Magazin Treffen Junger Autoren 2017

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Magazin Treffen Junger Autoren 2017 Berliner Festspiele 32. Treffen junger Autoren 16. bis 20. November 2017 Inhaltsverzeichnis 3 Vorwort 74 Campus Ein Fenster in eine neue 76 Praxis Welt entdecken – 83 Dialog von Christina Schulz 85 Fokus 86 Spezial 4 Bühne 6 Lynn Sophie Guldin 90 Blog 8 Veronika Artibilova 10 Fanny Haimerl 92 Forum 12 Marlena Wessollek 95 Praxis 14 Amelie Schmid 95 Dialog 16 Rosa Engelhardt 18 Paloma Solazzo 96 Jury 20 Stefan Gruber 99 Anthologie 22 Pauline van Gemmern 100 Kuratorium 24 Kerstin Uebele 101 Statistik 26 Sandro Huber 102 Bundeswettbewerbe 28 Josefin Fischer 103 Impressum 1 30 Ansgar Riedißer 104 Kalendarium 32 Lea Wahode 34 Farukh Sauerwein 36 Miedya Mahmod 38 Rebecca Heims 40 Laura Herman 42 Moritz Schlenstedt 44 Jelin Katz 48 Essay 51 Letters from Literature – von Priya Basil 56 Wer bin ich, wenn ich schreibe? – von Thomas Freyer, Olivia Wenzel, Max Wallenhorst, Kristo Šagor, Kirsten Fuchs und Reihaneh Youzbashi Dizaji 62 Verhandlungen über das Unverhandelbare? – Die Gerichtszeichnungen von Marina Naprushkina 2 Treffen junger Autoren junger Treffen Ein Fenster in eine neue Welt entdecken In ihrer Eröffnungsrede für das 13. internationale literaturfestival berlin sagte Taiye Selasi über Literatur: „Jedes Mal, wenn wir ein Buch in die Hand nehmen, löschen wir unsere persönlichen Grenzen aus. Wir überschreiten die Markierun- gen unseres Selbst und betreten das unbekannte Territorium des Anderen. Nach den ersten Augenblicken der Desorientiertheit merken wir, dass wir zu Hause sind.“ Es ist eine sehr eindrückliche Beschreibung für das, was in beson- deren Momenten des Lesens geschehen kann, und wonach man sich beim Lesen vielleicht sehnt – einen unbekannten Weg einzuschlagen, ein Fenster in eine neue Welt zu entdecken oder sich auf eine unverhoffte Begebenheit einzu- lassen. Mit dieser Haltung blickt auch die Jury des Treffen junger Autoren auf die eingereichten Texte. Aus 632 Bewerbungen hat die Jury in diesem Jahr zwanzig junge Autor*innen ausgewählt, deren Beiträge von Lyrik und Dramatik über Kurzgeschichten bis hin zu Formen, die sich einer klaren Zuordnung entziehen, reichen. Die ausgewählten Texte werden am 17. November vor großem Publikum gelesen, einige davon zum ersten Mal. Und sofort spricht man über sie, mit den Teil- nehmer*innen, den Ehemaligen und den Autor*innen aus der Jury. Die eigenen 3 Texte und die der anderen im Gespräch zu reflektieren und sie einem Lektorat zu unterziehen, um sie schließlich in der Jahrgangsanthologie zu veröffentli- chen, darum geht es beim Treffen junger Autoren. Es geht aber auch darum, sich in unterschiedlichen Gattungen auszuprobieren, die Handschriften anderer zu studieren, zuzuhören und dabei herauszufinden, was die Texte sagen, was sie wollen, wohin sie führen. Ich gratuliere allen Preisträger*innen ganz herzlich und wünsche euch inspirierende Tage in Berlin, in denen sich vieles, aber nicht alles um das geschriebene Wort dreht. Christina Schulz Leiterin Treffen junger Autoren Bundeswettbewerbe der Berliner Festspiele Bü4 hne Bühne 5 Mein Oberstübchen ist ein ausgeprägtes 6 Sammelsurium für herrliche Einfälle und Gespräche mit mir selbst und sämtlichen fiktiven Persönlichkeiten. Des Weiteren beherberge ich in meinem Kopf meine wunderbare Liebe zu Harry Potter und meine stolz verfochtene Linkshändigkeit, mein Dasein als dauermüde Nachteule und meine Verachtung für dröge Schulaufsätze. Meine Liste möglicher erfundener Personen ist dort verwahrt neben der Freude beim Klavier- und Theaterspielen, Zeichnen und Filmemachen. Meine Gedanken springen zwischen Deutsch und Englisch hin und her; meine Augen bemerken und finden Komik in und an allem: Büchern, Zeitungen, Zügen, Ladengeschäften, Socken und Bröt- chenkäufern. (Wenn es bereits jemanden gäbe, der schon im Supermarkt innerlich bei der Kundenbeobachtung lacht, wäre ich das.) Und wenn man vor lauter Spaß am Beobachten und Im-Kopf-Kommentieren nicht mehr weiter weiß, dann beginnt man Treffen junger Autoren junger Treffen zu schreiben. Lynn Sophie Guldin 16 Jahre aus Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) ausgewählt mit dem Text: Dunkle Haare, keine Augen „Er geht auf die Stehplätze zu. Hier und da quetscht er sich vorbei und hält immer die Augen offen nach einer dunkelblauen Jacke oder einer grauen mit Fell an der Kapuze. 7 Über seinem Kopf hängen Weihnachtslichter, manche bunt, helle Lichterketten, dazwischen Sterne. Und es wabert Maronengeruch durch die Luft. Da steht jemand mit einer grauen Jacke mit Fell an der Kapuze! Und die Haare sind auch blond und auch lang. Ist sie das? Spion spielen – das kann er unheimlich gut.“ 8 Jung, brutal, großartig aussehend, radikal, 15 Jahre alt, stolz auf meine Familie, der Regen ist mein Begleiter, aufgewachsen im Treffen junger Autoren junger Treffen Schatten, schreibe Gedichte und Romane. Veronika Artibilova 15 Jahre aus Leipzig (Sachsen) ausgewählt mit den Texten: Die Treppe rauf Die Treppe runter Verben „Er wurde erwachsen, fand Dinge und verlor sein Fahrrad, eigentlich wurde es geklaut, 9 aber er wurde kein Schuhputzer, obwohl er längst einer war. Irgendwann Weihnachten, Kinder, ihr erster Hund, sie nannten ihn Sopho- kles, er gewöhnte sich an, seine Hemden immer mit der linken Hand zu bügeln und die Socken mit der rechten. Seine Krawatten bügelte er nie. Seinen Kaffee mochte er noch immer nicht, seine Frau war den Umständen entsprechend schön, bevor sie zur Arbeit gingen, gaben sie sich immer einen Kuss.“ 10 Meistens bin ich zornig. Viele Menschen machen mich zornig: Menschen, die jam- mern, die warten, die sich aufgeben, um dazuzugehören und die sich anpassen, ohne es zu merken. Ich spüre Zorn tagtäg- lich, stets, immer, beim Aufstehen, beim Einschlafen, in der Schule, im Netz, in mei- nen Texten und auf der Straße. Am liebsten jedoch gehe ich auf Konzerte. Jeder kommt, wie er ist. Alle Eigenheiten sind spürbar, aber sie trennen nicht. So könnte das Paradies sein, Utopia, der Himmel, das Nirwana. Literatur muss wie ein guter Songtext sein, sie muss klingen und sie muss eine Parallel- welt öffnen, sie muss böse sein und frei machen. Meistens bin ich zornig. Menschen machen mich zornig. Menschen, die jammern, die warten, dass es ihnen besser geht, die sich aufgeben, um dazuzugehören. Ich spüre Treffen junger Autoren junger Treffen meinen Zorn. Fanny Haimerl 15 Jahre aus München (Bayern) ausgewählt mit den Texten: Hier ist sogar der Staub schön Niemand kann Vergebung mit Sicherheit erreichen John im Glück _ wie ihm doch alles nach Wunsche ginge „Sara ist ein Wunder. Sie hat für alles genug Zeit. Sie ist Klassenbeste. Beim Wort Genie 11 fühlt sie sich angesprochen. Sie ist stolz auf sich und erfüllt jede Anforderung mit stren- gem Ernst. Sie schreibt tolle Noten, sie schwimmt jeden Tag, an den Wochenenden gewinnt sie Wettkämpfe. Sie backt bunte Marmorkuchen, die sie im Klassenzimmer an die verteilt, die sie mag. Ich bekomme keinen Kuchen. Sie verschenkt Geburtstagskindern Senfgläser mit Erdnüssen, die sie mit Window- Colours nach Schablonen bemalt hat. Sie zockt nicht Minecraft, sondern lässt sich vom Computer Lateinvokabeln fragen, auch wenn ihre Freunde zu Besuch sind.“ Sportunterricht. Ich stehe auf der roten Tartanbahn im Schatten des Schulgebäu- des. In der Mitte von uns der saftig grüne 12 Kunstrasen aus Plastik. Der Lehrer verlangt, dass wir sprinten. Wir stehen in Reihen, jeder hinter der Bahn, auf der er laufen wird. Weiße Linien, durch die die Bahnen getrennt werden, bezeichnen unser Gebiet. Solange die ersten laufen, stehe ich ruhig zwischen den anderen. Meine Mitschüler*innen zappeln, in der Mitte die Clique der braven Mädchen. Aus der Box des Lehrers schallt Musik aus den Charts und zu einer säuseln- den Frauenstimme singen die Mädchen: „Bitch I Don't Need Introduction“. Das ist, wo ich bin. Am Ende der Bahn leuchten die Farben, alles strahlt, die Sonne knallt auf das Rot und das Grün. Die Musik ist bis dorthin verebbt, das Ende der Tartanbahn bietet Platz für die eigenen Ohrwürmer. Für eigene Musik und eigene Worte, für Zeit, die gestoppt wird, und für Freiheit. Dann leuchtet alles. Das ist, wo ich hin will. Mit Literatur. Treffen junger Autoren junger Treffen Vielleicht. Marlena Wessollek 16 Jahre aus Eberswalde (Brandenburg) ausgewählt mit dem Text: Flut „Vor mir liegen vier von fünf Snickerspapierchen. Ich beginne die Snickerspapierchen zu filmen, danach schwenke ich die Kamera auf Fliege 4. 13 Sie sieht tot aus, irgendwie verwest und auch sie liegt auf dem Rücken. Ich glaube nicht, dass Fliege 4 es jemals zu etwas gebracht hat. Fliege 4 ist ein bisschen wie ich. Draußen stapft eine alte Frau durch den Schnee in Richtung Kirche. Die Kirche ist schmutzig weiß, aber sie liegt in der Sonne. Fliege 5 wird nie wieder das Tageslicht sehen.“ 14 Ich bin Amelie Schmid, 18 Jahre alt, komme aus Regensburg und schreibe schon viel zu lange an diesem kurzen Text. Aber ich muss ihn jetzt langsam mal abschicken, deswegen fange ich noch mal von vorne an. Ich mag: die Farbe Gelb, Musicals, Japan, Vögel, den Sommer, Cartoons, Kakao und Menschen. Ich mag nicht: Telefone, Zimt, Vorstellungs- runden, Feuerwerke, YouTube-Kommentare und Menschen. Ich freue mich: dass ich hier sein darf. Treffen junger Autoren junger Treffen Das war doch gar nicht so schwer. Amelie Schmid 18 Jahre aus Regensburg (Bayern) ausgewählt mit dem Text: Das Festmahl „Sie wird fettarm gebraten und braucht nicht viel gewürzt zu werden, da sie im Gegensatz zu ihm einen salzigen Eigengeschmack hat, 15 der eine Weile an der Zunge kleben bleibt. Sie ist tiefgefroren von kalten Blicken und eisiger Gleichgültigkeit und muss zuerst aufgetaut
Recommended publications
  • New Europe College Black Sea Link Program Yearbook 2010-2011, 2011-2012
    New Europe College Black Sea Link Program Yearbook 2010-2011, 2011-2012 DIANA DUMITRU IBRAHIM IBRAHIMOV NATALYA LAZAR OCTAVIAN MILEVSCHI ORLIN SABEV (ORHAN SALIH) VSEVOLOD SAMOKHVALOV STANISLAV SECRIERU OCTAVIAN ŢÎCU LIA TSULADZE TAMARA ZLOBINA Editor: Irina Vainovski-Mihai Copyright – New Europe College ISSN 1584-0298 New Europe College Str. Plantelor 21 023971 Bucharest Romania www.nec.ro; e-mail: [email protected] Tel. (+4) 021.307.99.10, Fax (+4) 021. 327.07.74 TAMARA ZLOBINA Born in 1982, in Ukraine “Kandydat nauk” (Ph.D. equivalent) in Philosophy, National Institute for Strategic Studies, Kyiv (2010) Dissertation: The role of cultural space in the development of the Ukrainian political nation Independent scholar, curator and art critic Research grants and curatorial residencies in Ukraine, Moldova, Belarus Participation in conferences and research seminars in Ukraine, Lithuania, Estonia, Poland, Hungary, Belgium, Georgia Articles and studies on contemporary art, gender studies, production of space, and nationalism in Ukraine, Moldova, Belarus THE VISA DENIAL CASE: CONTEMPORARY ART IN BELARUS, MOLDOVA, AND UKRAINE BETWEEN POLITICAL EMANCIPATION AND INTERNALIZATION OF COLONIAL GAZE Introduction The position of the contemporary art from Central and Eastern Europe in the global art world can be metaphorically described through the art work of Sándor Pinczehelyi called “Almost 30 Years 1973‑2002” (Hungary).1 The first part of it was produced in 1973. It represents the self portrait of a young man holding the hammer and the sickle in front of his face. His two hands are strictly crossed in front of his chest and his face is framed by the symbols of communist ideology.
    [Show full text]
  • Moabit Mountain College Keine Zeit Für Kunst 11.09. – 31.10.2020 Eine
    Keine Zeit für Kunst 11.09. – 31.10.2020 Eine Ausstellung mit Arbeiten von / An exhibition with works by Marina Naprushkina & Moabit Mountain College Pressemappe / Press Kit Inhalt Allgemeine Presseinformationen / General Press Information Ein Gespräch zwischen / A conversation between Marina Naprushkina & Nataša Ilić Biografien/ biographies Marina Naprushkina & Moabit Mountain College Galerie Wedding Raum für zeitgenössische Kunst Bezirksamt Mitte von Berlin Amt für Weiterbildung und Kultur Fachbereich Kunst, Kultur und Geschichte Pressekontakt Malte Pieper T (030) 9018 42385 [email protected] Müllerstraße 146 – 147 13353 Berlin www.galeriewedding.de www.facebook.com/galeriewedding www.instagram.com/galeriewedding Allgemeine Presseinformationen Berlin, 10.09.2020 Keine Zeit für Kunst 11.09. bis 31.10.2020 Eine Ausstellung von Marina Naprushkina & Moabit Mountain College kuratiert von Nataša Ilić Im Rahmen von Sos (Soft Solidarity), konzipiert von Nataša Ilić und Solvej Helweg Ovesen Erö#nung am 10.09.2020 von 19 – 22 Uhr mit Moabit Mountain College Küche: Mazen Alsawaf Musik: Marsa Band Keine Zeit für Kunst ist keine gewöhnliche Ausstellung, sondern vielmehr ein künstlerisches Statement der Künstlerin Marina Naprushkina und des Moabit Mountain College (MMC), das über die Arbeitsbedingungen in der Kunstwelt und darüber hinaus reflektiert. Die Ausstellungserö!nung findet am 10. September 2020 von 19 bis 22 Uhr in der Galerie Wedding – Raum für zeitgenössische Kunst statt. Für Naprushkina und das Moabit Mountain College, das auf der langjährigen Arbeit der Berliner Initiative Neue Nachbarschaft/Moabit aufbaut, bildet die Kunst eine Grundlage für alle anderen Disziplinen. Neue Nachbarschaft/Moabit ist ein Geflüchteten- und Nachbarschaftsprojekt, das zu einer der größten Initiativen dieser Art in Berlin herangewachsen ist und eine starke Gemeinschaft von Geflüchteten, Menschen mit Migrationsgeschichte und Nachbar*innen aufgebaut hat.
    [Show full text]
  • RAM PUB SPRNG-15 FINAL.Indd
    publications + distribution spring 2015 spring 2015 Architecture 5 Art + Culture 8 Design + Graphics 29 Photography 34 Theory + Literary Arts 40 Previously Announced 50 RAM ORDeR + TRADe InfORMATIOn 52 rampub.com Art Architecture + Culture Highlights XXII CEMEX BUILDING AWARD Produced now for over 20 years, this comprehensively illustrated volume documents the winners of the 2015 renowned building award sponsored by international concrete, cement and aggregates giant CeMeX, based in Mexico. Chosen by a prestigious jury of 17 international and domestic architects, engineers and designers, the prize-winners span 13 categories, from single-family and multi-unit residential (both conventional and low-income) to commercial and mixed-use, accessibility, social impact, urbanism, infrastructure, innovation in techniques and construction processes and sustainability. Also awarded is a Lifetime Achievement Award, this year given to Spanish architect Carlos ferrater i Lambarri. The book is an indispensible reference on current architecture and building technologies for libraries, architects, designers and engineers. A stunning publication filled with full-color plates and informative essays. January 2015, english & Spanish ARQUIe n , MeXICO Hardcover, 9 x 11 ¼ inches CeMeX, MeXICO 284 pp, extensive color ISBn: 978-607-7784-69-2 Retail price: $42.50 49 CITIES WORKac (ed.) The much-in-demand 49 Cities, first published by Storefront for Art & Architecture, the internationally recognized nYC center for alternative thinking in art and architecture, is now available in its third edition. This fascinating compilation of “fantastic projections” by architects and planners dreaming of better and different cities ranges from 500 B.C. to the present. With every plan, radical visions were proposed, embodying not only desires but also fears and anxieties of the time.
    [Show full text]
  • Giving Form to the Impatience of Liberty October 5, 2013 – January 12, 2014
    Giving Form to the Impatience of Liberty October 5, 2013 – January 12, 2014 Press conference: Friday, October 4, 2013, 11 a.m. Pedro G. Romero, Los Trabajadores, 2012 Manuela Beck, Banu Cennetoğlu / Yasemin Özcan, Ştefan Constantinescu, Alice Creischer / Christian von Borries / Andreas Siekmann, Kiri Dalena, Barbara Ehnes, Heinz Frank, Grupo Baja Mar, Dmitry Gutov / David Riff, Kiluanji Kia Henda, Francis Hunger, Sven Johne, Hassan Khan, Jakob Kolding, Pil and Galia Kollectiv, Dóra Maurer, Klaus Mettig / Katharina Sieverding, Marina Naprushkina, Boris Ondreička, Pedro G. Romero, Allan Sekula, Klaus Staeck, Wolfgang Stehle, Marion Von Osten, Jeronimo Voss Württembergischer Kunstverein · Schlossplatz 2 (Besuchereingang: Stauffenbergstrasse / Glastrakt) · 70173 Stuttgart 1 Fon: +49 (0)711 - 22 33 70 · Fax: +49 (0)711 - 29 36 17 · [email protected] · www.wkv-stuttgart.de Introduction I do not know whether … the critical task still entails faith in Enlightenment; I continue to think that this task requires work on our limits, that is, a patient labor giving form to our impatience for liberty. Michel Foucault, “What is Enlightenment?” In introducing the exhibition Giving Form to the Impatience of Liberty, the Württembergischer Kunstverein in Stuttgart is once again circling around the complex relations and conflictual situations between art and politics, art and life, art and society. The exhibition’s point of origin rests in the younger forms and discourses of a (re)politicization of the arts, which are meant to be probed in terms of their heterogeneity and antagonisms. These are artistic practices which subject the aesthetic utopias of modernism that were said to have floundered to both a critical reading and a reevaluation, and which— reaching beyond a naïve euphoria or worldly-wise distance—renegotiate the political, societal, and critical potentialities of art.
    [Show full text]
  • Programm Internationale Tagung the Active Part Of
    »The Active Part of Art« How can contemporary art strengthen culture in democracies and how can bk public prepositions be created? International Conference • April 26–27 2018 At present, we see that authoritarian national developments are taking place in various European countries, which also affect the freedom of art, so in Hungary, Serbia, Poland and also outside Europe – e. g. in Turkey. Similarly, socio-political developments are also taking place in Germany, which also give cause for concern in view of our history, or require artistic action or artistic positioning. Having just discussed whether art production is still possible in view of the dev- astating global warlike confl icts, it becomes apparent that politically connoted art took up more space at this year‘s major exhibitions, such as Documenta 14 or the Venice Biennale. A tried and tested, but above all necessary means of achiev- ing this is to create publicity: be it on the curatorial or artistic level, in order to draw attention to social and socio-political conditions of different kinds and to create transparency. The existence of these public spaces guarantees the preser- vation of democratic structures, which include freedom of expression and freedom of art. Together with national and international artists, curators and philosophers we will discuss following questions: To what extent can contemporary art affect and strengthen democratic structures? Does art have the power to infl uence and move societies? How can we bring these questions into the mediation and make it pro- ductive for a wider audience and enable more cultural participation? Following experts we invited from Germany, Hungary, Serbia and Turkey: Dr.
    [Show full text]
  • Download Pavilion
    PAVILION journal for politics and culture #16 TACTICS FOR THE HERE AND NOW ISSN 1841-7337 PAVILION #16 TACTICS FOR THE HERE AND NOW READER OF BUCHAREST BIENNALE 5 | MAy 25 - JULy 22, 2012 www.pavilionjournal.org | www.bucharestbiennale.org | www.pavilioncenter.ro Editors: Răzvan Ion & Eugen Rădescu Advisory Board: Felix Vogel, Peter Osborne, Sina Najafi, Suzana Milevska Contributors: Anne Barlow, Eugen Rădescu, Stephen Duncombe, Răzvan Ion, Suzana Milevska, Sotirios Bahtsetzis, Tom Holert, Olive McKeon, Simon Sheikh, Ștefan Voicu, Marius Stan Translations: Radu Pavel Gheo Web & Software Design: Alexandru Enăchioaie DTP & Prepress: Andrei Grigore BUCHAREST BIENNALE 5 Curator: Anne Barlow Participants: Abbas Akhavan (IR/CA), Marina Albu (RO), Haris Epaminonda (CY/DE), Klas Eriksson (SE), Ruth Ewan (UK), Aurélien Froment (FR/IE), Ciprian Homorodean (RO/BE), Iman Issa (EG/USA), Janice Kerbel (CA/UK), Jill Magid (USA), David Maljković (HR), Marina Naprushkina (BY/DE), Ahmet Öğüt (TR/NL), Vesna Pavlović (RS), Anahita Razmi (DE), Wael Shawky (EG/FR), Alexandre Singh (FR/USA), Mounira Al Solh (LB/NL) & Bassam Ramlawi (LB), Rinus Van de Velde (BE) Directors: Răzvan Ion & Eugen Rădescu Executive Director: Andrei Crăciun Assistant Executive Director: Andrei Grigore Education & Communication Manager: Florentina Buburuzan Web & Software Design: Alexandru Enăchioaie Design of the BB logo: Håkan Gustafson DTP & Prepress: Andrei Grigore Interns: Daniela Pălimariu, Andreea Pătru Volunteers: Roxana Aron, Monica Beatrice Bercovici, Ioana Tincuța Bratu, Maria Buda, Mădălina Buhoș, Anca Andreea Chitoran, Daniel Comendant, Mihaela Conciu, Alexandra Dănciulescu, Fadi Drăghici, Alexandra Enache, Gabriela Ghircoiaș, Andreea Maier, Anamaria Mișcu, Ioana Rozalia Moldovan, Demir Nurla, Daniela Pălimariu, Oana Anca Porime, Laura Prodan, Oana Irina Rusu, Ioana Șomănescu, Ioana Trușcă, Liana Andreea Voinea PAVILION is the producer of BUCHAREST BIENNALE www.bucharestbiennale.org Published by: Artphoto Asc.
    [Show full text]
  • Avi Feldman After the Law: Towards Judicial-Visual Activism
    Avi Feldman After the Law: Towards Judicial-Visual Activism Avi Feldman After the Law: Towards Judicial-Visual Activism O N CURATING.org Acknowledgment I would like to begin by sincerely thanking my supervisors and advisers, Prof. Dr. Dorothee Richter (main advisor), Zurich University of the Arts, Prof. Alun Rowlands, and Prof. Susanne Clausen, University of Reading, Department of Art, for their consistent support, guidance, and kindness. I also wish to thank Dr. Rachel Susan Garfield, University of Reading, Department of Art, and Ronald Kolb, Zurich University of the Arts, for their help and assistance from day one. My thanks to Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) for generously funding and supporting my PhD, and to PD Dr. Eva Lezzi from ELES, who showed a keen interest in my ideas from the very beginning of our encounter. Vardit Gross, Director of Artport Tel-Aviv, has followed the development of my curatorial practice closely, and her ideas, our conversations, and collaboration have been invaluable to me. I also wish to thank Artport’s dedicated staff – Renana Neuman and Yael Moshe. This publication would not even be possible to imagine without Christoph Willmitzer. I dedicate it to our daughter Anna Sophia Shalom, who joined us in the final segment of my writing efforts and bestowed upon me a sense of energy and hope I never imagined existed. Avi Feldman After the Law: Towards Judicial-Visual Activism O N CURATING.org The present study was accepted as a dissertation at the Department of Fine Arts of the University of Reading. Prof. Dr. Dorothee Richter advised the dissertation.
    [Show full text]
  • Zofia Kulik Print Is to Be Given Only in a Set of Two (Free Choice from Any of the Other Artists’ Works) for a Donation of 4.000 PLN (900 EUR) Or More
    DEAR FRIENDS, While the previous year has had an unprecedented impact We invite you to join us in our expression of solidarity with our on our lives and the cultural industry has faced many limi- neighbours and to donate in order to support our continued tations, the Katarzyna Kozyra Foundation has managed to efforts to work in the name of empowering women in the arts persevere and continue our work in the best way we could. field. By supporting our foundation and joining the circle of Many of our activities were moved to the digital sphere and Friends you play an active role in helping us implement the despite delays and obstructions to our real life events and ex- research projects, exhibitions and book publications we are hibitions we managed to organise several important shows. working on. However while the coronavirus continues to threaten us, we cannot fail to observe the ongoing sociopolitical injustice In the following pages we are pleased to present the FRIENDS, and limitations to freedom which we are still experiencing 2021 collection composed of limited editions of photograph- in our region. While women in Poland continue to struggle ic works of 15 renowned artists which are available exclu- in the name of their basic reproductive rights, our eastern sively to the supporters of our Foundation. We hope that the neighbors are facing the atrocities of an overbearing regime, presented works will engage and move you and as much as abuse of basic human rights while others are leading their we enjoyed working on this year’s edition.
    [Show full text]
  • Dossier De Presse Press Book SOMMAIRE / SUMMARY
    01.06 27.08 2017 A WORLD NOT OURS Azra Akšamija / Taysir Batniji / Tanja Boukal / Ninar Esber / Aslan Gaisumov / Mahdi Fleifel / Stine Marie Jacobsen / Sven’t Jolle / Sallie Latch / Éléonore de Montesquiou / Giorgos Moutafis / Marina Naprushkina / Juice Rap News / Somar Sallam / Mounira Al Solh / Diller Scofidio & Renfro, Mark Hansen, Laura Kurgan et Ben Rubin en collaboration avec Robert Gerard Pietrusko et Stewart Smith, d’après une idée de Paul Virilio 2016 Dossier de presse (Drawing for Floor #11), Floor for (Drawing Pastel sec, crayon de couleur et stylo sur papier – 55 cm × 10 m et stylopapier sur de couleur sec, crayon Pastel 2016 Düsseldorf Willborn, Galerie Kadel d’installation, Vue Köln Vogel, : Simon Photo Untitled Press Book SOMMAIRE / SUMMARY A world Not Ours 3 Katerina Gregos 8 Fondation Schwarz 9 Les artistes 10 - 41 Rendez-vous Jeune public 42 Evénements et invitations 43 Rendez-vous autour de l’exposition 44 À propos de 45 Pour les journalistes hors d’Alsace 46 Informations pratiques 47 Point presse : mercredi 31 mai à 17h à La Kunsthalle Vernissage : mercredi 31 mai à 18h30 Contact presse : Clarisse Schwarb Tél : +33 (0)3 69 77 66 28 / 06 82 44 99 97 Email : [email protected] www.kunsthallemulhouse.com A WORLD NOT OURS 01.06 r 27.08.2017 2 l’EXPOSITION A WORLD NOT OURS Azra Akšamija / Taysir Batniji / Tanja Boukal / Ninar Esber / Aslan Gaisumov / Mahdi Fleifel / Stine Marie Jacobsen / Sven’t Jolle / Sallie Latch / Éléonore de Montesquiou / Giorgos Moutafis / Marina Naprushkina / Juice Rap News / Somar Sallam / Mounira Al Solh / Diller Scofidio & Renfro, Mark Hansen, Laura Kurgan et Ben Rubin en collaboration avec Robert Gerard Pietrusko et Stewart Smith, d’après une idée de Paul Virilio Une proposition de Katerina Gregos L’exposition est coproduite par la Fondation Schwarz e S ou LH e Mu HALL t S Kun A L Pour l'exposition, Katerina Gregos a été assistée de Sarita Patnaik.
    [Show full text]
  • Featured Releases 2 Limited Editions 102 Journals 109
    Lorenzo Vitturi, from Money Must Be Made, published by SPBH Editions. See page 125. Featured Releases 2 Limited Editions 102 Journals 109 CATALOG EDITOR Thomas Evans Fall Highlights 110 DESIGNER Photography 112 Martha Ormiston Art 134 IMAGE PRODUCTION Hayden Anderson Architecture 166 COPY WRITING Design 176 Janine DeFeo, Thomas Evans, Megan Ashley DiNoia PRINTING Sonic Media Solutions, Inc. Specialty Books 180 Art 182 FRONT COVER IMAGE Group Exhibitions 196 Fritz Lang, Woman in the Moon (film still), 1929. From The Moon, Photography 200 published by Louisiana Museum of Modern Art. See Page 5. BACK COVER IMAGE From Voyagers, published by The Ice Plant. See page 26. Backlist Highlights 206 Index 215 Hilma af Klint: Paintings for the Future Edited with text by Tracey Bashkoff. Text by Tessel M. Bauduin, Daniel Birnbaum, Briony Fer, Vivien Greene, David Max Horowitz, Andrea Kollnitz, Helen Molesworth, Julia Voss. When Swedish artist Hilma af Klint died in 1944 at the age of 81, she left behind more than 1,000 paintings and works on paper that she had kept largely private during her lifetime. Believing the world was not yet ready for her art, she stipulated that it should remain unseen for another 20 years. But only in recent decades has the public had a chance to reckon with af Klint’s radically abstract painting practice—one which predates the work of Vasily Kandinsky and other artists widely considered trailblazers of modernist abstraction. Her boldly colorful works, many of them large-scale, reflect an ambitious, spiritually informed attempt to chart an invisible, totalizing world order through a synthesis of natural and geometric forms, textual elements and esoteric symbolism.
    [Show full text]
  • Booklet, Former West
    FORMER WEST: Documents, Constellations, Prospects FORMER WEST: Documents Constellations Prospects COLOPHON This publication has been realized on the occasion of the project FORMER WEST: Documents, Constellations, Prospects, a joint undertaking by BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht and Haus der Kulturen der Welt (HKW), Berlin organized at HKW from 18–24 March 2013. Concept: Janine Armin, Maria Hlavajova, and Gwen Parry Editor: Janine Armin Texts: Janine Armin (JA), Maria Hlavajova (MH), Gwen Parry (GP), Kathrin Rhomberg (KR), unless otherwise noted Managing editors: Martin Hager, Franziska Wegener Proofreaders: Myrthe Nagtzaam, Teuni Verploegh Research: Gwen Parry Design: NODE Berlin Oslo Cover design: based on the FORMER WEST visual identity by Mevis & Van Deursen, Amsterdam Printing house: primeline print, Berlin As this guidebook went to print before the opening of FORMER WEST: Documents, Constellations, Prospects, and because the project is continually evolving, the contents are subject to change. We kindly request the reader’s understanding, and note that the most up-to-date information can always be accessed through the project’s Digital Platform www.formerwest.org. 2 CONTENts FORMER WEST at Haus der Kulturen der Welt Foreword by Bernd M. Scherer p.5 FORMER WEST: Documents, Constellations, Prospects Introduction by Maria Hlavajova p.7 ART PRODUCTION Introduction by Boris Groys p.14 Franco Berardi Bifo p.18 Alice Escher, Boaz Levin, Stefan Träger, and Till Wittwer p.20 Marina Naprushkina, Office for Anti-Propaganda p.22 Qiu Zhijie and Boris Groys p.24 Hito Steyerl p.26 Anton Vidokle p.28 INFRASTRUCTURE Introduction by Irit Rogoff p.30 Köken Ergun p.34 Stefano Harney p.36 Adrian Heathfield p.38 Louis Moreno p.40 Füsun Türetken with Burak Arikan p.42 INSURGENT COSMOPOLITANISM Introduction by Ranjit Hoskote p.44 Homi K.
    [Show full text]
  • Full Concept and Programme (PDF)
    unlearning the G i v e n Exercises in Demodernity and Decoloniality of Ideas and Knowledge A Performative, Discoursive and Corporeal Curatorial Framework for The Long Night of Ideas Ana Alenso: Reshaping Consuming, 2016 Curated by Elena Agudio and Bonaventure Soh Bejeng Ndikung SAVVY Contemporary The Laboratory of Form-Ideas Unlearning the Given is an event in the context of the forum Menschen bewegen (13.–15.4.2016) in cooperation with Auswärtiges Amt. For further information visit: www.menschenbewegen2016.de Programme 14.04.2016 15.04.2016 18.00–00.00 00.00–06.00 18.00 Introduction by the curators 00.00 DJ Cambel Nomi Afropop Unlearning the Given: Exercises 01.00 DJ İpek İpekçioğlu Orient-Jam in Demodernity and Decoloniality 02.00 DJ Lateef Soukous-Kuduru of Ideas and Knowledge 03.00 DJ Grace Kelly Afrobrazil-Latin Beats 18.10 Elsa Westreicher 04.00 Brothers in Love Funk-Garage-Soul Unveiling S AV V Y Contemporary's 05.00 Blessed Love Sound new visual identity Reggae-Dancehall 18.15 Natasha Ginwala Four Epigrams on Unlearning 18.35 Margarita Tsomou Greece between West and the Rest Durational 18.55 Mriganka Madhukaillya 18.00–00.00 Ana Alenso (desire machine collective) Reshaping Consuming Notebook of Geograph(ies) 18.00–00.00 Marinella Senatore 19.20 Balz Isler Film Screening: Unlearning Performance: Twilight 18.00–06.00 Zorka Wollny 20.15 Angela Melitopoulos Listening Installation: n -1 Order, Composition for Factory 20.35 Bili Bidjocka 19.00–21.00 Lerato Shadi Performance: Reading Lesson Badimo 20.55 Gabriel Rossell-Santillan 21.00–23.00 Nathalie Mba Bikoro Performance: Charred Perspectives: A If You Fail To Cross The Rubicon Shadowplay with Five Voices 22.00–00.00 Nikhil Chopra 21.30 Ida Momennejad Monster: Memory Drawing Critical epistemic practice: delinking science from the west and ideology critique through science 21.45 Marina Naprushkina Neue Nachbarschaft 22.05 Hiwa K Screening: Few Notes from an Extellectual Break 22.40 Jan Nikolai Nelles and Nora Al-Badri #Nefertitihack.
    [Show full text]