Der Weg Zur Fachlich Eigenverantwortlichen Ärztlichen Tätigkeit in Der Schweiz Und in Ausgewählten Ländern
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ARBEITSGEMEINSCHAFT BÜRO BASS / COLLEGE M Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien BASS AG . Konsumstrasse 20 . 3007 Bern 031 380 60 80 . [email protected] College für Management im Gesundheitswesen . Haus der Akademien . Laupenstrasse 7 . 3001 Bern 031 306 93 80 . [email protected] Der Weg zur fachlich eigenverantwortlichen ärztlichen Tätigkeit in der Schweiz und in ausgewählten Ländern Schlussbericht Im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit, Abteilung Gesundheitsberufe Nico van der Heiden, Co-Leiter Sektion Weiterentwicklung Gesundheitsberufe Dr. Philipp Dubach, Jolanda Jäggi, Victor Legler, Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien BASS Dr. Peter Berchtold, College für Management im Gesundheitswesen college M Dr. Lea Landolt, Universität Bergen Bern, 9. November 2017 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis I Zusammenfassung IV 1 Einleitung 1 2 Länderportraits 4 2.1 Schweiz 4 2.1.1 Funktion der Ärzt/innen im System der Gesundheitsversorgung 5 2.1.2 Medizinstudium 6 2.1.3 Weiterbildung 7 2.1.4 Rechtliche Voraussetzungen für eigenverantwortliche ärztliche Tätigkeit 9 2.1.5 Reformen und aktuelle Entwicklungen 9 2.2 Deutschland 10 2.2.1 Funktion der Ärzt/innen im System der Gesundheitsversorgung 11 2.2.2 Medizinstudium 12 2.2.3 Weiterbildung 13 2.2.4 Rechtliche Voraussetzungen für eigenverantwortliche ärztliche Tätigkeit 15 2.2.5 Reformen und aktuelle Entwicklungen 16 2.3 USA 19 2.3.1 Funktion der Ärzt/innen im System der Gesundheitsversorgung 20 2.3.2 Medizinstudium 22 2.3.3 Weiterbildung 25 2.3.4 Rechtliche Voraussetzungen für eigenverantwortliche ärztliche Tätigkeit 26 2.3.5 Reformen und aktuelle Entwicklungen 27 2.4 Kanada 30 2.4.1 Funktion der Ärzt/innen im System der Gesundheitsversorgung 30 2.4.2 Medizinstudium 32 2.4.3 Weiterbildung 33 2.4.4 Rechtliche Voraussetzungen für eigenverantwortliche ärztliche Tätigkeit 35 2.4.5 Reformen und aktuelle Entwicklungen 36 2.5 UK / England 39 2.5.1 Funktion der Ärzt/innen im System der Gesundheitsversorgung 39 2.5.2 Medizinstudium 41 2.5.3 Weiterbildung 44 2.5.4 Rechtliche Voraussetzungen für eigenverantwortliche ärztliche Tätigkeit 47 2.5.5 Reformen und aktuelle Entwicklungen 48 2.6 Norwegen 50 2.6.1 Funktion der Ärzt/innen im System der Gesundheitsversorgung 50 2.6.2 Medizinstudium 51 2.6.3 Weiterbildung 52 2.6.4 Rechtliche Voraussetzungen für eigenverantwortliche ärztliche Tätigkeit 52 2.6.5 Reformen und aktuelle Entwicklungen 53 2.7 Vergleichende Zusammenfassung 54 3 Bildungswege und Kompetenzen ausgewählter Fachbereiche 63 3.1 Informationsgrundlagen 63 3.2 Allgemeine Lernziele 66 3.3 Vergleich Fachbereiche: Hausarztmedizin 68 3.3.1 Facharzttitel 68 I 3.3.2 Versorgungsfunktion 68 3.3.3 Dauer 69 3.3.4 Aufbau und Gliederung 70 3.3.5 Weiterbildungsinhalte und Lernziele 74 3.3.6 Fazit 76 3.4 Vergleich Fachbereiche: Gynäkologie und Geburtshilfe 78 3.4.1 Weiterbildungstitel 78 3.4.2 Versorgungsfunktion 78 3.4.3 Dauer 80 3.4.4 Aufbau und Gliederung 81 3.4.5 Weiterbildungsinhalte und Lernziele 84 3.4.6 Fazit 84 3.5 Vergleich Fachbereiche: Oto-Rhino-Laryngologie (ORL) 85 3.5.1 Weiterbildungstitel 85 3.5.2 Versorgungsfunktion 86 3.5.3 Dauer 87 3.5.4 Aufbau und Gliederung 88 3.5.5 Weiterbildungsinhalte und Lernziele 91 3.5.6 Fazit 92 3.6 Vergleich Fachbereiche: Neurochirurgie 92 3.6.1 Weiterbildungstitel 92 3.6.2 Versorgungsfunktion 93 3.6.3 Dauer 94 3.6.4 Aufbau und Gliederung 95 3.6.5 Weiterbildungsinhalte und Lernziele 98 3.6.6 Fazit 98 4 Synthese 100 4.1 Versorgungssysteme im Vergleich 100 4.2 Medizinstudium im Vergleich 100 4.3 Strukturen der ärztlichen Weiterbildung im Vergleich 101 4.4 Inhalte der Weiterbildung und Versorgungsfunktion 103 4.5 Fachlich eigenverantwortliche Tätigkeit 104 4.6 Dauer 105 5 Literaturverzeichnis 107 5.1 Allgemein / länderübergreifend 107 5.2 Schweiz 107 5.3 Deutschland 108 5.4 USA 110 5.5 Kanada 113 5.6 UK 116 5.7 Norwegen 118 6 Abkürzungsverzeichnis 120 Anhang: Interviewpartner/innen 121 II Lesehinweis Eilige Leserinnen und Leser finden die wichtigsten Aussagen und Ergebnisse der Studie in den folgenden Abschnitten und Kapiteln: ■ Zusammenfassung auf Seite IV ■ Vergleichende Zusammenfassung der Länderporträts (Kapitel 2.7) ■ Fazits zum Vergleich der Bildungswege und Kompetenzen in der Hausarztmedizin (Kapitel 3.3.6), Gynäkologie und Geburtshilfe (Kapitel 3.4.6), Hals-Nasen-Ohrenmedizin (Kapitel 3.5.6) und Neurochirurgie (Kapitel 3.6.6) ■ Synthese des Gesamtberichts: Kapitel 4 III Zusammenfassung Zusammenfassung wählt: Hausarztmedizin, Gynäkologie und Ge- burtshilfe, Otorhinolaryngologie und Neurochi- rurgie. Während die Hausarztmedizin und teil- Einleitung weise auch die Gynäkologie bzw. Geburtshilfe In der Schweiz wird seit einiger Zeit über mög- der Grundversorgung zuzurechnen sind, han- liche Reformen der ärztlichen Aus- und Wei- delt es sich bei den beiden anderen Fachge- terbildung diskutiert. Im Zentrum dieser Dis- bieten um stark spezialisierte chirurgische kussionen stehen vor allem zwei Punkte: Zum Disziplinen. einen geht es darum, inwieweit die vielfältigen Als Vergleichsländer wurden Deutschland, Herausforderungen und Entwicklungen im Norwegen, das Vereinigte Königreich, die USA Gesundheitswesen (mehr ältere, chronisch und Kanada bestimmt. Deren Versorgungs- kranke und multimorbide Patient/innen, wach- systeme unterschieden sich insofern markant, sende Bedeutung interdisziplinärer/interprofes- als drei Länder über ein Gatekeeping-System sioneller Zusammenarbeit, technologischer verfügen (d.h. Patient/innen müssen zunächst Fortschritt) nach Anpassungen in den Bil- zwingend ihren Hausarzt oder Hausärztin kon- dungsstrukturen und -inhalten verlangen. Wie sultieren, der oder die sie bei Bedarf überweist muss die ärztliche Aus- und Weiterbildung und ihren Weg innerhalb des Versorgungssys- beschaffen sein, damit auch in Zukunft eine tems koordiniert). In diesen Ländern sind ausreichende Gesundheitsversorgung der Hausärzt/innen häufig in Gruppenpraxen tätig Bevölkerung gewährleistet ist? und die interprofessionelle Zusammenarbeit ist Zum anderen stellt sich die Frage nach der vergleichsweise weit fortgeschritten. Unter- angemessenen Dauer der ärztlichen Aus- schiede bestehen auch im Verhältnis von am- und Weiterbildung. Mit Blick auf Beispiele bulantem und stationärem Sektor: So sind aus dem Ausland wird teilweise angemahnt, diese Bereiche im UK traditionellerweise sehr dass diese in der Schweiz deutlich zu lange stark getrennt und findet die spezialisierte Ver- ausfalle. Dass der Facharzttitel im Durch- sorgung fast ausschliesslich im Spital statt. schnitt erst mit 37 Jahren erworben werde, Das Gegenmodell bilden die USA, in denen erschwere vor allem Frauen die Laufbahnpla- die meisten Spezialist/innen in eigener Praxis nung und lasse vermuten, dass die ärztliche tätig sind und mit einem oder mehreren Spitä- Bildung wenig effizient sei. lern Vereinbarungen als Belegärzt/innen ab- Angesichts dessen hat das Bundesamt für schliessen. Gesundheit eine Studie in Auftrag gegeben, Die Studie beruht auf einer umfassenden Do- welche die ärztlichen Bildungswege in der kumentenanalyse (Weiterbildungsprogram- Schweiz mit anderen Ländern vergleicht. me, Lernzielkataloge, administrative Unterla- Der Ländervergleich soll zum einen deskriptiv gen, Forschungsberichte) und zwölf leitfaden- darlegen, worin sich die Bildungswege unter- gestützten Experteninterviews mit Fachper- scheiden und welche Massnahmen und Re- sonen aus den Vergleichsländern. Sie kon- formprojekte andere Staaten ergreifen, um die zentriert sich somit zur Hauptsache auf einen demografischen und technischen Herausforde- Vergleich der ärztlichen Bildungswege, wie sie rungen in der Gesundheitsversorgung zu be- in den einschlägigen Normen der ausgewähl- wältigen. Zum anderen soll geprüft werden, ten Staaten und Fachgebiete definiert sind. Mit inwieweit sich Unterschiede in Bildungsinhal- den verwendeten Methoden lassen sich nur ten und -dauer darauf zurückführen lassen, begrenzte Aussagen darüber treffen, welches dass Ärzt/innen in den betreffenden Ländern die tatsächlichen Kompetenzen sind, über unterschiedliche Funktionen innerhalb des welche Ärzt/innen am Ende der Weiterbildung Versorgungssystems einnehmen. Dahinter verfügen. Zu diesem Zweck wären empirische steht das Anliegen, ausländische Modelle nicht Assessments bei grösseren Stichproben von unbesehen auf die Schweiz zu übertragen, Fachärzt/innen mit neu erworbenem Weiterbil- sondern die Besonderheiten der hiesigen Ver- dungstitel notwendig. sorgungslandschaft in Rechnung zu stellen. Inwieweit unterscheiden sich nun die ärztlichen Die Studie ist ausdrücklich als Bestandsauf- Bildungswege in diesen sechs Ländern? Und nahme und Auslegeordnung konzipiert. Sie in welchem Ausmass lassen sich allfällige nimmt keine Bewertung der ärztlichen Aus- Unterschiede darauf zurückführen, dass Haus- und Weiterbildung in der Schweiz vor und ver- ärzt/innen, Gynäkolog/innen, Fachärzt/innen zichtet konsequenterweise auf entsprechende für ORL oder Neurochirurg/innen in den betref- Reformvorschläge. fenden Ländern unterschiedliche Versorgungs- Die ärztliche Weiterbildung ist stets auf einen funktionen ausüben? Wir schildern zunächst spezifischen Facharzttitel bezogen. Für den deskriptiv die Unterschiede im Medizinstudium Vergleich wurden vier Fachgebiete ausge- und den Strukturen der ärztlichen Weiterbil- dung. Danach werden mögliche Zusammen- IV Zusammenfassung hänge zwischen Weiterbildungsinhalten und und in den USA sind die massgeblichen Kom- Bildungsdauer einerseits und der Versor- petenzen zum Normenerlass und zur Akkredi- gungsfunktion