Non À L'europe
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Non à l’Europe Brexit Page 8 Fr. 2.50 Die Tageszeitung für die Schweiz Mittwoch, 5. April 2017 Foto: Ringier- Jahresbericht: Rirkrit macht Foto: Foto: Foto: Dukas Foto: Zeitungs-Kunst Ja zu Trump Die Welt staunt: Der grosse Aussenseiter wird zum Präsidenten der USA gewählt! Seite 10 Federer: Yes, he can! The champ is back and beats his archrival Rafael Nadal Pages 13, 14, 15 Foto: Getty Images Getty Foto: Redaktion Blick Postfach, 8021 Zürich Gotthard-Eröffnung Redaktion: 044 259 62 62 Abos: 0848 833 844 (8 Rp./Min. aus dem Festnetz. Anrufe aus dem Handynetz können preislich variieren) Ab durch’s [email protected] [email protected] AZ 4800 Zofingen Nr. 1 – 1. Jahrgang Foto: Keystone Foto: Loch 4 Seiten Special Seiten 2-5 2 Donnerstag, 2. Juni 2016 D onnerstag, 2. Juni 2016 3 G TT Globale Bewunderung fürs Jahrhundertbauwerk: HARD Die Eröff nungsfeier am Basistunnel wurde zum Fest der Superlative Eröff nung Und Schnitt! Bundespräsident Johann Schneider-Ammann (M.) Freude, Stolz und Tränen eröff net offi ziell den Basistunnel. An seiner Seite SBB-Chef Andreas Meyer und Verkehrsministerin Doris Leuthard. Pilotenkunst: Die Patrouille Suisse (l.) und das PC-7-Team (lesen Sie auch Seite 5) überfl iegen Pollegio, das Südportal des Tunnels. Dieser Tag Ausfahrt in Erstfeld: Das meint Der erste Gotthard-Zug aus dem Süden kommt an. Peter Röthlisberger Chefredaktor bleibt [email protected] We Tunnel ieso sind wir so faszi- niert von einem WLoch? Weil uns die Präzision der Ingenieure, die Ästhetik des Bauwerks, die pünktliche Vollendung unvergessen Tränen des Stolzes in die Adrian Meyer (Text) Augen treiben. Perfektion und Philippe Rossier (Fotos) ist sexy. Sie zeigt sich nicht an der Peripherie, sondern Super Empfang im ganzen Geld und Geist: CS-CEO ie mächtigen Tunnel- im Schoss der Schweiz. In Tunnel: Swisscom-Chef Tidjane Thiam (l.) und bohrmaschinen drehen ihrem Innersten, im Gott- Urs Schaeppi (l.) und Marco Solari, Präsident in Erstfeld UR und Pol- durchgelassen – weil sie keinen Kunst-Inszenierung «Sacre del Altgediente und aktuelle Po- hard. Er ist für uns ein magi- Migros-Direktionsmitglied des Filmfestivals D legio TI nur noch in Form von Badge vorweisen konnten. Jene Gottardo». Was für ein Schau- litiker nutzten beim Apéro im scher Ort, nicht zum Ver- Andreas Münch freuts. von Locarno. Computeranimationen an der Badges aber lagen hinter der spiel! Derwische, Dämonen und Norden und später beim Tessi- weilen, sondern als Verspre- Wand. Dort, wo über 17 Jahre Absperrung bereit. Nach eini- barbusige Engel fl ogen durch nerplättli beim Südportal die chen von Süden, Sehnsucht, lang die Baumaschinen auf- gem Hin und Her liess man den die Halle, schwere Das waren Zeiten: Im Eröff nungs- Sünde. Wir spüren alle die fuhren, sah die Schweiz ein sel- Bus dann Züge rollten unter Ge- spektakel galoppiert eine seit Jahrhunderten drän- tenes Aufgebot an ranghohen Fotos ins Dunkel: Die ersten doch durch. trommel vorbei, ge- gende historische Mission, kleinen Passagiere Gotthard-Postkutsche herein. Barbusiger Engel über Staats- und Regierungschefs, Dann, in schoben von orange- dieses mythische Massiv Geistiger Beistand: Imam Bekim Alimi, Abt Martin Neat-Arbeiter: Im Medien und geladenen Gästen. halten den historischen der kahlen gekleideten Männern zu durchlöchern, die Welt- Werlen, Pfarrerin Simona Rauch und Rabbi Marcel Moment fest. «Sacre del Gottardo» «Diese Baustelle ist fertig», sag- «Betonhal- und Frauen. achse zu knacken. Jetzt so- Yair (v. l.) segneten gemeinsam den Tunnel. werden alle Register te Bundespräsident Johann le» auf dem Sie schritten im gezogen. gar an der Basis des Gott- Schneider-Ammann der Welt, amüsierte sich prächtig und Denis Boegli (54) ehemaligen Stechschritt durch die hards. Unsere Ingenieure die für einmal gebannt auf spendete tosenden Applaus. aus Tramelan BE Installati- Halle, Menschen, die haben mit der Flachbahn die Schweiz und ihr «Jahrhun- Wer mit den Passagieren des posierten strah- onsplatz wie Maschinen wirk- die Ideallinie gefunden. Ge- dertwerk» blickte. Der längste Eröff nungszugs sprach, spürte lend für ein Foto Erstfeld, ten. Der Mensch im radliniger gehts nicht mehr Migros-Chef Herbert Eisenbahntunnel wurde feier- die Bewunderung, den Stolz für mit Ogi. Sie freu- begannen Kampf mit dem Berg, durch den Berg. Die Mission Ernste Miene: Peter Bolliger (l.) und lich eröff net – mit grossen Re- dieses Bauwerk. Ruedi Wüst ten sich, diese his- die grossen der Alpöhi, der der Moderne Möglichkeit, von diesem histo- ist erfüllt. Wir teilen dieses Spuhler behält die SP-Ständerat den und grossem Tamtam. (69) aus Lufi ngen ZH etwa torische Fahrt im Gesten. Platz machen muss, ein einsa- rischen Moment zu schwärmen, intime Glück der Tunnel- von seiner Stadler Hans Stöckli sind Stolz: Alt Bundesrat Bevor die Festivitäten richtig spielte spontan auf seinem Ta- Tunnel als Allererste zu erleben. Bundespräsident Johann mer Jodel inmitten von Beton. von der Symbolkraft der dunk- eröff nung mit ganz Europa. Rail gefertigten bei den ersten Moritz Leuenberger, begannen, schüttelte alt Bun- schen-Kornett ein Freuden- «Das werden wir noch unseren Schneider-Ammann begrüsste Und dann zum Schluss sangen len, langen Röhre. sagte darauf: «Mit dem Ba- Und sind so grosszügig, den Neat-Gotthard-Züge Tunnel-Passagieren. einer der «Väter» desrat Adolf Ogi bereits unzäh- ständchen. «Ogi hat mir die Enkeln erzählen.» die Gäste beim Nordportal, Ver- sie «La Montanara«, das be- Verkehrsministerin Doris sistunnel hat die Schweiz Deutschen und Italienern im Auge. der Neat, strahlt. lige Hände. Im Restaurant Hand geschüttelt, das bedeutet Während in Arth-Goldau die kehrsministerin Doris Leuthard rühmte Lied der Berge von Leuthard kämpfte im SRF-Inter- einen Schritt zum Gedei- sogar die Zubringer zu die- «Grüne Gans» des Tierparks mir sehr viel», sagte er. «Dieser Menschen in den Eröff nungs- jene im Süden. Per Live-Schal- Komponist Toni Ortelli. Es war view mit den Tränen. Bei Ogi hen unseres Europas ge- sem Jahrtausendbauwerk Arth-Goldau SZ mischte sich der Tunnel hat europäisches For- zug aus dem Norden stiegen, tung wechselten sich beide ab. ein bildgewaltiges, ziemlich herrschte – natürlich – Freude. tan.» Immer wieder wurde mitzufi nanzieren. Das Aus- politische Vater der Neat unter mat.» trafen auf dem Festplatz Ry- Schneider-Ammann: «Ich freue düsteres Spektakel, das Die Staats- und Regierungs- betont, dass der Tunnel als land ist so grosszügig, uns das Volk. Und zwarzwar unter jjeneene Für eine der jüngsten Gewin- nächt bei Erstfeld die geladenen mich, dass wir uns auf diese sprachlos machte. Und viele chefs von Frankreich, Italien, Verbindung zwischen Nord mit Lob zu überschütten. Schweizer, die das Glück hat- nerinnen der Eröff nungsfahrt, Gäste ein. Die Sicherheitsvor- Distanz unterhalten können.» überraschend demütig zurück- und Deutschland mussten ein- und Süd in Europa nicht Für unsere Professionalität, ten, eines der rund 1000 Tickets die 3,5-jährige Imelda Eschen- kehrungen waren enorm, 2000 Regisseur Volker Hesse und liess. gestehen, ihren Teil der Arbeit nur Wirtschaftsräume, für die Ingenieurskunst und für die Eröff - nungszüge berg, bedeutet der Tunnel vor Armeeangehörige standen im 600 Laienschauspieler ergriff en Am Schluss der gut halbstün- noch nicht vollendet zu haben. sondern Menschen zusam- Die Helden des Weitsicht. Wir nehmen auch zu ergat- tern. allem Abenteuer: «In der Dun- Einsatz, die Hauptstrasse sowie die Anwesen- digen Show lockte das Schau- «Das Herz ist gebaut, die Aorta menbringt. «Früher sprach man Tunnels: In den 17 Jahren den viel bemühten Vergleich MehrMehr aalsls kelheit kann sie träumen und der Luftraum waren gesperrt. den mit der spielensemble die Gäste an die fehlt», zitierte die deutsche davon, Brücken zu bauen», sag- Bauzeit verloren neun mit dem Uhrwerk gerührt 160 000 Geschichten ausdenken», sagt Sogar für einige Medien gab Sonne. Dort, auf dem Gleis, Kanzlerin Angela Mer- te Merkel. «Aber heute passen Mineure ihr Leben hin. Und staunen angesichts Schwei- ihre Mutter Cany Dominguez es kein Durchkommen. Ein Ex- fuhr der Eröff nungszug aus kel die «NZZ». Und wir unseren Sprachgebrauch und wurden auf dieser dieser paneuropäischen Ver- zer hat-hat- Ortiz (33) aus Stalden VS. «Da- tra-Bus aus Bern mit Journalis- dem Süden unterunter Gehupe fügte an: «Es ist an: Ein Tunnel bringt uns Tafel verewigt. brüderung über das zumin- ten sich rum ist sie total der Tunnelfan.» ten an Bord wurde von der Poli- und Geklatsche an der auch ein Stück näher.» dest indirekt angedeutete bewor- Und Nicole Schwaar (47) und zei nicht zum Festgelände Festgesell- deutsche Aorta.» Das Lob für die SScchhwweei-i- Unvermögen, selbst Gross- ben. schaft vor- Bundesprä- zer, diese Symbolik in all bauprojekte durchzuziehen. «Ih«Ihrr bei. Man sident Jo- den Reden, sie sind ziem- Kleid mit Löchern: Etwa einen Flughafen. Un- seid die Wie es auf der Gotthard- winkte, pfi ff Denis Boegli und Nicole Schwaar hann- lich ungewohnt für die Doris Leuthards sere Tunnelplaner brächten euters Ersten, die bei die- und war zu- gehören zu den 1000, die ein Schneider- sonst so bescheidenen ungewöhnliches sicher auch dieses Projekt , R sem Weltereignis frieden. Billett gewannen. Ammann Schweizer (siehe S. 4/5). 4000-Franken- zum Fliegen. Man müsste stone durch den Tunnel Strecke weitergeht Wohltuend unspekta- Gewand war sie nur fragen. Aber klar ist ey fahren», sagte Ogi zu kulär, ja beinahe alltäglich Tuschelthema es sscchhwwierig,ierig, un- K Nach der feierlichen Einweihung des Gotthard-Basistunnels s, den Gewinnern. «Vor fühlte sich schliesslich die des Tages. seserere EEmotionenmotionen ge werden am Wochenende bis zu 100 000 Besucher am Volks- ma dem BBundesrat,undesrat, vvoorr Monsieur fest erwartet. Zwei Festplätze befi nden sich beim Nordportal Fahrt in ebendiesem gewal- für ein LoLoch,ch, Hollande, vovorr FrFrau Merkel und in Erstfeld und in Rynächt, zwei im Süden bei Biasca und Pollegio. tigen Tunnel an: Der Zug mit- das während , EQ I In der Dunkelheit vor Signore Renzi.» Ogi stand Dort erwartet die Besucher Musik, Show und Kunst, alte und neue denkt sie sich samt aller Politprominenz 57 Kilometern s: AFP s: « gestern neben all den Weltpoli- Züge oder eine Sonderausstellung zur Mobilität der Zukunft.