Status Quo ORIGINAL- That’S a Fact TRACK One Republic Love Runs out Soggy Bottom Boys Man of Constant Sorrow
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D: F 6,90 A: F 7,90 BeNeLux: F 8,10 CH: SFR 12,00 I: F 9,50 ESP: F 9,50 16 6/20 magazin für akustikgitarristen .de [6] 2016 c Ausgabe November / Oktober SHO RK PS O A guitaracousti U . W + F S C G D www N O S Status Quo ORIGINAL- That’s a Fact TRACK One Republic Love Runs Out Soggy Bottom Boys Man of Constant Sorrow Status Quo Led Zeppelin The Battle of Evermore Workshops Interviews NAHKO BEAR Eric Johnson World Music mit Groove Albert Hammond Katie Melua CLUESO, BENDZKO, OERDING & CO Magnus Pelander Die nächste Generation Porträt 30 Jahre Lakewood Aquostic II – Hits auch ohne Tele magazin für akustikgitarristen 06 TEST & TECHNIK Acoustic Dreams: Martin 00-42SC John Mayer + Larrivée L-02 Nashville Special + Stanford Big Bang 8-String + Artesano Sonata RS + La Mancha Rubi RSN + Schertler Jam u.v.m. 18072 419180 720690 3 workshop-special status quo FLEISCHLICHE Bewegte Zeiten bei Status Quo: Derzeit touren die rock’n’Boogie-Veteranen unter dem Motto „Last Night of the Electrics“ letztmals mit E-Gitarren durch Europa; Parallel erscheint ihr zweites akustisches Studioalbum Aquostic II – That’s a Fact!. Wir nahmen uns Gitarrist Francis Rossi und Bassist John „rhino“ Edwards zur Brust rancis, du hattest gestern vor mir dann aber doch zugesagt hat und die ich rung. Das finde ich reizvoll. Man könnte fast dem Auftritt in der Schweiz Pro- gerne spiele. Sie sind einfach angenehm zu sagen, dass Status Quo für mich und Rick Par- bleme mit deiner Gitarre? spielen – angesichts meiner spielerischen Li- fitt [g, voc] und alle anderen lange Zeit eine FFrancis Rossi: Ich habe jeden Tag mitiertheit war die Telecaster stets eine Her- sichere Bank war. Aber da besteht die Gefahr, Probleme mit der Gitarre und ausforderung. Dazu hat die Status Graphite dass man sich darauf ausruht, bequem wird. dem Tuning. Das Instrument macht Dinge, die eine bessere Resonanz; aber wie gesagt, seit Als wir für Aquostic die alten Songs gewis- wir nicht wirklich verstehen, gegen alle Ge- einiger Zeit habe ich diese Probleme und bin sermaßen wieder besucht haben, haben wir setze der Physik. Sie verändert von sich aus den ganzen Tag am Stimmen, am Checken, festgestellt, dass sie durchaus kostbar sind, ihre Stimmung. Es ist schlicht nicht nachvoll- wieder am Stimmen – und sie verstellt sich und der Kreativprozess bei diesem Album hat ziehbar. Das war aber nicht nur gestern so. So dann erneut. Aber wenn ich nicht herausfin- uns allen ziemlich viel Spaß gemacht. Genau- geht das schon die letzten zwei, drei Jahre. den kann, wo oder was der Fehler ist, kann so natürlich, dass das Album so erfolgreich und will ich auch nicht den Gitarren-Tech da- war. Außerdem war es höchst angenehm, dass Ist das die grüne Tele? für verantwortlich machen. wir die Tonarten ein bisschen tiefer legen Francis: Nein, alle meine Gitarren. Die Leute konnten. Dadurch waren die Lieder viel ange- von Status Graphite haben mir Gitarren in Also ist es an der Zeit, endgültig auf die Akus- nehmer zu singen als in den siebziger Jahren. Telecaster-Form gebaut, die großartig sind. Sie tikgitarre umzusteigen … [quietscht in hoher Tonlage vor sich hin] haben mir auch eine grüne gemacht, auf die Francis: Ich hoffe es. Es macht mir Spaß, akus- Das war für mich ein zusätzliches Plus. Mal ich ursprünglich gar nicht so scharf war, die tisch zu spielen – und es ist eine Herausforde- ganz abgesehen davon, dass ich die meisten Getty Images FOTOS: 22 Tracks status quo workshop-special 05 – 10 FLEISCHLICHE GeNÜSSe Lieben die Herausforderung an der Akuklampfe: Rick Parfitt (l.) und Francis Rossi Nummern ohnehin auf der Akustikgitarre ge- Die Tatsache, dass sie bei den Fans wie den war bei Aquostic anfangs ja auch nicht dabei schrieben hatte. Wir sind bis zum Jahresende Kritikern so gut ankam, legte eine Nachfolge- – er ist nicht allzu begeistert von der Akustik- elektrisch unterwegs, und unser Plan sieht so scheibe nahe. Das ist doch überall so: Wenn idee, nicht so sehr wie der Rest von uns. aus, dass wir zwischendurch noch ein paar ein Film gut läuft, folgt ein zweiter Teil. Ge- Er steht immer noch mehr auf dieses Rock- Akustikshows einstreuen. nauso ist es bei einem Coffeeshop, bei allem in gitarrenspiel, was ich wiederum nicht so recht Und nächstes Jahr hoffentlich noch mehr, der Geschäftswelt. nachvollziehen kann, wenn Leute unseres Al- denn wir müssen einen ziemlich großen Laden Und so kam unser Label auf uns und for- ters immer noch Shows machen wie in jungen am Laufen halten, und dazu brauchen wir derte uns auf, einen Nachfolger zu machen. Jahren. Aber zurück ins Studio: Wir sind im Einnahmen. Als wir ins Studio gegangen sind, hatten wir Kreis gesessen, haben vor uns hingestrummt ein bisschen mehr Ahnung, was zu machen und Ideen eingeworfen. Ihr bringt jetzt Aquostic II heraus – was war war. Der Prozess war aber im Grunde der glei- diesmal anders? che wie zuvor – die Scheibe ist diesmal viel- Ihr habt für dieses Album drei neue Songs ge- Francis: Als wir die erste Akustikplatte ge- leicht ein bisschen „fleischiger“ ausgefallen. schrieben? macht haben, hatten wir keine Ahnung, wo- Francis: Ja, einen habe ich geschrieben, An- rauf wir uns einließen, wie das Ganze laufen Inwiefern war der Entstehungsprozess ähnlich? drew die beiden anderen, was mir ganz recht würde. Wir wussten nicht, wie die Leute rea- Francis: Andrew Bown [keys], John Edwards war, weil er starke Songs komponiert – die gieren würden, ob es ihnen gefallen würde. [b] und ich haben uns zusammengesetzt. Rick beiden von Andrew sind richtig gut. Er hat ein 23 interview katie melua Erst Superstar, dann künstlerin Vor zwei Jahren führte das Forbes-Magazin Katie Melua noch unter den 15 reichsten Musi- kern Englands unter 30 Jahren. Mittlerweile ist die Britin mit georgischen Wurzeln 32. In Winter ist das erste Album, das sie ganz in Eigenregie aufnahm – und gleich ein außergewöhnliches Werk: Sie spielte es in Georgien ein, begleitet von einem Frauenchor. atie, kaum dass du dich voll und forderung. Hinzu kam, dass der Chor keine ein paar Chor-Traditionals aus der russischen ganz auf eigene künstlerische professionelle internationale Arbeit gewohnt und georgischen Musikhistorie aufzunehmen, KBeine stellst, beweist du großen war. Die meisten Mitglieder hatten noch nie mit mir als Leadstimme. Über diesen Umweg Mut und nimmst ein Songwriter- einen Kopfhörer auf den Ohren! [lacht] Und so fanden wir eine gelungene Zusammenarbeit Album mit einem georgischen Frauenchor kam ein Problem zum nächsten. und auch eine grundlegende Klang- und Emo- auf. Wie kam es dazu? tionsästhetik. Katie Melua: Nun, zunächst stand die Beendi- Zum Beispiel? Mit den vier aufgenommenen Songs flogen gung meiner Arbeit mit Mike Batt an. Mehr als Na etwa, dass es in der Stadt Gori kein ein- wir dann zurück nach England, wo ich mich zehn Jahre und sechs Alben lang habe ich mit ziges halbwegs professionelles Aufnahme- ans Schreiben der eigenen Songs für das Al- ihm kooperiert. Er hat viele meiner Songs ge- studio gibt. Also mussten wir das komplette bum machte. Die Grundstimmung war nun schrieben oder mitgeschrieben, er hat die Studioequipment aus England herschaffen klar definiert. Zudem stand da schon fest, dass meisten meiner Alben produziert, er wurde zu und aufbauen. Als nächstes kam die Frage das Album den Winter als Thema haben soll. einem engen Freund und Begleiter. Es war nach einem Produzenten; ich brachte einen Entsprechend entwickelten sich die Komposi- aber auch klar, dass ich nach Erfüllung des aus England mit, Cecil Bartlett, der speziali- tionen hinsichtlich ihrer Stimmung. Ich habe Vertrags über sechs Alben mal etwas Neues siert ist auf Streicher- und Choraufnahmen. mir auch jetzt dort, wo ich es für angebracht ausprobieren möchte, ganz ohne ihn. Doch er sprach natürlich kein Wort Georgisch, hielt, Hilfe geholt. Am Ende ist In Winter mein Zunächst wusste ich nicht genau, in wel- und der Chor kaum ein Wort Englisch. Anstatt Album mit dem höchsten Anteil an echten che Richtung das alles gehen soll. Wenn man mich also mit der Musik zu beschäftigen, fiel Eigenkompositionen. Irgendwie fiel mir die stets eine Person hatte, auf die man sich ver- mir immer mehr die Rolle der Übersetzerin zu. Stimmung der Songs von selbst zu; dieser Teil lassen konnte, und man sich bewusst von die- Das hat mich nach einer Weile dermaßen war vergleichsweise einfach. ser Person emanzipiert, dann ist da erst mal genervt, dass ich Cecil sagte: „Es ist so nicht eine Leerstelle. Doch dann hörte ich diesen sinnvoll für mich. Ich glaube, wir sollten es Wie fühlt es sich an, wenn man bereits sechs Chor, den Frauenchor von Gori. Ich entdeckte gemeinsam probieren mit der Produktion. Du Alben gemacht hat, zum internationalen Star auf Youtube ein Video von ihm und war elek- machst das Technische, ich das Emotionale.“ aufgestiegen ist und bei der Komposition von trisiert. In diesem Moment wusste ich, dass ich Leicht gesagt – aber bis wir zu einem funktio- sehr persönlicher, auch intimer Musik plötz- mit den Damen zusammenarbeiten will. Dass nierenden Team wurden, hat es schon eine lich erstmals ganz auf sich selbst zurückge- es so schnell gehen würde und sich unsere Weile gebraucht. Nur zwei Beispiele, die auf- worfen wird? Kollaboration gleich in meinem nächsten Al- zeigen, wie viel hier gewagt wurde, um diese Es war kein leichter Prozess, so viel kann ich bum niederschlagen würde, war nicht zu er- Platte möglich zu machen. sagen. [lacht] Vor dem Komponieren stand erst warten. Aber so ist es geschehen. mal eine lange Phase der Selbstreflexion: Was Bemerkenswert an In Winter ist die Balance hast du bis hierhin künstlerisch erreicht? Wie Was war das Schwierigste daran, ein solches aus der getragenen Melodramatik, wie man viel davon entspricht tatsächlich deiner Person, Projekt umzusetzen? sie aus der traditionellen russischen Chor- Oh, Schwierigkeiten gab es mehr als genug.