Trolleybusverlängerung Bis Zur Mall of Switzerland in Ebikon Und Bau Eines Bushubs Ebikon
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Botschaft des Regierungsrates an den Kantonsrat 5. September 2017 B 99 Trolleybusverlängerung bis zur Mall of Switzerland in Ebikon und Bau eines Bushubs Ebikon Entwürfe zweier Dekrete über Sonderkredite Zusammenfassung Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat, für die Verlängerung der Trolleybuslinie 1 nach Ebikon (Maihof – Bushub Ebikon – Mall of Switzerland) einen Sonderkredit von 14,5 Millionen Franken zu bewilligen. Gleichzeitig beantragt er dem Kantonsrat einen Sonderkredit von 11,875 Millionen Franken für den Bau eines Bushubs Ebikon beim Bahnhof Ebikon zur optimalen Verknüpfung der regionalen Buslinien, des städtischen Nahverkehrs und der neuen Tangentialverbindungen untereinander sowie mit der S-Bahn nach Luzern und Zug. Die Region Luzern Ost mit dem Zentrum Ebikon ist ein bedeutender Entwicklungs- schwerpunkt im Kanton Luzern. Bereits heute stossen aber zahlreiche Strassen- abschnitte im Rontal an ihre Kapazitätsgrenzen, was zu Staus und Verlustzeiten für den öffentlichen und den übrigen motorisierten Verkehr führt. Mit der prognostizierten Siedlungs- und Verkehrszunahme von über 30 Prozent wird sich die Situation noch verschärfen. Die Mobilität für Fussgängerinnen und Fussgänger, Velos, den öffent- lichen Verkehr und den motorisierten Individualverkehr muss aber auch in Zukunft gewährleistet sein. Sowohl die Verlängerung der Trolleybuslinie 1 bis zur Mall of Switzerland als auch der Bushub Ebikon dienen der Optimierung des Gesamtverkehrs im Rontal. Auf der verlängerten Trolleybuslinie 1 vom Maihof bis nach Ebikon zur Mall of Switzerland sollen Doppelgelenktrolleybusse im RBus-Standard mit einer grösseren Kapazität eingesetzt werden, was aufgrund der steigenden öV-Nachfrage zwischen Ebikon und Luzern notwendig ist. Der Kantonsrat hat im Jahr 2014 mit dem Pla- nungsbericht über die mittel- und langfristige Entwicklung des Angebots für den öffentlichen Personenverkehr 2014 bis 2017 in zustimmendem Sinn zur Kenntnis genommen, dass die steigende öV-Nachfrage im Rontal nur mit der Trolleybus- verlängerung effektiv und effizient bewältigt werden kann. Die Trolleybusverlängerung misst hin und zurück rund 10 Kilometer, die Kosten betragen 14,5 Millionen Franken. Dazu gehören Infrastrukturmassnahmen wie die Fahrleitungsanlage und zwei neue Gleichrichterstationen. Der Bahnhof Ebikon soll zu einem leistungsfähigen Umsteigeknoten (Hub) im öffent- lichen Verkehr werden. An diesem Hub soll zwischen Regionalbussen und Bus- Hauptlinien (Richtung Luzern) sowie auf die S-Bahn umgestiegen werden können. Die S-Bahn und die Buslinien werden möglichst direkt, attraktiv, behindertengerecht und sicher verknüpft. Projektverantwortliche ist die Gemeinde Ebikon. Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf 11,875 Millionen Franken. 2 Der Regierungsrat des Kantons Luzern an den Kantonsrat Sehr geehrte Frau Präsidentin Sehr geehrte Damen und Herren Wir unterbreiten Ihnen mit dieser Botschaft den Entwurf eines Dekrets über einen Sonderkredit für die Verlängerung der Trolleybusfahrleitung von Luzern Maihof bis zur Mall of Switzerland in Ebikon sowie den Entwurf eines Dekrets über einen Sonder- kredit für den Bau des Bushubs Ebikon. Die Trolleybusverlängerung nach Ebikon und der Bau des Bushubs Ebikon lassen sich unabhängig voneinander realisieren, weshalb wir Ihrem Rat dafür zwei separate Dekrete unterbreiten. Die beiden Projekte sind jedoch aufeinander abgestimmt und entfalten ihre optimale Wirkung nur gemeinsam. Daher ist geplant, sie – soweit mög- lich – zusammen zu realisieren. Sollte eines der beiden Projekte aufgrund äusserer Umstände nicht oder erst verzögert umgesetzt werden können, so soll das andere Projekt dennoch verwirklicht werden, da beide Projekte auch einzeln zu einer wesent- lichen Verbesserung des öV-Angebots und zu einer entsprechenden Entlastung der Strasse beitragen. 1 Entwicklungsschwerpunkt Luzern Ost Die Region Luzern Ost mit dem Zentrum Ebikon ist ein bedeutender Entwicklungs- schwerpunkt im Kanton Luzern und eine wichtige Achse zwischen den Wirtschafts- räumen Luzern und Zürich. Eine zukunftsfähige Mobilität für Fussgängerinnen und Fussgänger, Velos, den öffentlichen Verkehr (öV) und den motorisierten Individual- verkehr (MIV) ist unabdingbar. Wegen der Verkehrszunahme in den letzten Jahren stossen während der Spitzen- zeiten sowohl die Autobahn als auch die Kantonsstrassen immer öfter an ihre Kapa- zitätsgrenzen. Gemäss Prognosen erhöht sich die Einwohnerzahl im Gebiet Luzern Ost von rund 29 700 (2015) auf 38 700 (2030). Dies entspricht einer Einwohner- zunahme von 30 Prozent. Die Anzahl Arbeitsplätze dürfte von rund 16 000 (2015) auf 21 800 (2030) anwachsen, was einer Zunahme von rund 35 Prozent entspricht. Pro- portional dazu werden die Verkehrsnachfrage und der Druck auf das Verkehrssystem wachsen. Das Gebiet Luzern Ost weist bereits heute eine hohe Qualität bei der öV-Er- schliessung und eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage auf den Buslinien im Ron- tal auf. Zu den Spitzenzeiten erreichen die Busse zunehmend ihre Kapazitätsgrenzen. Infolge der beschränkten Kapazität des Strassennetzes muss die zukünftige Mobilität verstärkt über den öV und den Langsamverkehr abgewickelt werden. 2 Trolleybusverlängerung bis zur Mall of Switzerland 2.1 Ausgangslage Die Agglomeration Luzern hat sich laufend ausgedehnt und ist zu einem kompakten Siedlungsraum zusammengewachsen. Das Trolleybusnetz als Rückgrat des städti- schen Feinverteilungssystems endet oft an der Stadtgrenze (z. B. im Maihof). In zahl- reichen Hauptkorridoren muss die Transportkapazität wegen der laufend steigenden Nachfrage erhöht werden. Mit elektrisch angetriebenen langen Doppelgelenktrolley- bussen können die Kapazitäten entsprechend ausgebaut werden. In den Korridoren nach Kriens, Ebikon (Rontal), Emmen und mittelfristig auch im Korridor nach Littau stösst das derzeitige Bussystem an seine Kapazitätsgrenzen. Im Rontal und in Littau verkehren derzeit Dieselbusse, deren Angebot laufend ver- dichtet werden muss. Dies erhöht die Zahl der Busse, die im Innenstadtbereich alle auf einer Achse fahren und dort zur Verkehrsüberlastung beitragen. Da diese Linien wegen der anderen Antriebsart nicht mit den Trolleybus-Ästen verknüpft werden können, enden diese Radiallinien am Bahnhof Luzern. Die Siedlungsentwicklung be- ziehungsweise die in Zukunft angestrebte Rolle des öffentlichen Verkehrs verschärft die Situation zusätzlich. Im Planungsbericht über die mittel- und langfristige Entwicklung des Angebots für den öffentlichen Personenverkehr 2014 bis 2017 (öV-Bericht 2014 bis 2017; vgl. B 93 vom 12. November 2013; in: Verhandlungen des Kantonsrates 2014, S. 468) wurde das RBus-System verankert. Das RBus-System ist ein erhöhter Standard für Doppelgelenktrolleybuslinien, das den Fahrgästen beinahe die Vorteile eines Tram- 3 systems bietet. Durch den Ausbau des Angebots, des Rollmaterials, der Infrastruktur und des Marketings soll das RBus-System bis 2025 schrittweise und koordiniert zu einem optimalen Nahverkehrssystem für die Agglomeration Luzern ausgebaut werden. Die Verlängerung der Trolleybuslinie 1 von Luzern Maihof bis nach Ebikon ist im öV-Bericht 2014 bis 2017 als Massnahme verankert. Auf der verlängerten Linie 1 sollen danach die Doppelgelenktrolleybusse in einer ersten Etappe von Kriens-Ober- nau bis Ebikon Bahnhof zum Einsatz kommen. In einer zweiten Etappe ist gemäss öV-Bericht 2014 bis 2017 die Verlängerung bis zur Mall of Switzerland (Einkaufs- zentrum mit Parkhaus und entsprechenden Infrastrukturanlagen) geplant. Ihr Rat hat den öV-Bericht 2014 bis 2017 am 31. März 2014 zustimmend zur Kenntnis ge- nommen. Die Realisierung der Trolleybusverlängerung bis nach Ebikon ist zudem eine Massnahme aus dem Agglomerationsprogramm Luzern. Im Agglomerationsprogramm Luzern der 2. Generation (AP LU 2G), das unser Rat am 5. Juni 2012 beschlossen hat, ist die Verlängerung der Linie 1 ab Maihof bis Ebikon Bahnhof (1. Etappe) mit der Verlängerungsmöglichkeit bis Ebikon Schindler (entspricht heute der Mall of Switzerland) als A-Massnahme öV-7.1 enthalten. Im Agglomerationsprogramm Lu- zern der 3. Generation (AP LU 3G), das unser Rat am 6. Dezember 2016 beschlossen hat, ist die zweite Etappe «Verlängerung Linie 1 Bahnhof Ebikon bis Mall of Switzer- land» als A-Massnahme öV-7.3-3A aufgeführt. 2.2 Planung Im Jahr 2009 wurde mit dem damaligen Zweckverband für den öffentlichen Agglo- merationsverkehr Luzern ein neues Angebotskonzept für die Buslinien im Rontal erarbeitet, da sich in diesem Entwicklungsgebiet wichtige Randbedingungen für das öV-Angebot geändert hatten (öV-Optimierung Luzern–Rontal, Januar 2010). Darin wurde unter anderem die Verlängerung der Trolleybuslinie 1 ins Rontal als zielfüh- rend empfohlen. Aus finanziellen und betrieblichen Gründen wurde 2012 die Trolleybusverlänge- rung der Linie 1 ins Rontal von der Dienststelle Verkehr und Infrastruktur (vif) kritisch überprüft. Mit einer Vertiefungsstudie hinsichtlich des Angebotskonzeptes zur öV-Optimierung Luzern–Rontal wurden Alternativen dazu gesucht und analy- siert (Vertiefung Variantenstudium, Juni 2012). Verschiedene Varianten wurden er- arbeitet und auf ihre Machbarkeit hin geprüft. Aufgrund der Bewertung und des Ver- gleichs der Varianten konnte die Verlängerung der Trolleybuslinie 1 ins Rontal – ge- rade auch unter Berücksichtigung der schon bestehenden Elektrifizierung zwischen Kriens-Obernau und Maihof – als beste Lösung bestätigt werden. Die Bauherrschaft und die Projektleitung für das Projekt Trolleybusverlängerung übernimmt die Verkehrsbetriebe Luzern AG (VBL). Die Abstimmung mit dem Pro-