Chronik Des Werra-Meißner-Kreises Anlässlich Des 40-Jährigen Jubiläums Der Kreisgründung
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Chronik des Werra-Meißner-Kreises anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Kreisgründung Diese Publikation wurde durch die freundliche Unterstützung der Sparkasse Werra-Meißner möglich. 2 Inhaltsverzeichnis / Impressum 1. Vorwort 3 2. Einleitung 4 3. Die territoriale Vorgeschichte der Region um Werra und Meißner 4 3.1. Von der Landvogtei an der Werra zum Distrikt Eschwege – Die Werra-Meißner-Region zwischen Spätmittelalter und Franzosenherrschaft 4 3.1.1. Der hessisch-thüringische Erbfolgekrieg 4 3.1.2. Die Städte und Ämter im Werraland 5 3.1.3. Die Landvogtei an der Werra 5 3.1.4. Die Landvogtei nach dem „Sterner“-Krieg 5 3.1.5. Landadel muss hessische Landeshoheit anerkennen 6 3.1.6. Das Werraland im „Ökonomischen Staat“ und seine Verwaltungsorganisation 6 3.1.7. Die Rotenburger Quart 7 3.1.8. Teil des „Königreiches Westphalen“ 7 4. Verwaltungsgeschichte der Kreise Eschwege und Witzenhausen 1821–1945 8 4.1. Die kurhessische Verwaltungsreform von 1821 und die Gründung der Landkreise Eschwege und Witzenhausen 8 4.1.1. Von der Kreisgründung 1821 bis zur bürgerlichen Revolution 1848 8 4.1.2. 1848 und die Folgen: Demokratisches Zwischenspiel 10 4.1.3. 1851–1866 11 4.1.4. Die Kreise Eschwege und Witzenhausen im Kaiserreich (1866–1918) 11 4.1.5. Kreis Eschwege 12 4.1.6. Kreis Witzenhausen 13 4.2. Die Kreise Eschwege und Witzenhausen zur Zeit der Weimarer Republik und des „Dritten Reiches“ 1918–1945 14 4.2.1. Kreis Eschwege 14 4.2.2. Kreis Witzenhausen 17 5. Von der Stunde „Null “ zur Gebietsreform 21 5.1. Wiedergeburt der Demokratie und Integration der Flüchtlinge 21 5.2. Sorgenkinder Wirtschaftslage, Versorgung und Wohnungsnot 22 5.3. Die Deutsche Teilung bringt die Region in eine Randlage 25 5.4. Zonenrandförderung und „Großer Hessenplan“ sollen Lebensverhältnisse verbessern 26 6. Die ungeliebte Reform – von frühen Ehen und zurückgewiesenen Avancen 30 6.1. Freiwillig vor Zwang 30 6.2. Gebietsreform in unserer Region 30 6.3. Vom Werrakreis zum Werra-Meißner-Kreis 32 6.4. Chronologisches 33 6.5. Der steinige Weg zu einem Wappen für den neuen Kreis 35 7. Suchen und Finden – der Weg des Kreis es bis zum November 1989 37 7.1. Schwere Geburt – holpriger Start 37 7.2. Bürgernähe als oberstes Prinzip 39 7.3. Investitionen in Gesundheit und Bildung 40 7.4. Die schwierige Sache mit dem Müll 43 7.5. Tschernobyl und Hochwasser 44 7.6. Rettet den Meißner 46 7.7. Team Landrat 48 8. Von der „Schnittstelle der Systeme“ in die Mitte Europas 50 8.1. Der Zaun bekommt Löcher 50 8.2. Hilfe für die Nachbarn 51 8.3. Verkehrslawine und geplatzte Träume 51 8.4. Im Zeichen der deutschen Einheit 52 8.5. Der Ruf nach neuen Verkehrswegen 53 8.6. Dauerthema Autobahnbau 54 8.7. Aus für Traditionsindustrien 55 9. Der Kreis im geeinten Deutschland – Chance und Herausforderung 56 9.1. Dieser Haushalt ist ein ganz magerer Hering 56 9.2. Kräfte bündeln – Wirtschaftsförderung, Tourismusmarketing und Landwirtschaft 57 9.3. Immer älter, immer weniger – den demografischen Wandel gestalten 63 9.4. Sanierungsfall Krankenhäuser 65 9.5. Einheit und Vielfalt 68 9.6. Vom Amt zum Fachbereich – modernisierte Verwaltung 71 9.7. Dinge, die (auch) bewegten 74 9.8. Weichenstellungen für die Zukunft 76 10. Parteien und Politiker 78 10.1. Landräte seit der Gründung der Landkreise in Kurhessen im Jahr 1821 83 10.2. Persönlichkeiten die für ihr Jahrzehnte andauerndes politisches Engagement mit der Ehrenplakette des Werra-Meißner- Kreises ausgezeichnet wurden 83 10.3. Wahlergebnisse seit 1946 84 11. Die Autoren 85 12. Bildnachweise 86 13. Anmerkungen 86 Werra-Meißner-Kreis – Der Kreisausschuss Schlossplatz 1, 37269 Eschwege, Tel.: 05651 302-0, Internet: www.werra-meissner-kreis.de 3 1. Vorwort Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, 40 Jahre ist es nun her, dass aus den Kreisen Eschwege und Witzenhausen der Werra-Meißner-Kreis entstand. Auch wenn der neue Kreis zunächst von Vielen mit Argwohn be- trachtet wurde, gibt es heute ein großes Zusammengehörigkeits- und Wir-Gefühl in unserem Kreis. Mit dieser Chronik möchten wir den Blick auf die Geschichte unseres noch jungen Kreises werfen. Dabei betrachten wir bewusst auch die Zeit, die vor der Gründung des Werra- Meißner-Kreises liegt. Denn vieles, was unserer Region noch heute prägt, reicht viel, viel weiter zurück als die letzten 40 Jahre. Nicht alles, was aus den letzten 40 Jahren erwähnenswert wäre, konnte in dieser Chronik aufgenommen werden und doch bietet sie ein lebendiges Bild unserer Region, deren Schicksal ja auch sehr eng mit der deutschen Geschichte, insbesondere der Deutschen Teilung, verflochten ist. Ich lade Sie dazu ein, auf den kommenden Seiten vieles über das zu erfahren, was uns und unsere Vorfahren bewegt hat, welche Sorgen und Nöte sie hatten und welche Glücksmomente es gab. Ich freue mich, dass diese Chronik durch die Unterstützung der Sparkasse Werra-Meißner möglich wurde und danke all jenen, die an der Erstellung beteiligt waren und dabei so manches Archiv durchstöberten, um bisher nicht Zusam- mengetragenes für die Nachwelt zu dokumentieren. Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, wünsche ich viel Freu- de bei der Lektüre und freue mich, wenn Sie weiter dabei mitwirken, dass unsere Heimat eine gute Zukunft hat. Ihr Stefan G. Reuß Landrat 4 2. Einleitung Als vor vier Jahrzehnten die Diskussion um die Gebietsre- Gebilde an der unteren und mittleren Werra und am Ost- form überall in Hessen entbrannt war und damals verschie- hang des Kaufunger Waldes mit dem administrativen Mittel- dene Lösungsmöglichkeiten für Kreiszusammenlegungen punkt Eschwege steht indessen in einer vielhundertjährigen ins Feld geführt wurden, gab es in unserem Raum nicht weitgehend gemeinsam durchlebten historischen Tradition, wenige, die sich gegen einen Zusammenschluss der Kreise die offenbar kaum allgemein bekannt ist. Der Zusammen- Witzenhausen und Eschwege stellten. Viele „Witzenhäuser“ schluss von 1974 darf vor diesem Hintergrund im Nachhin- sprachen sich für eine Orientierung ihres Kreises nach Wes- ein in der Tat auch als historisch gerechtfertigt angesehen ten hin zum Landkreis Kassel aus; „Eschweger“ tendierten in werden. Schon das Mittelalter begriff diesen Landstrich ihren Optionen zumeist nach Norden, teilweise aber auch durchaus als zusammengehörige Region; er war Objekt nach Süden zum Landkreis Rotenburg hin. Doch zum konkurrierender landesherrlicher Politik, die diesen Klein- 01.01.1974 kam es zur Vereinigung der Landkreise Witzen- raum als Ganzes für den Ausbau der jeweiligen Machtsphä- hausen und Eschwege, dem vom Kreis Rotenburg noch die ren interessant machte. Stadt Sontra zugeschlagen wurde. Das 1974 entstandene 3. Die territoriale Vorgeschichte der Region um Werra und Meißner Autoren: Dr. Karl Kollmann / Dr. Herbert Reyer 1292 die Stadt Eschwege und erhielt daraufhin von König Adolf von Nassau die Reichsburg Boyneburg und auch 3.1. Von der Landvogtei an der Werra zum Distrikt Eschwege als unmittelbare Reichslehen. Als am Ende des Eschwege – Die Werra-Meißner-Region zwi- hessisch-thüringischen Erbfolgekrieges die hessische Land- schen Spätmittelalter und Franzosenherrschaft gräfin Sophie und ihr Sohn Heinrich das Kind auf ihre An- sprüche auf Thüringen verzichteten, gelangten in ihren Be- 3.1.1. Der hessisch-thüringische Erbfolgekrieg sitz als Entschädigung jene „acht festen Plätze“ (castella) an der Werra, die den Grundstock für den Ausbau der hessi- Der hessisch-thüringische Erbfolgekrieg zwischen 1247 und schen Landesherrschaft in diesem Raum bildeten. Es han- 1264 zeigt deutlich, welche Mächte Ansprüche auf das Wer- delte sich dabei um die Städte Witzenhausen, Allendorf und raland durchzusetzen suchten. Nachdem in Thüringen mit Eschwege und wahrscheinlich um den Fürstenstein bei Heinrich Raspe, dem deutschen Gegenkönig, das Albungen, die (schon 1265 zerstörte) Westerburg oberhalb ludowingische Landgrafenhaus erloschen war, stritten die Soodens, den Altenstein östlich von Allendorf (jetzt im Kreis wettinischen Markgrafen von Meißen, die welfischen Herzö- Eichsfeld/Thüringen), Bischoffshausen, das heutige ge von Braunschweig-Lüneburg und die thüringische Land- Bischhausen (nördlicher Stadtteil von Witzenhausen), und grafentochter Sophie von Hessen für ihren Sohn Heinrich den Arnstein im Norden Witzenhausens. Umstritten ist in der um das Erbe. Die Werrastädte gelangten kurzzeitig an Forschung, ob nicht anstelle des Fürstensteins, der vielleicht Braunschweig, ehe schließlich das Werraland, d. h. seine erst 1301 mit den bilsteinischen Besitzungen an Hessen fiel, Hauptorte, die ja von militärisch-strategischer Bedeutung die Stadt Sontra in dieser Aufzählung zu nennen ist. Noch waren, an Hessen kam. Für die junge aufstrebende Land- aber war mit diesen im Jahre 1264 gewonnenen „Plätzen“ grafschaft Hessen lag im Werraland schließlich sogar die kein einheitliches, zusammen hängendes Territorium land- Grundlage ihrer späteren Erhebung zum Reichsfürstentum: gräflichen Besitzes im Werraland geschaffen. Der Raum war Landgraf Heinrich von Hessen übertrug dem Reich im Jahre am Ende des 13. Jahrhunderts von einer Reihe kleinerer 5 adliger und geistlicher Herrschaften durchsetzt. Die Land- (1416), dem neuen Amt Ludwigstein das bisherige Amt grafen bemühten sich seither kontinuierlich und mit wech- Witzenhausen zugeordnet. selndem Erfolg, über all diesen Streubesitz ihre Landesho- heit durchzusetzen und zu behaupten. Ein Amt Reichenbach, als dessen Mittelpunkt zunächst die gleichnamige Burg nahe Hessisch Lichtenau erscheint, 3.1.2. Die Städte und Ämter im Werraland bestand schon vor 1318. Sein Amtmann wechselte um 1490 von der Burg