Karl Gutzkows Entwicklung Bis 1848
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Karl Gutzkows Entwicklung bis 1848 17.3.1811 Karl Gutzkow wa chst in kleinburgerlichen, bescheidenen Verha ltnissen in Berlin auf. Der Vater ist niederer Hofangestellter. Ab 1821 Der Besuch eines altsprachlichen Gymnasiums wird durch einen Gonner finanziert. 1828 In Berlin studiert er Philologie und Theologie, letzteres, um ein Stipendium zu erhalten. Juli 1830 Mit der Julirevolution beginnt sein politisches Interesse: “ Die Wissenschaft lag hin- ter, die Geschichte vor mir“ . Im September: Antrag auf Genehmigung der Herausgabe einer Zeitschrift. 1831 Von Januar bis September gibt er als Student das “ Forum der JournalliteraturÖ heraus, i.e. erste Schritte als Literaturkritiker und Zeitanalytiker. Er schulte sich Wolfgang Menzels Redakti- onsstil im “ Literatur-BlattÖ, nannte seine Zeitschrift “ ein MenzelblattÖ. Das Unternehmen wird ein finanzielles Fiasko. - Im November wird er Mitarbeiter im “ Literatur-BlattÖ zum “ Morgenblatt fur gebildete Sta ndeÖ im Cotta Verlag, das Wolfgang Menzel redigiert, d.h. Aufstieg zur Elite der Literaturkritik. Mit- arbeit bis November 1834. 1832/33 Gutzkow promoviert mit 21 Jahren und nimmt nochmals in Heidelberg ein Jura-Stu- dium auf. Briefnovelle “ Briefe eines Narren an eine NarrinÖ erscheint (1832) anonym bei Hoffmann und Campe und wird umgehend verboten. 1834 Artikelserie in der “ Augsburger Allgemeinen ZeitungÖ uber fuhrende Personlichkeiten der Zeit (Buchfassung: “Offentliche CharaktereÖ, ‚35). Im November: Trennung von Menzel und dem “ Literatur-BlattÖ, u.a. wegen Differenzen uber die Bewertung des Saint-Simonismus. 1835 Gutzkow gibt zur Zeitschrift “ PhonixÖ (Frankfurt/M.) ein eigenes “ Literatur-BlattÖ heraus als Gegenpol zu Menzels “ Literatur-BlattÖ. Er propagiert dort die zentralen Ideen des Jungen Deutschland. Funktion von Literaturkritik: Vermittlerin von neuen Werten und Anschauungen - Edition von Schleiermacher: “ Vertraute Briefen uber die ,Lucinde‚Ö mit einer Vorrede, an saint-simonistischen Ideen uber die “ Rehabilitation des FleischesÖ anknupfend. - Plan der Herausgabe der “ Deutschen RevueÖ zusammen mit Ludolf Wienbarg als programmati- sche Publikation des Jungen Deutschland. - Juni/Juli: Niederschrift des Romans “ Wally, die ZweiflerinÖ in drei Wochen. - 12.8. Der Roman “ Wally, die ZweiflerinÖ erscheint. - Ab 11.9. Artikelserie von Wolfgang Menzel gegen den Roman. “ Abfertigungen des Dr. GutzkowÖ erscheinen am 11. Sept., 14. Sept., 24. Sept. ß Folge: Verbot des Romans in Preu’ en - 16./17.10. 1. Konfiskation des Buchs in Wurzburg und Munchen - 19.10. “ Dritte AbfertigungÖ von Wolfgang Menzel erscheint. - 20.10. Verbot des Verlags der “ WallyÖ, C. LowenthalÜs Verlagsbuchhandlung in Mannheim - 23.-26.10. Menzels Aufsatz “ Unmoralische LiteraturÖ erscheint im “ Literatur-BlattÖ. - 1.11. Es erscheint Gutzkows “ Verteidigung gegen Menzel und Berichtigung einiger Urtheile im PublikumÖ - 13.11. Versuch der Konfiszierung der Verlagsbesta nde des Romans in Mannheim; nur 2 Ex- emplare von 700 sind greifbar. Ebenso Beschlagnahmung von Gutzkows “ VerteidigungÖ - Mitte Nov. erscheint Gutzkows “ Appellation an den gesunden Menschenverstand. Letztes Wort in einer literarischen StreitfrageÖ (20 S.) - 16.11. Beginn des Ordnungsverfahrens gegen Gutzkow und Lowenthal in Mannheim - 25.11. Ordnungsstrafe gegen Lowenthal wegen Umgehung der Zensur (bei der Gutzkow-Bro- schure “ AppellationÖ) - 2.12. Gutzkow wird in Mannheim verhaftet, seine Untersuchungshaft beginnt. 10. Dezember 1835 Verbot der Schriften des Jungen Deutschland als ß Bundesbeschlu“ 13.1.1836 Verhandlung gegen Gutzkow und Lowenthal: Der Autor erha lt einen Monat Gefa ng- nis (ohne Anrechnung der Untersuchungshaft von 6 Wochen), U bernahme von 1/3 der Gerichts- kosten. Der Vorwurf des “ Angriffs auf die christliche ReligionÖ wird als erwiesen angesehen. Der Anklagepunkt der “ Darstellung unzuchtiger Gegensta ndeÖ wird ebenso abgewiesen wie der “ Vorwurf der BlasphemieÖ. - Der Verleger Lowenthal wird freigesprochen, da er vor dem Druck den Roman nicht gelesen habe. 10.2.1836 Entlassung und Ausweisung Gutzkows aus Baden. 1837 U bersiedlung nach Hamburg, Herausgabe des “ Telegraph fur DeutschlandÖ (bis 1843), er bleibt der polizeilichen U berwachung unterworfen. - Der Roman “ SeraphineÖ erscheint. “ Die Zeitgenossen. Ihre Schicksale, ihre Tendenzen, ihre CharaktereÖ erscheinen aus Zensurfurcht unter dem Decknamen E. L. Bulwer. 1840 Gutzkows Biographie “ Ludwig Bornes LebenÖ erscheint. 1842 Als Ergebnis einer Parisreise: “ Briefe aus ParisÖ 1843 Die polizeiliche U berwachung wird aufgehoben. 1846 Gutzkow wirkt als Dramaturg am Hoftheater in Dresden (bis 1849). 1848 Karl Gutzkow schlie’ t sich der Marzrevolution an, dokumentiert in: “ Ansprache an die BerlinerÖ .