Sektion Arosa Schweizer Alpen-Club SAC Schweizer Club Alpin Suisse Club Alpino Svizzero Alpen-Club SAC Club Alpin Svizzer 100 Jahre Vereinsgeschichte der Sektion

1 Inhalts- verzeichnis

Vorwort des Naturschutz 2 Verfassers 34 Vereinsgeschichte Vortragswesen 5 der Sektion 35 Die ersten Jahre Und dann noch das 6 der ­Sektion Arosa 36

9 Bibliothek 39 Die Ramozhütte

10 Klublokal 44 Jugendorganisation (JO)

Rettungsstation – Rettungs­ Tourenwesen 11 48 kolonne – Rettungsdienst Interview mit drei Ausblick 30 Clubmitgliedern­ 53 Vorwort des Verfassers

Hanspeter Pitschi Autor ur Vorbereitung dieser­ Festschrift Die initiativen Einwohner hatten das Elektrizitäts- und zwar als touristische Dienstleistung. Auch das Zi habe ich Hunderte von Protokollen werk gebaut, den Bau der Chur-Arosa-Bahn ini- Bergführerwesen hatte im Gebirgskurort­ Arosa und auch viele Jahres­berichte gelesen. Die tiiert, Sanatorien, Hotels und Pensionen errichtet ­einen höheren Stellenwert als in der Stadt Chur, und betrieben. 1885 war der Kur- und Verkehrs­ da wollte man als Touristiker mitreden. Den Natur­ Fülle an Informationen kann unmöglich verein gegründet worden. Seine Aufgabe bestand schutz als wichtiges Anliegen des SAC wollte man in dieser kleinen Festschrift Platz finden. in den ersten Jahren darin, den Kurgästen Wander­ vor Ort angehen. Aber schlussendlich gab für die Das Vereins­leben nach der Gründung wege zur Verfügung zu stellen. Die erste Anschaf- Gründung der Sektion doch die persönliche Berg- hat sich beim Lesen aber belebt, und mich fung war deshalb ein Pickel und eine Schaufel. begeisterung den entscheidenden Impuls. haben der Pioniergeist,­ die Leidenschaft Der Verein sorgte dafür, dass die Poststrasse von für die ­Berge und die Liebe zur Natur Langwies nach Arosa gebaut wurde, und er war im Allen voran soll hier der Gründungspräsident sehr beein­druckt. Den ­Vereinssatzungen Dorf auch für die Schneeräumung verantwortlich. Dr. Fritz Lichtenhahn erwähnt sein. Er war nicht nur während der ersten 13 Jahre der Präsident wurde akribisch Folge geleistet. Die Entwicklung des Kurortes verlangte nach der Sektion; er führte auch alle auswärtigen Hoch­ Fachleuten in der Baubranche, in der Hotellerie touren der Sektion. Er muss also für damalige Als im Jahr 1863 der Schweizerische Alpen-Club und vor allem auch nach medizinischem Personal Verhältnisse ein ausgezeichneter Bergsteiger mit und im gleichen Jahr die Sektion Rätia gegründet für die Sanatorien. Es kamen Baufachleute, aber umfassenden Kenntnissen gewesen sein. wurden, war Arosa ein vom Aussterben bedrohtes auch Ärzte und andere Akademiker. Diese Leute Bergdorf mit 52 Einwohnern, und das Schanfigg ­hatten, dem Zeitgeist entsprechend, Interesse an Es wäre nun verlockend, weiteren Mitgliedern der und Arosa gehörten zum Territorium der Sektion der Natur und besonders an der Bergwelt. Viele Sektion ein Denkmal zu setzen. Als Verfasser werde Rätia. Diese war auch für die Bergrettungen zu- ­waren bereits Mitglied einer SAC-Sektion. ich aber dieser Verlockung möglichst widerstehen. ständig und unterhielt in Arosa eine Rettungs­ Ich werde mich auf drei Themen beschränken, station. Im Ramoz plante sie zudem eine Hütte, In den Kriegsjahren kam bei ihnen aber ­immer mehr nämlich auf die Vereinschronik, in welcher natür- ­welche aber nicht gebaut wurde. die Idee auf, eine eigene Sektion in ihrer­ neuen lich die Funktionäre erwähnt werden, auf die Ge- Heimat zu gründen. Sie wollten die Kameradschaft­ schichte der Ramozhütte sowie auf die Jugend­ Im Gründungsjahr der Sektion Arosa, 1916, hatte mit Gleichgesinnten vor Ort pflegen, wahrschein- organisation und das Rettungswesen. sich im hintersten Schanfigg aus dem kleinen Berg­ lich auch deshalb, weil das Ausbleiben der auslän- bauerndorf Erosen der namhafte Kurort Arosa mit dischen Gäste während des Krieges ihnen mehr Freundliche Grüsse Bahnanschluss entwickelt. Er zählte ­nahezu 2000 Freizeit bescherte. Es gab aber auch sehr prakti- Einwohner. Die meisten von ihnen waren zugezo- sche Gründe für die Gründung: Die SAC-Biblio­thek gen, und viele hatten ihren Wohn- und Arbeitsort konnte in der Nähe eingerichtet werden. Die Berg­ aus Liebe zu den Bergen hierher verlegt. rettung wollte man selbst an die Hand nehmen,­ Hanspeter Pitschi

2 3 Vereinsgeschichte der Sektion

Liebe SAC-lerinnen, liebe SAC-ler

Auf den ersten Blick mag es überraschen, dass die Sektion Arosa «erst» ihren hundertsten Geburtstag feiern kann, während der SAC bereits über 150 Jahre auf dem Buckel hat. Betrachtet man jedoch die Geschichte des Ortes Arosa, wird vieles verständlicher. Im Gründungsjahr des SAC (1863) war Arosa gerade mal seit zwölf Jahren eine eigene Gemeinde, wies nur gut 50 Einwohner auf und besass kaum Zukunftsperspektiven. Ein halbes Jahrhundert später sah hier alles anders aus. Dank des Tourismus wohnten etwa 2000 Menschen im Ort, und es gab ­Hotels, Sanatorien, ein EW und einen Skiclub. Und es kam das Bedürfnis auf, eine eigene Sektion zu gründen, was dann am 16. Juli 1916 im Hotel «Merkur» auch geschah. Aber auch in den letzten 100 Jahren ist viel geschehen. Während die Hauptaufgaben die Gleichen geblieben sind, haben sich die Rahmen­ bedingungen stark geändert. Das zeigt sich nur schon beim Auf­ nahme­verfahren. Früher brauchte es noch zwei «Götti», heute nur noch einen Mausklick auf dem PC. Aber auch in Zukunft wird sich der SAC den Veränderungen stellen müssen, welche in unserer Gesellschaft stattfinden. Allen Mitgliedern, die zum guten Gelingen der Feierlichkeiten ­beitragen, danke ich von ganzem Herzen für ihren Einsatz. Und der ganzen Sektion wünsche ich ein unvergessliches Jubiläumsjahr.

Der Präsident Jann Hatz

4 5 Die ersten Jahre der Sektion Arosa

m 6. Juli 1916 trafen sich die Bergfreunde geregelt. Der Jahresbeitrag betrug Fr. 5.–, das Ein- A von Arosa auf Initiative von Herrn Dr. Fritz trittsgeld Fr. 5.–, und der Bezug des Jahrbuches Lichtenhahn. Sie beschlossen, eine Aroser Sek- kostete Fr. 6.–. Nach der Genehmigung der Statu- tion des SAC zu gründen, und beauftragten Fritz ten wurde der Vorstand gewählt. Lichten­hahn, alle nötigen Vorarbeiten zu leisten. Er sollte ein Gesuch ans «Central Comité» richten Präsident: Dr. Fritz Lichtenhahn und ­Statuten entwerfen. Vizepräsident: Dr. Otto Amrein Kassier: A. Schelling 1 Der erste Präsident, Dr. Fritz Lichtenhahn Bereits am 16. Juli konnte der Beauftragte zur Aktuar: Henry d’Ivernois Gründungsversammlung ins Hotel «Merkur» einla- Beisitzer: Alfons Rocco den. Er hatte in dieser Zeit brieflich das CC sowie Funktion unbekannt: Steiner die Sektion Rätia kontaktiert und die Statuten ent- worfen. Sowohl das CC als auch die Sektion Rätia­ Die erste Klubtour wurde auf den 6. August festge- genehmigten die Gründung der Sektion Arosa. legt und hatte als Ziel den Gipfel des Erzhorns. Am 3. August war bereits die erste Vorstandssitzung­ Der erste Paragraf der Statuten lautete: «Die Sek- fällig. Es wurde festgestellt, dass es in Arosa kein tion Arosa des SAC gründet sich auf die Über­ geeignetes Klublokal gab. Deshalb wollte man in lieferungen des Gesamtclubs und verfolgt seine der Zukunft die Versammlungen je nach Bedarf in in den Centralstatuten genannten Ziele durch verschiedenen Lokalitäten ab­halten. Im Weiteren folgende­ Betätigung: beschloss man, zwei Vereinsstempel anzuschaf- fen und Briefpapier mit Briefkopf sowie Kuverts 4 Mitgliedsausweis von 1911 1. Anregung zu Touren der einzelnen mit Vereinslogo drucken zu lassen. ­Mitglieder sowie zu gemeinsamen ­Touren 2 Mitgliedsausweis von Gründungsmitglied John Caprez, im Sommer und im Winter. Unverzüglich wurde auch die Einrichtung der 1911 noch Mitglied der Sektion Rätia, zu deren Gebiet Arosa gehörte 2. Abhaltung von regelmässigen Sektionsbibliothek an die Hand genommen. Der ­Zusammen­künften mit Vorträgen und Vorstand bat die Mitglieder, ihre ­alpine Fachlitera- Projektionen. tur der Bibliothek zur Verfügung zu stellen. Vom 3. Anbringen von Wegmarkierungen, Bau SAC erbat man ebenfalls die Mithilfe beim Aufbau und Unterhaltung von alpinen Unter- der Bücherei. Der Aktuar übernahm die Leitung kunftsstellen. dieses Projekts.­ 4. Förderung des Führerwesens sowie des alpinen Rettungswesens für das Gebiet der Steiner erhielt zudem den Auftrag, alle Bilder von Aroser Berge. Klubtouren und Veranstaltungen der Sektion zu 5. Herbeiziehung der Jugend für ­sommerliche sammeln und ein Fotoalbum einzu­richten. Mit und winterliche ­Touristik nach den vom diesem Gerüst organisierte sich die junge Sektion CC auf­gestellten ­Normen.» und konnte die vorgegebenen Aufgaben erfüllen.

In den restlichen sieben Paragrafen wurden die Eine spezielle Aufgabe hatte die Sektion mit den üblichen Vereinsobliegenheiten wie Jahresbeitrag,­ Routenbeschreibungen für SAC-Führer zu er- Mitgliedschaft, Amtsperiode, Kompetenzen etc. bringen. Der Präsident Fritz Lichtenhahn musste 3 Gründungstour aufs Erzhorn, 6. August 1916 5 Harte Sitten: 1911 wurden Mitgliederbeiträge noch per Nachnahme eingezogen

6 7 bereits 1918 die Beschreibungen für Routen auf Die Wintertouren wurden immer gemeinsam mit die Aroser Berge abliefern, damit sie im Bündner dem Skiclub unternommen. Dies war so vom Cen- ­Führer veröffentlicht werden konnten. Er erwähnte, tral Comité ausdrücklich gewünscht, «damit jeder dass nur Teile des Guggernellgrates begangen und Rekrut skifahren könne». Die SAC-Sektion Arosa beschrieben werden müssten. Es wurde auch pro- rief deshalb ihre Mitglieder auf, auch dem Skiclub­ tokolliert, dass eine Sektionstour zwecks Taufe des beizutreten. Nach dem Bau von ­Skiliften und Berg­ Gamschtälihorns auf diesen Gipfel­ geführt hatte. bahnen in Arosa änderten sich die Aktivitäten von 6 Guggernell Im Weiteren waren die Mitglieder der Sektion ver- Skiclub und Alpen-Club­ aber so, dass auch die pflichtet, die Land­kartenentwürfe zu prüfen und Winter­touren vom SAC selbst ­organisiert wurden. gegebenenfalls zu ­korrigieren.

7 Bibliotheksschrank, gebaut zum 25-Jahr-Jubiläum Bibliothek

iel Energie verwendeten die Vereinsvorstände Vfür den Aufbau einer Klubbibliothek. Das ­mutet heute etwas seltsam an. Aber die Buchaus- leihstelle war während Jahrzehnten eine wichtige Einrichtung, um sich über Touren zu orientieren; denn nicht jedermann konnte sich Führerbücher­ und Karten ­leisten. Neben den SAC-Annualen stan- den auch viele wissenschaftliche Werke über Natur und Gebirge im Schrank der Bibliothek. Viele Jahre wurde diese mit Hingabe und grossem Aufwand an Geld und Arbeit gehegt und gepflegt. Es wurde ­eigens ein abschliessbarer Schrank gebaut.

Der Bau dieses Schranks ist bezeichnend für die damalige Arbeit in diesem Verein. Zuerst holte man bei der Gemeinde die Erlaubnis ein, eine Lärche zu fällen. Bei dieser Arbeit wollte jeder­ ­«Clubist» mithelfen, und natürlich kamen dabei­ auch Essen­ und Trinken nicht zu kurz. Nach dem ­Fällen führte man den Stamm zur Säge- rei und schnitt die Bretter.­ Später­ verarbeiteten die Mitglieder die Bretter unter­ der Leitung von Schreiner­meister Thomi Meisser zum Schrank. Dieser wurde mit einem­ Fuhrwerk zum Kursaal transportiert und im Klublokal­ eingebaut. Heute steht der Schrank mit Büchern­ der SAC-Biblio- thek in der Hörnlihütte. Im Zeitalter des Internets hat die Ausleihstelle aller­dings ihre Bedeutung verloren und ist faktisch stillgelegt.

8 Die Skitouren machten die SAC-ler in den ersten 25 9 Vorstand beim 50-Jahr-Jubiläum auf dem Hörnli. Vereinsjahren mit den Skiclüblern unter Leitung des Skiclubs. Von links: Eri Brunner, Erwin Lamm, Werni Flüeler, Köbi Meisser, Dölf Meuli, Paul Spinatsch und Jöri Carigiet 8 9 Tourenwesen

Das Tourenprogramm für das Jahr 1917: 1. Januar, zweitägige Skitour mit dem ­Skiclub auf Parsenn und 2. Mai, Bluestbummel in der Bündner ­Herrschaft 3. Juni, Medriger Fluh mit Abfahrt durch die Schneerunse nach Tijen 11 Ausweis von Bergführer Chr. 4. Juli, Piz Kesch Jud aus Sapün 1937 5. August, Tödi über Grünhornhütte und Abstieg durch die Porta da Spescha­ 6. September, Parpaner Weisshorn 7. Oktober, Valbellahorn

Wir sehen hier eine recht aktive Sektion, die ihre Kernaufgabe sehr ernst nahm. Der Bluestbummel­ wurde jahrzehntelang beibehalten und war auch offen für Familienmitglieder der «Clubisten». Im entsprechenden Protokoll vom 2. November heisst es lapidar: «Bluestbummel mit Damen».

Bei geeigneten Sommertouren im Aroser Gebiet gab es auf dem Abstieg etwa auf dem Furkabödeli­ 10 Familienabend 12 Präsident Paul Spinatsch 1956 oder am Schwellisee ein Familienpicknick. Die be- liebtesten Ziele um Arosa herum ­waren das Par- paner Weisshorn auf verschiedenen Routen (auch 13 Weissfluh 1935 von Norden), der Guggernellgrat und das Erz- horn. Auswärtige Touren führten als Hochtouren Klublokal auf die Bündner Dreitausender­ wie Piz Medel, Piz Kesch, Piz Morteratsch usw.

it viel Liebe und Engagement setzte man Hauptaufgaben und beschäftigten den Vorstand Vom Jahr 1919 berichtete Präsident Dr. Lichten- M sich auch für ein eigenes Klublokal ein. Zu- erheblich. Auch war dieser zuständig für die Über- hahn: «Wir hatten das Glück, das kühne Projekt erst traf man sich im Hotel «Merkur»,­ danach viele arbeitung von Wanderkarten und Wegmarkierun- einer mehrtägigen Unternehmung ins Err- und Jahre im Kursaal. Auch diese Institution ist längst gen. Ebenso fielen das Deponieren und die Pflege Plattagebirge zu unternehmen. Bei guter Beteili- Vergangenheit. Die hitzig geführten Diskussionen, der Gipfelbücher in seine Verantwortung. gung und schönem Wetter starteten wir in Preda, die dieses Thema in der Anfangszeit auslöste, er- um in 12-stündigem Marsche über den Piz Err staunen uns heute. Die wichtigste touristische Aufgabe war aber ­sicher die Jenatschhütte zu erreichen. Der zweite Tag der Aufbau und Betrieb der Rettungskolonne. Sie führte uns über die Tschima da Flex nach ­Mühlen 14 Protokollauszug Den Wert des Vereins als Tourismusförderer er- hatte entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung im Oberhalbstein, wo ein recht denkwürdiger zum sehr beliebten Blu- kennt man auch daran, dass sich praktisch alle des Tourismus in Arosa. Abend verbracht wurde … Ein noch denkwürdi- estbummel, der die Mit­ Entscheidungsträger des Dorfes als Mitglieder gerer Abend war der folgende auf der Alp Faller, glieder mit Damen meist ins Bündner Unterland und Funktionäre der Aroser Sektion betätigten. von der aus dann noch der prächtige Piz Platta (Herrschaft, Domleschg Das Führerwesen und die Führertarife waren ihre genommen werden konnte.» etc.) führte

10 11 15 Schiesshorn

16 Sektionstour auf den Piz Kesch 1930

17 «Reibungskletterei» am Älpliseehorn

12 13 20 Cima del Largo, Bergell, Jaques Urech

18 Matterhorn-Gipfel August 1930

19 Wir habens geschafft 21 Piz Kesch 1930

14 15 1922 durchstiegen die einheimischen Führer Fritz übrigen Touren wurden immer von geeigneten und Fluri Zogg mit Carl Brandt die Nordflanke der Klubmitgliedern geleitet. Jeder Tourenleiter hatte Tijerfluh als Erstbegeher. Später wurden auch die an der folgenden Monatsversammlung einen aus- hohen Bergspitzen in der übrigen Schweiz an­ führlichen Bericht vorzulegen. In den ersten Jahren gegangen. musste dieser zudem im Tourenbuch eingetragen werden. Im Jahre 1929 schlug der Tourenleiter Jakob Urech eine Sektionstour aufs Matterhorn vor. Er Das Tourenwesen war und ist das Kerngeschäft erntete damit aber einige Kritik. So warf man ihm ­jeder SAC-Sektion. Die ersten Statuten schrieben vor, er wolle sich ein persönliches Denkmal set- pro Jahr mindestens fünf Touren vor, davon eine zen und sich in den Vordergrund rücken. Die Tour Hochtour ausserhalb des Aroser Gebiets. Erst die wurde dann aber trotzdem durchgeführt und war revidierten Statuten von 1972 legten keine An- auch ein Erfolg. Für diese Besteigung wurde ein zahl von ­Touren mehr fest. Die Sektionstouren Walliser Bergführer (Supersaxo) engagiert. Die blieben aber weiterhin der wichtigste Teil des Vereinslebens.­

22 1.-August-Höhenfeuer

24 Alljährliche Weihnachtstour aufs Mattlishorn (1987)

23 1.-August-Höhen­ feuer Schiesshorn 25 / 26 Tourenprogramm

16 17 Gipfelerfolge einzelner ­Sektionsmitglieder

28 Kusum Kang

27 Skitouren vereinen Jung und Alt

Die Tourenziele wandelten sich mit der Entwick- als Hochtourenziele wurden beliebt. Bereits 1972 lung des Bergsports und den Wünschen der Mit- schickten Kameraden Grüsse aus dem Yosemite- glieder. Im Frühjahr, nach der Wintersaison, zog Nationalpark in den USA. Es folgten Besteigun- es die guten Skifahrer der Sektion bereits in den gen auf schwierigen und schwierigsten Routen auf 40er-Jahren auf die Haute Route zu den ­Walliser ­allen Kontinenten. Die Eigernordwand, der Mount Viertausendern. Bald gab es das technische Klet- McKinley (Alaska), Cerro Torre (Argentinien) und tern, dann das Freiklettern in allen Varianten. Das 8000er-Gipfel wurden von Sektions­mitgliedern Bergell als Kletterparadies und die Walliser Berge bestiegen.

29 Mount Logan

18 19 31 Lotus Flower Tower, Canada 33 Mt. Asgard

34 Mt. St. Elias

30 Ama Dablam

32 Kwangde

20 21 35 Denali

37 Denali

36 Denali

22 23 41 El Capitan

43 El Capitan, ­Schlüsselstelle

Die ­klassischen Nordwände der Alpen: 38 oben Matterhorn / 39 links Eigernordwand / 40 rechts Grandes Jorasses Walkepfeiler

42 El Capitan «Materialschlacht» 24 25 44 Fitz Roy 1976

47 Denali-Gipfel, 2. Juni 2005 48 Cho-Oyu-Gipfel, 17. Mai 2014

45 Fitz Roy

46 Fitz-Roy-Gipfel 49 Cho Oyu, Lager III

26 27 Mitgliederbestand 1916 – 2016

2016 259 111 2014 273 97 2006 184 46 1996 184 17 1956 130 0 1916 56 0

Als im Jahr 1994 in Arosa die neue Sport- und Am besten eignen sich noch Skitouren als gemein- hütte konnte die Sektion in gutem Zustand erhal- 51 Kletterwand in der Mehrzweckhalle in Betrieb genommen wurde, be- same Unternehmungen, obwohl auch diese Sparte ten, und sie ist selbsttragend. Der Rettungsdienst­ Mehrzweckhalle Arosa kam der SAC dort eine Kletterwand. Die neuen sowohl den sanften Geniesser als auch den Steil- funktioniert nach wie vor einwandfrei, und die Ret- Trainingsmöglichkeiten wurden in der Folge durch wandabfahrer zufriedenstellen soll. Es bilden sich tungskolonne hat stets genügend Mitglieder. Sie die JO und die Sportkletterer des Vereins so deshalb oft Gruppen, die zwar der Sektion angehö- ist seit der Abtrennung des Pisten- und Rettungs­ rege genutzt, dass die Sektion 2002 beschloss, ren, aber ausserhalb des Klubs die Touren nach ­ihren dienstes der ABB keine Herkules­aufgabe mehr. die Wand umzubauen und mit einem Überhang eigenen Interessen organisieren und ­ausführen. zu ergänzen. Am 11. November 2003 konnte Die JO kann trotz zeitweiliger Probleme seit ihrer diese neue Trainingsmöglichkeit für Schüler und In der Sektion hält sich nach wie vor als Hit die Gründung bis heute geführt werden. Die Statuten ­Kletterer mit einem Volksfest eingeweiht werden. Weihnachtstour aufs Mattlishorn mit einem ge- mussten nur zweimal revidiert ­werden, nämlich mütlichen Teil in der Skihütte «Casanna». 1972 und 2001. Heute sind die Interessen im Bergsport und das Können der einzelnen Sportler so verschieden, Daneben regelt der Vorstand die vorgeschriebe- Neben den Kernaufgaben Touren, Rettung, Jugend­­ dass Sektionstouren von vielen Klubmitgliedern nen Vereinsgeschäfte. Die Kasse konnte er immer förderung (JO) und Hütte hat sich der SAC auch nicht mehr gefragt sind. im Gleich­gewicht halten, obschon er die kleinsten den Statuten getreu für Wissen und Bildung sowie Beiträge aller SAC-Sektionen eintreibt. Die Ramoz­ den Schutz der Natur eingesetzt.

50 Einweihung der ­Kletterwand 28 29 Interview mit drei ­Klubmitgliedern

Was bedeuten die Alpen für euch? Ruedi Homberger: Schon mein Vater ist ein guter Felix Brandt: Als ich zum SAC gekommen bin, Bergsteiger gewesen. Er hat mich von Anfang an mit gab es schon eine JO. Das war ein cooler Verein, ins Gelände genommen. Da gab es gar nie etwas­ an- gute Kollegen, Geselligkeit. Das sind die Stichworte. deres. Bergsteigen bedeutet für mich Freiheit. Jann Mettier: Bei mir gab es mal wieder keine Felix Brandt: Die Alpen sind Natur pur. Die ­Natur JO. Aber das Bedürfnis war da, und deshalb haben­ kann man nur wirklich erleben, wenn man zu Berg wir sie reaktiviert. Und wie bei Ruedi war der geht. Das ist für mich eine Oase der Erholung. Je Hütten­ausweis für uns junge Mitglieder ein wich- mehr ich draussen bin, desto besser geht es mir. tiger Beweg­grund, in den SAC einzutreten. Vor­ ­Dabei hat jede Jahreszeit ihre speziellen Reize. meiner Zeit war der SAC auch so eine Art Elite. Da Besonders schön ist der Herbst mit seinen Farben.­ wurde man nicht einfach aufgenommen, sondern Auch ein schöner Nebeltag kann toll sein. musste von zwei «Götti» vorgeschlagen werden. Jann Mettier: Die Natur spüren, draussen sein – Das war bei mir nicht mehr so und ist heute natür- das sind die Alpen für mich. Gerade wenn es ­windet lich auch nicht mehr vorstellbar. oder stürmt. Dann merkt man, dass man da ist. Das Ruedi Homberger: Das ist schon damals auch Beim Interview mit Uwe Oster ist Freiheit, nicht an grosse Regeln gebunden, son- ein Dorfverein gewesen. Da war der Gemeinde­ dern für sich selbst verantwortlich zu sein. Lässig ist präsident Mitglied, aber auch viele andere. Was Was waren denn für euch die die Abwechslung, welche die Berge einem bieten. mich am Anfang gestört hat, war, dass es im Verein zu ­wenige Bergsteiger gegeben hat. Das hat sich ­schönsten Bergerlebnisse hier? Und wie seid ihr zum SAC dann aber bald geändert. Ruedi Homberger: Der Piz Badile ist für mich immer das Klettern immer ganz wichtig gewesen, sich Felix Brandt: Ja, das war wichtig, dass man vom der Berg gewesen. Den habe ich auf sehr vielen­ Rou- neue, schwierige Routen zu suchen. Im Sommer ­gekommen? Rotsocken-Charakter weggekommen ist. ten bestiegen. Und ich war immer wieder fasziniert. gern im Valle Maggia in Ponte Brolla, im Winter Ruedi Homberger: Das hatte zunächst einen ganz Das erste Mal habe ich ihn mit 23 ­Jahren bestiegen, auch in der Halle. praktischen Grund. Die Hütten waren so teuer, und Gab es eigentlich von Anfang an das letzte Mal mit 67 Jahren. Die Berge sind ein Ruedi Homberger: Das Lustige ist, dass wir drei als Mitglied hat man es ­etwas günstiger ­bekommen. Riesenspielplatz. Das ist etwas Unglaubliches, und noch nie eine Tour zusammen gemacht haben. Das Mit 17, 18 J­­ahren hat man in der Regel ja am weni­ Frauen im SAC? es bleibt immer spannend. sollten wir vielleicht jetzt mal machen. gsten­ Geld. Eine JO gab es in Arosa damals aber Ruedi Homberger: Ursprünglich gab es einen Felix Brandt: Entweder ganz nah – sprich hier noch nicht. Und man hat zu allen anderen Mitglie- ­eigenen Frauen-Alpen-Club. Irgendwann sind sie in Arosa. Oder ganz weit weg. Ein Highlight ist für Was macht ­eigentlich den SAC dern noch «Sie» gesagt. Ehrlich gesagt, die alten dann zum SAC gekommen, in Arosa sogar relativ mich das Aroser Rothorn. Das ist zu jeder Jahreszeit Kerle haben­ mir nicht so richtig gefallen. Im Ver- früh. Die Zürcher haben sich weit am längsten ge- ­speziell. Mein schönstes Erlebnis – in einer Vollmond- Arosa aus? ein habe ich dann aber gleich Aufgaben ­jeglicher gen die Aufnahme von Frauen gewehrt. nacht 1995, als gleichzeitig der Komet Hale-Bopp zu Ruedi Homberger: Die grossen Klubs, sie sind Art übernommen. Ich habe mich auch lange mit sehen war. Da war ich auf dem Aroser Rothorn. fast so was wie «Reisebüros», die viele Touren im Umweltfragen­ beschäftigt. Das war damals neu. Jann Mettier: Piz Badile und Aroser Rothorn ­Programm haben. Wir sind eher eine lockere Grup- Heute muss man da eher ­bremsen. stehen auch bei mir ganz oben. Für mich ist auch pierung von Individualisten, die sich ab und zu

30 31 ­treffen und dann gemütlich «schnorren». Und die schwer zugänglichen alpinen Regionen, im Winter günstigeren Hütten sind schon immer noch wichtig. sind wir zuständig für die Bereiche ausserhalb des Felix Brandt: Dass man Gleichgesinnte­ trifft und Skigebiets. Im Winter geht es bei der Rettung um mit ihnen über seine Erlebnisse sprechen kann, das jede Minute. ist für mich der SAC. Politisiert wird bei uns zum Jann Mettier: Die Rettungsstation Arosa war in Glück nicht. den vergangenen ein, zwei Jahren so aktiv wie lange nicht mehr. Die Rettungsstation in dieser Form, wie Der SAC ­übernimmt bis heute wich- sie heute ist, gibt es seit gut 50 ­Jahren. Im Durch- schnitt haben wir vier Einsätze im tige Auf­gaben im Rettungs­­wesen. Jahr. Aber natürlich­ müssen wir Könnt ihr darüber ­etwas ­erzählen? ­ständig üben und die Ausbildung «Im Winter Felix Brandt: Es geht ganz allgemein­ um die auf hohem­ Niveau­ halten. Wenn ­Rettung von in Not geratenen Bergsteigern.­ Die etwas­ passiert, müssen wir schnell geht es bei der ­Rettungs­station Arosa ist einer von 28 ­Standorten und professionell helfen können. Rettung um der Alpinen Rettung Graubünden. Diese ist wie- ­Die Ansprüche sind gestiegen, der­um mit sechs weiteren Regionalvereinen in der früher hat man Patienten einfach jede Minute.» Alpinen Rettung Schweiz zusammengeschlossen, «runter­geholt». Heute ist das alles­ ­getragen durch die Rega und den Schweizer Alpen-­ ­extrem strukturiert, und es gibt sehr viele Vor­gaben. Club SAC. Wir organisieren die Alpine Rettung in Es ist eine grosse Herausforderung, unsere Einsätze den Richtlinien entsprechend ­durchzuführen. Ruedi Homberger: Wir arbei­ten auch eng mit den Bergbahnen zusammen. Wenn eine Bahn ­blockiert ist, helfen wir bei der Evakuierung. Sessel­ bahnen müssen zum Beispiel in einer bestimmten Zeit geräumt sein. Allgemein ist das Rettungswesen­ bei uns im Verein natürlich wichtiger als beispiels- weise bei den Klubs im Unter­land.

Was wünscht ihr dem SAC für die ­Zukunft? Ruedi Homberger: Dass Akti­vitäten entwickelt werden und die Kinder zum Bergsteigen kommen im Verein, dann aber auch selbstständig weiter­ ­machen. Auch in Jahren sollen die Menschen in den Bergen noch die Freiheit spüren können. Felix Brandt: Dass die Jungen selbstständig in die Berge gehen, das ist mir ebenfalls sehr wichtig. Schön wäre es, wenn aus den Reihen des SAC auch wieder zwei, drei Bergführer hervorgehen würden. Jann Mettier: Auch ich finde es wichtig, dass die Jungen dabei bleiben, wenn sie einmal Mitglied geworden sind. Entscheidend ist, dass wir Angebot sowie Kultur in der Sektion für Jung und Alt pas- send gestalten. 3 Generationen SAC-Mitglieder: Ruedi Homberger (links), Felix Brandt (oben) Uwe Oster, und Jann Mettier (rechts) Aroser Zeitung

32 33 Nicht viele Mitglieder der Sektion teilten diese Gegnern. Die Abstimmung konnten die Befürwor- Meinung. Auch der damalige Präsident Johann ter der Erschliessung mit 30 : 15 Stimmen für sich Schmid-Lorez war nach wie vor gegen den Bau entscheiden. Das spielte für das Ganze aber keine von Berg­bahnen und auch gegen den Bau der wesentliche Rolle, da das Bundesamt für Umwelt «Valbellabahn» im Besonderen und demissionierte die Einwände gegen die Erschliessung des Urden- in der Folge als Präsident des Klubs. tals als berechtigt erachtete.­ Mit der Überspan- nung des Tales mittels einer Seilbahn fanden die 1938 diskutierten die Mitglieder der Sektion involvierten Parteien eine Kompromisslösung, die Arosa heftig den Bau von drei geplanten Ski­ heute grossmehrheitlich akzeptiert wird. liften im ­Aroser Skigebiet. Getreu ihren Idealen ­bekämpfte die Mehrheit solche Projekte. Trotz- Für Natur und Umwelt setzte sich der SAC auch mit dem gab der Vorstand folgende Stellungnahme Einsprachen gegen den Bau von Pisten und Sessel- ab: «Die Not der Zeit und der wirtschaftliche Nie- bahn im Totälpli (beim Parpaner Rothorn) ein. Vor- dergang zwangen uns aber, allen Idealen zum erst blieb dies ohne Erfolg, doch heute ist dieser Trotz, die Notwendig­keit der Erstellung solcher Sessellift bereits wieder zurückgebaut. Einsprache Lifte im Interesse­ unseres Sportortes einzusehen.» wurde auch gegen den Bau des ­Albigna-Stausees im Bergell gemacht. Der Bau der Freileitung von Die Erschliessung des Urdentals für den Skisport Davos nach Arosa über Altein wurde ebenso be- bekämpfte die Sektion jahrzehntelang, übrigens kämpft wie der Bau eines Kraftwerks am Sapü- in vollem Einverständnis mit der Gemeinde, den ner- und Fondeierbach. Berg­bahnen und dem Kurverein. Bei der Ver- nehmlassung zum kantonalen Richtplan im Jahre Der Schutz der Pflanzen- und Tierwelt im alpi- 1981 setzten sich die Gemeinde, der Kurverein nen Raum ist den Mitgliedern des SAC seit jeher und die Sektion für eine Landschaftsschutzzone eine Herzensangelegenheit. Die Umsetzung die- Urden ein, obwohl die Rothornbahnen AG einen ser Ideale führt aber im konkreten Fall oft zu Kon- 52 «Dank der Verhinderung Zusammenschluss der Skigebiete Lenzerheide, flikten. Trotzdem wird sich der SAC weiterhin für des Iselstausees» Tschiertschen und Arosa seit 1980 geplant hatte. diese Anliegen einsetzen. Die Gemeinde Tschiertschen als Besitzerin des Naturschutz Urdentals reagierte darauf ungehalten und teilte mit, dass das Urdental Arosa gar nichts angehe. Da die Bergbahnen auf dem Weisshorn­gipfel ei der Gründung der Sektion Arosa war der mehr zu bewilligen. Die Sektion Arosa unterstützte auf den Goodwill von Tschiertschen angewiesen Vortragswesen B SAC bereits 50 Jahre alt. Seine Gründung be- einstimmig diesen Antrag und wünschte zusätzlich, ­waren, verzichtete man seitens Arosas auf die zweckte, die Erschliessung der Alpen und die Erst- dass nicht nur die konzessionspflichtigen Luft- und Durchsetzung dieses Antrags. besteigungen der Schweizer Berge nicht Ausländern Standseilbahnen, sondern auch die nicht konzes- zu überlassen. 1916 war aber die Erschliessung der sionierten Skischlepplifte und andere Personen­ 1997 sah alles wieder anders aus. Die Entschei- amit man die Umwelt schützen kann, sollte ­Alpen weitgehend abgeschlossen, und so setzten beförderungsanlagen in dieses Gesuch einge- dungsträger von Arosa und der Lenzerheide plan- Dman sie kennen. Aus diesem Grund veran- die Funktionäre ihre Zielsetzungen­ vermehrt auf schlossen werden, da sie in besonderem Masse ten nun gemeinsam den Zusammenschluss ihrer staltete die Sektion jährlich einen oder mehrere den Schutz und die Erhaltung der Alpen in ­ihrem die Bergwelt verschandelten. Skigebiete durch die Erschliessung des Urdentals Film- und Vortragsabende. Dazu wurden immer natürlichen Zustand. Dies beeinflusste die Aktivitä- mit zwei Sesselliften und entsprechenden Pisten. wieder namhafte Wissenschaftler nach Arosa ein- ten der neu gegründeten ­Sektion Arosa stark. Bereits ein Jahr später, 1936, war der Bau einer geladen. Man liess sich die Sache etwas kosten. Bald Luftseilbahn Arosa – Altein geplant. Der Vorstand Der Zentralvorstand des SAC bekämpfte zusam- übernahmen aber immer mehr Mitglieder aus der 1923 beantragte der Vorstand der Sektion­ die der Sektion musste postwendend seine Eingabe men mit den Umweltverbänden diese Projekte. örtlichen Sektion diese Aufgabe selber. Vor ­allem Schaffung eines Wildasyls am Schafrüggen. präzisieren, die er vor Jahresfrist dem CC mitge- Die Mitglieder der Sektion Arosa waren in dieser Ruedi Homberger als Fotograf, Bergführer und teilt hatte. Er schrieb: «Als Bergsektion, die aus Sache uneins, und das führte zu einer Zerreiss­ Extrem­alpinist begeisterte mit seinen Vorträgen Die Sektion Uto (Zürich) forderte 1935 in einer Mitgliedern besteht, die auch von Bergbahnen be- probe im Verein. An der Herbstversammlung vom ein grosses Publikum. Bis heute wird diese Akti­vität Eingabe an den SAC-Zentralvorstand, dass dieser dient werden, kann man sich nicht generell gegen 21. November 1997 kam es zu einer hitzigen im Verein gepflegt, wobei meist ein Vereinsmitglied­ vom Bundesrat verlange, keine neuen ­Bergbahnen den Bau von Bergbahnen aussprechen.» Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und über seine Bergerlebnisse berichtet.

34 35 Und dann noch das

1918 diskutierte der Vorstand, ob Bergführer Die Versammlung genehmigte diesen Antrag mit in die Sektion aufgenommen werden sollen. Die 56 zu 4 Stimmen bei 6 Enthaltungen. Als erstes Frage erscheint aus heutiger Sicht etwas befrem- weibliches Mitglied nahm die GV daraufhin ­Ursula dend. Man muss aber wissen, dass damals die Füglistaler einstimmig auf. SAC-Sektionen die Aufsicht über die Führer aus- übten und in dieser Eigenschaft beispielsweise 1901 erforschte Henry William Hoek, ein deut- deren Tarife beschlossen. scher Geologe, Meteorologe und Schriftsteller, das Schanfigg. Als Student in Geologie schrieb er die Das Führerwesen war lange Zeit eine sehr auf- Dissertation über das Plessurgebirge. Aus diesem wendige Aufgabe des Sektionsvorstandes. Es galt, Grund bestieg er alle Gipfel in unserer Gegend Konflikte zwischen Skilehrern, Führern und Trägern und realisierte dabei zahlreiche Erstbesteigungen.­ zu schlichten. Die Frage, welche Touren Skilehrer Da er mehrere Bücher schrieb und auch in Fach- oder Träger leiten durften, musste immer wieder zeitschriften publizierte, wurden die Aroser Berge neu geklärt werden. Dies führte nicht selten zu un- einem breiten Publikum bekannt gemacht. Die vor liebsamen Auseinandersetzungen und verursachte allem für Aroser interessante Biografie von Henry mühsame Mehrarbeit. Besonders die Führertarife­ William Hoek kann man im Internet auf «Wikipedia»­ gaben zu heissen Diskussionen Anlass. 1931 nachlesen. Es ist gut möglich, dass der Deutsche wurde der Tagestarif auf Fr. 25.– festgelegt. Eine mit seinen lobenden Worten über das Plessur­ Tour aufs Rothorn kostete den Gast Fr. 42.–. Teurer gebirge die Gründung der Sektion mit ­bewirkte. war die Hochwang-Tour mit Abfahrt ins Prättigau. Für sie mussten Fr. 60.– bezahlt werden. 54 Die Präsidenten von 1977 bis 2016 Bis 1978 war der SAC für «Kletterweiber» (Zitat aus der GV vom 31. März 1979) tabu. Nachdem die Zentralstatuten des SAC geändert worden Die Präsidenten der Sektion waren, gab es an der GV 1979 das erste Eintritts- gesuch einer Frau für die Sektion Arosa. Der Vor- stand unterbreitete deshalb der Versammlung folgenden Antrag: «Frauen werden in die Sektion Dr. Fritz Lichtenhahn 1916 – 1928 aufgenommen, ohne die Statuten zu ändern.» Johann Schmid-Lorez 1929 – 1936 Jakob Urech 1937 – 1943 Paul Spinatsch 1943 – 1963 Adolf Meuli 1963 – 1971 Erwin Lamm 1971 – 1977 Fredy Burkhalter 1977 – 1981 Ruedi Homberger 1981 – 1991 Ueli Fritz (Vizepräsident) 1991 – 1992 Jürg Flüeler 1992 – 1999 Hanspeter Pitschi 1999 – 2004 Urs Küng 2004 – 2007 Jann Hatz ab 2007

53 Führertarif

36 37 57 Gemütlicher Hock nach dem «Hüttenputz» 1983

55 Unsere Ramozhütte Ramozhütte

ie Ramozhütte ist die Heimat der Sektion diesem Tourengebiet. Weshalb der Bau dann doch D und bildet somit das Herz des Vereins­ nicht ausgeführt wurde, obwohl der Kurverein und lebens. Dort trifft man sich zum Feiern, Gäste andere Vereine aus Arosa einen Bau­beitrag von und Mitglieder finden Schutz vor Unwettern und Fr. 800.– zugesichert hatten, ist nicht bekannt. Dunkel­heit, man kann dort übernachten und sich verpflegen, und Kamerad­schaft und Zusammen- 1921 ergriff der Jägerverein Arosa die Initiative halt unter den Sektionsmitgliedern werden an den und erstellte zusammen mit dem Skiclub die erste Hütten­putztagen und bei Fronarbeiten gepflegt Hütte. Bereits 1924 kaufte der Skiclub den Jägern und gefördert. ihren Anteil ab. Nach dem Bau dreier Skilifte in Arosa im Jahr 1938 geriet die Hütte etwas in Ver- Bereits 1893 hatte die Sektion ­Rätia, zu deren gessenheit, da der Skiclub sein Betätigungsfeld im- Territorium damals auch Arosa und das Schan- mer mehr auf die Pisten verlegte. figg gehörten, den Bau einer Hütte im Ramoz 56 Alte Ramozhütte («Mühltrichter») geplant. Anscheinend hatten die 1943 trafen sich viele SAC-ler, die meist auch dem vor 1945 Mitglieder dieser Sektion schon damals Freude an Skiclub angehörten, zu einer Klubtour aufs ­Aroser

38 39 58 Erstes Hüttenprojekt 1894 (Rätia) 59 Die zerstörte Ramozhütte März 1945 60 Aufräumen der Trümmer 61 Retten, was noch zu retten ist …

Rothorn. Sie diskutierten und befanden, dass eine Bereits Ende April des gleichen Jahres legte der eigene Hütte im Ramoz dem Wunsch vieler Berg- Vorstand der ausserordentlichen GV ein neues freunde der Sektion Arosa des SAC entsprechen Hüttenprojekt mit Kostenvoranschlag vor, und würde. Am 26. Mai 1943 stimmte die GV dem schon fünf Monate später, am 30. September Kauf­angebot des Skiclubs zu und genehmigte 1945, konnte die neue Hütte eingeweiht werden. auch die Kosten der Renovation. Fonsi Rocco übernahm die Projektierung, während die Bau­ Für den Bau war ein Karrenweg von der Isla bis leitung Thomi Meisser oblag. Als erster Hütten- an den Gottlob erstellt worden. Von dort bis zur chef wurde Hans Jenny gewählt. Bereits am 3. Juli Baustelle hatten Arbeiter unter Führung von Ing. 1943 konnte die erneuerte Hütte eingeweiht wer- Carlo Marazzi eine Materialseilbahn errichtet. Ur- den. Die Kosten betrugen Fr. 1000.– für den Kauf sprünglich hatte der Seilbahn-Fan Marazzi sogar und Fr. 2643.– für die Renovierung. Das CC des eine Bahn über den Erzhornsattel bis zur Bau- SAC beteiligte sich mit Fr. 1300.–. Der Rest wurde stelle geplant. mit Fr. 417.– aus dem Hüttenfonds und Fr. 126.– aus der Hüttenkasse getilgt. Weitere Fr. 800.– Die Kosten für den Neubau der Hütte beliefen wurden durch Eigenleistungen der Mitglieder in sich auf total Fr. 52 321.96. Die Gebäudeversi- Form von Fronarbeiten erbracht. cherung zahlte 15 800.– und die SAC-Subventio- nen betrugen Fr. 5000.–. An freiwilligen Beiträgen Bereits im ersten Sommer besuchten 207 Gäste gingen Fr. 7360.– ein, und durch Skontoabzüge die Hütte, was zu erfreulichen Einnahmen führte. auf Rechnungen kamen weitere Fr. 1520.30 zu- Die Freude über die eigene Hütte währte aber nur sammen. Die Kantonalbank gewährte ein kurz- kurz. Irgendwann zwischen dem 5. und 9. März fristiges Darlehen von höchstens Fr. 7000.–, ver- 1945 zerstörte eine Lawine die Hütte. bürgt durch die Mitglieder des Vorstandes.

62 Die Seilbahn für den Hüttenbau

40 41 Für Fr. 16000.– zeichneten Geschäfte, Vereine und auf das System «Fural». Dieses bestand aus Alumi- 64 Baustelle im Private Anteilscheine zu je Fr. 50.–. Einige ­dieser niumsegmenten. Es war wegen des geringen Ge- Sommer 1945 Anteilscheine wurden danach an jeder GV ausge- wichts ideal für den Transport zur Hütte und sollte lost und zurückbezahlt. Die Anzahl Rückzahlungen sich, wie wir heute wissen, auch von der Dauerhaf- war vom Ertrag der Hütte abhängig. Nach dem tigkeit her als Volltreffer erweisen. So schützt dieses Auslosen riefen die SAC-ler gemäss Über­lieferung: Dach die Hütte noch heute zuverlässig vor Nieder- «Schenka, schenka!», worauf die Gläubiger häufig schlägen, und es ist, abgesehen von einem Sturm- auf die Rückzahlung verzichteten.­ An der GV vom schaden im Winter 2013 / 14, auch noch nie defekt 31. März 1979 fand das Kapitel «Anteilscheine» gewesen. Der Transport des Mate­rials für das Dach sein Ende. Das Geld aus dem betroffenen Konto von wurde zum grössten Teil durch die Schülerinnen Fr. 1287.85 wurde auf Antrag des damaligen Kas- und Schüler der Sekundarschule Arosa ausgeführt. siers Jürg Flüeler in den Hüttenfonds ­überwiesen. Die Sektion gab dafür einen Beitrag von Fr. 50.– in die Schulreisekasse und verpflegte die Helfer. Beim Bau wurde das Dach aus Kostengründen nur mit einer etwas stärkeren Dachpappe gedeckt. Die Quelle für die Wasserversorgung der Hütte war Diese hielt bis 1959 dicht. Danach wurde sie spröde, ursprünglich in einem­ Lärchenholztrog gefasst. und es war höchste Zeit, eine Hartbedachung anzu- Dieser stürzte aber 1959 zusammen und musste bringen. Kostengünstige Ziegel kamen wegen ihres durch eine Brunnenstube aus Beton ersetzt wer- Gewichts nicht infrage, und Kupfer war zu teuer. den. Gleichzeit wurde auch die Mauer rund um die Also entschloss man sich für ein Blechdach. Beim Hütte renoviert. Später setzte man noch einen Be- Einholen der Offerten stiessen die Verantwortlichen hälter aus Chromstahl in der Brunnen­stube ein.

Am 18. Juni 1961 besuchten die Hütteninspekto- wog der Vorstand die Schliessung der Hütte. Zum 65 Die neue Hütte ren der Dachorganisation die Hütte und stellten Glück kam es aber nicht dazu, und die Hütte er- wird am 30. Sept. 1945 folgende ­Mängel fest: zielte 1970 einen Rekordumsatz von Fr. 3900.–. ein­geweiht

• Umgebung ist verdreckt 1972 wurde die Hüttenkasse aufgebrochen, und • Fenster und Fensterläden müssen ­ es wurden etwa Fr. 180.– gestohlen. Die Hütte dringend frisch gestrichen werden rentierte aber ansonsten gut. • der Kochherd muss entrostet und ­gestrichen werden Nach 1968 wurden freiwillige Wochenend-Hütten­ • die Hütte muss geputzt werden warte eingesetzt. Diese durften Getränke auf eigene­ • es fehlen Schaufel, Sondierstange Rechnung verkaufen. Vor ­allem einer dieser Frei­ und Tragbahre willigen übertrieb aber und wandelte kurzerhand • der Notproviant muss in einer entspre- und sehr eigenmächtig die Hütte zu seiner eigenen chenden Büchse verpackt werden Beiz um. Er kaufte auf Kosten der Hüttenkasse ein, die Einnahmen behielt er aber für sich. Daneben Reklamationen erfolgten auch immer wieder wegen­ gab es aber auch dreiste Hüttenbesucher,­ die Tee der Petrollampen, die von Besuchern falsch be- auf eigene Rechnung an andere Gäste verkauften. dient worden waren und deshalb die ganze Hütte ­Solche Vorkommnisse bescherten dem Vorstand verrussten. Es wurden auch Holzschuhe gestohlen immer wieder mühsame Mehrarbeit. und Taxen nicht bezahlt. Eine weitere «Gastwirtschafts-Episode» gab es 1966 hauste der Hirt der nahen Alvaneuer Alp 1977 / 78. In diesen Jahren verfügte die Ramoz­ ­längere Zeit in der Hütte und hinterliess einen hütte dank der Initiative des Hüttenchefs über 63 Anteilschein für den Hüttenbau (­Ausgabe «Saustall». Da auch wiederholt Diebe die Kasse eine beliebte Bar mit «liberalen» Öffnungszeiten total: 3200 Stück) plünderten und allerhand mitlaufen liessen, er- und Übernachtungsmöglichkeiten. Der Vorstand

42 43 Die Hüttenchefs 1957 (wahrscheinlich aber schon früher) wollten vier junge Bergsteiger die Jugendorganisation der ­Sektion Arosa wieder reaktivieren und stellten ein entsprechen- des Gesuch. Der damalige Vorstand verweigerte Hans Jenny 1945 – 1958 aber die Diskussion und vertröstete die Jungen: Erhard Brunner 1959 – 1968 Sie könnten, wenn sie 18-jährig wären, in die Sek- Erwin Methfessel 1969 – 1976 tion eintreten. Werner Allenbach 1977 – 1978 Fritz Scheidegger 1979 – 1988 So wurden zwei der vier initiativen jugendlichen Hansruedi Wyss 1989 – 1999 Bergsteiger, Ruedi Homberger und Domenic Keiser, Andrea Wieser 2000 – 2003 erst am 3. November 1958 anlässlich der Herbst­ Michi Gerber 2004 – 2010 versammlung aufgenommen, nachdem sie ihre Jens Cavigelli ab 2011 Volljährigkeit erreicht hatten.

Die Sektion dankt diesen Idealisten, die jeweils 1961 wollte Erwin Lamm erneut eine JO-Abtei- grosse Arbeit für unsere Hütte geleistet haben lung einrichten. Er berief sich auf zehn Interes- oder leisten. senten. Aber der Vorstand blockte auch dieses 66 75 Jahre verbot daraufhin den Ausschank von Getränken. Begehren ab, da kein geeigneter JO-Chef vorhan- Sektion Arosa Nach einer Inspektion verlangte die Feuerpolizei­ den sei. Zudem seien die geplanten Touren viel zu 1985 die sofortige Schliessung der Hütte. Die schwierig für Anfänger. Pikant: Erwin Lamm war Sektion bat um Aufschub dieser Massnahme und patentierter Bergführer! konnte die nötigen Verbesserungen an der Feue- rungsanlage für Fr. 26 000.– beheben. Jugend­organi­ Vier Jahre später kam das Anliegen wieder aufs ­Tapet. 1965 wurde von Hannes Danuser an der Am 21. / 22. Juli 1991 feierte die Sektion in der sation (JO) GV die Gründung einer JO verlangt. Der dama- Ramoz­hütte ihr 75-Jahr-Jubiläum. Etwa 45 Mit- lige Tourenchef, Erwin Lamm, nahm den Auf- glieder fanden sich ein, was dem damaligen trag an. So kam es, dass erst 55 Jahre nach der Hütten­­chef Hansruedi Wyss, unterstützt durch Sektionsgründung und nach drei Anläufen an- seine Frau Vreni, eine grosse Arbeit bescherte. ereits die Väter der Sektion diskutierten im lässlich der Vorstandssitzung vom 16. Februar Bersten Jahr die Gründung einer JO-Abtei- 1971 der JO-Chef Fredy Burkhalter und Tou- Nachdem es immer wieder Probleme mit den lung. Sie wurde aber vorerst nicht realisiert, da renchef Ruedi Homberger den Auftrag erhielten, Petrol­eumlampen gegeben hatte, wurde im Jahr die ­Vereinsmitglieder diesen Jugendklub aus ver- eine JO zu gründen. Die beiden hatten Erfolg, und 1992 der Einbau einer Solaranlage beschlossen schiedenen Gründen nicht im Verein wollten. Fredy Burkhalter leitete fortan die Jugendorgani­ und realisiert. 1994 wurde der Winterraum­ reno- sation. Danach führten Reto Geeser und Franco viert. Im Winter 1995 warf ein Sturm das WC-Häus- Im Jahr 1930 gab es immer noch keine eigene Giorgetta die JO mit Erfolg. 1991 konnte sie ihr 67 JO im Fels in Kroatien, Oktober 2010 chen um und beschädigte den Dachstuhl der JO in der örtlichen Sektion. Die jungen SAC-ler 20-Jahr-Jubiläum feiern. Hütte. Die Reparatur- und ­Erneuerungsarbeiten aus Arosa und dem Schanfigg durften aber bei wurden von Sektionsmitgliedern unentgeltlich ge- der JO Rätia­ mitmachen. Erst 1946 / 47 wurde 1992 wurde die Jugendorganisation erneut sis- leistet, und die Materialkosten wurden durch die eine ­eigene Abteilung für die Jugend­lichen ein- tiert. Die wenigen JO-ler konnten bei den Sekti- Leistung der Versicherung gedeckt. gerichtet. Sie stand unter der Leitung von Fonsi onstouren mitmachen. JO-Leiter (Chefs) Rocco. Im ersten Jahr führte er die Mitglieder der Ein Sorgenkind bleibt die Wasserversorgung der JO auf den Piz Kesch, den Tödi und das Tinzen- Ab 1996 gab es die JO wieder unter der Leitung Fonsi Rocco 1946 – 1948 Hütte. Die Quelle führt in trockenen Jahren zu wenig­ horn. Bereits 1948 wurde sie wieder aufgelöst, da von Retus Schmid. Im Winter fanden regelmässig Fredy Burkhalter 1971 – 1977 Wasser, und leider weist das Wasser auch keine die meisten jungen Mitglieder in den Stammver- Trainings an der Kletterwand in der Turnhalle statt. Reto Geeser 1977 – 1983 Trinkwasserqualität auf. Bisher ist es nicht gelungen, ein über­getreten und nur zwei JO-ler in der Ab- Franco Giorgetta 1983 – 1993 mit vernünftigem Aufwand Abhilfe zu schaffen. teilung geblieben waren. Unter der Leitung von Bobby Götte, unterstützt von Retus Schmid 1996 – 2005 Remo Müntener, konnte sie bis heute weitergeführt Bobby Götte werden. Nach der Demission von Bobby Götte über- (Remo Müntener) 2005 – 2013 nahm erneut Retus Schmid die Führung der JO.

44 45 70 Platzmangel auf der Fiamma, 1987

71 Unser leider verunglückte Tourenchef Willi Kuhn (links) mit JO-Chef Bobby Götte

68 JO-Tourenwoche ­Albigna 1987

69 Die Kletterei wird ­dokumentiert 72 JO-Tourenwoche in Kroatien, Oktober 2010

46 47 Retus Schmid ab 2013

Rettungsstation – Rettungs­ kolonne – Rettungsdienst

Hauptji. Die Kosten von Fr. 900.– übernahmen der ereits im Gründungsjahr 1916 war die Ret- SAC, die Gemeinde, der Kurverein und die Sektion B tungsstation Thema des Vorstandes. Der zu gleichen Teilen. Trotz all ­dieser Neuerungen Präsident sollte mit der Sektion Rätia verhandeln. hatte die Rettungskolonne in jenen Jahren­ für Vor allem wollte die Sektion Arosa das Rettungs- den Gästeandrang­ über Weihnacht / Neujahr zu material von der Sektion Rätia übernehmen. 1917 wenige Kapazitäten. 75 Rettungsschlitten-­ wurde die Rettungskolonne organisiert, und die Depot im Gelände Sektion Rätia erklärte sich bereit, ihr Rettungs­ Nach der Betriebsaufnahme des Tschuggen-, Car- material zum Selbstkostenpreis abzugeben. menna- und Sattellifts im Jahr 1938 nahm die Zahl der Rettungseinsätze schnell zu. Der Krieg bremste Am 1. Januar 1918 hatte die Truppe ihren ersten zwar die Entwicklung des Tourismus. Trotzdem Einsatz. Sie musste einen Touristen mit Beinbruch kam es jährlich zu über hundert Schlitteneinsätzen,­ vom Furkabödeli bergen. Es sei gut gegangen, und im Winter arbeiteten jeweils zwei vollamtliche wurde vermerkt. Patrouilleure für die Rettungs­kolonne.

Für die Gründung der Sektion war der Aufbau 1948 verlangte der Patrouilleur auf dem Weiss­ der Rettungskolonne sowie der Rettungsstation horn-Gipfel eine Lohnerhöhung für seinen Lawi­ ein wichtiges Argument. Man wollte in Arosa den nenhund (vermutlich ging es bei dieser Forderung­ Gästen diesen Service bieten und so den Touris- um eine Spesenvergütung für seinen Hund). Der mus fördern. Dieser Leitgedanke hat auch heute Vorstand fand diese Forderung berechtigt und noch seine Gültig­keit. beantragte beim Eidgenössischen Militärdeparte- ment EMD Subventionen. Für den Winter 1921/22 wurde ein Rettungs- 74 Langjähriger schlitten gebaut. Die Kosten von Fr. 200.– trugen Rettungschef der Kurverein, der SAC und der Skiclub. Seine Be- Thomi Meisser währungsprobe hatte er beim Material- und Wein- transport für die ­Carmenna-Chilbi.

An der GV vom 11. April 1924 wurde Thomi ­Meisser zum Rettungsobmann gewählt. 76 Rettungsübung 1930 verzeichnet die Rettungskolonne bereits 1954 feierte Thomi Meisser das 30-Jahr Jubi­ Dieser hatte sich schon vorher Gedanken zum am Weisshorn 1981 mehr als 20 Einsätze. Aus diesem Grund schaffte läum als Rettungschef und wollte darum das Amt Rettungswesen gemacht, und er nahm sofort sie sich sechs neue Schlitten an. Die Gemeinde und in neue Hände legen. Für seine Verdienste als die Reorganisation des Rettungskonzepts an die der Kurverein subventionierten die Rettungs­ Rettungs­chef wurde er gebührend gelobt. Beson- Hand. Die Einsätze auf der Piste und die Ein- station mit je Fr. 150.–. Bald wurden an wichti- ders erwähnenswert ist Thomi Meissers Eigen­ sätze im Tourengelände wurden neu getrennt gen und viel begangenen Routen Rettungskästen entwicklung des Rettungsschlittens, des soge- ­behandelt. Für den Pistenrettungsdienst wurden mit Schlitten, Schaufel und Sondierstangen ein- nannten «Kanadiers». Dieser wird in der Schweiz fünf Patrouilleure angestellt. Das Budget für das gerichtet, so am Hörnli, Parpaner Rothorn, Älpli­ mit wenigen Anpassungen noch heute eingesetzt. Jahr 1957 sah Ausgaben von Fr. 21 000.– vor. Es horn, Tschirpen, Brüggerhorn, Unteraltein und am Als Nachfolger wählte die GV vom 21. Januar wurde durch folgende Einnahmen ausgeglichen: 1955 seinen Sohn Köbi Meisser. 73 Rettungsübung am Weisshorn 1958

48 49 laut, die den Ausstieg des SAC aus der Pisten­ rettung verlangten. Der Rettungschef rea­gierte mit einer Neuordnung darauf und sprach unter ande- rem für die Patrouilleure ein Alkoholverbot aus und legte Bussen fürs Zuspätkommen fest.

Die Aroser Ärzteschaft reklamierte beim SAC-Vor- stand, weil die Patienten nicht gleichmässig auf die Arztpraxen verteilt würden. Nach der Eröff- nung der Weisshornbahn im Jahr 1956 nahm die Zahl der Rettungseinsätze erneut zu. 1960 wurde die Rettungszentrale auf dem Gipfel eingerichtet. 77 Lawinenrettung bei Nacht 2004 1961 verzeichnete der Pistendienst 330 ­Unfälle, was im Durchschnitt einem Unfall auf 4034 durch die Bergbahnen transportierte Personen entsprach.

1962 wurde der Pistenrettungsdienst für Fr. 19000.– mit acht Funkgeräten ausgerüstet.

Eine Kommission, bestehend aus dem Rettungs- chef sowie Vertretern des SAC, der AVB und des Kurvereins, leitete 1964 eine weitere Reorgani­ sation des Rettungswesens ein. In der Folge über- nahm die AVB die Pistenrettung und integrierte sie in ihren Pistendienst zum Pistenrettungsdienst. Die Rettungskolonne und die Rettungs­station blieben beim SAC. Köbi Meisser leitete weiterhin beide Organisationen.­

Im Jahr 1969 demissionierte Köbi Meisser, und von den Bergbahnen wurde Reto Manzanell­ zum Pisten- und Rettungschef gewählt. Die ­Sektion hoffte, dass er auch den Posten des SAC- 78 Lawinen- Rettungs­chefs übernehmen würde. Manzanell hundeführer 1982 lehnte dies aber ab, sodass die GV vom 17. ­Januar 1970 Pic Keiser in dieses Amt wählte.

Skischulleiter, verlangte mehrmals, darauf zu ver- Von 1987 bis 1990 war Rolf Fringer Rettungs- Rettungstaxen Fr. 6000.– zichten, da sie die Sulzschneeabfahrten zerstören­ chef. Er übergab danach das Amt seinem Bruder Kurverein Fr. 7000.– ­würden. Die Sicherheit auf den Pisten siegte am Heinz, der zusammen mit Rettungsobmann ­Felix AVB Fr. 7000.– Ende aber gegen diese Bedenken. Brandt bis 2015 diesen verantwortungs­vollen SAC Fr. 1000.– Posten inne­hatte. Seither amtet Reto Fritz als Ret- nämlich dasjenige auf Unteraltein. Aber trotz der 79 Seilbahnrettung, Der Vorstand der Sektion musste sich regelmäs- tungschef. Möglichkeit der raschen Rettung aus der Luft eine Aufgabe der ­Rettungskolonne Ebenfalls 1957 wurden erste Versuche mit sig mit Reklamationen über die Rettungsleute be- braucht es immer noch die Leute der Rettungs- SAC 1984 Lawinen­sprengungen unternommen. Dies führte schäftigen. Nachdem mehrmals die Rekrutierung Als Folge der heute üblichen Helikopterrettun- kolonne bei Unfällen in schwierigem Gelände und teilweise zu harschen Reaktionen. Viele ­fanden und das Verhalten der Patrouilleure die Vorstands- gen hat von den über zwanzig Rettungsschlit­ vor ­allem bei schlechtem Wetter. Daher bleibt es die «Knallerei» (Zitat) völlig unnötig. Vitter Zogg, sitzungen belastet hatten, wurden gar Stimmen ten­depots im Tourengelände nur eines überlebt, eine immer­währende, edle Aufgabe des SAC, gut ausgebildete Rettungsfachleute in seinen­ Reihen

50 51 81 Neu­ entdeckte Kletter- touren im Sektionsgebiet Ausblick

m Jubiläumsjahr präsentiert sich die Aroser fanden und auch keine mündlichen oder schrift- 82 Eisklettern I Sektion vital und gesund. Sie zählt rund 370 lichen Über­lieferungen eine frühere Besteigung in ­Litzirüti Mitglieder, besitzt eine gepflegte Selbstversorger- erwähnen. hütte, führt eine JO-Abteilung und eine gut orga- nisierte Rettungskolonne. Der Vorstand leitet den So ganz neu scheint das Problem mit dem Touren­ Verein statutengemäss. Nur ein Wermutstropfen wesen nicht zu sein. Der Tourenchef Ueli Fritz er- bleibt: Seit dem tragischen Unfalltod von Willi wähnte schon 1984 in seinem Jahresbericht: «Vor Kuhn, unserem Tourenchef, konnte diese Charge einigen Jahren hätte ich mich noch über die weni- 80 Absuchen des Lawinen­­- nicht mehr besetzt werden. So finden momentan gen durchgeführten Touren geärgert. Heute nicht Diezu haben. Rettungsobmänner bzw. kegels mit Sondier­stangen fast keine Sektionstouren mehr statt. mehr, denn ich weiss, dass Sektionstourenleiter, ist Teamarbeit die eine Menge Kurse organisieren müssen, um ­Rettungschefs der Sektion: Das heisst aber nicht, dass die Aroser SAC-ler keine all die tourenwütigen Flachländer bergtauglich Touren mehr machen. Die vielen Abfahrtsspuren zu machen, uns um unsere Art des Tourenwesens­ an unsern Skibergen zeigen deutlich eine grosse beneiden. Bei uns bespricht man, wenn Wetter Aktivität bei den Wintertouren. Auch die Klette- und Verhältnisse stimmen, kurz eine mögliche rer sind aktiv, was man an den vielen, meist von Tour. So geht man ohne Tourenplan und ohne Bührer 1918 – 1921 Franco Giorgetta und Willi Kuhn gut eingerichteten grosse Administration los. Hoffentlich bleibt dies Hans Pfosi 1921 – 1924 Kletterrouten rund um Arosa spürt. Unsere aktiven weiterhin so.» Thomas Meisser 1924 – 1954 Senioren, Ruedi Homberger und Reto Schmid, su- Köbi Meisser 1955 – 1969 chen und begehen interessante Neurouten, wie Trotzdem bleibt es die Aufgabe der Sektion, so Pic Keiser 1970 – 1986 das Beispiel «Tschirpaturm» zeigt. Wahrscheinlich­ bald wie möglich wieder einen Tourenchef zu be- Rolf Fringer 1987 – 1990 sind sie sogar die Erstbegeher ­dieses Kletter- stimmen und den Mitgliedern jährlich einige Som- Heinz Fringer 1991 – 2015 kleinods, da sie keinerlei Besteigungsspuren­ vor- mer- und Wintertouren anzubieten. Felix Brandt, Obmann 1991 – 2015 Reto Fritz ab 2015

52 53 Bildnachweis

Ohne Bilder wäre diese Jubiläumsbroschüre­ Nina Homberger nur halb so schön geworden. Die SAC-Sektion Seite 18 – Bild 27, Skitouren Arosa dankt all denjenigen, welche Fotos für diese ­Broschüre zur Verfügung stellten. Von Vreni Homberger wem die ­verwendeten Bilder stammen, seht Seite 2 – Porträt Hanspeter Pitschi ihr hier: Seite 37 – Bild 54, Präsidenten

Nachfolgende Bilder entnahmen wir älteren Ursula Meisser SAC-Klubalben der Sektion Arosa, diese wur- Umschlag – SAC Wimpel den von Ursula Meisser reproduziert: Seite 31 / 32 / 33 – Alle Interview-Bilder Bilder 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, Seite 8 – Bild 7, SAC-Schrank auf der Hörnlihütte 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 25, 26, 53, 56, 58, Seite 34 – Bild 52, Frauenschuh Isel 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 73, 74, 75, 76 Felix Brandt Seite 27 – Bilder 47, 48, 49

Hanuola Brunner Seite 22 / 23 – Bilder 36, 37

Franco Giorgetta Seite 24 – Bilder 38, 39, 40

Ruedi Homberger Seite 4 – Ramozhütte Seite 16 – Bilder 22, 23, 24 Seite 19 – Bilder 28, 29 Seite 20 / 21 – Bilder 30, 31, 32, 33, 34 Seite 22 – Bild 35 Seite 25 – Bilder 41, 42, 43 Seite 26 – Bilder 44, 45, 46 Seite 28 / 29 – Bilder 50, 51 Seite 38 / 39 – Bilder 55, 57 Seite 44 / 45 – Bilder 66, 67 Seite 46 / 47 – Bilder 68, 70, 71, 72 Seite 50 / 51 – Bilder 77, 78, 79 Seite 52 / 53 – Bild 80, 81, 82

Tom Meisser Seite 46 – Bild 69

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