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PROJEKTLEITUNG

Frédéric BRUN Kévin MOLCARD

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Pierre-Lin LANEYRIE Benjamin RENARD Marie PAULI Samuel LIMIER Baptiste AUBRY Corentin COMTE Mathieu NOCENTI Simon CONAN Geoffrey GORMOND Florian MARIN Matthieu COUROUBLE Timothée BÉHÉTY Arnaud BARBIER Germain MARZIN Maxime AUDFRAY Yann BURRER Adrien BARDET Kevin ARCAS Pierre PFISTER Alexandre ADAM Loris DE MARCO Raynald DANTIGNY

DESIGN

Baptiste LE GOFF Morgan PERRIER Shaun ELLWOOD Jonas SELLAMI

SOUNDDESIGN

Victor MORELLO Boele GERKES Ed Ten EYCK Paul SCHILLING

BESONDERER DANK

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HANDBUCH

Fernando M RODRIGUES Vincent LE HEN (Lektor) Jose RENDON (Autor) Minoru KOIKE Holger STEINBRINK Stephan VANKOV Charlotte METAIS Jack VAN

© ARTURIA SA – 2019 – Alle Rechte vorbehalten. 11 Chemin de la Dhuy 38240 Meylan FRANKREICH www.arturia.com Für die in diesem Handbuch abgedruckten Informationen sind Änderungen ohne Ankündigung vorbehalten. Die in der Bedienungsanleitung beschriebene Software wird unter den Bedingungen eines Endbenutzer-Lizenzvertrags überlassen. Im Endbenutzer- Lizenzvertrag sind die allgemeinen Geschäftsbedingungen aufgeführt, die die rechtliche Grundlage für den Umgang mit der Software bilden. Das vorliegende Dokument darf ohne die ausdrückliche schriftliche Erlaubnis seitens ARTURIA S.A. nicht - auch nicht in Teilen - für andere Zwecke als den persönlichen Gebrauch kopiert oder reproduziert werden.

Alle Produkte, Logos und Markennamen dritter Unternehmen, die in diesem Handbuch erwähnt werden, sind Handelsmarken oder eingetragene Handelsmarken und Eigentum der jeweiligen Unternehmen.

Product version: 1.0

Revision date: 24 May 2019 Danke für den Kauf des Arturia Mellotron V!

Dieses Handbuch behandelt die Funktionen und den Betrieb des Mellotron V.

Registrieren Sie Ihre Software so schnell wie möglich! Beim Kauf des Mellotron V haben Sie eine Seriennummer und einen Freischaltcode per E-Mail erhalten. Diese werden während der Online-Registrierung benötigt. Wichtige Hinweise

Änderungen vorbehalten:

Die Angaben in dieser Anleitung basieren auf dem zur Zeit der Veröffentlichung vorliegenden Kenntnisstand. Arturia behält sich das Recht vor, jede der Spezifikationen zu jeder Zeit zu ändern. Dies kann ohne Hinweis und ohne eine Verpflichtung zum Update der von Ihnen erworbenen Hard- oder Software geschehen.

Warnung vor Hörschäden:

Die Software kann in Verbindung mit einem Verstärker, Kopfhörern oder Lautsprechern ggf. Lautstärken erzeugen, die zum permanenten Verlust Ihrer Hörfähigkeit führen können. Nutzen Sie das Produkt niemals dauerhaft in Verbindung mit hohen Lautstärken oder Lautstärken, die Ihnen unangenehm sind.

Sollten Sie ein Pfeifen in den Ohren oder eine sonstige Einschränkung Ihrer Hörfähigkeit bemerken, so konsultieren Sie umgehend einen Arzt. Einführung

Herzlichen Glückwunsch zum Kauf von Arturias Mellotron V

Seit Ende der 1990er Jahre bekommt das französische Unternehmen Arturia sowohl von Musikern als auch der Fachpresse Anerkennung gezollt für die Entwicklung hochmoderner Software-Emulationen der legendären Analogsynthesizer der 1960er bis 1980er Jahre. Vom Modular V (2004), über Origin, einem modularen System der neuen Generation (2010) bis hin zum 2015 erschienenen Matrix 12 V, dem 2016 veröffentlichten Synclavier V, dem CMI V, dem DX7 V und nicht zuletzt Pigments (unserer ersten Eigenentwicklung) wird unsere Leidenschaft für und klangliche Exaktheit von anspruchsvollen Musikern gewürdigt, die perfekte Software-Instrumente für die professionelle Audioproduktion benötigen.

Mit der Einführung der neuen Version der V (Vintage) Collection bestätigt Arturia seine Position als einer der Marktführer im Bereich der Vintage-Instrumenten-Emulation.

Das ARTURIA Mellotron V ist eines von drei neuen Instrumenten in der aktuellen Version unseres beliebten Pakets. Diese beinhaltet über fünfzehn Jahre Erfahrung in der Emulation der legendärsten Instrumente der Vergangenheit.

ARTURIA strebt seit jeher nach Perfektion. Deshalb haben wir eine umfassende Analyse aller klanglichen Aspekte (sowohl der Schaltungen als auch des Tonbandverhaltens) dieses berühmten und legendären Tasteninstruments der 1960er und 1970er Jahre gemacht, welches den Sound des Progressive Rocks mitbestimmte und prägte sowie allgemein als der Vorfahr des moderne Samplers galt. Wir haben aber nicht nur den Klang und das Verhalten dieses einzigartigen Instruments genauestens emuliert, sondern auch viele Funktionen hinzugefügt, die zu der Zeit als das ursprüngliche Instrument hergestellt wurde, unvorstellbar gewesen wären.

Das Mellotron V läuft sowohl als Standalone-Version unter Windows und macOS als auch als Instrumenten-Plug-In in allen gängigen Formaten in Ihrer DAW. Es verfügt über eine einfache MIDI-Lernfunktion für die praktische Steuerung der meisten Parameter und ermöglicht als Plug-In auch die Parameterautomatisierung für eine kreative Kontrolle.

HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Alle in diesem Handbuch erwähnten Hersteller- und Produktnamen sind Warenzeichen ihrer jeweiligen Eigentümer, die in keiner Weise mit Arturia verbunden sind. Die Marken anderer Hersteller dienen ausschließlich dazu, die Produkte jener Hersteller zu identifizieren, deren Eigenschaften und Klang bei der Mellotron V-Entwicklung untersucht wurden. Alle Namen von Entwicklern und Herstellern von Geräten wurden nur zu Veranschaulichungs- und Bildungszwecken aufgenommen und weisen nicht auf eine Zugehörigkeit oder Befürwortung des Mellotron V durch einen Entwickler oder Hersteller von Geräten hin.

Mit musikalischen Grüßen,

Ihr Arturia-Team Inhaltsverzeichnis 1. WILLKOMMEN ZUM MELLOTRON V ...... 3 1.1. Was ist das Mellotron?...... 3 1.2. Einige historische Fakten...... 3 1.2.1. Wer hat das Mellotron eingesetzt?...... 4 1.3. Macht ein Mellotron heutzutage Sinn?...... 5 1.4. Arturias geheime Zutat: TAE® ...... 7 1.5. Das Mellotron V von Arturia...... 8 2. AKTIVIERUNG UND ERSTER START ...... 9 2.1. Systemvoraussetzungen...... 9 2.2. Aktivierung der Arturia Mellotron V-Lizenz...... 9 2.2.1. Das Arturia Software Center (ASC) ...... 9 2.3. Einrichten der Software ...... 10 2.3.1. Audio- und MIDI-Einstellungen: Windows...... 10 2.3.2. Audio- und MIDI-Einstellungen: macOS ...... 12 2.3.3. Das Mellotron V als Plug-In...... 12 3. MELLOTRON V ÜBERSICHT...... 13 3.1. Was können Sie mit dem Mellotron V anstellen? ...... 13 3.1.1. Die Einschränkungen des Original-Mellotrons...... 13 3.1.2. Die Funktionen des Mellotron V ...... 14 3.2. Loslegen mit dem Mellotron V...... 15 3.2.1. Grundlagen...... 15 3.2.2. Verwenden der "Bänder"...... 16 3.2.3. Eigene Sounds verwenden ...... 17 3.2.4. Effekte verwenden ...... 19 3.2.5. Automation des Mellotron V über MIDI ...... 20 4. DIE BEDIENOBERFLÄCHE...... 21 4.1. Nützliche Tastaturkommandos...... 21 4.2. Das Keyboard ...... 21 4.3. Die obere Symbolleiste...... 22 4.3.1. Das Arturia-Menü ...... 22 4.3.2. Die Preset Library Browser und -Verwaltung ...... 25 4.3.3. Der Preset-Auswahlfilter ...... 25 4.3.4. Presetauswahl ...... 26 4.3.5. Der Effekte (FX)-Schalter...... 27 4.3.6. Der Advanced (Doppelfpeil)-Schalter...... 27 4.3.7. Die MIDI-Lern-Funktion...... 28 4.3.8. MIDI-Controller-Konfiguration...... 30 4.4. Die untere Symbolleiste ...... 31 4.4.1. MIDI Channel Setting ...... 31 4.4.2. Der Panic-Taster...... 31 4.4.3. CPU-Meter...... 31 4.4.4. Maximize...... 31 5. DER PRESET-BROWSER UND SEINE VERWALTUNGSTOOLS ...... 32 5.1. Presets durchsuchen ...... 32 5.2. Benutzen von Attributen als Filter...... 32 5.3. Der Suchergebnisbereich (Results)...... 34 5.4. Der Attribut-Kategorie-Bereich ...... 35 5.5. Der Preset Info-Bereich...... 36 5.5.1. Bearbeiten von Informationen für mehrere Presets...... 37 5.6. Zusätzliche Preset-Auswahl-Methoden...... 38 5.7. Playlisten...... 39 5.7.1. Eine Playliste anlegen...... 39 5.7.2. Ein Preset hinzufügen...... 39 5.7.3. Presets neu anordnen...... 39 5.7.4. Ein Preset entfernen ...... 39 5.7.5. Eine Playliste löschen ...... 39 6. DAS MELLOTRON V-BEDIENFELD...... 40 6.1. Das Hauptbedienfeld...... 40 6.1.1. Der On/Off-Schalter...... 40 6.1.2. Der Track Selector-Regler ...... 41 6.1.3. Volume...... 41 6.1.4. Tone ...... 41 6.1.5. Pitch...... 41 6.1.6. Das Mellotron-Keyboard...... 41 6.2. Das erweiterte Bedienfeld (Open Lid-Modus) ...... 42 6.2.1. Amplitude Envelope (Macro)...... 42 6.2.2. Flutter ...... 43 6.2.3. Tape Saturation ...... 43 6.2.4. Mechanics ...... 43 6.2.5. Noise Floor...... 44 6.2.6. Vel > Volume...... 44 6.2.7. AT > Flutter ...... 44 6.2.8. Der Bandspur-Bereich (Tape Track)...... 45 6.2.9. Das virtuelle Keyboard ...... 45 7. DAS TONBAND- UND SAMPLE-MANAGEMENT...... 46 7.1. Der Bandspurbereich (Tape Track) ...... 46 7.1.1. Spuren und Samples anordnen ...... 47 7.1.2. Der Sample-Browser ...... 48 7.1.3. Regionen...... 48 7.1.4. Die Edit/Exit-Symbolschaltfläche ...... 49 7.2. Der Sample-Bearbeitungsbereich ...... 49 7.2.1. Der Track Selector-Schalter ...... 49 7.2.2. Die Load-Schaltfläche ...... 50 7.2.3. Die Remove-Schaltfläche ...... 50 7.2.4. Die Wellenform-Anzeige...... 51 7.2.5. Pan ...... 52 7.2.6. Gain ...... 52 7.2.7. Trans (Transpose)...... 53 7.2.8. Tune ...... 53 7.2.9. Stretch...... 53 7.2.10. Start (Sample Playback Startpunkt)...... 54 7.2.11. End (Sample Playback Endpunkt) ...... 54 7.2.12. Die Sample-Hüllkurve...... 54 7.2.13. Loop (Sample Loop)...... 56 8. Die Mellotron V-Effekte ...... 57 8.1. Der FX-Bereich...... 57 8.1.1. In ...... 57 8.1.2. Out...... 58 8.1.3. Bypass...... 58 8.1.4. Die Effektketten-Slots...... 58 8.1.5. Die Effektprozessor Preset-Library ...... 59 8.2. Die Pedal-Effekte ...... 59 8.2.1. Chorus...... 60 8.2.2. Flanger ...... 61 8.2.3. Phaser...... 62 8.2.4. Compressor...... 63 8.2.5. Delay...... 64 8.2.6. Distortion...... 65 8.2.7. Equalizer...... 68 8.2.8. Reverb...... 69 8.2.9. Stereo Pan...... 70 8.2.10. Analog Delay ...... 71 8.2.11. Limiter ...... 72 8.2.12. Tape Echo...... 73 8.3. Amps...... 74 8.3.1. Twin Amp...... 74 8.3.2. Rotary Speaker...... 75 8.4. Die Raumsimulation (Faltungshall) ...... 77 9. Software Lizenzvereinbarung ...... 79 10. Konformitätserklärungen ...... 82 1. WILLKOMMEN ZUM MELLOTRON V

1.1. Was ist das Mellotron?

Kurz gesagt: Das erste Instrument, das Orchesterklänge spielen konnte und der Vorfahr des modernen Samplers. Es folgten noch viele weitere "trons", aber das "Mello" blieb eines der kultigsten Instrumente seiner Zeit und wird für immer mit einigen der bekanntesten Keyboardern der Rockgeschichte verbunden sein.

1.2. Einige historische Fakten

Alles begann in den frühen 1950er Jahren, als Harry Chamberlin auf die Idee kam, ein Keyboard zu bauen, über das Magnetbänder mit echten Aufnahmen abgespielt werden konnten – ausgelöst durch die Tasten. Das Konzept war überraschend einfach: Er nahm gehaltene Klänge von echten akustischen Instrumenten für die Solosounds sowie musikalische Phrasen und sogar komplette Bandbegleitungen auf. Hauptziel war es, ein Tasteninstrument zu entwickeln, das als kompakte Musikband aus der Box diente und Familien Spaß beim Mitsingen und Nachspielen der Musikhits der damaligen Zeit bot.

Das Keyboard besaß für jede verfügbare Note ein Tonband, das einige Sekunden lang abgespielt wurde. Die Systemmechanik ähnelt der eines Tonbandgeräts. Wurde eine Taste gedrückt, presste ein Mechanismus das Band auf den Tonkopf, und eine Walze begann, dieses Band abzuspielen. Dabei wurde der aufgezeichnete Ton wiedergegeben. Sobald die Taste losgelassen wurde, hob sich die Walze und ein weiterer Mechanismus spulte das Band an seine ursprüngliche Position zurück.  Das braucht natürlich eine gewisse Zeit und das Instrument war anfällig für mechanische Probleme. Chamberlin hatte jedoch einige Erfolge, hauptsächlich aufgrund der Qualität und Art der erzeugten Klänge. Zur damaligen Zeit bestand die einzige andere Möglichkeit, einen Streich- oder Holzblasorchester-Klang zu erhalten darin, echte Musiker zu buchen – für die meisten unmöglich. Chamberlins Aufnahmen von echten Musikern boten also eine großartige Alternative. Er nahm auch komplette Bands auf, so dass vollständige Begleitungen mit einem einzigen Tastendruck abgespielt werden konnten.

Da Chamberlin jedoch die technischen Probleme seiner Instrumente nicht sehr erfolgreich lösen konnte, übernahm ein anderes Unternehmen die Herstellung von neu gestalteten Musikinstrumenten nach der gleichen Grundidee. Diese Firma wurde in Großbritannien von Chamberlins Tonkopf-Lieferant gegründet.

3 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - WILLKOMMEN ZUM MELLOTRON V Das Unternehmen hieß Mellotronics und das erste Produkt, das Mellotron Mark 1, erschien 1963. Obwohl es eine Verbesserung gegenüber Chamberlins Instrument darstellte, war es nicht viel zuverlässiger als sein Vorgänger. 1964 folgte das Mellotron Mark 2, das erste für den praktischen Einsatz taugliche Gerät.

Es handelte sich um eine wirklich monströse Maschine mit zwei Manualen, die 70 polyphone Töne erzeugen konnten und Tonbänder für viele verschiedene Klänge boten, einschließlich der berühmten Flöten, Violinen und Chöre sowie Streichersektionen, Gitarren, Blechbläser, Orgeln, Klaviere usw.

Nach dem kleineren Zwischenmodell 300 erschien 1970 das Mellotron-Modell 400 (M400). Kleiner als das M300, tragbar und günstiger, mit einem besseren Bandmechanismus und neuen austauschbaren Wechsel-Bandrahmen mit jeweils drei Sounds. Dieses Modell trug entscheidend zum Erfolg des Mellotrons bei, insbesondere bei Progressive-Rock-Bands, die gerne Keyboard-Orchesterklänge für ihre Musik einsetzten.

1.2.1. Wer hat das Mellotron eingesetzt?

Wer die Beatles kennt, erinnert sich sicherlich an den berühmten Song Strawberry Fields Forever. Das Flöten-Intro in diesem Song ist eine der berühmtesten Mellotron-Passagen.

Die Beatles waren begeistert vom Mellotron, insbesondere Paul McCartney, der es in Strawberry Fields Forever spielte und es danach auch nach Auflösung der Band mehrmals einsetzte (zum Beispiel die Dudelsäcke in Mull Of Kyntire).

Angeblich hat Mike Pinder das Instrument damals John Lennon und Paul McCartney vorgeführt. Mike arbeitete bei Mellotronics, bevor er zu The Moody Blues kam.

Es gab aber noch viele andere Mellotron-Anwender. Tatsächlich ist die Auflistung berühmter Musiker ein Who-is-Who der Rockmusikszene der 1960er und 1970er Jahre. Die Beatles stehen selbstverständlich an erster Stelle dieser Liste. Ihre musikalischen "Rivalen", The Rolling Stones, verwendeten ebenfalls das Mellotron (gespielt von Brian Jones).

Auch Mike Pinder (The Moody Blues) nutzte das Mellotron seit 1967. Nachdem er der Band beigetreten war, spielte das Instrument von Anfang an eine Schlüsselrolle in deren Musik. Im bekannten Song Nights In White Satin aus dem ersten der Band, Days of Future Passed, erkennt man auf Anhieb die Mellotron-Sounds.

Viele andere Progressive-Rock-Bands folgten, bis das Mellotron schliesslich zu einem festen Bestandteil des Prog-Rock-Sounds wurde.

Das Mellotron wurde oft in den typisch für diese Musikrichtung längeren Songs verwendet und begleitete Gitarren- oder Synthesizersoli, lieferte Backing-Sounds und wurde sogar als Ersatz für Orchesterlinien genutzt.

Tony Banks (Genesis) war ein weiterer berühmter Anwender, ebenso Rick Wakeman (Yes). King Crimson kauften zum Beginn Ihrer Karriere ein Mellotron. Als sie wußten, wie The Moody Blues es einsetzten, beschlossen auch sie es so zu verwenden, um mit "orchestralen" Passagen ihre Songs zu erweitern. Das Mellotron wurde im ersten erfolgreichen Album In the Court of Crimson King sowie in dessen Nachfolger In The Wake of Poseidon eingesetzt. Auch John Paul Jones (Led Zeppelin) nutze das Mellotron bei einigen Alben der Band.

Stuart "Woolly" Wolstenholme (Barclay James Harvest) war ein weiterer Keyboarder, der das Mellotron ausgiebig einsetzte. Auf der Bühne nutzte er sogar mehrere Mellotrons gleichzeitig, um Orchesterpassagen zu spielen, für die die Band bekannt war (am Anfang spielte die Band mit einem echten Orchester). Der berühmte Schweizer Keyboarder Patrick Moraz (Yes, The Moody Blues) verwendete ebenfalls das Mellotron und seinen Nachfolger Novatron (Novatrons wurden später in Mellotrons umbenannt).

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - WILLKOMMEN ZUM MELLOTRON V 4 Abschließend sei noch () erwähnt. Sowohl in der Band als auch auf seinen Soloalben setzte Froese das Mellotron ausgiebig ein. Das Solo-Album Epsilon in Malaysian Pale war fast ausschließlich ein Mellotron-Album und wurde sogar von einigen als das beste Mellotron-Album bezeichnet, das jemals veröffentlicht wurde. Aber er war nicht der einzige. Alle Bandmitglieder nutzen ebenfalls Mellotrons. Die früheren TD-Alben (Atem, Phaedra, Rubycon und Stratosfear) sind voller Mellotron-Sounds.

Das Mellotron wurde auch bei den ersten beiden sehr erfolgreichen Alben von Jean Michel Jarre, Oxygene und Equinoxe, eingesetzt.

Weitere Anwender sind Orchestral Manouvres in the Dark, Oasis, Radiohead, Spock's Beard und Porcupine Tree.

1.3. Macht ein Mellotron heutzutage Sinn?

Das Mellotron besaß einen unverwechselbaren Klang, beziehungsweise besitzt diesen immer noch. Es wird oft als der erste Sampler bezeichnet (was es auch war), obwohl es heutzutage streng genommen natürlich nicht mit den modernen Samplern konkurrieren kann.

Fast alle großen Sampler bieten jedoch Klanglibraries mit Mellotron-Sounds. Das bedeutet, dass diese Klänge immer noch gefragt sind und obwohl sie keine authentischen Reproduktionen bieten, mögen viele Anwender den Charakter der Mellotron-Flöten, -Violinen, -Chöre, -Streicher und -Blechbläser.

Die Klänge überzeugen sicherlich niemanden, der reale Instrumente erwartet (wie bei hochwertigen Orchester-Libraries), aber sie haben die unverwechselbare "Patina" – einen Retro-Charme, den man heutzutage so nicht mehr findet. Es sind einfach "Mellotron"-Sounds mit einer eigenen Persönlichkeit. Diese entsteht dadurch, dass jeder auf Tonband aufgenommene und über diesen Mechanismus abgespielte Sound eben diesen Klangcharakter besitzt.

Wir von Arturia haben uns zum Ziel gesetzt, diese authentische und begehrte Erfahrung des Mellotrons einzufangen und bereitzustellen – aber ohne all der "Bauchschmerzen" und Probleme bei der Wartung des Hardware-Instruments. Darüber hinaus haben wir den Klangcharakter des Instruments eingefangen, den Sie sogar mit Ihren "eigenen Bändern" erweitern können.

5 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - WILLKOMMEN ZUM MELLOTRON V Arturias Mellotron V im Open Lid-Modus mit dem geöffneten erweiterten Bedienfeld

Die Vorteile einer Softwareversion des Mellotrons in Bezug auf das Hardware-Pendant sind riesig. Zum Beispiel:

• Sie erhalten eine Nachbildung eines der bekanntesten Tasteninstrumente früherer Tage. • Sie müssen sich keine Gedanken über die heiklen und manchmal unzuverlässigen Band- und Rückspulmechanismen und Stimmprobleme machen. • Wenn Sie eine gehaltene Note spielen, müssen Sie nicht warten, bis das Band zurückgespult ist, bevor Sie dieselbe Note erneut auslösen können. • Sie müssen sich nicht um den Transport und die Wartung kümmern. • Sie können so viele Mellotrons einsetzen, wie Sie möchten. • Sie erhalten eine umfangreiche Sammlung der besten originalen Mello-Tape- Sounds. Wenn Sie die Sounds ändern möchten, sind neue "Bänder" nur einen Klick weit entfernt. • Sie können nach Wunsch Ihre eigenen Samples als "Bänder" verwenden (geloopt oder ungeloopt). Auf diese Weise erhalten Sie eine stetig wachsende Auswahl an Sounds. Die Samples werden über den emulierten "Tape-Mechanismus" abgespielt, wodurch sie einen Vintage-Sound erhalten, der auf keine andere Art erreichbar ist. • Sie erhalten ein modernisiertes Instrument mit einer großen Auswahl an Effekten und Verstärkern. • Sie bekommen eine Makro-Hüllkurvensteuerung und können die Lautstärke über MIDI-Velocity steuern, Aftertouch zur Kontrolle des Flattereffekts nutzen und das Modulationsrad zum Überblenden des Tape-Track-Mixings einsetzen.

Also, wollen Sie das Mellotron?

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - WILLKOMMEN ZUM MELLOTRON V 6 1.4. Arturias geheime Zutat: TAE®

TAE® (True Analog Emulation) ist eine von Arturia entwickelte Technologie für die digitale Emulation analoger Schaltungen von Vintage Synthesizern.

Lineares Frequenzspektrum eines bekannten Softwaresynthesizers

Die Software-Algorithmen von TAE® ermöglichen eine exakte Emulation analoger Hardware. Darum bietet das Mellotron V eine unvergleichliche Klangqualität, wie auch alle anderen virtuellen Synthesizer von Arturia.

Lineares Frequenzspektrum eines mit TAE® emulierten Oszillators

TAE® bietet zahlreiche Vorteile im Bereich der Klangsynthese:

Zeitliche Darstellung der Zeitliche Darstellung der "Sägezahn"-Wellenform eines "Sägezahn"-Wellenform durch Hardware- Reproduktion mit TAE®

7 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - WILLKOMMEN ZUM MELLOTRON V 1.5. Das Mellotron V von Arturia

Mit dem Mellotron V haben wir den Klang und den Charme des berühmten Originalinstruments bis ins kleinste Detail emuliert sowie dessen Funktionalität erweitert. Damit geben wir Musikern und Produzenten moderne Funktionen in die Hand!

Die Hauptaufgabe des Instruments ist es, die alten Mellotron-Bänder so originalgetreu wie möglich abzuspielen. Wir haben sogar die maximale Banddauer von acht Sekunden beibehalten, um eine exakte Wiedergabetreue zu gewährleisten. Und wir stellen eine große Auswahl an "Bändern" aus den Originalsammlungen des Mark I, Mark II, M300 und M400 zur Verfügung.

Da es sich um ein Arturia-Produkt handelt, reichte es uns natürlich nicht aus, nur die ursprüngliche Hardware zu emulieren. Wie üblich haben wir die Meßlatte höher gelegt und einige interessante neue Funktionen hinzugefügt, die das Original würdigen und es gleichzeitig in einem modernen Kontext noch nützlicher machen.

Das Arturia Mellotron V

Beispielsweise haben wir dem Mellotron eine umfangreiche Sammlung an "Effektpedalen" spendiert, welche ebenfalls Vintage-Einheiten emulieren. Es gibt auch zwei modellierte "Amps": Einen bekannten Twin Amp-Verstärker und ein ebenfalls berühmtes Rotary Speaker- Modell. Schliesslich haben wir die Sammlung noch um eine Raumsimulation (Faltungshall) ergänzt.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, viele Funktionen des Mellotron-Innenlebens anzupassen, wie z.B. die Kontrolle über Wow & Flutter, die Bandsättigung, die mechanischen Geräusche, das Grundrauschen und eine Makro-Hüllkurve, um den Gesamtlautstärkeverlauf zu formen.

MIDI-Echtzeit-Steuerelemente, wie MIDI-Velocity (zur Steuerung der Gesamtlautstärke), Aftertouch (zur Kontrolle des Flutter-Effekts) und das Modulationsrad (zur Steuerung der Bandspurenmischung) sind ebenfalls enthalten.

Abschließend haben wir einige bahnbrechende Funktionen hinzugefügt: Die Möglichkeit, Mellotron V-Sounds durch die Verwendung eigener Samples zu erweitern und die Option, diese Sounds umfangreich zu bearbeiten, indem z.B. einzelne Start- und Endpunkte, Loop- Punkte, Hüllkurven usw. definiert werden können.

Der Traum, ein Mellotron zu besitzen und damit Ihre eigenen "Bänder" abzuspielen wird wahr. Nun sollten Sie die Mellotron-Flöten und -Geigen spielen. Los gehts!

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - WILLKOMMEN ZUM MELLOTRON V 8 2. AKTIVIERUNG UND ERSTER START

2.1. Systemvoraussetzungen

Das Arturia Mellotron V-Plug-In funktioniert auf Computern mit:

 Win 7+  10.10+

Sie können das Mellotron V als AAX, Audio Unit, VST2 oder VST3 Plug-In (nur als 64-Bit- Version) nutzen.

2.2. Aktivierung der Arturia Mellotron V-Lizenz

Sobald Sie das Mellotron V installiert haben, müssen Sie im nächsten Schritt die Lizenz für Ihre Software aktivieren.

Das ist eine einfache Prozedur, die über eine zusätzliche Software geregelt wird: das Arturia Software Center.

2.2.1. Das Arturia Software Center (ASC)

Falls das ASC nicht mit dem Mellotron V-Paket installiert wurde, besuchen Sie bitte die folgende Webseite: Arturia Updates & Manuals

Suchen Sie oben auf der Webseite nach dem Arturia Software Center und laden die Version des Installationsprogramms herunter, welche für Ihr Betriebssystem geeignet ist (für macOS mit der Dateiendung .pkg oder für Windows mit der Dateiendung .exe).

Befolgen Sie die Installationsanweisungen und fahren dann wie folgt fort:

• Starten Sie das Arturia Software Center (ASC) • Melden Sie sich mit Ihren Arturia-Zugangsdaten an (oder legen Sie ein neues Benutzerkonto an, falls noch nicht geschehen) • Navigieren Sie bis zum Abschnitt "My Products" im ASC • Klicken Sie auf die Schaltfläche "Activate"

Das war auch schon alles!

9 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - AKTIVIERUNG UND ERSTER START 2.3. Einrichten der Software

Wenn Sie das Mellotron V zum ersten Mal im Standalone-Modus starten, werden Sie dazu aufgefordert, die Audio-Einstellungen (und MIDI-Einstellungen) für das Instrument festzulegen. Sie können jederzeit auf diese Einstellungen zugreifen, indem Sie oben links auf das Menü Arturia und dann auf Audio Settings klicken. Wir werden alle Optionen des Arturia- Menüs später in diesem Handbuch [p.22] beschreiben.

2.3.1. Audio- und MIDI-Einstellungen: Windows

Oben links im Mellotron V-Fenster der Standalone-Applikation finden Sie ein Aufklapp-Menü mit verschiedenen Setup-Optionen. Sie sollten in diesem Menü zunächst die Option Audio Settings wählen, um Ihre MIDI- und Audio-Hardware einzurichten. Es öffnet sich das Fenster für die Audio-MIDI-Einstellungen. Diese sind unter Windows und macOS identisch. Die Bezeichnungen der Geräte, die Ihnen zur Verfügung stehen, hängen von der Hardware ab, die Sie verwenden.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - AKTIVIERUNG UND ERSTER START 10 Ihnen stehen folgende Einstellmöglichkeiten (von oben nach unten) zur Verfügung:

• Unter Device können Sie auswählen, welchen Audiotreiber Sie für die Soundwiedergabe verwenden möchten. Dies kann der Treiber Ihrer Computer- Soundkarte (Windows Audio), DirectSound (auch ein interner Windows-Treiber) oder ein ASIO-Treiber (dieser liefert die beste Performance) sein. In diesem Feld wird der Name Ihrer verwendeten Hardware angezeigt und kann je nach Bedarf varriieren. • Unter Output Channels können Sie auswählen, welche der verfügbaren Ausgänge Ihrer Hardware für die Soundwiedergabe verwendet werden. Wenn Ihre Hardware nur zwei Ausgänge bietet, werden nur diese als Option angezeigt. Ansonsten können Sie das gewünschte Ausgangspaar auswählen. • Im Buffer Size-Menü können Sie die Größe des Audio-Puffers einstellen, den Ihr Rechner zum Berechnen der Soundausgabe verwendet. Ein kleiner Pufferwert bedeutet eine geringere Latenz zwischen dem Drücken einer Taste und dem Wahrnehmen der Note. Ein größerer Puffer bedeutet eine geringere CPU- Auslastung, da der Rechner mehr Zeit zur Kalkulation hat, aber damit auch eine höhere Latenz verursachen kann. Probieren Sie die optimale Puffergröße für Ihr System aus. Ein schneller, aktueller Rechner sollte problemlos mit einer Puffergröße von 256 oder 128 Samples arbeiten können, ohne dass Knackser oder Knistern bei der Soundwiedergabe erzeugt werden. Wenn Sie Knackser erzeugen, erhöhen Sie die Puffergröße ein wenig. Die aktuelle Latenz wird auf der rechten Seite dieses Menüs angezeigt. • Im Sample Rate-Menü können Sie die Samplerate einstellen, mit der das Audiosignal aus dem Instrument gesendet wird. Die einstellbaren Optionen hängen von Ihrer Audio-Interface-Hardware ab, selbst die Hardware der meisten Computer kann mit bis zu 48 kHz arbeiten. Höhere Sampleraten verbrauchen mehr CPU-Leistung. Falls Sie also keinen Grund haben mit 96 kHz zu arbeiten, sind Einstellungen von 44.1 kHz oder 48 kHz ausreichend. • Der Show Control Panel-Taster öffnet das Kontrollfeld für die ausgewählte Audio- Hardware. Beachten Sie, dass manche Audiohardware möglicherweise kein eigenes Kontrollfeld besitzt oder dass es sich bei dem Kontrollfeld um ein generisches Betriebssystem handelt. • Play Test Tone hilft Ihnen bei der Behebung von Audioproblemen, indem ein Test- Ton über die ausgewählte Audiohardware abgespielt wird. • Die angeschlossenen MIDI-Geräte werden unter MIDI Devices angezeigt. Aktivieren Sie das entsprechende Kontrollkästchen, um MIDI-Daten von dem Gerät zu empfangen, welches Sie zum Spielen des Instruments verwenden möchten. Im Standalone-Betrieb empfängt das Mellotron V auf allen MIDI- Kanälen, so dass kein spezifischer Kanal definiert werden muss. Sie können übrigens mehr als ein MIDI-Gerät gleichzeitig auswählen. • Tempo definiert das interne Tempo, mit dem die sync-basierten Funktionen des Mellotron V im Standalone-Modus synchronisiert werden, wie z.B. einige Effekte. Bei Verwendung als Plug-In synchronisiert sich das Instrument immer zum Tempo Ihrer Host-Anwendung.

11 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - AKTIVIERUNG UND ERSTER START 2.3.2. Audio- und MIDI-Einstellungen: macOS

Der Vorgang ist dem Setup für Windows sehr ähnlich, das Menü wird auf dieselbe Weise aufgerufen. Der Unterschied ist, dass macOS CoreAudio für das Audio-Routing verwendet. Die Auswahl der Audiogeräte erfolgt im zweiten Aufklapp-Menü. Abgesehen davon funktionieren die Optionen genauso wie im Abschnitt der Audio-Einstellungen für Windows beschrieben.

2.3.3. Das Mellotron V als Plug-In

Das Mellotron V ist im VST2-, VST3-, AU- und AAX-Plug-In-Format verfügbar und kann in allen gängigen DAW-Programmen wie Live, Logic, Cubase, Pro Tools usw. verwendet werden. Sie können hier soviel virtuelle Instrumenten-Plug-Ins laden, wie Sie benötigen. Die Benutzeroberfläche sowie alle Einstellungen funktionieren auf die gleiche Weise wie im Standalone-Modus, mit einigen wenigen Unterschieden:

• Das Instrument wird zum Tempo (BPM-Einstellung) Ihrer DAW synchronisiert. Das betrifft tempoabhängige Parameter, wenn der SYNC-Modus aktiv ist. • Sie können zahlreiche Parameter in Ihrer DAW automatisieren. • Sie können mehr als eine Instanz des Mellotron V in einem DAW-Projekt nutzen. Im Standalone-Modus können Sie nur eine Instanz verwenden. • Alle zusätzlichen Audioeffekte Ihrer DAW können verwendet werden, um den Klang weiter zu bearbeiten, z.B. Delay, Chorus, Filter usw. • Sie können die Audioausgänge des Mellotron V in Ihrer DAW mit dem DAW- eigenen Audio-Routing umfangreicher einsetzen. • Ihre Einstellungen und der aktuelle Gerätestatus werden in Ihrem Projekt gespeichert und Sie können genau da weiterarbeiten, wo Sie beim letzten Speichern aufgehört haben.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - AKTIVIERUNG UND ERSTER START 12 3. MELLOTRON V ÜBERSICHT

3.1. Was können Sie mit dem Mellotron V anstellen?

3.1.1. Die Einschränkungen des Original-Mellotrons

Das ursprüngliche Mellotron M400 (auf dem diese Emulation basiert) war zwar sehr beliebt, besaß aber einige Einschränkungen.

Der Klang wurde durch die Wiedergabe von Tonbändern erzeugt, die etwa acht Sekunden lang liefen. Die Mechanik des Instruments wurde seit den ersten Modellen weiterentwickelt und in einen "Wechselrahmen" mit jeweils drei Spuren (drei Sounds auf einem Tonband) integriert, der in wenigen Minuten ausgetauscht werden konnte, um ein neues "Soundset" zu installieren. Dennoch basierte jede vom Instrument erzeugte Note vollständig auf einem fragilen Kassettenrecorder-Mechanismus, der von der Keyboard-Tastatur ausgelöst wurde.

Der Mechanismus umfasste den Bandwiedergabe-Tonkopf, eine Andruckrolle, die über eine sich ständig drehende Winde bewegt wurde sowie ein Druckpad, welches das Band nach unten drückt, um einen Kontakt zum Wiedergabekopf herzustellen. Dazu gab es noch einen Mechanismus, der das Zurückspulen des Bandes nach dem Loslassen einer Taste übernahm. Die Stimmung war auch nicht sehr exakt. Und der gesamte Mechanismus sehr problemanfällig.

Das Mellotron konnte nur 35 Noten abspielen und wenn das Bandende erreichte war (nach acht Sekunden), stoppte der Ton und das Band musste in die Startposition zurückgespult werden. Erst dann konnte diese Note erneut gespielt werden.

Das Mellotron M400 bot drei Tonspuren. Da sich jedoch alle drei Spuren auf demselben Band befanden, konnte man auch zwischen zwei benachbarten Spuren überblenden, indem die Position des Wiedergabe-Tonkopfs leicht verändert wurde – was eine zusätzliche Klangvielfalt bot.

Trotz seiner Probleme war das Instrument sehr beliebt, weil es einige fantastische Klänge spielen konnte (besonders die Flöten, die Violinen und die Chöre waren auf unzähligen Aufnahmen zu hören) und es keine Alternativen gab, um Orchesterklänge auf die Bühne zu bringen – außer, man buchte ein richtiges Orchester.

13 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - MELLOTRON V ÜBERSICHT 3.1.2. Die Funktionen des Mellotron V

Mit dem Mellotron V können Sie Repliken vieler Originalbänder aus den Serien Mark I, Mark II, M300 und M400 nutzen.

Obwohl wir die Klangdauer jeder Taste wie beim Originalinstrument auf acht Sekunden begrenzt haben, gibt es die Option, einen Loop zu aktivieren, um den Klang länger spielen zu können.

Das Mellotron V verfügt über einen speziellen "Sample-Bearbeitungsbereich", in dem Sie den Start- und Endpunkt eines Samples, Loop-Punkte sowie einige andere spezielle Sample- Parameter bearbeiten können. Anwender, die das Sample-Verwaltungs- und Bearbeitungsfenster bereits im CMI V oder im Synclavier V genutzt haben, werden sich hier sofort zuhause fühlen.

Das ursprüngliche Mellotron konnte nicht transponieren. Der Klang jeder Note wurde erzeugt, indem ein eigenes Band abgespielt wurde. Das bedeutete, dass ein Vibrato im Sound auf der gesamten Tastatur mit mehr oder weniger gleicher Geschwindigkeit gespielt wurde (je nachdem, wie es aufgenommen wurde, da es sich bei jeder Note um eine eigene Aufnahme handelte). Wenn damals Rhythmen oder Spezialeffekte aufgenommen worden wären, würde jede Aufnahme immer mit der ursprünglichen Tonhöhe erklingen.

Bei digitalen Samplern wird ein Klang normalerweise wiederholt, indem die Original- Samples mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ausgelesen werden (Resampling). Dies führt zu einer Beschleunigung oder Verringerung des internen Rhythmus und einer Transposition der Obertöne der entsprechenden Klänge, was manchmal sehr unangenehm klingen kann.

Da im Mellotron V auch User-Samples genutzt werden können, wird es Sie freuen zu hören, dass das Instrument diese so wiedergeben kann, als ob jede Note von einem eigenen Band gespielt wird. Interne Rhythmik wie Vibrato oder sogar rhythmische Phrasen bleiben so über die Tastatur spielbar. Alle Noten werden synchron abgespielt. Dies liegt an einem speziellen "Stretch"-Modus, der standardmäßig aktiviert ist.

Im Gegensatz zum ursprünglichen Mellotron können Sie in jeder Spur auch mehr als einen Sound verwenden. Die Grenze liegt bei zwei Originalbändern (Factory-Samples). Wenn Sie jedoch Ihre eigenen Samples einsetzen, können Sie bis zu 8 User-Samples pro Spur erstellen. Das bedeutet, dass Sie beispielsweise ein kleines Schlagzeugset oder sogar einige Schlagzeugspuren mit "Phrasen" wie Intro, Strophe, Fill, Ending usw. zusammenstellen können.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - MELLOTRON V ÜBERSICHT 14 Wenn der hochwertige "Stretch-Modus" aktiviert ist, können Sie die transponierten Samples abspielen, ohne deren rhythmische Synchronisation zu verlieren. Das ist perfekt geeignet für rhythmische Samples. Und natürlich nutzen alle Samples, die über das Mellotron V abgespielt werden, den emulierten Tape-Mechanismus, um den typischen Vintage-Sound zu erzielen.

Da das ursprüngliche Mellotron die Auswahl von drei Spuren (A, B und C) pro Band vorsah, wurde auch diese Eigenschaft sowie die Möglichkeit des Überblendens zwischen A/B und B/C berücksichtigt.

Im Mellotron V haben Sie auch die Möglichkeit, zwischen zwei Spuren dynamisch überzublenden, indem Sie beispielsweise diese Funktion über MIDI steuern oder das Modulationsrad verwenden. Außerdem gibt es eine All-Option, bei der alle drei Spuren gleichzeitig abgespielt werden können.

3.2. Loslegen mit dem Mellotron V

3.2.1. Grundlagen

Probieren Sie Folgendes aus, um sich ein Bild von den Möglichkeiten des Mellotron V zu machen:

• Starten Sie das Mellotron V im Standalone-Modus. • Falls noch nicht geschehen, definieren Sie die Audio- und MIDI-Einstellungen, um mit dem Instrument arbeiten zu können. Weitere Informationen zu diesen Einstellungen finden Sie in Kapitel 2 dieses Handbuchs zum Einrichten der Software [p.10]. • Laden Sie das Preset "Default". • Spielen Sie einige Noten auf Ihrem MIDI-Keyboard. Wenn alles richtig eingerichtet ist, sollten Sie einen Flötenklang hören. • Klicken Sie jetzt auf das Bibliothekssymbol, um den Preset-Browser zu öffnen.

 ♪: Das Bibliothekssymbol ähnelt drei Büchern, die vertikal in einem Bücherregal angeordnet sind, wobei ein viertes stilisiertes Buch daran angelehnt ist. Hier verwalten Sie Ihre Preset-Sammlung, organisieren, kommentieren, löschen und erstellen Playlisten usw. Weitere Informationen zu diesem wichtigen Bereich finden Sie im Kapitel zum Preset-Browser [p.32] in diesem Handbuch.

• Klicken Sie im Preset-Browser auf das Ambient-Attribut in den STYLES (wenn Sie die Attribute nicht sehen können, klicken Sie auf den Pfeil links neben dem Wort "STYLES").

15 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - MELLOTRON V ÜBERSICHT • Sie erhalten eine verkürzte Presetliste was daran liegt, dass Sie die Ansicht gefiltert haben, um nur Presets anzuzeigen, die mit dem Attribut "Ambient" verknüpft sind.

Der Mellotron V-Preset-Browser mit ausgewähltem "Ambient"-Style-Attribut und geladenem "Rubycon Psychedelic Piano"-Preset

• Wählen Sie das Preset "Rubycon Psychedelic Piano". Das ist ein Preset, das den im Album Rubycon der deutschen Band Tangerine Dream prominent verwendeten Sound nachahmt. Spielen Sie einige Noten. Das wird Ihnen sicherlich gefallen.

3.2.2. Verwenden der "Bänder"

Nach den Grundlagen gehen wir weiter und etwas tiefer:

• Laden Sie nochmals das Preset "Default". • Wenn sich das Mellotron V nicht im Modus "Open Lid" (geöffneter Deckel) befindet, klicken Sie in der oberen Symbolleiste auf die Schaltfläche mit dem Doppelpfeil, um diesen Modus zu aktivieren.

 ♪: Der Open Lid-Modus ist der erweiterte Modus des Mellotron V. Er bietet nicht nur Zugriff auf zusätzliche Parameter, sondern auch auf viele wichtige Bearbeitungsbereiche, die Sie benötigen, wenn Sie Ihre eigenen Sounds zusammenstellen und/oder Ihre eigenen Samples verwenden möchten.

• Doppelklicken Sie auf den Namen "Mk2 Flute". Das Dialogfenster "Load Sample" öffnet sich. Suchen Sie nach dem "M400 Boys Choir" und doppelklicken Sie darauf. Dieser Klang ersetzt jetzt die Flöte. • Ziehen Sie den Balken unter dem Namen nach rechts, um den Sound eine Oktave höher zu stimmen. • Doppelklicken Sie nun auf das in Spur B geladene "Mk2 3Violins". Das Dialogfenster "Load Sample" öffnet sich erneut. Dieses Mal suchen Sie die "M400 8 Voice" und doppelklicken darauf, um diese zu laden. Der Sound bleibt im ursprünglichen Mellotron-Abspielbereich; • Nun ersetzen Sie noch den Sound in Spur C. Doppelklicken Sie dazu auf "M400 Cello". Wenn das Dialogfenster geöffnet wird, suchen Sie in der Liste den Sound "M400 Male Choir" und doppelklicken Sie darauf. Dadurch wird der vorherige Sound in Spur C ersetzt.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - MELLOTRON V ÜBERSICHT 16 • Ziehen Sie nun dessen Region nach links, um den Sound eine Oktave tiefer zu stimmen.

Der Spur-Bereich mit den drei Chor-Factory-Sounds wie oben beschrieben geladen und zugeordnet

• Klicken Sie abschliessend links in der Spurauswahl auf All. Dadurch werden alle drei Sounds gleichzeitig abgespielt. Wenn Sie jetzt einige Noten auf der Tastatur spielen, hören Sie einen massiven Chor-Sound. Wenn Sie möchten, können Sie jetzt Ihr neues Preset speichern. Klicken Sie dazu auf die Mellotron V-Schaltfläche in der oberen Symbolleiste und wählen die Option "Save Preset As..." (Preset speichern unter...). Geben Sie unter "Name" einen geeigneten Namen ein. Wenn Sie möchten, können Sie auch einige Attribute definieren. Klicken Sie dann auf Save.

3.2.3. Eigene Sounds verwenden

Nachdem Sie gelernt haben, wie Sie Ihre eigenen Presets mit den mitgelieferten Mellotron- "Bändern" erstellen können, fahren wir jetzt mit der Anwendung eigener Sample-Sounds fort:

• Kehren Sie zum Default-Preset zurück und laden es erneut. • Jetzt wollen wir mit leeren Spuren beginnen, also löschen Sie zunächst die enthaltenen Sounds, die in allen drei Spuren vorgeladen sind. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf jeden Namen. Die Regionen werden gelöscht und der Spur-Bereich ist dann leer.

 ♪: Um eine Region zu löschen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf deren Namen.

• Doppelklicken Sie nun auf die mittlere C-Zeile in Spur A. Das bereits bekannte Dialogfenster "Load Sample" öffnet sich. Klicken Sie dort oben rechts auf die Schaltfläche Browse. Dies öffnet das Dialogfenster Ihres Betriebssystems das Ihnen sicherlich daher bekannt ist, wenn eine Datei aus einer Anwendung heraus geladen wird. Navigieren Sie zu dem Laufwerk und dem Verzeichnis, in dem Sie eigene Samples gespeichert haben und doppelklicken Sie auf eines, um es zu laden. Wenn ein Sample länger als 8 Sekunden dauert, werden nur die ersten 8 Sekunden geladen.

17 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - MELLOTRON V ÜBERSICHT Das Mellotron V mit den leeren Spuren B und C und einem in Spur A (mittleres C) geladenen User-Sample. Beachten Sie, dass die Region nur sieben Halbtöne umfasst

• Sie erhalten jetzt eine kleine Region mit nur sieben Halbtönen: Das C, in dem der Ton mit seiner ursprünglichen Tonhöhe abgespielt wird und jeweils drei Halbtöne darüber und darunter. Sie sollten diese Region erweitern, um mehr Noten spielen zu können. • Platzieren Sie dazu die Maus über dem linken Teil der Region. Der Mauszeiger verwandelt sich in eine Linienanzeige mit einem Pfeil auf jeder Seite. Ziehen Sie diese nach links in Richtung des unteren C. Die Original-Tonhöhe befindet sich jetzt auf dem G.

• Platzieren Sie nun die Maus über dem rechten Teil der Region und ziehen Sie diese eine Oktave nach rechts auf das C. Beachten Sie, dass die ursprüngliche Tonhöhe jetzt wieder auf dem mittleren C liegt und wir eine Region erhalten, die sich über zwei Oktaven erstreckt – eine oberhalb und eine darunter.

• Spielen Sie einige Noten. Sie hören verschiedene Tonhöhen, aber die Klangdauer bleibt gleich, egal welche Noten Sie spielen. Dass liegt daran, dass das Mellotron V die Samples standardmäßig im Stretch-Modus abspielt. Dieser Modus benötigt etwas mehr CPU-Leistung. Wenn Sie also viele Instanzen des Mellotron V verwenden, müssen Sie möglicherweise den Stretch-Modus in einigen von ihnen deaktivieren. Sie können dies überprüfen, indem Sie auf die Schaltfläche "Edit" rechts klicken, um den Sample-Editor zu öffnen.

• Hier können Sie noch viele weitere Bearbeitungen vornehmen, z.B. neue Start- und Endpunkte definieren, Loop-Punkte setzen, Sounds transponieren, Einstellen des Pegels und sogar das Programmieren einer Hüllkurve. Experimentieren Sie nach Herzenslust!

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - MELLOTRON V ÜBERSICHT 18 3.2.4. Effekte verwenden

Fügen wir unserem Sound nun einige Effekte hinzu:

• Klicken Sie in der oberen Symbolleiste auf die FX-Schaltfläche. • Der Effektbereich öffnet sich unterhalb der Mellotron-Tastatur. Hier ist zunächst nur ein Effekt geladen: Die Raumsimulation, die immer verfügbar ist. • Laden wir in Effekt-Slot 4 ein Delay (Echo). Echos sind perfekt geeignet, um dem Sound mehr Dimension zu verleihen. Wenn Sie auf den Namen "None" im FX4-Slot klicken, öffnet sich ein Dialogfeld, in dem Sie den gewünschten Effekt auswählen können. Es gibt drei Delay-Effekte zur Auswahl: Delay, Analog Delay und Tape Echo. Probieren wir das Tape Echo und testen dessen Effektklang. Spielen Sie etwas auf der Tastatur. Sie werden bemerken, dass das Echo extrem und sehr präsent ist.

Die Mellotron V FX-Seite mit einem Chorus im FX 3-Slot und einem Tape Echo im FX 4-Slot. Der "Chorus Dry"-Dry/ Wet-Parameter wird gerade bearbeitet.

• Der Effekt ist wahrscheinlich zu intensiv. Ersetzen wir ihn vorerst durch das Analog Delay. • Klicken Sie nun auf eine beliebige Stelle im "FX 3"-Slot. Das Auswahl-Dialogfeld wird erneut angezeigt. Wählen Sie dieses Mal den Chorus. Chorus fügt dem Klang einen "Ensemble"-Effekt hinzu, so als ob die Klangquelle mit gedoppelt worden wäre. Probieren Sie nun die Effekt-Bedienelemente aus, bis Sie einen Sound finden, der Ihnen gefällt. Wenn Sie möchten, dass ein Steuerelement wieder in seine Standardposition zurückspringt, doppelklicken Sie einfach darauf.

 ♪: Fast alle Effekte verfügen über einen Dry/Wet-Regler, mit dem die Mischung zwischen bearbeitetem und unbearbeitetem Signal eingestellt werden kann. Wenn Sie einen Effekt umgehen möchten, klicken Sie einfach auf den Bypass-Schalter oben rechts, um den gewünschten Slot auszuschalten.

Und das war es auch schon! Wir haben einige der wichtigsten Funktionen des Mellotron V kennengelernt. Sie können das Instrument jetzt einsetzen und damit neue Sounds erstellen. Möglicherweise möchten Sie aber auch noch Parameter über MIDI steuern...

19 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - MELLOTRON V ÜBERSICHT 3.2.5. Automation des Mellotron V über MIDI

Bereiten wir zunächst das Mellotron V für den Einsatz mit einem MIDI-Controller oder für die Automation durch Ihre DAW vor:

• Sie können die Instrumenteneinstellungen aus dem letzten Beispiel stehen lassen. Klicken Sie auf das MIDI-Buchsensymbol in der oberen Symbolleiste. • Jetzt werden viele Bedienelemente des Mellotron V violett eingefärbt. Das bedeutet, dass sie bereit sind, MIDI-Automations-Bedienelemente zu "lernen". Sie werden auch feststellen, dass einige Steuerelemente rot statt violett gefärbt sind. Diese Steuerelemente sind bereits zugewiesen. Die Lautstärke (Volume) und die Spurauswahl (Track Selector) sind beispielsweise zwei der voreingestellten Steuerelemente.

 ♪: Der Volume-Regler ist dem MIDI-Controller #0 zugewiesen, der Track Selector-Regler dem MIDI- Controller #1. Letzterer wird normalerweise vom Modulationsrad eines MIDI-Keyboards gesendet.

• Klicken Sie auf den Dry/Wet-Regler eines der Effekte (auf diese Weise können Sie dessen Effektintensität dynamisch steuern). Nutzen Sie zum Beispiel den Room Simulator Dry/Wet-Regler. Ein Aufklapp-Fenster wie im nachfolgenden Bild wird angezeigt.

Das Mellotron V ist bereit für das Erlernen von MIDI- Controller-Daten. Mehrere Bedienelemente sind violett eingefärbt. Beachten Sie das Aufklapp-Fenster über der Dry-/Wet-Steuerung des Raumsimulators. Dieser Regler befindet sich in einem Lernzustand für eigehende MIDI- Controller-Daten. Beachten Sie auch, dass der Lautstärkeregler und der Spurauswahlregler rot sind – das bedeutet, dass diese bereits zugewiesen wurden.

• Bewegen Sie nun den Hardware-Drehregler/Schieberegler, mit dem Sie diesen Parameter steuern möchten. Wenn die Verknüpfung hergestellt ist, sollte der Parameter angezeigt werden, welcher der Dry/Wet-Kontrolle zugewiesen ist. Sie sollten "Is Relativ" auswählen, wenn Ihr MIDI-Controller das unterstützt und das ausgewählte Steuerelement vom entsprechenden Typ ist, so dass das Steuerelement beim Berühren eines Reglers nicht plötzlich springt. Weitere Informationen zu dieser Funktion finden Sie im Abschnitt Relative Kontrollmöglichkeit [p.29] im Kapitel BEDIENOBERFLÄCHE. • Sie können beliebig viele Parameter zuweisen. Es lassen sich sogar mehrere Software-Parameter mit demselben Hardware-Controller steuern. Das bedeutet jedoch, dass sie alle denselben Wert annehmen, sobald Sie diesen Controller bewegen.

Wir sind am Ende dieses kleinen Praxis-Tutorials angelangt. Sie können weiter im Handbuch lesen oder aber das Mellotron V einfach spielen. Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - MELLOTRON V ÜBERSICHT 20 4. DIE BEDIENOBERFLÄCHE

Die grafische Benutzeroberfläche des Mellotron V folgt dem Arturia-Prinzip, das in allen neuesten virtuellen Instrumenten (seit V Collection 5) verwendet wird. Dieses bietet immer ein Hauptbedienfenster, in welchem je nach in der oberen Symbolleiste gedrückten Schaltfläche verschiedene Kontrollfelder und Bearbeitungsseiten angezeigt werden.

Dieses Hauptbedienfenster wird durch eine obere und eine untere Symbolleiste komplettiert.

Die obere Symbolleiste enthält neben den erwähnten Schaltflächen auch die Presetauswahl und zeigt den Namen des aktuell ausgewählten Presets an, ebenso die Presetauswahlfilter und die Navigationspfeile sowie das sehr wichtige Arturia-Menü auf der linken Seite. Die Symbolleiste bietet rechts auch Schaltflächen für den Zugriff auf die MIDI-Zuweisungen und die MIDI Controller-Konfiguration.

In der unteren Symbolleiste werden links die Parameternamen angezeigt. Zusätzlich gibt es eine CPU-Verbrauchsanzeige, einen Panik-Taster sowie ein MIDI-Kanal-Auswahlmenü.

Die Parameterwerte werden in kleinen schwebenden Fenster-"Zellen" direkt neben dem entsprechenden Steuerelement angezeigt. Die Werte werden in Echtzeit aktualisiert, wenn Sie die Steuerelemente editieren.

 ♪: Um den aktuellen Wert eines Parameters anzuzeigen, halten Sie die Maus etwa eine Sekunde lang über das entsprechende Steuerelement. Daraufhin wird ein kleines Fenster eingeblendet, in dem der Wert angezeigt wird.

4.1. Nützliche Tastaturkommandos

Es gibt beim Einsatz des Mellotron V unterschiedliche Möglichkeiten, die Parameter mit der Maus und der Computer-Tastatur anzupassen.

Um Parameter-Werte zu ändern, klicken Sie auf das entsprechende Steuerelement und ziehen die Maus nach oben oder unten. Wenn es sich bei den Steuerelementen um Schalter handelt, klicken Sie einfach darauf, um diese ein- oder auszuschalten. Wenn Sie Werte feiner einstellen möchten, halten Sie die Strg-Taste (macOS: Cmd-Taste) beim Ziehen gedrückt. Alternativ können Sie auch mit der rechten Maustaste klicken und ziehen. Mit dieser Tastenkombination ändern sich die Werte langsamer, so dass Sie Werte präziser einstellen können.

Doppelklicken auf ein Steuerelement setzt dieses auf den Standardwert zurück.

4.2. Das Keyboard

Das Mellotron V verfügt über ein kleines virtuelles Keyboard unten im Hauptbedienfeld. Diese Tastatur ist eine Nachbildung der ursprünglichen M400-Tastatur mit nur 35 Tasten, die nur von G1 bis F4 reichte. Der Mellotron V verfügt tatsächlich aber über einen viel größeren Spielbereich.

Außerdem finden Sie im unteren Bereich des Fensters eine zweite virtuelle Tastatur, sobald das erweiterte Bedienfeld geöffnet ist (im „Open Lid“-Modus). Diese umfasst 96 Töne von C bis B und dient hauptsächlich der Zuordnung von Sounds (entweder die dem Instrument beiliegenden Original-"Bänder" oder Ihre eigenen Samples). Die Tastatur bietet sowohl eine visuelle als auch akustische Referenz.

21 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DIE BEDIENOBERFLÄCHE 4.3. Die obere Symbolleiste

Die Plug-In-GUI (Grafische Benutzeroberfläche) bietet die übliche Arturia-Symbolleiste, die sich am oberen Rand befindet. Links sehen Sie das Arturia-Logo/den Namen des Plug-Ins (der farbige Teil), gefolgt von der Library-Schaltfläche und den Preset-Filtern.

Die obere Symbolleiste des Mellotron V

In der Mitte ist das Preset-Namensfeld platziert, mit Pfeilen, um durch die verschiedenen in der Library gespeicherten Presets zu navigieren.

Im rechten Bereich der Symbolleiste finden Sie mehrere Symbol-Schaltflächen: eine FX- Schaltfläche, eine Doppelpfeiltaste, die den erweiterten Modus (Open Lid) öffnet und schliesslich die MIDI Assign- sowie die MIDI Controller Config-Schaltfläche.

Im erweiterten Modus befindet sich der Hauptbearbeitungsbereich des Mellotron V und wichtige Zusatzoptionen, welche die Funktionalität der Originalgeräte erheblich erweitern. Wir erklären all diese Funktionen detailliert im entsprechenden Kapitel [p.40].

Die FX-Schaltfläche in der oberen Symbolleiste ist nur sichtbar, wenn der erweiterte Modus aktiv ist. Das liegt daran, dass die Effekte Bestandteil des erweiterten Modus sind. Auch hier finden Sie detaillierte Erklärungen zum Bedienfeld und zu allen verfügbaren Effekten in einem eigenen Kapitel [p.57].

Schließlich gibt es noch den MIDI-Taster auf der rechten Seite. Hier konfigurieren Sie die verschiedenen MIDI-Controller, so dass diese optimal mit dem Plug-In zusammenarbeiten.

4.3.1. Das Arturia-Menü

Die ersten sieben wichtigen Optionen finden Sie in einem Aufklapp-Menü, welches Sie in der oberen Symbolleiste ganz links finden, unter dem Punkt Arturia Mellotron V. Da diese Optionen auch in allen anderen aktuellen Arturia-Produkten vorhanden sind, kommen sie Ihnen möglicherweise bekannt vor:

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DIE BEDIENOBERFLÄCHE 22 4.3.1.1. Save Preset

Diese Option überschreibt das aktive Preset mit allen Änderungen, die Sie vorgenommen haben. Wenn Sie Presets behalten möchten, verwenden Sie stattdessen die Option "Save Preset As...", welche nachfolgend erklärt wird.

4.3.1.2. Save Preset As…

Wenn Sie diese Option auswählen, öffnet sich ein Fenster, in dem Sie weitere Informationen zum Preset eingeben können. Zusätzlich zur Benennung können Sie den Namen des Autors eingeben und einen Type auswählen, Sie können hier auch einen eigenen Type erzeugen, indem Sie den gewünschten Namen dafür eingeben. Diese Informationen können vom Preset-Browser gelesen werden und sind nützlich, um die Presets später zu durchsuchen.

4.3.1.3. Import...

Mit dieser Option können Sie ein Preset importieren. Dabei kann es sich entweder um ein einzelnes Preset, eine ganze Bank oder eine Playliste handeln. Presets sind im .mtlx-Format gespeichert, Playlisten besitzen die Dateiendung .alplaylist und enthalten eine Preset- Kollektion für unterschiedliche Anwendungen, wie beispielsweise Live-Performances.

Nach der Auswahl wird ein Preset-Standardpfad in einem Fenster angezeigt. Sie können jedoch auch zu einem gewünschten Ordner navigieren.

23 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DIE BEDIENOBERFLÄCHE 4.3.1.4. Das Export-Menü

Das Export-Menü bietet mehrere Optionen zum Exportieren von Dateien aus dem Mellotron V, mit denen Sie Ihre Sounds, Bänke und Playlisten anderen Benutzern zugänglich machen können.

• Export Preset: Mit dieser Option können Sie einzelne Presets exportieren und mit anderen Anwendern teilen. Der Standardpfad zum Anwender-Preset wird in einem Fenster angezeigt. Sie können einen Ordner aber auch an einem beliebigen anderen Pfad erstellen. Exportierte Presets können mit der Import- Option geladen werden. • Export Bank: Diese Option kann verwendet werden, um eine gewünschte Sound- Bank aus dem Instrument zu exportieren. Das ist nützlich, um mehrere Presets zu sichern oder mit anderen Anwendern zu teilen. Wenn Sie Ihre eigenen Samples verwenden, werden diese zusammen mit den Presets exportiert, um sicherzustellen, dass diese beim erneuten Import ins Mellotron V problemlos funktionieren. • Export Playlists: Diese Option kann verwendet werden, um alle Playlisten und deren dazugehörige Presets des Mellotron V zu exportieren. Das ist nützlich, um ein Backup zu machen oder Playlisten mit anderen Anwendern zu teilen.

4.3.1.5. New Preset

Diese Option erstellt ein neues Preset mit Standardeinstellungen für alle Parameter. Das ist ein guter Ausgangspunkt, wenn Sie ein neues leeres Preset erzeugen möchten.

4.3.1.6. Die Resize Window-Option

Das Mellotron V-Fenster kann problemlos von 50% bis auf 200% seiner ursprünglichen Größe skaliert werden. Auf einem kleineren Bildschirm, z.B. einem Laptop, sollten Sie die Fenstergröße reduzieren, damit Sie eine vollständige Darstellung erhalten. Auf einem größeren Bildschirm oder einem zweiten Monitor können Sie die Größe erhöhen, um eine bessere Übersicht über die Bedienelemente zu erhalten. Die Steuerelemente funktionieren in jeder Zoomstufe gleich, jedoch können einige Parameterregler bei kleineren Skalierungen schwieriger zu sehen sein, vor allem, wenn Sie hochauflösende Monitore nutzen (z.B. HD- Monitore oder größer). Je höher die Auflösung, desto größer sollte die Größe eingestellt werden.

Mit den Optionen Zoom In und Zoom Out können Sie den Zoomfaktor ändern, indem Sie die Zoomeinstellungen entsprechend erhöhen oder verkleinern. Die Zoom-Optionen können auch über Tastaturkommandos (in Klammern neben den Optionen) geändert werden.

4.3.1.7. Audio und MIDI Settings

Hier legen Sie fest, wie die Standalone-Version Audiosignale überträgt und MIDI-Daten empfängt. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Abschnitt zu den Audio- und MIDI-Einstellungen [p.10] in Kapitel 2. Das Audio-Settings-Fenster wird automatisch geöffnet, wenn das Mellotron V zum ersten Mal als Standalone-Version gestartet wird.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DIE BEDIENOBERFLÄCHE 24 4.3.2. Die Preset Library Browser und -Verwaltung

Der Preset Library Browser [p.32] und dessen Verwaltungstools können durch Klicken auf das Bibliothekssymbol in der oberen Symbolleiste (die Schaltfläche rechts neben der Schaltfläche Arturia/Mellotron V) geöffnet werden. Diese Schaltfläche stellt drei stilisierte stehende Büchern dar, wobei ein viertes "Buch" daran angelehnt ist.

Diese Funktion wird ausführlich im nächsten Kapitel [p.32] behandelt.

Der Preset-Auswahlfilter, das Namensfeld und die Links-/Rechtspfeile in der Symbolleiste helfen Ihnen zusätzlich bei der Preset-Auswahl.

4.3.3. Der Preset-Auswahlfilter

Der Filter ermöglicht eine schnelle Auswahl, indem die im Presetauswahl-Bereich angezeigten Optionen gefiltert werden. Bei jeder Suche im "Preset Library"-Bereich werden die gefilterten Ergebnisse in der ersten Option dieses Menüs unter FILTER angezeigt.

Zusätzlich finden Sie die Option ALL TYPES. Hierbei erfolgt keine Filterung (es werden alle Presets der Bibliothek angezeigt).

Sie können die Auswahl auch nach in der Bibliothek definierten Types (Choir, Strings usw.) filtern. Diese Types werden unterhalb der Option ALL TYPES aufgeführt.

25 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DIE BEDIENOBERFLÄCHE 4.3.4. Presetauswahl

Die Auswahl eines Presets erfolgt durch Klicken in das Presetnamen-Feld in der oberen Symbolleiste. Diese Aktion öffnet eine Liste mit allen verfügbaren Presets. Das aktuell ausgewählte Preset ist mit einem v markiert. Sie müssen nur noch die Maus über den Namen des gewünschten Presets bewegen (dieser Presetname wird hervorgehoben) und darauf klicken.

Die Liste ändert sich je nach ausgewähltem Suchfilter. Wenn Sie möchten, dass alle Presets aufgelistet werden und zuvor ein Filter gesetzt wurde, öffnen Sie das Preset-Library-Fenster und klicken auf "Clear All". Das Feld links neben dem Presetnamen zeigt dann ALL TYPES.

Alternativ können Sie auf eines der Presets in den unten aufgeführten Types klicken, wobei die vorherigen Suchkriterien automatisch gelöscht werden.

Sie können die Vorwärts- und Rückwärtspfeile (die Pfeile rechts neben dem Presetnamen- Feld) verwenden, um alle Presets durchzuschalten, die unter den ausgewählten Suchkriterien aufgeführt sind.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DIE BEDIENOBERFLÄCHE 26 4.3.5. Der Effekte (FX)-Schalter

Die FX-Schaltfläche ist nur sichtbar, wenn das Advanced-Bedienfeld des Mellotron V geöffnet ist (im Open Lid-Modus). Weitere Informationen zu den Effekten finden Sie im Kapitel zu den Mellotron-Effekten [p.57].

4.3.6. Der Advanced (Doppelfpeil)-Schalter

Diese Schaltfläche öffnet das Advanced-Bedienfeld (Open Lid-Modus). Dies ist das Bedienfeld mit den erweiterten Bearbeitungsoptionen und weiteren von Arturia hinzugefügten Funktionen, um die Möglichkeiten der Originalgeräte zu erweitern. Das zusätzliche Bedienfeld bietet mehrere wichtige Bereiche.

Die mit der erweiterten Bedienung verbundenen Funktionen werden im Kapitel zum erweiterten Mellotron V-Bedienfeld [p.42] ausführlich beschrieben.

27 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DIE BEDIENOBERFLÄCHE 4.3.7. Die MIDI-Lern-Funktion

Ein Klick auf das MIDI-Buchsen-Symbol ganz rechts in der oberen Symbolleiste versetzt das Instrument in den MIDI-Lernmodus. Alle über MIDI zuweisbaren Parameter werden farblich violett hervorgehoben. Das heisst, Sie können Hardware-Steuerelemente auf diese Ziele innerhalb des Instruments übertragen. Typische Beispiele: Ein Expression-Pedal wird dem Output Volume-Regler zugewiesen oder der Taster eines Hardware-Controllers den Preset-Auswahlpfeilen, damit Sie Presets von Ihrer Hardware aus umschalten können.

Die aktivierte MIDI-Lern-Funktion im Mellotron V

Im Bild oben sind einige Bedienelemente rot eingefärbt. Das bedeutet, dass diese bereits einem externen MIDI-Controller zugewiesen wurden. Sie können das jederzeit wieder ändern.

 ♪: Denken Sie daran, dass Sie die Presetauswahl-Pfeile auch einem externen Steuerelement zuweisen können.

4.3.7.1. Zuweisung von Controllern

Wenn Sie auf einen violett eingefärbten Bereich klicken, wird dieses Steuerelement in den Lernmodus versetzt. Bewegen Sie den gewünschten Hardware-Regler oder -Fader oder drücken Sie eine Taste. Das zugewiesene Ziel wird in rot dargestellt, um anzuzeigen, dass eine Verbindung zwischen dem Hardware-Steuerelement und dem Software-Parameter hergestellt wurde. Im Popup-Fenster wird angezeigt, welche Parameter verknüpft wurden. Hier können Sie die Zuordnung durch Anklicken der entsprechenden Schaltfläche (Unassign) wieder löschen.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DIE BEDIENOBERFLÄCHE 28 4.3.7.2. Min/Max-Werteschieberegler

Es gibt Schieberegler für Minimal- und Maximalwerte ("Min" und "Max"), mit denen Sie den Parameteränderungsbereich auf andere Werte zwischen 0% und 100% beschränken können. Sie möchten beispielsweise, dass Master Volume mittels Hardware nur zwischen 30% und 90% regelbar ist. Wenn Sie diese Einstellung vorgenommen haben (Min auf 0.30 und Max auf 0.90), kann der Hardware-Regler die Lautstärke nicht unterhalb von 30% oder oberhalb von 90% setzen, egal wie weit Sie diesen auf- oder zugedreht haben. Das ist zum Beispiel dann nützlich, wenn Sie während einer Performance das Audiosignal nicht versehentlich zu leise oder zu laut regeln wollen.

Im Fall von Schaltern, die nur zwei Positionen (z.B. An oder Aus) bieten, würden Sie diese normalerweise auch nur Tasten Ihrer Hardware-Steuerung zuweisen. Trotzdem ist es möglich, Schalter auch mit einem Hardware-Fader oder -Regler zu steuern.

4.3.7.3. Relative Kontrollmöglichkeit

Die letzte Option in diesem Fenster ist eine Schaltfläche mit der Bezeichnung "Is Relative". Diese ist für die Verwendung einer bestimmten Art von Steuerung optimiert – nämlich einer, die nur wenige Werte sendet, um die Richtung und Geschwindigkeit anzuzeigen, mit der sich ein Regler dreht. Ganz im Gegensatz zum linearen Senden eines vollständigen Wertebereichs (0-127).

Genauer gesagt sendet ein "relativer" Regler die Werte 61-63, wenn er gegen den Uhrzeigersinn und die Werte 65-67, wenn er im Uhrzeigersinn gedreht wird. Die Drehgeschwindigkeit bestimmt das Parameterverhalten. Lesen Sie in der Dokumentation Ihres Hardware-Controllers nach, ob er über diese Funktion verfügt. Ist dies der Fall, achten Sie bitte darauf, diesen Parameter beim Einrichten der MIDI-Zuweisungen einzuschalten.

Bei dieser Konfiguration ändern Bewegungen der physischen Steuerung (normalerweise ein Drehregler) den Software-Parameter. Dieser beginnt mit der aktuellen Einstellung, anstatt als "absoluter" Regler zu fungieren und auf einen anderen Wert zu springen, sobald Sie ihn bewegen.

Das kann eine hilfreiche Funktion sein, wenn Sie Parameter wie Lautstärke, Filter oder Effektsteuerung regeln, da Sie vermutlich nicht wollen, dass diese sich sprunghaft ändern, wenn sie betätigt werden.

 ♪: Das Pitch Bend, das Mod Wheel und Aftertouch sind reservierte MIDI-Controller, die keinen anderen Parametern zugewiesen werden können.

29 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DIE BEDIENOBERFLÄCHE 4.3.8. MIDI-Controller-Konfiguration

Auf der rechten Seite der Symbolleiste befindet sich ein kleiner Pfeil, der das Menü für die MIDI-Controller-Konfiguration öffnet. Hier verwalten Sie die verschiedenen MIDI-Maps, die Sie für die Steuerung der Parameter des Instruments über Ihre MIDI-Hardware eingerichtet haben. Sie können das aktuelle MIDI-Zuweisungssetup speichern (Save Current Config...) oder löschen (Delete Current Config), eine Konfigurationsdatei importieren (Import Config) oder die derzeit aktive exportieren (Export Current Config).

Auf diese Weise lässt sich für das Mellotron V schnell und einfach unterschiedliche MIDI- Hardware einrichten, ohne bei jedem Hardware-Austausch alle Zuweisungen neu erstellen zu müssen.

Das Mellotron V mit geöffneter MIDI- Controller-Konfiguration

Beachten Sie das Häkchen am unteren Rand des Menüs: Dieses zeigt die aktuelle Konfiguration an. "Empty" bedeutet, dass keine Konfiguration geladen ist.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DIE BEDIENOBERFLÄCHE 30 4.4. Die untere Symbolleiste

Wenn Sie den Mauszeiger über verschiedene Steuerelemente im Mellotron V bewegen, wird der Name (und manchmal auch eine kurze Erklärung oder ein Tipp) des entsprechenden Parameters ganz links in der unteren Symbolleiste angezeigt.

Die untere Symbolleiste

Weitere Steuerelemente sind auf der rechten Seite der unteren Symbolleiste zusammengefasst. Diese sind:

4.4.1. MIDI Channel Setting

Dieses Wertefeld legt fest, auf welchem MIDI-Kanal das Mellotron V Daten empfängt. Die Standardeinstellung ist All (das entspricht dem Omni-Modus). Ein Klick darauf öffnet ein Aufklappmenü mit allen Auswahlmöglichkeiten (All, 1-16). Dies kann wichtig sein, wenn Sie das Instrument zusammen mit anderen Software-Instrumenten oder im Standalone-Modus verwenden und es nur dann reagieren soll, wenn ein MIDI-Controller auf diesem Kanal sendet.

Wenn Sie das Mellotron V als Plug-In verwenden, wird die MIDI-Kanaleinstellung ignoriert und das Instrument reagiert nur auf MIDI-Daten für die Spur, auf der es geladen wurde.

4.4.2. Der Panic-Taster

Die Panic-Taste kann gedrückt werden, um die Wiedergabe bei Notenhängern oder anderen Problemen zu stoppen. Hierbei wird der MIDI Befehl "All Notes Off" an das Mellotron V gesendet.

4.4.3. CPU-Meter

Das CPU-Meter zeigt an, wie stark die CPU Ihres Computers momentan belastet wird. Wenn Sie viele verschiedene Instrumenten-Plug-Ins gleichzeitig nutzen oder zeitgleich komplexe Berechnungen mit anderen Programmen ausführen, kann die zentrale Prozessoreinheit (CPU) Ihres Computers die Leistungsgrenzen erreichen.

4.4.4. Maximize

Wenn Sie für das Mellotron V eine größere Darstellung festlegen und dabei einige seiner Parameter außerhalb des Computer-Displayfensters verschoben wurden, bekommen Sie möglicherweise zwei blaue Pfeile in der unteren Symbolleiste ganz rechts angezeigt.

Wenn Sie auf diese Schaltfläche klicken, nutzt das Mellotron V den verfügbaren Bildschirmbereich optimal, indem das Fenster zentriert und zum unteren Bildschirmrand hin erweitert wird.

31 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DIE BEDIENOBERFLÄCHE 5. DER PRESET-BROWSER UND SEINE VERWALTUNGSTOOLS

Im Preset-Browser-Bereich oder im Library-Fenster können Sie nach Presets suchen, diese laden, organisieren, verschiedene Preset-Bänke verwalten, Presets umbenennen, Kommentare einfügen, löschen, Presets zwischen Bänken austauschen usw.

Um die Suchansicht zu öffnen, klicken Sie auf die Browser-Schaltfläche in der oberen Symbolleiste (das Symbol ähnelt Büchern in einem Bibliotheksregal).

5.1. Presets durchsuchen

Das Such-Fenster ist in eine Reihe von Abschnitten eingeteilt. Klicken Sie auf das Suchfeld (Search) oben links und geben einen beliebigen Suchbegriff ein, um die Preset-Liste nach entsprechenden Patch-Namen zu filtern. Die Ergebnis-Spalte (Results) wird aktualisiert, um nur die Treffer Ihrer Suche anzuzeigen. Klicken Sie auf den Clear All-Taster im Suchfeld, um alle Suchfilter zu löschen.

5.2. Benutzen von Attributen als Filter

Sie können auch nach unterschiedlichen Attributen (Tags) suchen. Wenn Sie beispielsweise bei den Types auf "Keys" klicken, werden nur Presets angezeigt, die mit diesem Attribut übereinstimmen. Sie können auch mehrere Attribute auswählen, indem Sie die Cmd-Taste (macOS) bzw. Strg-Taste (Windows) gedrückt halten und dann auf die gewünschten Attribute klicken. Wenn Sie beispielsweise nicht sicher sind, ob das von Ihnen gesuchte Preset mit Keys oder Pad markiert wurde, wählen Sie einfach beide aus, um die Suche zu erweitern.

Die Ergebnisspalten können invertiert werden, indem Sie auf die kleinen Pfeile rechts neben den Spaltennamen (Featured, Type usw.) klicken.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DER PRESET-BROWSER UND SEINE 32  ♪: Die Attribut-Felder (Types, Styles usw.) können mit den kleinen Pfeil-Tasten links neben den Namen angezeigt oder ausgeblendet werden.

Sie können auch mehrere Suchfilter kombinieren, um eine gezieltere Suche durchzuführen. Wenn Sie eine Textsuche machen und zusätzlich die Optionen für Type und Styles auswählen, werden nur die Presets angezeigt, die exakt diesen Kriterien entsprechen. Heben Sie die Auswahl eines beliebigen Attributs in einem Bereich auf, um dessen Such-Kriterien zu entfernen, ohne eine Suche komplett neu beginnen zu müssen.

Beachten Sie: Wenn Sie mehr als ein Attribut auswählen und die Filter die Auswahlmöglichkeiten in anderen Kategorien (wie Bänke und Types) einschränken, werden jene Auswahlmöglichkeiten ausgegraut (sind also nicht verfügbar), bei denen keine Presets für die ausgewählten Attribute vorhanden sind.

33 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DER PRESET-BROWSER UND SEINE 5.3. Der Suchergebnisbereich (Results)

Klicken Sie auf die Optionsmenüschaltfläche in der ersten Ergebnisspalte, um auszuwählen, ob Presets nach Featured oder Name angezeigt werden sollen. Klicken Sie auf den kleinen Sortierpfeil, um die alphabetische Reihenfolge umzukehren.

Klicken Sie auf die Optionsmenüschaltfläche in der zweiten Ergebnisspalte, um die Anzeigenergebnisse nach Type-, Designer- oder Bank-Attributen zu sortieren. Klicken Sie auf den kleinen Sortierpfeil, um die alphabetische Reihenfolge umzukehren.

Beim Erkunden und Erstellen von Presets können Sie diese als Favoriten markieren, indem Sie auf das Herz-Symbol neben dem Namen klicken. Später können Sie dann auf das Herz- Symbol oben rechts klicken und so alle Ihre Favoriten als Topergebnis in der Ergebnisliste anzeigen.

Nutzen Sie so viele Sortier- und Filterfunktionen, wie Sie benötigen – Sie finden so immer schnell den gewünschten Sound.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DER PRESET-BROWSER UND SEINE 34 5.4. Der Attribut-Kategorie-Bereich

Attribute (Tags) sind verschiedene Bezeichnungen oder Klassifizierungen, die Presets zugewiesen werden. Das erleichtert das Auffinden eines Sounds nach Ihren klanglichen Vorstellungen.

Das Mellotron V verfügt über drei Attribut-Kategorien: Types, Styles (Stile) und Banks (Bänke). Sie können einem Preset mehr als ein Attribut in der Kategorie "Styles" zuweisen, jedoch nur eines in der Kategorie "Type". Die Bankkategorie wird automatisch entsprechend der Bank erzeugt, in der das Preset gespeichert ist.

Sie können Werks-Presets nicht ändern, daher können Sie die Attribute für diese Presets auch nicht bearbeiten. Sie können die von Ihnen erstellten Presets jedoch beliebig bearbeiten und mit verschiedenen Attributen versehen.

35 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DER PRESET-BROWSER UND SEINE 5.5. Der Preset Info-Bereich

Die Info-Spalte auf der rechten Seite des Such-Fensters zeigt Informationen zum aktuell angewählten Preset an. Die Informationen für Benutzer-Presets können hier geändert werden: Name, Type, Favorite usw.

Um die gewünschten Änderungen vorzunehmen, können Sie die Namensfelder nutzen, Types auswählen bzw. die Auswahl aufheben oder eines der Aufklapp-Menüs verwenden, um die Bank oder den Type zu ändern. Sie können sogar neue Eigenschaften hinzufügen, indem Sie auf das Plus-Zeichen am Ende der Liste klicken. Betätigen Sie "Save", wenn Sie sämtliche Änderungen vorgenommen haben.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DER PRESET-BROWSER UND SEINE 36 5.5.1. Bearbeiten von Informationen für mehrere Presets

Wenn Sie während der Vorbereitung für eine Performance mehrere Presets in eine andere Bank verschieben möchten oder einen einzelnen Kommentar für mehrere Presets gleichzeitig eingeben möchten, geht das ganz einfach. Halten Sie die Strg-Taste (Command- Taste unter macOS) gedrückt und klicken Sie in der Ergebnisliste auf die Namen der Presets, die Sie ändern möchten. Geben Sie dann die Kommentare ein, ändern Sie die Bank oder den Typ usw. und klicken abschliessend auf Save.

 ♪: Wenn Sie die Informationen für ein Factory-Presets ändern möchten, müssen Sie zuerst den Befehl "Save As" verwenden, um dieses als User-Preset erneut zu speichern. Erst dann zeigt der Info- Bereich die Schaltflächen Edit und Delete am unteren Rand des Fensters an.

37 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DER PRESET-BROWSER UND SEINE 5.6. Zusätzliche Preset-Auswahl-Methoden

Das Aufklapp-Menü links neben dem Preset-Namen in der oberen Symbolleiste bietet weitere Möglichkeiten zum Auswählen von Presets. Die erste Option in diesem Menü ist ein Kurzbefehl für das aktuell eingestellte Filter und zeigt die Presets an, die zu den Suchbegriffen passen, welche Sie im Suchfeld verwendet haben. Wenn Sie also im Hauptsuchbereich nach dem Wort "Mello" gesucht haben, werden die Ergebnisse dieser Suche hier angezeigt.

Wenn Sie zuvor den Type "Template" oder den Style "Initial" im Suchfeld ausgewählt haben, sehen Sie stattdessen die Ergebnisse dieser Suche.

Wenn Sie die Option "All Types" im Aufklapp-Menü auswählen, werden die Suchkriterien umgangen und die gesamte Liste aller Presets angezeigt.

Die Types-Kategorien darunter ignorieren die Suchkriterien ebenfalls und zeigen die Presets basierend auf ihrem Typ an: Brass, Choir, Strings und so weiter.

Wenn Sie auf das Namensfeld in der Mitte der oberen Symbolleiste klicken, wird eine Liste aller verfügbaren Presets eingeblendet. Diese Liste berücksichtigt auch jene Auswahl, die Sie im Suchfeld getroffen haben. Wenn Sie also einen Type wie "Choir" ausgewählt haben, werden in diesem Kontextmenü nur Presets angezeigt, die mit diesem Attribut übereinstimmen.

In der oberen Symbolleiste schalten Sie mit Klick auf den linken und rechten Pfeil die aktuelle Preset-Liste durch – entweder durch die vollständige oder die vorher gefilterte Liste, die sich aus der Verwendung eines oder mehrerer Suchbegriffe ergibt.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DER PRESET-BROWSER UND SEINE 38 5.7. Playlisten

In der linken unteren Ecke des Preset-Browser-Fensters finden Sie eine Funktion mit dem Namen "Playlists". Diese dient dazu, Presets zu unterschiedlichen Anwendungszwecken in verschiedenen Gruppen zu sammeln, z.B. eine Set-Liste für eine bestimmte Performance oder eine Gruppe von Presets für ein bestimmtes Studio-Projekt.

5.7.1. Eine Playliste anlegen

Klicken Sie zum Erstellen einer Playliste zunächst in den unteren Bereich auf die Playlists- Schaltfläche und dann "New Playlist" und benennen diese.

Der Name wird anschließend in der Liste angezeigt. Die Playliste kann jederzeit umbenannt werde. Klicken Sie hierzu einfach auf das Bleistiftsymbol rechts vom Namen.

5.7.2. Ein Preset hinzufügen

Sie können alle Optionen im Suchfenster verwenden, um die Presets zu finden, die in Ihrer Playliste enthalten sein sollen. Sobald Sie das gewünschte Preset gefunden haben, klicken Sie es an und ziehen es einfach auf den Namen der entsprechenden Playliste.

Um den Inhalt einer Playliste anzuzeigen, klicken Sie auf den Namen dieser Playliste.

5.7.3. Presets neu anordnen

Presets können innerhalb einer Playliste reorganisiert werden. Um beispielsweise ein Preset von Slot 1 auf Slot 3 zu verschieben, ziehen Sie das Preset einfach an die gewünschte Position.

Dadurch werden die anderen Presets in der Liste automatisch verschoben, um entsprechend Platz zu schaffen.

5.7.4. Ein Preset entfernen

Um ein Preset aus einer Playliste zu löschen, klicken Sie auf das X rechts vom Namen des Presets.

5.7.5. Eine Playliste löschen

Um eine Playliste zu löschen, klicken Sie auf das X rechts neben dem Playlisten-Namen. Hierbei wird nur die Playliste gelöscht, jedoch keines der enthaltenen Presets.

39 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DER PRESET-BROWSER UND SEINE 6. DAS MELLOTRON V-BEDIENFELD

Das Standardfenster des Mellotron V-Instruments ahmt vom Look her das ursprüngliche M400 nach. Deshalb sehen Sie auch zunächst nur ein cremefarbenes Instrumentengehäuse mit einem kleinen Keyboard, einem Tape-Track-Auswahlschalter und drei Reglern.

Unter dieser simpel aufgebauten Hauptansicht finden Sie eine viel umfangreichere, erweiterte Bedienansicht mit speziellen Bereichen für die Instrumentensteuerung, Sample- Bearbeitung und -Verwaltung, sowie Effekte usw.

Wir schauen uns das noch genauer im Kapitel zum erweiterten Mellotron V-Bedienfeld [p.42] an.

6.1. Das Hauptbedienfeld

Die Mellotron V-Hauptbedienansicht zeigt nur wenige Bedienelemente. Genau wie das Original-Keyboard verfügt es über den On/Off-Taster, die Tape Track-Auswahl sowie die Regler Volume, Tone und Pitch.

Das Mellotron V-Hauptbedienfeld

 ♪: Beim ursprünglichen M400 konnte der Anwender eine der drei verfügbaren Bandspuren oder eine Mischung zwischen zwei benachbarten Spuren auswählen. Das Mellotron V ermöglicht das Mischen (variable Mischung) zweier benachbarter Bandspuren (A/B oder B/C) sowie das gleichzeitige Abspielen aller drei Bandspuren). Das Mischen der Spuren kann über MIDI-Controller gesteuert werden.

Sie können eine Mischung aus zwei benachbarten Spuren mit variablem Mischungsanteil zwischen 1% / 99% und 99% / 1% einstellen. Das Mischen ist wie im Original nur zwischen zwei benachbarten Bandspuren (A/B und B/C) möglich. Neben diesen Möglichkeiten bietet das Mellotron V aber auch die gleichzeitige Wiedergabe aller drei Band-Spuren mit maximalem Pegel (keine variable Mischung).

Die Mischung kann über MIDI automatisiert werden, was erheblich zur Ausdruckskraft des Instruments beiträgt.

6.1.1. Der On/Off-Schalter

Im Original hat dieser Schalter das Instrument ein- oder ausgeschaltet. Im Mellotron V besitzt der Schalter nur eine kosmetische Funktion – nämlich gar keine.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS MELLOTRON V-BEDIENFELD 40 6.1.2. Der Track Selector-Regler

Ermöglicht die Auswahl einer der drei verfügbaren Bandspuren. Der Regler kann auch Zwischenpositionen einnehmen, um eine variable Mischung zwischen den Bandspuren A/B und B/C zu ermöglichen.

Es gibt eine zusätzliche Position, die im Original nicht verfügbar war. In dieser Position können alle drei Bandspuren gleichzeitig abgespielt werden. Stellen Sie hierzu den Track Selector in die Position All.

Der Track Selector findet sich auch im erweiterten Bedienfeld (Open Lid-Modus). Er kann mit einem MIDI-Controller automatisiert werden. Standardmäßig ist das Modulationsrad zur Steuerung dieses Parameters zugewiesen.

Um auf die Position "All" zuzugreifen, müssen Sie entweder die Maus ziehen, bis die Auswahl auf diese Position wechselt oder im Open Lid-Modus mit der Maus auf All klicken. Diese Option kann nicht über die MIDI-Steuerung eingestellt werden.

6.1.3. Volume

Dieser Regler stellt die Gesamtlautstärke des Instruments ein. Sie reicht von -60 dB bis +24 dB. Standardmäßig ist ein Wert von -12 dB eingestellt.

6.1.4. Tone

Tone regelt die Höhenwiedergabe des Instruments. Dies geschieht über ein sehr einfaches Tiefpassfilter. Standardmäßig ist das Filter auf den halben Wert (0.500) eingestellt, es kann jedoch von 0.00 (maximaler Grenzwert) bis 1.00 (maximale Filteröffnung) reichen.

Das Öffnen und Schließen des Filters kann je nach klanglichem Inhalt der verwendeten Samples zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Normalerweise nimmt die Höhenwiedergabe nicht stark zu. Cutoff besitzt einen etwas stärkeren Effekt.

6.1.5. Pitch

Die Tonhöhe (Pitch) regelt die Gesamtstimmung des Instruments. Das ursprüngliche Mellotron-Tuning war sehr instabil, was diese Funktion erforderlich machte. Das Mellotron V hat diese Probleme natürlich nicht, dennoch wollten wir dem Funktionsumfang des emulierten Instruments treu bleiben.

Mit diesem Regler kann das Mellotron V einen Ganzton (zwei Halbtöne) nach oben oder unten gestimmt werden. Die Regelung erfolgt kontinuierlich und ermöglicht Werte zwischen -2.00 und +2.00. Standardmäßig ist sie bei 0.00 eingestellt.

Dieser Regler ermöglicht eine globale Verstimmung und arbeitet unabhängig vom MIDI- Pitchrad. Der Pitch-Regler kann den Klang nur einen Ganzton höher oder tiefer einstellen, während das Pitchrad jedes Intervalls von einem Halbton bis zu einer Oktave (12 Halbtöne) dynamisch regelnt.

6.1.6. Das Mellotron-Keyboard

Das Mellotron V verfügt über eine kleine virtuelle Tastatur im Hauptbedienfeld. Dieses Keyboard ist eine Nachbildung der ursprünglichen M400-Tastatur mit nur 35 Tasten, die von G1 (vom G in der zweiten Oktave unterhalb des mittleren C) bis F4 (F in der der Oktave oberhalb des mittleren C) reicht. Das war exakt der Tastaturumfang des ursprünglichen Mellotron M400.

41 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS MELLOTRON V-BEDIENFELD 6.2. Das erweiterte Bedienfeld (Open Lid-Modus)

Um auf das erweiterte Bedienfeld zugreifen zu können, klicken Sie zum "Öffnen des Deckels" in der oberen Symbolleiste auf die Open Lid-Schaltfläche (Doppelpfeil). Dieses erweiterte Bedienfeld ermöglicht den Zugriff auf viele wichtige Bereiche und Add-Ons, die dem Mellotron V zusätzliche Leistung und Flexibilität geben.

Werfen wir einen Blick auf die zusätzlichen Steuerelemente im sogenannten Open Lid- Modus:

Das erweiterte Bedienfeld des Mellotron V

6.2.1. Amplitude Envelope (Macro)

Bei dieser Lautstärkenhüllkurve handelt es sich um eine Makrofunktion, d.h. sie wirkt sich auf alle Bandspuren-Slots und die dazugehörigen Parameter aus. Deshalb werden die individuell eingestellten Band-(oder Sample-)Hüllkurven hierdurch ergänzt. Wenn die addierten Werte den Maximalwert eines definierten Segments überschreiten, ist der Endwert eben dieser Maximalwert. Gleiches gilt für eine Minimaleinstellung. Die Endwerte können nicht über die für jedes Segment definierten Maximal- und Minimalwerte hinausgehen.

Es handelt sich um eine normale ADSR-Hüllkurve mit relativen Werten, die zu den bereits eingestellten Sample-Hüllkurven addiert oder von diesen subtrahiert werden.

6.2.1.1. Attack

Der Standardwert ist 0 (keine Änderungen der Sample-Hüllkurve). Der Regelbereich geht von -1.00 bis 1.00. Negative Werte subtrahieren die ursprünglichen Segmentwerte (verkürzen sie), während positive Werte zu den ursprünglichen Segmentwerten addiert werden (verlängern diese).

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS MELLOTRON V-BEDIENFELD 42 6.2.1.2. Decay

Der Standardwert ist 0 (keine Änderungen der Sample-Hüllkurve). Der Regelbereich geht von -1.00 bis 1.00. Negative Werte subtrahieren die ursprünglichen Segmentwerte (verkürzen sie), während positive Werte zu den ursprünglichen Segmentwerten addiert werden (verlängern diese).

6.2.1.3. Sustain

Der Standardwert ist 0 (keine Änderungen der Sample-Hüllkurve). Der Regelbereich geht von -1.00 bis 1.00. Negative Werte subtrahieren (verkürzen) die ursprünglichen Segmentwerte, während positive Werte zu den ursprünglichen Segmentwerten addiert (verlängert) werden.

6.2.1.4. Release

Der Standardwert ist 0 (keine Änderungen der Sample-Hüllkurve). Der Regelbereich geht von -1.00 bis 1.00. Negative Werte subtrahieren (verkürzen) die ursprünglichen Segmentwerte, während positive Werte zu den ursprünglichen Segmentwerten addiert (verlängert) werden.

6.2.2. Flutter

Flutter (engl. = Flattern) ist ein Fluktuationseffekt in der Tonhöhe, der durch geringfügige Schwankungen der Tonbandgeschwindigkeit beim Abspielen erzeugt wird. Bei extremen Einstellungen ähnelt der Effekt einem zufälligen LFO, der die Tonhöhe moduliert.

6.2.3. Tape Saturation

Die bei Tonbändern erzeugte Bandsättigung ist eine bekannte und sehr geschätzte klangliche Eigenschaft. Es gibt sogar Effekt-Plug-Ins, mit denen diese Sättigung digital nachgebildet wird.

Das Mellotron, das auf der Wiedergabe von Tonbändern basierte, zeichnete sich durch dieses klangliche Merkmal aus. Eine Emulation ohne diesen Effekt wäre keine vollständige Emulation. Der Regelbereich geht von 0.00 (keine Sättigung) bis 1.00 (volle Sättigung). Standardmäßig steht dieser Parameter auf 0.00 (keine Sättigung).

6.2.4. Mechanics

Da das Mellotron auf einer mechanisch ausgelösten Tonbandwiedergabe basierte, waren oftmals Klick- und andere Abspielgeräusche zu hören, die von eben diesen Mechanismen herrührten (wie zum Beispiel Tastenanschläge). Um einen zusätzlichen Grad an Realismus hinzuzufügen, gibt es den Mechanics-Parameter, der diese Geräusche nachbildet.

Standardmäßig steht der Parameter auf 0.00 (keine Geräusche), kann jedoch bis auf 1.00 angehoben werden.

43 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS MELLOTRON V-BEDIENFELD 6.2.5. Noise Floor

Sinn und Zweck von Noise Floor ist die Simulation des tatsächlichen Rauschens, das am Audioausgang des echten Mellotron zu hören war. Dieses Rauschen war ständig präsent und am Ausgang wahrnehmbar. Im Mellotron V geben wir dem Anwender die Möglichkeit, dieses konstante Rauschen nach Wunsch einzublenden. Das wahrgenommene Rauschen ist eigentlich eine Aufzeichnung des Rauschens, das von einem echten Mellotron erzeugt wird.

Diese Steuerung gibt dem Anwender die Möglichkeit, die Rausch-Lautstärke zu steuern, jedoch mit einem integrierten Noise Gate, welches das Rauschen bei Signalstille ausblendet. So kann als Ergebnis die Aufnahme des realen Instruments simuliert werden, ohne dass das unerwünschte Rauschen mit einem zusätzlichen Gate oder durch manuelle Bearbeitung entfernt werden muss.

Der empfohlene Rauschpegel für das realistische Abspielen der Werks-Bänder liegt bei 0.3. Wir empfehlen grundsätzlich eine Einstellung zwischen 0 und 0.3, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Dieser Parameter ist ebenfalls standardmäßig auf 0.00 eingestellt und kann auf 1.00 erhöht werden.

6.2.6. Vel > Volume

Lautstärkeregelung durch die Anschlagstärke (Velocity). Das ist heutzutage bei allen (Hardware-)Instrumenten eine Selbstverständlichkeit. Zu der Zeit, als das Mellotron gebaut wurde, war die Velocity bei elektrischen Musikinstrumenten ein vollkommen unbekanntes Konzept.

Wir haben diese zusätzliche Funktion hinzugefügt, damit das Instrument mit mehr Ausdruck gespielt werden kann. Die Standardeinstellung ist 0.00 (keine Anschlagempfindlichkeit), kann aber auf bis zu 1.00 erhöht werden.

6.2.7. AT > Flutter

Wenn eine Velocity-Funktion zu Zeiten des Mellotrons schon unvorstellbar war, wie "esoterisch" hätte dann Aftertouch gewirkt. Tatsächlich war das Mellotron sogar in der Lage, eine Art "Nachdruck" beim Spielen zu erzeugen, das Einfluss auf den Klang nahm. Wurden die Tasten fester gedrückt (und damit das Band auch stärker gegen den Tonkopf), änderte das den finalen Klang.

Wir haben festgestellt, dass Aftertouch eine perfekte Möglichkeit ist, den Flutter-Effekt dynamisch zu steuern. Der Fluttereffekt wurde bereits weiter oben beschrieben. Während Flutter auch einem MIDI-Dreh- oder Schieberegler zugeordnet werden kann, können Sie Flutter mit dem Parameter AT > Flutter direkt über Ihr Keyboard steuern (vorausgesetzt, Ihre Tastatur erzeugt und sendet MIDI-Aftertouchdaten).

Dies ist ein weiterer Parameter, der standardmäßig inaktiv ist (mit einem Wert von 0.00) und auf bis zu 1.00 erhöht werden kann.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS MELLOTRON V-BEDIENFELD 44 6.2.8. Der Bandspur-Bereich (Tape Track)

Wenn Sie sich im Open Lid-Modus (erweitertes Bedienfeld) befinden, können Sie die Klänge sehen, die jeder der drei Bandspuren auf dieser Seite zugeordnet sind. Mit dem Schieberegler links (der identisch mit dem Tape Selector im Hauptbedienfenster ist) können Sie auswählen, welche Spur abgespielt werden soll, einschließlich einer variablen Mischung zwischen zwei benachbarten Spuren. Damit alle drei Spuren gleichzeitig wiedergegeben werden, müssen Sie auf All klicken. Im All-Modus können Sie jede der drei Spuren deaktivieren, indem Sie auf den Ein/Aus-Schalter rechts neben dem Spurbuchstaben klicken.

Wenn Sie auf einen der Spurblöcke klicken, wird das Dialogfenster zum Laden von Tapes/ Samples geöffnet. Jede Spur kann bis zu acht Sounds beinhalten, sowohl Factory- (Bänder) oder eigene Samples. Die Konfigurationen können folgendermaßen aussehen:

• Factory Samples (Bänder): bis zu zwei Sounds • User Samples: bis zu acht Sounds • Mischung: maximal zwei Factory Samples und sechs User Samples

Um einen Sound zu entfernen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Slot-Region. Dieser Sound wird dann entladen.

Um einen Sound zu ersetzen, doppelklicken Sie auf die entsprechende Slot-Region und wählen dann im Dialogfenster einen anderen Sound aus (entweder eines Ihrer eigenen oder ein Factory-Sample).

Auf der rechten Seite dieses Fensters finden Sie eine Edit-Schaltfläche mit einem Stift- Symbol, mit der die Bearbeitungs-Seite für Samples geöffnet wird.

Das ist ein wichtiger Bearbeitungsbereich innerhalb des Instruments, in dem Sie neue Presets zusammenstellen, Samples und Sample-Parameter bearbeiten und eigene Sounds programmieren können. Wir behandeln diesen Bereich und alle damit verbundenen Funktionen im nächsten Kapitel [p.46].

6.2.9. Das virtuelle Keyboard

Diese zweite virtuelle Tastatur, die sich im unteren Bereich des erweiterten Bedienfeldes befindet (Open Lid-Modus), besitzt einen wesentlich größere Umfang als die im Hauptbedienfeld angezeigte Mellotron-Tastatur. Dies liegt natürlich daran, dass das Mellotron V einen viel größeren Spielbereich als das ursprüngliche Mellotron bietet und auch mehr als einen Sound pro Spur abspielen kann.

Die Tastatur umfasst 96 Noten (von C nach B) und dient hauptsächlich der Zuordnung von Klängen (entweder die im Lieferumfang des Instruments enthaltenen Original-"Bänder" oder Ihre eigenen Samples). Sie bietet eine visuelle und akustische Referenz. Sie können darauf klicken, um Noten abzuspielen, um den entsprechenden Klang anzuhören, während der erweiterte Bereich eine visuelle Referenz für die Mapping-Regionen direkt darüber liefert.

45 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS MELLOTRON V-BEDIENFELD 7. DAS TONBAND- UND SAMPLE-MANAGEMENT

Den Bereich zur Verwaltung der Tonbänder (Tapes oder Bänder) und Samples befindet sich im Open Lid-Modus direkt unterhalb der Bedienoberfläche.

Dies ist der wichtigste Bereich für alle Anwender, die Presets bearbeiten oder eigene Presets erstellen sowie Samples editieren möchten – auch die der Original-Bänder (für den Fall, dass Sie beispielsweise Loop-Punkte ändern wollen).

Anwendern, die bereits den CMI V oder das Synclavier V verwendet haben, kommen viele Steuerelemente sicherlich bekannt vor.

7.1. Der Bandspurbereich (Tape Track)

Dieser Bereich ähnelt den Mapping-Seiten in Software-Samplern. Für jede Spur gibt es eine Zeile (beachten Sie, dass es nur drei Bandspuren gibt), die in 96 kleine "Zellen" unterteilt ist – jede stellt einen chromatischen Halbton dar.

Jede Spur kann bis zu acht Sounds beinhalten, Factory-(Bänder) oder eigene Samples. Beide lassen sich auch kombinieren. Die Konfigurationen können folgendermaßen aussehen:

• Max. 2 Factory Samples (Bänder) • Max. 8 User Samples • Max. 2 Factory Samples und 6 User Samples in Kombination

Diese Spurbereichs-Seite bietet eine viel größere Keyrange als das Original-Mellotron. Die mit dem Mellotron V gelieferten "Bänder" umfassen jedoch nur den Bereich von 35 Noten, zu dem das ursprüngliche Instrument in der Lage war.

Das Default-Preset beinhaltet drei Bänder, welche die ursprüngliche Mellotron-Keyrange abdeckt, vom G (dem G in der zweiten Oktave unterhalb des mittleren C) bis zum F (dem F in der Oktave oberhalb des mittleren C):

Die Original-Tonhöhe dieser Bänder kann nicht geändert werden, um ungewollte Verstimmungen zu vermeiden. Sie können jedoch in einem Bereich platziert werden, der niedriger oder höher als das Original ist. Diese Region muss jedoch immer mit einem G beginnen und mit einem F enden, so dass die originale Stimmung und die ursprüngliche globale Keyrange erhalten bleibt und exakt den gleichen Sound abspielt.

Das bedeutet, wenn Sie ein Band um eine Oktave verschieben, jede gespielte Taste den Ton eine Oktave tiefer erzeugt. Wird ein Band eine Oktave tiefer platziert, gibt jede gespielte Taste den Ton eine Oktave höher wieder.

Im folgenden Bild sehen Sie ein Preset mit drei Chor-Bändern, von denen eines eine Oktave tiefer und eines eine Oktave höher liegt. Beachten Sie, dass die Spielbereiche jeweils von G bis F liegen:

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS TONBAND- UND SAMPLE-MANAGEMENT 46 Im obigen Bild befindet sich das Band in Spur A eine Oktave über dem normalen Mellotron- Spielbereich, das Band in Spur C eine Oktave darunter. Das Band auf Spur B spielt im normalen Bereich. Auf diese Weise erhalten Sie beim Abspielen aller drei Bänder gleichzeitig einen volleren Chorklang, wobei die niedrigeren Stimmen im unteren Bereich und die höheren Stimmen im oberen Bereich erklingen.

So etwas war mit dem echten Mellotron nicht möglich.

7.1.1. Spuren und Samples anordnen

Das Anordnen (Mapping) von Sounds ist sehr einfach und intuitiv. Platzieren Sie die Maus über einer Bandspur (es kann sich um eine leere Notenzelle oder eine leere Stelle darüber handeln). Beachten Sie, dass der Mauszeiger dann eine Hand mit einem Zeigefinger anzeigt.

Doppelklicken Sie jetzt. Dadurch wird das folgende Dialogfenster geöffnet:

47 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS TONBAND- UND SAMPLE-MANAGEMENT 7.1.2. Der Sample-Browser

In diesem Dialogfenster wählen Sie die zu ladenden Sounds aus. Die Liste im unteren Abschnitt enthält alle Original-Bänder, die mit dem Mellotron V geliefert werden. Sie können die Liste nach oben und unten scrollen, bis Sie den gewünschten Sound gefunden haben.

Die Liste ist alphabetisch angeordnet, die Namen beginnen jedoch mit M300 (also den Sounds aus der M300-Bibliothek), M400 (den Sounds aus der M400-Bibliothek), Mk1 (den Sounds des Mark 1) oder Mk2 (den Sounds des Mark 2). Die Sounds werden nach der Bezeichnung des Originalinstruments dann alphabetisch nach Namen angezeigt.

Wenn Sie ein gewünschtes Factory-Sample gefunden haben, doppelklicken Sie auf dessen Namen, um es zu laden.

Wenn Sie stattdessen Ihre eigenen Samples verwenden möchten, klicken Sie oben rechts im Fenster auf die Schaltfläche Browse. Dadurch wird das reguläre Dialogfenster für Systemdateien geöffnet, in dem Sie durch alle Ordner und Festplatten Ihres Computers navigieren können, um die gewünschten Samples zu lokalisieren.

Das Mellotron V lädt Mono- und Stereo-Samples, reguläre WAV- oder AIFF-Formate sowie FLAC. FLAC ist ein verlustfrei komprimiertes Format, mit dem Dateien mit einer kleineren Dateigröße gespeichert werden können, ohne die Wiedergabequalität des Originals zu beeinträchtigen. Die maximale Sampledauer ist auf 8 Sekunden begrenzt. Bei Samples, die dieses Limit überschreiten, werden nur die ersten 8 Sekunden geladen.

Wenn Sie ein eigenes Samples laden, wird dessen Region in einer andere Farbe dargestellt. Anstelle der grauen Farbe der "Bänder" besitzt es einen grünen Bereich mit einem hellen Rand und einer hellen Zelle in der Mitte. Diese helle Zelle markiert die Root-Note – also die Note, bei der das Mellotron V das Sample in dessen ursprünglicher Tonhöhe abspielt.

7.1.3. Regionen

Standardmäßig wird jedes User-Sample in einen Bereich geladen, der sich über sieben Halbtöne erstreckt (die Original-Tonhöhe, drei Halbtöne darüber und drei darunter). Sie können das bei Bedarf ändern, indem Sie den Tonumfang auf bis zu vier Oktaven (49 Noten, um genau zu sein) erweitern. Der minimale Tonumfang einer Region beträgt drei Halbtöne.

Der Mellotron V Spur-Bereich mit mehreren geladenen User-Samples. Beachten Sie die Region in Spur A, die auf den maximal zulässigen Bereich erweitert ist, Spur C mit einem gerade geladenen Sample (der Bereich umfasst sieben Halbtöne) und Spur B mit zwei geladenen Samples.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS TONBAND- UND SAMPLE-MANAGEMENT 48 Um eine Region zu erweitern, bewegen Sie den Mauszeiger an die linke oder rechte Grenze der Region. Der Mauszeiger wird dabei zu einem Liniensegment mit einem Pfeil. Klicken und ziehen Sie die Maus. Wenn Sie den Mauszeiger am linken Rand der Region platzieren und nach links ziehen, wird die Region nach unten erweitert. Wenn Sie den Mauszeiger an die rechte Grenze setzen und nach rechts ziehen, wird der Bereich nach oben erweitert.

Wenn Sie einen zuvor erweiterten Bereich kürzen möchten, müssen Sie nur die umgekehrte Aktion ausführen: Ziehen Sie die Maus an der rechten Region-Grenze nach links und/oder ziehen Sie die Maus an der linken Region-Grenze nach rechts.

Wenn die Region das Limit von 49 Noten erreicht, kann Sie nicht weiter vergrößert werden.

Jede Tonbandspur kann bis zu acht Klänge enthalten. Regionen können sich nicht überlagern (jede Spur kann nur einen Sound wiedergeben). Das bedeutet, dass Sie die vorhandenen Regionen kürzen müssen, wenn Sie weitere Regionen in diese Spur laden wollen.

7.1.4. Die Edit/Exit-Symbolschaltfläche

Im Spur-Bereich rechts finden Sie die Edit-Schaltfläche (mit dem Stiftsymbol). Hiermit öffnen Sie den Sample-Bearbeitungsbereich. Ist diese Seite geöffnet, zeigt die Schaltfläche Exit an. Wenn Sie Exit drücken, wird der Sample-Bearbeitungsbereich geschlossen und das Mellotron V schaltet in den Spur-Bereich zurück.

7.2. Der Sample-Bearbeitungsbereich

Im Sample-Bearbeitungsbereich können Sie detailliertere Änderungen an den Sounds vornehmen, z.B. Pan, Transposition, Definieren von Sample-Start- und Endpunkten und Loop- Punkten.

7.2.1. Der Track Selector-Schalter

Wenn der Sample-Bearbeitungsbereich geöffnet wird, sind die Track-Selector-Taster und der Selector-Schalter noch verfügbar. Tatsächlich spielen sie hier eine wichtige Rolle:

Mit dem Track Selector-Schalter können Sie die Spur auswählen, die das zu bearbeitende Sample enthält. Wenn Sie auf eine der Schaltflächen klicken, wird die entsprechende Zeile mit den 96 Halbtonzellen unten auf der Seite (direkt oberhalb der Mapping-Tastatur) mit den in dieser Spur enthaltenen Regionen angezeigt.

Klicken Sie anschliessend auf den Bereich, den Sie bearbeiten möchten. Die Region wird hervorgehoben und das entsprechende Sample in der Wellenformanzeige der Seite geöffnet. Wenn nur eine Region vorhanden ist, wird diese standardmäßig ausgewählt.

49 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS TONBAND- UND SAMPLE-MANAGEMENT Beachten Sie jedoch, dass das Mellotron V immer noch die mit dem Fader ausgewählte Spur wiedergibt. Wenn Sie die vorgenommenen Änderungen hören möchten, stellen Sie sicher, dass der Fader auf die entsprechende Spur eingestellt ist.

Der Sample-Bearbeitungsbereich. Beachten Sie die beiden Regionen, die in die ausgewählte Spur B geladen sind. Die Wellenformanzeige stellt das mit der markierten Region verknüpfte Sample dar.

7.2.2. Die Load-Schaltfläche

Die Load-Schaltfläche auf dieser Seite funktioniert ähnlich wie die Loading-Funktion im Spurbereich. Das kann unterschiedlich sein – je nachdem, woran Sie gerade arbeiten:

1. Wenn für die ausgewählte Spur keine Sounds geladen sind und der ausgewählte Sound eines der Factory-Samples (Original-Mellotron-Bandaufnahmen) ist, wird der Sound in die Standard-Mellotron-Region geladen. 2. Wenn für die ausgewählte Spur keine Sounds geladen sind und es sich bei dem ausgewählten Sound um ein User-Sample handelt, wird eine neue Region mit der Root-Note auf dem mittleren C und einem Bereich von drei Halbtönen erstellt und das Sample in diese Region geladen. 3. Wenn die ausgewählte Spur bereits eine Region mit einem Sound enthält, wird der neue Sound (User-Sample oder Factory-Sample) in die markierte Region geladen. Das neue Sample ersetzt das vorherige in der Region, in der es gerade bearbeitet wird. Alle in der Region vorgenommenen Änderungen (Startpunkt, Endpunkt, Loop-Punkte, Hüllkurve usw.) bleiben erhalten und werden auf das neu geladene Sample angewendet. 4. Wenn es sich bei dem neu geladenen Sound um ein Factory-Sample (Tonband) handelt, wird die Größe der vorhandenen Region geändert und neu positioniert, da dieses einen festgelegten Bereich und eine bestimmte Stimmung hat. Wenn sich andere Regionen überlappen, werden sie entsprechend verschoben.

Das Dialogfenster ist identisch mit dem bereits bekannten Ladefenster für Bänder und Samples.

7.2.3. Die Remove-Schaltfläche

Ein Klick auf die Remove-Schaltfläche entfernt den Bereich, der gerade bearbeitet wird. Der Sample-Bearbeitungsbereich wird anschliessend geschlossen.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS TONBAND- UND SAMPLE-MANAGEMENT 50 7.2.4. Die Wellenform-Anzeige

In der Wellenform-Anzeige können wichtige Änderungen an den Samples vorgenommen werden. Einige davon finden Sie in den Bearbeitungsfeldern unterhalb der Anzeige, die Anfasser in der Wellenform erleichtern jedoch die Arbeit.

Sie können die Wellenformdarstellung vergrößern und verkleinern, indem Sie den Mauszeiger in den oberen Bereich des Fensters bewegen (auf die Zeitleiste). Sobald sich der Mauszeiger in eine Hand verwandelt, können Sie die Maus durch Klicken und Ziehen nach oben und unten bewegen. Ziehen nach unten vergößert die Wellenform, Ziehen nach oben verkleinert die Ansicht.

Ein Doppelklick auf die Zeitleiste stellt die ursprüngliche Ansicht wieder her (vollständige Verkleinerung).

Die Wellenform-Anzeige bietet vier Anfasser (eine vertikale Linie mit einem Pfeil). Die Anfasser mit dem Pfeil am oberen Teil der Linie passen die Start- und Endpunkte des Samples an, während die Linien mit den Pfeilen im unteren Teil die Start- und Endpunkte des Loops definieren.

7.2.4.1. Der Sample Startpunkt-Anfasser

Standardmäßig befindet sich dieser Anfasser ganz links vom Sample (am Beginn). Wenn Sie diesen Anfasser ziehen, wird das Sample ab der Stelle abgespielt, an der sich der Anfasser befindet und nicht am regulären Anfang.

Das kann beim Optimieren des Startpunkts hilfreich sein, wenn das Sample mit einem Rauschen beginnt oder einen zu perkussiven Attack besitzt, falls die Sample-Haltephase für einen Preset-Sound verwendet werden soll.

Wenn Sie den Anfasser verschieben, werden Änderungen gleichzeitig auch im Start- Wertefeld vorgenommen und umgekehrt (jedes Bearbeitungssteuerelement spiegelt das entsprechend wider).

7.2.4.2. Der Sample Endpunkt-Anfasser

Arbeitet ähnlich wie der Startpunkt, aber dieses Mal wird die Änderung auf das Ende das Samples angewendet. Standardmäßig befindet sich der Anfasser ganz rechts (am Sampleende).

Ähnlich wie beim Sample Start-Anfasser werden beim Verschieben dieses Anfassers gleichzeitig auch die Änderungen im End-Wertefeld vorgenommen und umgekehrt.

Der Wellenform-Bearbeitungsbereich. Beachten Sie, dass der Sample Start- Anfasser bei 0.094, der Loop Start-Anfasser bei 0.202 und der Loop End- Anfasser bei 0.901 positioniert sind. Die Werte werden in den jeweiligen Werte-Feldern darunter angezeigt.

51 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS TONBAND- UND SAMPLE-MANAGEMENT 7.2.4.3. Der Loop Startpunkt-Anfasser

Dieser Anfasser definiert den Anfang des Loops, der abgespielt wird, wenn der Loop- Schalter aktiviert ist. Der Anfasser funktioniert in Verbindung mit dem Loop-Endpunkt- Anfasser und definiert mit diesem, welcher Teil des Samples geloopt wird.

Wie bei den schon beschriebenen Anfassern wird auch hier das entsprechende Werte-Feld (Loop Start) upgedatet und die mit dem Anfasser vorgenommenen Änderungen angezeigt.

7.2.4.4. Der Loop Endpunkt-Anfasser

So wie der Loop-Startpunkt-Anfasser den Punkt definiert, an dem der Loop-Bereich beginnt, definiert dieser Anfasser den Punkt, an dem der Loop-Bereich endet.

Wie bei den schon beschriebenen Anfassern wird auch hier das entsprechende Werte-Feld (Loop End) upgedatet und die mit dem Anfasser vorgenommenen Änderungen angezeigt.

7.2.5. Pan

Pan ändert die Position des Klangs im Stereofeld. Standardmäßig ist es auf C (Mitte) positioniert und besitzt somit keine Auswirkung auf den Klang. Mono-Sounds werden in der Mitte und Stereosounds mit ihrem entsprechenden Stereobild wiedergegeben.

Sie können den Schieberegler in jede Position bis ganz nach links (50L) oder rechts (50R) bewegen. Mono-Sounds verschieben ihre Position entsprechend der Pan-Position, während Stereo-Sounds ihr Stereobild verschieben (Ändern der Stereogewichtung).

 ♪: Einige Effekte (wie der Rotary Speaker) können eine Monowiedergabe erzwingen, wodurch die Funktion dieses Reglers möglicherweise außer Kraft gesetzt wird. Wenn Sie den Pan-Regler bewegen und keine Ergebnisse hören, überprüfen Sie auf der FX-Seite, ob der Rotary Speaker eingeschaltet ist und deaktivieren diesen bei Bedarf. Ist das nicht der Fall und Sie erzielen mit dem Pan-Parameter immer noch keine Ergebnisse, umgehen Sie die Effekt-Kette vollständig.

7.2.6. Gain

Ändert den Pegel des Samples. Das ist nützlich, wenn ein Sample zu leise oder zu laut ist. Der Regelbereich reicht von -60 dB bis +24 dB. Die Standardeinstellung ist 0 (keine Änderung des Pegels).

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS TONBAND- UND SAMPLE-MANAGEMENT 52 7.2.7. Trans (Transpose)

Dieser Parameter transponiert den Root Key (Grundton) des Samples um bis zu 24 Halbtöne darüber oder darunter. Standardmäßig ist der Wert 0 (keine Transponierung). Dieser Parameter funktioniert nur mit User Samples. Factory-Samples können nicht transponiert werden.

In einigen Situationen kann diese Funktion neben der Korrektur der Tonhöhe eines Samples nützlich sein. Da beispielsweise der Bereich jedes Samples auf vier Oktaven begrenzt ist, können Sie mit Transpose dasselbe Sample in einem breiteren Bereich verwenden, indem Sie auf Basis des gleichen Samples eine andere Region erstellen und diese Region dann nach oben oder unten transponieren.

 ♪: Extreme Transpositionen können die Qualität der Sample-Wiedergabe beeinträchtigen.

7.2.8. Tune

Ein weiterer nützlicher Parameter. Er ermöglicht die Feinstimmung eines Samples. Die Stimmung kann bis zu 100 Cent (ein Halbton) angehoben oder abgesenkt werden.

7.2.9. Stretch

Das ist ein sehr wichtiger Parameter und ein weiterer, der nur in Verbindung mit User Samples funktioniert.

Das ursprüngliche Mellotron spielte ein separates Band für jede Note ab. Das bedeutet, dass kein Ton transponiert werden musste. Die im Mellotron V enthaltenen Original-Tape-Sounds besitzen dieses Verhalten ebenfalls (jede Note wurde separat aufgenommen).

Das ist jedoch nicht der Fall, wenn Sie Ihre eigenen Samples verwenden. Sampler transponieren normalerweise das Original-Sample, indem sie es mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten abspielen. Je schneller, desto höher ist die Tonhöhe. Je langsamer, desto niedriger die Tonhöhe.

Dies bringt einige Probleme mit sich, wie Änderungen bei der Rhythmik und den Impulsen der Klänge, dem Transponieren von Formantenregionen (die das Spektrum des Klangs erheblich verändern) usw. Auch ändert sich die Dauer eines Klangs. Wird das Sample schneller ausgelesen, spielt es kürzer, beim langsameren Abspielen dauert es entsprechend länger.

Das Mellotron V kann Samples auf diese Weise abspielen, die Standardmethode ist jedoch ein hochwertiger "Stretch"-Algorithmus. Dieser Algorithmus spielt die Samples entsprechend ihrer Tonhöhe so ab, dass die Dauer dabei nicht beeinflusst wird. So bleibt die Rhythmik erhalten. Wenn Sie im ursprünglichen Mellotron eine rhythmische Sequenz abspielen, würden Noten am unteren Ende des Bereichs und vier Oktaven darüber am oberen Ende perfekt synchron bleiben.

Exakt das macht Stretch. Sie können Ihre eigenen Samples so verwenden, als wären es Bandrahmen des Original-Mellotrons.

53 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS TONBAND- UND SAMPLE-MANAGEMENT Standardmässig ist Stretch aktiviert (On), es kann jedoch auch deaktiviert werden. In diesem Fall verhält sich die Mellotron V-Sample-Wiedergabe wie ein normaler Sampler (Verlangsamung in niedrigeren Regionen und Beschleunigung in höheren Regionen).

 ♪: Beachten Sie, dass die Stretch-Funktion die CPU stärker belastet. Ist diese CPU-Belastung zu hoch oder führt zu einer Überlastung, wenn Sie Ihre eigenen Samples mit aktiviertem Stretch verwenden, schalten Sie die Funktion aus.

7.2.10. Start (Sample Playback Startpunkt)

Funktioniert genauso wie der Sample Startpunkt-Anfasser [p.51]. Alle in diesem Werte-Feld vorgenommenen Änderungen werden vom Anfasser übernommen.

7.2.11. End (Sample Playback Endpunkt)

Funktioniert genauso wie der Sample Endpunkt-Anfasser [p.51]. Alle in diesem Werte-Feld vorgenommenen Änderungen werden vom Anfasser übernommen.

7.2.12. Die Sample-Hüllkurve

Obwohl das Mellotron V über eine Makro-Hüllkurve verfügt, kann jede Sampleregion mit einer eigenen Hüllkurve bearbeitet werden – zusätzlich zur Makro-Hüllkurve. Weitere Informationen zur Makro-Hüllkurve finden Sie im entsprechenden Kapitel [p.42].

Die individuellen Hüllkurven-Werte können durch die Makro-Hüllkurvenwerte addiert oder subtrahiert werden.

 ♪: Eine Hüllkurve kann ein leistungsfähiges Werkzeug sein, um das Wiedergabeverhalten eines Samples und dessen Klangverlauf zu ändern.

7.2.12.1. Att (Attack)

Die Attack-Phase definiert, wie lange es dauert, bis der Sound den maximalen Pegel erreicht. Kurze Attack-Zeiten können dem Sound einen perkussiven Charakter verleihen, während langsamere Attack-Zeiten für einen Pad- oder Ambient-Charakter sorgen.

Die Attackzeit im Wertefeld kann zwischen 30 Sekunden (30.0 s) und 0.001 Sekunden (1 Millisekunde) eingestellt werden. Standardmäßig steht sie auf 0.001 s, so dass der natürliche Attack des Klangs erhalten bleibt.

 ♪: Da Sie mit Samples arbeiten, sollten Sie die Funktionen der Hüllkurve in diesem Zusammenhang verstehen. Wenn ein Sample für sich genommen einen langsamen Attack besitzt, hat eine schnelle Attackphasen-Einstellung mit diesem Parameter keine Wirkung. Der natürliche Verlauf der Samplehüllkurve muss also immer berücksichtigt werden.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS TONBAND- UND SAMPLE-MANAGEMENT 54 7.2.12.2. Dec (Decay)

Die Decay-Phase definiert die Zeit, die der Sound nach Erreichen des maximalen Pegels benötigt, um auf den definierten Sustain-Pegel zu fallen. Wie bei allen anderen Hüllkurvensegmenten muss auch hier die natürliche Lautstärke-Verlaufskurve des Samples berücksichtigt werden.

Wenn der Sustain-Pegel auf den Maximalwert (1.00) eingestellt ist, hat dieser Parameter keine Auswirkung auf das Audiosignal.

Die Decayzeit kann zwischen 0.001 s und 30.0 s eingestellt werden. Standardmäßig steht sie auf 0.100 Sekunden.

7.2.12.3. Sus (Sustain)

Hierbei handelt es sich um einen Pegelwert. Dieser definiert die Lautstärke, mit der das Sample abgespielt wird, wenn der Sustain-Punkt erreicht ist, nachdem die Hüllkurve die Attack- und Decay-Segmente durchlaufen hat.

Standardmäßig besitzt Sustain einen maximalen Pegel (1.00), so dass das Hüllkurve-Sustain keinen Einfluss auf den Klang hat.

Wenn der Sustain-Punkt auf 0.00 eingestellt ist und die Hüllkurve das Sustain erreicht, wird kein Ton mehr ausgegeben. Zusammen mit schnellen Attack- und Decay-Zeiten kann man so fast jeden Klang in einen perkussiven Sound verwandeln.

Der Bereich geht von 0.00 (kein Sound) bis 1.00 (voller Sound).

7.2.12.4. Rel (Release)

Das Release-Segment definiert die Zeit, die das Instrument benötigt, um Stille zu erreichen, nachdem eine Taste losgelassen wurde. Wenn Sie mit perkussiven Sounds arbeiten, die schnell auf Null abklingen und keinen Sustain besitzen, hat dieses Segment keinen Einfluss.

Wenn es sich jedoch um lang gehaltene Sounds handelt, empfiehlt es sich, auch eine längere Release-Zeit festzulegen. Dadurch vermeiden Sie "Klicks", die durch plötzliches Abschalten des Sounds nach dem Loslassen einer Taste verursacht werden können.

Die Releasezeit kann von 0.010 s bis 30.0 s eingestellt werden. Standardmäßig steht sie auf 0.020 Sekunden.

55 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS TONBAND- UND SAMPLE-MANAGEMENT 7.2.13. Loop (Sample Loop)

Die Original-Mellotron-Bänder besaßen keinen Loop. Sie spielten ungefähr 8 Sekunden lang, danach wurde der Ton abgeschaltet und die Taste musste erst losgelassen werden, damit der Rückspulmechanismus das Band zurück zum Startpunkt zog.

In Mellotron V gibt es diese Einschränkung nicht. Hier können Loop-Punkte und eine Loop- Wiedergabemodus definiert werden. Standardmäßig ist dieser Parameter deaktiviert. Dies bedeutet, dass sich das Mellotron V wie das Original verhält (wird das Ende eines Sample erreicht, stoppt die Wiedergabe).

Wenn Sie Forward wählen (klicken Sie auf den Pfeil nach rechts), spielt das Instrument das Sample vom Startpunkt bis zum Loop-Endpunkt ab, springt dann zurück zum Loop- Startpunkt und wiederholt den Loop solange, bis die Taste losgelassen wird.

Wenn Sie Back and Forth wählen (klicken Sie auf die beiden Pfeile, von denen einer nach rechts und der andere nach links zeigt), spielt das Instrument das Sample vom Startpunkt bis zum Loop-Endpunkt ab, dann rückwärts bis zum Loop-Startpunkt und dann wieder vorwärts bis zum Loop-Endpunkt usw. Dieser Zyklus wird solange wiederholt, bis die Taste losgelassen wird.

Das Mellotron V erzeugt automatisch an den Loop-Punkten kleine Crossfades (Überblendungen), um Klicks zu vermeiden.

7.2.13.1. Start (Loop Startpunkt)

Funktioniert genauso wie der Loop Startpunkt-Anfasser [p.52]. Alle in diesem Werte-Feld vorgenommenen Änderungen werden vom Anfasser übernommen.

7.2.13.2. End (Loop Endpunkt)

Funktioniert genauso wie der Loop Endpunkt-Anfasser [p.52]. Alle in diesem Werte-Feld vorgenommenen Änderungen werden vom Anfasser übernommen.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - DAS TONBAND- UND SAMPLE-MANAGEMENT 56 8. DIE MELLOTRON V-EFFEKTE

Das ursprüngliche Mellotron wurde oftmals über externe Verstärker (Amplifier) gespielt und dann mit mehreren zusätzlichen Effekten ergänzt.

Wie bei einem Arturia-Instrument gewohnt, erhalten Sie auch beim Mellotron V keinen "trockenen Sound". Wir haben eine Reihe hochwertiger Effekte und auch einige Amplifier hinzugefügt, um den Originalklang noch weiter zu optimieren.

Diese Effekte werden zusätzlich mit einer modernen, auf Faltung basierenden Raumsimulation ergänzt, um die gewünschte Räumlichkeit für den Klang zu erzeugen.

Das alles wird über das Spezialeffekt-Bedienfeld gesteuert, das im Open Lid-Modus durch Drücken des FX-Tasters in der oberen Symbolleiste geöffnet wird.

Jedes Effektgerät sowie die Verstärker und auch die Raumsimulation verfügen über einen eigenen kleinen Preset-Browser, in dem individuelle Presets gespeichert und abgerufen werden können.

8.1. Der FX-Bereich

8.1.1. In

Die Effekte sind seriell hintereinander geschaltet. Dieser Regler regelt den Pegel des Signals, das in die Effektkette gesendet wird. Passen Sie auf, wenn Sie den In Gain-Regler verwenden, nachdem Sie eine Effektkette erstellt haben, die Kompressoren und Limiter enthält, da diese die Dynamik des Sounds beeinflussen können.

57 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 8.1.2. Out

Dieser Regler legt den Pegel des bearbeiteten Signals fest, das an den Hauptausgang des Instruments ausgegeben wird.

8.1.3. Bypass

Dieser Taster deaktiviert die Effekte, den Amplifier und die Raumsimulation, so dass Sie nur den unbearbeiteten Klang des Instruments hören. Das kann nützlich sein, wenn Sie den Sound mit anderen Verstärkern oder Effekten in Ihrer DAW bearbeiten möchten.

8.1.4. Die Effektketten-Slots

Jeder Slot (es gibt vier Slots für Effektpedale, einen fünften für den Verstärker und einen sechsten für die Raumsimulation) besitzt einen eigenen Ein-/Aus-Schalter. Ist dieser aktiviert, ist auch der entsprechende Effektslot aktiv.

Wenn der Schalter deaktiviert ist, wird der entsprechende Slot umgangen. Das ist eine gute Methode, um die Art der Effektierung zu überprüfen, die jeder Slot erzeugen kann. Schalten Sie einen Slot einfach aus- und wieder an, während die gesamte restliche Effektkette aktiv bleibt.

Sie können Effekte zwischen Slots austauschen, um deren Reihenfolge zu ändern. Klicken Sie dazu auf einen Effekt und ziehen ihn per Drag & Drop auf den gewünschten Slot, in dem Sie den Effekt nutzen möchten. Ein vorhandener Effekt in diesem Slot tauscht auf diese Weise seinen Platz. Wenn Sie den Effekt auf einen leeren Slot ziehen, wird er einfach in diesem Slot platziert und der vorherige Slot ist wieder frei.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 58 8.1.5. Die Effektprozessor Preset-Library

Wenn in einem Slot ein Effektprozessor geladen ist (als Effekt-Pedal, Verstärker oder feste Raumsimulation), wird neben dem Effektnamen ein kleines Bibliothekssymbol angezeigt (ähnlich dem Bibliothekssymbol in der oberen Symbolleiste).

Wenn Sie auf dieses Symbol klicken, öffnet sich ein Aufklapp-Menü mit den für diesen Effekt-Typ verfügbaren Presets. Sie können hier auch Änderungen an einem aktuellen Preset speichern oder "Save As" nutzen, um das Preset unter einem neuen Namen abzuspeichern. Das funktioniert genauso wie bei den Optionen Save und Save As im Arturia-Menü.

8.2. Die Pedal-Effekte

Der Mellotron V-FX-Bereich bietet vier Pedal-Effekt-Slots. In jeden Slot kann ein Effekt Ihrer Wahl geladen werden, der aus einer Sammlung von zwölf im Lieferumfang des Instruments enthaltenen Effekten ausgewählt wird.

Um einen Effekt zu laden (oder zu ersetzen), klicken Sie in das Titelfeld des gewünschten Slots, (wenn dieser leer ist, wird dort None angezeigt). Sie können auch direkt in einen leeren Slot klicken (in dessen Mitte befindet sich ein + -Zeichen). Dabei wird folgende Liste geöffnet:

Hierbei handelt es sich um hochwertige Effekte, die alle zur Zeit des Mellotrons bereits verfügbar waren: Chorus, Flanger, Phaser, Compressor, EQ, Limiter, Distortion, Delay, Analog Delay, Tape Echo, Reverb und Stereo Pan.

59 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte Jeder Pedal-Effekt bietet eine eigene Bedienoberfläche, die von den klassischen Effektpedalen inspiriert ist, die damals vor allem von E-Gitarristen (aber auch von Keyboardern) verwendet wurden. Alle Effekte bieten außerdem entsprechende Presets.

8.2.1. Chorus

Ein Chorus erzeugt eine oder mehrere verzögerte und tonhöhenmodulierte "Kopien" des eingehenden Audiosignals und mischt alles zusammen. Dadurch erhält der Klang eine reichhaltigere harmonische Darstellung und es entsteht ein Gefühl von Bewegung und Räumlichkeit.

Dieser Effekt ist oftmals bei Live-Chören zu beobachten, bei denen mehrere Vokalisten dieselbe Melodielinie singen, was aufgrund der geringen Timing- und Tonhöhen- Unterschiede der einzelnen Performer ein breiteres, sich scheinbar bewegendes Klangbild erzeugt.

Bedienelement Beschreibung

LFO Freq Regelt die Frequenz des LFO, der das verzögerte Signal zur Effekterzeugung moduliert.

Depth Legt die Modulations-Intensität fest, die durch den LFO gesteuert wird.

Feedback Fügt ein Feedback für einen rauheren oder "klingelnden" Chorus-Sound hinzu.

Legt die Verzögerung fest, die auf das Eingangssignal angewendet wird. Je höher das Delay Delay, desto intensiver der Chorus-Effekt.

Wählt die Anzahl der Delay-Lines aus, die der Chorus verwendet; mit unterschiedlicher Voices Startphase für jede Stimme.

Stereo Schaltet den Chorus zwischen Mono- und Stereo-Ausgabe um.

Shape Schaltet die Wellenform des Modulations-LFO zwischen Sinus- und Dreiecksignal um.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 60 8.2.2. Flanger

Der Flanger mischt eine identische Kopie des Eingangssignals hinzu, wobei dieses Signal um eine kleine, sich stetig ändernde Zeitspanne verzögert wird. Während der Chorus mit längeren Verzögerungszeiten arbeitet, verwendet der Flanger viel kürzere Verzögerungszeiten, wodurch ein charakteristisch klingender und sich bewegender Kammfiltereffekt erzeugt wird.

Bedienelement Beschreibung

LFO Freq Regelt die Frequenz des LFO, der das verzögerte Signal zur Effekterzeugung moduliert.

Depth Legt die Modulations-Intensität fest, die durch den LFO gesteuert wird.

Feedback Fügt ein Feedback für einen rauheren oder "klingelnden" Sound hinzu.

Stereo Schaltet den Flanger-Ausgang zwischen Mono und Stereo um.

Invertiert die Phase des Flanger-Signals, um Effektvariationen durch Phasenauslöschung Phase Invert zu erzeugen.

Filtert die Frequenzen oberhalb der Cutoff-Frequenz, um einen zu rauen Klang zu LP Filter vermeiden.

Filtert die Frequenzen unterhalb der Cutoff-Frequenz, um einen zu hohen Bassanteil im HP Filter Sound zu vermeiden.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

61 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 8.2.3. Phaser

Phasing ist ein psychedelischer Sweeping-Effekt, der in den 1960er und 1970er Jahren populär war und dem Sound eine Art Bewegung und Verwirbelung verleiht. Das funktioniert, indem eine Kopie des Eingangssignals erstellt und durch eine Reihe von Allpassfiltern geleitet wird, die Spitzen und Täler im Frequenzspektrum erzeugen. Anschließend wird es zum Originalsignal zurückgemischt. Beim Modulieren der Allpassfilter heben sich phasenverschobene Frequenzen gegenseitig auf und erzeugen den charakteristischen "Whoosh"-Wobbeleffekt des Phasers.

Bedienelement Beschreibung

Freq Legt den harmonischen Mittelpunkt für den Modulationseffekt fest.

Bestimmt die Flankensteilheit (Anzahl der Pole) der Allpassfilter, die das Modulationssignal Poles bearbeiten.

Steuert die Intensität der Phasenresonanz durch Hinzufügen einer Rückkopplung zum Feedback Signal.

Stereo Steuert die Stereospreizung des Signals. In der Minimaleinstellung ist das Signal mono.

Rate Regelt die Frequenz des LFO, der das Signal zur Effekterzeugung moduliert.

Amount Bestimmt die Intensität des LFO-Modulationseffekts.

Dieser Schalter synchronisiert die Modulationsgeschwindigkeit zum eingestellten Tempo/ Sync Songtempo der DAW.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 62 8.2.4. Compressor

Ein Kompressor reduziert die Lautstärke des Audiosignals über einen definierten Schwellenwert (Threshold), wodurch Lautstärkeunterschiede zwischen lauten und leisen Signalanteilen ausgeglichen werden. Indem lauteren Anteile leiser gemacht werden, können Sie den Signalpegel entsprechend anheben, um die leiseren Anteile lauter zu machen. Der Kompressor ist ein sehr nützliches Werkzeug, um einen ausgewogeneren Klang zu erzeugen, der sich gut in eine Tonmischung einfügt.

Bedienelement Beschreibung

Threshold Legt den Schwellenpegel fest, ab dem die Kompression ausgelöst wird.

Das Kompressionsverhältnis bestimmt die Komprimierungsrate, die angewendet wird, Ratio sobald der Schwellenwert erreicht ist.

Legt die Geschwindigkeit fest, mit der die Kompression ausgelöst wird, sobald der Attack Threshold überschritten wird.

Legt fest, wie lange es dauert, bis die Kompression auf Null zurückfällt, sobald die Release Lautstärke unter den Schwellenwert (Threshold) fällt.

Verwenden Sie diese Option, um Lautstärke-Änderungen auszugleichen, wenn die Out Gain Kompressionseinstellungen den Ausgangspegel verringern

Make Up Stellt den finalen Ausgangspegel des Kompressors automatisch ein.

Dry/Wet Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und komprimiertem Signal.

63 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 8.2.5. Delay

Ein Delay fügt dem Signal mehr Dimension und Räumlichkeit hinzu, indem Echos erzeugt werden, die im Stereobild verteilt werden können. Wenn Sie längere Verzögerungszeiten verwenden, kann dies dem Klang auch eine rhythmische Qualität verleihen, insbesondere wenn Sie mit Klängen arbeiten, die einen betonten Attack aufweisen.

Bedienelement Beschreibung

Regelt die Zeitdauer, wann das Echo nach dem Originalsignal ertönt. Kann synchronisiert Time werden.

Feedback Stellt ein, wie oft Echos wiederholt werden (je mehr Feedback, desto mehr Echos).

Stereo Steuert die Stereospreizung des Signals. In der Minimaleinstellung ist das Signal mono.

Sync Synchronisiert die Echos zum Tempo des Hosts (einstellbar in musikalischen Werten).

Stereomodus. Im Ping-Pong-Modus wechseln die Echos im Stereofeld zwischen linkem und Ping Pong rechtem Kanal.

Filtert die Frequenzen oberhalb der Cutoff-Frequenz, um einen zu rauen Klang zu LP Filter vermeiden.

Filtert die Frequenzen unterhalb der Cutoff-Frequenz, um einen zu hohen Bassanteil im HP Filter Sound zu vermeiden.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 64 8.2.6. Distortion

Dieses Pedal bietet vier verschiedene Arten von Verzerrungen, angefangen von einem subtilen Drive, Crunch und Grit bis hin zu extremen Verzerrungen, Fuzz und Bitcrushing.

Verwenden Sie die linken und rechten Pfeil-Taster, um eine der vier Verzerrungsarten auszuwählen. Jeder Verzerrer-Typ bietet eigene Bedienelemente.

Bitcrusher: Dieser bitraten-reduzierende Effekt bietet Möglichkeiten, Ihren Sound buchstäblich auseinanderzunehmen. Er reduziert die Anzahl der Bits, die für die Wiedergabe des Sounds verwendet werden – so verschwinden allmählich die Details. Das "Downsampling" ist eine weitere Form der Audio-Entropie, das eine perfekte Option für das Auseinandernehmen Ihres Sounds bietet. Wird die Abtastrate verringert, so wird in den höheren Obertönen ein Aliasing erzeugt, wodurch auch Subharmonien entstehen können.

Bedienelement Beschreibung

Verringert die Wiedergabe-Auflösung und damit die Anzahl der Bits, die zum Berechnen Bit Depth des Signals verwendet werden.

Downsampling Reduziert die Abtastrate, die zur Darstellung des Obertongehalts verwendet wird.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

Overdrive: Der Overdrive-Effekt ist vor allem bei Gitarristen beliebt und verleiht dem Sound eine Art "Unschärfe". Dieser Effekt ist einem "Solid-State"-Schaltkreis nachempfunden.

65 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte Bedienelement Beschreibung

Drive Legt den Verzerrungsgrad fest.

Out Gain Legt die Ausgangs-Lautstärke des Distortion-Effekts fest.

Hebt die oberen Frequenzen des Sounds an und fügt somit eine härtere Tone Verzerrungskomponente hinzu.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

Wavefolder: Die Wellenfaltung (Wave Folding) faltet die Spitzen der Eingangswellenformen nach unten, was dem Klang eine einzigartige Form von hochfrequentem Inhalt hinzufügt. Normalerweise reichert diese Art der Verzerrung das Klangspektrum mit hochfrequenten Inhalten an und kann so aus einfachen Wellenformen komplexe Signale erzeugen.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 66 Bedienelement Beschreibung

Drive Stellt die Intensität des Wavefolding-Effekts ein.

Verwenden Sie diese Option, um eine erhöhte Ausgangslautstärke auszugleichen, wenn der Out Gain Drive-Pegel erhöht wird.

Stellt die Wellenform für das Wavefolding ein. Höhere Einstellungen erzeugen eine größere Type Verzerrung.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

Waveshaper: Dieser Verzerrungseffekt ist das Ergebnis einer Verknüpfung des Eingangssignals mit dem Ausgangssignal auf Basis einer mathematischen Formel. Das Ergebnis kann dabei zwischen übersteuertem Signal und reinem Rauschen liegen. Hier angewendet klingt es ähnlich wie Verzerrungspedale von Gitarristen.

Bedienelement Beschreibung

Drive Steuert die Intensität der Verzerrung.

Out Gain Regelt den Pegel des bearbeiteten Signalausgangs.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

67 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 8.2.7. Equalizer

Ein Equalizer besteht aus einer Reihe von Filtern, bei denen jedes Filter in einem bestimmten Band des Frequenzspektrums arbeitet und dessen Frequenzen anhebt oder absenkt, um die Gesamtbalance des Spektrums zu ändern. Es kann für subtile Klanganpassungen oder zum Hervorheben bestimmter Bänder verwendet werden, damit diese sich in einer Tonmischung durchsetzen können.

Der Equalizer bietet drei Bänder – ein Shelf-Band im unteren Bereich (Low Shelf), ein Peak- Band in der Mitte (Peak) und ein Shelf-Band im oberen Bereich (High Shelf).

Jedes Band verfügt über eine Verstärkungs-(Gain) und eine Frequenzregelung.

Das Mittenband bietet außerdem einen Q-Regler (Bandbreite), mit dem Sie die Breite der Absenkung oder Anhebung der Mittenfrequenzen festlegen können. Niedrige Einstellungen können für eine chirurgischere Absenkung oder Verstärkung verwendet werden, während größere Werte mehr Frequenzen im Bereich um die Mittenfrequenz beeinflussen.

Bedienelement Beschreibung

LowShelf Gain Regelt die Verstärkung/Dämpfung (zwischen -15 dB und 15 dB) des LowShelf-Bandes.

LowShelf Frequency Stellt die Shelf-Frequenz des Low Shelf-Bandes (zwischen 50 Hz und 500 Hz) ein.

Peak Gain Regelt die Verstärkung/Dämpfung (zwischen -15 dB und 15 dB) des Peak-Bandes.

Peak Frequency Stellt die Frequenz des Peak-Bandes (zwischen 40 Hz und 20 kHz) ein.

Peak Q Stellt den Q-Faktor (Bandbreite) des Peak-Bandes (zwischen 0.001 und 15.0) ein.

HighShelf Gain Regelt die Verstärkung/Dämpfung (zwischen -15 dB und 15 dB) des High Shelf-Bandes.

HighShelf Stellt die Shelf-Frequenz des High Shelf-Bandes (zwischen 1 kHz und 10 kHz) ein. Frequency

Scale Regelt die Intensität des Equalizereffekts.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 68 8.2.8. Reverb

Ein Reverb-Effekt erzeugt eine sehr große Anzahl von Echos, die allmählich ausklingen. Das simuliert, wie das Eingangssignal in einem Raum oder einem Saal klingt. Die Anzahl der Reflektionen und deren Ausbreitung bzw. Abklingen bestimmt die Art des Raumes und dessen Größe.

Es handelt sich hierbei um einen algorithmischen Hall, der sich vom Faltungshall des Room- Moduls am Ende der Effektkette unterscheidet. Dieser kann jedoch an einer beliebigen Stelle in der Signalkette platziert werden, so dass noch andere Effekte angewendet werden können, nachdem der Klang durch das Reverb bearbeitet wurde.

Bedienelement Beschreibung

Legt den zeitlichen Abstand zwischen Eingangssignal und den ersten Echos fest (Early Pre Delay Reflection).

Stellt die Größe des Raums ein. Gegen den Uhrzeigersinn gedreht verkleinert sich der Raum, Size im Uhrzeigersinn gedreht vergrößert er sich.

Legt fest, wie lange der Reverb-Effekt ausklingt. Sollte für einen realistischen Effekt Decay zusammen mit dem Damping-Parameter abgeglichen werden.

In einem Raum definiert dieser Parameter den Absorptionskoeffizienten der Damping Reflektionsflächen. Je höher die Dämpfung, desto schneller klingen die hohen Frequenzen ab.

Regelt die Verbreiterung des Nachhalls von Mono zu einem immer breiter werdenden M/S Stereosignal. Nutzt eine Mittenband-/Seitenband-Verarbeitung.

Filtert die Frequenzen oberhalb der Cutoff-Frequenz, um einen zu rauen Klang zu LP Filter vermeiden.

Filtert die Frequenzen unterhalb der Cutoff-Frequenz, um einen zu hohen Bassanteil im HP Filter Sound zu vermeiden.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

69 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 8.2.9. Stereo Pan

Mit dem Stereo Pan-Pedal können Sie dem Klang eine Stereobewegung hinzufügen. Es verwendet einen LFO (Niederfrequenzoszillator), um den Klang zwischen linkem und rechtem Kanal wandern zu lassen und so eine Bewegung zu erzeugen.

Bedienelement Beschreibung

Rate Steuert die Geschwindigkeit des LFO. Kann zum Tempo des Hosts synchronisiert werden.

Legt die LFO-Wellenform fest. Sie können zwischen Sinus (Sine), Dreieck (Triangle), Shape Sägezahn (Saw), einer Rampe (Ramp) und Rechteck (Square) wählen.

Synchronisiert die LFO-Geschwindigkeit zum Tempo des Hosts (einstellbar in musikalischen Sync Werten).

Wenn aktiviert, werden die tiefen Frequenzen nicht vom Effekt moduliert und in mono LP Mono ausgegeben.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 70 8.2.10. Analog Delay

Das Analog Delay ist eine weitere Art eines Delay-Pedals mit einem etwas anderen Sound. Das Prinzip ist dasselbe – das eingehende Audiosignal wird nach kurzer Zeit wiederholt. Eine Rückkopplungsschaltung führt dann zu mehr Echos des verzögerten Audiosignals.

Dieses spezielle Delay-Pedal eignet sich hervorragend für einen typischen Dub-Sound mit viel Feedback. Da diese Verzögerung einer analogen Hardware nachempfunden ist, erzeugt sie eine stärkere Färbung als der reguläre Delay-Effekt.

Bedienelement Beschreibung

Regelt die Zeitdauer, wann das Echo nach dem Originalsignal ertönt. Kann synchronisiert Time werden.

Feedback Stellt ein, wie oft Echos wiederholt werden (je mehr Feedback, desto mehr Echos).

Sync Synchronisiert die Echos zum Tempo des Hosts (einstellbar in musikalischen Werten).

Feedback Stellt den Klang (Helligkeit) der resultierenden Rückkopplungsverzögerungen ein. Tone

Stellt die Geschwindigkeit der LFO-Modulationsquelle ein. Wenn Sync aktiv ist, wird Rate Rate über MIDI mit dem Host synchronisiert und ist in musikalischen Werten einstellbar.

Depth Regelt die Intensität der Modulation.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

71 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 8.2.11. Limiter

Ein Limiter ist ein spezieller Kompressor, der einen ganz bestimmten Zweck erfüllt. Er arbeitet im Wesentlichen als "Lautstärkendeckelung", um zu verhindern, dass das Signal eine bestimmte Lautstärke überschreitet. Das ist besonders nützlich, wenn Sie Sounds mit einem großen Dynamikumfang und vielen Effekten nutzen. Das kann möglicherweise dazu führen, dass das Signal übersteuert und so Klicks und Knackgeräusche verursacht.

Bedienelement Beschreibung

Regelt die dem Eingangssignal hinzugefügte Verstärkung. Das VU-Meter gibt einen visuellen Input Gain Hinweis auf den aktuellen Lautstärkepegel.

Release Stellt die Zeit ein, die das Audiosignal benötigt, um sich vom Limiting "zu erholen".

Output Level Regelt die Ausgangsverstärkung nach dem Limiting.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 72 8.2.12. Tape Echo

Das Tape Echo-Pedal ist eine Nachbildung eines berühmten Bandecho-Geräts der 1970er und 1980er Jahre, bei dem kurze Anteile des eingehenden Audiosignals auf Tonband aufgezeichnet und anschließend verzögert wiedergegeben wurden. Aufgrund der Natur des Tonbands erzeugt das bei den Verzögerungen einen typischen Bandsättigungseffekt.

Bedienelement Beschreibung

Bass Stellt den Pegel der tiefen Frequenzen ein (Klangregelung).

Treble Stellt den Pegel der hohen Frequenzen ein (Klangregelung).

Time Stellt die Zeit ein, die für die Wiedergabe der Verzögerungen (also der Echos) benötigt wird.

Sync Synchronisiert die Echos zum Tempo des Hosts (einstellbar in musikalischen Werten).

Intensity Regelt die Anzahl der Echos, die erzeugt werden und damit auch die Intensität des Effekts.

Input Regelt den Pegel des in den Effekt eingehenden Signals für eine angepasste Bearbeitung.

Echo Regelt die Lautstärke des bearbeiteten Singals, der aus dem Effekt ausgegeben wird.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

 ♪: Vergessen Sie nicht, dass Sie die Reihenfolge der Effekte durch Klicken und Ziehen zwischen den Slots ändern können. Der entsprechende Effekt tauscht dann seinen Platz mit der Position im neuen Slot.

73 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 8.3. Amps

Neben den Effektpedalen bietet das Mellotron V zwei Amplifier (Verstärker). Früher wurden Mellotrons wie die anderen E-Keyboards oftmals über Verstärker (Gitarrenverstärker oder sogar Leslie-Kabinetts) gespielt.

Für zusätzlichen Realismus haben wir einen emulierten Gitarrenverstärker und ein Leslie- Kabinett hinzugefügt.

8.3.1. Twin Amp

Dieser Amplifier ist nach einem berühmten Gitarrenverstärker modelliert und bietet eine emulierte Mikrofonplatzierung mit zwei Positionen. Alle Bedienelemente des Hardwareverstärkers finden sich auch in dieser emulierten Einheit, einschließlich dem Tremolo-Effekt.

Der Mellotron V Twin Amp verfügt über die folgenden Parameter: On/Off Axis (Mikrofonplatzierung), Bright (Klangregelung), Drive, Reverb, Bass (Bass-Band EQ), Mid (Mitten), Treble (High-Band EQ), Tremolo Speed und TremoloIntensity.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 74 Bedienelement Beschreibung

Legt die Platzierung des modellierten Mikrofons fest. Wenn On Axis leuchtet, zeigt das Mikrofon direkt auf den Verstärker. Wenn deaktiviert, wird das Mikrofon in einem seitlichen On Axis Winkel positioniert. On Axis betont die Grundfrequenzen tendenziell, während diese in der Off Axis-Position weniger stark erklingen.

Dieser Schalter bietet eine schnelle Möglichkeit, den Klang aufzufrischen, in dem Bright hochfrequente Inhalte angehoben werden. Diese Funktion ist nur bei geringen Pegeln aktiv.

Drive Regelt eine zusätzliche Vorverstärker-Stufe, die den Klang verzerrt.

Ein modellierter Federhall, der dem Klang einen authentischen Touch von "analoger Reverb Räumlichkeit" verleiht.

Bass Bearbeitet die Bassfrequenzen (Boost/Cut).

Mid Bearbeitet die Mittenfrequenzen (Boost/Cut).

Treble Bearbeitet die oberen Frequenzen (Boost/Cut).

Tremolo ist die Modulation der Lautstärke eines Audiosignals, normalerweise mittels eines Tremolo LFOs. Speed regelt die Frequenz des LFO, welche die Geschwindigkeit des Tremolo-Effekts Speed bestimmt.

Tremolo Dieser Regler stellt die Intensität des Tremolo-Effekts ein. Intensity

8.3.2. Rotary Speaker

Die "rotierenden Lautsprecher" wurden 1940 von Donald Leslie erfunden. Sie etablierten sich schnell zu einer untrennbaren Ergänzung für die Hammond-Orgel und wurden im selben Atemzug mit dem legendären Instrument genannt. Der Leslie-Sound wurde durch rotierende Horn- und Tieftonlautsprecher in einem Kabinett-Gehäuse erzeugt, die sich mit variablen Geschwindigkeiten drehen konnten. Das war durch den Spieler steuerbar, um damit den charakteristisch wirbelnden Chorus-Effekt zu erzeugen, der maßgeblich zum Ruhm der Hammond-Orgeln beitrug.

Ein Vakuumröhrenverstärker, der bis zur Verzerrung übersteuert werden konnte, fügte eine zusätzliche klangliche Komponente hinzu.

Das Leslie 122-Kabinett war der beliebteste Effekt und wurde speziell für die Hammond entwickelt. Es handelt sich um ein Dual-Speed-Kabinett. Später baute Leslie noch den Leslie 147, der als "universelles" Kabinett für jede Orgel gedacht war. Auch hierbei handelte es sich um einen Dual Speed.

Auch andere Instrumente nutzten die Ausdruckskraft dieser Drehlautsprecher. Das Mellotron war eines dieser Instrumente, die ab und zu mit eben diesen Lautsprechern verwendet wurden. Deshalb haben wir dem Mellotron V eine Emulation hinzugefügt, um diesen typischen Klang nachzubilden.

75 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte Der Mellotron V Rotary Speaker-Verstärker verfügt über zahlreiche Bedienelemente, die in zwei Bedienabschnitte unterteilt sind. Im Main-Abschnitt finden Sie: Fast (beschleunigt den Rotationseffekt), Brake (stoppt die Rotation und erzwingt ein Monosignal), Stereo, Balance, Drive, Dry/Wet.

Im Advanced-Abschnitt finden Sie: Horn (Slow, Fast, Accel) und Drum (Slow, Fast, Accel). Diese Regler ermöglichen eine optimale Kontrolle des Rotary Speaker-Effekts und sind über MIDI steuer- und automatisierbar.

Zusätzlich haben Sie die Wahl zwischen mehreren Kabinett-Modellen, von denen einige berühmte Leslie-Einheiten emulieren: Closed, Open, 122 Closed, 122 Open, 147 Open.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 76 Bedienelement Beschreibung

Beschleunigt den Rotary Speaker-Effekt, wenn er eingeschaltet ist (On). Wenn Off, ist die Fast Geschwindigkeit auf Slow (langsam) eingestellt.

Brake Stoppt den Rotary Speaker-Effekt, wenn dieser eingeschaltet ist (On).

Regelt die Stereobreite des Effekts, von Mono bis hin zu einem zunehmend breiteren Stereo Stereobild.

Steuert die Balance zwischen den hohen und niedrigen Frequenzen (der Horn- und Bass- Balance Lautsprecher).

Drive Regelt die zusätzliche Verstärkerstufe, die den Klang verzerrt.

Horn Slow Stellt die niedrigste Geschwindigkeit des Hornlautsprechers ein.

Horn Fast Stellt die maximale Geschwindigkeit des Hornlautsprechers ein.

Variiert die Geschwindigkeit des Hornlautsprechers. Empfehlenswert, über MIDI gesteuert Horn Accel zu werden.

Stellt die niedrigste Geschwindigkeit des Basslautsprechers ein. Bei Drum handelt es sich Drum Slow um den Basslautsprecher.

Drum Fast Stellt die maximale Geschwindigkeit des Basslautsprechers ein.

Variiert die Geschwindigkeit des Bass-Lautsprechers. Empfehlenswert, über MIDI gesteuert Drum Accel zu werden.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

8.4. Die Raumsimulation (Faltungshall)

Der letzte Effekt im Signalweg ist dort fest verankert. Es handelt sich um eine Raumsimulation, die auf Faltung basiert. Faltung ist eine mathematische Operation mit zwei Funktionen, um eine dritte Funktion zu erzeugen. Im Audiobereich ist die erste Funktion das Eingangsaudiosignal, das von einer anderen Funktion (der sogenannten Impulsantwort) bearbeitet wird. Diese Impulsantwort ist ein Referenz-Audiosignal, das in einem akustischen Raum oder Umfeld (oder über einen Hardware-Prozessor) aufgezeichnet wurde, wodurch die Audiosignatur dieses Raumes, der Umgebung oder des Hardware-Prozessors erfasst wurde.

Diese Signatur (Impulsantwort) wird mit einem anderen Audiosignal zusammengeführt (gefaltet), wodurch die erfasste Signatur in das zu bearbeitende Audio eingerechnet wird. Diese Technik wurde in den letzten Jahrzehnten in großem Umfang im Audiobereich eingesetzt. Die Raumsimulation ist eines der Gebiete, die sich optimal für eine solche Faltung eignet.

77 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte Da die Impulsantworten entscheidend für einen guten Faltungseffekt sind, haben wir eine hochwertige Auswahl an akustischen Räumen, Plattenhall, Federhall und sogar moderner Effekthardware integriert.

Der Mellotron V Room Simulator verfügt nur über wenige Bedienelemente, da bei einem Prozessor dieser Art nicht viel zu einzustellen ist: Room, Dec. Start, Duration, Dry/Wet.

Bedienelement Beschreibung

Room Stellt die Größe des simulierten Raums ein.

Steuert die Abnahme der Reflektionen (in einem Raum ist das die Absorption durch die Dec. Start Wände)

Duration Stellt die Dauer der Hallfahne ein.

Regelt die Balance zwischen unbearbeitetem Eingangssignal und bearbeitetem Dry/Wet Effektsignal.

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Die Mellotron V-Effekte 78 9. SOFTWARE LIZENZVEREINBARUNG

Diese Endbenutzer-Lizenzvereinbarung („EULA”) ist eine rechtswirksame Vereinbarung zwischen Ihnen (entweder im eigenen Namen oder im Auftrag einer juristischen Person), nachstehend manchmal „Sie/Ihnen“ oder „Endbenutzer“ genannt und Arturia SA (nachstehend „Arturia“) zur Gewährung einer Lizenz an Sie zur Verwendung der Software so wie in dieser Vereinbarung festgesetzt unter den Bedingungen dieser Vereinbarung sowie zur Verwendung der zusätzlichen (obligatorischen) von Arturia oder Dritten für zahlende Kunden erbrachten Dienstleistungen. Diese EULA nimmt - mit Ausnahme des vorangestellten, in kursiv geschriebenen vierten Absatzes ("Hinweis:...") - keinerlei Bezug auf Ihren Kaufvertrag, als Sie das Produkt (z.B. im Einzelhandel oder über das Internet) gekauft haben.

Als Gegenleistung für die Zahlung einer Lizenzgebühr, die im Preis des von Ihnen erworbenen Produkts enthalten ist, gewährt Ihnen Arturia das nicht-exklusive Recht, eine Kopie der Pigments Software (im Folgenden "Software") zu nutzen. Alle geistigen Eigentumsrechte an der Software hält und behält Arturia. Arturia erlaubt Ihnen den Download, das Kopieren, die Installation und die Nutzung der Software nur unter den in dieser Lizenzvereinbarung aufgeführten Geschäftsbedingungen.

Die Geschäftsbedingungen, an die Sie sich als Endnutzer halten müssen, um die Software zu nutzen, sind im Folgenden aufgeführt. Sie stimmen den Bedingungen zu, indem Sie die Software auf Ihrem Rechner installieren. Lesen Sie die Lizenzvereinbarung daher sorgfältig und in Ihrer Gänze durch. Wenn Sie mit den Bedingungen nicht einverstanden sind, dürfen Sie die Software nicht installieren.

Hinweis: Eventuell besteht bei Ablehnung der Lizenzvereinbarung die Möglichkeit für Sie, das neuwertige Produkt inklusive unversehrter Originalverpackung und allem mitgelieferten Zubehör, sowie Drucksachen an den Händler zurückzugeben, bei dem Sie es gekauft haben. Dies ist jedoch, abgesehen vom 14-tägigen Widerrufsrecht bei Fernabsatzgeschäften in der EU, ein freiwilliges Angebot des Handels. Bitte lesen Sie in den allgemeinen Geschäftsbedingungen des Händlers, welche Optionen Ihnen offenstehen und setzen Sie sich vor einer etwaigen Rückgabe mit dem Händler in Verbindung.

1. Eigentum an der Software

Arturia behält in jedem Falle das geistige Eigentumsrecht an der gesamten Software, unabhängig davon, auf welcher Art Datenträger oder über welches Medium eine Kopie der Software verbreitet wird. Die Lizenz, die Sie erworben haben, gewährt Ihnen ein nicht- exklusives Nutzungsrecht - die Software selbst bleibt geistiges Eigentum von Arturia.

2. Lizenzgewährung

Arturia gewährt nur Ihnen eine nicht-exklusive Lizenz, die Software im Rahmen der Lizenzbedingungen zu nutzen. Eine Weitervermietung, das Ausleihen oder Erteilen einer Unterlizenz sind weder dauerhaft noch vorübergehend erlaubt.

Sie dürfen die Software nicht innerhalb eines Netzwerks betreiben, wenn dadurch die Möglichkeit besteht, dass mehrere Personen zur selben Zeit die Software nutzen. Die Software darf jeweils nur auf einem Computer zur selben Zeit genutzt werden.

Das Anlegen einer Sicherheitskopie der Software ist zu Archivzwecken für den Eigenbedarf zulässig.

Sie haben bezogen auf die Software nicht mehr Rechte, als ausdrücklich in der vorliegenden Lizenzvereinbarung beschrieben. Arturia behält sich alle Rechte vor, auch wenn diese nicht ausdrücklich in dieser Lizenzvereinbarung erwähnt werden.

3. Aktivierung der Software

79 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Software Lizenzvereinbarung Das Produkt enthält zum Schutz gegen Raubkopien eine Produktaktivierungsroutine. Die Software darf nur nach erfolgter Registrierung und Aktivierung genutzt werden. Für den Registrierungs- und den anschließenden Aktivierungsprozess wird ein Internetzugang benötigt. Wenn Sie mit dieser Bedingung oder anderen in der vorliegenden Lizenzvereinbarung aufgeführten Bedingungen nicht einverstanden sind, so können Sie die Software nicht nutzen.

In einem solchen Fall kann die unregistrierte Software innerhalb von 30 Tagen nach Kauf zurückgegeben werden. Bei einer Rückgabe besteht kein Anspruch gemäß § 11.

4. Support, Upgrades und Updates nach Produktregistration

Technische Unterstützung, Upgrades und Updates werden von Arturia nur für Endbenutzer gewährt, die Ihr Produkt in deren persönlichem Kundenkonto registriert haben. Support erfolgt dabei stets nur für die aktuellste Softwareversion und, bis ein Jahr nach Veröffentlichung dieser aktuellsten Version, für die vorhergehende Version. Arturia behält es sich vor, zu jeder Zeit Änderungen an Art und Umfang des Supports (telef. Hotline, E-Mail, Forum im Internet etc.) und an Upgrades und Updates vorzunehmen, ohne speziell darauf hinweisen zu müssen.

Im Rahmen der Produktregistrierung müssen Sie der Speicherung einer Reihe persönlicher Informationen (Name, E-Mail-Adresse, Lizenzdaten) durch Arturia zustimmen. Sie erlauben Arturia damit auch, diese Daten an direkte Geschäftspartner von Arturia weiterzuleiten, insbesondere an ausgewählte Distributoren zum Zwecke technischer Unterstützung und der Berechtigungsverifikation für Upgrades.

5. Keine Auftrennung der Softwarekomponenten

Die Software enthält eine Vielzahl an Dateien, die nur im unveränderten Gesamtverbund die komplette Funktionalität der Software sicherstellen. Sie dürfen die Einzelkomponenten der Software nicht voneinander trennen, neu anordnen oder gar modifizieren, insbesondere nicht, um daraus eine neue Softwareversion oder ein neues Produkt herzustellen.

6. Übertragungsbeschränkungen

Sie dürfen die Lizenz zur Nutzung der Software als Ganzes an eine andere Person bzw. juristische Person übertragen, mit der Maßgabe, dass (a) Sie der anderen Person (I) diese Lizenzvereinbarung und (II) das Produkt (gebundelte Hard- und Software inklusive aller Kopien, Upgrades, Updates, Sicherheitskopien und vorheriger Versionen, die Sie zum Upgrade oder Update auf die aktuelle Version berechtigt hatten) an die Person übergeben und (b) gleichzeitig die Software vollständig von Ihrem Computer bzw. Netzwerk deinstallieren und dabei jegliche Kopien der Software oder derer Komponenten inkl. aller Upgrades, Updates, Sicherheitskopien und vorheriger Versionen, die Sie zum Upgrade oder Update auf die aktuelle Version berechtigt hatten, löschen und (c) der Abtretungsempfänger die vorliegende Lizenzvereinbarung akzeptiert und entsprechend die Produktregistrierung und Produktaktivierung auf seinen Namen bei Arturia vornimmt.

Die Lizenz zur Nutzung der Software, die als NFR („Nicht für den Wiederverkauf bestimmt”) gekennzeichnet ist, darf nicht verkauft oder übertragen werden.

7. Upgrades und Updates

Sie müssen im Besitz einer gültigen Lizenz der vorherigen Version der Software sein, um zum Upgrade oder Update der Software berechtigt zu sein. Es ist nicht möglich, die Lizenz an der vorherigen Version nach einem Update oder Upgrade der Software an eine andere Person bzw. juristische Person weiterzugeben, da im Falle eines Upgrades oder einer Aktualisierung einer vorherigen Version die Lizenz zur Nutzung der vorherigen Version des jeweiligen Produkts erlischt und durch die Lizenz zur Nutzung der neueren Version ersetzt wird.

Das Herunterladen eines Upgrades oder Updates allein beinhaltet noch keine Lizenz zur Nutzung der Software.

8. Eingeschränkte Garantie Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Software Lizenzvereinbarung 80 Arturia garantiert, dass, sofern die Software auf einem mitverkauften Datenträger (DVD- ROM oder USB-Stick) ausgeliefert wird, dieser Datenträger bei bestimmungsgemäßem Gebrauch binnen 30 Tagen nach Kauf im Fachhandel frei von Defekten in Material oder Verarbeitung ist. Ihr Kaufbeleg ist entscheidend für die Bestimmung des Erwerbsdatums. Nehmen Sie zur Garantieabwicklung Kontakt zum deutschen Arturia-Vertrieb Tomeso auf, wenn Ihr Datenträger defekt ist und unter die eingeschränkte Garantie fällt. Ist der Defekt auf einen von Ihnen oder Dritten verursachten Unfallschaden, unsachgemäße Handhabung oder sonstige Eingriffe und Modifizierung zurückzuführen, so greift die eingeschränkte Garantie nicht.

Die Software selbst wird "so wie sie ist" ohne jegliche Garantie zu Funktionalität oder Performance bereitgestellt.

9. Haftungsbeschränkung

Arturia haftet uneingeschränkt nur entsprechend der Gesetzesbestimmungen für Schäden des Lizenznehmers, die vorsätzlich oder grob fahrlässig von Arturia oder seinen Vertretern verursacht wurden. Das Gleiche gilt für Personenschaden und Schäden gemäß dem deutschen Produkthaftungsgesetz oder vergleichbaren Gesetzen in anderen etwaig geltenden Gerichtsbarkeiten.

Im Übrigen ist die Haftung von Arturia für Schadenersatzansprüche – gleich aus welchem Rechtsgrund – nach Maßgabe der folgenden Bedingungen begrenzt, sofern aus einer ausdrücklichen Garantie von Arturia nichts anderes hervorgeht:

I. Für Schäden, die durch leichte Fahrlässigkeit verursacht wurden, haftet Arturia nur insoweit, als dass durch sie vertragliche Pflichten (Kardinalpflichten) beeinträchtigt werden. Kardinalpflichten sind diejenigen vertraglichen Verpflichtungen die erfüllt sein müssen, um die ordnungsgemäße Erfüllung des Vertrages sicherzustellen und auf deren Einhaltung der Nutzer vertrauen können muss. Insoweit Arturia hiernach für leichte Fahrlässigkeit haftbar ist, ist die Haftbarkeit Arturias auf die üblicherweise vorhersehbaren Schäden begrenzt.

II. Die Haftung von Arturia für Schäden, die durch Datenverluste und/oder durch leichte Fahrlässigkeit verlorene Programme verursacht wurden, ist auf die üblichen Instandsetzungskosten begrenzt, die im Falle regelmäßiger und angemessener Datensicherung und regelmäßigen und angemessenen Datenschutzes durch den Lizenznehmer entstanden wären.

III. Die Bestimmungen des oben stehenden Absatzes gelten entsprechend für die Schadensbegrenzung für vergebliche Aufwendungen (§ 284 des Bürgerlichen Gesetzbuchs [BGB]).

Die vorstehenden Haftungsbeschränkungen gelten auch für die Vertreter Arturias.

81 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Software Lizenzvereinbarung 10. KONFORMITÄTSERKLÄRUNGEN

USA

Important notice: DO NOT MODIFY THE UNIT!

This product, when installed as indicate in the instructions contained in this manual, meets FCC requirement. Modifications not expressly approved by Arturia may avoid your authority, granted by the FCC, to use the product.

IMPORTANT: When connecting this product to accessories and/or another product, use only high quality shielded cables. Cable (s) supplied with this product MUST be used. Follow all installation instructions. Failure to follow instructions could void your FFC authorization to use this product in the USA.

NOTE: This product has been tested and found to comply with the limit for a Class B Digital device, pursuant to Part 15 of the FCC rules. These limits are designed to provide a reasonable protection against harmful interference in a residential environment. This equipment generate, use and radiate radio frequency energy and, if not installed and used according to the instructions found in the users manual, may cause interferences harmful to the operation to other electronic devices. Compliance with FCC regulations does not guarantee that interferences will not occur in all the installations. If this product is found to be the source of interferences, witch can be determined by turning the unit “OFF” and “ON”, please try to eliminate the problem by using one of the following measures:

• Relocate either this product or the device that is affected by the interference.

• Use power outlets that are on different branch (circuit breaker or fuse) circuits or install AC line filter(s).

• In the case of radio or TV interferences, relocate/ reorient the antenna. If the antenna lead-in is 300 ohm ribbon lead, change the lead-in to coaxial cable.

• If these corrective measures do not bring any satisfied results, please the local retailer authorized to distribute this type of product. If you cannot locate the appropriate retailer, please contact Arturia.

The above statements apply ONLY to those products distributed in the USA.

CANADA

NOTICE: This class B digital apparatus meets all the requirements of the Canadian Interference-Causing Equipment Regulation.

AVIS: Cet appareil numérique de la classe B respecte toutes les exigences du Règlement sur le matériel brouilleur du Canada.

EUROPA

Das Produkt wird in Übereinstimmung mit der Richtlinie des Europäischen Parlamentes und des Rates RoHS-konform gefertigt und ist somit frei von Blei, Quecksilber, Cadmium und sechswertigem Chrom. Dennoch handelt es sich bei der Entsorgung dieses Produktes um Sondermüll, der nicht über die gewöhnliche Hausmülltonne entsorgt werden darf!

Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Konformitätserklärungen 82 Das Produkt entspricht der Europäischen Direktive 89/336/EEC. Eine hohe elektrostatische Ladung kann unter Umständen zu einer Fehlfunktion des Produkts führen. Falls es dazu kommt, starten Sie das Produkt einfach neu.

83 Arturia - Bedienungsanleitung Mellotron V - Konformitätserklärungen