Landeshauptstadt Magdeburg Stadtplanungsamt Magdeburg
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Landeshauptstadt Magdeburg Stadtplanungsamt Magdeburg Workshop • Kaiserpfalz • Stadtplanungsamt Magdeburg Reinhard Adler Christa Anger Birgit Arend Heidrun Bartel Roswitha Baumgart Monika Bohnert Klaus Danneberg Renate Dilz Wilma Ebeling Klaus Eschke Jutta Fittkau Hannelore Friedrich Peter Görke Hans Gottschalk Margott Gottschalk Gabriele Grickscheit Andrea Hartkopf Hans Heinecke Anette Heinicke Sabine HLous Heinrich Höltje Wilfried Hoffmann Wolfgang Jäger Heinz Karl Christa Kinkeldey Dr. Karin Kirsch Hannelore Kirstein Jutta Klose Helga Körner Brigitte Koch Peter Kremer Christa Kummer Thomas Lemm Marlies Lochau Konrad Meng Helmut Menzel Angelika Meyer Heike Moreth Bernd Niebur Doris Nikoll Corina Nürnberg Heinz-Joachim Olbricht Dr. Carola Perlich Dr. Eckhart Peters Liane Radike Karin Richter Dirk Rock Karin Schadenberg Jutta Scheibe Hannelore Schettler Günter Schöne Monika Schubert Helga Schröter Klaus Schulz Achim Schulze Hannelore Seeger Rudi Sendt Siegrid Szabö Heike Thomale Judith Ulbricht Wolfgang Warnke Rolf Weinreich Astrid Wende Umschlag gedruckt auf chlorfreiem gebleichtem Papier Gedruckt auf Recycling-Papier Workshop • Kaiserpfalz • 1 Landeshauptstadt Magdeburg Stadtplanungsamt Magdeburg Workshop • Kaiserpfalz • 2 Inhalt Seiten Vorwort des Oberbürgermeisters 3 Zur Einleitung - Heinz-Karl Prottengeier 4 - Karin Kirsch 8 Teilnehmer des Workshops „Kaiserpfalz" Beiträge und Statements der Teilnehmer - Hans-Joachim Mrusek 10-14 - Hans-Jürgen Brachmann 15-18 - Thomas Weber 19-22 - ArnoldWolff 25-26 - Ernst Schubert 28 - GotthardVoss 29-30 - Friedrich Möbius 30 - Cord Meckseper 31 - Heinz Gerling 33 - Reginald Richter 35-36 - Volker Gerlach 37-38 - UlrichKallmeyer 39-40 - Christian Antz 41-43 Das Ergebnis des Workshops „Kaiserpfalz" Auszug aus dem Protokoll - Eckhart Wilhelm Peters 44-52 Workshop • Kaiserpfalz • 3 Vorwort des Oberbürgermeisters der Stadt Magdeburg Mit der Broschüre über den Workshop „Kaiserpfalz" liegt eine Dokumentation vor, in der wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse über die Pfalz Kaiser Ottos I. und künstlerische Vorstellungen über die Visualisierung einer vergangenen Zeitepoche und eines versunkenen Bauwerks zusammengefaßt sind. Möglich wurde diese Gegenüberstellung, weil im September 1993 Wissenschaftler, Archäologen, Denkmalpfleger, Museologen, Historiker und Kunstwissenschaftler mit Künstlern, Bildhauern, Architekten, Musikern und Theaterpraktikern zusammenkamen, um in einem eintägigen Workshop ihre Auffassungen darzulegen. Auf diese, vielleicht etwas ungewöhnliche Art und Weise ist ein beachtlicher Fundus an Fakten, Meinungen und Ideen zusammengetragen worden, der den Inhalt der vorliegenden Broschüre bildet. Ich bin der Auffassung, daß dieser Workshop ein notwendiger Schritt auf dem Weg zu einer sorgfältig vorbereiteten Darstellung eines für die Stadt Magdeburg wichtigen historischen Faktums war und wünsche mir am Ende dieses Weges eine konkrete Lösung, die sowohl den hohen Ansprüchen der Wissenschaftler nach Korrektheit der Aussage wie auch dem Wunsch nach einem emotionalen Umgang mit der Geschichte in gleichem Maße gerecht wird. Dr. Polte Oberbürgermeister 4 In einer Zeit verstärkter Rückbesinnung auf die Werte der Vergangenheit ist es nicht verwunderlich, daß auch die Zeit der ersten Blüte der Stadt wieder zunehmendes Interesse findet. Verständlich ist der Wunsch, mehr zu erfahren über das Magdeburg der Ottonenära, vor allem aber über den „versunkenen" Kaiserpalast. Als in jüngster Zeit der Landtag und oberste Landesbehörden von Sachsen-Anhalt die Barockgebäude am Domplatz bezogen, als der Domplatz zum Mittelpunkt der „Straße der Romanik" erklärt wurde, da wuchs auch der Wunsch, der bedeutsamen Geschichte dieses Ortes Rechnung zu tragen. Mit dem städtebaulichen Ideenwettbewerb „Domplatz Magdeburg" wurde zum einen das Ziel verfolgt, Vorschläge für eine angemessene städtebauliche Gestaltung des Domplatzes und seiner Umgebung zu erlangen, zum anderen erhoffte sich die Stadt Magdeburg als Auslober des Wettbewerbes Anregungen für die Darstellung der für die Stadtentwicklung so wesentlichen Tatbestände aus der nunmehr über 1000 Jahre zurückliegenden Einleitende Bemerkungen Regierungszeit Otto des Großen, also auch Vorschläge für die Visualisierung der Kaiserpfalz. Der Wettbewerb Die Identität einer Stadt wird ganz wesentlich aus den offenbarte unterschiedliche Standpunkte zur geschichtlichen Wurzeln der Stadtentwicklung gespeist. Darstellung von Geschichte am Ort ihres Geschehens, Für die Stadt Magdeburg reicht eine dieser Wurzeln in das Preisgericht bekannte sich zu keinem der die Zeit zurück, in der die deutsche Nation sich angebotenen Lösungsansätze. herausbildete, reicht zurück in die Zeit der ersten deutschen Könige und Kaiser. Um die Aufgabe ein Stück weit ihrer Lösung näher zu bringen, wurde ein Workshop durchgeführt, der sich Otto der Große machte Magdeburg seiner ersten ausschließlich dem Thema „Kaiserpfalz" widmete und Gemahlin, Editha, zur Morgengabe, gründete das dieses so weit aufgearbeitet hat, daß dessen Bistum Magdeburg, ließ den Dom und eine Kaiserpfalz Realisierung lediglich noch eine Detailarbeit fordert und bauen. Magdeburg gehörte zweifellos zu seinen natürlich ein gutes Stück Geld kosten wird, das derzeit bevorzugten Aufenthaltsorten, denn es sind mehr als städtischerseits nicht zur Verfügung steht. 20 Aufenthalte in dieser Stadt nachgewiesen. Das Ensemble Dom/Kaiserpalast muß zu den Jedoch bleibt immer noch Hoffnung auf großzügige eindruckvollsten Bauwerken des frühen Mittelalters auf Sponsoren und einschlägige Förderprogramme. Auch deutschem Boden gehört haben. Bürgerinitiativen, Vereinen und Gesellschaften sei die Ausführung der visualisierten Form der Kaiserpfalz Der ottonische Dom brannte im Jahre 1207 nieder. nahegelegt. Die Zeit ist reif dafür. Wann und wodurch der Kaiserpalast zugrunde gegangen ist, weiß bis heute niemand zu sagen. Heinz-Karl Prottengeier Jahrhundertelang blieben seine Spuren unter dem Baudezernent Domplatz verborgen. Erst seit den Grabungen von Ernst Nickel in den 60er Jahren dieses Jahrhunderts kennt man seine Lage, kann man sich eine Vorstellung von seiner Größe und seinen räumlichen Beziehungen zum frühmittelalterlichen Dom machen. Workshop • Kaiserpfalz • 5 Die Kaiserpfalz im städtebaulichen Barockplatzes bis zur Überbauung des Pfalzstandortes Ideenwettbewerb „Domplatz Magdeburg" reicht. Im Folgenden eine themenbezogene Analyse der acht Entwürfe. Ganz offensichtlich stand das Thema „Kaiserpfalz" für keinen der acht eingeladenen Teilnehmer am Im Entwurf des 1. Preisträgers, Prof. O. M. Ungers städtebaulichen Ideenwettbewerb „Domplatz Abb. 1, erscheint der Domplatz unverändert in der seit Magdeburg" im Mittelpunkt der Bemühungen. dem Barock feststehenden Form, eingefaßt von einer Das Preisgericht formulierte gar „für die Doppelreihe von Bäumen, die eine maßstäblich Veranschaulichung der Ottonischen Kaiserpfalz hat der gestaltete Platzfläche umschließen. Auf den Standort Wettbewerb keine Lösungen erbracht". Dessen der Kaiserpfalz wird nicht Bezug genommen. Auf der ungeachtet erscheint es doch lohnend, die acht Westseite des Platzes wird neben einem Hotel auch ein Wettbewerbsarbeiten auf ihre Aussagen zur Kaiserpfalz Museum vorgeschlagen, daß sich nach der Auffassung hin zu untersuchen. Dabei offenbart sich im Prinzip das des Entwurfsverfassers „der Dokumentation der gesamte Spektrum denkbarer Lösungsansätze, Geschichte des Dombezirkes und seiner kulturellen das von der unveränderten Übernahme des Bedeutung" widmen könnte. Abb. 1 6 Der Verfasser des mit dem 2. Preis ausgezeichneten Auffassung wie folgt: „Durch Sichtbarmachung der Entwurfes Abb. 2, Uwe Graul, wahrt ebenfalls die Umrisse der alten Kaiserpfalz mittels Mosaik, übernommene Platzform mit der Einfassung durch zwei Rekonstruktion einer kleinen Ecke des aufgehenden Baumreihen. Im Bodenbelag des Platzes macht er den Mauerwerks und Ausgrabung eines Abschnittes der ergrabenen Teil des Kaiserpalastes als Grundmauern innerhalb eines Museumspavillons, soll Grundrißnachzeichnung sichtbar (ohne die Baumreihen ein weiterer interessanter Zielpunkt für die Stadt und die dabei zu unterbrechen). Darüberhinaus schlägt er vor, „Straße der Romanik" geschaffen werden. Der gläserne das Haus Domplatz 1 als „Museum Ottonische Pavillon soll ein Museum über die Rolle der Kaiserpfalz" zu nutzen. Kaiserpfalzen aufnehmen. Dabei wurde bewußt eine sehr einfache, sich unterordnende Form gewählt. Abb. 3 Die Autoren des 3. Preises, Johannes Schroth, Lydia Schulze und Burkhard Wöbke beschreiben ihre Der Entwurf der Architekten Bahlo-Köhnke-Stosberg & Abb. 2 Abb. 4 Abb. 3 Partner (Ankauf) respektiert die historische Fassung des Platzes, sieht jedoch eine Absenkung der Platzmitte vor, so daß eine „Kaiserpfalzbastion" entstehen kann. Die Autoren stellen sich diese Bastion gleichsam als „Bühne öffentlichen Lebens" vor, für das die abgesenkte Platzfläche neue Nutzungs- und Aufenthaltsqualitäten bieten könnte. Abb. 4 Sehr große Bedeutung mißt der Architekt Hans-Dieter Schaal (Ankauf) der Gestaltung des Platzes bei. Abb. 5 Er öffnet und orientiert nicht nur die Neubebauung zwischen Domplatz und Breitem Weg auf den Domplatz, sondern nutzt den Domplatz selbst als Ort einer Inszenierung. In seinem Erläuterungsbericht schreibt der Verfasser: „Der Domplatz selbst wird in seiner bestehenden originellen Trapezform belassen. Ein neuer Natursteinbelag wäre notwendig, um der Platzfläche mehr Qualität zu geben. Die Stadtgeschichte wird in drei verschieden großen Kreislöchern sichtbar. In der größten Öffnung, in Domnähe, sieht man