleistungssektor che als Wirtschaftszweig - Erheblicher Anpassungsdruck im Er- + Innerhalb des gesamten verarbeiten- nährungsgewerbe durch Marktmacht den Gewerbes gilt Nahrungs- und der Handelsunternehmen Genussmittelgewerbe als bedeuten- der Wirtschaftszweig - Probleme durch weitere Konversion und Rückbau öffentliche Verwaltung + Industriestandort Brunsbüttel - Belastung von Umwelt und Natur + Regionalmanagement ChemCoast durch Tourismuskonzentration (z.B. + Gewerbepark Heide / Hemmingstedt durch hohes Verkehrsaufkommen) + Windpark Kaiser-Wilhelm-Koog, Wind- - Starke Abhängigkeit vom Tourismus in test GmbH; Windindustrie einzelnen Gemeinden + Fachhochschule Westküste (FHW) - Fehlende Ausgewogenheit der Bran- chen- und Größenstruktur + Forschungs- und Technologiezentrum Büsum (FTZ) - Kaum Ansätze für Clusterbildung + Westküstenklinikum - Weggang Fachbereich Maschinen- bau FHW + Ansiedlung großer Ketten im Lebens- mittel- und Elektronik-Bereich - Schwache Kommunikation + Geringe Pro-Kopf-Verschuldung - Ungenügende Vernetzung und Ko- operationsbereitschaft

- Geringe Eigenkapitalquote im hiesi- gen Mittelstand - Liquiditätsprobleme bei schwierigen Marktbedingungen

Stand: 25. Juli 2007 53 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Chancen Risiken

+ Entflechtung der Tourismusströme - Wachsende Konkurrenz für den durch attraktive Angebote im Hinter- schleswig-holsteinischen Tourismus von land inländischen und ausländischen Rei- sezielen + Erschließung zusätzlicher Marktseg- mente im Tourismus wie z.B. Touristi- - Stagnierende bzw. zurückgehende sche Schlechtwetterangebote im Hin- Reiseintensität der deutschen Bevölke- terland rung infolge sinkender Realeinkom- men + Förderung von kulturellen und um- weltpolitischen Maßnahmen mit touris- - Steigender internationaler Wettbe- tischer Bedeutung werbsdruck + Touristischspezifische Aus- und Weiter- - Industrie- und Gewerbestandorte bildung zur Steigerung der Qualität Brunsbüttel / Hemmingstedt von Dienstleistung und Service - Rückgang des Einzelhandels in Heide, + Stärkere Zusammenarbeit über Events Meldorf, Marne ... durch Verlagerung zur besseren Kommunikation der Att- in Gewerbegebiete raktivität des Kreises - Insolvenzen der KMU’s + Branchenspezifische Veranstaltungen - Unattraktive Nachfrageweite (Veralte- übers Jahr verteilt zur Erhöhung der rung der Konsumenten) Attraktivität der hiesigen Wirtschaft - Veränderungsmüdigkeit „Das war + Gemeinsame Marketing-Auftritte schon immer so ...“ + Zusammenarbeit der Wirtschaftsförde- rungseinrichtungen in der Metropolre- gion Hamburg + Hafen Brunsbüttel + Marikultur + Bildung und Qualifizierung

Stand: 25. Juli 2007 54 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.5 Beschäftigung

3.5.1 Entwicklung der Beschäftigung

Im Kreis Dithmarschen ist Anzahl der Erwerbstätigen von 35.698 im Jahr 2000 auf 32.509 im Jahr 2005 deutlich zurückgegangen (vergleiche Tabelle 16). Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist damit bereits unter das Niveau des Jah- res 1987 gesunken. Der Rückgang in diesem Zeitraum fiel in Dithmarschen (minus 8,93 %) deutlich auffälliger aus als im Landesdurchschnitt (minus 5,97 %).

Tabelle 16: Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten am Arbeitsort 1987 – 2005 Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort 1987 - 2005 - jeweils zum 30.06. -

Verände- Gebiet 1987 1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 rung 2000 – 2005 in %* Kreis 32.564 34.356 35.958 35.698 35.246 35.074 33.539 32.771 32.509 - 8,93 Dithmarschen Kreis 32.501 33.967 34.937 34.682 34.191 34.019 33.038 32.303 31.334 - 9,65 Steinburg Kreis 69.708 72.429 74.822 78.674 78.942 77.917 76.523 75.990 74.575 - 5,21 Pinneberg Kreis 43.244 45.055 47.725 47.817 47.404 47.652 46.243 45.650 45.259 - 5,35 Nordfriesland Schleswig- 734.318 779.909 819.149 819.501 819.127 813.959 793.404 779.453 770.564 - 5,97 Holstein Quelle: Bundesagentur für Arbeit/Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Von 1987 bis 1995 ist die Beschäftigtenzahl im Kreis Dithmarschen um 10,42 % ange- stiegen. In Schleswig-Holstein betrug das Wachstum insgesamt sogar 11,55 %. Dieser positive Trend hat sich zwischen 1995 und 2000 nur im Kreis Pinneberg fortgesetzt. Während in Schleswig-Holstein die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Zeitraum kon- stant blieb, hat in den Kreisen Dithmarschen und Steinburg bereits die Abnahme der sozialversichungspflichtig Beschäftigten eingesetzt. Erst im Jahr 2005 hat sich der Be- schäftigtenrückgang im Kreis Dithmarschen auf –0,8 % verringert. In Schleswig- Holstein waren es 2005 noch 1,14 % und im Kreis Steinburg sogar – 3 %. In den Vorjah- ren lagen die Rückgangsquoten in der Regel deutlich über dem Landesdurchschnitt (vergleiche Tabelle 17 und Abbildung 37).

Tabelle 17: Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten am Arbeitsort 1987 – 2005 - jeweils zum 30.06. - Veränderung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort in %

1990* 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Kreis Dithmarschen 5,50 4,66 -0,72 -1,27 -0,49 -4,38 -2,29 -0,80 Kreis Steinburg 4,51 2,86 -0,73 -1,42 -0,50 -2,88 -2,22 -3,00 Kreis Pinneberg 3,90 3,30 5,15 0,34 -1,30 -1,79 -0,70 -1,86 Kreis Nordfriesland 4,19 5,93 0,19 -0,86 0,52 -2,96 -1,28 -0,86 Schleswig-Holstein 6,21 5,03 0,04 -0,05 -0,63 -2,53 -1,76 -1,14 Quelle: Bundesagentur für Arbeit/Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Stand: 25. Juli 2007 55 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Abbildung 37: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwi- schen 1987 und 2005

Veränderung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort in %

8,00

6,00 1990* 4,00 1995 2000 2,00 2001 0,00 2002 Prozent -2,00 Kreis Kreis Steinburg Kreis Pinneberg Kreis Schleswig- 2003 Dithmarschen Nordfriesland Holstein 2004 -4,00 2005 -6,00

Quelle: Bundesagentur für Arbeit/Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen und Männer

Tabelle 18: Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 2000 und 2005 nach Geschlechtern Vergleich sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort nach Geschlechtern 2000/2005 Männer Frauen Insgesamt 2000 2005 2000 2005 2000 2005 Kreis Dithmarschen 20.356 18.036 15.342 14.473 35.698 32.509 Kreis Steinburg 19.428 16.973 15.254 14.361 34.682 31.334 Kreis Pinneberg 43.189 40.251 35.485 34.324 78.674 74.575 Kreis Nordfriesland 25.343 23.505 22.474 21.754 47.817 45.259 Schleswig-Holstein 442.783 406.583 376.718 363.981 819.501 770.564 Quelle: Bundesagentur für Arbeit / Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Tabelle 19: Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 2000 und 2005 nach Geschlechtern Vergleich sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort nach Geschlechtern 2000/2005 in Prozent Männer Frauen 2000 2005 2000 2005 Kreis Dithmarschen 57,02 55,48 42,98 44,52 Kreis Steinburg 56,02 54,17 43,98 45,83 Kreis Pinneberg 54,90 53,97 45,10 46,03 Kreis Nordfriesland 53,00 51,93 47,00 48,07 Schleswig-Holstein 54,03 52,76 45,97 47,24 Quelle: Bundesagentur für Arbeit / Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, eigene Berechnung

Stand: 25. Juli 2007 56 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Im Jahr 2000 waren im Kreis Dithmarschen 20.356 Männer und 15.342 Frauen sozial- versicherungspflichtig beschäftigt. Nach dem Rückgang waren es im Jahr 2005 noch 18.036 Männer und 14.473 Frauen. Auch wenn der Anteil der Frauen an den Beschäf- tigten damit von 42,98 % auf 44,52 % angestiegen ist, weist der Kreis Dithmarschen im Vergleich der vier Kreise die niedrigste Quote auf. Im Durchschnitt liegt der Anteil der weiblichen Beschäftigten in Schleswig-Holstein bei 47,24 % (vergleiche Tabellen 18 und 19 sowie Abbildung 38).

Abbildung 38: Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 2000 und 2005 nach Geschlechtern

Vergleich sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort nach Geschlechtern 2000/2005 45000 40000

35000 Männer 2000 30000 Männer 2005

SvB 25000 Frauen 2000 20000 Frauen 2005 15000 10000 Kreis Kreis Steinburg Kreis Kreis Dithmarschen Pinneberg Nordfriesland Quelle: Bundesagentur für Arbeit / Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Teilzeitbeschäftigte

Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten ist von 14,18 % im Jahr 2000 auf 17,75 % im Jahr 2005 gestiegen. Damit liegt die Teilzeitquote in Dithmarschen in etwa im Bereich der Nachbarkreise, aber insgesamt unter dem Landesdurchschnitt (19,04 %) (vergleiche Tabelle 20).

Tabelle 20: Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeits- ort zwischen 2000 und 2005 darunter Teilzeitbeschäftigte

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte - darunter Teilzeitbeschäftigte am Arbeitsort zum 30.06. 2000 2005 darunter Teilzeitbeschäftigte darunter Teilzeitbeschäftigte davon davon

insgesamt insgesamt Teilzeitquote Männer Frauen insgesamt insgesamt Teilzeitquote Männer Frauen Anzahlin % Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in % Kreis Dithmarschen 35.698 5.062 14,18 447 4.615 12,93 32.509 5.771 17,75 691 5.080 15,63 Kreis Steinburg 34.682 5.634 16,24 716 4.918 14,18 31.334 5.833 18,62 799 5.034 16,07 Kreis Pinneberg 78.674 12.271 15,60 1.286 10.985 13,96 74.575 12.953 17,37 1.531 11.422 15,32 Kreis Nordfriesland 47.817 7.146 14,94 757 6.389 13,36 45.259 8.017 17,71 1.057 6.960 15,38 Land Schleswig- Holstein 819.501 135.754 16,57 16.465 119.289 14,56 770.564 146.707 19,04 21.004 125.703 16,31 Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Stand: 25. Juli 2007 57 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsabteilungen

Die negative Entwicklung der Erwerbtätigenzahl im Kreis Dithmarschen lässt sich hauptsächlich auf die deutlichen Rückgänge im produzierenden Gewerbe (1995 bis 2005 minus 37,81 %) sowie Landwirtschaft und Fischerei (1995 bis 2005 minus 10,11 %) zurückführen (vergleiche Tabelle 21). Die Abnahme im produzierenden Gewerbe lag in den übrigen Kreisen im Bereich des Landesdurchschnitts (minus 29,54 %). Im Be- reich Landwirtschaft und Fischerei rangiert Dithmarschen unter dem Landesdurch- schnitt (minus 14,78 %). In den Kreisen Steinburg (minus 23,21 %) und Pinneberg (minus 26,60 %) waren deutlich höhere Rückgänge zu verzeichnen. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich Handel, Gastge- werbe und Verkehr um 35,84 % gestiegen. Diese Steigerung wird lediglich im Kreis Nordfriesland mit 65,45 % übertroffen. Der Anstieg liegt im Landesdurchschnitt bei 22,9 %.

Tabelle 21: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsberei- chen Sozialversicherungpflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen zum 30.06. Gebiet Jahr Produzierendes Handel, Gast- Übrige Land- u. Forst- insgesamt Gewerbe gewerbe Dienst- wirtschaft; Fi- und Verkehr leistungen scherei Kreis Dith- 1995 14.933 6.287 13.660 1.078 35.958 marschen 2005 9.287 8.540 13.713 969 32.509 Entw. In % -37,81 35,84 0,39 -10,11 -9,59 Kreis Stein- 1995 14.768 6.078 13.156 935 34.937 burg 2005 10.334 6.695 13.587 718 31.334 Entw. In % -30,02 10,15 3,28 -23,21 -10,31 Kreis Pin- 1995 29.036 18.630 23.837 3.319 74.822 neberg 2005 24.071 23.347 24.721 2.436 74.575 Entw. In % -17,10 25,32 3,71 -26,60 -0,33 Kreis Nord- 1995 11.663 10.189 24.747 1.126 47.725 friesland 2005 8.375 15.941 19.871 1.072 45.259 Entw. In % -28,19 56,45 -19,70 -4,80 -5,17 Land 1995 288285 177083 336820 16961 819149 Schleswig- 2005 203.118 217.627 335.364 14.455 770564 Holstein Entw. In % -29,54 22,90 -0,43 -14,78 -5,93 Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Im landesweiten Vergleich der Erwerbstätigkeit nach Wirtschaftssektoren ist deutlich zu erkennen, dass im Kreis Dithmarschen überdurchschnittlich viele Erwerbstätige im primären Sektor (6,6 % gegenüber 3,5 %) und auch im sekundären Sektor (24,1 % ge- genüber 21,1 %) tätig sind. Dagegen liegt der Anteil der Erwerbstätigen im tertiären Sektor mit 69,3 % sehr deutlich unter dem Landesdurchschnitt (75,5 %). Mit einer Selbstständigenquote von 15,2 % liegt der Kreis Dithmarschen über dem Landes- durchschnitt (12,2 %), in etwa aber im Durchschnitt der schleswig-holsteinischen Krei- se.

Stand: 25. Juli 2007 58 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Tabelle 22: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Kreis Dithmarschen nach Wirtschaftsabteilungen

SvB nach Wirtschaftsabteilungen in Dithmarschen zum 30.06. 1995 2005 Veränderung abs. % abs. % abs. % Produzierendes 14.933 41,53 9.287 28,57 -5.646 -37,81 Gewerbe Handel, Gastgewerbe 6.287 17,48 8.540 26,27 2.253 35,84 und Verkehr Übrige Dienstleistun- 13.660 37,99 13.713 42,18 53 0,39 gen Land- und Forstwirt- 1.078 3,00 969 2,98 -109 -10,11 schaft; Fischerei insgesamt 35.958 100,00 32.509 100,00 -3.449 -9,59

Quelle: Statistisches Landesamt

Abbildung 39: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Kreis Dithmarschen nach Wirtschaftsabteilungen

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsabteilungen Kreis Dithmarschen

Land- und 100% Forstwirtschaft; 80% Fischerei übrige 60% Dienstleistungen

40% Handel und Verkehr 20%

0% Produzierendes 1990 1995 2000 2005 Gewerbe

Quelle: Statistisches Landesamt

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den Städten und Ämtern

Betrachtet man die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Städten, der amtsfreien Gemeinde Friedrichskoog und den Ämtern des Kreises Dith- marschen zwischen den Jahren 2000 und 2005, sind überwiegend deutliche Rück- gänge zu erkennen. Insbesondere in der Stadt Heide, der Stadt Meldorf und im Amt KLG Büsum sind die Rückgänge extrem hoch. Lediglich im Amt KLG Wesselburen hat im gleichen Zeitraum die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 52, dies entspricht 17,45 %, zugenommen. In den Städten Brunsbüttel, Marne und im Amt KLG Meldorf-Land ist die Beschäftigtenzahl nahezu konstant geblieben (vergleiche Tabelle 24).

Stand: 25. Juli 2007 59 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Tabelle 23: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06.2005 am Wohn-/Arbeitsort Stadt / Amt / Gemeinde Sozialversicherungs- Wohnort Einpendler Auspendler pflichtig Beschäftigte gleich am Arbeitsort Arbeitsort Stadt Brunsbüttel 6.038 2.468 3.570 1.625 Stadt Heide 9.368 2.866 6.502 2.496 Stadt Marne 1.975 593 1.382 1.058 Stadt Meldorf 2.969 822 2.147 1.147 Stadt Wesselburen 512 180 332 614 Gemeinde Friedrichskoog 491 227 264 427 Amt Albersdorf 1.048 487 561 1.584 Amt Büsum 1.868 921 947 575 Amt Burg-Süderhastedt 866 529 337 2.252 Amt Eddelak-St.Michaelisdonn 683 311 372 1.634 Amt Heide-Land 1.571 446 1.125 2.401 Amt Hennstedt 547 282 265 1.349 Amt Lunden 891 313 578 922 Amt Marne-Land 319 122 197 1.406 Amt Meldorf-Land 942 320 622 2.135 Amt Tellingstedt 1.037 512 525 1.666 Amt Weddingstedt 1.034 225 809 1.544 Amt Wesselburen 350 125 225 673

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Tabelle 24: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Ar- beitsort zwischen 2000 und 2005 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2000 und 2005 Veränderung 2000 zu 2005 30.06.2000 30.06.2005 absolut in % Stadt Brunsbüttel 6.107 6.038 -69 -1,13 Stadt Heide 10.478 9.368 -1.110 -10,59 Stadt Marne 1.998 1.975 -23 -1,15 Stadt Meldorf 3.577 2.969 -608 -17,00 Stadt Wesselburen 595 512 -83 -13,95 Gemeinde Friedrichskoog 543 491 -52 -9,58 Amt Albersdorf 1.242 1.048 -194 -15,62 Amt Büsum 2.262 1.868 -394 -17,42 Amt Burg-Süderhastedt 1.032 866 -166 -16,09 Amt Eddelak-St.Michaelisdonn 766 683 -83 -10,84 Amt Heide-Land 1.660 1.571 -89 -5,36 Amt Hennstedt 562 547 -15 -2,67 -Amt Lunden 928 891 -37 -3,99 Amt Marne-Land 360 319 -41 -11,39 Amt Meldorf-Land 942 942 0 0,00 Amt Tellingstedt 1.134 1.037 -97 -8,55 Amt Weddingstedt 1.214 1.034 -180 -14,83 Amt Wesselburen 298 350 52 17,45 Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Stand: 25. Juli 2007 60 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.5.2 Zukünftige Entwicklungstrends

Für die Abschätzung der zukünftigen Entwicklungstrends des Humankapitalbestandes ist nicht nur die Struktur der gegenwärtig Beschäftigten von Relevanz, sondern vor allem das Potenzial der zukünftigen Erwerbspersonen. Dass heißt: Die zukünftige Be- schäftigtenentwicklung wird maßgeblich von der Bevölkerungsentwicklung beein- flusst. Dabei sind drei grundlegende Entwicklungstendenzen absehbar:

- Nachwuchslücke - Qualitativer Fachkräftemangel - Sockelarbeitslosigkeit

Es ist Aufgabe der regionalen Wirtschaftspolitik, sich frühzeitig strategisch auf diese Entwicklungstendenzen einzustellen.

Neben diesen grundsätzlichen Herausforderungen wird es für den Kreis Dithmarschen entscheidend sein, wie neue zukunftsfähige Arbeitsfelder erschlossen werden kön- nen. Schon heute deuten sich in den Bereichen Logistik, erneuerbare Energien, Mari- kultur Entwicklungspotenziale an. Dabei wird die räumliche Nähe zu Hamburg eine wesentliche Rolle spielen. Der Strukturwandel im primären Sektor wird sich weiter fort- setzen.

Stand: 25. Juli 2007 61 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.6 Arbeitsmarkt

3.6.1 Arbeitsmarkt und Einkommen

Im ländlichen Raum, besonders aber im Kreis Dithmarschen (14.918 Euro; Stand 2002) liegt das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte unter dem Landesdurch- schnitt (16.185 Euro). Analog dazu belief sich 2002 das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner im Kreis Dithmarschen auf 22.500 Euro. In Schleswig-Holstein waren dies 23.300 Euro und im Kreis Pinneberg sogar 25.100 Euro. Obwohl die Lebenshaltungs- kosten auf dem Land meist geringer sind als in städtischen Regionen, verfügen die Einwohner über weniger Kaufkraft. Zunehmend sinkende Einkommen führen dabei zu Wohlstandsverlusten und tragen letztendlich zu einer geringeren Lebensqualität bei.

Tabelle 25: Indikatoren zur Arbeitsmarkt- und Einkommenssituation Indikatoren zur Beschreibung der Arbeitsmarkt- und Einkommenssituation Arbeitslo- Arbeitslo- Sozial- BIP in Verfügba- Entwick Pend- Anteil Anzahl der senquote senquote hilfe- 1000 res Ein- lung lersal- der Frauen je (bezogen (bezogen emp- Euro kommen der SvB do je Fern- 100 Män- auf alle auf alle fänger pro der priva- 19 95 bis 1000 pendler ner in der abhängi- abhängi- je 1000 Ein- ten Haus- 2002 in SvB am an Alters- gen Er- gen Er- Ein- woh- halte in % Ar- allen gruppe werbsper- werbsper- woh- ner Euro je beitsort SvB der 18- bis sonen) sonen) ner 2002 Einwohner 2002 2003 in 30jährigen 12/2004 03/2005 2003 2002 % 2002 Kreis Dithmarschen 14,1 17,2 40 22,5 14.918 -2,5 -136 16,63 92 Kreis Steinburg 12,6 14,6 35 23,5 15.324 -2,6 -252 23,60 95 Kreis Pinneberg 9,9 12,4 36 25,1 18.516 4,1 -303 7,61 99 Kreis Nordfriesland 13,0 12,4 34 23,3 15.260 -0,2 -41 13,19 94 Schleswig-Holstein 11,8 13,8 43 23,3 16.185 -0,6 -94 11,90 98 Quelle: Statistisches Landesamt und Bundesagentur für Arbeit

Der Anteil der Fernpendler an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) ist ein Kennzeichen von Arbeitsplatzdefiziten, aber auch ein Ausdruck der Attraktivität von Wohn- und Lebensbedingungen, gerade in ländlichen Gebieten. In den schles- wig-holsteinischen Kreisen pendeln viele Erwerbstätige über weite Strecken. Dies weist zum einen auf eine hohe Flexibilität der Arbeitnehmer und eine gute Verkehrs- infrastruktur hin, zum anderen kommt es dabei auch zu einem enormen Ressourcen- verbrauch, vor allem von Energie und Zeit. Im Kreis Dithmarschen lag der Anteil der Fernpendler an allen SvB im Jahr 2003 mit 16,63 % über dem Landesdurchschnitt von 11,90 % (vergleiche Tabelle 25).

Der zunehmende Mangel an Fachkräften und höher qualifizierten Arbeitskräften im ländlichen Raum führt dazu, dass diese ansiedlungswilligen Unternehmen nicht zur Verfügung stehen. Das Vorhandensein qualifizierter Arbeitskräfte ist ein wesentlicher Standortfaktor für Ansiedlungsentscheidungen. Darüber hinaus gibt es empirische Befunde, dass gerade in strukturschwachen Regionen überproportional Frauen ab- wandern, weil ihre Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich schlechter als die der Männer sind. Damit fehlen in solchen Regionen potenzielle Mütter, was ein Frühindikator für weitere Bevölkerungsverluste ist. Dieser Tendenz, die eine eindeutige Schwäche des ländlichen Raumes darstellt, ist zwingend entgegen zu wirken. In Dithmarschen kamen 2002 auf je 100 Männer in der Altersgruppe der 18- bis 30jährigen nur 92 Frauen – in Schleswig-Holstein waren dies 98 Frauen (vergleiche Tabelle 25).

Stand: 25. Juli 2007 62 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.6.2 Entwicklung des Arbeitsmarktes

Die Entwicklung der nationalen Konjunktur und deren Auswirkungen auf die regiona- le Ebene lässt sich unter anderem an den Arbeitsmarktzahlen ablesen. Die Arbeitslo- sigkeit bewegt sich im Kreis Dithmarschen im schleswig-holsteinischen Vergleich durchgängig auf einem relativ hohen Niveau. In Schleswig-Holstein weisen im Ver- gleichsjahr 2005 lediglich die vier kreisfreien Städte eine höhere Arbeitslosenquote als Dithmarschen auf. Der Kreis Dithmarschen liegt mit einer Arbeitslosenquote von 13,3 % deutlich über den übrigen schleswig-holsteinischen Kreisen. In Richtung der Freien und Hansestadt Hamburg nimmt dagegen die Arbeitslosenquote der schles- wig-holsteinischen Kreise sukzessive ab. Die niedrige Arbeitslosigkeit der verglichen Kreise weist der Kreis Pinneberg mit 9,2 % auf, der Kreis Stormarn hat insgesamt die niedrigste Arbeitslosigkeit. Die Arbeitsquote des Kreises Dithmarschen (13,3 %) lag im Jahr 2005 2,4 % Punkte über dem schleswig-holsteinischen Durchschnitt und nur ge- ringfügig über dem Bundesdurchschnitt (13,0 %). Letzterer ist allerdings durch die rela- tiv hohe Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern bestimmt.

Tabelle 26: Arbeitslosenquote der Jahre 1990, 1995, 2000 und 2005 Arbeitslosenquoten 1990 1995 2000 2005 * Kreis Dithmarschen 10,3 9,7 10,3 13,3 Kreis Steinburg 9,5 8,4 9,5 10,3 Kreis Pinneberg 7,8 8,0 8,6 9,2 Kreis Nordfriesland 8,2 8,7 8,8 11,1 Schleswig-Holstein 9,6 9,1 9,5 10,9 Quelle: Statistisches Jahrbuch und *Agentur für Arbeit

Abbildung 40: Arbeitslosenquote der Jahre 1990, 1995, 2000 und 2005

Arbeitslosenquote der abhängig zivilen Erwerbspersonen für die Jahre 1990, 1995, 2000 und 2005 14 Kreis 13 Dithmarschen 12 Kreis 11 Steinburg

10 Kreis Prozent Pinneberg 9 8 Kreis Nordfriesland 7 Schleswig- 1990 1995 2000 2005 * Holstein

Quelle: Eigene Bearbeitung; Statistisches Jahrbuch und Agentur für Arbeit

Im Vergleich der Entwicklung der durchschnittlichen Arbeitslosenquoten zwischen 1990 und 2005 ist im Kreis Dithmarschen eine ähnliche Entwicklung wie im Kreis Stein- burg und im Land Schleswig-Holstein zu erkennen. Allerdings steigt die Arbeitslosen- quote zwischen den Jahren 2000 und 2005 unverhältnismäßig hoch um 3,0 % an. Die niedrigste Arbeitslosenquote bestand in allen Kreisen und auch in Schleswig-Holstein im Jahr 1991. Auch hier lag der Kreis Dithmarschen (mit 8,1 %) vor den Kreisen Nord- friesland (7,7 %), Steinburg (6,5 %) und Pinneberg (5,4 %) (vergleiche Tabelle 26).

Stand: 25. Juli 2007 63 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Abbildung 41: Veränderungen der Arbeitslosenquoten zwischen 1990 und 2005

Veränderungen der Arbeitslosenquoten von 1990 - 2005 in Fünfjahresschritten

3,5 3,0 3,0 2,3 2,5 2,0 1,4 1995 1,5 1,1 0,8 1,0 0,6 0,6 0,6 2000 0,5 0,4 Prozent 0,5 0,2 0,1 2005 0,0 -0,5 Kreis Dithmarschen Kreis Steinburg Kreis Pinneberg Kreis Nordfriesland Schleswig-Holstein -1,0 -0,6 -0,5 -1,5 -1,1 Quelle: Eigene Bearbeitung; Statistisches Jahrbuch und Agentur für Arbeit

Der Vergleich der Entwicklung der durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 2003 bis 2006 bestätigt das gleichbleibende hohe Niveau der Arbeitslosigkeit im Kreis Dithmar- schen. Während die Arbeitslosenquote von 2003 auf 2004 in Schleswig-Holstein insge- samt leicht gestiegen ist, war im Kreis Dithmarschen im Jahr 2005 mit 2,6 % ein unver- hältnismäßig hoher Anstieg zu verzeichnen. Im Jahr 2006 war wieder das Niveau des Jahres 2004 erreicht. Ausschlaggebend für diese kurzfristigen Schwankungen waren vor allem auch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen (vergleiche Tabelle 27 und Ab- bildung 42).

Tabelle 27: Durchschnittliche Arbeitslosenquoten 2003 und 2006 Jahresdurchschnitt Arbeitslosenquote 2003 - 2006 2003 2004 2005 2006 Kreis Dithmarschen 10,5 11,1 13,7 11,8 Kreis Steinburg 10,4 11,0 11,6 9,8 Kreis Pinneberg 8,8 8,7 10,1 8,2 Kreis Nordfriesland 9,1 9,2 10,1 10,0 Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Abbildung 42: Durchschnittliche Arbeitslosenquote 2003 und 2006

Jahresdurchschnitt Arbeitslosenquote 2003 - 2006

14,0

13,0 Kreis 12,0 Dithmarschen

Kreis Steinburg 11,0

Prozent 10,0 Kreis Pinneberg 9,0 Kreis 8,0 Nordfriesland 7,0 Quelle: Bundesagentur 2003 2004 2005 2006 für Arbeit

Stand: 25. Juli 2007 64 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Die aktuellen Zahlen aus dem Jahre 2006 Tabelle 28: Arbeitslosigkeit Ja- zeigen insgesamt eine deutliche Entspan- nuar bis Dezember nung auf dem Arbeitsmarkt. Die Haupt- 2006 gründe für diese Entwicklungen liegen in Kreis Dithmarschen der bis 2004/2005 deutschlandweit stag- Arbeitslose und Arbeitslosenquote nierenden Wirtschaftskonjunktur und den Bestand Arbeitslosen- im Jahr 2006 begonnenen konjunkturellen Arbeitslose quote Aufschwung. Im Kreis Dithmarschen hat Jan 06 9.093 14,1 sich die Zahl der Erwerbslosen im vergan- Feb 06 8.985 13,9 genen Jahr gegenüber 2005 um 1.112 Mrz 06 8.797 13,7 Personen reduziert, die Quote sank auf 5,8 Apr 06 8.343 12,9 %. Die Ursachen dafür waren neben dem Mai 06 7.702 11,6 Konjunkturaufschwung eine Saisonverlän- Jun 06 7.411 11,2 gerung durch den milden Winter. Jul 06 7.513 11,3 Daneben hat sich die Zahl der Arbeitslo- Aug 06 7.501 11,3 sen durch Bildungs- und Qualifizierungs- Sep 06 7.042 10,6 maßnahmen um 4.065 reduziert. Damit Okt 06 6.828 10,3 wurden 610 Arbeitslose mehr in Maßnah- Nov 06 6.797 10,2 men geschult als 2005. Zusätzlich hat die Dez 06 6.935 10,4 Umstellung des Schlechtwettergeldes im Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Arbeitslosenquote im Jahr 2006 im Kreis Baugewerbe auf das Saison- Dithmarschen Kurzarbeitergeld zur Sen- 16 kung der Arbeitslosenzahlen 14 beigetragen, da die Hand- 12 werker somit aus der Arbeits- 10 losenstatistik herausfallen. Im 8

Jul 06 Januar 2007 ist die Arbeitslo- Mrz 06 Mrz 06 Apr Jun 06 Jan 06 Okt 06 Mai 06 Mai Dez 06 Feb 06 06 Aug Sep 06 Nov 06 Nov Prozent 6 senquote wieder auf 11,3 % 4 angestiegen, lag damit aber 2 2,8 %punkte unter dem Vor- 0 jahresmonat.

Abbildung 43: Arbeitslosigkeit Januar bis Dezember 2006 Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Die Arbeitslosenquote im Kreis Dithmarschen schwankt im Jahresverlauf saisonbe- dingt stark. Zwischen Januar 2006 (14,1 %) und Juni 2006 (11,2 %) sank die Quote um 2,9 %punkte. Dies belegt insbesondere die sehr starke wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für den Kreis Dithmarschen und seine Auswirkung auf die Beschäftigungs- struktur. Ebenfalls saisonalen Schwankungen unterworfen sind die Wirtschaftsberei- che Bau, Landwirtschaft und Fischerei.

Im Zuge der arbeitsmarktpolitischen Reformen (Hartz IV) ist die Arbeitslosenquote deutlich angestiegen, vor allem durch den geänderten Personenkreis. Diese Entwick- lung ist auf die Zusammenlegung der Arbeitslosen- und Sozialhilfe zurückzuführen. Das bedeutet, die Regionen, die bis 2004 einen hohen Anteil Sozialhilfeempfänger hatten, liegen jetzt mit ihrer Arbeitslosenquote weit über dem Landesdurchschnitt. Neben den kreisfreien Städten gehört vor allem der Kreis Dithmarschen zu diesen Problemgebieten.

Stand: 25. Juli 2007 65 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Die Arbeitslosenquote ist ein Ausdruck des vorhandenen Arbeitsplatzdefizits und der strukturellen Probleme. Liegt die Arbeitslosenquote über dem Landesdurchschnitt, bedeutet dies für diese Gebiete, wie z. B. den Kreisen Dithmarschen und Nordfries- land, eine Schwäche. Neben den allgemeinen Strukturproblemen müssen hier die betroffenen Kreise, Städte und Gemeinden besonders hohe Sozialkosten tragen.

3.6.3 Struktur der Arbeitslosenzahlen

Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen

Die nachfolgenden Tabellen 29 und 30 zeigen, dass die sich Arbeitslosigkeit ausge- wählter Personengruppen im Kreisvergleich nur unwesentlich unterscheidet. Auffal- lend ist der in den Kreises Dithmarschen und Nordfriesland im Vergleich zu den Kreises Steinburg und Pinneberg niedrigere Anteil arbeitsloser Frauen. Dementsprechend fällt in den beiden Westküstenkreisen der Anteil arbeitsloser Männer höher aus. Die Ausländerarbeitslosigkeit spielt lediglich im Kreis Pinneberg eine spürbare Rolle.

Tabelle 29: Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen 2005 Arbeitslosenquoten ausgewählter Personengruppen Stand Oktober 2005 Männer Frauen ohne Aus- unter 50 Jahre Langzeit- Schwer- Aus- bildung 25jährige und älter arbeitslose behinderte länder Kreis 54,7 45,3 41,9 14,2 21,1 34,9 3,5 5,2 Dithmarschen Kreis 52,7 47,3 41,0 11,8 20,9 39,4 3,1 6,4 Steinburg Kreis 51,4 48,6 41,8 13,0 24,3 38,2 4,3 16,6 Pinneberg Kreis 54,7 45,3 k.A. 14,7 24,4 k.A. k.A. 4,1 Nordfriesland Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Tabelle 30: Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen – Veränderungen 2004 - 2005 Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen - Veränderung gegenüber Vorjahr in % - Stand Oktober 2005 Ar- Männer Frauen ohne Aus- Jüngere 50 Jahre Langzeit- Schwer- Aus- beits- bildung unter 25 und älter arbeitslo- behinder- länder lose Jahren se te Kreis 14,7 3,1 32,8 39,5 30,5 9,2 9,0 3,1 36,7 Dithmarschen Kreis -3,0 -11,4 8,5 7,7 -15,2 -10,2 -7,1 -10,5 4,8 Steinburg Kreis 11,3 3,3 21,3 30,1 20,6 2,3 10,3 10,5 23,2 Pinneberg Kreis k.A. 0,6 23,7 k.A. 27,1 13,9 k.A. k.A. -5,0 Nordfriesland Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Der in Ziffer 3.6.2 dargestellte unverhältnismäßige Anstieg der Arbeitslosigkeit im Kreis Dithmarschen, aber auch im Kreis Pinneberg, von 2004 auf 2005 spiegelt sich bei den ausgewählten Personengruppen wieder. Während sich die Vergleichszahlen von Ok- tober 2004/2005 im Kreis Steinburg relativ positiv entwickelt haben, fällt die Entwick-

Stand: 25. Juli 2007 66 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“ lung in den drei übrigen Kreisen teilweise sehr negativ aus. Für den Kreis Dithmar- schen sind besonders hervorzuheben die erheblichen Steigerungen der Arbeitslosig- keit von Frauen (+ 32,8 %), Menschen ohne Ausbildung (+ 39,5 %) und Jüngerer unter 25 Jahren (+ 30,5 %). Aber auch der Anteil der Menschen, die 50 Jahre oder älter sind (+ 9,2 %) und der der Langzeitarbeitslosen (9,0 %) ist angestiegen (vergleiche Tabelle 30 und Abbildung 44).

Abbildung 44: Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen – Veränderungen 2004 - 2005

Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen - Veränderung gegenüber Vorjahr in % Stand Oktober 2005

36,7 4,8 Ausländer 23,2 -5,0 3,1 -10,5 Schwerbehinderte 10,5

9,0 -7,1 Langzeitarbeitslose 10,3

9,2 -10,2 50 Jahre und älter 2,3 13,9 Kreis Dithmarschen 30,5 -15,2 Kreis Steinburg Jüngere unter 25 Jahren 20,6 Kreis Pinneberg 27,1 39,5 Kreis Nordfriesland 7,7 ohne Ausbildung 30,1

32,8 8,5 Frauen 21,3 23,7 3,1 -11,4 Männer 3,3 0,6 14,7 -3,0 Arbeitslose 11,3

-20,0 -15,0 -10,0 -5,0 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0 45,0 Prozent

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Vergleich der Entwicklung 1995 und 2005

Die nachfolgenden Tabellen 31 und 32 sowie die Abbildungen 45, 46, 47 und 48 stel- len die Entwicklung der Arbeitslosigkeit insgesamt und ausgewählter Personengrup- pen zwischen Dezember 1995 und Dezember 2005 dar. Grundsätzlich ist für Dezem- ber 2005 das gegenüber Dezember 1995 in allen Kreisen höhere Niveau der Arbeits- losigkeit festzuhalten. In Dithmarschen ist die Arbeitslosenquote von 11,2 % um 3 Pro- zentpunkte auf 15,2 % angestiegen. In Schleswig-Holstein betrug der Zuwachs im gleichen Zeitraum 2,6 % (von 10,7 % auf 13,3 %).

Von insgesamt 5.564 Arbeitslosen im Kreis Dithmarschen waren im Dezember 1995 838 unter 25 Jahre, 256 ausländische Personen und 1.071 Langzeitarbeitslose. Analog zum Anstieg der Gesamtarbeitslosigkeit um 3.002 auf 8.566 Personen im Dezember 2005 ist die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren auf 1.103, der Ausländer auf 446 und der Langzeitarbeitslosen auf 2.773 angewachsen.

Stand: 25. Juli 2007 67 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Tabelle 31: Arbeitslosigkeit im Dezember 1995 Arbeitslose im Dezember 1995

Insgesamt Quote auf abhängig unter 25 Ausländer Langzeit- Erwerbstätige Jahre arbeitslose Kreis Dithmarschen 5.564 11,2 839 256 1.071 Kreis Steinburg 4.715 8,7 631 259 1.184 Kreis Pinneberg 10.618 8,4 1.283 1.320 3.104 Kreis Nordfriesland 6.394 10,7 911 380 1.133 Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Abbildung 45: Arbeitslosigkeit im Dezember 1995

Arbeitslose nach Gruppen Dezember 1995 11.000 10.618 Kreis 10.000 Dithmarschen 9.000 8.000 Kreis 7.000 6.394 Steinburg 6.000 5.564 5.000 4.715 Kreis 4.000 3.104 Arbeitslose Pinneberg 3.000

2.000 1.283 1.320 1.184 911 1.071 1.133 839 631 Kreis 1.000 256 259 380 0 Nordfriesland Insgesamt unter 25 Ausländer Langzeit- Jahre arbeitslose

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Tabelle 32: Arbeitslosigkeit im Dezember 2005 Arbeitslose im Dezember 2005

Insgesamt Quote auf abhängig unter 25 Ausländer Langzeit- Erwerbstätige Jahre arbeitslose Kreis Dithmarschen 8.566 15,2 1.103 446 2.773 Kreis Steinburg 6.971 11,6 788 460 2.710 Kreis Pinneberg 14.162 10,4 1.690 2.322 5.455 Kreis Nordfriesland 9.143 13,3 1.238 480 * keine Daten Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Stand: 25. Juli 2007 68 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Abbildung 46: Arbeitslosigkeit im Dezember 2005

Arbeitslose nach Gruppen Dezember 2005

15.000 Kreis 14.000 13.000 Dithmarschen 12.000 11.000 Kreis Steinburg 10.000 9.000 8.000 7.000 Kreis 6.000 Pinneberg

Arbeitslose 5.000 4.000 Kreis 3.000 2.000 Nordfriesland 1.000 0 Insgesamt unter 25 Ausländer Langzeit- Jahre arbeitslose

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Abbildung 47: Entwicklung der Arbeitslosengruppen in den Kreisen 1995 / 2005 Entwicklung der Arbeitslosengruppen in den Kreisen zwischen Dezember 1995 und Dezember 2005 3.900 3.600 3.300 Kreis 3.000 Dithmarschen 2.700 2.400 Kreis Steinburg 2.100 1.800 Kreis Pinneberg 1.500 1.200 900 Kreis 600 Nordfriesland 300 0 Insgesamt unter 25 Jahre Ausländer Langzeit- arbeitslose Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Abbildung 48: Entwicklung der Quote auf abhängig Erwerbstätige 1995 / 2005

Quote auf abhängig Erwerbstätige im Vergleich Dezember 1995/Dezember 2005

16 Quote auf abhängig 14 Erwerbstätige 12 1995

10 Quote auf 8 abhängig Erwerbstätige Prozent 6 11,2 15,2 8,7 11,6 8,4 10,4 10,7 13,3 2005 4

2

0 Kreis Dithmarschen Kreis Steinburg Kreis Pinneberg Kreis Nordfriesland Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Stand: 25. Juli 2007 69 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Arbeitslosigkeit von Frauen und Männern

Die grundsätzliche Verbesserung der Arbeitsmarktsituation im Vergleich des Monats Januar 2006/2007 hat sich nicht gleichmäßig auf die Veränderungen bei den Arbeits- losen Frauen und Männern ausgewirkt (vergleiche Tabelle 33 und Abbildung 49).

Tabelle 33: Arbeitslose Frauen im Januar 2007 im Vergleich zum Januar 2006 Arbeitslose Frauen Januar 2007 im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar 07 Januar 06 Arbeitslose Frauen Arbeitslose Frauen Veränderung absolut absolut in % Kreis Dithmarschen 3.493 3.852 -9,3 Kreis Steinburg 2.847 3.451 -17,5 Kreis Pinneberg 6.046 7.158 -15,5 Kreis Nordfriesland 4.459 4.470 -0,1 Schleswig-Holstein 64.308 72.984 -11,9 Quelle: Bundesagentur für Arbeit

In Dithmarschen lag der Rückgang arbeitsloser Frauen mit -9,3 % knapp unterhalb des Landesdurchschnittes (-11,9 %). Im Kreis Nordfriesland hat sich die Frauenarbeits- losigkeit dagegen nur um 0,1 % verbessert. Deutlich positiver haben sich diesbezüg- lich die Kreise Steinburg und Pinneberg entwickelt.

Abbildung 49: Arbeitslose Frauen im Januar 2007 im Vergleich zum Januar 2006

Arbeitslose Frauen - Januar 2007 - im Vergleich zum Vorjahresmonat

0,0 -2,0 -0,1 -4,0 -9,3 -11,9 -6,0 -8,0 -15,5 -10,0 -17,5 Prozent -12,0 -14,0 -16,0 -18,0 Kreis Dithmarschen Kreis Steinburg Kreis Pinneberg Kreis Nordfriesland Schleswig-Holstein

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Tabelle 34: Arbeitslose Frauen im September 2005 Anteil der Frauen an Arbeitslosengruppen September 2005

Anteil Frauen Anteil Frauen Anteil Frauen Anteil Frauen Anteil Frauen Anteil Frauen an allen an arbeitslo- an arbeitslosen an arbeitslosen an arbeits- an den Lang- Arbeitslosen sen Jugendli- Älteren ab 55 Ausländern losen Schwer- zeitarbeitslosen chen unter 25 Jahren behinderten Jahre Kreis Dithmarschen 45,4 42,8 43,9 47,2 35,2 35,8 Kreis Steinburg 47,5 42,7 43,9 43,4 41,9 41,4 Kreis Pinneberg 48,4 42,0 52,2 45,8 40,9 45,5 Kreis Nordfriesland 44,4 k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. Schleswig-Holstein 46,0 43,0 46,5 45,7 40,4 39,9 Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Stand: 25. Juli 2007 70 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Die vorstehende Tabelle 34 verdeutlicht, dass die Frauenarbeitslosigkeit im Septem- ber 2005 im Kreis Dithmarschen in den ausgewählten Personengruppen insgesamt leicht unter dem Durchschnitt in Schleswig-Holstein lag. Hervorzuheben sind ein et- was höherer Anteil ausländischer arbeitsloser Frauen, die über 5 %punkte geringere Quote arbeitsloser schwerbehinderter Frauen und der rund 3 %punkte geringere An- teil Frauen an den Langzeitarbeitslosen.

Die ungleichmäßigen Auswirkungen der allgemeinen Verbesserungen auf dem Ar- beitsmarkt auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit von Frauen und Männern liegt ins- besondere vor allem in deren unterschiedlichen Lebenssituationen. Insgesamt stehen weniger Frauen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. In ihrer Rolle als Mutter und Haus- frau sind die wenigsten Frauen arbeitssuchend gemeldet. Der hohe Anteil teilzeitbe- schäftigter Frauen resultiert dementsprechend aus dem Anspruch, die oben genann- ten Rollen mit einer Berufstätigkeit zu vereinbaren. Gerade auf die Teilzeitbeschäftig- ten wirken sich die bereits angesprochenen saisonalen Schwankungen besonders aus.

Die Situation der arbeitslosen Männer in Schleswig-Holstein hat sich im Vergleich zu den Frauen deutlich positiver entwickelt. Der Kreis Dithmarschen befindet sich mit 23,8 % auch hier im Bereich des schleswig-holsteinischen Durchschnitts. Auch bei den Männern hatte der Kreis Steinburg den höchsten Rückgang (-32,5 %) zu verzeichnen (vergleiche Tabelle 35 und Abbildung 50).

Tabelle 35: Arbeitslose Männer im Januar 2007 im Vergleich zum Januar 2006 Arbeitslose Männer Januar 2007 im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar 07 Januar 06 Arbeitslose Männer Arbeitslose Männer Veränderung absolut absolut in % Kreis Dithmarschen 3.997 5.244 -23,8 Kreis Steinburg 2.808 4.159 -32,5 Kreis Pinneberg 6.090 7.943 -23,3 Kreis Nordfriesland 4.464 5.830 -23,4 Schleswig-Holstein 69.132 89.810 -23,0 Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Abbildung 50: Arbeitslose Männer im Januar 2007 im Vergleich zum Januar 2006

Arbeitslose Männer Januar 2007 im Vergleich zum Vorjahresmonat

0,0 -5,0 -10,0 -23,8 -23,0 -15,0 -23,3 -23,4 -20,0 Prozent -32,5 -25,0 -30,0 -35,0 Kreis Dithmarschen Kreis Steinburg Kreis Pinneberg Kreis Nordfriesland Schleswig-Holstein Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Stand: 25. Juli 2007 71 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.6.4 Stärken und Schwächen „Arbeitsmarkt“

Stärken Schwächen

+ Positive Beschäftigtenentwicklung in - Unterdurchschnittliches Einkommen den Kreisen zwischen 1995 und 2005. um ländlichen Raum, dadurch sin- kende Kaufkraft und Wohlstand. + Geringe Lebenshaltungskosten im ländlichen Raum. - Höchste Arbeitslosigkeit gegenüber den übrigen schleswig-holsteinischen + Hohe räumliche Flexibilität der Ar- Kreisen. beitnehmer. - Hohe soziale Kosten durch Arbeitslo- + Vergleichsweise geringer Anteil ar- sigkeit. beitsloser Frauen. - Vergleichsweise hohe saisonale + Gute Verkehrsinfrastruktur Schwankungen der verfügbaren Ar- + Kreise als attraktive Wohnstandorte beitsplätze.

- Hohes Verkehrsaufkommen durch Pendlerströme, dieses bedingt einen hohen Ressourcenverbrauch (Energie und Zeit) und Umweltbelastung.

- Abwanderung der jungen und höher qualifizierten Bevölkerungsteile aus dem ländlichen Raum

Chancen Risiken

+ Ausgestaltung von Versorgungsein- - Sinkende Einkommen führen dabei zu richtungen, die der zunehmenden Wohlstandsverlusten und tragen letzt- Überalterung angepasst sind, bieten endlich zu einer geringeren Lebens- Einkommensalternativen und Ar- qualität bei. beitsplätze. - Fortsetzung des Personalabbaus im + Die verbessere konjunkturelle Lage, öffentlichen Dienst/Konversion. die Globalisierung und die EU- - Zurückgehende Beschäftigungsmög- Osterweiterung bieten für den ländli- lichkeiten für Geringqualifizierte. chen strukturierten Kreis Dithmar- schen die Möglichkeit zum Ausbau - Mangel an Fachkräften/ Höherqualifi- bestehender Märkte (Logistik, Ener- zierten; dadurch Verschlechterung gie) und neuer Märkte (regenerative der Standortbedingungen für ansied- Energien, Marikultur), letztes insbe- lungswillige Unternehmen. sondere auch im Zusammenwirken - Steigender Weiterbildungsbedarf, vor mit dem Forschungsbereich. allem bei ältern Beschäftigten. + Verbesserung der Standortfaktoren - Regionale Abhängigkeit von Großun- durch Qualifizierung von Arbeitskräf- ternehmen. ten in Schwerpunktbereichen. + Ausweitung von Kooperationen zwi- schen Hochschulen und Unterneh- men.

Stand: 25. Juli 2007 72 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.7 Bildung und Wissenschaft

3.7.1 Bildungsstandort Dithmarschen

Das Schulstandortnetz

Das Schulstandortsystem in Dithmarschen ist in der Vergangenheit stark auf zentrale Standorte konzentriert worden, so dass es in den letzten 10 Jahren nur wenige Schul- schließungen gegeben hat. Derzeit existiert eine Vielzahl von schulischen Kooperati- onen im Kreis Dithmarschen. Das gegenwärtige Schulstandortsystem ist das Ergebnis langer Anpassungsprozesse, welches letztlich zu einer tragfähigen Struktur geführt hat. Das heute vorzufindende Standortnetz ist erheblich durch die räumliche Vertei- lung der Schülerwohnsitze und bildungspolitische Entscheidungen beeinflusst wor- den.

Abbildung 51: Schulstandorte im Landkreis Dithmarschen im Schuljahr 2004/05

Quelle: Frank, Keno

Stand: 25. Juli 2007 73 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Im Kreisgebiet Dithmarschen gab es im Schuljahr 2004/05 72 öffentliche allgemein bildende Schulen an 39 Schulstandorten. Die Schulen werden von 23 verschiedenen Trägern verwaltet. Grundsätzlich sind die Gemeinden Träger der Grundschulen, Krei- se und zentrale Orte die von weiterführenden Schulen. Viele Gemeinden haben sich zu Schulverbänden zusammengeschlossen, wodurch die Anzahl der Schulträger sinkt. Allerdings befindet sich dieses System zur Zeit in einer Umbruchphase. Bei Betrach- tung der Schulstandorte fällt auf, dass insbesondere Grundschulen in zum Teil sehr kleinen Gemeinden vorhanden sind. Die weiterführenden Schulen konzentrieren sich ausschließlich auf die zentralen Orte.

Die Schulen im Kreisgebiet gliedern sich auf in:

• 6 Gymnasien, • 8 Realschulen, • 5 Realschulen mit Grund- und/oder Hauptschulteilen, • 5 Hauptschulen, • 4 Grund- und Hauptschulen, • 36 Grundschulen, • 7 Förderzentren, • 1 Geistigbehindertenschule.

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, 2005

Im Schuljahr 2004/05 wurden die Schulen von 17.895 Schülern besucht. Darunter wa- ren lediglich 424 Schüler mit einer anderen als der deutschen Staatsbürgerschaft Die- se konzentrierten sich vor allem auf die Städte des Kreises.

Die Schüler wurden im Schuljahr 2004/05 von insgesamt 1.175 Lehrern in 24.145 Wo- chenstunden unterrichtet. Die Gesamtschülerzahl teilt sich auf folgende Schularten auf:

• Gymnasium 3.701 Schüler, • Realschule 4.270 Schüler, • Hauptschule 2.737 Schüler, • Grundschule 6.542 Schüler, • Förderschule 477 Schüler, • Geistigbehindertenschule 168 Schüler,

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, 2005

An acht der 36 Grundschulen im Kreisgebiet wurde im Schuljahr 2004/05 jahrgangs- übergreifender Unterricht erteilt. An den weiterführenden Schulen im Kreisgebiet wurde an zwei Gymnasialstandorten in der Oberstufe jahrgangsübergreifend unter- richt. Im Schuljahr 2003/04 war an drei der Schulen eine offene Ganztagsschule an- geschlossen. Allerdings wurde an 22 Schulen ein Betreuungsangebot von zweiein- halb bis vier Stunden täglich für die Schüler angeboten.

Die Richtwerte für Schulen, wie vor allem Mindestschülerzahlen, stellen für die Schu- len in Dithmarschen eine wesentliche Maßgabe für die Aufrechterhaltung der Schu- len dar. Bei genauerer Betrachtung der einzelnen Schulen fällt auf, dass einige Schu- len die Mindestschülerzahlen unterschreiten. Insgesamt gab es im Schuljahr 2004/05:

Stand: 25. Juli 2007 74 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

• sechs Grundschulen, mit einer Schülerzahl von unter 60 Schülern, • eine Hauptschule, in der weniger als 90 Schüler unterrichtet wurden, • drei Realschulen, die die geforderte Zweizügigkeit nicht aufweisen konnten.

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, 2005

Anzumerken ist, dass Schulen, die die Mindestgrößen unterschreiten, entweder in Schulzentren zusammengefasst sind oder jahrgangsübergreifend unterrichten. Die gegenwärtige Belegsituation der Gymnasien ist gut; keines der sechs Gymnasien un- terschreitet die vorgegebenen Mindestschülerzahlen in der Sekundarstufe I. Die Schülerzahlen in der Sekundarstufe II werden von zwei der fünf Gymnasien nur knapp erreicht.

Die Struktur der Schulen in Dithmarschen ist durch eine Vielzahl kleiner Schulen ge- kennzeichnet, die dispers im Raum verteilt sind. Im ländlichen Raum sind vor allem Grundschulen, aber auch einige Haupt- und Realschulen vorhanden. Bezüglich der Einzugsgebiete der weiterführenden Schulen ist anzumerken, dass es aufgrund der zum Teil sehr großen Einzugsgebiete zu langen Schulwegen einiger Schüler kommt. Eine Besonderheit in der Schulstruktur des Kreises Dithmarschen ist das Fehlen von privaten Schulen und Gesamtschulen. Derzeit sind nach Aussagen der unteren Schulaufsichtsbehörde weder Privatschulen noch Gesamtschulen geplant. Ganz ak- tuell ist die Planung einer Waldorfschule in der Gemeinde Wöhrden.

Entwicklung der Schülerzahlen

Derzeit liegt keine aktuelle Schulentwicklungsplanung für den Kreis Dithmarschen mit einer Schülervorausberechnung vor. Eine bedarfsgerechte Schulentwicklungspla- nung setzt eine genaue Kenntnis über die zukünftige Entwicklung der Nachfrager voraus. Im Jahr 2007 ist die Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung des Kreises Dithmarschen vorgesehen.

Die Betrachtung der Schülerzahlen für die nächsten Jahrzehnte kann mit Hilfe der Bevölkerungsvorausberechnung bis 2020 für die Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein geschehen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass lediglich demogra- phische Trends dargelegt werden, die aller Voraussicht nach mit gewissen Schwan- kungen eintreffen werden.

Die Schulen im Kreis Dithmarschen durchlaufen gerade eine geringe Auslastungs- phase, die sich bis 2020 noch verschärfen wird. Die Schulstruktur in der Region kann sich daher nicht an den derzeitigen Auslastungen orientieren. In den Planungen soll- ten die prognostizierten Schülerzahlen berücksichtigt werden.

Ein Rückgang der Schüler im Alter zwischen sechs und zehn Jahren hat bereits Ende der 1990er Jahre eingesetzt. Diese Entwicklung wird sich bis 2020 fortsetzen. Damit ist zu prüfen, ob im Grundschulbereich – auch unter Berücksichtigung der vorgegebe- nen Mindeststandards - ein Anpassungsbedarf besteht. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass insbesondere die Grundschulen immer auch einen Mittel- punkt des sozialen dörflichen Lebens darstellen.

Stand: 25. Juli 2007 75 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Im Bereich der weiterführenden Schulen ist ebenfalls zu untersuchen, ob durch eine Abnahme der Jugendlichen im Alter von 10-16 Jahren Handlungsbedarf besteht. Die zukünftige Entwicklung zeigt, dass es ab dem Jahr 2010 zu einem Sinken der Schüler- zahlen in der Sekundarstufe I um etwa ein Drittel kommen wird (vergleiche Abbildung 52).

Abbildung 52: Voraussichtliche Entwicklung der Schülerzahlen bis 2020

10.000

9.500

9.000

8.500

8.000

7.500

7.000 6- unter 10 10- unter 16 6.500 16- unter 19

6.000

5.500

5.000

4.500

4.000

3.500 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Jahr

Quelle: Frank, Keno auf Grundlage Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, 2005

Der Rückgang der Altersklasse der 6- bis 16-Jährigen hat wesentliche Auswirkungen auf den ÖPNV, da der Schülerverkehr einen Großteil der Auslastung in ländlichen Gebieten ausmacht. Diese Entwicklungen sind in der Fortschreibung des Regionalen Nahverkehrsplanes zu berücksichtigen.

Die Zahl der Schüler in der Sekundarstufe II wird bis zum Jahre 2009 leicht ansteigen und dann bis zum Jahre 2020 langsam absinken. Ab 2010 sind aufgrund niedriger Schülerzahlen möglicherweise Auswirkungen auf die Standortzahl der Gymnasien zu erwarten. Die voraussichtliche Verteilung der Schülerzahlen auf Schularten kann le- diglich vom Landestrend auf Dithmarschen bezogen werden. Somit ist davon auszu- gehen, dass die Nachfrage für die Gymnasien und Realschulen weiter steigt und die Nachfrage nach Hauptschulen weiter sinkt. Ab dem Schuljahr 2007 / 2008 wird es darüber hinaus zur Einrichtung von Regional- und Gesamtschulen kommen.

Stand: 25. Juli 2007 76 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.7.2 Qualifikation, Aus- und Weiterbildung

Qualifizierte Arbeitskräfte mittlerer Qualifikation stellen ein wichtiges Potenzial in länd- lichen Räumen dar; dies gilt insbesondere in Verbindung mit der eher mittelständisch geprägten Wirtschaftsstruktur Schleswig-Holsteins. Hierzu sind aber entsprechende Ausbildungsleistungen erforderlich. Das Angebot an Ausbildungsplätzen zeigt, wie groß die Chancen für Jugendliche sind, einen Beruf zu erlernen – und wie hoch die Nachfrage in Industrie und Gewerbe nach zukünftigen Fachkräften ist. Im Jahr 2002 gab es in den meisten Kreisen des ländlichen Raums, mit 2,0 % auch in Dithmarschen, ein geringfügiges Überangebot an Ausbildungsplätzen. Allerdings könnte dies auch an der Struktur der Ausbildungsplätze – also ein höherer Anteil an Ausbildungsplätzen, die nicht nachgefragt werden – liegen (vergleiche Tabelle 36 und Abbildung 53).

Tabelle 36: Indikatoren für den Bereich Qualifikation und Ausbildung Indikatoren für den Bereich Qualifikation und Ausbildung Anteil von Beschäftig- Anteil von Beschäftig- Gesamtangebot Anteil der Aus- ten mit hoher Qualifi- ten mit geringer Qua- an betrieblichen zubildenden kation an den SV- lifikation an den SV- Ausbildungsplät- an den SV- Beschäftigten insge- Beschäftigten insge- zen je 100 Nach- Beschäftigten samt 2002 in % samt in % frager 2002 in % 1999 in % Kreis Dithmarschen 3,9 29,8 102,0 7,8 Kreis Steinburg 4,7 33,7 101,7 6,8 Kreis Pinneberg 6,2 34,8 101,9 5,8 Kreis Nordfriesland 3,2 34,2 102,2 7,5 Schleswig-Holstein 5,5 33,3 99,8 6,4 Quelle: Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein

Abbildung 53: Indikatoren für den Bereich Qualifikation und Ausbildung

Betriebliches Ausbildungsangebot

120,0

100,0 Gesamtangebot an 80,0 betrieblichen Ausbildungsplätzen je 60,0 100 Nachfrager 2002 in %

Prozent Anteil der 40,0 Auszubildenden an den SV-Beschäftigten 20,0 1999 in % 0,0 Kreis Kreis Steinburg Kreis Pinneberg Kreis Schleswig- Dithmarschen Nordfriesland Holstein

Quelle: Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein

Der Anteil der Auszubildenden an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist vor allem in den Kreisen des ländlichen Raums hoch. Die Kreise Dithmarschen (7,8 %) und Nordfriesland (7,5 %) liegen deutlich über dem Durchschnitt, während die kreis- freien Städte und das Hamburger Umland sich im Bereich des schleswig- holsteinischen Durchschnitts von 6,4 % befinden (1999, vergleiche Tabelle 36).

Stand: 25. Juli 2007 77 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Eine Schlüsselposition bei der Generierung neuen Wissens sowie in vielen Fällen auch bei der Umsetzung von Produkt- und Prozessinnovationen haben hochqualifizierte Kräfte. Entsprechend ist ein hoher Anteil an Beschäftigten mit Fachhochschul- und Hochschulabschluss als besonderer Standortvorteil zu werten, ein niedriger Anteil be- deutet einen Standortnachteil. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt weist Schleswig- Holstein einen geringeren Anteil von Beschäftigten mit hoher Qualifikation an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf. Die Position der ländlichen Räume im Einsatz von hochqualifizierten Kräften ist insgesamt noch ungünstiger als im Landes- durchschnitt. Der Kreis Dithmarschen rangiert trotz seines Fachhochschulstandortes Heide mit 3,9 % hochqualifizierten Beschäftigtenanteil noch weit unter dem Landes- durchschnitt von 5,5 % (vergleiche Tabelle 36 und Abbildung 54).

Abbildung 54: Indikatoren für den Bereich Qualifikation und Ausbildung

Anteil von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit hoher und geringer Qualifikation im Vergleich 2002 40,0 35,0 30,0 Anteil von Beschäftigten mit 25,0 hoher Qualifikation an den SV- Beschäftigten insgesamt 20,0 2002 in % Anteil von Beschäftigten mit Prozent 15,0 geringer Qualifikation an den 10,0 SV-Beschäftigten insgesamt in % 5,0 0,0 Kreis Kreis Steinburg Kreis Pinneberg Kreis Schleswig- Dithmarschen Nordfriesland Holstein

Quelle: Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein

Demgegenüber fällt der Anteil von Beschäftigten mit geringer Qualifikation in Schleswig-Holstein (33,3 %) deutlich höher aus als im Bundesdurchschnitt (29,5 %) (vergleiche Tabelle 36 und Abbildung 54). Am geringsten ist der Anteil von gering Qualifizierten in der Landeshauptstadt Kiel (27,2 %) - direkt gefolgt vom Kreis Dithmar- schen mit 29,8 % - am höchsten im Kreis Stormarn (36,7 %). Unter dem Landesdurch- schnitt liegen nur vier schleswig-holsteinischen Kreise und kreisfreien Städte. Insge- samt bietet der hohe Anteil von gering Qualifizierten Anlass zur Besorgnis, da eine gute Ausbildung vor Arbeitslosigkeit schützt. Eine Analyse der qualifikationsspezifi- schen Arbeitslosigkeit durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung besagt: Je höher die Qualifikation, desto niedriger ist das Arbeitsmarktrisiko. Personen ohne Berufsabschluss haben dagegen immer schlechtere Chancen bei der Stellensuche. Trotz akuter Arbeitsmarktprobleme dürfen Investitionen in die Bildung nicht vernach- lässigt werden. Bildungsförderung ist langfristig die beste Arbeitsmarkt- und Sozialpoli- tik.

Stand: 25. Juli 2007 78 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.7.3 Kindertagesstätten

Der demografische Wandel hat aufgrund des Geburtenrückgangs bereits heute Auswirkungen auf die Kindertageseinrichtungen im Kreis Dithmarschen.

Tabelle 37: Platzangebot in den Kindertagesstätten im Kreis Dithmarschen - Stand 06.2006 Kitas ins- Platzzahl Platz Platz Platz Gruppen gesamt gesamt unter 3-jährige 3-6 jährige über 10 jährige 83 3441 85 3312 15 188

Zukünftig muss weiterhin ein bedarfsgerechtes und finanzierbares Betreuungsange- bot sichergestellt werden. Zusätzlich werden die Angebote für Kinder unter drei Jah- ren und Ganztagsbetreuungen auszubauen sein. Bei der Angebotssicherung sollte darauf geachtet werden, dass Haushalte mit geringem Einkommen nicht unverhält- nismäßig benachteiligt werden. Investitionen in Kindertagesstätten und ähnliche Betreuungsangebote tragen als weicher Standortfaktor zur lokalen Wirtschaftsförde- rung bei. Grundanforderungen für den Standorterhalt sind die Angebotsqualität und auch die Erreichbarkeit der Betreuungsangebote. Eine dezentrales Angebot sollte solange aufrecht erhalten werden, wie erforderliche Mindeststandards gewährleistet werden können.

Abbildung 55: Kindertagesstätten in den Kreisen Dithmarschen und Steinburg

Quelle: Frank, Keno

Stand: 25. Juli 2007 79 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.7.4 Wissenschaft und Forschung

Im Bereich von Wissenschaft und Forschung sind im Kreis Dithmarschen insbesondere die Fachhochschule Westküste in Heide und das Forschungs- und Technologiezent- rum Westküste in Büsum zu nennen.

Die Fachhochschule Westküste

Die Fachhochschule Westküste (FHW) wurde 1993 gegründet und ist damit eine der jüngsten und modernsten Hochschulen in Schleswig-Holstein. Im Jahr 2000 konnte die Hochschule einen Neubau im Osten der Stadt Heide beziehen. Über 800 Studierende nutzen die Hochschulangebote der FHW. Ein Ausbau der Studienplätze ist vorgese- hen. Eine besondere Qualität macht die enge Verzahnung mit der Wirtschaft, die Praxisnähe und Aktualität der Ausbildung aus. Die Internationalisierung des Studiums wird an der FHW groß geschrieben. Die Hochschule pflegt enge Beziehungen zu Hochschulen im Ausland. Seit 2004 werden fünf Studiengängen angeboten:

Betriebswirtschaft (BWL) Der Studiengang Betriebswirtschaft wird mit den Schwerpunkten Marketing, Control- ling, Dienstleistungsmanagement sowie Wirtschaftsinformatik und quantitative Me- thoden angeboten. Neben den betriebswirtschaftlichen Fächern werden Schlüssel- qualifikationen wie beispielsweise Projektmanagement, Kommunikations- oder Prä- sentationstechniken vermittelt. Darüber hinaus bietet die FHW als Besonderheit das Triale Modell an. Es ermöglicht innerhalb von fünf Jahren eine Doppelqualifikation zur/ zum Bankkauffrau/-mann oder Steuerfachangestellten und Diplom-Kauffrau/ -mann.

Elektrotechnik und Informationstechnik (E/I) Der Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik bietet die Schwerpunkte "Informatik und Automatisierungstechnik" und "Mikrotechnologie und Elektronische Systeme" an. Hierbei besteht eine Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie in Itzehoe. Die FHW bildet den Schwerpunkt für Automatisierungs- technik in Schleswig-Holstein. Es besteht wie in der Betriebswirtschaft, die Möglichkeit eines Studiums im Trialen Modell. Dabei werden innerhalb von fünf Jahren Lehrab- schlüsse in Energieelektronik oder Mechatronik mit dem Diplom kombiniert.

Management und Technik (MuT) Der Studiengang kombiniert die Kernfächer aus den Bereichen Elektrotechnik/ Infor- mationstechnik und Betriebswirtschaft miteinander. Durch die internationalen Ab- schlüsse ist es möglich, ein hochwertiges zweigleisiges Angebot aus beiden Wissens- bereichen zu bieten, das über das Wirtschaftsingenieurwesen hinausgeht.

Internationales Tourismusmanagement (ITM) Der Studiengang ITM stellt sich im Vergleich zum bisherigen BWL-Schwerpunkt Touris- mus wesentlich breiter auf. Als Schwerpunkte sind unter anderem Reiseveranstalter-, Hotel- und Destinationsmanagement geplant. Der internationalen Zusammenarbeit - auch mit ausländischen Hochschulen - wird großes Gewicht beigemessen.

Wirtschaft und Recht (WiRe) Im Studiengang Wirtschaft und Recht werden ökonomisches und juristisches Wissen miteinander verzahnt.

Stand: 25. Juli 2007 80 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Forschungs- und Technologiezentrum Westküste

Das Forschungs- und Technologiezentrum Westküste in Büsum, 1988 als zentrale Ein- richtung der Christian-Albrechts-Universität gegründet, betreibt fachübergreifend integrativ ausgerichtete Küstenforschung vor allem für den Bereich der Flachmeer- und Ästuarforschung. Ein Schwerpunkt liegt in der Bearbeitung angewandter, prob- lemorientierter Themenstellungen in der Nordseeküstenregion, einschließlich der Um- setzung von Ergebnissen in Strategien und Handlungsoptionen für das Küstenmana- gement. Sie bilden die Grundlage für viele umweltpolitische, strukturpolitische und sozioökonomische Entscheidungen der Zukunft im regionalen, nationalen und inter- nationalen Rahmen. Die Einrichtung FTZ trägt damit und mit einer hohen Drittmit- teleinwerbung (über 50% der FTZ-Gesamtmittel) zur Förderung einer nachhaltigen Infrastruktur der schleswig-holsteinischen Westküste bei.

Angewandte Schwerpunkte in der Forschungsarbeit des FTZ liegen in Untersuchun- gen zur Auswirkung von Offshore-Windparks auf Meeresumwelt, speziell im Hinblick auf Meeressäuger und Seevögel, der Eutrophierungsproblematik, in Arbeiten zur Hydro- und Sedimentdynamik der Küstengewässer, Änderungen der Küstenmorpho- logie und ihrer Vorhersage mit numerischen Modellen, in der Entwicklung neuer Messmethoden für die marine Umweltüberwachung und in der Mikroalgen- Biotechnologie. Die Ergebnissynthesen liefern konzeptionelle Beiträge für ein integrier- tes Küstenzonenmanagement.

Das Zentrum erfüllt mit seinen rund 40 Mitarbeitern Forschungsaufgaben in folgenden Arbeitsbereichen:

 Küstenökologie / Umweltforschung / Umwelttechnik  Ökologie der marinen Säuger und Vögel  Angewandte Physik / Meeresmesstechnik  Küstengeologie / Küsteningenieurswesen / Küstengeographie

Gesellschaft für marine Aquakultur (GMA)

In unmittelbarer Nähe zum Forschungs- und Technologiezentrum Westküste wird ab 2007 die GMA als nationales Kompetenzzentrum errichtet. Der Standort Büsum ist mit dem FTZ, den bestehenden Firmen (z.B. Ecomares, BlueBioTech) und dem geplanten nationalen Kompetenzzentrum für marine Aquakultur der Schwerpunkt der marinen Biotechnologie im Land Schleswig-Holstein.

Stand: 25. Juli 2007 81 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.7.5 Stärken und Schwächen „Bildung und Wissenschaft“

Stärken Schwächen

+ Fachhochschule Westküste (FHW) - Rückgang Schülerzahlen mittelfristig

+ Westküstenklinikum als Bildungsstand- - Wegfall Maschinenbau an der FHW ort - Ungenügende Zusammenarbeit zwi- + Regionales Bildungszentrum (RBZ) schen einzelnen Institutionen

+ Bildungs- und Technologiezentrum - Schnittstellen zur Wirtschaft gering gGmbH (BTZ) (Ausnahme FHW)

+ Netz von Volkshochschulen - Abzug Landwirtschaftsschule + Heide als Standort gewerbliche Aus- und Weiterbildung (Meisterschule und Fachschule) + Gymnasiumsstruktur + Medienzentrum als Transporteur

Chancen Risiken

+ Regionales Bildungszentrum (RBZ) - Kosten Infrastruktur

+ Clusterbildung für sinnvolle Schwer- - Abwanderung des qualifizierten Per- punkte, um ausgebildete Absolventen sonals in der Region zu halten - Existenzgründung fällt schwerer und + Beziehungsmanagement, um Wege führt zur Abschaffung der Institution von der Ausbildung in den Beruf zu - Schließung von Schulen insbesondere ebnen Grundschulen in den kleinen, abgele- + Kooperation von Schulen, um die genen Orten Schulstandorte gerade in kleineren Or- - Zentralisierung von Ausbildungsstand- ten zu erhalten orten

Stand: 25. Juli 2007 82 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

3.8 Regionale und überregionale Kooperationen

Regionale und überregionale Kooperationen sind als weiche Standortfaktoren der wirtschaftlichen Entwicklung zu betrachten und damit vor allem für die Zukunftsfähig- keit des strukturschwachen Kreises Dithmarschen von Bedeutung.

REK Dithmarschen

Das REK Dithmarschen 2001 basiert auf dem Westküstenprogramm von 1985 und sei- ner Fortschreibung 1987. Die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ha- ben eine Fortführung in Form eines regionalen Entwicklungskonzeptes erforderlich gemacht. Arbeitsauftrag für das REK 2001 war, strategische Überlegungen für die Festlegung langfristiger Ziele zu treffen und Projektideen vor dem Hintergrund der zu- künftigen Förderspektren zu entwickeln. Das REK Dithmarschen ist durch die Entwick- lungsgesellschaft Brunsbüttel auf der Grundlage eines Beteiligungsprozesses erarbei- tet worden. Die grundlegenden Analysen des Westküstenprogramms wie auch des REK 2001 haben nach wie vor Geltung. So ergibt sich aus den negativen Standortfak- toren, wie Strukturschwäche, Verkehrsferne, regionale Wirtschaftsstruktur, hohe Ar- beitslosigkeit und Abnahme der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, ein re- gelmäßiger Bedarf an einer strategischen Steuerung der regionalen Entwicklung des Kreises Dithmarschen.

REK Westküste

In der Zusammenführung der Regionalen Entwicklungskonzepte Dithmarschen und Nordfriesland werden im REK Westküste mit Stand November 2003 gemeinsame Handlungsfelder, Strategieansätze sowie Grundlagen für eine zukünftige Zusammen- arbeit der Kreise Dithmarschen und Nordfriesland dargestellt. Wesentliche Kooperati- onsansätze sind der Abbau von Standortnachteilen, die Stärkung des Tourismus, die gemeinsame Nutzung und Stärkung wirtschaftlich relevanter Infrastruktur und die Entwicklung neuer Märkte im Nordseeraum.

Die wesentlichen Maßnahmen sind umgesetzt worden bzw. befinden sich in der Rea- lisierung. Darüber hinaus existieren aktuell grundsätzlich keine konkreten Kooperati- onsansätze an der Westküste. Im Bereich des Tourismus wird die Zusammenarbeit aufgrund der gemeinsamen Destination Nordsee in bewährter Weise fortgeführt.

Tourismusinitiative Dithmarschen

Im Jahr 1998 wurde die Tourismusinitiative Dithmarschen (TID) ins Leben gerufen. Das daraus resultierende Tourismuskonzept Dithmarschen ist 1999 vom Kreistag verab- schiedet worden.

2004 ist die Tourismusinitiative Dithmarschen II (TID II) mit dem Ziel durchgeführt wor- den, den aktuellen Entwicklungsstand im Tourismus in Dithmarschen aufzuzeigen und weiter zu führen. In diesem Rahmen ist das Tourismuskonzept Dithmarschens unter Berücksichtigung bereits bestehender Ansätze und unter Beteiligung der touristischen Akteure fortgeschrieben worden. Die Abschlussdokumentation steht für weiterfüh- rende Entwicklungsprozesse zur Verfügung. Mit der Umsetzung der Ergebnisse der TID II ist umgehend begonnen worden.

Stand: 25. Juli 2007 83 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalysen / Dorfentwicklungsplanung

Zielsetzung der Förderung der ländlichen Entwicklung ist es, innovative Projekte und Maßnahmen zu ermögli- chen, die Arbeitsplätze schaffen und erhalten. Wich- tigstes Instrument war bislang die Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse (LSE), in der zumeist auf Äm- terebene in überörtlicher Kooperation mit möglichst breiter Bürgerbeteiligung Entwicklungsziele und Projekte erarbeitet wurden.

Zwischen 2000 und 2006 und teilweise bereits davor ha- ben im Kreis Dithmarschen bis auf das Amt Wesselburen alle Ämter eine LSE durchgeführt. Einige Gemeinden haben nachfolgend für sich oder ebenfalls amtsweit eine Dorfentwicklungsplanung (DEW) angeschlossen.

In den Jahren 2003 bis 2006 sind von den 105 beantragten Maßnahmen 95 bewilligt worden. Mit einem Zuschussvolumen von 5.014.627 Euro wurden dabei Investitionen in Höhe von 11.643.552Euro ausgelöst

Tabelle 38: Regionale Kooperationen im Kreis Dithmarschen Kooperation Wer Inhalte Wann

Ländliche Struktur- Amt KLG Albersdorf LSE 05/2001 und Entwicklungs- analyse (LSE) Amt KLG Büsum LSE 09/2002 und DEW-Plan 02/2004 Dorfentwicklungs- Amt KLG Burg-Süderhastedt LSE 07/1995 plan (DEW) DEW-Plan 07/1997 Amt KLG Eddelak-St. Michaelis- LSE 11/2003 donn DEW-Plan 02/2004 Amt KLG Heide-Land LSE 05/2001 DEW-Plan 10/2003 Amt KLG Hennstedt LSE 12/2000 DEW-Plan 06/2002 Amt KLG Lunden GEWOS Gutachten 06/1990 Amt KLG Marne-Land LSE 01/2002 Stadt Marne Gemeinde Friedrichskoog DEW-Plan Friedrichskoog 01/2005 Amt KLG Meldorf-Land LSE 04/2003 Stadt Meldorf DEW-Plan Meldorf-Land Kin- der- und Jugend 08/2005 Amt KLG Tellingstedt LSE 09/1998 DEW-Plan 12/2003 Gemeinde Süderdorf DEW-Plan 12/2001 Amt KLG Weddingstedt LSE 02/2002 DEW-Plan 06/2002 NOK Region LSE 10/2001 LEADER+ diverse Ämter LAG Westküste 2002 – 2006 LAG Eider-Treene-Sorge 2002 - 2006 Regional- 1. Ämter KLG Lunden, Henn- Regionalbetreuer management stedt und Tellingstedt 2. Industriegebiet Brunsbüttel Regionalmanager Interkommunale - Kreis Dithmarschen - REK Dithmarschen 07/2001 Kooperationen - Kreise Dithm. und Nordfriesland - REK Westküste 11/2003 - Stadt Heide, Amt Heide-Land - GEP Region Heide-Umland 12/2000

Stand: 25. Juli 2007 84 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Lokale Aktionsgruppe Westküste

Das Gebiet der Ende 2001 gegründeten Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Westküste umfasst die Marschenbereiche der Krei- se Dithmarschen und Nordfriesland mit insgesamt 73.982 Einwohnern. Es er- streckt sich über eine Fläche von 925 km² von Brunsbüttel im Süden entlang der Nordseeküste bis einschließlich der Halb- insel Eiderstedt im Norden. Die touristi- schen Zentren sind St.Peter-Ording, Bü- sum und Friedrichskoog.

Der Tourismus als wichtigster Wirtschafts- faktor (5.053.281 Übernachtungen bei 521.788 Gästen) soll durch eine quali- tätsorientierte, nachhaltige Entwicklung und eine breite Wertschöpfung gestärkt werden. Diese Wertschöpfung soll unter anderem durch eine Verknüpfung mit Handlungsfeldern wie der Landwirtschaft oder dem öffentlichen Personennahver- kehr erfolgen. Die LAG konzentriert sich auf eine regionstypische Entwicklung, deren Schwerpunkt auf der Natur- und Kulturlandschaft liegt.

Die wichtigsten Themenfelder der LAG Westküste im Überblick:

• Erhaltung intakter regionaler Lebensräume • Erhöhung der Freizeitattraktivität • Wirtschaftskreisläufe und regionale Produkte • Abbau der Disparitäten im Zugang zu Dienstleistungen

Der LAG standen insgesamt rund 2 Mio. Euro EU-Fördermittel zur Verfügung. Nach Abschluss der Bewilligungsphase € Ende 2006 gestaltet sich die Mittel- 2.500.000 verteilung, wie in der nebenstehen- 2.009.909 1.856.190 €2.000.000 den Abbildung dargestellt. €1.500.000 Insgesamt wurde durch das Pro- gramm ein Investitionsvolumen von €1.000.000 rund 3,7 Mio. Euro in der Region an- gestoßen. Die Mittel sind fast aus- €500.000 schließlich in touristische Projekte 38.000 115.719 geflossen. Insgesamt wurden 49 Pro- €- jekte seit 2002 begonnen und teil- tel tel men u Mit weise schon abgeschlossen. teMit e illig allene Mittel samtvol ew rf b e e v G bgegeben a

Stand: 25. Juli 2007 85 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Lokale Aktionsgruppe Eider, Treene, Sorge

Die Flusslandschaft Eider-Treene-Sorge ist eine ländliche Region im Binnenland Schleswig-Holsteins zwischen den Städten Heide, Husum, Flensburg, Schleswig und Rendsburg. Im Herzen der Region bilden die namengebenden Flüsse Eider, Treene und Sorge das größte Niederungsgebiet des nördlichsten Bundeslandes. Aus dem Kreis Dithmarschen sind die Ämter KLG Hennstedt, Lunden und Tellingstedt beteiligt. Die Lokale Aktionsgruppe Flusslandschaft Eider-Treene-Sorge ist am 17. Juni 2002 als eine der sechs schleswig-holsteinischen Lokalen Aktionsgruppen ausgewählt worden.

In der Flusslandschaft Eider-Treene-Sorge wird bereits seit 1990 an integrierten Kon- zepten für eine Regionalentwicklung gearbeitet. Erste Überlegungen der Zusam- menarbeit in der Region bezogen sich auf den flächenhaften Schutz von Natur und Umwelt. Schnell wurde erkannt, dass nicht nur im Naturschutz ein dringender Hand- lungsbedarf war, sondern dass sich auch in anderen Bereichen Chancen und Poten- ziale durch eine Zusammenarbeit ergeben. Deshalb wurden vier Haupthandlungsfel- der identifiziert und in den Vordergrund der Regionalentwicklung gestellt:

• Landwirtschaft, Naturschutz und Wasserwirtschaft • Arbeit, Umwelt und Tourismus • Kunst und Kultur • Regionalmanagement

AktivRegion Dithmarschen

Am 01. Januar 2007 hat die neue Periode der europäischen Strukturförderung be- gonnen. Was in den vergangenen sechs Jahren Zukunft auf dem Lande und LEA- DER+ waren, wird im Zukunftsprogramm Ländlicher Raum zusammengefasst sein. Die Förderprogramme des Landes Schleswig-Holstein werden dabei in ihrer Strategie auf die Prioritäten der EU ausgerichtet sein. Diese werden unter anderem maßgeblich durch die Lissabon-Strategie beeinflusst, der zu Folge Europa zu einem wettbewerbs- fähigen und dynamischen wissensbasierten Wirtschaftsraum entwickelt werden soll. Dies heißt auch für den Kreis Dithmarschen eine Konzentration auf Bildung und Quali- fizierung, mehr Beschäftigung und höheres Wachstum. Mit dem Zukunftsprogramm Ländlicher Raum ist es – wie bereits bei der Gemeinschaftsinitiative LEADER+ - mög- lich, durch eine Lokale Aktionsgruppe (LAG) als Entscheidungsgremium die ländliche Entwicklung mehr als bisher selbst in die Hand zu nehmen.

Am 25. September 2006 ist im Kreis Dithmarschen die Vorbereitung auf die neue För- derperiode eingeleitet worden. Am 25. Januar 2007 hat eine mit kommunalen Vertre- tern besetzte Steuerungsgruppe den Startschuss zur Bildung der AktivRegion Dithmar- schen gegeben. Damit ist die Fortsetzung der bislang erfolgreichen ländlichen Ent- wicklungspolitik im Kreis Dithmarschen eingeleitet worden.

Die Gebietskulisse der AktivRegion Dithmarschen soll zum von der Landesregierung vorgegebenen Start im Jahr 2008 nach Möglichkeit den gesamten Kreis mit Ausnah- me des zukünftigen Amtes Eider umfassen. Die Ämter Hennstedt, Lunden und Telling- stedt, die in der Eider-Treene-Sorge Region integriert sind, werden über Kooperatio- nen eingebunden. Die Stadt Heide spielt aufgrund ihrer Einwohnerzahl von über 20.000 Menschen eine Sonderrolle. Damit leben in der AktivRegion Dithmarschen rund 98.000 Menschen.

Stand: 25. Juli 2007 86 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Metropolregion Hamburg

Mit dem Beschluss der Trilateralen Kabinettsitzung am 01. Dezember 2005 ist der ge- samte Kreis Dithmarschen Mitglied in der Metropolregion Hamburg geworden. Bis dahin war der Kreis lediglich mit dem Wirtschaftsraum Brunsbüttel an der Kooperation beteiligt.

Der Kreis Dithmarschen ist zudem der Arbeitsgemeinschaft der Hamburg-Randkreise Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Segeberg und Stormarn als assoziiertes Mitglied beigetreten. Die Zusammenarbeit bezieht sich auf alle mit der regionalen Kooperati- on in der Metropolregion Hamburg zusammenhängenden Angelegenheiten.

Der Kreis Dithmarschen verfolgt mit der Mitgliedschaft in der Metropolregion Ham- burg das Ziel, an der wirtschaftlichen Entwicklung der Region teilzuhaben. Die Mitar- beit in der Metropolregion Hamburg soll sich schwerpunktmäßig auf die Handlungs- felder konzentrieren, über die ein Beitrag für die Entwicklung der Standortfaktoren und Rahmenbedingungen zur Stärkung der Wirtschaft sowie zur Sicherung und Schaf- fung von Arbeitsplätzen des Kreises Dithmarschen geleistet wird.

Die Metropolregion Hamburg hat in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung und Ausstrahlungs- kraft gewonnen. Gleichzeitig hat die Kernstadt Ham- burg im Verbund mit den benachbarten Regionsteilen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein ihre traditio- nelle Stellung als internationale Verkehrsdrehscheibe, Portal zwischen Nord- und Ostsee und als nordeuropä- ische Wirtschaftsmetropole weiter gestärkt.

Grundlage der regionalen Kooperation ist die Erkenntnis, dass die Anforderungen an die Metropolregion zu groß geworden sind, als dass die Stadt Hamburg oder die be- nachbarten Räume sie allein bewältigen könnten. Die immer komplexere internatio- nale Wirtschaftsdynamik setzt sich über kleinräumige administrative Grenzen hinweg. Die Zukunft der Metropolregion als konkurrenzfähiger Standort in Europa erfordert daher die Bündelung ihrer gesamten Kräfte.

Maritime Landschaft Unterelbe

Die Maritime Landschaft Unterelbe (MLU) ist ein Leitprojekt der Metropolregion Hamburg und wird gegenwärtig aus Mitteln der Förderfonds der gemeinsamen Landesplanung Niedersachsens, Schleswig-Holsteins und Hamburgs sowie aus Mitgliederbeiträgen finanziert. Bei dem Vorhaben handelt es sich um ein Wirtschafts- förderungsprojekt, das den Fokus auf den „weichen Standortfak- tor“ Naherholung richtet. Denn auch die Anziehungskraft des Wirt- schaftsstandortes Hamburg wird heute maßgeblich von dem Na- herholungs- und Freizeitwert des Umlandes mitbestimmt.

Stand: 25. Juli 2007 87 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Die Maritime Landschaft Unterelbe erstreckt sich von den westlichen Toren Hamburgs bis zur Mündung in die Nordsee. Um das Naherholungsziel Maritime Landschaft Un- terelbe bekannt zu machen, es touristisch zu erschließen, seine maritimen Schätze zu heben und diese für die Nachwelt zu erhalten, hat sich im Jahr 2002 die gleichnami- ge Arbeitsgemeinschaft mit Geschäftsstelle in Grünendeich, Landkreis Stade ge- gründet. Damit haben sich 22 niedersächsi- sche und schleswig- holsteinische Elbanrai- nerkreise, -städte und - gemeinden sowie seit Anfang 2007 auch die Freie und Hansestadt Hamburg ein gemein- sames Dach gegeben, unter dem sie das Ziel verfolgen, den mariti- men Kulturraum Unter- elbe zu erhalten und dessen Potenziale im Sinne einer nachhalti- gen Naherholungs- und Tourismusentwick- lung in der Metropolre- gion Hamburg zu stär- ken.

Stand: 25. Juli 2007 88 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

4. Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Lage des Kreises Dithmarschen 6 Tabelle 1: Orte mit zentralen Funktionen im Kreis Dithmarschen 7 Abbildung 2: Zentrale Orte im Sinne der Raumordnung und Verkehrswege in Dithmarschen 8 Tabelle 2: Bevölkerungszahl und -dichte im Kreis Dithmarschen 11 Abbildung 3: Vergleich der Einwohnerdichte der Gemeinden und Städte des Landes Schleswig-Holstein 12 Abbildung 4: Gesamtbevölkerung und ausgewählte Altersgruppen nach Geschlechtern 13 Abbildung 5: Alterspyramide 2004 im Kreis Dithmarschen 14 Abbildung 6: Prozentualer Anteil ausgewählter Altersgruppen 2005 im Kreis Dithmarschen 15 Abbildung 7: Prozentualer Anteil ausgewählter bildungsrelevanter Altersgruppen im Kreis Dithmarschen 15 Abbildung 8: Anzahl älterer Menschen nach Altersgruppen 2005 im Kreis Dithmarschen 16 Abbildung 9: Bevölkerungsentwicklung 1970 - 2004 16 Abbildung 10: Bevölkerungsentwicklung des Kreises Dithmarschen im Vergleich mit den Nachbarkreisen 17 Tabelle 3: Bevölkerungsvorausberechnung 17 Abbildung 11: Voraussichtliche Einwohnerentwicklung bis 2020 in den Kreisen und kreisfreien Städten 18 Abbildung 12: Entwicklung der Gesamtbevölkerung im Kreis Dithmarschen zwischen 2004 und 2020 19 Abbildung 13: Natürliche Entwicklung der Bevölkerung im Kreis Dithmarschen 19 Abbildung 14: Alterung im Kreis Dithmarschen 20 Abbildung 15: Alterspyramiden des Kreises Dithmarschen 2004 und 2020 im Vergleich 21 Abbildung 16: Entwicklung ausgewählter Altersgruppen im Kreis Dithmarschen zwischen 2004 und 2020 22 Abbildung 17: Prozentualer Anteil ausgewählter Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung im Kreis Dithmarschen 22 Abbildung 18: Veränderung der Altersgruppe der 3 bis 20-Jährigen 23 Abbildung 19: Anstieg der Altersgruppe der über 80-Jährigen 23 Abbildung 20: Durchschnittliche PKW-Fahrzeit zum nächsten Oberzentrum 25 Abbildung 21: Verkehrsinfrastruktur im Gebiet der schleswig-holsteinischen Unterelbe 27 Abbildung 22: Liniennetz in Dithmarschen 29 Tabelle 4: Indikatoren zur Beschreibung der wirtschaftlichen Situation in Schleswig-Holstein 31 Tabelle 5: Indikatoren zur Beschreibung der Wirtschaftskraft und -entwicklung nach Sektoren 32 Abbildung 23: Bruttowertschöpfung nach Sektoren 32 Abbildung 24: Entwicklung der Bruttowertschöpfung nach Sektoren 33 Abbildung25: Urlaubs- und Kurzurlaubsreisen der Deutschen 2005 33

Stand: 25. Juli 2007 89 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Abbildung 26: Mehrtägige Reisen der Deutschen 1998 – 2005 34 Abbildung 28: Prozentuale Verteilung der Auslands- und Inlandsreisen der Deutschen 35 Tabelle 6: Zuwächse in allen Reisegebieten Schleswig-Holsteins 37 Abbildung 29: Übernachtungen 2005 gegenüber 2004 in Betrieben mit 9 und mehr Betten (mit Touristikcamping) 38 Tabelle 7: Struktur des Übernachtungsaufkommens in Schleswig-Holstein 38 Tabelle 8: Zahl der Tagesreisen 2004 nach Reisegebieten Schleswig-Holsteins (ohne Urlaubsortsausflugsverkehr) 39 Tabelle 9: Top 5 Quellmärkte für Tagesreisen zu Zielen in Schleswig-Holstein (ohne Urlaubsortsausflugsverkehr) 39 Abbildung 30: Übernachtungen in Dithmarschen 1990 - 2005 41 Abbildung 31: Übernachtungen 2005 in Schleswig-Holstein nach Kreisen in Betrieben mit 9 und mehr Betten 42 Abbildung 33: Herkunftsstruktur der Gäste in Dithmarschen im Jahr 2005 43 Tabelle 10: Bruttowertschöpfung in Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 45 Tabelle 11: Landnutzung in Schleswig-Holstein 46 Abbildung 34: Landwirtschaftliche Fläche (LF) 46 Tabelle 12: Ausgewählte Indikatoren zur Beschreibung der Umweltsituation 46 Tabelle 13: Gewerbebaulanderfassung im schleswig-holsteinischen Teilraum der Metropolregion Hamburg aus dem Frühjahr/Sommer 2006 50 Tabelle 14: Gewerbeflächenangebot im Kreis Dithmarschen (Sommer 2006) 50 Tabelle 15: Finanzkraft 51 Abbildung 35: Finanzkraft in den Vergleichskreisen 52 Abbildung 36: Schuldenstand in den Vergleichskreisen 52 Tabelle 16: Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten am Arbeitsort 1987 – 2005 55 Tabelle 17: Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten am Arbeitsort 1987 – 2005 - jeweils zum 30.06. - 55 Abbildung 37: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 1987 und 2005 56 Tabelle 18: Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 2000 und 2005 nach Geschlechtern 56 Tabelle 19: Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 2000 und 2005 nach Geschlechtern 56 Abbildung 38: Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 2000 und 2005 nach Geschlechtern 57 Tabelle 21: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen 58 Tabelle 22: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Kreis Dithmarschen nach Wirtschaftsabteilungen 59 Abbildung 39: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Kreis Dithmarschen nach Wirtschaftsabteilungen 59 Tabelle 23: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06.2005 am Wohn-/Arbeitsort 60

Stand: 25. Juli 2007 90 REK Kreis Dithmarschen – „Regionalprofil“

Tabelle 24: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort zwischen 2000 und 2005 60 Tabelle 25: Indikatoren zur Arbeitsmarkt- und Einkommenssituation 62 Tabelle 26: Arbeitslosenquote der Jahre 1990, 1995, 2000 und 2005 63 Abbildung 40: Arbeitslosenquote der Jahre 1990, 1995, 2000 und 2005 63 Abbildung 41: Veränderungen der Arbeitslosenquoten zwischen 1990 und 2005 64 Tabelle 27: Durchschnittliche Arbeitslosenquoten 2003 und 2006 64 Abbildung 42: Durchschnittliche Arbeitslosenquote 2003 und 2006 64 Abbildung 43: Arbeitslosigkeit Januar bis Dezember 2006 65 Tabelle 29: Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen 2005 66 Tabelle 30: Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen – Veränderungen 2004 - 2005 66 Abbildung 44: Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen – Veränderungen 2004 - 2005 67 Tabelle 31: Arbeitslosigkeit im Dezember 1995 68 Abbildung 45: Arbeitslosigkeit im Dezember 1995 68 Tabelle 32: Arbeitslosigkeit im Dezember 2005 68 Abbildung 46: Arbeitslosigkeit im Dezember 2005 69 Abbildung 47: Entwicklung der Arbeitslosengruppen in den Kreisen 1995 / 2005 69 Abbildung 48: Entwicklung der Quote auf abhängig Erwerbstätige 1995 / 2005 69 Tabelle 33: Arbeitslose Frauen im Januar 2007 im Vergleich zum Januar 2006 70 Abbildung 49: Arbeitslose Frauen im Januar 2007 im Vergleich zum Januar 2006 70 Tabelle 34: Arbeitslose Frauen im September 2005 70 Tabelle 35: Arbeitslose Männer im Januar 2007 im Vergleich zum Januar 2006 71 Abbildung 50: Arbeitslose Männer im Januar 2007 im Vergleich zum Januar 2006 71 Abbildung 51: Schulstandorte im Landkreis Dithmarschen im Schuljahr 2004/05 73 Abbildung 52: Voraussichtliche Entwicklung der Schülerzahlen bis 2020 76 Tabelle 36: Indikatoren für den Bereich Qualifikation und Ausbildung 77 Abbildung 53: Indikatoren für den Bereich Qualifikation und Ausbildung 77 Abbildung 54: Indikatoren für den Bereich Qualifikation und Ausbildung 78 Tabelle 37: Platzangebot in den Kindertagesstätten im Kreis Dithmarschen - Stand 06.2006 79 Abbildung 55: Kindertagesstätten in den Kreisen Dithmarschen und Steinburg 79 Tabelle 38: Regionale Kooperationen im Kreis Dithmarschen 84

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