Spaziergang Durch Den Bürgerpark Und Den Friedhof III in Pankow
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SPAZIERGANG DURCH DEN BÜRGERPARK ee1 UND DEN FRIEDHOF III Tschaikowskistraße Ho m eyerstraße Ma Zingergraben B 96a Kleine Schützenverein Homeyerstraße Schönholzer Hermann-Hesse-Straße Heide e.V. Homeyerstraße Beatrice-Zweig-Straße Paul-Zobel- Sportplatz d-Frank-Straße r llee a H einrich-Mann-Straße Leonha Köberlesteig Grabbe Heinrich- M Zingerg 12 an n -Pl S t mann-Hesse-Straße a raße vor Schönho tz r Her aben Pfeilstraße TRA M1 Paul-Fr anck H e -Straße lz e Pan in r Jugendverkehrsschule ic h Pankow -M a nn-Platz chützenstraß Heinrich-Mann-Straße bbeallee e a Friedhof Gr Nied Pankow e 13 TRA M1 rschönhause III 14 traße e Parks ß n Bürgerpark Cottastra Pankow Am B 11 aße r ü 15 Schönholzer rg erpark Cottastraße 9 Brücke Pa 16 ausen Re Leonhard-Frank-St 10 Niederschönh inickendo 8 r f anke Schönholzer Straße P 7 Pa n kow Friedhof 18 Bürgerpark Pankow 20 Pankow I 1 2 Am Bürgerpar Wilhelm-Kuhr-Straße Breit 6 19 B 96a raße -Straße KGA Schönholz r 3 1 k 17 straße k n lm-Kuh a Kinderbauernhof e ışıklı ll e Pinke-Panke o Getränkegroßhandel 5 Kreuzstraße W Am Bürg Wilh straß 4 e Wilhelm-Kuhr-Straße e rpark CANCOM on line Killi s GmbH ch-von-Horn-Weg Verlängerte Koloni inickendorf e R Husemann Neue Sc Pan e Sportplatz k o h w nen -Kuhr-Straß e ö un n br Mitte helm holz d Wil Gesun Pichelswerderstraße ollankstraß W Carl- annstraße m © OpenStreetMap-Mitwirkende von- Kühne Ossietzky- KGA Scherbeneck Werner- Görsch Gymnasium Kluge-Sportplatz Stationen des Rundgangs: 1 Eingangstor 8 Panke 14 Flora und Fauna – Besonderheiten 2 Kastellanshaus und Friedhof I Ziersumpfzypresse und andere 15 Ausgang – Kirschallee 9 Baumschönheiten 3 Parkbücherei und Heinrich Mann 16 DDR-Fluchttunnel 10 Kunst und Skulpturen im Bürgerpark 4 Teufelsbrücke und Ziegengehege 17 Kinderbauernhof Pinke Panke Friedhof III – Tour 5 Beete und Anlagen 18 Wasser-Spielplatz / Skaterpark 11 Ernst-Busch-Wohnhaus und Denkmal 6 Hexenturm, Alte Meierei und Vogelvoliere 19 Mauer mit Naturmotiv 12 Ehrengräber des Landes Berlin 7 Rosengarten und Pavillon 20 Café im Bürgerpark 13 Friedhofskapelle Tourist Information Center Kulturbrauerei im Sudhaus, Haus 2 (gegenüber vom Supermarkt) Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin Prenzlauer Berg · Tel. +49 30 - 44 35 21 70 SPAZIERGANG DURCH DEN BÜRGERPARK UND DEN FRIEDHOF III 2 1 Eingangstor Die Geschichte des Bürgerparks Das dreiteilige Eingangstor an der Wil- helm-Kuhr-Straße ist heute ein wichtiges Wahrzeichen Pankows. Das schmuckvolle Eingangstor im Stil der Neorenaisance schmückte den einst im Privatbesitz be- findlichen „Killisch-von-Horn-Park“. 1856 erwarb der Begründer der Berliner Börsen-Zeitung, Hermann Killisch von Horn, das Gelände des heutigen Bür- gerparks an der Panke, eine ehemalige Papiermühle von 1800 und schuf sich hier ein repräsentatives Anwesen. Als Lieb- haber der Gartenkunst ließ er das um- liegende Waldstück durch den Gärtner Wilhelm Pering in einen Park im neoklas- sizistischen Stil umbauen und gestaltete eine umfangreiche Parklandschaft, die von zuerst 2,5 ha auf über 10 ha erweitert wurde. Der damalige Killisch-von-Horn- Park war in Teilen auch der gemeinen Be- Eingangstor © tic Berlin Pankow völkerung zugänglich. Das Bürgerparktor im Stil eines römischen Triumphbogens 2 stammt auch von ihm. 1907 wurde der Kastellanshaus und Killisch-von-Horn-Park auf Initiative des Friedhof I Pankower Bürgermeisters Wilhelm Kuhr Das Geheimnis von Friedhof I von der Gemeinde Pankow für 1.450.000 Ursprünglich wurden die verstorbenen Mark (entspricht heute rund 8,83 Millio- Pankower innerhalb der Umfassungs- nen Euro) erworben und in Bürgerpark mauer der alten Pfarrkirche „Zu den Vier umbenannt. Das prächtige Eingangstor Evangelisten“ bestattet. Aus Platzmangel überdauerte die wechselvollen Zeiten und um Freifläche für die Erweiterung und wurde 2006/2007 generalsaniert der Pfarrkirche zu gewinnen, wurden die und zum 100. Jubiläum des Bürgerparks bestehenden Gräber 1841 auf den dann Friedhof I fertiggestellt. Der Bürgerpark hat heute offiziell I. Gemeindefriedhof Pankow am © tic Berlin Pankow drei Steintore. Neben dem Haupttor gibt Bürgerpark umgebettet. es noch das verputzte Backsteintor in der Die ursprüngliche Einfriedung bestand Gebeine aus den oberirdischen Särgen Kreuzstraße und das 1929 mit Zufahrts- aus Holz, seit 1908 ziert ein girlandenarti- sowie Militärgegenstände der hier ver- straße errichtete kleine Schmucktor am ger, schmiedeeiserner Zaun den Friedhof. schanzten Soldaten. Über die Jahrzehnte alten Pumpwerk Wilhelm-Kuhr-Straße. Heute ist das Grundstück ein Garten- wurden diese Sachen einfach durch die denkmal und wird dem Bürgerpark Bodenklappe herunter geworfen. Kurz zugerechnet. Am bekanntesten ist den vor Einmarsch der Roten Armee 1945 Pankowern das Mausoleum des Bürger- verbrannte der Pankower Bürgermeister parkbesitzers Baron Killisch von Horn. Bernhard Ahmels die Archivbestände des Gebaut wurde es 1904, Architekt war Rathauses, darunter vermutlich auch die Ch. F. Malingriaux. Bauunterlagen von Friedhof I. So kommt Leicht versteckt und gespenstisch liegt es, dass heute niemand mehr weiß, dass das Mausoleum hinter Baum und Bü- es sich bei den Gräbern entlang der west- schen, übersät mit Maschinengewehrein- lichen Friedhofsmauer um Grabkammern schüssen. handelt. Im Mausoleum selbst befindet sich neben Zwischen Mausoleum und Schulze-Grä- den beiden Särgen auch eine versteckte bern handelt es sich um flache Grabkam- Bodenklappe. Diese führt zu einer etwa mern, die zumeist mit hölzernen Doppel- 5 Meter tiefen, mit rotem Backstein aus- särgen belegt sind. Eine Besonderheit ist Panke gekleideten Kammer. Am Boden dieser die Grabanlage der Familie Schulze, be- © Freundeskreis der Chronik Pankow e.V. Kammer befinden sich verstreut die kannt durch „Millionen-Schulze“, sowie SPAZIERGANG DURCH DEN BÜRGERPARK UND DEN FRIEDHOF III 3 Kastellanshaus Parkbücherei (1975) © tic Berlin Pankow © pankowerchronikdotde.wordpress.com der gleichnamigen Schulzestraße. Anfang Ostberliner Parkanlagen und später auch 1990, kurz nach Öffnung der Berliner in der übrigen DDR. Mauer, bekam die Ruhestätte der Familie Schulze Besuch von Grabräubern. Wahr- 4 Teufelsbrücke und scheinlich suchten sie nach wertvollen Grabbeigaben, was sie hinterließen, Ziegengehege waren riesige Löcher. So groß, dass man Wo heute ein Ziegengehege zu sehen direkt in die mit Kacheln ausgeschmück- ist, war ursprünglich ein Goldfischteich. ten Grabkammern und auf die reich- Auf dem zu DDR-Zeiten zugeschütteten lich verzierten Särge schauen konnte. Goldfischteich weidete zunächst Rotwild, Monate später wurden die Erdlöcher vom heute sind hier Bergziegen zu sehen. Die Johannes R. Becher Grünflächenamt mit gepflanzten Farnen auf dem Gelände befindlichen zwei Hü- © tic Berlin Pankow verdeckt. Heute sind, neben den Gräbern gel wurden 1910 mit der Teufelsbrücke an der Westmauer, nur noch wenige ganz verbunden. Im Laufe eines Jahrhunderts den Bewerbern ein junger Baumeister, der oder teilweise erhalten. wurde die Brücke mehrmals wieder aus sich gerade erst selbstständig gemacht neuem Baumaterial aufgebaut. hatte. Weder hatte er Referenzen noch Kastellanshaus gehörte er zu den Alteingesessenen, was Das zu Beginn freistehende Kastellans- Wie die Teufelsbrücke im Bürgerpark seine Chance, den Auftrag zu erhalten, haus entstand in der ersten Gestaltungs- ihren Namen bekam fast aussichtslos machte. Der junge Bau- phase des Parks 1864. 1907 wurde die Als die Ratsherren den Bau der Brücke meister brauchte dringend Geld, um sei- öffentliche Bedürfnisanstalt an das beschlossen und ausschrieben, gehörte zu ne Verlobte heiraten zu können. In seiner Gebäude angebaut. In den 1970er-Jahren wurde das Gebäude komplett entkernt, von der Originalbausubstanz blieben nur die Außenwände erhalten. Angelehnt an das Originalgebäude wurde der Dach- stuhl mit den markanten Gauben als Stahlkonstruktion wieder aufgebaut. Mit Ende der Nutzung in den 1990er-Jahren verfiel das denkmalgeschützte Gebäude. 2011 begann die Planung für den Umbau des Gebäudes zu einem Klavierstudio, Atelier und Wohnhaus. 3 Parkbücherei Östlich der Teufelsbrücke, am Südrand der großen Liegewiese, steht die kleine Parkbücherei im Bürgerpark Pankow. Sie wurde 1955 als Musterprojekt gebaut und war somit die erste ihrer Art in der DDR. Die Parkbücherei war eine Zweig- stelle der Bibliothek Pankow in der Mühlenstraße. Das Beispiel der kleinen Parkbücherei machte schnell Schule und so entstanden rasch weitere, erst in den Teufelsbrücke © tic Berlin Pankow SPAZIERGANG DURCH DEN BÜRGERPARK UND DEN FRIEDHOF III 4 gliedern werden die Kräuter namentlich benannt, was viele Besucher des Parks zum Stehenbleiben veranlasst. Scharen von Kindergartengruppen kommen ge- zielt zu diesen Beeten, um Kräuterkunde zu betreiben. 6 Hexenturm, Alte Meie- rei und Vogelvoliere Ziegengehege Das einstöckige, gelbe Backsteingebäude © tic Berlin Pankow ließ Killisch von Horn 1860 bis 1868 mit Taubenturm errichten. Im Hexenturm Not bekam er Besuch vom Teufel. Der bot hing ursprünglich eine Vesperglocke, die ihm sogleich einen Handel an. Der junge zur Abendandacht geläutet wurde. In der Baumeister erhielt den Auftrag zum alten Meierei befand sich in den 1940er- Bau der Brücke. Den Besuch des Teufels Jahren ein Sportrestaurant. Zwei weitere verdrängte er aber als schlechten Traum. Gastronomen bewirtschafteten das Jäger- Doch kurz vor Fertigstellung der Brücke, haus und das Restaurant Hillgners im erschien der Teufel abermals. Er erinnerte alten Herrenhaus am Rosenpavillon. Das an den mit ihm geschlossenen Vertrag zweistöckige Jägerhaus an der Vogel- und forderte den jungen