K U L T U R B E I R a T Der Fürstlichen Regierung
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KULTURBEIRAT DER FÜRSTLICHEN kk REGIERUNG VADUZ BERICHT 2007 Vorwort Im Jahr 2007 wurde die staatliche Kulturförderung in Liechtenstein auf eine neue Basis gestellt. Am 20. September hat der Landtag das neue Kulturförderungsgesetz verabschie - det und die Errichtung der «Kulturstiftung Liechtenstein» genehmigt. Dadurch konnten neue Strukturen geschaffen werden, welche es ermöglichen, die Organisation und das Ent - scheidungsverfahren in der Kulturförderung zu vereinfachen, den zeitlichen und admini - strativen Aufwand zu verringern und durch klare Kompetenzregelungen eine höhere Effi - zienz und eine bessere Transparenz zu schaffen. Die neue Struktur ist am 1. Januar 2008 in Kraft getreten. Damit endete am 31. Dezember 2007 die Arbeit des Kulturbeirates. 1964 als Kultur- und Jugendbeirat gegründet und 1979, nach Schaffung des Jugendgesetzes, mit der aus - schliesslichen Wahrnehmung der Kulturförderung betraut, hat dieses Gremium die Regie - rung und private Kulturträger in Fragen der Kultur beraten, Hunderte von Gesuchen geprüft und Anträge an die Regierung gestellt sowie durch seine engagierte Arbeit viel zur Förderung der kulturellen Vielfalt Liechtensteins beigetragen. Dafür möchte ich sämtlichen Mitgliedern, die diesem Gremium einmal für kürzere oder längere Zeit angehört haben, Inhalt meinen herzlichen Dank aussprechen! Kulturförderung im Überblick 3 Der Kulturbeirat hat 2003 erstmals in einem ausführlichen Jahresbericht öffentlich über Die Arbeit des Kulturbeirates im Jahr 2006 4 – 5 seine Tätigkeit Rechenschaft abgelegt und sämtliche Fördermittel offengelegt, die vom Werkjahre, Werkbeiträge 6 Land Liechtenstein und von der Stiftung Pro Liechtenstein an Einzelpersonen und kulturel - Atelier Berlin 7 le Institutionen ausbezahlt wurden. Es freut mich, dass im vorliegenden «Kulturbericht Musik 8 –10 2007» auch über das letzte Arbeitsjahr des Kulturbeirats berichtet wird und ich hoffe, dass Theater, Tanz 11 die hier veröffentlichen Zahlen deutlich machen, welchen Stellenwert der Staat dem kultu - Literatur, Publikationen 12 rellen Leben in Liechtenstein und dessen Förderung beimisst. Foto, Film, Kino 13 Bildende und angewandte Kunst 14 – 19 Museen, Ausstellungen 20 Kulturelles Erbe, Brauchtumspflege 21 Bildung, Wissenschaft, Forschung 22 Besondere kulturelle Projekte und Rita Kieber-Beck, Regierungsrätin weitere Kulturbeiträge 23 Ressort Kultur Anhang Vom Kulturbeirat zur Kulturstiftung Liechtenstein 24 – 25 Adressen 26 Bildernachweis, Impressum 27 2 Kulturförderung im Überblick Die staatlichen Kulturausgaben gehen zu Lasten der Ressorts Kultur und Bildung. Im Jahr 2007 wurden insgesamt folgende Mittel für kulturelle Belange aufgewendet: Ressort Kultur 18’266’134.12 Landesbibliothek 1’499’843.33 Landesmuseum 2’206’700.00 Theater am Kirchplatz (Staatsbeitrag) 2’297’000.00 Kunstmuseum Liechtenstein 3’443’000.00 Landesarchiv 972’871.14 Historischer Verein 914’106.13 Stabsstelle für Kulturfragen (inkl. Kulturbeirat und Stiftung Pro Liechtenstein) 2’500’869.85 Rheinberger-Forschung (Gesamtausgabe) 249’750.00 Zeitgenössisches Kunstschaffen (Kunstraum Engländerbau) 202’666.49 Denkmalpflege/Archäologie 1’155’724.97 Verwaltung und Liegenschaften 2’823’602.21 Ressort Bildung 7’738’330.75 Liechtensteinische Musikschule 5’845’517.00 Stiftung Erwachsenenbildung 1’470’000.00 Liechtensteinische Kunstschule 422’813.75 Der Staat hat im Jahr 2007 in den Ressorts Kultur und Bildung in der laufenden Rechnung insgesamt 26’004’464.87 Franken für kulturelle Zwecke ausgegeben. Ausserdem wurden in der Investitions-Rechnung 5’304’032.10 Franken für den Bereich Kultur aufgewendet. Pro Einwohner erreichten die Kulturausgaben damit rund 885 Franken. Der Kulturbeirat der Regierung hat im Jahr 2007 über 2,1 Millionen Franken zur Unterstüt - Entwicklung der vom Kulturbeirat zugesprochenen Förderungsmittel 2003 – 2007 zung von kulturellen Organisationen, Einzelpersonen und Projekten ausbezahlt. Für die einzelnen Sparten des kulturellen Schaffens wurden im Jahr 2007 folgende Beiträge aufge - 2’182’978.87 2’072’231.59 wendet: 2’013’908.42 2’001’395.58 1’916’070.62 Gesamt 2’182’978.87 Werkjahre, Anerkennungsgaben 99’343.00 Atelier Berlin 44’276.75 Musik 807’390.00 Theater, Tanz 192’200.00 Literatur, Publikationen 237’565.00 Foto, Film, Kino 114’120.50 Bildende und angewandte Kunst 466’262.40 Museen, Ausstellungen 15’000.00 Kulturelles Erbe, Brauchtumspflege 49’000.00 Bildung, Wissenschaft und Forschung 15’000.00 Besondere kulturelle Projekte 101’013.30 Weitere Kulturbeiträge 14’000.00 Diverses, Administration, Spesen 27’807.92 2003 2004 2005 2006 2007 3 Die Arbeit des Kulturbeirates im Jahr 2007 Im Jahr 2007 hat der Kulturbeirat in insgesamt zehn Sitzungen rund 300 Gesuche um Projektbei - träge, Jahresbeiträge und Subventionen behandelt und über 100 Ressortanträge mit Empfehlungen an die Regierung erstellt. Seine Mitglieder engagierten sich ferner in Arbeitsgruppen, bei Vorabklärungen von Anträgen und besuchten diverse kulturelle Ver - anstaltungen. Der Kulturbeirat wurde in seiner Ar- beit von der Stabsstelle für Kulturfragen unter - stützt, welche seit ihrem Bestehen u.a. die Aufga - ben einer Geschäftsstelle für den Kulturbeirat wahr - genommen hat. Die ordentliche Mandatsperiode des Kulturbeirats Verabschiedung des Kulturbeirates, v.l. Regierungschef Otmar Hasler, Norma Hasler-Bargetze, Dipl. Ing. Josef Braun, Hanny Frick, Werner Thöny, Evelyne Bermann, Manfred Biedermann, Helga Biedermann-Batliner; auf dem Bild fehlt endete im März 2006. Mit Beschluss der Regierung Hansjörg Frommelt wurde das Mandat bis zum Abschluss der Neuorga - nisation der Kulturförderung verlängert. Der Land - Neben dieser Hauptaufgabe bearbeitete der Kulturbeirat im zu Ende gehenden Berichtsjahr tag hat das Kulturförderungsgesetz (KFG) sowie das einige grössere Projekte. Die Gewährung von Subventionen im Bereich «Musikalische Aus - Gesetz über die Kulturstiftung Liechtenstein im Mai bildung, Trachten, Uniformen und Instrumente» konnte dank der Leistungsvereinbarung, in und September 2007 behandelt und verabschiedet. die verschiedene Verbände einbezogen sind, fortgeführt werden. Für die Weiterführung des Beide Gesetze traten am 1. Januar 2008 in Kraft. Skimuseums in Vaduz mit staatlicher Hilfe wurde für die Jahre 2008 bis 2010 eine Leis- Damit wird die Kulturförderung vom Kulturbeirat an tungsvereinbarung vorbereitet. die Kulturstiftung Liechtenstein übertragen und der Kulturbeirat am 31. Dezember 2007 aufgelöst. Einen besonderen Arbeitsschwerpunkt bildete die Präsentation des liechtensteinischen Kunst- und Kulturschaffens im Ausland. Das Konzept «Contemporary Liechtenstein» sieht Grundsätzliche Arbeiten vor, in Städten mit Liechtensteinischen Diplomatischen Vertretungen Ausstellungen zu kuratieren, welche die dynamische Kunstszene im Fürstentum Liechtenstein reflektieren. Das Jahr 2007 war gekennzeichnet von einer hohen Die Regierung hat das ausgearbeitete Konzept anlässlich der Sitzung vom 16. Januar 2007 Anzahl von Beitragsgesuchen, welche an den Kul - zur Kenntnis genommen und die notwendigen Finanzmittel aus der Stiftung Pro Liechten - turbeirat gestellt wurden. Die Bearbeitung der Ge- stein freigegeben. Die erste Ausstellung fand in Washington D.C. statt. schäfte und deren Vor- und Nachbereitung waren mit entsprechend hohem Zeitaufwand verbunden. Das Künstleratelier in Berlin erfreut sich seit seiner Eröffnung am 1. September 2006 gros - Dabei wurde den persönlichen Beratungsgesprä - ser Beliebtheit. Die Atelierstipendien für das Jahr 2007 wurden an Brigitte Hasler, Werner chen wiederum viel Aufmerksamkeit gewidmet. Marxer, Marco Eberle und Doris Bühler vergeben. Sie hatten die Möglichkeit, jeweils drei Zahlreiche Gesuchsteller wurden zur Präsentation Monate in Berlin zu leben und zu arbeiten. Aufgrund der positiven Rückmeldungen ist der ihrer Projekte in die Sitzungen eingeladen. Kulturbeirat sicher, dass der Aufenthalt in Berlin die künstlerische Entwicklung der Stipen - diaten anregt. Mit der Organisation des Atelierbetriebs wurde die Stabsstelle für Kulturfra - Mit der Verabschiedung des Kulturförderungsgeset - gen beauftragt. zes sowie des Gesetzes über die Kulturstiftung Liechtenstein im Landtag kam die Neuorganisation Unter der Leitung des Präsidenten des Kulturbeirates befasste sich eine von der Regierung der Kulturförderung in greifbare Nähe. In der zwei - eingesetzte Kommission, in der das Kunstmuseum Liechtenstein, die Kunstgesellschaft, die ten Jahreshälfte hatte sich der Kulturbeirat daher Stabsstelle für Kulturfragen der Geschäftsführer und eine Fachperson aus dem benachbar - intensiv mit der Übergabe der Geschäfte an die ten Ausland vertreten sind, mit dem Ausstellungsbetrieb im Kunstraum Engländerbau. Im künftige Kulturstiftung zu befassen. Es wurde alles Berichtsjahr konnten fünf Ausstellungsprojekte realisiert werden, die von insgesamt über Machbare unternommen, um ihr am 1. Januar 2008 4000 Personen besucht wurden. Die für den Ausstellungsbetrieb verantwortliche Betriebs - einen reibungslosen Start zu ermöglichen. kommission beendete ihre Arbeit per 31. Dezember 2007 und übergab die Führung des 4 Kunstraums Engländerbau an die Kulturstiftung Nachdem die Mittel im Konto «Kulturförderung» der laufenden Rechnung 2007 ein weite - Liechtenstein. res Mal auf CHF 1 Mio. festgesetzt worden waren, wurden wiederum vermehrt Mittel aus der Stiftung Pro Liechtenstein eingesetzt, insgesamt CHF 1’198’400.77. Seit dem Jahr 2000 nimmt Liechtenstein jährlich an der Frankfurter Buchmesse mit einem eigenen Län - Breites Spektrum an Unterstützungsbeiträgen derstand teil.