N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Schiffgraben 33  30175 Hannover  Tel.: 0511 / 34 13 92  Fax 0511 / 318 04 00  http://www.niw.de

I f R Institut für Regionalforschung e.V. Goßlerstr. 10  37073 Göttingen  Tel.: 0551 / 48 53 63  Fax: 0551 / 48 75 12

Regionales Entwicklungskonzept

Arbeitsmarktregion Göttingen/

Stärken-Schwächen-Analyse

Leitbild, Handlungsfelder und Leitprojekte

mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ gefördertes Vorhaben

im Auftrag des

Regionalverband Südniedersachsen e.V.

Hannover, Göttingen, 2.Mai 2000  IfR II

Bearbeiter:

Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung, NIW Dipl.-Geogr. Matthias Ullrich, NIW Dipl.-Geogr. Kai Weber, NIW Prof. Dr. Wolfgang Krumbein, IfR  IfR III REK Göttingen / Northeim

Inhaltsverzeichnis

Seite

Teil I: ZUSAMMENFASSUNG DER WICHTIGSTEN ERGEBNISSE DER STÄRKEN-SCHWÄCHEN-ANALYSE 1

1. RAUM- UND SIEDLUNGSSTRUKTUR 1

1.1 Grundzüge der Raum- und Verwaltungsstrukturen 1 1.2 Bevölkerung und Wohnen 3

2. STRUKTUR UND ENTWICKLUNG DER WIRTSCHAFT 6

2.1 Wirtschaftsstruktur im Überblick 6 2.2 Land- und Forstwirtschaft 7 2.3 Produzierendes Gewerbe 8 2.4 Dienstleistungen 12 2.5 Beschäftigtenentwicklung insgesamt 18 2.6 Unternehmensgründungen 19

3. ARBEITSMARKT UND EINKOMMEN 20

3.1 Arbeitslosigkeit 20 3.2 Löhne und Einkommen 22 3.3 Veränderung der regionalen Disparitäten in der Arbeitsmarktregion Göttin- gen/Northeim 23

4. STANDORTBEDINGUNGEN UND –POTENZIALE 27

4.1 Hochschul- und Forschungsstandort 27 4.2 Ausbildung und Qualifizierung 28 4.3 Verkehr und Verkehrsinfrastruktur 30 4.4 Gewerbeflächen 32 4.5 Medienstandort 39 4.6 Kulturszene 40 4.7 Standortbedingungen für den Tourismus 40 4.8 Naturraum und ökologische Potenziale 41

5. ÖFFENTLICHE FINANZEN UND REGIONALPOLITISCHE AKTIVITÄTEN 42

5.1 Einnahmen und Ausgaben der kommunalen Ebene 42 5.2 Einsatz öffentlicher Fördermittel 44 5.3 Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente 46 5.4 Regionale und kommunale Wirtschaftsförderung 47 5.5 Regionale und überregionale Kooperationen 48

6. ZUSAMMENFASSENDE BEWERTUNG DER STÄRKEN UND SCHWÄCHEN IM ÜBERREGIONALEN VERGLEICH 51  IfR IV

Seite

Teil II: LEITBILD UND HANDLUNGSVORSCHLÄGE 55

1. LEITBILD UND GRUNDLEGENDE ZIELE DER REGIONALEN ENTWICKLUNG 55

1.1 Leitbild der regionalen Entwicklung 55 1.2 Übergreifende Leitziele 58

2. DIE HANDLUNGSFELDER UND PROJEKTE IM EINZELNEN 63

2.1 Handlungsfeld „Wirtschaftsförderung“ 65 2.2 Handlungsfeld „Existenzgründungsinitiativen“ 75 2.3 Handlungsfeld „Beschäftigungs- und Qualifizierungsförderung“ 79 2.4 Handlungsfeld „Verbesserung und Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur“ 82 2.5 Handlungsfeld „Wissenschaft und Forschung“ 87 2.6 Handlungsfeld „Neue Medien“ 90 2.7 Handlungsfeld „Förderung des ländlichen Raums“ 93 2.8 Handlungsfeld „Kultur- und Tourismusentwicklung“ 102  IfR 1 REK Göttingen / Northeim

Teil I: ZUSAMMENFASSUNG DER WICHTIGSTEN ERGEBNISSE DER STÄRKEN- SCHWÄCHEN-ANALYSE

1. RAUM UND SIEDLUNGSSTRUKTUR

1.1 Grundzüge der Raum- und Verwaltungsstrukturen

 Die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim setzt sich aus den Landkreisen Arbeitsmarktregion mit Göttingen und Northeim zusammen und umfasst damit auch die Universitäts- 420.000 Einwohnern stadt Göttingen. Die Arbeitsmarktregion zählt mit insgesamt etwa 420.000 Ein- wohnern und einer Bevölkerungsdichte von knapp 180 Einwohnern je km2 zu den dünner besiedelten Regionen in Deutschland. Allerdings ist die Bevölke- rung innerhalb der Arbeitsmarktregion ungleich verteilt. Sie konzentriert sich im Oberzentrum Göttingen (127.000 Einwohner) und dessen Umlandgemeinden sowie auch die Mittelzentren Northeim (32.000) und Einbeck (29.000), Hann. Münden (26.000), Duderstadt (23.000), Uslar (17.000) und Bad Gandersheim (11.000). In den Randbereichen von Wesertal und Weserbergland sowie im Leinebergland ist die Besiedlungsdichte hingegen ausgesprochen gering.

 Die Arbeitsmarktregion ist im Mittelgebirgsraum zwischen den Verdichtungs- Verkehrsregion mit der räumen Hannover und Braunschweig/Salzgitter im Norden und Kassel im Sü- zentralen Nord-Süd- Verkehrsachse den gelegen. Nach Westen schließt sich der ostwestfälische Wirtschaftsraum und nach Osten die Harzregion sowie das nordwestliche Thüringen an. Sie wird durch zentrale, in Nord-Süd-Richtung verlaufende Verkehrsachsen von europäischer Bedeutung an die überregionalen Wirtschaftsräume angebunden. - Die Autobahn A 7 Skandinavien – Hamburg – Hannover – Göttingen – Kas- sel – Süddeutschland bzw. –Rhein-Main hat alleine in der Arbeitsmarktregi- on neun Anschlussstellen. - Die Nord-Süd-Bahnstrecken Hamburg - Hannover - Kassel - Würzburg - München bzw. Berlin - Fulda - Rhein-Main verlaufen durch die Arbeitsmarkt- region, und das Oberzentrum Göttingen ist als ICE-Halt in das Fernver- kehrsnetz der DB eingebunden. - Die Verkehrsverbindungen in West-Ost-Richtung sind auf Grund der natur- räumlichen Grundstrukturen und der deutschen Teilung bislang unterentwi- ckelt. - Einen wichtigen Impuls für die südliche Arbeitsmarktregion wird der Bau der A 38 Friedland - Nordhausen - Halle bringen. Weitere West-Ost-Verbindun- gen sollten entwickelt werden.

 Nach einer Berechnung von KLEMMER zur Lagegunst in Deutschland im Besondere Lagegunst im Schienen- und Straßenverkehr erreicht Göttingen/Northeim unter den 206 Schienen- und Straßen- verkehr deutschen Arbeitsmarktregionen den 46. Rang, und liegt damit unter den nord- deutschen Regionen nach Hannover (Rang 16), Osnabrück (Rang 23), Schaumburg (Rang 39) und Braunschweig/Salzgitter (Rang 42) sowie der be- nachbarten Region Kassel (Rang 26) relativ weit vorne 1.

1 Klemmer, Paul: Entwicklungsrisiken ländlicher Räume. In: Helmut W. Jenkis: Raumordnung und Raumordnungspolitik. München, Wien, 1996, S. 450-480.  IfR 2 Teil I: Grundlagenanalysen

Karte 1: Verwaltungsstrukturen in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim (Einheits- bzw. Samtgemeinden)

Herausragende natur-  Die Siedlungsstruktur der Arbeitsmarktregion ist in besonderer Weise durch räumliche Potenziale ihre naturräumlichen Grundstrukturen geprägt. Das Leinetal bildet zumindest im Raum Göttingen-Northeim-Einbeck die zentrale Achse der Arbeitsmarktre- gion. Das sich in westlicher Richtung anschließende Weserbergland ist relativ dünn besiedelt, der Solling weist nur in seinen Randbereichen Siedlungen auf. Das Wesertal, das über weite Strecken die Grenze der Arbeitsmarktregion im Westen bildet, hat nur eine vergleichsweise geringe Bedeutung als durchge- hende Verkehrsachse. Das Leinebergland im Osten ist demgegenüber deutlich dichter besiedelt. Die herausragenden naturräumlichen Potenziale prägen die Wohn- und Lebensbedingungen der Arbeitsmarktregion (weiche Standortfakto- ren) und sind u.a. die Grundlage für den Tourismus. In einigen Teilräumen der Arbeitsmarktregion bestehen gerade in diesem Bereich weitere Entwicklungs- möglichkeiten.  IfR 3 REK Göttingen / Northeim

 Die Pendlerverflechtungen der Arbeitsmarktregion sind insgesamt weitgehend Insgesamt ausgeglichene ausgeglichen. Auf Grund des dominierenden Zentrums Stadt Göttingen hat der Pendlerverflechtungen, aber hohe Einpendler- Landkreis Göttingen einen Pendlerüberschuss gegenüber dem Landkreis Nort- zahlen aus den neuen heim von 5.400 Beschäftigten (1998). Die Arbeitsmarktregion Göttingen/Nort- Bundesländern heim insgesamt hat einen Einpendlerüberschuss von 2.900 Personen. Gegen- über dem Raum Hannover/Hildesheim besteht ein Auspendlerüberschuss von 1.700 Personen und gegenüber dem Raum Kassel von knapp 600 Personen. Dagegen pendeln aus den neuen Bundesländern 6.600 Personen mehr ein als dorthin auspendeln. Per Saldo werden damit etwa 7 % der Arbeitsplätze in der Region von Beschäftigten aus Ostdeutschland eingenommen. Von den insge- samt 7.700 Einpendlern aus den neuen Bundesländern stammen drei Viertel aus dem Landkreis Eichsfeld.

1.2 Bevölkerung und Wohnen

 Die Bevölkerungsentwicklung der Arbeitsmarktregion lag in den 80er Jahren Schwächere Bevölke- und auch in der ersten Phase nach der Wiedervereinigung in etwa im Bundes- rungsentwicklung in den letzten Jahren trend. Erst in den letzten Jahren bleibt sie zunehmend zurück (Abb. 1.2 -1).

- Bereits in den 80er Jahren ergab sich in der Arbeitsmarktregion ein Gefälle mit überdurchschnittlicher Bevölkerungsdynamik in der Stadt Göttingen und ihren Umlandgemeinden sowie mehr oder weniger stark zurückbleibender Entwicklung in den übrigen Teilräumen. Besonders schwach war die Bevöl- kerungsentwicklung nicht nur in den ländlichen und peripheren Standorten an der und im Solling, sondern auch in den Mittelzentren. Die Ursa- chen für das Zurückbleiben lagen zum einen in einer ausgesprochen schwachen natürlichen Entwicklung (mit Ausnahme des Eichsfeldes im öst- lichen Landkreis Göttingen) sowie in Wanderungsverlusten bzw. nur gerin- gen Zuwanderungen.

- Von dem Zuwanderungsschub nach der Wiedervereinigung hat die Ar- beitsmarktregion trotz ihrer exponierten Lage nicht überdurchschnittlich pro- fitiert. Deutlich zugenommen hat in dieser Phase allerdings die Bevölke- rungsentwicklung in Göttingen sowie den Mittelzentren und einigen bislang durch Bevölkerungsabnahme geprägten abgelegenen Standorten.

- Die sich abschwächende und deutlich hinter dem Bundestrend zurückblei- bende Bevölkerungsentwicklung in den letzten Jahren ist weitgehend auf die nur noch schwachen Zuwanderungen zurückzuführen. Der Rückgang der Studierendenzahlen in Göttingen hat an dieser Entwicklung einen gro- ßen Anteil. Im Landkreis Göttingen stagniert die Bevölkerung in den letzten Jahren, im Landkreis Northeim ist sie nunmehr wieder rückläufig. Nach wie vor Bevölkerungszuwächse verzeichnen allerdings die Umlandgemeinden von Göttingen und die meisten Standorte entlang der Achse der A 7.  IfR 4 Teil I: Grundlagenanalysen

Abb. 1.2-1: Bevölkerungsentwicklung in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim, in den Landkreisen Göttingen und Northeim sowie in Niedersachsen und im Bundesgebiet seit Anfang der 80er Jahre

120 1980=100

115 Göttingen, Stadt LK Göttingen oh. Göttingen,St. 110 LK Northeim AMR Göttingen/Northeim Bundesgebiet West

105

100

95

90 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 Jahr

N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover

C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980.xls]Göttingen Northeim 99

Die Altersstruktur als eine  Die Altersstruktur der Bevölkerung in der Arbeitsmarktregion weist einige Ursache der geringen markante Abweichungen von der für das Bundesgebiet typischen Grundstruk- Bevölkerungsdynamik tur auf, die auf eine langfristig eher schwächere Bevölkerungsentwicklung hin- deuten, wenn man von den auf die Hochschulen bezogenen Zuwanderungen absieht. In der Altersstruktur des Landkreises Göttingen stehen auf Grund der mehr als 27.000 Studierenden die Altersjahrgänge zwischen dem 18. und 35. Lebensjahr stark im Vordergrund, während die Jahrgänge der Kinder und Ju- gendlichen eher schwächer vertreten sind. Der Landkreis Northeim ist hinge- gen durch schwächere Besetzung der mittleren Altersjahrgänge sowie eben- falls geringere Kinderzahlen geprägt, denen eine deutliche Überalterung etwa ab dem 50. Lebensjahr gege nübersteht.

Insgesamt eher schwä-  Die Perspektiven der Bevölkerungsentwicklung sind vor diesem Hinter- chere Bevölkerungsent- grund eher schwächer einzustufen. Der arbeitsmarktorientierte Zuzug dürfte wicklung zu erwarten auf mittlere Sicht in der Größenordnung der letzten Jahre bleiben. Darüber hin- aus ist langfristig mit weiter rückläufigen Studierendenzahlen zu rechnen. Stei- gerungsfähig wären allerdings angesichts der naturräumlichen Potenziale und der guten Infrastrukturausstattung der Arbeitsmarktregion die wohnstandortori- entierten Zuwanderungen von älteren Menschen.  IfR 5 REK Göttingen / Northeim

 Die Wohnungssituation ist auf Grund der überwiegend ländlichen Prägung Hoher Anteil von Woh- der Arbeitsmarktregion durch einen relativ hohen Bestand an Wohnungen in nungen in Ein- und Zwei- Familienhäusern Ein- und Zwei-Familien-Häusern gekennzeichnet. Lediglich in Göttingen stehen auch wegen der besonderen Haushaltsstrukturen und der hohen Zahl an Stu- dierenden die Wohnungen in Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen sehr stark im Vordergrund.

 Die Wohnbautätigkeit liegt seit langem deutlich unter dem Bundesdurch- Schwächere Wohnbautä- schnitt und entspricht damit der eher schwächeren Bevölkerungsentwicklung. tigkeit entsprechend der Bevölkerungsentwicklung Die höchsten absoluten Wohnungszugänge entfallen zwar auf das Oberzent- rum und die Mittelzentren, die höchsten Zuwachsraten verzeichnen aber die Umlandgemeinden von Göttingen, wobei das Wachstum – abweichend von den Erwartungen - in den etwas entfernteren Standorten sogar größer ist als in den unmittelbaren Randgemeinden und damit offensichtlich in besonderer Weise von den Bodenpreisen gesteuert wird. Darüber hinaus spielen auch Handlungsmöglichkeiten bzw. Strategien der jeweiligen Kommunalpolitik eine Rolle.

 Die Arbeitsmarktregion ist vor allem in ihrem nördlichen Teil durch vergleichs- Mit Ausnahme von Göt- weise niedrige Bodenpreise und damit auch attraktive Bedingungen für den tingen vergleichsweise niedrige Bodenpreise Wohnungsbau gekennzeichnet. In der Stadt Göttingen ist demgegenüber das Bodenpreisniveau auch auf Grund des weit überdurchschnittlichen Anteils von Ein-Personen-Haushalten bzw. Wohnungen mit ein und zwei Räumen (u.a. Studierende als Nachfragergruppe) ausgesprochen hoch und liegt auf dem Ni- veau von Hannover.  IfR 6 Teil I: Grundlagenanalysen

2. STRUKTUR UND ENTWICKLUNG DER WIRTSCHAFT

2.1Wirtschaftsstruktur im Überblick

 Von den insgesamt 165.000 Erwerbstätigen wird eine Wertschöpfung von 14,9 Mrd. DM (1996) erwirtschaftet. Die Wirtschaftskraft der Arbeitsmarktregion liegt damit um etwa ein Fünftel unter dem Bundesdurchschnitt.

 Die Wirtschaftsstruktur der beiden Teilräume Landkreis Göttingen und Land- kreis Northeim unterscheidet sich auch auf den ersten Blick beträchtlich (Abb. 2.1-1).

Industrieregion Northeim - Der Landkreis Northeim ist sehr viel stärker durch das Produzierende Gewerbe, d.h. durch Industrie und Baugewerbe geprägt, während die Dienstleistungen deutlich zurücktreten. Dies bedeutet nicht, dass in einzel- nen Standorten nicht die Dienstleistungen stärker im Vordergrund stehen, z.B. in Bad Gandersheim (Kur- und Gesundheitswesen), Katlenburg-Lindau (Forschungseinrichtung). Bedeutende Industriestandorte sind Einbeck und Northeim.

Abb. 2.1-1: Grundzüge der Wirtschaftsstruktur in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Nort- heim, in den Landkreisen Göttingen und Northeim sowie in Niedersachsen und im Bundesgebiet – Bruttowertschöpfung und Erwerbstätige -

Anteil der Wirtschaftsbereiche an insgesamt 100%

90%

80%

70%

60%

50% Land- und Forstwirtschaft 40% Produzierendes Gewerbe private 30% Dienstleistungen staatliche Dienstleistungen 20%

10%

0% AMR LK LK Nieder- Bundes- AMR LK LK Nieder- Bundes- Göttingen/ Göt- Nort- sachsen gebiet Göttingen/ Göt- Nort- sachsen gebiet Northeim tingen heim West Northeim tingen heim West Bruttowertschöpfung 1996 Erwerbstätige 1997

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 21.12.99 C:\Daten\BILDER\[bws u et Bilder.xls]Tabelle  IfR 7 REK Göttingen / Northeim

-Im Landkreis Göttingen stehen - vor allem wegen des großen Gewichts Dienstleistungs- und In- des Oberzentrums Göttingen - die Dienstleistungen stärker im Vordergrund. dustrieregion Göttingen Vor allem die öffentlichen Dienstleistungen sind wegen der Bedeutung von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Verwaltungen deutlich überrep- räsentiert. Die marktbestimmten (von Unternehmen und freien Berufen er- brachten) Dienstleistungen sind in der Wirtschaftsstruktur in etwa durch- schnittlich vertreten. Darüber hinaus ist der Landkreis Göttingen auch ein bedeutender Industriestandort.

-Die Stadt Göttingen ist mit 74 % der Beschäftigten in besonderer Weise Dienstleistungsstandort auf Dienstleistungen ausgerichtet. Mit mehr als 43.000 Arbeitsplätzen im Göttingen Dienstleistungssektor steht sie innerhalb des Landes auf dem 5. Rang der Dienstleistungsstandorte, nur knapp übertroffen von Oldenburg und Osna- brück. Als Standort des Produzierenden Gewerbes liegt Göttingen in Nie- dersachsen mit mehr als 15.000 Beschäftigten auf dem 8. Rang.

- Der Landkreis Göttingen (ohne die Stadt Göttingen) ist ähnlich wie der Übriger Landkreis Göttin- Landkreis Northeim stärker von Industrie und Baugewerbe geprägt. Be- gen eher vom Produzie- renden Gewerbe geprägt deutendere Industriestandorte sind hier Hann. Münden und Duderstadt.

 Insgesamt hat die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim damit eine relativ Insgesamt relativ ausge- ausgeglichene Wirtschaftsstruktur, wenngleich das Produzierende Gewerbe glichene Wirtschaftsstruk- tur und die marktbestimmten Dienstleistungen etwas unterrepräsentiert sind und die öffentlichen Dienstleistungen stärker im Vordergrund stehen.

2.2 Land- und Forstwirtschaft

 Die Landwirtschaft tritt in der Wirtschaftsstruktur des Landkreises Göttingen Besonderer Schwerpunkt deutlich zurück, im Landkreis Northeim hat sie hingegen eine überdurchschnitt- in agrarwissenschaftli- cher Forschung sowie liche Bedeutung. Prägend für die Arbeitsmarktregion ist in diesem Bereich al- Saatzucht und Biotech- lerdings die bedeutende Agrarwissenschaftliche Fakultät der Universität. Ein nologie besonderer Schwerpunkt wird durch ein bundesweit führendes Unternehmen der Saatzucht bzw. Biotechnologie in Einbeck gesetzt.

 Aufgrund der ausgedehnten Waldgebiete hat im gesamten Südniedersachsen Holzwirtschaftliche Kom- die Forstwirtschaft eine große Bedeutung. Zusammen mit der Holzverarbei- petenz tung und dem Schwerpunkt der Forstwirtschaft in Forschung und Lehre an der Universität Göttingen ergibt sich eine herausragende holzwirtschaftliche Kom- petenz.

 Der bundesweite Strukturwandel in der Landwirtschaft mit einem starken Strukturwandel trifft auch Rückgang von Betriebs- und Beschäftigtenzahlen in der Landwirtschaft betrifft die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim auch Südniedersachsen. Durch die beachtliche Zahl von Betrieben und die damit verbundenen Einkommensquellen (gerade auch für Nebenerwerbsland- wirte) stellt die Landwirtschaft allerdings einen stabilisierenden Faktor im länd- lichen Raum dar. - Flächenstarke Betriebe haben ihren Anteil und ihre absolute Zahl in den letzten Jahren erhöhen können. Die Grünlandbewirtschaftung ging zurück, die Ackerbewirtschaftung steigerte ihren Anteil. Innerhalb der Ackerbewirt-  IfR 8 Teil I: Grundlagenanalysen

schaftung nahm der Getreide- und Rapsanbau zu, der Anbau von Futter- mitteln und Kartoffeln ging zurück. - Die durchschnittliche Ertragssituation der Betriebe liegt im Landkreis Northeim über dem Durchschnitt der Landwirtschaftskammer Hannover, im Landkreis Göttingen darunter.

Zukunftspotenziale für die  Zukunftspotenziale für die Landwirtschaft liegen in den Bereichen des öko- Landwirtschaft logischen Landbaus, der Direktvermarktung, dem Anbau nachwachsender Rohstoffe sowie dem Vertragsnaturschutz.

2.3 Produzierendes Gewerbe

Breite Branchenmischung  Das Verarbeitende Gewerbe in der Arbeitsmarktregion ist durch eine breite im Produzierenden Ge- Branchenmischung gekennzeichnet. Seit langem vollzieht sich ein kontinuierli- werbe cher struktureller Wandel von einer eher traditionellen „Mittelgebirgsindustrie“ hin zu einer internationalisierten innnovations- und qualifikationsorientierten In- dustriestruktur. Nach wie vor ist die Industrie durch sehr unterschiedliche Be- reiche und Branchen geprägt (Abb. 2.3-1):

Technologieintensive - Einerseits haben technologieorientierte Branchen wie die Feinmechanik und Branchen und Netzwerke Optik, der Maschinenbau oder die Elektrotechnik eine bedeutende Rolle. 30 Unternehmen, Dienstleister sowie Forschungs- und Ausbildungseinrichtun- gen des Hochtechnologiesektors Mess- und Feinprüftechnik haben sich zur Initiative „Measurement Valley“ zusammengeschlossen. Auch in der An- wendung und der Forschung im Bereich der Biotechnologie bildet die Ar- beitsmarktregion einen besonderen Schwerpunkt innerhalb von Nieder- sachsen (BioRegioN).

Traditionelle Industrie- - Auf der anderen Seite stehen nach wie vor eher traditionelle Bereiche wie strukturen z.B. die Holz-, Papier-, Glas- und Keramikindustrie sowie die Industrie der Steine und Erden und das Baugewerbe im Vordergrund. Insgesamt ist die direkte und indirekte Abhängigkeit von der Baunachfrage bzw. -konjunktur vergleichsweise hoch.

Zulieferindustrien zum - Darüber hinaus spielen auch die Zulieferindustrien zum Straßenfahrzeug- Fahrzeugbau bau mit ihren besonderen Wettbewerbsbedingungen eine überdurchschnitt- liche Rolle.

Nur vier Zentralen größe-  Das Produzierende Gewerbe in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim hat rer Unternehmen im überregionalen Vergleich ausgesprochen wenige größere Unternehmens- zentralen. Von den 120 größten niedersächsischen Unternehmen (gemessen am Umsatz) haben 15 ihren Sitz in Südniedersachsen, aber nur sechs in der Arbeitsmarktregion, darunter vier Industrieunternehmen (Übersicht 2.3-1).

Hohe externe Kontrolle im  Entsprechend unterliegen relativ viele der industriellen Aktivitäten und Arbeits- Produzierenden Gewerbe plätze der externen Kontrolle, d.h. der Steuerung durch Unternehmens- und Konzernzentralen außerhalb der Region. Von den Arbeitsplätzen in den 250 größten industriellen Betrieben der Arbeitsmarktregion entfallen nur etwa 54 % auf eigenständige Unternehmen mit Sitz in der Arbeitsmarktregion (Landes-  IfR 9 REK Göttingen / Northeim

Übersicht 2.3-1: Die größten südniedersächsischen Unternehmen 1998

Rang 2 / Unternehmen Sitz Umsatz Beschäftigte Branche im Mio. DM

15 Alcan Deutschland GmbH Göttingen 2.741,1 3.802 NE-Metallindustrie 30 Haarmann & Reimer GmbH (K) Holzminden 1.626,0 3.720 Duft- und Aromastoffe zu 30: Haarmann & Reimer GmbH Holzminden 719,4 1.698 Duft- und Aromastoffe 54 KWS Kleinwanzlebener Saat- Einbeck 662,8 1.893 Saatgut, Biochemie zucht Gruppe (K) 59 Stiebel Eltron GmbH & Co KG (K) Holzminden 596,2 2.082 Elektrotechnik 62 Dragoco Geberding & Co AG (K) Holzminden 564,4 1.791 Duft- und Aromastoffe 63 Domäne Gruppe GmbH & Co. Hardegsen 559,0 1.809 Einzelhandel 70 Otto-Bock Firmengruppe Duderstadt 526,0 2.708 Orthopädie- und Medizin- technik/Kunststoffe 75 Kamax-Werke, Rudolf Keller- Osterode 502,2 2.495 Formteile, Anlagen mann GmbH & Co. KG (K) 78 Sartorius AG (K) Göttingen 479,6 2.299 Wäge- und Separationstech- nik 84 KodakPolychrome Graphics Osterode 445,8 600 Offsetdruckplattenherstellung GmbH zu 54: KWS Kleinwanzlebener Einbeck 420,1 790 Saatgut Saatzucht AG 106 Kappa Herzberger Papierfabrik Herzberg am 341,2 1.363 Papiergewerbe GmbH & Co. KG Harz 111 Sun Chemical Osterode Druck- Osterode 314,5 101 Druckfarbenherstellung farben GmbH 114 FUBA Printed Circuits GmbH Gittelde 285,7 1.280 Elektrotechnik 115 DETA Akkumulatorenwerke Bad Lauter- 280,0 900 Elektrotechnik GmbH berg 117 Raulf-Baugesellschaft mbH Göttingen 271,6 1.213 Hoch- und Tiefbau

Quelle: Nord/LB, Wirtschaft Niedersachsen, Dezember 1999

durchschnitt 65 %). 35 Betriebe mit 23 % der Arbeitsplätze sind Zweigbetriebe oder Tochterunternehmen von Unternehmen aus dem übrigen Bundesgebiet und 24 Betriebe mit weiteren 23 % der Arbeitsplätze gehören zu ausländischen Unternehmen oder Konzernen (Landesdurchschnitt 16 %). Damit ist der „In- ternationalisierungsgrad“ der Industrie ausgesprochen hoch. Dies bedeutet zum einen, dass der internationale Wettbewerbsdruck ausgesprochen hoch ist, zum anderen aber auch, dass der Standort für internationales Kapital interes- sant ist.

 Die Betriebsgrößenstruktur der Industrie in der Arbeitsmarktregion ist ver- Überwiegend klein- und gleichsweise stark durch kleine und mittlere Betriebe geprägt. Im Landkreis mittelbetriebliche Struktu- ren Northeim wird die Entwicklung in besonderer Weise von mittelgroßen Betrieben bestimmt. In Göttingen haben demgegenüber auch Großbetriebe eine größere Bedeutung.

 Die sog. Funktionalstruktur des Produzierenden Gewerbes, d.h. die Zusam- Starkes Gewicht der Fer- mensetzung der Beschäftigung nach Unternehmensfunktionen, legt die ü- tigungsfunktionen berdurchschnittliche Bedeutung von Fertigungsfunktionen in den meisten In-

2 Rangplatz unter den 120 größten niedersächsischen Unternehmen  IfR 10 Teil I: Grundlagenanalysen

Abb. 2.3-1: Branchenspezialisierung des Produzierenden Gewerbes in der Arbeitsmarkt- region Göttingen/Northeim 1998

12,5 Anteil der Wirtschaftszweige an den Beschäftigten insgesamt in % 12,0 11,5 11,0 10,5 10,0 9,5 9,0 in der AMR Göttingen/Northeim 8,5 Bundesgebiet West 8,0 7,5 7,0 6,5 6,0 5,5 5,0 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 Chemie Bergbau Stahlbau Schiffbau Gießereien Druckereien Feinkeramik Baugewerbe Holzindustrie Glasindustrie Elektrotechnik Maschinenbau Steine u. Erden Luftfahrzeugbau Stahlverformung Papiererzeugung NE-Metallindustrie Papierverarbeitung Gummiverarbeitung Ernährungsgewerbe Straßenfahrzeugbau Feinmechanik, Optik Herst. v. EBM-Waren Mineralölverarbeitung Land-, Forstwirtschaft Herst. v. ADV-Geräten Kunststoffverarbeitung Eisen- u. Stahlindustrie Herst. v. Musikinstr. u.a. Textil-, Bekleidungsindustrie Energie-, Wasserversorgung

N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

dustriezweigen offen. Dienstleistungsfunktionen wie Management und Verwal- tung, Ein- und Verkauf u.ä. sind dementsprechend unterrepräsentiert.

Handwerksbesatz leicht  Das Handwerk ist nach der Handwerkszählung von 1995 mit 2.400 Unterneh- unterdurchschnittlich men und 28.200 Beschäftigten vertreten. Die durchschnittliche Betriebsgröße ist etwas größer als im Bundesgebiet, allerdings erreicht der Handwerksbesatz (Beschäftigte bezogen auf die Einwohner) nicht ganz den Bunde sdurchschnitt.

 In der Wirtschaftsstruktur vor allem des Landkreises Northeim steht das Bau- gewerbe im Vordergrund, aber auch im Landkreis Göttingen ist es überdurch- schnittlich vertreten.

Intensiver industrieller  Die Entwicklung des Produzierenden Gewerbes ist bereits seit den 80er Strukturwandel mit gro- Jahren durch einen intensiven industriellen Strukturwandel geprägt (Abb. ßen Verlusten in den tra- ditionellen Bereichen 2.3-2).

- In der Arbeitsmarktregion insgesamt und insbesondere im Landkreis Nort- heim war die Entwicklung des Produzierenden Gewerbes in den 80er Jah-  IfR 11 REK Göttingen / Northeim

Abb. 2.3-2: Beschäftigtenentwicklung des Produzierenden Gewerbes in der Arbeitsmarkt- region Göttingen/Northeim und im Bundesgebiet seit Anfang der 80er Jahre

145 1980=100 140 135 130 Göttingen, Stadt 125 LK Göttingen oh. Göttingen,St. 120 LK Northeim 115 AMR Göttingen/Northeim 110 Bundesgebiet West 105 100 95 90 85 80 75 70 65 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 Jahr

N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980.xls]Göttingen Northeim 99

ren deutlich schwächer als im Bundestrend. Ein starker Strukturwandel war vor allem geprägt durch hohe Verluste in traditionellen Bereichen wie der Holzindustrie, der Textil- und Bekleidungsindustrie, der Industrie der Steine und Erden, Feinkeramik, Glas, der Ernährungsindustrie sowie der Gieße- reiindustrie.

- In der ersten Phase nach der Wiedervereinigung hatte das Produzieren- de Gewerbe der Arbeitsmarktregion ein weit überdurchschnittliches Wachstum, wobei der Landkreis Northeim stärker profitierte als der Land- kreis Göttingen. Herausragende Arbeitsplatzgewinne entfielen auf das Bau- gewerbe, die konsum- und baubezogenen Industrien sowie den Maschinen- und Fahrzeugbau.

- Von der Rezession und der Strukturkrise seit 1992 wurde die Arbeits- marktregion zunächst deutlich schwächer getroffen. Der Beschäftigungsab- bau war zumindest bis 1995 wesentlich moderater als im Bundestrend, aber auch nach 1995 waren die Anpassungsprozesse zumindest nicht stärker als im Bundestrend. Allerdings verlor das Baugewerbe (wieder) erheblich an Beschäftigung. Seit 1998 steigt die Beschäftigung im Produzierenden Ge- werbe wieder leicht an.  IfR 12 Teil I: Grundlagenanalysen

Perspektiven der indus-  Insgesamt dürften die Perspektiven des Produzierenden Gewerbes auch auf triellen Entwicklung mittlere Sicht etwa im Bundestrend liegen. Auf Grund der vergleichsweise breiten Branchenstruktur sind die Risiken (wie in der Vergangenheit auch) rela- tiv breit gestreut. Positiv in die Waagschale zu werfen sind die technologisch anspruchsvollen bzw. wachstumsintensiven Felder eines Teils der Betriebe sowie der hohe Internationalisierungsgrad, der nicht nur für wettbewerbsfähige Produktionen, sondern auch für attraktive Investitionsbedingungen für auslän- dische Investoren steht. Andererseits sprechen die nach wie vor geringere Dienstleistungsprägung des Verarbeitenden Gewerbes und die in Teilberei- chen noch traditionelle Ausrichtung eher für noch zu bewältigende Anpas- sungsprozesse. Durch die hohe „Außensteuerung“ der Wirtschaft werden in vielen Fällen grundlegende unternehmerische Entscheidungen außerhalb der Arbeitsmarktregion getroffen und sind damit aus der Arbeitsmarktregion heraus nur schwer zu beeinflussen. Langfristig eher schwächer dürften sich die von der Baunachfrage abhängigen Bereiche entwickeln. Weitere Anpassungspro- zesse sind auch bei den Automobilzulieferern mit einer weiteren Welle der U m- strukturierung der Zulieferindustrien und Weiterentwicklung zu Systemzuliefe- rer-Netzwerken zu erwarten .

2.4 Dienstleistungen

Hohe Spezialisierung auf  Die Arbeitsmarktregion ist in herausragender Weise auf Wissenschaft und Bil- Wissenschaft und Bil- dung sowie das Gesundheitswesen (insbesondere Universität Göttingen und dung, Sozial- und Ge- sundheitswesen Fachhochschulen) spezialisiert (Abb. 2.4-1). Überdurchschnittlich vertreten sind auch Heime, Körperpflege (u.a. Kurstandort Bad Gandersheim) sowie der Telekommunikationsbereich und Versicherungen (in Göttingen). Ein etwa durchschnittliches Gewicht in der Wirtschaftsstruktur haben der Einzelhandel und die Gebietskörperschaften (Verwaltungen). Deutlich unterrepräsentiert sind demgegenüber die unternehmensbezogenen Dienstleistungen, der Verkehrs- sektor und der Großhandel.

Einzelhandel: Entwick-  Die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim ist geprägt durch eine leicht über- lung nach dem Auslaufen durchschnittliche Kaufkraft mit einem leichten Gefälle von der Stadt Göttingen des Wiedervereinigungs- booms im Bundestrend zu den ländlichen Standorten. Der Einzelhandelsumsatz je Einwohner ist aber im Bundesvergleich höher, so dass in der Bilanz mit einem Kaufkraftzufluß in die Arbeitsmarktregion zu rechnen ist. Auf das Oberzentrum Göttingen entfal- len etwa 40 % des Einzelhandelsumsatzes der Arbeitsmarktregion, so dass hier die Einzelhandelszentralität um mehr als ein Drittel über dem Bundes- durchschnitt liegt. Andere wichtige Einkaufsorte sind die Städte Northeim, Ein- beck sowie Duderstadt und Hann. Münden. In der Wirtschaftsstruktur der Ar- beitsmarktregion Göttingen/Northeim hat der Einzelhandel mit etwas mehr als 11.000 Beschäftigten 3 ein etwa durchschnittliches Gewicht. Der weit über- durchschnittliche Zuwachs in der ersten Phase nach der Wiedervereinigung von 1989 bis 1992 in der Größenordnung von 1.700 Beschäftigten deutet auf eine beträchtliche Ausweitung des Einzugsgebietes (vor allem des Oberzent- rums Göttingen) in die neuen Bundesländer hin. Zwar ist die Beschäftigung des Einzelhandels in den letzten Jahren rückläufig, der Rückgang von knapp 400

3 1999  IfR 13 REK Göttingen / Northeim

Abb. 2.4-1: Branchenspezialisierung des Dienstleistungssektors in der Arbeitsmarktregi- on Göttingen/Northeim 1998

12,5 Anteil der Wirtschaftszweige an den Beschäftigten insgesamt in % 12,0 11,5 11,0 10,5 10,0 9,5 9,0 8,5 8,0 7,5 7,0 6,5 in der AMR Göttingen/Northeim 6,0 Bundesgebiet West 5,5 5,0 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 Schiffahrt Großhandel Einzelhandel Eisenbahnen Gastgewerbe Kreditinstitute

Verlagswesen Straßenverkehr Versicherungen Übriger Verkehr Übr. untern.bez.DL Gesundheitswesen Telekommunikation Techn. Beratung, Plan. Reinigung, Körperpflege Rechts-, Wirtsch.beratung Organis. oh. Erwerbszweck Geb.körpersch., Sozialvers. Wissenschaft,Bildung,Medien

N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

Beschäftigten im Zeitraum 1992 bis 1999 ist aber geringer als im Bundestrend. Diese relative Stabilität ist insofern bemerkenswert, als die Region in den letz- ten Jahren durch eine zunehmend schwächere Bevölkerungsentwicklung ge- kennzeichnet ist.

 Auf die übrigen personenbezogenen Dienstleistungen der Arbeitsmarktre- Übrige personenbezogene gion Göttingen/Northeim wie Gastgewerbe, Heime, Reinigung und Körperpfle- Dienstleistungen: nach 4 Wiedervereinigungsboom ge sind mit ungefähr 7.800 Beschäftigten etwa durchschnittlich vertreten. Sie in den letzten Jahren e- haben auch in der ersten Phase nach der Wiedervereinigung ebenso wie der benfalls etwa durch- Einzelhandel mit einem Zuwachs von 1989 bis 1992 von 1.200 Beschäftigten schnittliche Entwicklung überdurchschnittlich profitiert. Möglicherweise wurden auch bis dahin beste- hende Arbeitskräfteknappheiten (z.B. in der Gastronomie) durch das zusätzli- che Angebot an Einpendlern und Zuwanderern aus den neuen Bundesländern entschärft. Nach dem Auslaufen des Wiedervereinigungsbooms hat sich die Entwicklung dieser Bereiche wieder normalisiert. Von 1992 bis 1999 wurden

4 1999  IfR 14 Teil I: Grundlagenanalysen

Abb. 2.4-2: Entwicklung der Beschäftigten nach Dienstleistungsbereichen in der Ar- beitsmarktregion Göttingen/Northeim und im Bundesgebiet seit Anfang der 80er Jahre

230 1980=100

220

UDL 210

200

190

180 durchgezgene Linie : AMR Göttingen/Northeim gestrichelte Linie : Bundesgebiet West

170 UDL Unternehmensbez. Dienstleistungen HDL Haushaltsbez. Dienstleistungen 160 FDL Finanzdienstleistungen ÖDL Öffentliche Dienstleistungen DDL Distributionsdienstleistungen 150

HDL 140

130

FDL 120

110

100 ÖDL DDL

90 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 Jahr

N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 16.12.99 C:\Daten\DATBANK\Verdichtungsraum\[Bilder AMR GÖNOM div DL 1980gl100.xls]Grafiken

hier knapp 900 Arbeitsplätze geschaffen, und die Entwicklung liegt damit leicht über dem Bundestrend.  IfR 15 REK Göttingen / Northeim

 Die übrigen Distributionsdienstleistungen wie Großhandel und Verkehrs- Distributionsdienstleis- dienstleistungen sind in der Wirtschaftsstruktur der Arbeitsmarktregion Göttin- tungen: Aufschwung 5 durch die Wiedervereini- gen/Northeim mit etwa 20.000 Beschäftigten leicht unterrepräsentiert. Sie gung und überdurch- konnten nach einer Schwächephase in den 80er Jahren zwar auf Grund der schnittliche Verluste in Öffnung der innerdeutschen Grenze zunächst deutlich zulegen. Vor allem der den letzten Jahren Großhandel expandierte dabei auf Grund der günstigen Lage überdurch- schnittlich. Mit dem Auslaufen des Wiedervereinigungsbooms schwächte sich die Entwicklung der Distributionsdienstleistungen wieder ab, und seitdem ist die Beschäftigung vor allem bei Telekommunikation (Post) und Eisenbah- nen, aber auch im Großhandel rückläufig. Die Entwicklung des übrigen Ver- kehrssektors ist demgegenüber leicht positiv. Nach einem Zuwachs der Distri- butionsdienstleistungen von 1989 bis 1992 um fast 2.600 Personen, ist die Be- schäftigung von 1992 bis 1999 wieder um 800 Personen zurückgegangen. Die Beschäftigtenentwicklung der Distributionsdienstleistungen war damit in den letzten Jahren nur leicht ungünstiger als im Bundestrend.

 Die so genannten gesellschaftsbezogenen Dienstleistungen stehen in der Gesellschaftsbezogene Wirtschaftsstruktur der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim mit mehr als Dienstleistungen: Ge- 6 sundheitswesen im Bun- 31.000 Beschäftigten stark im Vordergrund, darunter fallen vor allem Wis- destrend, keine weitere senschaft und Bildung sowie das Gesundheitswesen. Das Gesundheitswe- Expansion in Wissen- sen hat sich in den letzten Jahren ähnlich dynamisch entwickelt wie im übrigen schaft und Bildung Bundesgebiet, trotz der ungünstigen Entwicklung im Kurort Bad Gandersheim. Der Bereich Wissenschaft und Bildung hat wegen des hohen Niveaus die Be- schäftigung nur noch geringfügig ausgeweitet. Insgesamt sind in der Arbeits- marktregion Göttingen/Northeim in Bereich der gesellschaftsbezogenen Dienste von 1992 bis 1999 etwa 2.500 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden, die Entwicklung war damit deutlich schwächer als im Bundestrend.

 Auf die Finanzdienstleistungen in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim Standort der Finanz- entfallen 5000 Beschäftigte 7, darunter etwa 1.800 auf das Versicherungsge- dienstleistungen: über- durchschnittliche Verluste werbe. Insgesamt sind die Finanzdienstleistungen damit leicht unterrepräsen- seit 1993 tiert. Mit der Wiedervereinigung erhielten sie einen beträchtlichen, allerdings nur vorübergehenden Wachstumsschub, denn von 1989 bis 1992 entstanden fast 800 zusätzliche Arbeitsplätze. Vor allem das Versicherungsgewerbe hat seinen Standortvorteil in den Nähe der innerdeutschen Grenze in diesen Jah- ren offensichtlich ausgespielt. Mit dem Aufbau neuer Strukturen in Ost- deutschland und der Einbindung in einen größeren Konzern gingen dann in den Folgejahren aber in erheblichem Maße Arbeitsplätze verloren. Von 1992 bis 1999 war mit einem Arbeitsplatzabbau von 700 Personen, der überwiegend im Versicherungsgewerbe stattfand, die Entwicklung des Finanzdienstleis- tungssektors erheblich ungünstiger als im Bundestrend.

5 1999 6 1999 7 1999  IfR 16 Teil I: Grundlagenanalysen

Standort der unterneh-  Die unternehmensorientierten Dienstleistungen 8 zählen zu den am mensbezogenen Dienst- schnellsten wachsenden Bereichen der deutschen Wirtschaft. Sie sind in der leistungen: starkes Wachstum im Bundes- Wirtschaftsstruktur der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim mit 9.300 Be- trend schäftigten 9 zwar nach wie vor unterrepräsentiert, haben sich aber seit Anfang der 80er Jahre ausgesprochen dynamisch entwickelt. Seit der Wiedervereini- gung sind hier mehr als 4.500 Arbeitsplätze entstanden, und die Entwicklungs- dynamik ist auch in den letzten Jahren ungebrochen. Seit 1992 entfallen sogar von vier zusätzlichen Dienstleistungsarbeitsplätzen drei auf diesen Bereich.

Gebietskörperschaften:  Die Gebietskörperschaften und die übrigen öffentlichen Dienstleistungen starke Einbußen seit der haben sich vor allem nach der Wiedervereinigung sehr viel schwächer entwi- Wiedervereinigung ckelt als im Bundestrend. Hierin spiegelt sich auch die Tatsachse, dass die Ar- beitsmarktregion in erheblichem Maße Standorte der Bundeswehr (u.a. Göttin- gen, Northeim, Hann. Münden) verloren hat und auch beim Bundesgrenz- schutz Einschnitte hinnehmen musste.

Öffentlicher Dienst insge-  Nach der Personalstandserhebung sind im Öffentlichen Dienst 10 der Ar- samt: deutlicher Beschäf- beitsmarktregion sogar fast 32.000 Personen beschäftigt 11, darunter 1.900 bei tigungsabbau bei Bundes- und Landeseinrichtungen Bundeseinrichtungen, 20.500 beim Land und 8.100 bei der kommunalen Ebe- und Gemeinden ne. Herausragender Standort ist die Stadt Göttingen mit Hochschulen und an- deren Landes- und Bundeseinrichtungen. Insgesamt ist damit die Prägung durch den Öffentlichen Bereich weit überdurchschnittlich. Von 1994 bis 1998 sind fast 3.000 Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst weggefallen 12, darunter fast je zu einem Drittel bei Bundes- und Landeseinrichtungen und der kommu- nalen Ebene. Dieser Rückgang auf der Landes- und Gemeindeebene ent- sprach aber fast dem jeweiligen Beschäftigungsaufbau in den Jahren 1989 bis 1994.

 Die Entwicklung des Dienstleistungssektors in der Arbeitsmarktregion ist seit der zweiten Hälfte der 80er Jahre schwächer als im Bundestrend (Abb. 4.2-3). Nach der Wiedervereinigung konnte der Rückstand durch eine leicht ü- berdurchschnittliche Entwicklung vorübergehend sogar abgebaut werden, weil die Region von der Öffnung der Grenze profitierte. So stieg die Zahl der Dienstleistungsarbeitsplätze im Einzelhandel, in den sonstigen personenbezo- genen Dienstleistungen und im Versicherungsgewerbe überdurchschnittlich. Diese positiven Aspekte wurden aber bald von den abschwächenden Wirkun- gen in den übrigen Dienstleistungszweigen (Standortekonversion, Stagnation im Bereich Wissenschaft und Bildung, Konsolidierung im Versicherungsgewer- be) überlagert. Deshalb öffnete sich seit etwa 1992 die Schere zum Bundes- trend wieder leicht.

 Insgesamt besteht innerhalb der Arbeitsmarktregion ein deutliches Gefälle vom Landkreis Göttingen zum Landkreis Northeim. Innerhalb des Landkreises Göt- tingen stagniert die Dienstleistungsbeschäftigung in der Stadt Göttingen mehr

8 Rechts- und Wirtschaftsberatung, Technische Beratung und Planung, Werbung, Vermietung beweglicher Sachen, Gebäudereinigung, Abfallbeseitigung, sonstige Dienstleistungen für Un- ternehmen 9 1999 10 Verwaltung, Schulen, Hochschulen u.ä., einschließlich Beamte 11 1998 12 ohne Berücksichtigung der privatisierten Bundespost  IfR 17 REK Göttingen / Northeim

Abb. 2.4-3: Entwicklung der Beschäftigten des Dienstleistungssektors in der Arbeits- marktregion Göttingen/Northeim und im Bundesgebiet seit Anfang der 80er Jahre

170 1980=100 165 160

155 Göttingen, Stadt 150 LK Göttingen oh. Göttingen,St. 145 LK Northeim AMR Göttingen/Northeim 140 Bundesgebiet West 135 130 125 120 115 110 105 100 95 90 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 Jahr

N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980.xls]Göttingen Northeim 99

oder weniger seit Anfang der 90er Jahre, während sich der übrige Landkreis bis weit in die 90er Jahre hinein ausgesprochen dynamisch entwickelte.

 Auch die weiteren Entwicklungsperspektiven der Dienstleistungsbereiche in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim sind durchaus unterschiedlich. Für den Einzelhandel und die sonstigen Distributionsdienstleistungen sind kei- ne besonderen Impulse zu erwarten. Die eher schwächere Bevölkerungsent- wicklung dürfte die Perspektiven etwas dämpfen. Ähnliches gilt auch für die sonstigen personenbezogenen Dienste. Der Bereich Wissenschaft und Bildung dürfte in Zukunft allenfalls moderat wachsen und in Teilbereichen sogar schrumpfen. Vor allem wird es darauf ankommen, wie die Universität auf den zunehmenden Wettbewerbsdruck in der deutschen Hochschullandschaft rea- giert. Ähnliches gilt auch für die außeruniversitären Forschungsinstitute. Auch der öffentliche Bereich im engeren Sinne wird in Zukunft weiter schrumpfen. Weitere kräftige Wachstumsimpulse sind hingegen von den unternehmensori- entierten Dienstleistungen (Rechts- und Wirtschaftsberatung, Technische Be- ratung und Planung, Werbung., sonstige Dienstleistungen für Unternehmen) zu erwarten. Hier steht Göttingen im Wettbewerb mit den umliegenden Oberzent- ren, insbesondere Kassel und Hannover.  IfR 18 Teil I: Grundlagenanalysen

2.5 Beschäftigtenentwicklung insgesamt

Insgesamt kaum vom  Die Beschäftigtenentwicklung der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim ist Bundestrend abweichen- insgesamt seit den 80er Jahren nur unwesentlich vom Bundestrend abgewi- de Beschäftigtenent- wicklung chen. Dem leichten Zurückbleiben in den 80er Jahren folgte ein leichter Auf- holprozess nach der Wiedervereinigung und eine im Trend liegende Entwick- lung in den letzten Jahren. Dabei war allerdings die Entwicklung in den Teil- räumen sehr unterschiedlich (Abb. 2.5-1).

Landkreis Northeim: Ent- - Insgesamt gesehen war die Beschäftigtenentwicklung des Landkreises wicklungschwäche vor Northeim bereits in den 80er Jahren ausgesprochen schwach. Der Aufhol- allem in den Mittelzentren prozess nach der Wiedervereinigung konnte den Abstand zum Bundestrend nur wenig verringern, und seit 1995 blieb die Beschäftigtenentwicklung wie- der stärker zurück. Während nach der Wiedervereinigung fast alle Städte und Gemeinden eine überdurchschnittliche Entwicklung verzeichneten, konzentrierten sich die Verluste in den letzten Jahren vor allem auf die bei- den großen Mittelzentren Northeim und Einbeck und einige periphere länd- liche Standorte, während die Städte und Gemeinden im weiteren Umfeld von Göttingen und entlang der zentralen Achse eine vergleichsweise güns- tige Entwicklung vorweisen konnten.

Stadt Göttingen: Beschäf- - Die Beschäftigtenentwicklung in der Stadt Göttingen war in den 80er Jahren tigtenentwicklung in etwa etwas günstiger als im Bundesdurchschnitt, konnte von der Wiedervereini- im Bundestrend gung weniger stark profitieren und lag in den letzten Jahren im Trend.

Übriger Landkreis Göttin- - Deutlicher Gewinner innerhalb der Arbeitsmarktregion ist der übrige Land- gen: überdurchschnittli- kreis Göttingen (ohne Stadt). Bereits in den 80er Jahren war die Entwick- che Zuwächse der Um- landgemeinden von Göt- lung günstiger, der starke Entwicklungsschub kam aber dann nach der Öff- tingen nung der innerdeutschen Grenze, und auch in den letzten Jahren blieb die Entwicklung ausgesprochen günstig. Die Gewinner im Landkreis waren ü- berwiegend die Umlandgemeinden von Göttingen, nach der Wiedervereini- gung aber auch die unmittelbaren Grenzstandorte. Die Mittelzentren liegen in den letzten Jahren in etwa im Bundestrend.

 Die zukünftige Beschäftigtenentwicklung wird davon abhängen, inwieweit es gelingt, im innovations- und qualifikationsorientierten Umstrukturierungspro- zess des Produzierenden Gewerbes zu bestehen, die Wettbewerbsposition in den traditionsreichen Dienstleistungsfeldern (u.a. auch in den Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Gesundheitswesen) zu verbessern, neue Wachs- tumsfelder im Dienstleistungssektor (z.B. in den unternehmensorientierten Dienstleistungen und im Bereich der neuen Medien) zu erschließen und nicht zuletzt durch Betriebs- und Unternehmensgründungen die Wirtschaftsstruktur zu erneuern.  IfR 19 REK Göttingen / Northeim

Abb. 2.5-1: Beschäftigtenentwicklung in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim und im Bundesgebiet seit Anfang der 80er Jahre

145 1980=100 140 135 130 Göttingen, Stadt 125 LK Göttingen oh. Göttingen,St. 120 LK Northeim 115 AMR Göttingen/Northeim 110 Bundesgebiet West 105 100 95 90 85 80 75 70 65 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 Jahr

N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980.xls]Göttingen Northeim 99

2.6 Unternehmensgründungen

 In den 90er Jahren war die Entwicklung der Unternehmensgründungen 13 Vergleichsweise schwa- in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim leicht überdurchschnittlich. Im che Entwicklung der Be- triebszahlen: offensichtli- Landkreis Göttingen war dabei die Gründungsintensität höher als im Landkreis che Gründungsschwäche Northeim 14. Besondere Schwerpunkte der Gründungstätigkeit waren im Dienstleistungssektor der Handel sowie haushaltsbezogenen Dienstleistungen. Im Landkreis Göttingen sind vor allem auch Gründungen bei den unterneh- mensbezogenen Dienstleistungen überdurchschnittlich, im Landkreis Northeim sind sie sehr viel schwächer. Im Landkreis Northeim lag der Schwerpunkt der Gründungen vor allem beim Handel und den sonstigen Dienstleistungen.  Bei den technologieorientierten Bereichen der Wirtschaft liegt die Gründungs- intensität im Landkreis Göttingen über dem westdeutschen Durchschnitt, im Landkreis Northeim ist das Niveau demgegenüber unterdurchschnittlich.

13 Schätzungen des ZEW für den Unternehmenssektor, ohne Land- und Forstwirtschaft, Garten- bau sowie Organisationen ohne Erwerbszweck und Gebietskörperschaften 14 Möglicherweise sind die ausgewiesenen Gründungszahlen in den Kreisen Göttingen und Northeim in den Jahren 1994 bis 1997 überschätzt  IfR 20 Teil I: Grundlagenanalysen

3. ARBEITSMARKT UND EINKOMMEN

3.1Arbeitslosigkeit

Seit langem überdurch-  Das Niveau der Arbeitslosigkeit liegt in der Arbeitsmarktregion Göttin- schnittliche Arbeitslosig- gen/Northeim um mehr als ein Drittel über dem Bundesdurchschnitt. Die Ar- keit beitsmarktungleichgewichte sind im Landkreis Göttingen noch etwas höher als im Landkreis Northeim. Dabei ist die Arbeitsmarktregion seit langem durch ü- berdurchschnittliche Arbeitsmarktprobleme geprägt, seit Mitte der 90er Jahre vergrößert sich der Abstand zum Bundesgebiet tendenziell sogar wieder. Aktu- ell ist zwar auch hier ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu beobachten, die- ser ist aber schwächer als im Bundes- und Landestrend.

Struktur der Arbeitslosen:  Die Zusammensetzung der Arbeitslosen weicht in der Arbeitsmarktregion hoher Anteil an Langzeit- Göttingen/Northeim und ihren Teilräumen teilweise deutlich von den bundes- arbeitslosen durchschnittlichen Verhältnissen ab.

Abb. 3.1-1: Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Nort- heim und im Bundesgebiet seit Ende der 80er Jahre

Arbeitslosenquoten 16,0 Quartalswerte und Trendwerte in % 15,0

14,0

AMR Göttingen/Northeim 13,0

12,0 Bundesgebiet West 11,0

10,0

9,0

8,0

7,0

6,0

5,0 Differenz zum Bundeswert 4,0 in %-Punkten

3,0

2,0

1,0

0,0 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 Ende des Quartals

N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung  IfR 21 REK Göttingen / Northeim

Abb. 3.1-2: Arbeitslosigkeit in den Städten und Gemeinden (Samtgemeinden) der Ar- beitsmarktregion Göttingen/Northeim 1992 und 1999

Arbeitslosenquote am 30.6. In %

Deutschland 1992

Bundesgebiet West 1999

Niedersachsen

AMR Göttingen/Northeim

LK Göttingen

LK Northeim

SG Dransfeld (GÖ)

Katlenburg-Lindau (NOM)

Friedland (GÖ)

Kalefeld (NOM)

SG Gieboldehausen (GÖ)

SG Radolfshausen (GÖ)

Gleichen (GÖ)

Staufenberg (GÖ)

Adelebsen, Flecken (GÖ)

Rosdorf (GÖ)

Nörten-Hardenberg, Fl. (NOM)

Bovenden, Flecken (GÖ)

Bad Gandersheim, Stadt (NOM)

Dassel, Stadt (NOM)

Moringen, Stadt (NOM)

Hardegsen, Stadt (NOM)

Duderstadt, Stadt (GÖ)

Uslar, Stadt (NOM)

Kreiensen (NOM)

Einbeck, Stadt (NOM)

Bodenfelde, Flecken (NOM)

Münden, Stadt (GÖ)

Northeim, Stadt (NOM)

Göttingen, Stadt (GÖ)

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200

BG = 100

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 14.12.99 C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs.xls]Göttingen Northeim

- Der Frauenanteil an den Arbeitslosen ist insgesamt leicht überdurch- schnittlich, er ist vergleichsweise niedrig in den Dienstleistungszentren und ausgesprochen hoch in den abgelegenen Standorten. - Im Landkreis Northeim ist erwartungsgemäß der Anteil der Arbeiter und im Landkreis Göttingen derjenige der Angestellten höher. - Der Ausländeranteil liegt mit Ausnahme der Stadt Göttingen weit unter dem Bundeswert.  IfR 22 Teil I: Grundlagenanalysen

- Der Anteil der Jugendlichen an den Arbeitslosen entspricht ebenfalls etwa dem Bundesdurchschnitt, in einigen Standorten des Landkreises Northeim sowie in Friedland (Durchgangslager) ist er aber signifikant höher. - Ausgesprochen gering ist die Gruppe der älteren Arbeitnehmer (mit 55 und mehr Jahren) unter den Arbeitslosen vertreten. - Der Anteil der Langzeitarbeitslosen ist in der Arbeitsmarktregion insge- samt mit 42 % ausgesprochen hoch. Besonders die Standorte im Weser- bergland sowie die Stadt Göttingen ragen hier hervor.

Vergleichsweise hohe  Vor allem im Landkreis Göttingen werden insgesamt überdurchschnittlich viele Frauenbeschäftigung Frauen beschäftigt. Das Ausmaß der Frauenbeschäftigung ist in erster Linie eine Frage der Wirtschaftsstruktur und der Arbeitsmarktsituation. Eine ausge- sprochen hohe Frauenbeschäftigung weisen der Kurort Bad Gandersheim, das von Dienstleistungen geprägte Oberzentrum Göttingen sowie die Mittelzentren Northeim und Duderstadt auf. In den ländlichen Standorten ist die Frauenbe- schäftigung fast durchweg erheblich geringer. Die Frauenbeschäftigung hängt eng mit dem Angebot an Teilzeitarbeitsplätzen zusammen. In den meisten Standorten ist der Anteil an Teilzeitarbeitsplätzen überdurchschnittlich.

3.2 Löhne und Einkommen

Vergleichsweise niedriges  Das durchschnittliche Lohnniveau in der Arbeitsmarktregion liegt um fast 10 % Lohnniveau unter dem Bundesdurchschnitt. Die höchsten Löhne werden zwar im Verar- beitenden Gewerbe gezahlt, hier ist aber der Rückstand zum Bundesdurch- schnitt größer als bei Dienstleistungen. Innerhalb des Dienstleistungssektors sind die Entgelte in Handel und Verkehr deutlich niedriger als bei den übrigen Dienstleistungen. Das Entgeltniveau ist im Landkreis Göttingen höher als im Landkreis Northeim, wobei das innerregionale Gefälle beim Verarbeitenden Gewerbe weniger ausgeprägt ist als bei den Dienstleistungen.

Vergleichsweise niedriges  Das Pro-Kopf-Einkommen der Arbeitsmarktregion liegt um etwa 10 % unter Pro-Kopf-Einkommen dem westdeutschen Durchschnitt und bleibt damit deutlich hinter den Räumen Hannover und Braunschweig zurück. Innerhalb der Arbeitsmarktregion haben die Wohnstandorte mit attraktiven Wohnlagen im Umfeld der Stadt Göttingen die höchsten Pro-Kopf-Einkommen. Das Oberzentrum Göttingen und die übri- gen Mittelzentren liegen etwa im Mittelfeld. Das Pro-Kopf-Einkommen in der Stadt Göttingen ist wegen der Studierendenzahlen (ohne oder mit geringen Erwerbseinkommen) nicht mit anderen Großstädten zu vergleichen. Auf der anderen Seite erfährt die Arbeitsmarktregion durch die weit mehr als 20.000 Studierende einen quantitativ bedeutsamen Einkommens- und Kaufkraftzu- fluss. Zu den ländlichen und peripheren Teilräumen hin sinkt das Einkom- mensniveau erheblich ab.  IfR 23 REK Göttingen / Northeim

Abb. 3.2-1: Pro-Kopf-Einkommen in den Städten und Gemeinden der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim 1989 und 1995

in DM je Einwohner

Deutschland 1989

Westdeutschland 1995

Niedersachsen

AMR Göttingen/Northeim

LK Göttingen

LK Northeim

Bovenden, Flecken (GÖ)

Nörten-Hardenberg, Fl. (NOM)

Gleichen (GÖ)

Rosdorf (GÖ)

SG Dransfeld (GÖ)

Staufenberg (GÖ)

Adelebsen, Flecken (GÖ)

Göttingen, Stadt (GÖ)

Münden, Stadt (GÖ)

Einbeck, Stadt (NOM)

SG Radolfshausen (GÖ)

Katlenburg-Lindau (NOM)

Northeim, Stadt (NOM)

Bad Gandersheim, Stadt (NOM)

Moringen, Stadt (NOM)

Duderstadt, Stadt (GÖ)

Hardegsen, Stadt (NOM)

SG Gieboldehausen (GÖ)

Kalefeld (NOM)

Dassel, Stadt (NOM)

Kreiensen (NOM)

Uslar, Stadt (NOM)

Bodenfelde, Flecken (NOM)

Friedland (GÖ)

0 102030405060708090100110

jeweils Westdeutschland = 100

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 14.12.99 C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs.xls]Göttingen Northeim

3.3 Veränderung der regionalen Disparitäten in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim

 Die Städte und Gemeinden (Samtgemeinden) in der Arbeitsmarktregion sind von ihrer Lage, ihrer Größe und ihren Funktionen als Zentraler Ort und als Ar- beitsplatzzentrum sowie nicht zuletzt als Wohnort ausgesprochen unterschied-  IfR 24 Teil I: Grundlagenanalysen

lich (vgl. Übersicht 3.3-1 im Anhang bzw. die Übersichten 1.1-1, 1.2-1, 2.1-1 und 2.4-2 im Anhang).

Innerregionale Unter-  Insgesamt ergeben sich beträchtliche innerregionalen Unterschiede in der schiede in der Arbeitslo- Arbeitslosigkeit (Abb. 3.1-2) mit sigkeit - Konzentration der Arbeitslosenzahlen und der Problemgruppen im Ober- zentrum Göttingen (wie in allen größeren Städten), - einer überdurchschnittlichen Arbeitslosigkeit in den Mittelzentren sowie einzelnen peripheren ländlichen Gemeinden sowie - einer vergleichsweise niedrigen Arbeitslosigkeit im Umfeld von Göttingen.

Veränderung der Unter-  Seit 1992 sind die innerregionalen Unterschiede in der Arbeitslosigkeit deutlich schiede geringer geworden. Verbessert hat sich vor allem die Position der Stadt Göttin- gen sowie der peripheren Standorte wie Bodenfelde sowie der Mittelzentren Uslar, Duderstadt und Bad Gandersheim. In anderen Mittelzentren haben sich die Probleme demgegenüber nicht oder nur geringfügig verringert, dazu zählen u.a. Northeim und Einbeck.

Gefälle im Pro-Kopf- Auch im Pro-Kopf-Einkommen ergibt sich innerhalb der Arbeitsmarktregion ein Einkommen Gefälle von den Städten und ihren Einzugsbereichen zu den ländlichen und peri- pheren Standorten hin (Abb. 3.2-1). - Die höchsten Pro-Kopf-Einkommen ergeben sich in den Standorten mit bevor- zugten Wohnlagen im Umfeld der Großstadt Göttingen und von Kassel. - Im Mittelfeld liegen neben der Stadt Göttingen die Städte Einbeck und Hann. Münden sowie Northeim, Bad Gandersheim und Duderstadt. - Die mit Abstand niedrigsten Pro-Kopf-Einkommen haben (neben dem Sonder- fall Friedland) die peripheren Standorte Kreiensen, Uslar und Bodenfelde.

Verschiebung des Gefäl-  Fast alle Gemeinden haben ihre Position hinsichtlich des Pro-Kopf- les Einkommens verbessern können. Vergleichsweise gering waren diese Verbes- serungen in der Stadt Göttingen sowie in den meisten Mittelzentren, während vor allem die Umlandgemeinden von Göttingen deutlich hinzugewinnen konn- ten.

Räumliche Verteilung von  Der Indikator Beschäftigte je Einwohner zeigt die unterschiedliche räumliche Arbeitsplätzen und Bevöl- Verteilung von Arbeitsplätzen und Bevölkerung (Abb. 3.3-1). kerung - Die Arbeitsplätze konzentrieren sich in besonderer Weise im Oberzentrum Göttingen sowie in den Mittelzentren. - Sieht man einmal von dem Sonderfall Friedland ab, so ist vor allem im O- berzentrum Göttingen und in den Mittelzentren die Relation zwischen Be- schäftigten und Einwohnern ungünstiger geworden. - Im Umland von Göttingen, entlang der zentralen Verkehrsachsen und auch in den meisten ländlichen Gemeinden hat sich diese Relation deutlich ver- bessert.

Verringerung der inerre-  Insgesamt kann somit festgestellt werden, dass sich die regionalen Disparitä- gionalen Disparitäten ten innerhalb der Arbeitsmarktregion seit Ende der 80er Jahre tendenzielle ver- ringert haben. - Das Oberzentrum Göttingen hat das Problem Städte dieser Größen- ordnung, dass es Bevölkerung und auch Arbeitsplätze an das Umland ver-  IfR 25 REK Göttingen / Northeim

Abb. 3.3-1: Beschäftigten je Einwohner in den Städten und Gemeinden (Samtgemeinden) der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim 1989 und 1998

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte je 1.000 Einwohner

Deutschland 1989

Bundesgebiet West 1998

Niedersachsen

AMR Göttingen/Northeim

LK Göttingen

LK Northeim

Göttingen, Stadt (GÖ)

Northeim, Stadt (NOM)

Einbeck, Stadt (NOM)

Moringen, Stadt (NOM)

Bad Gandersheim, Stadt (NOM)

Münden, Stadt (GÖ)

Duderstadt, Stadt (GÖ)

Uslar, Stadt (NOM)

Rosdorf (GÖ)

Dassel, Stadt (NOM)

Katlenburg-Lindau (NOM)

Nörten-Hardenberg, Fl. (NOM)

SG Gieboldehausen (GÖ)

Kalefeld (NOM)

SG Dransfeld (GÖ)

Bovenden, Flecken (GÖ)

Kreiensen (NOM)

Hardegsen, Stadt (NOM)

Staufenberg (GÖ)

Adelebsen, Flecken (GÖ)

Bodenfelde, Flecken (NOM)

SG Radolfshausen (GÖ)

Friedland (GÖ)

Gleichen (GÖ)

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500

in v.T.

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 14.12.99 C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs.xls]Göttingen Northeim

liert. Dieser Suburbanisierungsprozess ist allerdings auch nicht stärker aus- geprägt als bei vergleichbaren Städten. - Besonders begünstigt sind die Gemeinden im Umfeld des Oberzentrums Göttingen sowie teilweise auch entlang der zentralen Verkehrsachse. - Die Mittelzentren haben z.T. eine etwas schwächere Dynamik und gehören damit zu den Verlierern der jüngeren Entwicklung. - Die ländlichen und peripheren Gemeinden haben sich z.T. vergleichsweise günstig entwickelt, Arbeitsplätze hinzugewinnen und Arbeitslosigkeit ab-  IfR 26 Teil I: Grundlagenanalysen

bauen können. Abweichend von dieser Entwicklung stehen einige Standorte mit besonderen Strukturproblemen wie Kreiensen (Abbau im Bereich der Bahn), Dassel (Industrie) und Bad Gandersheim (Anpassung an die Ge- sundheitsreform).  IfR 27 REK Göttingen / Northeim

4. STANDORTBEDINGUNGEN UND -POTENZIALE

4.1Hochschul- und Forschungsstandort

 Die Universität ist mit knapp 12.000 Beschäftigten der wichtigste Arbeitgeber Universität mit knapp in der Arbeitsmarktregion. Die 1737 gegründete renommierte Georg-August- 12.000 Beschäftigten Universität Göttingen ist mit knapp 24.000 Studierenden (1999/2000) die zweitgrößte Universität des Landes. Das Studienangebot erstreckt sich auf insgesamt 13 Fachbereiche mit 74 Vollstudiengängen. Die Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen hat am Standort Göttingen etwa 900 Studie- rende in den Fachbereichen Forstwirtschaft und Umweltmanagement sowie Physik-, Mess- und Feinwerktechnik.

 Der Rückgang der Studierendenzahlen an der Universität seit 1991 ist be- trächtlich und kann weder aus wirtschaftlicher noch regionaler Sicht begrüßt werden (Abb. 4.1-1). Positiv zu bewerten ist der Anstieg der Studierendenzah- len an der Fachhochschule, insbesondere dem Fachbereich Physik-, Mess- und Feinwerktechnik.

 Die Breite und die Qualität der Forschung sind – langen Traditionen ent- sprechend – hoch und stellen eine wichtige Stärke dar. Für die Bedeutung und Qualität der Forschung an der Universität sprechen allein 10 Sonderfor- schungsbereiche (von insgesamt 26 in Niedersachsen). In den letzten Jahren sind etliche Einrichtungen in der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung neu entstanden bzw. betstehende ausgebaut worden. Dies bezieht sich auf ein breites Spektrum inhaltlicher Themen. So ist Göttingen z.B. in den vergangenen Jahren zu einem der Zentren der biomedizinischen Grundlagen- forschung geworden. Durch den Neubau des 1998 gegründeten „Göttinger Zentrums für Molekulare Biowissenschaften“ (GZMB) wird dieser Bereich aus- gebaut.

 18 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, darunter fünf Max-Planck- Außeruniversitäre For- Institute, beschäftigten etwa 2.100 Personen, darunter etwa 900 Wissen- schungseinrichtungen mit mehr als 2.000 Beschäf- schaftler. Sie haben zum guten Ruf Südniedersachsens als Forschungsstand- tigten ort beigetragen. Hohe internationale Preise und Würdigungen dokumentieren diesen Ruf.

 Die Verbindungen zwischen Wissenschaft und Unternehmen sind durch den Fachbereich Physik-, Mess- und Feinwerktechnik der Fachhochschule weiter verbessert worden. Auch die Arbeit der Forschungs- und Technologie- kontaktstelle der Universität Göttingen hat zur verstärkten Einbindung der Uni- versität in der Arbeitsmarktregion beigetragen. Eine weitere Intensivierung der Ausstrahlung von Forschung und Lehre in die Arbeitsmarktregion scheint je- doch erstrebenswert und möglich. Wenn es gelingt, die noch immer existieren- de Kluft zwischen dem überragenden Potenzial im Wissenschaftsbereich und der vergleichsweise schwachen regionalen Nutzung zu schließen, hätte die Region Südniedersachsen einen wesentlichen Schritt zu einer innovativen Zu- kunftsbewältigung getan.  IfR 28 Teil I: Grundlagenanalysen

Abb. 4.1-1: Entwicklung der Studierendenzahlen in der Arbeitsmarktregion Göttin- gen/Northeim

Uni Göttingen FH Göttingen

35000

30000

25000

20000

15000

10000

5000

0 1980/81 1981/82 1982/83 1983/84 1984/85 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 12.10.99 \\Hiwi\public\Hilker\[Studentenentwicklung_Göttingen.xls]Tabelle1

 Abzuwarten bleibt, ob es - wie in anderen Hochschulen - zur Gründung einer Innovationsgesellschaft kommt, in der u.a. die Technologiekontaktstelle der U- niversität Göttingen aufgehen würde.

4.2 Ausbildung und Qualifizierung

Bedeutsame Einrichtun-  Die Arbeitsmarktregion Göttingern/Northeim ist ein bedeutsamer Ausbildungs- gen der beruflichen Aus- standort auch außerhalb der Fachhochschulen und der Universität. Die insge- bildung samt 49 Einrichtungen der beruflichen Ausbildung decken ein breites Spektrum ab und haben mehr als 13.000 Schüler (1998), darunter 8.600 Schüler in Teil- zeitberufsschulen. Herausragender Standort ist die Stadt Göttingen mit alleine 6.700 Schülern.  IfR 29 REK Göttingen / Northeim

Abb. 4.2-1: Auszubildende und Auszubildendenquoten im Bundesgebiet und in der Ar- beitsmarktregion Göttingen/Northeim seit Anfang der 80er Jahre

10,0 12.000 Auszubildendenquoten in % und Auszubildende absolut 9,0 Bundesgebiet West AMR Göttingen/Northeim Quote 10.000 8,0 AMR Göttingen/Northeim abs.

7,0 8.000 6,0

5,0 6.000

4,0 4.000 3,0

2,0 2.000 1,0

0,0 0 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 15.9.99 C:\Daten\DATBANK\STANDORT\[SVB99 SVB Frau TZ Azubi.xls]Bilder

 Die quantitativen Anstrengungen in der beruflichen Erstausbildung liegen Nur etwa durchschnittli- in etwa im Bundesdurchschnitt, unter den niedersächsischen Arbeitsmarktregi- che Anstrengungen der Betriebe in der berufli- onen erreicht Göttingen/Northeim damit aber nur einen der hinteren Ränge chen Erstausbildung (Abb. 4.2-1). Innerhalb der Arbeitsmarktregion beobachten wir tendenziell hö- here Auszubildendenzahlen in den ländlichen Standorten und eine geringere Ausbildungsleistung in den industriellen Schwerpunkten. Seit Ende der 80er Jahre war ein überdurchschnittlicher Rückgang der Auszubildendenzahlen um fast 30 % zu beobachten, der derzeit aber wieder einem leichten Anstieg Platz gemacht hat.

 In der Qualifikationsstruktur der Beschäftigten stehen in der Arbeitsmarkt- Mittlere Qualifikation stark region die mittleren Qualifikationen im Vordergrund (Abb. 4.2-2). Dies gilt auch im Vordergrund für alle Standorte der Arbeitsmarktregion. Wenig oder unqualifizierte Arbeits- kräfte werden (nur) noch in relativ geringem Umfang beschäftigt, wobei sich zwischen den Standorten eine relativ große Spannweite ergibt. Die Beschäfti- gung von hochqualifizierten Arbeitnehmern konzentriert sich in besonderem Maße auf die Universitäts- und Forschungsstadt Göttingen. Insgesamt ist der Einsatz von Fachhochschul- und Hochschulabsolventen in der Arbeitsmarktre- gion aber deutlich unterdurchschnittlich, dies gilt mit Ausnahme von Göttingen auch für die mittleren Zentren und in besonderer Weise für die ländlichen Standorte.

 Seit den 80er Jahren haben sich zwar deutliche Fortschritte im qualifikatori- Fortschritte im qualifika- schen Strukturwandel ergeben, so ist der Anteil der wenig Qualifizierten stärker torischen Strukturwandel  IfR 30 Teil I: Grundlagenanalysen

Abb. 4.2-2: Qualifikationsstruktur der Beschäftigten in der Arbeitsmarktregion Göttingen 1990 und 1998

180 jeweiliger Bundeswert = 100 160 1990 1998 140

120

100

80

60

40

20

0 LK Northeim LK Northeim LK Northeim Northeim Northeim Northeim Niedersachsen Niedersachsen Niedersachsen LK Göttingen LK Göttingen LK Göttingen AMR Göttingen/ AMR Göttingen/ AMR Göttingen/ Göttingen, Stadt Göttingen, Stadt Göttingen, Stadt oh. Göttingen, St. oh. Göttingen, St. oh. Göttingen, St. ohne abgeschl. Berufsausb. mit abgeschl. Berufsausb. mit FHS/HS-Abschluß

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 14.3.00 C:\Daten\DATBANK\STANDORT\[SVBabsch SVB nach Berufsabschluß.XLS]GöNom

zurückgegangen und derjenige der mittleren Qualifikationen überdurchschnitt- lich gestiegen. Die relative Position hinsichtlich der Beschäftigung von Hoch- qualifizierten konnte aber nicht ganz gehalten werden, weil der Vorsprung von Göttingen im überregionalen Vergleich geschrumpft ist.

4.3 Verkehr und Verkehrsinfrastruktur

 Im Straßenverkehr verlaufen die Hauptverkehrslinien der Arbeitsmarktregion in Nord–Süd–Richtung. Neben der A 7 als zentraler Verkehrsachse mit einer Reihe von Anschlussstellen in der Arbeitsmarktregion gibt es zudem eine gan- ze Reihe von Bundesstraßen mit z.T. überregionaler Bedeutung. Die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der überregionalen Anbindung im Straßenver- kehr konzentrieren sich einerseits auf Ausbauvorhaben der Hauptverkehrsach- se in Nord–Süd–Richtung sowie andererseits auf eine Verbesserung der An- bindung in Richtung neue Bundesländer und die Beseitigung innerregionaler Engpässe.

 Ähnlich wie im Straßenverkehr verlaufen auch die Hauptschienenverbin- dungen in Nord-Süd–Richtung. Nicht zuletzt auf Grund der jüngeren Ausbau- maßnahmen nimmt die Arbeitsmarktregion mit dem ICE–Halt in Göttingen eine wichtige Rolle im überregionalen und sogar internationalen Schienenverkehr  IfR 31 REK Göttingen / Northeim

Abb. 4.3-1: Die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim im Hauptstreckennetz und Fern- verkehrsangebot der Eisenbahn in Nordwestdeutschland

Quelle: Wagner, Frank: Verkehrsinfrastruktur. In: Niedersachsen. Ein Portrait. Braunschweig, 1999.

ein. Eine deutliche Verbesserung der West–Ost–Verbindungen ist geplant bzw. bereits umgesetzt (Bau der Eichenberger Kurve) und ist angesichts einer zu erwartenden zunehmenden Verflechtung mit den östlich gelegenen Nachbar- räumen auch erforderlich.  IfR 32 Teil I: Grundlagenanalysen

4.4 Gewerbeflächen

319 ha verfügbare Gewer- Laut Gewerbeflächenerhebung gibt es in der Arbeitsmarktregion Göttin- beflächen in 67 Gewerbe- gen / Northeim insgesamt 67 Gewerbegebiete mit z.Zt. noch verfügbaren Ge- gebieten werbeflächen. Diese Gewerbegebiete haben zusammengenommen eine Größe von rund 660 ha, darunter 319 ha verfügbare Flächen. Hiervon sind nach den Einschätzungen der Gemeinden 224 ha sofort und 96 ha bedingt verfügbar 15.

Abb. 4.4-1: Eigentumsverhältnisse der verfügbaren Gewerbeflächen in den Standorten der Arbeitsmarktregion Göttingen / Northeim

Flächen in ha

nicht sofort verfügbar 40 privates Eigentum öffentliches Eigentum 35

30

25

20

15

10

5

0

Uslar Dassel Rosdorf Einbeck Kalefeld Northeim Gleichen Moringen Friedland Göttingen KreiensenBovenden Duderstadt Hardegsen Adelebsen Staufenberg Hann. Münden Dransfeld, SG

Bad Gandersheim Katlenburg-Lindau Nörten-Hardenberg Radolfshausen, SG Gieboldehausen, SG

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand März 2000 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

keine Angaben für Bodenfelde

15 z.B. fehlende Erschließung oder eingeschränkte Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer  IfR 33 REK Göttingen / Northeim

Abb. 4.4-2: Gewerbeflächenplanungen in den Standorten der Arbeitsmarktregion Göttin- gen / Northeim

Flächen in ha noch offen 60 Sonstige GE-Flächen

GI-Flächen

50

40

30

20

10

0

Uslar Dassel Einbeck Kalefeld Rosdorf Northeim Friedland Gleichen Moringen Bovenden Göttingen Kreiensen Duderstadt Hardegsen Adelebsen Staufenberg Hann. Münden Dransfeld, SG

Katlenburg-Lindau Bad Gandersheim Nörten-Hardenberg Radolfshausen, SG Gieboldehausen, SG

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand März 2000 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. keine Angaben für Bodenfelde

Nach Nutzungsmöglichkeiten sind von den verfügbaren Flächen 213 ha oder Überdurchschnittlich 67 % für gewerbliche Nutzung (GE) ausgewiesen und 101 ha (32 %) als Industrie- hoher Anteil von Indust- rieflächen (GI) flächen (GI). Der Anteil von GI-Flächen am gesamten Flächenangebot ist in der Arbeitsmarktregion Göttingen / Northeim im Vergleich zu anderen Regionen in Niedersachsen leicht überdurchschnittlich. Da die Ausweisung Industriegebiet (GI) nach Baunutzungsverordnung (BauNVO) mehr Emissionen zulässt, sind solche Flächen bei Unternehmen in aller Regel besonders begehrt. Dieses gilt nicht nur für die klassischen emissionsintensiven Industriebetriebe, sondern auch für ande-  IfR 34 Teil I: Grundlagenanalysen

re Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes. Ein ausreichendes Angebot von GI- Flächen kann daher durchaus als Standortvorteil angesehen werden.

Verfügbarkeit von priva- Untergliedert nach Eigentumsverhältnissen der verfügbaren Gewerbeflächen ten Flächen für Zwecke befinden sich nur 85 ha (das sind 27 %) in öffentlichem Eigentum; entsprechend der Wirtschaftsförderung eingeschränkt sind fast drei Viertel in privater Hand (Abb. 4.4-1). Bei den sofort verfügbaren Ge- werbeflächen ist diese Verteilung zwar etwas günstiger (35 % in öffentlicher und 65 % in privater Hand), dennoch ist der Anteil von Gewerbeflächen, der durch die Kommunen selbst vermarktet werden kann, zu gering. Vom gesamten verfügba- ren Flächenangebot (319 ha) sind nur 78 ha sofort verfügbare Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum. Da private Eigentümer andere Verwertungsinteressen bzw. Preisvorstellungen haben können, ist die Vermarktbarkeit und die Verfügbar- keit von privaten Flächen für die Zwecke der kommunalen Wirtschaftsförderung eingeschränkt bzw. unsicher. Zumindest hat eine Gemeinde bei privaten Flächen kaum Einfluss auf die Vergabe an bestimmte Betriebe und kann auch den Flä- chenpreis nicht als strategisches Element der kommunalen Wirtschaftsförderung einsetzen. Die Gemeindebefragung ergab, dass in nicht wenigen Fällen mangeln- de Verkaufsbereitschaft von privaten Grundstückseigentümern die Vermarktung von Gewerbeflächen erschwert. Bislang betreiben offensichtlich nur wenige Städte und Gemeinden eine konsequente kommunale Flächenvorratspolitik, so z.B. die Städte Hann. Münden, Einbeck und Göttingen sowie die Gemeinde Friedland.

Abb. 4.4-3: Entwicklung des Gewerbeflächenumsatzes in der Arbeitsmarktregion Göttin- gen / Northeim 1989-1998

25,00

20,00

15,00

10,00

5,00

0,00 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand März 2000 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

keine Angaben für Adelebsen, Bodenfelde, Göttingen (Stadt) und Nörten-Hardenberg  IfR 35 REK Göttingen / Northeim

Nach der Gewerbeflächenerhebung gibt es derzeit in der Arbeitsmarktregion Göt- 35 Gewerbeflächenpla- tingen/Northeim 35 Planungsvorhaben mit zusammen 404 ha Gewerbefläche nungen mit zusammen 306 ha (brutto). Abzüglich Infrastruktur- und Ausgleichsflächen entspricht dieses 306 ha Nettofläche (Abb. 4.4-2).

Die zurzeit in Planung befindlichen Flächen sind mit 95 % noch fast alle in Privat- 95 % der geplanten Flä- eigentum. Allerdings haben einige der betroffenen Gemeinden bereits Gespräche chen derzeit (noch) in privatem Eigentum über eine eventuelle Verkaufsbereitschaft der Eigentümer geführt. Auch hier gilt die, bei den verfügbaren Flächen getroffene Feststellung, dass auf ein möglichst hohen Anteil von Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum geachtet werden soll- te. Der sich abzeichnende Umfang von Flächen, der den Kommunen künftig direkt zur Vermarktung zur Verfügung steht dürfte zu gering sein.

Von 1989 bis 1998 wurden in der Arbeitsmarktregion Göttingen / Northeim 141 ha 141 ha Gewerbeflächen- Gewerbeflächen umgesetzt, das entspricht einem Jahresdurchschnitt von gut umsatz in den letzten 10 Jahren 14 ha 16. Dabei schwankte der Umsatz über die Jahre zwischen 7,7 ha (1993) bzw. 8,3 ha (1990) und 23 ha (1998) bzw. 22,1 ha (1995) (Abb. 4.4-3). Der Ge- werbeflächenumsatz in der Arbeitsmarktregion Göttingen / Northeim ist im Beo- bachtungszeitraum - insbesondere seit 1993 - deutlich angestiegen. Diese Ent- wicklung deckt sich mit den Ergebnissen aus anderen Regionen Niedersachsens.

Vom Gesamtumsatz an Gewerbeflächen im Zeitraum 1989 bis 1998 entfielen auf Die Gewerbeflächennach- die einzelnen Standorte der Region zwischen 30,3 ha (Stadt Einbeck), 21 ha frage konzentrierte sich 17 auf Einbeck, Stauffenberg (Staufenberg ) bzw. 14,8 ha (Stadt Hann. Münden) und 1,7 ha (Stadt Moringen) und Hann. Münden (Abb. 4.4-4). Damit vereinten Hann. Münden, Stauffenberg und Einbeck zusam- men knapp die Hälfte des erhobenen Flächenumsatzes der Arbeitsmarktregion auf sich. In den Gemeinden Friedland, Hardegsen, Kalefeld und Kreiensen sowie im Flecken Bovenden fand kein Flächenumsatz statt.

Ausgehend von einem jährlichen Umsatz zwischen 20 und 25 ha (Abb. 4.4-3), Das Angebot an sofort ergänzt um die Standorte Adelebsen, Göttingen und Nörten-Hardenberg, die in verfügbaren Flächen reicht für ca. 7-8 Jahre ... den Umsatzzahlen nicht enthalten sind, dürfte die Flächennachfrage in den nächsten Jahren zwischen 25 und 30 ha liegen. Sollte der seit 1993 verzeichnete positive Trend anhalten könnte der Gewerbeflächenumsatz aber auch etwas hö- her ausfallen. Bei einem optimistisch geschätzten Jahresumsatz von 30 ha deckt der Umfang der z.Zt. sofort verfügbaren Flächen von 224 ha die Nachfrage rein rechnerisch für die nächsten 7 bis 8 Jahre ab.

Zählt man auch die z.Zt. nicht sofort verfügbaren Flächen hinzu, bei denen größ- ... inklusive der z.Zt. nicht tenteils mit einer Verfügbarkeit in den nächsten Jahren gerechnet werden kann sofort verfügbaren Flä- chen für ca. 10-11 Jahre (96 ha), so verlängert sich dieser theoretische Zeitraum auf ca. 10 bis 11 Jahre. Darüber hinaus existieren in der Arbeitsmarktregion Göttingen / Northeim Flä- chenplanungen von netto insgesamt 306 ha von denen rund 134 ha bereits in den entsprechenden Flächennutzungsplänen ausgewiesen sind.

16 Zum Gewerbeflächenumsatz liegen für die Stadt Göttingen, die Flecken Adelebsen und Nör- ten-Hardenberg sowie die Gemeinde Bodenfelde keine Angaben vor. Insbesondere aufgrund der fehlenden Angaben aus der Stadt Göttingen dürfte der Gewerbeflächenumsatz in den ver- gangen 10 Jahren deutlich höher gelegen haben. 17 Die relativ umfangreichen Neuansiedlungen in Staufenberg bestehen zu einem Großteil aus zwei Ansiedlungen der Deutsche Post AG, die zusammen rund 13 ha ausmachen.  IfR 36 Teil I: Grundlagenanalysen

Abb. 4.4-4: Gewerbeflächenumsatz in den Standorten der Arbeitsmarktregion Göttin- gen / Northeim 1989-1998

Flächen in ha

35 innergemeindliche Verlagerungen / Erweiterungen Neuansiedlungen / Neugründungen

30

25

20

15

10

5

0

Uslar Dassel Einbeck Münden Rosdorf Kalefeld Gleichen Northeim Moringen Friedland Dransfeld Bovenden Kreiensen Duderstadt Hardegsen Staufenberg

Radolfshausen Gieboldehausen Katlenburg-LindauBad Gandersheim

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand März 2000 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

keine Angaben für Adelebsen, Bodenfelde, Göttingen (Stadt) und Nörten-Hardenberg

Qualitative und innerregi- Bei Betrachtung der gesamten Region dürfte der Umfang des Flächenangebotes onale Differenzierung der also mehr als ausreichend sein. Entscheidend ist jedoch nicht so sehr das Gewer- Gewerbeflächen beflächenangebot insgesamt, sondern vielmehr seine qualitative und innerregio- nale Differenzierung.  IfR 37 REK Göttingen / Northeim

Abb. 4.4-5: Entfernung der Gewerbegebiete der Arbeitsmarktregion Göttingen / Northeim zur nächsten Autobahnanschlussstelle

verfügbare Flächen gesamt

sofort verfügbare Flächen < 5 km: 5 - 10 km: sofort verfügbar > 10 km: öffentl. Eigentum

GI- Flächen

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand März 2000 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

In qualitativer Hinsicht ist das Gewerbeflächenangebot in der Arbeitsmarktregion Hoher Anteil verkehrlich vor allem im Hinblick auf die Anbindung an den Fernverkehr positiv zu bewerten. gut angebundener Flä- chen in der Region Dieser Standortfaktor wird vielfach als einer wichtigsten gewerbeflächenrelevanten Faktoren genannt. Über 60 % der Flächen sind maximal 10 km von der nächsten Autobahnanschlussstelle entfernt, gut 40 % sogar weniger als 5 km (Abb. 4.4-5). Erfreulicherweise ist der Anteil der verkehrlich gut angebundenen Standorte bei den sofort verfügbaren Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum und den GI- Flächen besonders hoch.

Ähnlich positiv ist das Flächenangebot einzuschätzen, wenn man die wirtschaftli- Besonders hoher Anteil chen Schwerpunktstandorte, d.h. das Oberzentrum Göttingen und die Mittelzent- sofort verfügbarer und GI- Flächen in den wirtschaft- ren betrachtet (Abb. 4.4-6). Während sich gut 50 % der insgesamt verfügbaren lichen Schwer- Flächen in den Zentren bzw. in ihrem unmittelbaren Umland befinden, sind die punktstandorten ... Anteile bei den sofort verfügbaren Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum und den GI-Flächen sogar noch deutlich höher.

Insgesamt lässt sich also feststellen, dass unter den für die Wirtschaftsförderung ... an peripheren Standor- wichtigen sofort verfügbaren Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum und den ten ist die Wertigkeit der Gewerbeflächen jedoch GI-Flächen der Anteil von hochwertigen Flächen (autobahnnah und in Nähe der deutlich geringer wirtschaftlichen Schwerpunktstandorte) überdurchschnittlich groß ist. Andererseits bedeutet dies auch, dass an peripherer gelegenen Standorten die Wertigkeit der Gewerbeflächen geringer einzuschätzen ist. Dieses ist aber nicht unbedingt prob- lematisch, da die dortigen Flächen vor allem für den lokalen Um- und Ansied- lungsbedarf von Kleinunternehmen genutzt werden und entsprechend die Quali- tätsanforderungen geringer ausfallen.  IfR 38 Teil I: Grundlagenanalysen

Abb. 4.4-6: Gewerbegebiete in den wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten (Oberzentrum und Mittelzentren bzw. unmittelbares Umland)

verfügbare Flächen gesamt

sofort verfügbare Flächen

Mittelzentren sofort verfügbar (inkl. Umland) öffentl. Eigentum

GI- Flächen

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand März 2000 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

Gewerbeflächenentwick- Eine im Rahmen der Gemeindebefragung durchgeführte Erhebung der Belegung lung weitgehend Be- von Gewerbeflächen mit Betrieben gibt Auskunft über die in der Vergangenheit standssicherung angesiedelten Zielgruppen. Die Zusammensetzung der betrieblichen Nachfrage macht deutlich, dass die Bereitstellung von Gewerbeflächen in erster Linie eine Frage der Sicherung des Bestandes und der Entwicklung der ortsansässigen bzw. in der Region beheimateten Betriebe sowie von Neugründungen ist. Von den ins- gesamt 119 Fällen, deren Herkunft bekannt ist, fallen 114 Betriebe in diese Grup- pen (Abb. 4.4-7). Darunter waren:

- 36 Neugründungen von Betrieben, - 58 Verlagerungen bzw. Erweiterungen innerhalb der Gemeinden, - 20 innerregionale Wanderungen, d.h. Betriebsverlagerungen zwischen den Gemeinden der Arbeitsmarktregion.

Innerregional überwie- Die Betriebsverlagerungen innerhalb der Arbeitsmarktregion spielten sich fast gend Nahverlagerungen ausschließlich zwischen benachbarten Gemeinden ab. Die Verlagerungsdistanzen der Unternehmen sind also eher gering.

Nur wenige Ansiedlungen Als Nachfrage von außerhalb des Landkreises waren 5 überregionale Ansiedlun- von außerhalb der Ar- gen zu registrieren, wovon 3 aus dem benachbarten Landkreis Osterode kamen. beitsmarktregion  IfR 39 REK Göttingen / Northeim

Abb. 4.4-7: Herkunft der angesiedelten Betriebe in der Arbeitsmarktregion Göttin- gen / Northeim 1989 bis 1998 (insgesamt 119 Betriebe)

4% 12%

17%

Erweiterungen innerkommunale Verlagerungen Neugründungen innerregionale Verlagerungen 37% interregionale Ansiedlungen

30%

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand November 1999 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

4.5 Medienstandort

Im Hinblick auf die Produktion und Nutzung Neuer Medien weist die Arbeitsmarkt- Einige markante Schwer- region Besonderheiten und Stärken auf. Hierzu gehört der Schwerpunkt „Wissen- punkte bei Produktion und Nutzung Neuer Me- schaftlicher Film“, der durch das Institut für den Wissenschaftlichen Film Göttingen dien prominent vertreten ist, sowie die Abteilung „Medien in der Medizin“ des Universi- täts-Klinikums und verschiedene Aktivitäten der Universität Göttingen. Weiterhin ist Göttingen Sitz renommierter Verlage mit internationaler Reputation. Im Oktober 1999 wurde das Medienhaus Göttingen eröffnet, in dem u.a. der NDR ein Hörfunk- und Fernsehstudio einrichtete. Zum Wintersemester 2000/2001 soll das Medien- zentrum Göttingen an der Universität seinen Lehr- und Forschungsbetrieb auf- nehmen.

Im Bereich der Neuen Medien besteht in Göttingen eine überdurchschnittlich gute Stärken der Infrastruktur Infrastruktur durch Anbindung an leistungsfähige Datenverbindungen (GWDG, im Bereich der Neuen Medien Universität, MPI, DLR u.a.), von der auch die Stadt (Stadtverwaltung, Schulen am Netz) profitiert. Die Zahl der Internetanschlüsse je Einwohner ist in Göttingen ü- berdurchschnittlich hoch, was überwiegend auf die hohe Zahl der Wissenschaftler und Studierenden zurückzuführen ist, für die das Internet zum Arbeitsalltag gehört. Demgegenüber ist die Arbeitsmarktregion in der Fläche bislang ohne besondere Standortvorteile und ohne besondere medienspezifische Kompetenz.  IfR 40 Teil I: Grundlagenanalysen

4.6 Kulturszene

Attraktive Kulturszene mit  Die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim sowie ihr Umfeld verfügen über z.T. überregional bedeut- eine attraktive Kulturszene und eine Vielzahl von z.T. überregional bedeutsa- samen Angeboten men kulturellen Angeboten, die einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität und Standortgunst der Arbeitsmarktregion haben. - Ausgewählte Angebote sind z.B. die kulturellen Angebote der Stadt Göttin- gen (Deutsches Theater, Junges Theater, Symphonie-Orchester, Multiplex- Kino, Lokhalle u.a.), die Freilichtveranstaltungen der „Gandersheimer Domfestspiele“, das Northeim-Festival, Theatergastspiele in Einbeck, die Wilhelm-Busch-Mühle in Ebersgötzen u.ä. - Eine großes kulturelles Potenzial hat auch die Universität und ihr studenti- sches Umfeld. - Neben Göttingen haben auch die Städte Bad Gandersheim, Duderstadt, Einbeck, Hann. Münden, Northeim und Uslar Anziehungskraft für den Städtetourismus.

- Der Landschaftsverband Südniedersachsen e.V. hat eine wichtige Unterstüt- zungs- und Koordinierungsfunktion im kulturellen Bereich für die Arbeitsmarkt- region Göttingen/Northeim sowie die Landkreis Osterode und Holzminden.

Schwächen und Hand- Den Stärken und der auch überregionalen Bedeutung einzelner kultureller Ein- lungsbedarfe der „Kul- richtungen und Aktivitäten sowie der Vielfältigkeit des gesamten Angebots ste- turlandschaft“ hen unübersehbare Schwächen gegenüber. Dazu zählen - eine unzureichende Vernetzung der einzelnen Angebote, - eine noch nicht ausreichende Einbindung in touristische Angebote, - eine weitgehend fehlende überregionale Werbung für die Aktivitäten sowie - ungeklärte Fragen der Zielrichtung und des Auftrags der kommunalen Kul- turpolitik („Lückenbüsserfunktion für defizitäre Veranstaltungen“ oder ge- wollter Beitrag zum „Profil eines Standorts“ im Rahmen des Standortmarke- ting, stärkere Verzahnung von Jugendpflege, Sozialarbeit und Kulturpla- nung u.ä.).

 Die Stadt Göttingen hat eine herausgehobene Position, weil sie zahlreiche überörtliche Kulturangebote finanziert, die auf die gesamte Arbeitsmarktregion (und darüber hinaus) au sstrahlen.

 In Zukunft wird die Nutzung der kulturellen Potenziale sowie deren Verzah- nung mit naturräumlichen, Erholungs- und sonstigen Tourismuspotenzi- alen des Raumes von der Zusammenarbeit der Leistungsanbieter und der Bündelung der Angebote in einem leistungsfähigen Marketing (z.B. durch den Landschaftsverband Südniedersachsen e. V.) abhängen.

4.7 Standortbedingungen für den Tourismus

Vielgestaltige, weitgehend  Die vielgestaltige, noch weitgehend intakte Kulturlandschaft ist durch unter- intakte Kulturlandschaft schiedliche Teilräume gekennzeichnet (Weserbergland, Leinebergland, Eichs- feld) und bietet eine gute Voraussetzung für landschaftsbezogene, umwelt- und sozialverträgliche Formen von Tourismus und Naherholung in der Region.  IfR 41 REK Göttingen / Northeim

Charakteristische Landschaftsmerkmale sind vor allem Wald und Wasser; hier bieten die EXPO-Themenpfade Wasser und Wald gute Chancen einer weiteren Entwicklung für den Tourismus- und Erholungssektor. Allerdings fehlen heraus- ragende unverwechselbare Landschaftstypen und Sehenswürdigkeiten wie in den „klassischen“ Urlaubsregionen. Daher ist es notwendig, die regionalen Spezifika, die nicht gleich ins Auge fallen, zu identifizieren und für Urlaubsgäste und Erholungssuchende interessant zu vermitteln uns zu präsentieren.

 Besondere Stärken und auch noch zu entwickelnde Potenziale der Region sind Stärken und noch zu ent- - die Bereiche „Natur erleben“ und Umweltbildung, wickelnde Potenziale - die vielfältigen kulturellen Potenziale mit großer Spannbreite zwischen Tra- dition und Moderne, Wissenschaft und Kunst; hierzu gehören auch charak- teristische historische Landnutzungsformen, Siedlungsstrukturen und Fachwerk sowie zahlreiche Bau- und archäologische Denkmale, - die Möglichkeiten zum Fuß- und Radwandern, zum Wasserwandern sowie zum Familienurlaub, - der Tagungstourismus und Wissenschaftstourismus vor allem durch die Universitätsstadt Göttingen, jedoch auch als Anknüpfungspunkt für einen Kurzurlaub in der Region, - der Kurbereich Bad Gandersheim, - die ehemalige Grenze zur DDR und die unmittelbare Nähe zum Grenz- landmuseum in Teistungen als überregionale Besonderheit, - Regionale Produkte im Hinblick auf Direktvermarktung und regionale Spezi- alitätenküche – ein beispielhaftes Modellprojekt ist hier „Eichsfeld pur“ so- wie - nicht zuletzt die gute verkehrliche Erreichbarkeit (im Nord-Süd-Verkehr).

 Schwächen und Defizite für die Entwicklung des Tourismus ergeben sich Schwächen und Defizite - aus der Tatsache, dass es sich nicht um eine einheitliche Tourismusregion handelt, - aus einem Defizit bei Information, Kommunikation und Kooperation zwi- schen den Akteuren und einer überwiegend auf Gebietskörperschaften und nicht auf Zielgruppen und Produkte ausgerichteten Vorgehensweise, - aus der teilweise schwach ausgeprägte Orientierung der Akteure an heuti- gen Markterfordernissen sowie aus Defiziten im Bereich von Dienstleis- tungsqualität und Effektivität sowie Qualifizierungsdefizit sowie - aus fehlenden grundlegenden Analysen zum Tourismus- und Erholungs- sektor in der Region mit einer Bestandsaufnahme der Einrichtungen und Angebote, Aussagen zur Gästestruktur, der Struktur im Gastgewerbe und Situation im Marketingbereich sowie mit einer Ermittlung von Entwicklungs- potenzialen, Zielgruppen und entsprechenden Bedarfsprofilen.

4.8 Naturraum und ökologische Potenziale

 Die Landkreise Northeim und Göttingen liegen im Weser- und Leinebergland, Abwechslungsreiche einer abwechslungsreichen Mittelgebirgslandschaft. In einem umfassenden Mittelgebirgslandschaft mit einem System von System von Schutzgebieten werden wertvolle Lebensräume, Lebensgemein- Schutzgebieten schaften und Arten geschützt, die sich in Südniedersachsen in einem weit ü- berdurchschnittlichen Ausmaß finden. Die beiden großen Naturparke Solling-  IfR 42 Teil I: Grundlagenanalysen

Vogler und Münden umfassen einen großen Teil der beiden Landkreise. Sie arbeiten in einer AG Naturparke in Südniedersachsen zusammen, die sich u.a. auch das Ziel gesetzt hat, die bislang wenig beschäftigungswirksame touristi- sche Nutzung der großen natürlichen Potenziale voranzutreiben.

 Dem Schutz besonders wertvoller Lebensräume, Lebensgemeinschaften und Arten von Flora und Fauna dienen insgesamt 20 Naturschutzgebieten mit einer Fläche von zusammen fast 4.000 ha. Weitere mehr als 500 Einzelschöpfungen der Natur wie Bäume oder Baumgruppen, Quellbereiche und geologische Be- sonderheiten sind zu Naturdenkmalen erklärt worden.

Naturparke „Münden“ und  Mit den Naturparken „Münden“ und „Solling-Vogler“ sind große Teile der Ar- „Solling-Vogler“ beitsmarktregion Göttingen/Northeim als Vorbildlandschaften ausgewiesen.  IfR 43 REK Göttingen / Northeim

5. ÖFFENTLICHE FINANZEN UND REGIONALPOLITISCHE AKTIVITÄTEN

5.1Einnahmen und Ausgaben der kommunalen Ebene

 Die vergleichsweise niedrigen Gewerbesteuereinnahmen in der Arbeitsmarkt- Vergleichsweise geringe region, die um ein Viertel unter dem Landesdurchschnitt liegen sind Ausdruck Steuereinnahmekraft der besonderen Wirtschaftsstrukturen in der Region. Hier spiegeln sich die Er- tragsschwäche in den traditionellen Industriezweigen ebenso wie die starke Einbindung in überregionale Unternehmens- bzw. Konzernverbünde, die Dienstleistungsorientierung und nicht zuletzt die große Bedeutung öffentlicher Dienstleistungen. Innerhalb der Arbeitsmarktregion besteht ein erhebliches Gefälle in den Gewerbesteuereinnahmen.

 Die Gewerbesteuerhebesätze mit dem üblichen Gefälle von den großen Städten zu den ländlichen Gemeinden liegen in etwa im Landesdurchschnitt. Sie spiegeln in etwa die Standortqualität der Standorte wider.

 Die Gemeindeeinnahmen aus der Einkommensteuer liegen in etwa im Lan- desdurchschnitt, wobei hier das Gefälle bei weitem nicht so groß ist wie bei der Gewerbesteuer.

 Insgesamt liegt damit die Steuereinnahmekraft der Städte und Gemeinden in der Arbeitsmarktregion beträchtlich unter dem Landesdurchschnitt. Aller- dings hat sich ihre Position seit Anfang der 90er Jahre in den meisten Fällen etwas verbessert. In dem beträchtlichen Gefälle innerhalb der Region fällt vor allem die vergleichsweise ungünstige Position der Stadt Göttingen auf (Abb. 5.1-1).

 Die Einnahmen der Kreis- und Gemeindeebene zusammengesehen liegen Kompensation niedrigerer je Einwohner in etwa im Landesdurchschnitt. Die niedrigeren Steuereinnahmen Steuereinnahmen durch Zuweisungen werden durch höhere Zuweisungen kompensiert. Im Landkreis Northeim sind die Einnahmen deutlich geringer als im Landkreis Göttingen.

 Die Ausgaben der Kreis- und Gemeindeebene der Arbeitsmarktregion Göt- Ausgaben leicht über- tingen/Northeim liegen leicht über dem Landesdurchschnitt. Während die lau- durchschnittlich fenden Sachausgaben und die Ausgaben für Jugend- und Sozialhilfe in etwa im Durchschnitt liegen, übertreffen (auf Grund der hohen Verschuldung) die Zinsausgaben den Landesdurchschnitt deutlich.

 Als bedenklich hingegen muss gelten, dass die Ausgaben für Sachinvestiti- Investitionsschwäche der onen um fast ein Viertel unter dem (ohnehin im überregionalen Vergleich nied- kommunalen Haushalte rigen) Landeswert liegen. Dies gilt sowohl für das Gebiet des Landkreises Göt- tingen als auch für den Landkreis Northeim. wenn diese Investitionsschwäche längerfristig anhält, zeichnet sich die Gefahr ab, dass die Erneuerung der wirt- schaftsnahen Infrastrukturausstattung in der Region nicht in ausreichendem Maße betrieben wird und sich die Standortqualität verschlec htert.  IfR 44 Teil I: Grundlagenanalysen

Abb. 5.1-1: Steuereinnahmekraft in den Städten und Gemeinden (Samtgemeinden) der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim 1989 und 1998

Steuereinnahmekraft je Einwohner

Deutschland 1989

Bundesgebiet West 1998

Niedersachsen

AMR Göttingen/Northeim

LK Göttingen

LK Northeim

Einbeck, Stadt (NOM)

Münden, Stadt (GÖ)

Nörten-Hardenberg, Fl. (NOM)

Göttingen, Stadt (GÖ)

Kalefeld (NOM)

SG Dransfeld (GÖ)

Northeim, Stadt (NOM)

Bovenden, Flecken (GÖ)

Moringen, Stadt (NOM)

Duderstadt, Stadt (GÖ)

Bad Gandersheim, Stadt (NOM)

Rosdorf (GÖ)

Staufenberg (GÖ)

Hardegsen, Stadt (NOM)

Dassel, Stadt (NOM)

Kreiensen (NOM)

Katlenburg-Lindau (NOM)

Uslar, Stadt (NOM)

Gleichen (GÖ)

SG Gieboldehausen (GÖ)

SG Radolfshausen (GÖ)

Adelebsen, Flecken (GÖ)

Friedland (GÖ)

Bodenfelde, Flecken (NOM)

0 102030405060708090100110120

Nds = 100

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 14.12.99 C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs.xls]Göttingen Northeim

Überdurchschnittliche  Die Kreis- und Gemeindeebene zusammen haben in der Arbeitsmarktregion Verschuldung ein überdurchschnittliches Schuldenniveau. Seit Mitte der 90er Jahre ist der Schuldenstand aber reduziert worden.  IfR 45 REK Göttingen / Northeim

5.2 Einsatz öffentlicher Fördermittel

In den Jahren 1993 bis 1998 (einschließlich) sind von der Landes-, Bundes- und Jährlich etwa 93 Mio. DM EU-Ebene über die Bezirksregierung 555,5 Mio. DM an Fördermitteln 18 in die an Fördermitteln Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim geflossen, d.h. pro Jahr 92,6 Mio. DM. Bezogen auf die Einwohner liegt der Wert damit um etwa ein Zehntel über dem Bezirksdurchschnitt, wobei im Landkreis Northeim die Mittel je Einwohner geringer sind als im Landkreis Göttingen.

Von den Mittel in der Arbeitsmarktregion im Durchschnitt der Jahre 1993 bis 1998 Verkehrsbereich, Ge- entfielen sundheitswesen und Ge- werbliche Wirtschaft als - 23 % auf die Förderung des Verkehrsbereichs, wichtigste Förderbereiche - 22 % auf die Förderung des Gesundheitswesens, - 18 % auf Förderung der Gewerblichen Wirtschaft, - 7,8 % auf den Sozialen Bereich und - 7,9 % auf Förderung von Kunst und Kultur.

Die Zusammensetzung der Fördermittel ist im Zeitablauf starken Veränderungen Steigende Bedeutung der ausgesetzt. Der Anteil für die Förderung des Gesundheitswesens ist stärk Förderung der Gewerbli- chen Wirtschaft rücklaufig, die Anteile für den sozialen Bereich sowie vor allem die Förderung der gewerblichen Wirtschaft ist stark steigend.

In den Jahren 1993 bis 1998 ist die Gewerbliche Wirtschaft der Arbeitsmarktregion Deutliche Konzentration mit 99,1 Mio. DM gefördert worden, in den Jahren 1997 bis 1999 lagen sie allein der Förderung der Ge- werblichen Wirtschaft auf bei jahresdurchschnittlich 26,0 Mio. DM. Die Fördermittel für die gewerbliche Wirt- den Landkreis Northeim schaft in der Arbeitsmarktregion lagen damit je Einwohner zwar leicht unter dem Bezirksdurchschnitt, wobei im Landkreis Northeim weit überdurchschnittlich und der Landkreis Göttingen unterdurchschnittlich gefördert wurde.

An der Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur profitierten beide Landkreise Förderung der wirt- überdurchschnittlich, wobei der Schwerpunkt der Maßnahmen in den Jahren 1994 schaftsnahen Infrastruk- tur in beiden Landkreisen bis 1996 lag (Abb. 5.2-1 a). gleichgewichtig

Die unternehmensbezogenen Beihilfen sind seit 1995 beständig gestiegen (Abb. Steigerung der unterneh- 5.2-1 b). In allen Jahren haben die Beihilfen bezogen auf die Einwohnerzahl im mensbezogenen Beihilfen Landkreis Northeim über denen des Landkreises Göttingen gelegen. Allerdings hat der Landkreis Göttingen seit 1997 ebenfalls steigende unternehmensbezoge- ne Beihilfen.

Nach der Mittelherkunft ist der Landesanteil seit Jahren mehr oder weniger kon- Tendenziell steigende stant. Der Anteil der Bundesmittel ist gegenüber der ersten Hälfte der 90er Jahre Bedeutung der EU-Mittel vorübergehend rückläufig gewesen. Der Anteil der EU-Mittel steigt deutlich an. Er machte im Durchschnitt der Jahre 1993 bis 1998 im Landkreis Göttingen einen Anteil von mehr als 6 % und im Landkreis Northeim von knapp 1 % aus.

18 Statistik der Fördermittelbewilligungen der Bezirksregierung Braunschweig, Dezernat 201, Landesentwicklung und Raumordnung, die vorliegenden Daten für 1999 sind derzeit noch un- vollständig und deshalb aus der Betrachtung ausgeblendet  IfR 46 Teil I: Grundlagenanalysen

Abb. 5.2-1: Fördermittel der Gemeinschaftsuafgabe „Vebesserung der regionalen Wirt- schaftsstruktur a) Infrastrukturmaßnahmen

160 in DM je Einwohner

140

AMR Göttingen/Northeim 120 Göttingen Northeim 100 RB Braunschweig

80

60

40

20

0 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999* Jahr * 1999 noch nicht vollständig gemeldet

b) unternehmensbezogene Beihilfen

in DM je Einwohner 160

140

AMR Göttingen/Northeim 120 Göttingen Northeim RB Braunschweig 100

80

60

40

20

0 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999* Jahr * 1999 noch nicht vollständig gemeldet

Quelle: Bezirksregierung Braunschweig

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 22.02.2000

C:\Daten\DATBANK\Gutachten\Braunschweig\Fördermittelbewilligungen\[Fördermittelbewilligeungen 1993 bis 1999 im RB BS.xls]Grafik  IfR 47 REK Göttingen / Northeim

Abb. 5.2-2: Fördermittelbewilligungen für die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim in den Jahren 1993 bis 1999 nach der Mittelherkunft

300 in DM je Einwohner

EU-Mittel 250 Bundesmittel Landesmittel

200

150

100

50

0 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999* Jahr * 1999 noch nicht vollständig gemeldet

Quelle: Bezirksregierung Braunschweig

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 22.02.2000

C:\Daten\DATBANK\Gutachten\Braunschweig\Fördermittelbewilligungen\[Fördermittelbewilligeungen 1993 bis 1999 im RB BS.xls]Grafik

5.3 Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente

 Die Beschäftigungs- und Qualifizierungsförderung stellt ein wesentliches In- Hohe Bedeutung der über strument der Regionalförderung dar. Die finanziellen Mittel, die über die Maß- das Arbeitsamt in die Region fließenden Fi- nahmen des Arbeitsamtes Göttingen in die Region fließen, übersteigen z.B. nanzmittel das Volumen der Regionalförderungsmittel (über die GRW) bei weitem.

 An Transferleistungen fließen über die Arbeitsverwaltung in die Region (bzw. 700 Mio. DM an Transfer- hier: den Arbeitsamtsbezirk) mehr als 700 Mio. DM pro Jahr. Hiervon entfallen zahlungen durch die Ar- beitsverwaltung gut 70 % auf die passive Arbeitsförderung, d.h. Arbeitslosengeld und Arbeitslo- senhilfe. Diese Fördersummen sind nicht nur für die finanzielle Lage der be- troffenen individuellen Haushalte zentral; sie bedeuten darüber hinaus auch ei- ne Stabilisierung der regionalen Nachfrage und eine Stützung diverser Organi- sationen, einschließlich der dort Beschäftigten.  IfR 48 Teil I: Grundlagenanalysen

Berufliche Weiterbildung  Im Rahmen der aktiven Arbeitsförderung, die der Förderung der Beschäftigung als zentrales Instrument dient, wird der beruflichen Weiterbildung von Seiten des Arbeitsamtes Göttin- der aktiven Arbeitsförde- rung gen trotz erheblicher finanzieller Einschränkungen in den letzten Jahren ein hoher Stellenwert zugemessen. Von den im Haushaltsjahr 1998 für die aktive Arbeitsförderung verausgabten Mitteln in Höhe von ca. 127,6 Mio. DM entfielen mehr als die Hälfte (66,4 Mio. DM) auf die berufliche Weiterbildung.

Arbeitsbeschaffungs-  Nach der beruflichen Weiterbildung stellen die Arbeitsbeschaffungsmaßnah- maßnahmen men (ABM) den zweitwichtigsten Bereich im Rahmen der aktiven Arbeitsförde- rung dar. Im Jahr 1998 wurden insgesamt über 29,2 Mio. DM (d.h. 24,3%) für ABM verausgabt. Im Zeitverlauf stieg der Bestand an geförderten Arbeitneh- mern im Jahresdurchschnitt ständig an. 1995 lag er bei 605, 1996 bei 708, 1997 bei 753 und 1998 bei 827. Bemerkenswert ist der relativ hohe Anteil an geförderten Personen unter 25 Jahren; er betrug bis zu 25% 19.

Bessere Verkopplung der  Trotz der hohen Bedeutung, die die aufgeführten und andere Maßnahmen des Beschäftigungspolitik mit Arbeitsamtes in der Region besitzen, und auch trotz der intensiven Beteiligung anderen Maßnahmen des Arbeitsamtes an innerregionalen Koordinierungsbemühungen bleibt letzt- lich festzustellen: Die einzelnen Instrumente der regionalen Beschäftigungspo- litik könnten besser mit anderen Instrumenten vernetzt und inhaltlich abge- stimmt werden. Eine zentrale entgegenstehende Rahmenbedingung des Han- delns nicht nur des Arbeitsamtes in Göttingen liegt in den Bestimmungen des Sozialgesetzbuches. Die dort festgelegte Personenbezogenheit der beschäfti- gungspolitischen Instrumente steht quer zu einer stärker auf regionale Struktu- ren orientierten Ausrichtung. Aus demselben Grund ist auch eine Komplemen- tarität der Arbeitsamtsförderungen mit anderen Fördermaßnahmen (z.B. EU- Geldern) schwer zu erreichen. Eine diesbezügliche Änderung des Sozialge- setzbuches wäre wünschenswert.

5.4 Regionale und kommunale Wirtschaftsförderung

Personelle und finanzielle  Die personelle, finanzielle und die inhaltliche Ausgestaltung der Wirtschaftsför- Ausstattung der kommu- derung auf kommunaler Ebene, d.h. der Ebene der Landkreise sowie der nalen Wirtschaftsförde- rung sehr unterschiedlich Städte und Gemeinden ist in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim aus- gesprochen heterogen. Dies ergibt sich aus der Größe der Städte und Ge- meinden. So ist bei den kleineren Gemeinden auf Grund der Wirtschafts- und Finanzkraft kein eigenes Personal zu erwarten. Darüber hinaus ist keine ein- heitliche Bewertung der Bedeutung von Wirtschaftsförderung auszumachen.

- Eine eigenständige Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtent- wicklung Göttingen GmbH (GWG) hat die Stadt Göttingen. - Der Landkreis Göttingen hat eine Stabsstelle für Wirtschafts- und Beschäf- tigungsförderung, Bereich Wirtschaftsförderung und der Landkreis Northeim eine neu geschaffene „Wirtschaftsleitstelle“ in der Kämmerei, nachdem das Amt für Wirtschaftsförderung im Zuge der Haushaltskonsolidierung 1994 gestrichen worden war.

19 Quellen: Eingliederungsbilanz 1998 des Arbeitsamtes Göttingen; mündliche Angaben des Ar- beitsamtes Göttingen.  IfR 49 REK Göttingen / Northeim

- Eigenes Personal für Wirtschaftsförderung haben die Städte Northeim, Ein- beck, Duderstadt, Hann. Münden und Friedland. - In den übrigen Städten und Gemeinden gibt es kein eigenes Personal und Wirtschaftsförderung wird jeweils im Nebenamt (vom Hauptverwaltungsbe- amten, der Kämmerer o.ä.) betrieben.

 Die Wirtschaftsförderung auf der Landkreisebene befindet sich noch im (Wie- Wirtschaftsförderung auf der-) Aufbau. Angesichts der vielen kleineren Städte und Gemeinden hat die regionaler Ebene befindet sich noch im (Wieder-) regionale Ebene neben den hoheitlichen Funktionen (Wirtschaftsförderungs- Aufbau anträge) die wichtige Funktion als Koordinator und Berater der Gemeinden oh- ne eigenes Fachpersonal.  Die Zusammenarbeit der Wirtschaftsförderung auf Landkreisebene mit den Zusammenarbeit der Städten und Gemeinden ist unterschiedlich intensiv. Dies ist zum Teil eine Fra- Wirtschaftsförderung auf Landkreisebene mit den ge der Zeit, weil die Etablierung der Wirtschaftsförderung beispielsweise im Städten und Gemeinden Landkreis Göttingen noch recht jung ist. Zum anderen ist es aber auch eine unterschiedlich Frage der personellen Ausstattung. Ein echtes (intraregionales) Netzwerk Wirt- schaftsförderung zwischen der regionalen Ebene und den Städten und Ge- meinden existiert erst in Ansätzen

 Die Kompetenz der Verwaltung in Fragen der Wirtschaftsförderung ist in den Wirtschaftsfreundliches Städten und Gemeinden sehr verschieden. Ebenso sind die Prioritäten, die der Klima sehr unterschied- lich ausgeprägt Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und den Kontakten zu Unterneh- men in Verwaltung und Politik eingeräumt werden und die als Ausdruck eines wirtschaftsfreundlichen Klimas bezeichnet werden können, in den Städten und Gemeinden sehr unterschiedlich ausgeprägt.

 Insgesamt zählt die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim nicht zu den Regi- onen in Niedersachsen mit besonders intensivem personellen und finanziellen Einsatz im Bereich der Wirtschaftsförderung auf kommunaler Ebene.

5.5 Regionale und überregionale Kooperationen

 Der seit 1992 bestehende Regionalverband Südniedersachsen ist ein Zusam- Regionalverband Südnie- menschluss der Stadt Göttingen sowie der Landkreis Göttingen, Northeim und dersachsen Holzminden sowie Osterode am Harz. Der Vereinszweck ist die Verbesserung von Kooperation, Koordination und Kommunikation innerhalb von Südnieder- sachsen. Die wesentliche inhaltliche Arbeit wird über Arbeitsausschüsse ge- leistet, die über ein Regionalbüro koordiniert werden. Im Vorstand sind die Hauptverwaltungsbeamten der Landkreise und der Stadt Göttingen, Vertreter der übrigen Gemeinden sowie der Parteien und der Frauenbeauftragten ver- treten.

 Seit der Gründung standen unterschiedliche inhaltlichen Themen im Vorder- Breites Themenspektrum grund: die Neuordnung der Öffentlichen Personennahverkehrs (mittlerweile in einen Zweckverband ausgelagert), Nutzung von EU-Mitteln, Initiativen zum E r- halt des ICE-Systemhalts in Göttingen, Weiterbildungsbedarf von an- und un- gelernten Arbeitskräften in der Elektroindustrie, Regionale Initiative Ausbil- dungsverbund R.I.A. (mittlerweile unter Federführung des Internationalen Bun-  IfR 50 Teil I: Grundlagenanalysen

des weitergeführt), Vorbereitung der erfolgreichen Beteiligung von Südnieder- sachsen am Wettbewerb „Regionen der Zukunft“.

Wirtschaftsförderungsak-  Ausgewählte Aktivitäten des Regionalverbandes für das gesamte Südnieder- tivitäten des Regionalver- sachsen betreffen auch Wirtschaftsförderung im weitesten Sinne. Dazu zählen bandes Südniedersach- sen Förderung der Internet-Präsentationen, die Durchführung der Gewerbeflächen- erhebung der IPA Niedersachsen, spezielle Projekte und Veranstaltungen, u.ä. Die Aktivitäten sind teilweise nicht unumstritten.

REGJO-Journal: Stand-  Eine ausgesprochen innovatives und Aufmerksamkeit erregendes Print- ortmarketing für Südnie- Medium ist das REGJO Regional-Journal für Südniedersachsen, das in einer dersachsen Auflage von 20.000 Exemplaren vom Regionalverband Südniedersachsen e.V. herausgegeben wird. Es zeichnet ein Bild des vielfältigen Wirtschafts-, Kultur- und Naturraums Südniedersachsen, das sowohl die innere Integration fördert als auch das Bild der Arbeitsmarktregion nach außen prägt. Insofern ist es ein wichtiges Medium des Standortmarketing für das südliche Niedersachsen.

Gesprächskreise, Fach-  Ein ehemals bestehender „Gesprächskreis Wirtschaftsförderung“ beim Regio- gesprächsrunden nalverband ist eingeschlafen. Auch sonstige Fachgesprächsrunden Wirt- schaftsförderung finden eher sporadisch statt, wobei die Wirtschaftsförderer durchaus Interesse gezeigt haben, diese Aktivitäten wieder aufleben zu lassen und auf eine breitere und systematischere Basis zu stellen (siehe Vorschlag Leitprojekt 1.1 Standortmarketinginitiative, Wirtschaftsförderungsnetzwerk).

Regionalverband als Ka-  Der Regionalverband ist ein wichtiger Katalysator für die regionale Kooperation talysator für die regionale in Südniedersachsen. Trotz aller Kritik an der noch unzureichenden „Koopera- Kooperation tionskultur“ im südlichen Niedersachsen ist er ein Klammer, die mit ihrer bishe- rigen Arbeit günstige Grundvoraussetzungen für eine zukünftige Intensivierung gelegt hat. Die Initiierung des vorliegenden Regionalen Entwicklungskonzepts und die Durchführung des Prozesses der Erarbeitung mit vielen Akteuren aus der Region wäre ohne die koordinierende Arbeit des Verbandes so nicht mög- lich gewesen.

Möglichkeiten zur Intensi-  Auf der anderen Seite dürfen die Erwartungen in eine Leistungssteigerung und vierung der Arbeit durch Intensivierung der Arbeit angesichts der begrenzten personellen Ausstattung personelle Kapazitäten begrenzt mit einem fest angestellten Geschäftsführer und einer Halbtagskraft für Ver- waltung und darüber hinaus lediglich projektfinanzierten zeitlich befristeten Kräften nicht zu hoch geschraubt werden. Die fehlende Kontinuität der Aufga- benwahrnehmung in einzelnen Feldern (z.B. EU-Förderung) begrenzt natur- gemäß die Leistungsfähigkeit.

Zweckverband Verkehrs-  Im Jahre 1997 wurde aus dem Regionalverband heraus der Zweckverband verbund Südniedersach- Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) gegründet. sen

 Für den straßengebundenen ÖPNV ist der Zweckverband Aufgabenträger nach dem Niedersächsischen Nahverkehrsgesetz (NNVG). Er hat Ende 1997 unter Berücksichtigung der Weiterentwicklung des Schienenverkehrs einen gemeinsamen Nahverkehrsplan für die Landkreise Göttingen, Northeim und Osterode verabschiedet. Gemeinsam mit dem Landkreis Holzminden und der Stadt Göttingen wurde der Verkehrsverbund Südniedersachsen (VSN) gegrün- det –sein Herzstück, der Verbundtarif, ist seit dem 1. April 1999 gültig. Aufge-  IfR 51 REK Göttingen / Northeim baut wird derzeit eine elektronische Fahrplanauskunft, deren Informationen auch über das Internet abrufbar sein sollen. Die Arbeit von ZVSN und Ver- kehrsunternehmen basiert im Wesentlichen auf einer umfangreichen Verkehrs- untersuchung Südniedersachsen, deren Ergebnisse im Jahr 1992 vorgelegt wurden.  IfR 52 Teil I: Grundlagenanalysen

6. ZUSAMMENFASSENDE BEWERTUNG DER STÄRKEN UND SCHWÄCHEN IM ÜBERREGIONALEN VERGLEICH

Die Stärken und Schwächen der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim werden abschließend in einer tabellarischen Übersicht stichwortartig zusammengefasst:

Ansatzpunkte und ... eher Stärken ... eher Schwächen Kompetenzen der Arbeitsmarktregion

Großräumliche Lage Arbeitsmarktregion mit mehr als Lage zwischen den deutlich größe- und Grundzüge der 400.000 Einwohnern und 130.000 ren Oberzentren Hannover und Raumstruktur Arbeitsplätzen Kassel Göttingen als Oberzentrum für das südliche Niedersachsen Gewisse Ausstrahlungskraft von Göttingen nach Westthüringen Ausgeglichene Pendlerbilanz der Arbeitsmarktregion insgesamt Verkehrsinfrastruktur Herausragende Verkehrsanbin- Schwächere Einbindung in den Straßenverkehr dung im Straßenverkehr in Nord- Straßenverkehr in West-Ost- Süd-Richtung durch die A 7 Richtung Schienenverkehr Hervorragende Einbindung in das Deutlich schwächere Verkehrs- ICE-Streckennetz in Nord-Süd- anbindung in Ost-West-Richtung Richtung und Richtung Berlin auch im Eisenbahnnetz, Knoten durch den ICE-Halt Göttingen Northeim Bevölkerungsstruktur hoher Zustrom junger Menschen vergleichsweise hohe Überalte- und –entwicklung im Raum Göttingen rung (vor allem im Landkreis Nort- heim) Bevölkerungsentwick- Insgesamt etwa durchschnittliche In den letzten Jahren deutlich lung Dynamik bis Mitte der 90er Jahre nachlassende Bevölkerungsdyna- etwa durchschnittliche Bevölke- mik rungsentwicklung im Landkreis langfristig ausgesprochen schwa- Göttingen (ohne Stadt), che Bevölkerungsentwicklung im Wohnstandortverlagerungen ins Landkreis Northeim Umland der Stadt Göttingen (dies bis etwa 1993 starke, jetzt rückläu- wird aus raumordnerischer Sicht fige Bevölkerungsentwicklung in kritisch gesehen, sofern die Aus- der Stadt Göttingen, stark an die weisung der entsprechenden Studierendenentwicklung gekop- Wohnbauflächen nicht an grund- pelt zentralen Standorten oder Stand- orten mit Schwerpunktaufgabe „Sicherung und Entwicklung von Wohnstätten“ erfolgt Wohnungsbau deutlich unterdurchschnittliche Wohnungsbaudynamik, vor allem in den letzten Jahren Bodenpreise vergleichsweise niedrige Boden- ausgeprochen hohe Bodenpreise preise in den Mittelzentren und in der Stadt Göttingen den ländlichen Regionen

Verarbeitendes Gewer- Hochtechnologiebereiche Mess- Traditionelle, entwicklungsschwa-  IfR 53 REK Göttingen / Northeim

Ansatzpunkte und ... eher Stärken ... eher Schwächen Kompetenzen der Arbeitsmarktregion be und Regeltechnik, Pflanzentech- che Bereiche der Industriestruktur nologie, Luft- und Raumfahrttech- starke Ausrichtung auf Baugewer- nik, Medizintechnik be und Bauzulieferindus trien klein- und mittelbetriebliche Be- nur wenige Großbetriebe triebsgrößenstrukturen nur wenige größere Unterneh- menssitze in der Region, dispositi- ve Funktionen entsprechend unter- repräsentiert überdurchschnittliche Fertigungs- intensität Internationalisierung einiger In- hohe Außensteuerung und starker dustriezweige als Indiz für die Att- überregionaler (Standort-) Wett- raktivität für ausländische Investo- bewerb aber auch als Gefähr- ren dungspotenzial Handwerksbesatz allenfalls durch- schnittlich Beschäftigtenentwick- nach Entwicklungsschwäche in unterdurchschnittliche Entwicklung lung des Produzieren- den 80er Jahren und Aufholpro- im Landkreis Northeim den Gewerbes zess nach der Wiedervereinigung etwa durchschnittliche Entwicklung seit 1992 Entwicklung in der Stadt Göttingen in etwa im Bundestrend, im übri- gen Landkreis Göttingen deutlich überdurchschnittlich Dienstleistungen Überdurchschnittliches Gewicht der (wachstumsschwachen) öf- fentlichen Dienstleistungen (insbe- sondere im Teilraum Göttingen) Einzelhandel Attraktives Oberzentrum Göttin- gen, Region insgesamt mit Kauf- kraftzufluss übrige personenbezo- Entwicklung auch nach dem Aus- gene Dienstleistungen laufen des Wiedervereinigungs- booms leicht überdurchschnittlich Distributuions- eher unterdurchschnittlich vertre- dienstleistungen ten und nach dem Auslaufen des Wiedervereinigungsbooms schwä- chere Entwicklung unternehmensbezogene Ausgesprochen dynamische Ent- Dienstleistungen wicklung (Rechts- und Wirt- schaftsberatung, Technische Be- ratung und Planung, Werbung u.ä.) Finanzdienstleistungen „Versicherungsstandort“ Göttingen mit stark rückläufiger Beschäfti- gung Hochschulen Herausragende Bedeutung von Wissenschaft und Bildung durch Universität und Fachhochschulen  IfR 54 Teil I: Grundlagenanalysen

Ansatzpunkte und ... eher Stärken ... eher Schwächen Kompetenzen der Arbeitsmarktregion

Konzentration außeruniversitärer Forschungseinrichtungen Gesundheitswesen Große Bedeutung insbesondere durch Hochschulstandort Göttin- gen sowie Kurstandort Bad Gan- dersheim Aus- und Weiterbildung Besondere Bedeutung der öffentli- chen und privaten Aus- und Wei- terbildungseinrichtungen Tourismus und Gastge- Teilräume mit vergleichsweise werbe großer Bedeutung: Eichsfeld, Bad Gandersheim, -Weser- Bergland, Stadt Göttingen als Schwerpunkt des Städte-, Kon- gress- und Geschäftstourismus Dienstleistungsent- Arbeitsplatzzuwächse im Dienst- Deutlich schwächere Dienstleis- wicklung insgesamt leistungssektor, aber Insgesamt tungsentwicklung im Landkreis gegenüber Bundestrend leicht Northeim und vor allem in der zurückbleibende Entwicklung Stadt Göttingen (Stagnation seit Stark überdurchschnittliche Ent- 1992) wicklung im Landkreis Göttingen (außerhalb der Stadt Göttingen) Beschäftigtenentwick- Insgesamt etwa durchschnittliche Leichtes Zurückbleiben im Land- lung insgesamt Beschäftigtenentwicklung, aber kreis Northeim große Unterschiede zwischen den Teilräumen, positive Entwicklung im Umfeld von Göttingen Unternehmensgründun- Vergleichsweise starke Erneue- Deutlich schwächere Gündung- gen rung der Wirtschaftsstruktur durch sintensität im Landkreis Northeim Gründungen Überdurchschnittlich viele „Tech- nologieorientierte“ Gründungen Arbeitslosigkeit Nach wie vor überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit trotz rückläufiger Arbeitslosenzahlen Frauen- und Vergleichsweise hohe Frauenbe- Teilzeitbeschäftigung schäftigung Überdurchschnittliches Teilzeitan- gebot Pro-Kopf-Einkommen Vergleichsweise niedriges Pro- Kopf-Einkommen, im Raum Göt- tingen auch durch hohe Studie- rendenzahlen Qualifikationsstruktur Stärke der mittleren Qualifikatio- Allenfalls durchschnittliche An- nen strengungen in der beruflichen Erstausbildung Hochqualifizierte Beschäftigte außerhalb von Hochschulen und Forschungseinrichtungen unter- durchschnittlich vertreten  IfR 55 REK Göttingen / Northeim

Ansatzpunkte und ... eher Stärken ... eher Schwächen Kompetenzen der Arbeitsmarktregion

Gewerbeflächenangebot vielfältiges Gewerbeflächenange- wenig abgestimmt, schlechte Au- bot mit diversen hochwertigen ßendarstellung Flächen Medienstandort Markante Schwerpunkte des Pro- außerhalb der Stadt Göttingen fils als Medienstandort (Wissen- keine besonderen medienspezifi- schaftlicher Film, Medien in der schen Kompetenzen Medizin, Medienhaus) Hochleistungsdatennetz der wis- senschaftlichen Einrichtungen als Standortfaktor Standortbedingungen gute Voraussetzungen für land- keine einheitliche Tourismusregi- für den Tourismus schaftsbezogene, umwelt- und on, teilweise unzureichende Orien- sozialverträgliche Formen von tierung an Markterfordernissen, Tourismus und Naherholung Defizite in der Dienstleistungsqua- lität sowie der Kommunikation und Kooperation der Akteure Kulturszene Vielzahl von z.T. überregional Schwächen u.a. in der unzurei- bedeutsamen kulturellen Angebo- chenden Vernetzung der Angebo- ten te, der überregionalen Werbung und unklaren kulturpolitischen Zielen Naturraum und ökologi- Abwechslungsreiche Landschaft sche Potenziale durch naturräumlich reich geglie- dertes Leine-Weser-Bergland große Zahl von Naturschutzge- bieten, Naturdenkmalen und Landschaftsschutzgebieten ent- spricht der hohen ökologischen Wertigkeit der Landschaft Naturparke Solling-Vogler und Münden als Vorbildlandschaften Kommunale Verschul- vergleichsweise hohe Verschul- dung und Investitionen dung und ausgesprochen geringe Sachinvestitionen Wirtschaftsförderung Verknüpfung von Wirtschaftsförde- vergleichsweise schwache perso- rung und Stadtentwicklung in der nelle und finanzielle Ausstattung Stadt Göttingen der kommunalen Wirtschaftsförde- rung geringe Vernetzung der Wirt- schaftsförderungsaktivitäten Standortmarketing Imagebildung und Außendarstel- bislang kein systematisches lung für Südniedersachsen durch Standortmarketing RegJo-Magazin Regionale Kooperation Regionalverband Südniedersach- noch vergleichsweise gering aus- sen als bewährte Institution der geprägte interkommunale Koope- regionalen Kooperation rationskultur Arbeitsmarktregion Göttin- gen/Northeim umfasst nur Teilge- biet des Kooperationsraums Süd- niedersachsen  IfR 56 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Die Stärken-Schwächen-Analyse hat ein sehr differenziertes und vielfältiges Bild von den Standortgegebenheiten sowie den strukturellen Besonderheiten und spe- zifischen Entwicklungen der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim gezeichnet.

Im Folgenden sollen die zentralen Ziele des Regionalen Entwicklungskonzepts für die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim in einem Leitbild zur künftigen Ent- wicklung zusammengefasst werden. Die speziellen Handlungsvorschläge und Leitprojekte werden dann in insgesamt acht Handlungsfeldern entwi ckelt.

1. Leitbild und grundlegende Ziele der regionalen Entwicklung

1.1 Leitbild der regionalen Entwicklung

Leitbild: Das Leitbild bündelt die grundlegenden Ziele der regionalen Entwicklung für die Bündelung der grundle- Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim. Es vergleicht das tatsächliche Bild der genden Ziele räumlichen Strukturen und Entwicklungen wie sie in der Stärken-Schwächen- Analyse dokumentiert ist, definiert erkennbare Schwächen und Gefährdungen sowie Stärken und Entwicklungspotenziale und formuliert den Handlungsbedarf hin zu einer „wünschbaren“ räumlichen Struktur.

Stärken und Entwick- Die Ziele und Handlungsbedarfe werden damit zum einen aus besonderen Stär- lungspotenziale nutzen ken oder Entwicklungspotenzialen abgeleitet, die die Region von anderen abhe- ben: diese gilt es zu verteidigen oder weiterzuentwickeln.

Schwächen und Probleme Zum anderen setzen die Ziele auch bei spezifischen Schwächen und Problemen abbauen der Arbeitsmarktregion an, die abzumildern und nach Möglichkeit abzubauen sind.

Ziele der Raumordnung In Anlehnung an die Ziele der Raumordnung zur allgemeinen Entwicklung des zur allgemeinen Entwick- Landes, wie sie im Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen 1994 formu- lung des Landes liert sind, gilt es für die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim „eine eigenständi- ge Regionalentwicklung durch Mobilisierung und Bündelung der regionsspezifi- schen Entwicklungspotenziale anzustreben und zu fördern“20.

Zieldreieck: wirtschaftli- Das Leitbild für die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim orientiert sich an dem che Entwicklung, soziale Zielsystem der nachhaltigen Entwicklung, das versucht, die drei Teilziele Förde- Entwicklung, Natur und Umwelt rung der wirtschaftlichen Entwicklung, Förderung der sozialen Entwicklung und Verminderung der Belastungen für Natur und Umwelt miteinander in Einklang zu bringen und Zielkonflikte soweit wie möglich zu vermindern.

Wirtschaftliche Entwick- Die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung steht herausgehoben an erster lung als Grundlage der Stelle, weil sie die wesentliche Grundlage der Lebens- und Arbeitsbedingungen in Lebens- und Arbeitsbe- dingungen der Region ist. Sie bestimmt mit dem Niveau von Beschäftigung und Einkommen der privaten Haushalte sowie mit der Prosperität der öffentlichen Haushalte das Niveau der materiellen Lebensbedingungen. Öffentliche Transfers der verschie-

20 Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen 1994, S. 20  IfR 57 REK Göttingen / Northeim denen Ebenen und Politikfelder können die fehlende eigene Prosperität von Regi- onen nur unzureichend kompensieren.

Die Förderung von Beschäftigung und Einkommen ist das zentrale Ziel sowohl der Förderung von Beschäfti- wirtschaftlichen als auch der sozialen Entwicklung. Dies soll primär erreicht wer- gung und Einkommen über wettbewerbsfähige den über die aktive Förderung des wirtschaftlichen Strukturwandels und die Un- Unternehmen terstützung der Entwicklung wettbewerbsfähiger Unternehmen.

Aktive Förderung des wirtschaftlichen Strukturwandels heißt auch, sich nicht ge- Qualifikations- und Inno- gen dessen erkennbare Leitlinien zu stemmen, sondern die Herausforderungen vationsorientierung der zunehmenden Qualifikations- und Innovationsorientierung anzunehmen, weil nur auf diese Weise langfristig Beschäftigung und Einkommen gesichert werden kann.

Die vielfältigen Hilfen der Beschäftigungsförderung des so genannten „zweiten Beschäftigungsförderung Arbeitsmarktes“ sind angesichts der großen sozialen Probleme und Benachteili- des „zweiten Arbeitsmark- tes“ gungen am Arbeitsmarkt unabdingbar, sie können aber immer nur Hilfen auf Zeit sein und müssen darauf zielen, langfristig wettbewerbsfähige Arbeitsplätze zu schaffen bzw. die Arbeitnehmer für solche zu qualifizieren.

Die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen für Frauen und Männer ist ein Besondere Berücksichti- übergeordnetes Ziel in der Regionalentwicklung der Arbeitsmarktregion Göttin- gung von Frauenbelangen gen/Northeim. Aus der spezifischen Lebenssituation von Frauen erwachsen be- sondere Bedarfe, die bei jeder Planung berücksichtigt werden sollten. Um eine gleichwertige Teilhabe von Frauen zu verwirklichen, ist eine besondere Orientie- rung auf Frauenbelange bei geplanten Maßnahmen und Projekten der regionalen Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik notwendig.

Insgesamt müssen die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung beachtet werden. Ziel einer nachhaltigen Eine wettbewerbsfähige und für das überregional und international mobile Kapital Entwicklung attraktive Region muss Umweltprobleme verringern und soziale Gegensätze und Konflikte minimieren.

Das Leitbild der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim baut in besonderem Maße Bausteine eines Leitbildes auf vier herausragenden Stärken und Kompetenzen auf, die bislang noch nicht in ausreichendem Maße für die Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung ausge- schöpft sind: 1. die herausragend günstige Verkehrslage, 2. die exzellente Forschungs- und Wissenschaftslandschaft, 3. die vielfältige und in Teilen hochspezialisierte und technologieorientierte Wirt- schafts- und Unternehmensstruktur, 4. das reichhaltige kulturelle Leben mit sehr unterschiedlichen und weit gestreu- ten Angeboten und „Highlights“ sowie die „Natur-Landschaft“ mit vielfältigen und attraktiven natürlichen Potenzialen. zu 1. Die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim weist eine herausragend Wirtschaftsräumliche günstige Verkehrslage zwischen den großen Wirtschaftsräumen im Nor- Lage den und Süden Deutschlands mit interessanten Standortbedingungen für überregional orientierte Produktions- und Dienstleistungsbetriebe auf. Vor allem die zentrale Nord-Süd-Verkehrsachse der A 7 sowie der ICE-Halt Göttingen mit hervorragenden Anbindungen an die Verdichtungsräume  IfR 58 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Hannover, Hamburg, Berlin und Rhein-Main sind besondere Stärken der Arbeitsmarktregion. Schwächen bestehen zwar derzeit noch in den West- Ost-Verbindungen. Die geplante A 38 schafft neue Standortbegünstigun- gen für die Arbeitsmarktregion und wird die Anbindung in Richtung Osten erheblich verbessern. Noch unausgeschöpfte Potenziale stecken in den Schienenverkehrswegen nach Westen und Osten mit Kreuzungspunkten in Göttingen und Northeim und in der Möglichkeit der Etablierung eines Güterverkehrszentrums (GVZ) in der Arbeitsmarktregion.

Die Forschungs- und zu 2. Die exzellente Forschungs- und Wissenschaftslandschaft ist eine beson- Wissenschaftslandschaft dere Stärke der Region, die nicht nur überregional und international größte in der Arbeitsmarktregion ... Beachtung findet, sondern auch ein wichtiger Teil der Wirtschaftsstruktur mit beträchtlichen direkten regionalwirtschaftlichen Effekten darstellt. Ne- ben den zwei Fachhochschulen und einer der renommiertesten deutschen Universitäten ist mit fünf Max–Planck-Instituten, zwei Blaue Liste Instituten und einer Großforschungseinrichtung (Helmholtz-Zentrum) ein breites Spektrum an bedeutenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der Region vertreten. Circa 2.200 Beschäftigte, davon 1000 wissenschaft- lich Tätige sind allein in den außeruniversitären Einrichtungen beschäftigt. Die Hochschulen haben insgesamt 12.000 Beschäftigte, darunter über 3000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Aktuell sind 25.000 Stu- dierende an den Hochschulen immatrikuliert.

... muss gestärkt und Diese Forschungs- und Wissenschaftslandschaft ist sowohl hinsichtlich ih- ausgebaut werden rer Wirtschaftskraft als auch ihres wissenschaftlichen Profils zu stärken und auszubauen. Insofern müssen Bestrebungen angestellt werden, den Studienstandort in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim unter An- passung an die sich verändernde Hochschullandschaft in Umfang und Bedeutung zu stärken. In Hinblick auf den Erhalt des Renommees der Wissenschaftsregion muss es darum gehen, auch das breite Spektrum der vertretenen außeruniversitären Einrichtungen in seiner bestehenden Struktur zu stützen und mittelfristig eher zu ergänzen, z.B. durch ein Insti- tut der angewandten Forschung im Bereich der Life Sciences der bisher in der Region nicht und in Niedersachsen kaum vertretenen Fraunhofer Ge- sellschaft.

Ausgründungen und Ko- Besondere Entwicklungspotenziale werden im Umfeld der anwendungs- operationen im Umfeld orientierten Forschungseinrichtungen durch die Ausgründung von neuen der anwendungsorientier- ten Forschung Unternehmen sowie durch die verstärkte Kooperation mit bestehenden Unternehmen gesehen.

BioRegioN und Measure- Der landesweite Forschungsverbund „BioRegioN“ mit Forschungseinrich- ment Valley als Vorbilder tungen sowie Produktions- und Dienstleistungsunternehmen im Bereich der Biotechnologie, der in Südniedersachsen mit mehr als 30 Partnern be- sonders stark verankert ist, sowie die Initiative „Measurement Valley“ von Unternehmen mit Dienstleistern sowie Forschungs- und Ausbildungsein- richtungen im Bereich der Messtechnik könnten als Vorbild für weitere Ko- operationen bei anderen Stärken und Kompetenzfeldern der Arbeitsmarkt- region dienen, z.B. im Bereich der Medizintechnik oder der Nutzung des Werkstoffes Holz.  IfR 59 REK Göttingen / Northeim zu 3. Die breite mittelständische Wirtschaftsstruktur der Arbeitsmarktregion Technologieorientierte Göttingen/Northeim weist besondere Kompetenzen auf: sie umfasst neben Produktions- und Dienst- leistungsunternehmen den eher traditionellen Bereichen auch besonders zukunftsorientierte hochspezialisierte Unternehmen der Feinmechanik, Optik, der Mess- und anderer Technologiebereiche auf, die z.T. auch aus den Forschungsein- richtungen entstanden sind. zu 4. Die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim und ihr näheres Umfeld wei- Natur- und Kulturland- sen eine vielfältige Natur- und Kulturlandschaft auf, deren Potenziale noch schaft nicht in ausreichendem Maße für die Wirtschafts- und Arbeitsplatzent- wicklung genutzt werden. Dabei ist nicht nur an die Funktion als „weicher“ Standortfaktor vor allem für Dienstleistungen zu denken, sondern auch an die stärkere Nutzung der touristischen Potenziale.

1.2 Übergreifende Leitziele

Die konkreten Handlungsvorschläge sind zu insgesamt sieben Handlungsfeldern gebündelt worden (Abschnitt 2.). Im Laufe der Arbeiten an den Handlungsfeldern haben sich einige übergreifende Ziele und Handlungsnotwendigkeiten heraus- kristallisiert, die im Folgenden in Form von drei Leitzielen vorangestellt werden sollen.

Leitziel 1: Abba u der innerregiona len Ungleichgewichte und Weiteren t- wicklung der Arbeitsteilung

Die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim steht mit anderen Regionen in einem Stärkung der Teilräume überregionalen, an Schärfe zunehmenden Wettbewerb um knappe Ressourcen, und Standorte entspre- chend ihrer Entwick- verlagerungswillige Betriebe sowie hochqualifizierte Arbeitskräfte und innovative lungspotenziale Unternehmer. Allein durch die verstärkten Wirtschaftsförderungsaktivitäten und die zunehmende Zusammenarbeit der Akteure in den konkurrierenden Regionen kann sich die eigene Wettbewerbsposition verschlechtern. Primäres Ziel des Entwick- lungskonzeptes muss deshalb sein, die einzelnen Teilräume und Standorte ent- sprechend ihrer Entwicklungspotenziale zu stärken und damit die Position des gesamten Wirtschaftsraumes Göttingen/Northeim im Wettbewerb der Regionen zu verbessern. Dazu zählt auch die Weiterentwicklung der Arbeitsteilung zwischen den Teilräumen und den Städten und Gemeinden unterschiedlicher Größenord- nung, Lage und Funktionen.

- Um im überregionalen Wettbewerb der Regionen voranzukommen, müs- sen zum einen die oberzentralen Funktionen der Stadt Göttingen ausge- baut und weiterentwickelt werden.

- Darüber hinaus gilt es, die innerregionalen Disparitäten durch die Stär- kung der Mittelzentren und Entwicklung der ländlichen Gemeinden abzu- bauen.  IfR 60 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Ausbau und Weiterent- Das Ziel für den gesamten Wirtschaftsraum Göttingen/Northeim muss sein, die wicklung oberzentralen oberzentralen Funktionen der Stadt Göttingen auszubauen und weiterzuent- Funktionen Göttingens wickeln. Dabei gilt es, wichtige oberzentrale Funktionen und eine diversifizierte Ausstattung an hochwertigen Einrichtungen und Dienstleistungen bereitzustellen, zu erhalten bzw. auszubauen. In Bezug auf die von privaten Unternehmen und freien Berufen erbrachten Dienstleistungen ist festzustellen, dass das Bevölke- rungs- und Marktpotenzial limitiert und nur in Grenzen steigerbar ist, weil das „Einzugsgebiet“ von Göttingen zwischen den konkurrierenden Zentren Hannover und Kassel eingeschränkt ist und die Bevölkerung im weiteren Umland eher schwächer wächst. Auf der anderen Seite bietet das Oberzentrum Göttingen durchaus günstige Standortbedingungen für „neue“ Dienstleistungen, vor allem wenn die Standortfaktoren hochqualifiziertes Arbeitskräftepotenzial und Nähe zu Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen eine wichtige Rolle spielen.

Positionsverbesserung im Die häufig stark binnenorientierte Verteilungssicht in der Diskussion innerhalb der überregionalen Wettbe- Arbeitsmarktregion („alles läuft immer auf Göttingen zu, und die Fläche profitiert werb versus innerregio- nale Verteilungsdiskussi- zu wenig oder gar nicht“) kann eine gemeinsame Strategie zur Entwicklung der on Arbeitsmarktregion und des südniedersächsischen Raumes behindern. Zum einen profitiert von einer Stärkung der oberzentralen Funktionen der Stadt Göttingen im Rahmen von Synergieeffekten die gesamte Arbeitsmarktregion. Das belegen v.a. die starken Pendlerverflechtungen. Darüber hinaus stellt sich für viele, auf ober- zentrale Standortbedingungen ausgerichtete Unternehmen und Einrichtungen ohnehin die Standortfrage nur so: Göttingen oder ein anderes, und damit außer- halb der Arbeitsmarktregion gelegenes Oberzentrum. Von daher sollte die Positi- onsverbesserung im überregionalen Wettbewerb gegenüber der innerregionalen Verteilungsdiskussion stärker in den Vordergrund treten.

Abbau des innerregiona- Die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim ist durch ein innerregionales Gefälle len Gefälles durch ... von dem Oberzentrum und seinem Umland sowie der zentralen Verkehrsachse zu den randlich gelegenen Standorten gekennzeichnet. Deshalb muss es ein vorran- gige Ziel bleiben, diese Disparitäten abzubauen,

... Stärkung der Mittelzent- - durch eine Stärkung der Mittelzentren in den ländlich geprägten Regions- ren und ... teilen sowie

... Entwicklungsanstöße in - durch Initiierung von (kleinen) Entwicklungsprojekten und -anstößen in den ländlichen Regions- den ländlichen und abgelegenen Regionsteilen. teilen

Strategie der gezielten Den Mittelzentren kommen wichtige Versorgungs- und Entwicklungsfunktionen für Entwicklung und Stär- ihr gesamtes Einzugsgebiet zu. Vor allem im ländlichen Raum ist eine Strategie kung der Mittelzentren der gezielten Entwicklung und Stärkung der Mittelzentren zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen unabdingbar.

Entwicklungsansätze für Darüber hinaus müssen aber auch Entwicklungsansätze in den abseits gelegenen kleinere Gemeinden im kleineren Gemeinden gesucht werden. Die bewusste Förderung von kleingewerb- ländlichen Raum lichen Ansätzen (z. B. im Tourismus, im Handwerk oder in unternehmens- und v.a. haushaltsorientierten Dienstleistungsbereichen) kann in den kleinen, ländlich ge- prägten Gemeinden vergleichsweise große Wirkungen haben (Initialzündungen und Eigenentwicklung).  IfR 61 REK Göttingen / Northeim

Leitziel 2: Bündelung der regionalen Kräfte durch Intensivierung der inne r- regionalen Kooperation

Für eine Strategie der Wirtschafts- und Arbeitsmarktförderung stehen zusätzliche Verbesserung und Aus- finanzielle Ressourcen der höheren Ebenen (Landes- und Bundesebene) nicht bau der Kooperation und Arbeitsteilung zwischen oder nur in geringem Umfang zur Verfügung. Eine Ausnahme bilden hier zukünftig Landkreis, Städten und die EU-Mittel im Rahmen der Ziel-2-Förderung. Von daher ist die erfolgreiche Um- Gemeinden und sonstigen setzung einer Entwicklungsstrategie nur durch eine konsequentere Bündelung der Akteuren regionalen Kräfte im Rahmen einer verbesserten und ausgeweiteten Kooperation und Arbeitsteilung zwischen den Kreisen, der Stadt Göttingen, den Mittel- zentren und den übrigen Städten und Gemeinden sowie den sonstigen Ak- teuren (wie Kammern, Arbeitsamt, Verbänden, Gewerkschaften, Hochschulen, sonstigen Einrichtungen) zu gewährleisten. Allerdings ist zu bedenken, dass EU- Mittel nach 2006 nur noch spärlich oder gar nicht mehr fließen werden. Von daher ist dringend geboten, das gegebene Zeitfenster zu nutzen.

Zwischen der Stadt Göttingen und vor allem den unmittelbar angrenzenden Ge- Räumliche „Arbeitstei- meinden gibt es - wie in anderen Stadtregionen auch - eine ausgesprochene lung“ zwischen Göttingen und umliegenden Ge- räumliche „Arbeitsteilung“. Durch die Wohnfunktion der umliegenden Gemeinden meinden sind die Verflechtungen besonders intensiv. Grundsätzlich sollten jedoch auch wohnstandortnahe Arbeitsmöglichkeiten gefördert werden, um weniger mobilen Erwerbspersonen die Chance auf einen Arbeitplatz zu bieten und das pendlerbe- dingte Verkehrsaufkommen zu begrenzen. Der Suburbanisierungsprozess, d.h. die Verlagerung von Haushalten und Betrieben ins Umland, ist aber in Göttingen auf Grund des hohen studentischen Anteils an der Bevölkerung schwächer aus- geprägt als in anderen Zentren vergleichbarer Größenordnung.

Zwischen den Städten und Gemeinden der Arbeitsmarktregion besteht ein starker Wettbewerb zwischen den Wettbewerb. Aus Sicht der Arbeitsmarktregion gilt häufig die Stadt Göttingen als Standortgemeinden alleiniger Gewinner der Entwicklung, während die Mittelzentren, aber auch die Gemeinden in peripherer Lage sich in starkem Maße als Verlierer der Entwicklung sehen. Alle Beteiligten sehen sich als Konkurrenten um die knappen Ressourcen der jeweiligen Landkreise, während die Zusammenarbeit zum großen Teil nur sehr schwach ausgeprägt ist. Es wird innerhalb der Arbeitsmarktregion Göttin- gen/Northeim verkannt, dass in erster Linie alle gemeinsam im überregionalen Wettbewerb um knappe Ressourcen, beispielsweise um Fördermittel oder vor allem auch um verlagerungswillige Betriebe, Arbeitskräfte und innovative Unter- nehmer, stehen. Wenn ein Betrieb an einem Standort in der Arbeitsmarktregion angesiedelt wird oder sich erweitert, gewinnt allein auf Grund der starken Pendler- und Finanzverflechtungen die gesamte Arbeitsmarktregion.

Die neuen Entwicklungschancen, die die Ziel-2-Förderung der EU für strukturprä- gende Projekte und Vorhaben eröffnet, werden nur einzulösen sein, wenn sich die Gebietskörperschaften in der Vorbereitung und Umsetzung auf mehr Gemeinsam- keiten einlassen, z.B. in interkommunalen Projekten.

Trotz der Arbeit des Regionalverbandes Südniedersachsen und anderer Einrich- „Kooperationskultur“ tungen der interkommunalen Kooperation im Bereich der Kultur- und Tourismus- dringend verbesserungs- würdig förderung ist die Kooperationskultur in der Arbeitsmarktregion dringend verbesse- rungswürdig.  IfR 62 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Die Erfahrungen mit der Erarbeitung des vorliegenden Entwicklungskonzepts in den Kompetenzarbeitskreisen haben gezeigt: Dort, wo eingespielte Kooperati- onsformen vorlagen, ist man schnell zu Handlungsvorschlägen und Projekten gekommen, dort, wo man sich erst „zusammenfinden“ musste, war der Weg sehr viel langwieriger und schwieriger.

Ziel dauerhafter gemein- Die Arbeiten am REK haben gemeinde- und landkreisübergreifenden Kooperatio- de- und landkreisüber- nen von Fachleuten unterschiedlicher Bereiche angestoßen, die weiterentwickelt greifender Kooperations- formen werden müssen. Übergreifendes Ziel muss sein diese Kooperationskultur zu verbessern, Kooperationsformen anzustoßen, zu erproben und durch Moderation und Arbeitsteilung effizient und dauerhaft am Leben zu erhalten. Diese Forderung gilt für fast alle Handlungsfelder, z.B. - die Wirtschaftsförderung - die Existenzgründungsförderung - die Beschäftigungs- und Qualifizierungsförderung - die Kultur- und Tourismusförderung neue Kooperationskultur Insbesondere in Fragen der Wirtschaftsförderung muss innerhalb der Arbeits- in Fragen der Wirtschafts- marktregion eine neue Kooperationskultur zwischen den Kreisen sowie zwischen förderung der jeweiligen Kreisebene, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Göt- tingen und den Standortgemeinden sowie auch bilateral zwischen den Städten und (Samt-) Gemeinden entwickelt werden, ohne die Eigenständigkeit der Kom- munen zu beeinträchtigten. Dabei wird es sehr darauf ankommen, durch Offenheit Vertrauen aufzubauen und in dem Kooperationsprozess durchaus auch gegen- sätzliche Interessen und Handlungskompetenzen zu respektieren.

Leitziel 3: Weiterentwicklung der Kooperation in Südniedersa chsen und I n- tensivierung überregionaler Kooperationsbeziehungen

Einbeziehung des gesam- Das vorliegende Regionale Entwicklungskonzept bezieht sich auf die Arbeits- ten Kooperationsraums marktregion Göttingen/Northeim und wird auch von den Landkreisen Göttingen Südniedersachsen und Northeim sowie von der Stadt Göttingen getragen und finanziert. Die Arbeits- marktregion Göttingen/Northeim wird ihre Entwicklungschancen aber nur voll aus- schöpfen können, wenn sie sich als Kernregion des Kooperationsraums Südnie- dersachsen begreift und die zum Teil schon bestehenden über die engere Ar- beitsmarktregion hinausgehenden Kooperationen stärker nutzt und ggf. auch neue Kooperationsbeziehungen eingeht.

Regionalverband Südnie- Der 1992 gegründete Regionalverband Südniedersachsen e.V. hat nach seiner dersachsen als übergrei- Satzung den Zweck die Kooperation, Koordination und Kommunikation in seinem fender Kooperationsver- bund des südlichen Nie- Aufgabengebiet zu verbessern. Der Verein sollte sich in erster Linie mit Fragen dersachsen der Regionalentwicklung, der Wirtschaftsförderung, des öffentlichen Personen- nahverkehrs und des Fremdenverkehrs befassen. Gesetzlich definierte Aufgaben hat der Verband nicht.

Regionalverband wurde in Die Kooperationsebene Regionalverband Südniedersachsen war in den vergan- den vergangenen Jahren genen Jahren wiederholt in Frage gestellt worden. So gab es Vorschläge, die Tä- wiederholt in Frage ge- stellt tigkeitsbereiche einzuschränken und die Geschäftsführung nebenamtlich weiter zu  IfR 63 REK Göttingen / Northeim betreiben. Diskussionen gab es auch, über den Nutzen einzelner Projekte sowie den Umfang der Finanzierung durch die Kommunen. Bislang hat sich der Anfang der 90-er Jahre postulierte Wille durchgesetzt, mit einer kommunalnahen, aber relativ eigenständig tätigen Einrichtung weiter zu arbeiten.

Prägendes Merkmal der Tätigkeit ist das Konsensprinzip. Weder in parteipolitisch Prägendes Merkmal der umstrittenen noch zwischen den Mitgliedern kontrovers diskutierten Fragen be- Tätigkeit ist das Kon- sensprinzip zieht der Regionalverband Stellung. Der Regionalverband hat deshalb in der öf- fentlichen Meinung kein erkennbares politisches Profil entwickeln können. In den politischen Gremien wird er im Wesentlichen als Projektentwickler, der sich in ganz unterschiedlichen Bereichen positioniert, wahrgenommen.

Die Möglichkeiten des Regionalverbandes werden dadurch begrenzt, dass neben Schwache personelle dem Geschäftsführer nur noch eine Halbtagsverwaltungskraft unbefristet tätig ist. Ausstattung des Regio- nalverbandes In den letzten Jahren wurden eine Reihe befristeter Personalstellen finanziert - als Arbeitsbeschaffungs- und Strukturanpassungsmaßnahmen, unter Nutzung von EU-Mitteln, im Rahmen des Bundessozialhilfegesetzes sowie durch die Beschäfti- gung von Praktikanten. Naturgemäß entwickeln sich solche Projekte sehr unter- schiedlich. Problematisch ist die fehlende personelle Kontinuität in der Projektbe- gleitung.

Darüber hinaus gibt es im südlichen Niedersachsen und mit angrenzenden Regio- Darüber hinaus gibt es nen eine Reihe weiterer, zum Teil sehr spezialisierter Kooperationen an denen noch eine Reihe weiterer überregionaler Kooperati- Akteure aus der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim beteiligt sind. Wegen der onen Vielzahl von Kooperationen und Kooperationsformen können diese hier nicht im Einzelnen aufgeführt werden.

Das vorliegende Regionale Entwicklungskonzept für die Arbeitsmarktregion Göt- Öffnung des REK für die tingen/Northeim ist von den Landkreisen Göttingen und Northeim, der Stadt Göt- Landkreise Osterode und Holzminden: Von der tingen, den sonstigen Städten und Gemeinden in den Landkreisen Göttingen und kurzfristigen Prüfung der Northeim sowie unter Einbeziehung von wichtigen struktur- und arbeitsmarktpoliti- Beteiligung an einzelnen schen Institutionen und Initiativen sowie Unternehmen im Gebiet der Arbeitsmarkt- Leitprojekten region Göttingen/Northeim erarbeitet worden. Leitbild, Handlungsfelder und Leit- projekte sind damit auf die Arbeitsmarktregion zugeschnitten. Es ist aber durchaus sinnvoll und anzustreben, das Entwicklungskonzept für die Nachbarregionen Holzminden und Osterode, die ohnehin im Rahmen des Regionalverbandes Süd- niedersachsen enger kooperieren, zu öffnen. Diese Öffnung kann kurzfristig von einer Überprüfung, ob sie sich nicht in Teilbereichen an einzelnen (Leit-)Projekten beteiligen können, bis hin zur längerfristigen (und mit weiteren Arbeiten verbunde- nen) vollständigen oder zumindest teilweisen Integration und Einbeziehung füh- ren.  IfR 64 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

2. Die Handlungsfelder und Projekte im Einzelnen

Kompetenzarbeitskreise Die inhaltliche Arbeit an den folgenden Handlungsvorschlägen wurde von Mai bis KOMPAK November 1999 von Experten aus der Arbeitsmarktregion in insgesamt acht Ar- beitskreisen mit Experten aus der Arbeitsmarktregion (Kompetenzarbeitskreise KOMPAK) geleistet:

1. Wirtschaft und ökonomische Rahmenbedingungen 2. Arbeitsmarkt, Beschäftigung und Demographie 3. Wissenschaft, Bildung und Innovation 4. Siedlungsentwicklung und kommunale Infrastruktur 5. Land- und Forstwirtschaft 6. Umwelt, Landschaft und Tourismus 7. Kultur 8. Neue Medien

Insgesamt acht Hand- Die einzelnen Leitprojekte werden nicht den jeweiligen KOMPAK, sondern insge- lungsfelder samt acht Handlungsfeldern zugeordnet. Die Herkunft der Projekte wird in den Erläuterungen erwähnt Zwecks besserer Übersichtlichkeit und Diskutierbarkeit sind die Leitprojekte durchgehend nummeriert.

1. Handlungsfeld „Wirtschaftsförderung“ 2. Handlungsfeld „Existenzgründungsinitiativen“ 3. Handlungsfeld „Beschäftigungs- und Qualifizierungsförderung“ 4. Handlungsfeld „Verbesserung und Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur“ 5. Handlungsfeld „Wissenschaft und Forschung“- 6. Handlungsfeld „Neue Medien“ 7. Handlungsfeld „Förderung des ländlichen Raums“ 8. Handlungsfeld „Kultur- und Tourismusentwicklung“

Definition von Leitprojek- Es war die Aufgabe der KOMPAK spezifische Ziele zu definieren und vor allem die ten Handlungsvorschläge zu Leitprojekten zusammenzufassen. Nicht jedes Projekt kann als Leitprojekt eingestuft werden. - Leitprojekte sind zum einen wichtige Projekte, die an einem grundlegenden Defizit oder einem besonderen Entwicklungspotenzial ansetzen und die sich möglichst auf die gesamte Arbeitsmarktregion oder einen großen Teilraum be- ziehen. - Als Leitprojekte können aber auch Projekte eingestuft werden, die sich zwar nur auf einen Standort oder einen Teilraum beziehen, die aber Beispielscha- rakter aufweisen oder die besonders inn ovativ sind.

Informationsraster für die Die Ausführungen zu den Handlungsfeldern beginnen jeweils mit den spezifischen Leitprojekte Zielen und enthalten dann die Beschreibungen der Leitprojekte nach dem derzei- tigen Stand. Folgendes Informationsraster liegt zu den Projekten vor: - Ausgangslage und zentrales Anliegen - Kurzbeschreibung - Zeitrahmen - Finanzrahmen - Räumlicher Bezug  IfR 65 REK Göttingen / Northeim

Übersicht: Handlungsfelder und Leitprojekte des Regionalen Entwicklungskonzepts Göttin- gen/Northeim 1. Handlungsfeld „Wirtschaftsförderung“ 1.1 Abstimmung über die Wirtschaftsförderung in der Arbeitsmarktregion, Aufbau eines Informations- und Ko m- munikationsnetzwerkes Wirtschaftsförderung 1.2 Einrichtung und gemeinsame Nutzung eines Standort- und Wirtschaftsinformationssystems 1.3 Standortmarketing-Initiative 1.4 Südniedersachsen - Servicezentrale für Deutschland und Europa 1.5 Regional abgestimmte und integrierte Entwicklung des Einzelhandels 1.6 Risiko- und Chancenmanagement 1.7 Vernetzung von Unternehmen in der Arbeitsmarktregion 2. Handlungsfeld „Existenzgründungsinitiativen“ 2.1 MOBIL – Mobilisierung und Förderung von Ressourcen für die Existenzgründung in Südniedersachsen 2.2 Initiative Existenzgründungen aus Hochschulen 2.3 Dienstleistungs- und Gewerbezentrum für Gründerinnen und Gründer in Südniede rsachsen 3. Handlungsfeld „Beschäftigungs- und Qualifizierungsförderung“ 3.1 Beratungs- und Betreuungsagentur für Beschäftigungsinitiativen und –projekte 3.2 Netzwerk für Arbeitsmarkt, Beratung, Qualifikation und Beschäftigung 4. Handlungsfeld „Verbesserung und Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur“ 4.1 Regionales Gewerbeflächenentwicklungskonzept 4.2 Gemeinde- und landkreisübergreifendes Gewerbe- und Industriegebiet 4.3 Sicherung der Entwicklungsmöglichkeiten im Rahmen des Neubaus der A 38 4.4 Aufbau eines regionalen Geographischen Informationssystems 5. Handlungsfeld „Wissenschaft und Forschung“ 5.1 Bedarfsorientierte Entwicklung der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen am Standort Göttin- gen 5.2 Regionales Kompetenzzentrum Wald-Forst-Holz 6. Handlungsfeld „Neue Medien“ 6.1 Metamedia Südniedersachsen 7. Handlungsfeld „Förderung des ländlichen Raums“ 7.1 Sicherung der Versorgung im ländlichen Raum 7.2 Koordinierung des regionalen Agrarmarketings 7.3 Marketingagentur für den ländlichen Raum 7.4 Chancenprofil für den ländlichen Raum im Bereich Solling / Oberweser 7.5 Schulung und Weiterbildung von Frauen im ländlichen Raum im Bereich EDV mit Schwerpunkt Internet 8. Handlungsfeld „Kultur- und Tourismusentwicklung“ 8.1 Verbesserung der Information, Kommunikation und Kooperation auf dem Tourismus- und Erholungssektor durch Vernetzung im privaten und öffentlichen Bereich. 8.2 Vernetzung der touristischen Landschaftserschließung 8.3 Erhalt, Pflege und ggf. Wiederherstellung der historisch geprägten und besonders wertvollen Kulturlandschaft 8.4 „Ökologisches Feriendorf“ für die Zielgruppe Familien mit Kindern 8.5 Transnationaler Austausch im Tourismus (sozial- und naturverträglich) zwischen Gebieten mit Strukturprob- lemen 8.6 Regionales Kulturmarketing Südniedersachsen

Stand: 2. Mai 2000  IfR 66 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Akteure - Projektpate(n) - Potenzieller Projektbetreiber - Erläuterungen der Lenkungsgruppe

Nicht immer können beim heutigen Stand der Debatte zu allen Spiegelstrichen Ausführungen erfolgen. In den Fällen ohne nähere Ausführungen ist damit zugleich die Notwendigkeit weiterer Arbeitsschritte angesprochen.

Kriterien für die Bewertung von Leitprojekten können sein: - Ableitbarkeit der Handlungsnotwendigkeit aus den Stärken und Schwächen der Arbeitsmarktregion (wird eine grundlegende Schwäche abgebaut oder eine wichtige Stärke weiterentwickelt?) - Klar abgrenzbare Zielorientierung (möglichst keine Mischungen oder Über- schneidungen von Zielen) - Konsensfähigkeit der Zielsetzungen (keine „ideologiebeladenen“, extrem kon- troversen Ziele und Maßnahmen) - Projekte auf Grund ihrer „Erheblichkeit“ als regionale Projekte (für die gesamte Arbeitsmarktregion) oder als besonders innovative Projekte mit Demonstrati- onscharakter einzustufen - klar abgrenzbare Zielgruppe(n) - (grundsätzliche) Umsetzbarkeit

Zusatzkriterien - Einpassung in vorhandene Aktivitäten und Einrichtungen - klare Kooperationspartner - bereits Vorhandensein eines Projektpaten oder potenziellen Projektbetre ibers

2.1Handlungsfeld „Wirtschaftsförderung“

Wirtschaftsförderung in Die Möglichkeiten zur aktiven politischen Förderung und Gestaltung des wirt- der Arbeitsmarktregion schaftlichen Strukturwandels sind begrenzt. Letztlich sind es die Unternehmen, die bedarf der Ausweitung die Herausforderungen der nationalen und internationalen Märkte erkennen und annehmen müssen. Dennoch ist festzuhalten, dass es eine Reihe von wirtschafts- politischen Instrumenten gibt, die auf den unterschiedlichen Ebenen eingesetzt werden können. Die Analyse der vorhandenen Wirtschaftsförderung in der Ar- beitsmarktregion Göttingen/Northeim hat gezeigt, dass der Bedarf nach einer Ausweitung sowohl der personellen wie auch der sachlichen Möglichkeiten gege- ben ist. Dies gilt insbesondere deshalb, weil die Region im landesweiten Vergleich wesentlicher Entwicklungsmerkmale den Anschluss zu anderen Regionen in Nie- dersachsen zu verlieren droht. Vor allem die große Zahl der kleineren Städte und Gemeinden macht eine leistungsfähige Wirtschaftsförderung auf regionaler Ebene notwendig. Die angestrebten Ziele sind allerdings ohne eine Verstärkung der Aus- gaben der Kommunen in diesem Bereich nicht e rreichbar.

Folgende Übersicht dokumentiert die wesentlichen Ausgestaltungsmerkmale und Handlungsmöglichkeiten der Wirtschaftsförderung:  IfR 67 REK Göttingen / Northeim

Übersicht: Ausgestaltung der kommunalen Wirtschaftsförderung 21

Leistungs- und marktorientierte Wirtschaftsförderung (im Sinne von Stand- ortmarketing) - Vermarktung des Produkts "Wirtschaftsregion nach außen" - Optimierung des Produkts Wirtschaftsförderung nach außen" - Leistungs- und marktorientierte Wirtschaftsförderung durch - Dienstleistungs- und Zielgruppenorientierung - Kooperationsorientierung und Einbeziehung aller relevanten Akteure - Kommunikationsorientierung - Prozessorientierung: Ziel- und Strategieplanung, Maßnahmenumsetzung und Erfolgskontrolle

Neuorientierung der Aufgabenfelder - Systematische Bearbeitung der Aufgabenfelder - Intensivierung der Unternehmenskontakte - Wirtschaftsförderung als zentraler Ansprechpartner für Unternehmen - Angemessene personelle und finanzielle Ausstattung

Arbeits- und Aufgabenteilung auf regionaler Ebene - Neue Arbeitsteilung und Kooperationskultur zwischen Kreis- und Gemeinde- ebene - Regionales Wirtschaftsförderungsnetzwerk - Handlungskompetenz auf der Gemeindeebene - Beratungs- und Betreuungskompetenz auf Landkreisebene

Organisatorische Ausgestaltung - Keine Patentrezepte - Organisation im Einzelfall zu entwickeln aus - der Aufgabenstellung und - der regionalen Konstellation der Akteure

Übersicht: Aufgabenfelder der kommunalen Wirtschaftsförderung 22

Schaffung von Informations- und Entscheidungsgrundlagen - Beobachtung der Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung - Unternehmensdatenbank - Gewerbeflächendatenbank - Erarbeitung einer Wirtschaftsförderungskonzeption

Gewerbeflächen- und Standortplanung - Gewerbeflächenbedarfsplanung - Entwicklung von gewerblichen Nutzungskonzepten - Flächensanierung - Flächenerschließung - Flächenverkauf und -vermittlung

21 nach: Jung, 2000 22 nach: Jung, 2000  IfR 68 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Bestandssicherung: Beratung und Dienstleistungen für vorhandene Unter- nehmen und Einrichtungen - Kontaktpflege zu den Unternehmen - Mithilfe/Koordinierung bei Genehmigungsverf ahren - Standortsicherung - Qualifizierungs- und Beschäftigungsförderung - Innovations- und Technologieförderung

Ansiedlungs- und Gründungsförderung - Existenzgründungsberatung - Ansiedlungsförderung für neue Unternehmen und Einrichtungen - Seminare, Veranstaltungen u.ä.

Beratung und Dienstleistungen für die Verwaltung - Experte für Unternehmen und Standortfragen innerhalb der Verwaltung - Beratung und Betreuung anderer Ebenen (Gemeinden)

Standortwerbung und Öffentlichkeitsarbeit

Übersicht: Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für die kommunale Wirtschaftsförderung 23

Anforderungen an die kommunale Ebene - Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Wirtschaftsförderung als Ges- taltungsauftrag an die Politik - Verbesserung des Wirtschaftsklimas - Umfassende kommunale Entwicklungspolitik und- strategie

Anforderungen an die Bezirks- und Landesebene - Neuorientierung der Regionalpolitik als Chance - Probleme der Inanspruchnahme für die kommunale Ebene (zu komplexe Ver- fahren, unzureichende Vorbereitung, unzureichende konzeptionelle Unterstüt- zung durch die Landesebene, fehlende personelle Kapazitäten, fehlende Kofi- nanzierungsmittel) - Stärkung der Koordinierungs- und Managementfunktionen der Bezirksregie- rung - Bereitstellung echter Orientierungshilfen - Frühzeitige und umfassende Information über Progra mme - Organisation eines Erfahrungsaustausches (z.B. zur Entwicklung, Umsetzung und Evaluierung von Projekten) - Aufgreifen neuer Themen der Wirtschaftsförderung/Regionalentwicklung in Workshops

Forderung nach einer regionalisierten Struktur- und Landesentwicklungspo- litik

Wirtschaftsförderung darf sich dabei nicht allein an quantitativen Maßstäben ori- entieren. Es kommt auch darauf an, qualitative Aspekte wie Qualifikation und In-

23 nach: Jung, 2000  IfR 69 REK Göttingen / Northeim novation zu fördern. Sie sind geeignet, den innovations- und qualifikationsorien- tierten Strukturwandel voranzutreiben. Das impliziert insbesondere die Förderung von: - Forschung und Entwicklung, - Ausbildung und Qualifizierung, - Innovative Produkte und Dienstleistungen sowie - ressourcen- und umweltschonenden Produktionsverfahren und Produkten.

Politische Entscheidungen sind darüber hinaus sorgfältig daraufhin zu überprüfen, welche Auswirkungen sie auf die regionalen Rahmenbedingungen für unterneh- merische Tätigkeit haben.

Leitprojekt 1.1 Abstimmung über die Wirtschaftsförderung in der Arbeitsmarktregion, Aufbau eines Informations- und Kommunikationsnetzwerkes Wirt- schaftsförderung

Bislang konzentrieren sich die kommunalen Wirtschaftsförderaktivitäten der Regi- Ausgangslage und zent- on auf wenige größere Standorte. In der Mehrzahl der Städte und Gemeinden rales Anliegen fehlt es an eigenem qualifizierten Personal für diesen Aufgabenbereich. Während die beiden Landkreise Göttingen und Northeim erst Ende der 90er Jahre mit dem (Wieder-) Aufbau der eigenen Wirtschaftsförderung begonnen haben, betreibt die Stadt Göttingen mit ihrer Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwick- lung GWG seit 1995 in starkem Maße Wirtschaftsförderung. Diese Aktivitäten sind allerdings wenig verbunden mit dem Engagement der anderen Kommunen in der Arbeitsmarktregion. In der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim sowie der ge- samten Region Südniedersachsen fehlt im Rahmen der o.a. Auflistung der Instru- mente kommunaler Wirtschaftsförderung eine Konsensbildung zwischen den Ak- teuren über Arbeitsteilung und Kooperationen zwischen Kommunen sowie auf regionaler Ebene.

Wesentlicher Bestandteil dieses Projektes ist es, einen Konsens in der Region Kurzbeschreibung über folgende Punkte herzustellen: - Benennung der personellen und sächlichen Ressourcen der bestehenden Ein- richtungen - Definition der wirtschaftspolitischen Instrumente, die in der Arbeitsmarktregion eingesetzt werden sollen. - Abgeleitet aus der o.a. Auflistung Zuordnung der Aufgaben auf die bestehen- den Einrichtungen - Regelmäßige Zusammenarbeit der Akteure der Wirtschaftsförderung im Rah- men von Konferenzen, die vom Regionalverband moderiert werden (Wirt- schaftsfördererkonferenzen) - Definition eines Informations- und Kommunikationsnetzwerkes Wirtschaftsför- derung.

Der Aufbau eines Informations- und Kommunikationsnetzwerkes Wirtschaftsförde- rung dient dazu, die Abstimmung zwischen den beteiligten Einrichtungen zu verbessern. Es soll erreicht werden, dass die jeweils bearbeiteten Projekte effi- zienter und zügiger umgesetzt werden können. Das Netzwerk bedeutet ein "Auf- einanderzugehen der Partner" ohne Aufgabe der eigenen Identität und der Inte- ressen. Die Landkreise sollen sich nicht nur als Genehmigungsinstanz sehen,  IfR 70 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

sondern auch als Anbieter von Beratungs- und Betreuungsdienstleistungen. Es geht um die Stärkung einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, die eine gute Vor- aussetzung dafür bietet, dass sensible Vorhaben wie An- und Umsiedlungen von Betrieben ermöglicht werden können. Mit einem solchen Vorgehen lässt sich die Effizienz der bestehenden Wirtschaftsförderung verbessern. Dieser Projektvor- schlag setzt bewusst nicht auf die Gründung einer neuen Institution, sondern knüpft an den Aufgaben an, die der Regionalverband nach seiner Satzung wahr- zunehmen hat. Die Aufgabenwahrnehmung des Regionalverbandes ist durch sei- ne extrem knappe Ausstattung mit Finanzmitteln und Personal gekennzeichnet. Die Handlungsfähigkeit des Regionalverbandes wird aber nicht nur durch die fi- nanziellen Restriktionen, sondern auch den erkennbaren politischen Willen seiner Mitglieder definiert.

Zeitrahmen noch offen

Finanzrahmen noch offen

Räumlicher Bezug Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim

Akteure - Städte und Gemeinden der Arbeitsmarktregion - Regionalverband Südniedersachsen

Projektpate(n) Städte und Gemeinden der Arbeitsmarktregion

Potenzieller Projekt- Regionalverband Südniedersachsen betreiber

Leitprojekt 1.2 Einrichtung und gemeinsame Nutzung eines Standort- und Wirt- schaftsinformationssystems

Ausgangslage und zent- Bei An- und Umsiedlungsvorhaben, wie auch bei der Bestandspflege spielt die rales Anliegen Bereitstellung aktueller und präziser Daten eine immer größere Rolle. Die Unter- nehmen erwarten, dass eine effiziente und zielgerichtete Wirtschaftsförderung, die für Investitionsentscheidungen unabdingbaren Informationen zeitnah und ange- messen aufbereitet zur Verfügung stellt. Viele Informationen sind derzeit in unter- schiedlichen Einrichtungen verfügbar. Es fehlt jedoch an einer systematischen Zusammenstellung der Daten und an einer zentralen Anlaufstelle für Informations- suchende.

Kurzbeschreibung Das Leitprojekt umfasst Erarbeitung und Umsetzung eines Konzeptes zur Samm- lung und Aufbereitung von Informationen mit dem Ziel, für die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim ein Standort- und Informationssystem aufzubauen. Zentrale Zielsetzung ist es, soweit wie möglich auf vorhandene Daten zurückzugreifen und diese so kompakt und übersichtlich wie möglich zusammenzustellen. Aufgabe des Projektbetreibers ist es, das Informationssystem zu pflegen und zu aktualisieren. Das System kann folgende Komponenten enthalten: - Gewerbeflächeninformationssystem - Gewerbeflächenentwicklungskonzept - Strukturdatenbank - Unternehmensdatenbank  IfR 71 REK Göttingen / Northeim

- Förderdatenbank (insbesondere für Existenzgründungen) noch offen Zeitrahmen noch offen Finanzrahmen

Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim Räumlicher Bezug

Beim Aufbau dieses Informationssystems ist eine Zusammenarbeit insbesondere Akteure mit Landeseinrichtungen wie Wirtschaftsministerium, NATI, EIC, IPA und der Re- gio GmbH in Oldenburg sowie Kammern, Innungen und Sparkassen anzustreben. Den beteiligten Einrichtungen muss ein besonderes Zugriffsrecht auf das Informa- tionssystem zugesichert werden. noch offen Projektpate(n) noch offen Potenzieller Projekt- betreiber

Leitprojekt 1.3 Standortmarketing-Initiative

Während die Leitprojekte 1.1 und 1.2 als Instrumente des Innenmarketings zu Ausgangslage und zent- verstehen sind, zielt diese Initiative auf eine Stärkung des Außenmarketings der rales Anliegen Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim. Die Vermarktung des Produktes Wirt- schaftsregion nach außen bedeutet: - Vertretung der Region und ihrer Standorte nach außen - Darstellung unverwechselbarer Stärken und Potenziale - Zielgerichtete Vermarktung auf spezifische Zielgruppen - Fortsetzung und Intensivierung bewährter Aktivitäten, wie das RegJo und das RegJo-Online - Nutzung neuer Medien und neuer Kommunikationswege

Die Standortmarketinginitiative sollte aus folgenden Bestandteilen bestehen: Kurzbeschreibung - Erarbeitung, Finanzierung und Vertrieb einer Gewerbeflächenkarte für die Ar- beitsmarktregion - Präsentation der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim im Rahmen das Auf- tritts "suedniedersachsen.de" im Internet - Weiterentwicklung des Regionaljournal Südniedersachsen (RegJo): Erhöhung der Erscheinungsweise auf 6 Ausgaben pro Jahr, Stärkung des Service- Charakters durch Zusammenstellung von Informationen über Dienstleistungen, Herausgabe von RegJo-Spezials zu Schwerpunktthemen - Herausgabe eines RegJo-Spezial zum Thema "Wirtschaftsförderung in Süd- niedersachsen" - Gemeinsame Messeauftritte (Ausstattung, Konzeption, Material), beispielswei- se bei Gründer- und Branchenmessen - Förderung der Kooperationen von Unternehmen durch die Ausrichtung von Branchenkonferenzen (z. B. Holz) und die Unterstützung bestehender Unter- nehmenskooperationen, wie z. B. Measurement-Valley. noch offen Zeitrahmen  IfR 72 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Finanzrahmen noch offen

Räumlicher Bezug Die unter diesem Handlungsfeld zusammengefassten Vorschläge sollten mög- lichst auf die gesamte Region Südniedersachsen ausgeweitet werden. Die bishe- rigen Aktivitäten des Regionalverbandes insbesondere unter dem Aspekt des Regionalmarketing lassen es nicht als sinnvoll erscheinen, sich auf die Arbeits- marktregion Göttingen/Northeim zu beschränken. Das gilt insbesondere ange- sichts der Tatsache, dass die beiden Landkreise Holzminden und Osterode zu erkennen gegeben haben, da sie trotz ihres abweichenden Vorgehens im Bereich des Regionalen Entwicklungskonzeptes an einer Intensivierung der Kooperation unter dem Dach des Regionalverbandes interessiert sind.

Akteure Sowohl das Konzept wie auch die einzelnen Maßnahmen sollten möglichst in Ab- stimmung mit den dafür geeigneten wissenschaftlichen Einrichtungen der Region gestaltet werden. Dazu gehören unter anderem das Institut für Regionalforschung, das Institut für Marketing und Handel sowie das Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Göttingen.

Projektpate(n) noch offen

Potenzieller Projekt- noch offen betreiber

Leitprojekt 1.4 Südniedersachsen - Servicezentrale für Deutschland und Europa

Ausgangslage und zent- Die geographische Lage in der Mitte Deutschlands und die gute Erreichbarkeit rales Anliegen bietet eine hervorragende Grundlage für die Ansiedlung von Unternehmen aus den Bereichen Transport, Logistik, Lagerhaltung sowie zentrale Serviceunterneh- men mit überregionalem, d.h. bundes- oder europaweitem Absatzgebiet.

Auch wenn die geographische Zentralität ein positiver Standortfaktor ist, darf nicht verkannt werden, dass damit keineswegs eine wirtschaftsräumliche Zentralität gekoppelt ist. Von den wirtschaftlichen Ballungsräumen Hamburg, Ruhrgebiet, Frankfurt, München, Stuttgart und Berlin ist die Arbeitsmarktregion mehr oder weniger weit entfernt. Der Standortfaktor „Zentrale Lage“ entfaltet seine positive Wirkung daher nur für solche Unternehmen, die ein mindestens bundes- oder sogar europaweites Absatzgebiet haben. Es gibt durchaus gute Beispiele von Unternehmen, die sich wegen der Lagegunst für eine Ansiedlung in Südnieder- sachsen entschieden haben, so z.B. eine Servicezentrale für Elektrogeräte im Landkreis Northeim sowie Automobilzulieferer.

Kurzbeschreibung In einem aktiven Standortmarketing der kommunalen und regionalen Wirtschafts- förderer soll der Faktor Lagegunst herausgestellt und gezielt solche Unternehmen angesprochen werden, die vom Standort Südniedersachsen aus ein deutlich über- regionales Absatzgebiet bearbeiten können (auch mit anspruchsvollem after- sales-service). In erster Linie wird auf Betriebe abgezielt, die über ein hohes Wert- schöpfungspotenzial verfügen und qualifizierte Arbeitsplätze vorhalten. Ferner kann auch an die Ansiedlung von Unternehmen gedacht werden, die im Internet-  IfR 73 REK Göttingen / Northeim handel tätig sind. Weniger im Vordergrund stehen sollten traditionelle Transport- unternehmen mit geringer Flächenproduktivität.

Die Verwirklichung des Vorhabens könnte folgende Schritte beinhalten: Nach ei- ner Eingrenzung möglicher Branchen und Investoren wird ein Marketingkonzept entwickelt (u.a. in Koordination der beteiligten Wirtschaftsförderer) und sodann die möglichen nutzbaren Immobilien und Gewerbeflächen zusammengestellt. noch offen Zeitrahmen noch offen Finanzrahmen

Das Leitprojekt bezieht sich vor allem auf Standorte in der Nähe der großen Ver- Räumlicher Bezug kehrsachsen.

Unternehmen, Wirtschaftsförderer Akteure noch offen Projektpate(n) noch offen Potenzieller Projekt- betreiber - Erarbeitet vom KOMPAK 1. Erläuterungen der Len- - Es ist zu diskutieren ob dieses Projekt im Rahmen eines Gesamtprojektes kungsgruppe "Standortmarketing Initiative Südniedersachsen" positioniert werden kann. Das hier genannte Projekt kann ein Umsetzungsbaustein sein. Das Projekt setzt an einer erkennbaren Stärke der Region an. Es ist dazu geeignet, diese Stärke weiter auszubauen.

Leitprojekt 1.5 Regional abgestimmte und integrierte Entwicklung des Einzelhandels

Die Stärkung des innerstädtischen Einzelhandels ist in erster Linie Aufgabe der Ausgangslage und zent- jeweiligen Städte. Da dieses Thema aber auch eng mit der Problematik des nicht rales Anliegen zentrenintegrierten großflächigen Einzelhandels verknüpft ist, sollte ein übergrei- fendes regionales Zentrenkonzept parallel zu Konzepten zur Stärkung der Innen- städte entwickelt werden. Es wurden bereits für die Stadt Göttingen und fast alle Mittelzentren der Arbeitsmarktregion Einzelhandelsgutachten erstellt, jedoch fin- den hierzu bislang nur sporadische Diskussionen zwischen den Stadt- und Regio- nalplanern und wenig Abstimmung über Strategien und Ziele statt.

Angesichts dieser Ausgangslage zeigt sich deutlich der Nutzen eines Planungs- Kurzbeschreibung netzwerkes für die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim. Nur mit Hilfe stetiger Kooperation und Koordination kann eine regional abgestimmte Steuerung des Einzelhandels erreicht werden. Voraussetzung für das Projekt ist das Interesse und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit aller in den beteiligten Gebietskörper- schaften.

Bestandteile eines regionalen Zentrenkonzeptes für den Einzelhandel sollten sein:  IfR 74 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

- Allgemeine Rahmenbedingungen und Handlungsempfehlungen zur Sicherung der innerstädtischen Strukturen unter Einbeziehung der Auswirkungen des In- ternethandels (E-Commerce) auf den regionalen Handel, - Möglichkeiten der interkommunalen Steuerung der Ansiedlungen von Einzel- handelsgroßprojekten, Factory-Outlet-Center und Design-Outlet-Center sowie - Bewertung der vorliegenden und potenziellen Sonderbauflächen.

Zeitrahmen 1 Jahr (für das Einzelhandelskonzept)

Finanzrahmen 50.000, -- DM (für das Einzelhandelskonzept)

Räumlicher Bezug Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim

Akteure Vertretungen der betroffenen Kommunalen Gebietskörperschaften: aller Mittel- und Grundzentren, des Oberzentrums und der Landkreise der Region. Zu spe- ziellen Fachfragen werden Vertretungen bestimmter Bereiche (z.B. IHK, Einzel- handelsverband etc.) hinzugezogen.

Projektpate(n) Arbeitskreis aus Vertretern der Stadt- bzw. Regionalentwicklungsplanung des Oberzentrums, der Mittelzentren und der Landkreise.

Potenzieller Projekt- - Ein Mitglied des Arbeitskreises (für das Netzwerk) betreiber - Gutachter (für das Einzelhandelskonzept)

Erläuterungen der Len- Es handelt sich hier um ein in KOMPAK 4 entwickeltes Projekt, dessen Realisier- kungsgruppe barkeit von der Mitwirkung der betroffenen Kommunen abhängt.

Ergänzende Bemerkungen

Mit dem Handlungsfeld Wirtschaftsförderung hat sich auch der KOMPAK 2 in mehreren Sitzungen ausführlich beschäftigt. Die Vertreter von Arbeitsamt, Arbeit- geberverband, Kammern, Kommunen und Gewerkschaften waren sich einig in der Einschätzung, dass die in KOMPAK 1 erarbeiteten Leitprojekte durch eigene Vor- schläge ergänzt werden sollten. Es wurde die Notwendigkeit erkannt, die Wirt- schaftsförderung in der Arbeitsmarktregion - besser noch in der gesamten Region Südniedersachsen - zu intensivieren. Gestärkt werden sollten insbesondere die Aspekte Dienstleistung für Unternehmen und Kooperationsförderung, Nutzung der wissenschaftlichen Potenziale, Nutzung von Qualifizierungsmöglichkeiten, geziel- ter Einsatz von Mitteln der Bundesanstalt für Arbeit sowie Flächen- und Gebäu- demanagement. Aus diesen Vorschlägen wurden zwei weitere Projekte abgeleitet.

Leitprojekt 1.6 Risiko- und Chancenmanagement

Zentrales Anlie- Ziel dieses Leitprojektes ist es, alle Möglichkeiten zum Erhalt von bedrohten Ar- gen / Ausgangslage beitsplätzen auszuschöpfen. Durch den Aufbau eines regionalen Netzwerkes, sollen die Chancen zur Arbeitsplatzrettung in Krisensituationen verbessert wer-  IfR 75 REK Göttingen / Northeim den. Aufgabe einer solchen konzertierten Aktion ist es, Risiken und Chancen für Betriebe oder Branchen frühzeitig zu erkennen.

Ein solches regionales Frühwarnsystem entsteht durch ein Informationsnetzwerk Kurzbeschreibung zwischen Betriebsräten, Gewerkschaften, Geschäftsführung und Wirtschaftsförde- rern. Entwickelt werden sollen Problemlösungsstrategien „auf Vorrat“, die bei- spielsweise der Förderung von Ausgründungen dienen können. Konkret soll das Netzwerk folgende Aufgaben haben: - Hilfe bei der (temporären) Entlastung von Personalkosten, - Mobilisierung betrieblichen Innovationspotenzials, - Unterstützung bei betrieblichen Restrukturierungen, - Erhöhung der Flexibilität der Beschäftigten durch Qualifikationsförderung, - Beratung von Unternehmensleitungen und Betriebsräten zu Insolvenzfragen, - Begleitung von betrieblichen Krisenprozessen und Entwicklung von Hand- lungsstrategien zur nachhaltigen Stabilisierung von Arbeitsplätzen sowie - Beratung zu Qualifizierungs- und Beschäftigungsperspektiven für Arbeitslose. noch offen Zeitrahmen noch offen Finanzrahmen

Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim räumlicher Bezug

Unternehmen, Betriebsräte, Gewerkschaften, Banken, Insolvenzberater, Qualifi- Akteure zierungsgesellschaften, Bildungsträger, Arbeitsämter, Kammern, Gebietskörper- schaften, Wirtschaftsförderer noch offen Projektpate(n) noch offen Potenzieller Projekt- betreiber

Leitprojekt 1.7 Vernetzung von Unternehmen in der Arbeitsmarktregion

Einzelbetriebliche oder regionale Ansätze unternehmerischen Handels greifen Zentrales Anlie- manchmal zu kurz. Dieses Leitprojekt zielt darauf ab, Teilmärkte zu definieren, in gen / Ausgangslage denen Unternehmenskooperationen erfolgreich umgesetzt werden können und diese Kooperationen zu initiieren.

Mögliche Maßnahmen können sein: Kurzbeschreibung - Veranstaltung von Branchenkonferenzen, - gemeinsamer Einkauf und Bildung regionaler Bietergemeinschaften, - Nutzung von Ausbildungskapazitäten, - Kooperationen bei Personalentwicklung, Qualifizierung und Ausbildung sowie - gemeinsames Marketing und Messepräsentationen. noch offen Zeitrahmen noch offen Finanzrahmen  IfR 76 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge räumlicher Bezug Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim

Akteure Unternehmen, Wirtschaftsförderer

Projektpate(n) noch offen

Potenzieller Projekt- noch offen betreiber

2.2 Handlungsfeld „Existenzgründungsinitiativen“

Erneuerung der Wirt- Der Prozess des wirtschaftlichen Strukturwandels ist eng verbunden mit der schaftsstruktur durch Gründung von neuen Unternehmen. Während wir auf der einen Seite Arbeits- Gründungen zentraler Bestandteil einer Wirt- platzabbau und Umstrukturierungen in den bestehenden Unternehmen beobach- schaftsförderungsstrate- ten, ist auf der anderen Seite einen Rekordstand an Unternehmensgründungen gie festzustellen. Wenngleich die in den Unternehmensgründungen neu geschaffenen Arbeitsplätze nicht ausreichen, um die Lücken kurzfristig zu schließen, so ist doch davon auszugehen, dass junge und kleine Unternehmen, wenn sie erst gewisse Hürden überwunden haben, besonders wachstumsträchtig sind. Dabei handelt es sich allerdings zum Teil um Auslagerungen von bislang innerhalb von Unterneh- men erbrachten Produktionen und Dienstleistungen im Zuge von Outsourcing- Strategien. Zum anderen entstehen junge Unternehmen aber auch in neuen wachsenden Märkten und Marktsegmenten, so z.B. in den Informations- und Kommunikationsdienstleistungen. Gründungsförderung ist vor diesem Hintergrund ein zentraler Bestandteil einer regionalen Wirtschaftsförderungsstrategie.

Standortstärken für tech- Die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim ist bislang geprägt von einer eher nologieintensive Grün- schwachen Gründungsintensität, wobei die regionalen Rahmenbedingungen für dungen in der Arbeits- marktregion die Entstehung von neuen Unternehmen, insbesondere in den zukunftsorientierten Bereichen der innovativen und technologieintensiven Produktionen und Dienst- leistungen, als relativ gut zu bezeichnen sind. Die hervorragende überregionale Erreichbarkeit, die vorhandenen Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie insbesondere die große Zahl von hochqualifizierten Absolventen der Hochschulen und sonstigen Ausbildungseinrichtungen sind herausragende Standortstärken, die intensiver als bisher genutzt werden müssen.

Hemmnisse und Probleme Für die Akteure in der Arbeitsmarktregion kommt es darauf an, die typischen bei Gründungen müssen Hemmnisse und Probleme im Vorfeld von Gründungen, im Gründungsprozess abgebaut werden und Standortsuchprozess sowie im Entwicklungsprozess von jungen Unterneh- men abzubauen. Hierfür sind notwendig: - Eine stärkere Unterstützung von Existenzgründungen durch Bündelung und Ausweitung der Betreuungs- und Beratungsleistungen im Rahmen eines regio- nalen Gründungsnetzwerkes. - Spezielle Zielgruppen wie Gründungen aus den Hochschulen heraus stärker als bisher zu fördern. - Die in der Stadt Göttingen vorhandenen Institutionen und Kooperationen (z.B. MOBIL) sowie Förderinstrumente (göbi-Fond) auf die gesamte Arbeitsmarktre- gion auszuweiten.  IfR 77 REK Göttingen / Northeim

Leitprojekt 2.1 MOBIL – Mobilisierung und Förderung von Ressourcen für die Exis- tenzgründung in Südniedersachsen

Das Beratungsnetzwerk MOBIL bündelt und koordiniert die vorhandenen fachli- Ausgangslage und zent- chen und sachlichen Kapazitäten und Kompetenzen der Gründungsberatung. Es rales Anliegen trägt damit dazu bei, dass sich sowohl Beschäftigte wie auch Arbeitslose mit dem Thema Existenzgründung befassen. In einem begleitenden Arbeitskreis wird allen mit der Gründungsförderung befassten Einrichtungen Gelegenheit gegeben, An- gebote, Förderansätze und –mittel sowie ihre Stärken einzubringen.

Ziel dieses Leitprojektes ist es, das Konzept „MOBIL – Mobilisierung und Förde- rung von Ressourcen für die Existenzgründung in Südniedersachsen“ auf die ge- samte Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim auszuweiten. Angeboten werden soll eine Beratung in Mittelzentren wie Einbeck, Uslar, Northeim und Duderstadt. Auch die Ansiedlung von Beratungsstellen in Grundzentren soll überprüft werden. Angesiedelt werden sollte die Beratung bei der Wirtschaftsförderung der Kommu- nen.

MOBIL bietet derzeit in der Stadt Göttingen Existenzgründungsseminare an, die Kurzbeschreibung auf den Bedarf der Gründungsinteressierten zugeschnitten sind und im Baustein- system nachgefragt werden können. Die Seminare werden von Netzwerkpartnern und anderen Bildungseinrichtungen unterstützt. Angeboten werden einführende Seminare (z. B. Grundlagen der Existenzgründung), vertiefende (z. B. Buchfüh- rung, Marketing) und frauenspezifische Fortbildungen wie z. B. „Verhandlungsfüh- rung für Unternehmerinnen“. Begonnen hat die Vorbereitung im Februar 1997. MOBIL begann mit seiner Arbeit im Januar 1998. Gearbeitet wird mit drei bis sie- ben Beschäftigten, derzeit sind drei Mitarbeiter tätig.

Zurzeit wird eine arbeitsmarktpolitische Studie „Existenzgründungen und Grün- dungshemmnisse in Südniedersachsen sowie daraus abzuleitende Handlungsbe- darfe“ erstellt, die im April 2000 vorgelegt wird. Der Schwerpunkt der Studie liegt auf der Untersuchung von Gründungshemmnissen, Problemen in der Startphase der Gründung und bei den Notwendigkeiten für Beratung und Fortbildung der Gründer.

In 1998 und 1999 sind rund 600 Gründungsinteressierte in Erstgesprächen bera- ten worden, noch mehr (über 900) haben an den Weiterbildungsveranstaltungen teilgenommen. Das Fortbildungsprogramm für Existenzgründer wird zurzeit basie- rend auf den Erfahrungen der letzten zwei Jahre überarbeitet und es werden re- gelmäßige Treffen zum Erfahrungsaustausch für Existenzgründer mit thematisch wechselnden Fachreferaten eingeführt.

Ziel ist es, die an Existenzgründung Interessierten durch den Aufbau eines Bera- tungsnetzwerks (Geschäftsstelle MOBIL), durch Beratung und durch Weiterbil- dung zu unterstützen. Folgende Maßnahmen sind zur Förderung und Stabilisie- rung von Existenzgründungen entwickelt worden: - Potenzialanalyse (Studie) Beratung und Öffentlichkeitsarbeit – Aufbau und Unterhaltung eines Beratungsnetzwerks - Konzipierung und Durchführung von Weiterbildungsangeboten für Existenz- gründungen im Bausteinsystem  IfR 78 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Zeitrahmen Ab 1.01.2001 auf 2 Jahre befristet.

Finanzrahmen Zwei neue Personalstellen sollen eingerichtet werden. Finanzierungsmöglichkei- ten wären durch EQUAL (Gemeinschaftsinitiative zur Bekämpfung von Diskrimi- nierungen auf dem Arbeitsmarkt) gegeben.

Räumlicher Bezug Auf die Mittel- und Grundzentren der Arbeitsmarktregion bezogen.

Akteure - Arbeitsamt Göttingen - Bildungseinrichtungen - Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung mbH Göttingen (GWG) - Geschäftsstelle Göttingen der Industrie- und Handelskammer Hanno- ver/Hildesheim, - Kreishandwerkerschaft Göttingen - Sparkasse Göttingen - Stadtbibliothek (Stadt Göttingen) - Koordinierungsstelle „Frauenförderung in der privaten Wirtschaft“ (Stadt Göt- tingen) - Verein zur Erschließung neuer Beschäftigungsformen (VEBF) - Volksbank Göttingen - Landkreise Göttingen und Northeim

Projektpate(n) Amt für Beschäftigungsförderung der Stadt Göttingen

Leitprojekt 2.2 Initiative Existenzgründungen aus Hochschulen

Ausgangslage und zent- Das Projekt setzt bei der Hochschul- und Wissenschaftslandschaft (Universität, rales Anliegen Fachhochschule Hildesheim / Holzminden / Göttingen, private Fachhochschule, Institute, Bildungseinrichtungen) als einer der herausragenden Stärken der Ar- beitsmarktregion an und versucht die Existenzgründungsaktivitäten aus Hoch- schulen und Instituten systematisch zu fördern und zu verstärken. Diese könnten in besonderer Weise zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur beitra- gen.

Kurzbeschreibung Erforderlich ist die Gründung einer südniedersächsischen Projektentwicklungsge- sellschaft für Existenzgründungen aus Hochschulen und dem Wissenschaftsbe- trieb heraus. Südniedersachsen verfügt über einige Strukturen der Beratung und Unterstützung für Existenzgründer (z.B. MOBIL, göbi-Fonds, Angebote der Kam- mern und der Wirtschaftsförderung). Diese Ansätze sollten fortentwickelt, ausge- dehnt, aufeinander abgestimmt und dezentralisiert werden. Dennoch scheint es eine besondere Entwicklungsbedürftigkeit bei Gründungen aus dem Hochschul- und Wissenschaftsbetrieb heraus zu geben. Die Gesellschaft soll in Bezug auf die Hochschulen und den übrigen Wissenschaftssektor sensibilisierend, aktivierend und beratend wirken mit dem Ziel, Unternehmensgründungen zu fördern. Poten- zielle Existenzgründer sollen durch Beratung, Marktbeobachtungen, Bereitstellung oder Vermittlung von Kapital, Räumen bzw. Flächen und Fördermitteln sowie durch Hilfen beim Marketing unterstützt werden. Bei Vorliegen entsprechender Konzepte könnte sich die Gesellschaft in der Gründungsphase an den Unterneh-  IfR 79 REK Göttingen / Northeim men beteiligen. Sie sollte bestehende Ansätze, Arbeitsstrukturen und Institutionen aktiv in ihre Arbeit einbeziehen. noch offen Zeitrahmen noch offen Finanzrahmen

Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim Räumlicher Bezug

- Eine Gesellschaft in einer noch zu klärenden Rechtsform, an der u.a. die Hoch- Akteure schulen, die Gebietskörperschaften, Unternehmen und privatrechtliche Akteure beteiligt sind. Alle Gesellschafter bringen Ressourcen ein: Kapital, Sachvers- tand, Gebäude, Flächen. Ein sachverständiger Beirat mit klaren Kompetenzen sorgt für eine regionale Einbindung. - WissPrax (Verein zur Förderung der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis sowie der Region Südniedersachsen e.V. Göttingen) noch offen Projektpate(n) noch offen Potenzieller Projekt- betreiber - Bei diesem Leitprojekt handelt es sich um einen Vorschlag, der im KOMPAK 2 Erläuterungen der Len- entwickelt wurde. Die Tatsache, dass ähnliche Thematiken auch im KOMPAK kungsgruppe 1 und im KOMPAK 3 diskutiert wurden und zwar jeweils mit unterschiedlicher Akzentuierung, deutet weiteren Klärungsbedarf an. - Die Erfahrungen mit BioRegioN zeigen, dass sich die jungen Unternehmen keineswegs nur in der Stadt Göttingen oder ihrem unmittelbaren Umfeld, son- dern z.B. auch im Landkreis Northeim gründen.

Leitprojekt 2.3 Dienstleistungs- und Gewerbezentrum für Gründerinnen und Gründer in Südniedersachsen

Mit der Einrichtung von Dienstleistungs- und Gewerbezentren werden wichtige Ausgangslage und zent- Hilfestellungen zur Existenzgründung gegeben. Die Gründungsschwäche in der rales Anliegen Arbeitsmarktregion ist in der Stärken-Schwächen-Analyse dokumentiert. Eine besondere Orientierung auf Frauen bzw. Unternehmen mit einem hohen Frauen- anteil ist eine adäquate Antwort auf die deutliche Unterrepräsentierung von Frau- en bei Unternehmensgründungen. Unter dem gemeinsamen Dach von Dienstleistungs- und Gewerbezentren sollen sowohl neu gegründete als auch bestehende Projekte und Unternehmen arbeiten.

Die Zentren stellen den Unternehmen zu günstigen Konditionen Infrastruktur und Kurzbeschreibung Dienste zur Verfügung, die sich insbesondere auch an den spezifischen Belangen von Frauen orientieren: - Räume und Flächen - Fahrzeuge evtl. Maschinen - Computer, Hard- und Software, Unterstützung und Beratung beim Einsatz von moderner Informations- und Kommunikationstechnologie - Managementunterstützung (z.B. im Bereich Finanzierung und Marketing)  IfR 80 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

- Verwaltungsdienste (z.B. Rechnungswesen, Personalwirtschaft) und Sekretari- atsdienste - Zentrale Dienste: - Kinderbetreuung - Hausmeister-, Reinigungsdienste - Gebäudeunterhaltung - Beschaffung u.a.

Durch dieses Leistungsangebot bewirken die Zentren Synergieeffekte für Gründer und Gründerinnen. Kosten und Risiken werden begrenzt, auftretende Probleme und „Durststrecken“ durch qualifizierte Beratung und geeignete Fördermöglich- keiten gelöst bzw. überbrückt. Mittelfristig können geeignete Teilbereiche aus dem oben beschriebenen Leistungskatalog ausgegründet werden und auch am Markt angeboten werden.

Zeitrahmen auf Dauer angelegt. Teilbereiche können ggf. zeitlich begrenzt werden

Finanzierung öffentliche (Kommune, Land, Bund, EU) und private Mittel

Räumlicher Bezug Das Konzept ist an verschiedenen Standorten realisierbar. Als Standort kommen Mittel- aber auch Grundzentren in Betracht. Vorrangig sollen Standorte mit bisher unterentwickelter Struktur an Beschäftigungsangeboten und großen Arbeitsmarkt- problemen ausgewählt werden.

Akteure Unternehmen, Existenzgründer und –gründerinnen, Kommunen, Verbände u.ä.

Projektpaten Unternehmen und Kammern

Potenzieller Projekt- noch offen betreiber

2.3 Handlungsfeld „Beschäftigungs- und Qualifizierungsförderung“

Die überdurchschnittlich Regionale Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik beeinflusst die wirtschaftliche hohe Arbeitslosigkeit in Entwicklung der Arbeitsmarktregion. Beschäftigungsprogramme können Struktur- der Arbeitsmarktregion macht besondere An- schwächen lindern, nicht aber ausgleichen. Die überdurchschnittlich hohe Ar- strengungen erforderlich beitslosigkeit im Bereich der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim sowie der rasche industrielle Strukturwandel mit einer sich verändernden Nachfrage nach beruflichen Qualifikationen erzwingen besondere Anstrengun gen auf dem Feld der Beschäftigungs- und Qualifizierungsförderung. Diese sollten in speziellen Wirt- schaftsförderinitiativen und in der Entwicklung eines qualifizierten öffentlich geför- derten Beschäftigungs- und Weiterbildungssektors bestehen.

Beschäftigungsförderung Die vergleichsweise strukturschwache Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim für besonders betroffene wird auch in Zukunft auf eine öffentlich geförderte Beschäftigung nicht verzichten Personengruppen können. Die Beschäftigungsförderung wird sich auch weiterhin an den besonders betroffenen Personengruppen auf dem Arbeitsmarkt (Berufsrückkehrerinnen, Ju- gendliche, Migranten, Menschen ohne Ausbildung, Behinderte, Lang- zeitarbeitslose) ausrichten müssen. In Anbetracht der geschlechtsspezifischen Differenzierung des Arbeitsmarktes und der Arbeitslosen muss der Beteiligung  IfR 81 REK Göttingen / Northeim von Frauen am Berufsleben und an beruflichen und berufsbegleitenden Qualifizie- rungen ein besonderer Schwerpunkt gewidmet werden. Zugleich ist verstärkt dar- auf zu achten, dass Maßnahmen der Beschäftigungsförderung in das wirtschaftli- che Geschehen in Südniedersachsen integriert sind und sie einen positiven Bei- trag zur Weiterentwicklung der Arbeitsmarktregion leisten.

Leitprojekt 3.1 Beratungs- und Betreuungsagentur für Beschäftigungsinitiativen und -projekte

Beschäftigungsinitiativen und –projekte, Beschäftigungsgesellschaften, Soziale Ausgangslage und zent- Betriebe u.ä. bilden den sog. zweiten Arbeitsmarkt. Während auf dem ersten Ar- rales Anliegen beitsmarkt die Akteure, Anbieter und Nachfrager klar strukturiert und in diversen Formen organisiert sind, trifft dies für den zweiten Arbeitsmarkt nicht zu. Die un- terschiedlich motivierten und häufig von privaten Initiatoren und Akteuren getrage- nen Initiativen bzw. Unternehmungen stehen einem oft nur schwer durchschauba- ren und anwendbaren Fördersystem von Kommunen, Land, Bund und EU, ver- treten durch Arbeitsamt, Sozialamt u.a. Behörden, gegenüber. Sie befinden sich unter dem ständigen Zwang, sich deutlich vom ersten Arbeitsmarkt abzugrenzen und ihre Legitimation zu begründen. Über den Aufbau einer Beratungs- und Betreuungsagentur soll (auf freiwilliger Basis) ein Zusammenschluss von Akteuren erreicht werden, der mit den Organisationsformen des ersten Arbeitsmarktes ver- gleichbar ist.

Die zu gründende Agentur, die sich später zu einem Verband der Beschäftigungs- Kurzbeschreibung projekte, -gesellschaften, -initiativen usw. in der Region Südniedersachsen formie- ren sollte, könnte in der Form eines Vereins folgende Aufgaben wahrnehmen: - Beratung der Mitglieder über Fördermöglichkeiten auf allen Ebenen, - Vertretung gemeinsamer Interessen gegenüber den anderen Akteuren auf dem zweiten Arbeitsmarkt, - Ausgleich von Interessenkonflikten zwischen den Mitgliedern, - Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern sowie - Unterstützung beim Aufbau neuer Initiativen.

Das Leitprojekt sollte auf Dauer angelegt sein bzw. solange laufen, wie die Exis- Zeitrahmen tenz eines funktionierenden zweiten Arbeitsmarktes für erforderlich angesehen wird.

- öffentliche Fördermittel, Finanzrahmen - Beiträge von Mitgliedern - Erstattung für Leistungen der Agentur

Räumlicher Bezug Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim

Beschäftigungsgesellschaften, -projekte, - initiativen u.ä. Akteure

- Beschäftigungsförderer der Kommunen Projektpate(n) -DGB  IfR 82 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Potenzieller Projekt- zu gründender eingetragener Verein betreiber

Leitprojekt 3.2 Netzwerk für Arbeitsmarkt, Beratung, Qualifikation und Beschäftigung

Ausgangslage und zent- Die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim weist eine überdurchschnittliche rales Anliegen Dichte an Bildungs- und Qualifizierungseinrichtungen auf. Das betrifft Anbieter für junge Menschen (Erstausbildung, schulische Qualifizierung, Erstqualifizierung), ebenso wie für Erwachsene. Dieses Potenzial gilt es, verstärkt für die Entwicklung der Region zu nutzen. Nicht nur auf die Erstausbildung und auf Weiterbildungs- maßnahmen für Arbeitslose ist dabei das Augenmerk zu richten; berufliche Quali- fizierung richtet sich an alle Arbeitnehmer.

Kurzbeschreibung Ziel des Projektes ist es, ein Netzwerk der Aus- und Weiterbildung aufzubauen, das alle Bedarfe an Qualifikation schnell, flexibel und mit hoher Qualität befriedi- gen kann. Dazu sind an einer geeigneten Stelle Dienstleister mit Schnittstellen- kompetenz einzurichten, die als moderierende, allgemein akzeptierte Instanz fun- gieren können. Zum Aufbau des Netzwerkes und zur Umsetzung seiner Ziele, werden drei Mitarbeiter mit Hochschulabschluss im sozialwissenschaftlichen oder berufspädagogischen Bereich benötigt, die vom Regionalverband als koordinie- render Stelle eingestellt werden. Sie sollten aber räumlich direkt bei den Beschäf- tigungs- und Wirtschaftsförderungsämtern angesiedelt werden, um dort Synergie- effekte nutzen zu können ohne an diese Ämter direkt weisungsgebunden zu sein. Ihre Arbeit wird von einer Lenkungsgruppe oder einem Beirat koordiniert.

Zentrale Aufgaben / Angebote des Netzwerkes sind: - Erhebung der Qualifikationserfordernisse in der Arbeitsmarktregion, - Unterbreitung von Angeboten für Aus- und Weiterbildung an die Betriebe, - regionale Koordination bei der Entwicklung von neuen Berufsbildern, - Information von Schülern in der Region über die unterschiedlichen Berufe so- wie Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten, - Koordination von Informationsprojekten zur Berufsbildung mit Betrieben, Schulen und Arbeitsverwaltung, - Akquisition von Schulprojekten, z.B. im IT- und Multimedia-Bereich, - Verbesserung der Kooperation der Ausbildungsorte, - Vermittlung von zertifizierten Teilqualifikationen an leistungsschwache Schul- abgänger, - gestufte Ausbildungs- und Stabilisierungsmaßnahmen durch geeignete Maß- nahmenträger für benachteiligte Jugendliche, - Koordination von Aus- und Weiterbildung für Betriebe in Zusammenarbeit mit den Kammern, der Arbeitsverwaltung, den Berufsschulen, den Bildungsträgern und den (Fach-) Hochschulen, - Erstellen eines zertifizierten Weiterbildungsangebotes für Betriebe, - Etablierung eines regionalen Weiterbildungsmarktes, - Verknüpfung von inner- und außerbetrieblicher Weiterbildung, - Die je spezifischen Potenziale der regionalen Weiterbildungsträger zu stärken und mit kommunalen Projekten zu verknüpfen, - Zertifizierung von Weiterbildungsabschlüsse für Berufstätige und Wiederein- steiger in das Berufsleben in Zusammenarbeit mit den Kammern,  IfR 83 REK Göttingen / Northeim

- Erstellung eines „Wegweiser Weiterbildungseinrichtungen“ (dieser wurde 1994 bereits vom Regionalverband als Information über 120 Weiterbildungsträger in der Region vorgelegt und sollte aktualisiert werden), - Vernetzung der Datenbänke von Weiterbildungsträgern sowie - gemeinsame Werbemaßnahmen von Weiterbildungsträgern.

Vorlaufbeginn im Jahr 2000, Projektbeginn 2001, Projektende 2006 Zeitrahmen

Gehälter für drei Mitarbeiter mit berufspädagogischer bzw. soziologischer Hoch- Finanzrahmen schulausbildung, 1,5 Bürokräfte,

pro Jahr für fünf Jahre 3 wiss. Mitarbeiter DM 360.000,- DM 1.800.000,- 1,5 Verwaltungskraft DM 120.000,- DM 600.000,- Sachkosten DM 140.000,- DM 700.000,- Fahrtkosten DM 30.000,- DM 150.000,- Gutachten (einmalig) DM 50.000,- DM 50.000,- Sonstiges DM 5.000,- DM 25.000,- 10 % Overhead DM 325.000,- DM 325.000,- Summe DM 3.750.000,-

Aus- und Weiterbildungseinrichtungen Akteure

Beirat (z.B. je ein Vertreter des DGB, der Kammern, der Wirtschafts- und Be- Projektpate schäftigungsförderämter, der Stadt Göttingen sowie der Landkreise,)

Als Projektbetreiber bietet sich der Regionalverband in seiner Funktion als land- Potenzieller Projekt- kreisübergreifender Koordinator an. Sollte sich dieses als nicht durchführbar er- betreiber weisen, sollten die Projektkoordinatoren bei den Wirtschaftsförderungsämtern der Stadt Göttingen sowie der Landkreise Göttingen und Northeim angesiedelt werden und sich in einer Arbeitsgemeinschaft in ihren Kompetenzen gegenseitig ergän- zen.

2.4 Handlungsfeld „Verbesserung und Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur“

Die Standortbedingungen der Arbeitsmarktregion werden maßgeblich durch die Wachsende Bedeutung Qualität der wirtschaftsnahen Infrastruktur geprägt. Dazu zählen neben der Ver- der Standortbedingungen im Wettbewerb der Regi- kehrsinfrastruktur (Straßen, Schienen- und Wasserwege sowie Einrichtungen der onen Luftfahrt) auch die Verknüpfungspunkte der Verkehrsträger wie z.B. Güterver- kehrszentren, die Leitungen und Einrichtungen der Kommunikationsinfrastruktur, die breite Palette der Ver- und Entsorgungseinrichtungen bis hin zu Gewerbeflä- chen und speziellen Einrichtungen zur Wirtschaftsförderung wie Gründer- und Technologiezentren. Darüber hinaus ist eine strenge Abgrenzung zwischen unter- nehmens- und haushaltsbezogener Infrastruktur nicht möglich bzw. sinnvoll. So sind die Einrichtungen der haushaltsnahen Infrastruktur (z.B. im Bildungs- und Kulturbereich) z.T. wichtige Standortfaktoren für einzelne Wirtschaftszweige wie z.B. den Tourismus. Zum anderen sind sie als so genannte weiche Standortfakto- ren auch für die generelle Attraktivität als Unternehmensstandort von Bedeutung.  IfR 84 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Im Zuge der zunehmenden Internationalisierung der Wirtschaftsbeziehungen und wachsenden Mobilität des Kapitals kommt den regionalen Standortbedingungen eine steigende Bedeutung zu.

Erhalt und Ausbau der Für die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim geht es darum, durch den Erhalt wirtschaftsnahen Infra- und den weiteren Ausbau der wirtschaftsnahen Infrastruktur die Position im über- struktur regionalen und internationalen Standortwettbewerb zu behaupten. Dabei ist nicht nur an zusätzliche Einrichtungen zu denken. Auch unzureichende Erhaltungsin- vestitionen führen zu einem Substanzverlust der entsprechenden Infrastrukturein- richtungen. Ein besonderes Problem ergibt sich daraus, dass die wirtschaftsnahe Infrastruktur unterschiedlichen (Fach-) Politikbereichen und Ebenen (Bund, Land, Kommunen) mit jeweils sehr speziellen Finanzierungs- bzw. Förderinstrumenta- rien zuzuordnen ist (Bundesverkehrswegeplan, Gemeindeverkehrsfinanzierung, Deutsche Bahn AG, Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- schaftsstruktur“, div. Landesprogramme, EU-Förderung, Finanzierungsanteil der kommunalen Ebene u.ä.).

Etablierung eines Pla- Als übergeordnetes und langfristig zu verfolgendes Ziel sollte die Etablierung ei- nungsnetzwerkes als nes Planungsnetzwerkes vor allem zwischen der regionalen Ebene (Bezirksregie- übergeordnetes Ziel rung und Landkreis) sowie der lokalen Ebene (Städte und Gemeinden) angestrebt werden. Der Weg dorthin kann nur über konkrete Projekte gehen, deren Umset- zung einen wichtigen Schritt zur Verfestigung des Kooperationsgedankens bilden. Die im Rahmen des Regionalen Entwicklungskonzeptes vorgeschlagenen Pro- jekte bilden somit die Grundlage zur Herausbildung eines Planungsnetzwerkes. Bisher laufen Gespräche nur punktuell zwischen den Planern der Arbeitsmarktre- gion.

Leitprojekt 4.1 Regionales Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Ausgangslage und zent- Ziel des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes ist es, durch einen regional koor- rales Anliegen dinierten Ansatz ein vermarktungsfähiges, d.h. an der potenziellen Nachfrage orientiertes, arbeitsteiliges und breit gefächertes Flächenangebot zu entwickeln und Bausteine für eine abgestimmte Gewerbeflächenvermarktungsstrategie zu erstellen. Ziel des Konzeptes muss es sein, die interkommunale Konkurrenz in der Arbeitsmarktregion abzubauen, die Gewerbeflächenentwicklung regional zu koor- dinieren und ein regional arbeitsteiliges Flächenangebot zur Verfügung zu stellen und damit die Marktstellung gegenüber anderen Regionen zu verbessern. Die Erarbeitung des Konzeptes soll die kommunale Planungs- und Entwicklungsauto- nomie in keiner Weise tangieren. Erfahrungen aus anderen Regionen (z.B. Land- kreis Osnabrück) zeigen, dass durch die intensive Mitarbeit und Einbindung der Gemeinden, das Konzept als Planungs- und Entwicklungsinstrument der Gemein- den verstanden wird, das dazu beiträgt, Planungs- und Entwicklungskosten einzu- sparen, ziel- und marktgerichtetere Flächenangebote zu entwickeln und die Effi- zienz der Vermarktung zu steigern.

Kurzbeschreibung Wichtiger Bestandteil dieses Konzeptes soll der Aufbau eines Gewerbeflächenin- formationssystems sein. Die im Rahmen des Regionalen Entwicklungskonzeptes durchgeführten Erhebungen des NIW können hierfür die Basis bilden. Dieses In- formationssystem soll zum einen ein nach innen gerichtetes Planungsinstrument und zum anderen ein überregionales Vermarktungsinstrument sein. Im Rahmen  IfR 85 REK Göttingen / Northeim des Konzeptes sollte auch geprüft werden, ob in der Arbeitsmarktregion beispiel- haft die Entwicklung eines interkommunalen Gewerbegebietes durchgeführt wer- den kann. Das Konzept sollte die folgenden Elemente enthalten: - Bestandserhebung der verfügbaren Flächen (liegt vor), - Einbringung in eine Datenbankstruktur, - Aufnahme der Gewerbeflächenplanungen, - Aufnahme von potenziellen Gewerbeflächen (für die langfristige Entwicklung zu sichernde Flächen), - Bewertung dieser Flächen durch eine Arbeitsgruppe von Fachplanern der regi- onalen Ebene und die Planung in den Gemeinden sowie die Wirtschaftsförde- rer und ggf. externe Experten, - Erarbeitung von einheitlichen Standortprofilen mit für die Vermarktung der Ge- werbeflächen relevanten Informationen für die Arbeitsmarktregion und die ein- zelnen Städte und Gemeinden (Standorte), - Erhebung der bisherigen Gewerbeflächennachfrage, - Evaluierung der Möglichkeiten und Grenzen einer zielgruppenspezifischen Vermarktung von Flächen, - Einbringung des Konzeptes in eine Standortmarketinginitiative für die Arbeits- marktregion Göttingen/Northeim sowie - Verknüpfung der Datenbank mit einem überregional ausgerichteten Gewerbe- flächeninformationssystem (z.B. GEWIS).

Ersterarbeitung ca. 1 Jahr, dann kontinuierliche Pflege Zeitrahmen

Kosten für externe Beratung Finanzrahmen

Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim Räumlicher Bezug

Planer und Wirtschaftsförderer der Städte und Gemeinden sowie der Landkreise, Akteure Regionalplanung, Naturschutz, Wasserwirtschaft ggf. Verkehrsplanung auf Land- kreisebene, Vertreter der Landwirtschaft noch offen Projektpate(n) noch offen Potenzieller Projekt- betreiber Aus Vorschlägen von KOMPAK 1 und 4 entwickelt. Erläuterungen der Len- kungsgruppe

Leitprojekt 4.2 Gemeinde- und landkreisübergreifendes Gewerbe- und Industriegebiet

Dieses Projekt ist bewusst auf Kooperation über bestehende administrative Gren- Ausgangslage und zent- zen hinaus angelegt. Statt der sonst üblichen Konkurrenzsituation wollen hier die rales Anliegen beiden Gemeinden, Flecken Bovenden und Flecken Nörten-Hardenberg, neue Wege in der Stärkung der regionalen Wirtschaftsstruktur beschreiten.

Es sollen insgesamt ca. 40 ha Flächen für Gewerbe- und Industriegebiete bereit- Kurzbeschreibung gestellt werden. Es liegt bereits eine städtebauliche Vorstudie vor, die sich in die Schwerpunktthemen Nutzungs- und Strukturkonzept, Verkehrskonzept, Grünkon- zept und Entwässerungskonzept gliedert. Das Gebiet liegt in der überregional  IfR 86 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

bedeutsamen Entwicklungs- und Verkehrsachse Leinetal. Durch den gemeinde- übergreifenden Zusammenschluss soll ein wirtschaftlich starkes Gebiet entstehen. Die Lage im Schnittpunkt der Verflechtungsbereiche des Oberzentrums Göttingen und des Mittelzentrums Northeim kann dazu beitragen, die Sogwirkung dieser Städte abzumildern und den entwicklungspolitischen Auftrag zur Sicherung und zum zukunftsweisenden Ausbau örtlicher Potenziale im Hinblick auf die grund- zentralen Funktionen von Nörten-Hardenberg und Bovenden und ihre Schwer- punktaufgabe der Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten umzusetzen. Das Projekt sichert und entwickelt die Bedeutung der beiden Gemeinden als Wohn- und Wirtschaftsstandort. Besonders hervorzuheben ist die regionalplanerisch ge- wünschte Zuordnung von Wohn- und Arbeitsstätten und die hervorragende Ver- kehrsanbindung an die B 3.

Zeitraum Bauleitplanung bis Ende 2000, Erschließung im Jahre 2001

Finanzrahmen Haushaltsmittel für die Planungsphase stehen bereit, die Umsetzung erfolgt durch einen Erschließungsträger.

Räumlicher Bezug Beide Gemeinden gehören zum Ordnungsraum. Dieser besteht aus dem Ver- dichtungsraum Göttingen und seinen Randgebieten. Durch seine landkreisüber- greifende Lage hat das Gebiet Bedeutung für den Landkreis Göttingen und den Landkreis Northeim.

Akteure - Initiatoren: Gemeinde Flecken Bovenden, Gemeinde Flecken Nörten- Hardenberg - Bauleitplanung und Grünordnungsplanung: Planungsgruppe Lange Puche GmbH, Northeim - Erschließungsplanung und Vermarktung: NLG, Hannover

Projektpate(n) Es wird angestrebt, die örtlichen Geldinstitute zu gewinnen. Das Projekt ist offen für weitere Paten.

Potenzieller Projekt- Gemeinden und Erschließungsträger, ggf. weitere Paten. betreiber

Leitprojekt 4.3 Sicherung der Entwicklungsmöglichkeiten im Rahmen des Neubaus der A 38

Ausgangslage und zent- Die geplante Bundesautobahn A 38 wird die Standortbedingungen in der Arbeits- rales Anliegen marktregion und v.a. im Landkreis Göttingen durch die Anbindung an die ostdeut- schen Wirtschaftsräume deutlich verbessern. Die positiven regionalwirtschaftli- chen Wirkungen müssen in einer übergreifenden Initiative gesichert werden.

Kurzbeschreibung Zum einen muss die neue Standortgunst durch die frühzeitige Ausweisung neuer Gewerbeflächen bzw. vorsorgliche planerische Sicherung potenzieller Gewerbe- flächen genutzt werden. Zum anderen ist auch für eine günstige Anbindung an die Arbeitsmarktregion zu sorgen. Im Rahmen der Standortmarketinginitiative sind die möglichen Entwicklungspotenziale zu evaluieren und in konkrete Initiativen umzu- setzen.  IfR 87 REK Göttingen / Northeim noch offen Zeitrahmen noch offen Finanzrahmen

Arbeitsmarktregion Räumlicher Bezug

Wirtschaftsförderung der Landkreise und der Gemeinden, Regionalplanung, Pla- Akteure ner in den Städten und Gemeinden noch offen Projektpate(n) noch offen Potenzieller Projekt- betreiber Längerfristige Entwicklungsaufgabe mit einzelnen aufeinander folgenden Arbeits- Erläuterungen der Len- schritten kungsgruppe

Leitprojekt 4.4 Aufbau eines regionalen Geographischen Informationssystems

Die Möglichkeit des Zugriffs auf digitale Daten im Rahmen eines Geographischen Ausgangslage und zent- Informationssystem (GIS) wäre ein wichtiges Planungs- und Analyseinstrument für rales Anliegen die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim. Bislang steht ein solches System für die beiden Landkreise noch nicht zur Verfügung. Ein Geographisches Informati- onssystem enthält Basisdaten und Fachdaten: - Basisdaten sind Daten der realen Landschaft mit Informationen zu Grund- stücksgrenzen, Gebäuden, Nutzungsraten und Lagenbezeichnungen (Daten des Liegenschaftskatasters) und zu topographischen Merkmalen wie Sied- lungsbereichen, Verkehrsanlagen, Wasserläufen, Geländenutzungen, bauli- chen Anlagen und Geländeformen (Inhalte der topographischen Landeskar- tenwerke). - Daten von Fachbehörden oder Fachinstitutionen sind z.B. Angaben über Na- turschutzgebiete, Wasserschutzgebiete, Altlastenbereiche, Bauleitplanungen oder unterirdische Leitungsnetze, statistische raumbezogene Daten oder ande- re infrastrukturelle Daten.

Nur über eine einheitliche Lagerung der Fachdaten auf den Basisdaten ist eine gemeinsame Auswertung dieser Daten möglich. Das Basisdatenmaterial befindet sich bereits bei der Vermessungs- und Katasterbehörde Südniedersachsen. Die Liegenschaftsdaten liegen bezüglich des automatisierten Liegenschaftsbuches digital vor. Bezüglich der Liegenschaftskarte werden sie zurzeit in digitale Form gebracht. Die topographischen Daten liegen in Niedersachsen in Form des Amt- lich Topographischen-Kartographischen Informationssystems (ATKIS) flächende- ckend vor. Die Fachdaten für ein geographisches Informationssystem sind bei einer Reihe von Behörden, Institutionen oder auch Unternehmen (z.B. Energie- versorgungsunternehmen) vorhanden. Die Daten liegen zurzeit überwiegend in analoger Form vor und müssten für die Einführung eines GIS digitalisiert werden.

Die Konzeption eines GIS-Projektes kann wie folgt ablaufen: Kurzbeschreibung - Bestandaufnahme über zurzeit vorhandene raumbedeutsame Planungsdaten im Raum Südniedersachsen,  IfR 88 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

- Ableiten und Abgleichen von Anforderungen an das geographische Informati- onssystem zur gemeinschaftlichen Nutzung durch Landes- und Kommunalbe- hörden, - Konzeption eines Geographischen Informationssystems sowie - Stufenweise Realisierung mit laufender Zwischenüberprüfung und ggf. Anpas- sung der Zielsetzungen.

Das gesamte Projekt muss begleitend dokumentiert werden. Die Dokumentation muss hinsichtlich der einzelnen Projekte bei unterschiedlichen Institutionen und Behörden, als auch hinsichtlich des gemeinsamen Nutzungskonzeptes erfolgen.

Zeitrahmen noch offen; vorbehaltlich der Förderung kann noch im Jahr 2000 mit den Vorbe- reitungsarbeiten begonnen werden.

Finanzrahmen Mittel der Ziel 2 Förderung; die Kofinanzierung könnte von den Landkreisen ge- leistet werden.

Räumlicher Bezug Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim

Akteure Regionalplanung, Planung in Städten und Gemeinden, Vermessungs- und Katas- terbehörde Südniedersachsen

Projektpate(n) noch offen

Potenzieller Projekt- Vermessungs- und Katasterbehörde Südniedersachsen betreiber Erläuterungen der Len- Ein derartiges Projekt wurde im KOMPAK 4 zwar diskutiert, leider aber nicht wei- kungsgruppe ter verfolgt. Eine Abstimmung mit den beteiligten Ämtern ist daher erforderlich. Dieser Projektvorschlag wurde von der Vermessungs- und Katasterbehörde Süd- niedersachsen, Northeim eingebracht.

2.5 Handlungsfeld „Wissenschaft und Forschung“

Herausragende Konzent- Die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim weist eine herausragende Konzentra- ration von Einrichtungen tion von Einrichtungen im Bereich von Wissenschaft und Forschung auf. Diese im Bereich von Wissen- schaft und Forschung besondere Stärke der Arbeitsmarktregion gilt es in Zukunft noch stärker als bisher für die wirtschaftliche Entwicklung der Arbeitsmarktregion zu nutzen. Konkrete Ansatzpunkte liegen dabei u.a. in der Ingenieurausbildung und in den For- schungsleistungen im Bereich der Biomedizin. Darüber hinaus ist die große Zahl von Studierenden im Bereich der Stadt Göttingen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Arbeitsmarktregion.

Bessere Nutzung des Gerade in Bezug auf die schlechte Beschäftigungslage in der Arbeitsmarktregion wissenschaftlichen Po- ist die bessere Nutzung des wissenschaftlichen Potenzials der Arbeitsmarktregion tenzials der Arbeitsmarkt- region notwendig notwendig. Der Technologietransfer aus Hochschulen und Forschungseinrichtun- gen ist durch geeignete Einrichtungen und Institutionen auszubauen. Dabei geht es nicht nur um den Transfer von Wissenschaft in Unternehmen. Auch der allge- meine Wissenstransfer in die Gesellschaft über einen öffentlichen Wissenschafts-  IfR 89 REK Göttingen / Northeim diskurs trägt zur regionalen Profilbildung bei. Hochschulen und ihre angeglieder- ten Einrichtungen müssen sich der Gesellschaft öffnen.

Eine weitere besondere Stärke der Arbeitsmarktregion liegt in einem breiten Kommunikation zwischen Spektrum an Einrichtungen der Bildung und Weiterbildung: von der Universität Unternehmen und Bil- dungsanbietern ist zu über die Fachhochschulen bis zu den unterschiedlichen Trägern der Weiterbil- verbessern dung. Hier ist eine verbesserte Kommunikation zwischen Unternehmen und Bil- dungsanbietern notwendig, um Qualifizierungsbedarfe frühzeitig zu erkennen und abzudecken. Qualifizierungsangebote unterschiedlicher Anbieter sind besser auf- einander abzustimmen. Verbesserungsfähig ist auch der Informationsstand der Unternehmen darüber, welche Qualifizierungspotenziale in Südniedersachsen verfügbar sind.

Leitprojekt 5.1 Bedarfsorientierte Entwicklung der Fachhochschule Hildesheim / Holzminden / Göttingen am Standort Göttingen

Die Fachhochschule Hildesheim / Holzminden / Göttingen ist am Standort Göttin- Ausgangslage und zent- gen durch den Fachbereich Forstwirtschaft und Umweltmanagement (FU) sowie rales Anliegen den Fachbereich Physik, Mess- und Feinwerktechnik (PMF) vertreten. Der Fach- bereich FU hat sich in 25 Jahren stabil entwickelt und bewährt. Der Fachbereich PMF ist 1992 aus Initiativen der regionalen Wirtschaft hervorgegangen. Beide Fachbereiche haben 1996 den gemeinsamen Studiengang Wirtschaftsingenieur- wesen entwickelt. Die regionale Bedeutung der Verfügbarkeit von praxisnah und in kurzer Zeit ausgebildeten Ingenieuren steigt weiter. Eine verstärkte Ausbildung von Ingenieuren kann auf Grund der prekären Arbeitsmarktlage in Südnieder- sachsen nur an Bedeutung gewinnen. Für eine Ingenieurausbildung an der Fach- hochschule in Zusammenarbeit mit der hiesigen Wirtschaft bietet die Arbeitsmarkt- region ausgezeichnete Voraussetzungen. Das traditionelle Ausbildungsspektrum wird durch diese neuen Studienmöglichkeiten abgerundet und komplettiert. Dieser Ausbildungsbereich bietet neue Möglichkeiten der Kooperation zwischen Univer- sität, wissenschaftlichen Instituten, Measurement Valley und weiteren in der Ar- beitsmarktregion vorhandenen Potenzialen.

Angestrebt wird die Weiterentwicklung der Ingenieurausbildung an der Fachhoch- Kurzbeschreibung schule Hildesheim / Holzminden / Göttingen am Standort Göttingen. Dieses soll in Kooperation mit Unternehmen bzw. in enger Ausrichtung am Bedarf der regiona- len Wirtschaft und in Kombination von integrierter/dualer Ausbildung sowie Ingeni- eurstudium durchgeführt werden. noch offen Zeitrahmen

Mittel aus Public-Private-Partnership (Land Niedersachsen) Finanzrahmen

Das Leitprojekt ist zwar auf den Zentralbereich der Arbeitsmarktregion bezogen, Räumlicher Bezug hat aber Ausstrahlung auf die gesamte Arbeitsmarktregion. Fachhochschulen werden in viel höherem Maß von Studenten aus der Region besucht.

Fachhochschule, Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Measurement Valley Akteure e.V. , Unternehmen  IfR 90 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Projektpate(n) Prof. Littfin und die Dekane der Göttinger Fachbereiche der FH

Potenzieller Projekt- Fachhochschule betreiber Erläuterungen der Len- Vom KOMPAK 3 entwickelt. kungsgruppe

Leitprojekt 5.2 Regionales Kompetenzzentrum Wald-Forst-Holz

Ausgangslage und zent- Ziel des Kompetenzzentrums Wald-Forst-Holz ist es, die in der Region ungewöhn- rales Anliegen lich hohe Anzahl an Kompetenzen zu den Themen Wald, Forst und Holz so zu bündeln, dass in der Außenwirkung ein koordiniertes und einheitliches Auftreten möglich ist. In der Innenwirkung werden die Vernetzungen von Information und gemeinsamer Aktivitäten im Vordergrund stehen. Die in der Region ansässigen Kompetenzbereiche Forschung, Lehre, Verwaltung, Verbände und Unterneh- men / Dienstleister sollen durch die eingeleiteten Aktivitäten gestärkt werden, um die Marktstellung gegenüber süddeutschen Aktivitäten zu verbessern. Durch die Vernetzung und breite Kooperation wird es auch möglich sein, über die Region hinaus, im nationalen wie internationalen Raum Bedeutung zu erlangen.

Kurzbeschreibung Der Aufbau des regionalen Kompetenzzentrums Wald-Forst-Holz wird in zwei Stufen vollzogen werden: - Erste Stufe: Aufbauend auf einer Situationsanalyse der Kompetenzbereiche Forschung, Lehre, Verwaltung, Verbände und Unternehmen / Dienstleister in der Region sollen die vorhandenen Potenziale professionell für die Öffentlich- keit aufbereitet werden. Hierbei sind die modernen Medien vorrangig mit ein- zubeziehen. - Zweite Stufe: Zeitlich versetzt wird ein Konzept entwickelt, um die zuvor ermit- telten Institutionen und Ressourcen zu vernetzen. Darüber hinaus sind Ange- bote zu definieren, die vermarktet werden können, um die finanzielle Absiche- rung der personellen Ausstattung des Kompetenzzentrums und die Unterstüt- zung der Aktivitäten, die von ihm ausgehen, zu gewährleisten.

Nachfolgend werden einige wichtige Bereiche künftiger Aktivitäten zusammenge- fasst: - Bündelung von Angeboten, wo vorhandene Ressourcen nicht voll ausge- schöpft sind, - Serviceleistungen, - Vermittlung von Auftragsforschungen, - Entwicklung von Fort- und Weiterbildungsangeboten, - Strategien zur Verbesserung der Vermarktung von Produkten der biologischen und technischen Produktion sowie - Einwerben von Sponsoren.

Finanzrahmen Anschubfinanzierung durch Mittel aus der Beschäftigungsförderung, ggf. ABM oder Projektmittel des Landes oder der EU. Langfristig muss sich das Vorhaben durch ein privatwirtschaftliches Management tragen.

Zeitrahmen - Stufe 1 des Vorhabens: Abschluss Februar 2001 mit Zwischenbericht im Okto- ber 2000  IfR 91 REK Göttingen / Northeim

- Stufe 2 des Vorhabens: ab Oktober 2000 mit dem Ziel zum Oktober 2001 die Möglichkeit zu haben, das Kompetenzzentrum zu institutionalisieren.

Arbeitsmarktregion Göttingen / Northeim Räumlicher Bezug

In der Initialphase werden die folgenden Institutionen auftreten: Akteure - Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie, - Fachbereich Forstwirtschaft und Umweltmanagement der Fachhochschule Hildesheim / Holzminden / Göttingen und - Niedersächsische Forstliche Versuchsanstalt.

2.6 Handlungsfeld „Neue Medien“

Von Vertretern der Wirtschaft und den Kommunen gleichermaßen wird in einer Förderung der Medien- möglichen Förderung der Medienkompetenz ein Schlüsselelement der Regional- kompetenz als ein Schlüsselelement der förderung auf dem Wege in die Informationsgesellschaft gesehen. Der Begriff Regionalförderung „Neue Medien“ umfasst alle Medien, die durch den Prozess der digitalen Spei- cher-, Verarbeitungs- und Übertragungstechniken gekennzeichnet sind. Ein we- sentlicher Aspekt, der die Diskussion dominierte, ist die mediale Infrastruktur des Internet und die damit verbundenen Dienstleistungen. Weitere grundsätzliche Veränderungen der Medieninfrastruktur sind künftig durch die Einführung des Digitalfernsehens (z.T. auch in Verbindung mit dem Internet) zu erwarten.

Die Arbeitsmarktregion ist kein Medienstandort wie München, Köln, Hamburg oder Adressaten zur Entwick- Berlin. Es kann auch nicht darum gehen, mit diesen Zentren in einen Wettbewerb lung von Kompetenz im Umgang mit Neuen Me- einzutreten. Zielsetzung der Projektideen ist es vielmehr, den Durchschnitt der dien Regionen in Deutschland zum Ausgangspunkt gezielter Maßnahmen zu machen, die dazu geeignet sind, Kompetenz im Umgang mit Neuen Medien zu entwickeln. Adressaten dieser Maßnahmen sind: - Unternehmen, die durch Medienberatung Entscheidungshilfen für den Einsatz Neuer Medien in der internen und externen Unternehmenskommunikation er- halten sollen, - regionale Unternehmen der Medienbranche, deren vorhandene Kompetenz vermittelt werden soll, um bei wachsendem Bedarf die Produktionsetats in der Arbeitsmarktregion umzusetzen, - Kommunen und Gebietskörperschaften, die durch adäquate Nutzung der Neu- en Medien mehr Transparenz und Kundennähe aber auch interne Rationalisie- rungseffekte erzielen können, - die Bevölkerung, insbesondere all jene, für die der aktive Umgang mit den Neuen Medien nicht zu den vorhandenen Kommunikationsgewohnheiten zählt und deren kulturelle und berufliche Situation von Medienkompetenz profitieren würde sowie - Arbeitsuchende, für die Telearbeit neue berufliche Chancen bieten würde.

Obwohl zu erwarten ist, dass die Nutzung des Internet auch ohne regionale För- Die Arbeitsmarktregion derung im privaten und gewerblichen Bereich weiterhin stark zunehmen7 wird, als Region dezentraler Medienkompetenz könnte sich die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim als Region dezentraler Medienkompetenz durch gezielte Medienprojekte professionalisieren und damit im Wettbewerb der Regionen besser positionieren. Ein weiterer Aspekt, der mit der  IfR 92 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Qualifizierung von Nutzern und Anbietern zum Teil verbunden werden könnte, liegt in der Bereitstellung inhaltlich und strukturell attraktiver Medienangebote, die wirtschaftliche Leistungen, kulturelle Angebote und Spezifika der Arbeitsmarktre- gion attraktiv präsentieren oder sogar unmittelbar erschließen.

Professionalisierung des Eine Professionalisierung des Medieneinsatzes würde die Transparenz in der Medieneinsatzes erhöht Arbeitsmarktregion erhöhen. Dies gilt zum einen für die Kommunikation innerhalb die Transparenz in der Arbeitsmarktregion der Arbeitsmarktregion, als auch für die Außendarstellung (z.B. PR und Werbung für die regionalen Wirtschaftsstandorte sowie den Fremdenverkehr). Die Förder- projekte sollten in den vorhandenen Medien- und Kommunikationsstrukturen, ins- besondere auch mit den Einrichtungen der Universität Göttingen, der Max-Planck- Institute (GWDG), dem IWF als zentraler Institution zur Produktion und Distribution wissenschaftlicher Medien sowie den Betrieben der Medienwirtschaft verankert werden, um regionale Synergien zu nutzen. Diese Koordinationsleistung ist Teil einer umfassenden Projektidee, die als gemeinsamer Vorschlag mehrerer regio- naler Medienagenturen eingebracht wurde.

Unterstützung der Bürger Ein weiterer Schwerpunkt zur Förderung der Regionalentwicklung durch Projekte im Umgang mit den Neu- im Bereich der Neuen Medien zielt auf die Unterstützung der Bürger im Umgang en Medien mit den Neuen Medien und die Förderung der Partizipation möglichst breiter Gruppen der Bevölkerung.

Leitprojekt 6.1 Metamedia Südniedersachsen

Ausgangslage und zent- Die Diskussion im Kompetenzarbeitskreis "Medien" hat deutlich gemacht, dass die rales Anliegen Region zwar quantitativ keine Hochburg der Medienproduktion darstellt, wohl aber über eine große Anzahl leistungsfähiger Dienstleistungsunternehmen und Institu- tionen der Medienproduktion verfügt. Bei den Unternehmen handelt es sich um Video- und Multimediaproduzenten, um Agenturen und Beratungsfirmen sowie um Verlage mit internationalem Renommee. Die zumeist kleinen Firmen und eine große Zahl von freiberuflich Tätigen (z.B. Autoren, Multimediadesigner, Program- mierer) sind hochspezialisiert und rekrutieren die Aufträge überregional. In dieser Vielfalt liegt eine besondere Qualität, die auch in anderen Wirtschaftsbereichen (z.B. Unternehmen des Measurement Valley) für die Region kennzeichnend ist. Die Quelle dieser Vielfalt ist zum Teil auf die Ausstrahlung der Universität Göttin- gen zurückzuführen.

Ein weiteres qualitatives Merkmal ist die inhaltliche Orientierung der Medien- produzenten. Der regionale Akzent liegt im Bereich der Bildungs- und Informati- onsmedien bzw. bezogen auf die Verlage- der Medien für ein "gebildetes" Publi- kum. Als regionale Besonderheit fällt dies im Vergleich zu den quantitativ domi- nanten Medienregionen auf, wo eher die TV-Unterhaltung (Köln) und Kinofilmpro- duktion (Berlin/Babelsberg, München) oder die Entwicklung von Werbemedien (Hamburg) im Vordergrund stehen.

Typisch für die derzeitige Entwicklung im Medienbereich ist es, dass die konventi- onellen technisch orientierten Grenzen der Medienbereiche durchlässig werden. Die Berufsbilder der "Medienschaffenden" wandeln sich schnell. "Quereinsteiger" und "professionelle Autodidakten" sind im Markt erfolgreich. Viele haben ihr Studi- um abgebrochen, um aktuelle Chancen nicht zu verpassen (z.B. Internetanbieter).  IfR 93 REK Göttingen / Northeim

Die Universität Göttingen trägt dieser Situation mit der Gründung des "Zentrums für interdisziplinäre Medienwissenschaft" und der Schaffung eines neuen Studien- angebotes "Medienwissenschaft und Kommunikationsforschung" Rechnung. Die Bereiche Film- und Fernsehanalyse und die Medienpraxis werden in Forschung und Lehre wesentlich erweitert. Hinzu kommt das breite Spektrum der Fächer, die sich am interdisziplinären Studienangebot und Forschungsprojekten des Zentrums beteiligen wird. Ziel des neuen Studienangebotes wird es sein, die Studierenden durch ein solides Fundament der Medienanalyse und -theorie sowie Grundlagen der Medienpraxis dazu in die Lage zu versetzen, sich nach dem Studium auf die speziellen Anforderungen des Marktes flexibel einstellen zu können.

Neben der Spezialisierung auf bestimmte Inhalte und Vermittlungsformen (Gen- res) ist der Erwerb medienpraktischer Kenntnisse und Fertigkeiten in der Endpha- se des Studiums bzw. im Anschluss an das Studium für den Berufserfolg ent- scheidend. Es ist daher abzusehen, dass die Universität daran interessiert sein wird, für die Studierenden frühzeitig Praxisfelder in den Medienunternehmen der Region zu erschließen. Diese Theorie/Praxisverzahnung wird gleichzeitig Impulse für die Medienunternehmen mit sich bringen können, wenn die Unternehmen die Gelegenheit erhalten, Problemstellungen und Forschungsergebnisse des Medien- zentrums kennen zu lernen und ggf. Kooperationen zu vereinbaren.

Die Erschließung von Praxisfeldern im Medienbereich ist auch eine zentrale Auf- gabe der Ausbildungsförderung (Neue Medienberufe) bzw. der Erschließung neu- er Beschäftigungsformen.

Das Projekt "Metamedia Südniedersachsen" soll ein Netzwerk der Medien- Kurzbeschreibung unternehmen, der freiberuflich tätigen Medienschaffenden der Region, der Institu- tionen/Vereine (z.B. NDR, IWF, GWDG, GWG, FWT) und der Universität Göttin- gen aufbauen. Basis der Zusammenarbeit ist die Etablierung eines Medienforums, das den persönlichen Kontakt der Akteure fördert. Der Thematik entsprechend werden diverse Medien zur Umsetzung der unten genannten Ziele zu entwickeln sein. Ziel des Projektes "Metamedia Südniedersachsen" ist es: - Kooperationen zwischen Medienproduzenten zu fördern, - die regionale Kompetenz gemeinsam nach außen zu vertreten, - die regionale Medienkompetenz gegenüber potenziellen Auftraggebern der Region (Unternehmen, Behörden und Institutionen) deutlich zu machen (siehe auch Intention des Projektes "Mediaforum" des KOMPAK 8), - das Zustandekommen von Forschungsprojekten und Entwicklungsvorhaben im Bereich der Medienproduktion zu fördern (z.B. gemeinsame Förderanträge), - Anbietergemeinschaften zu fördern, um große Produktionsvorhaben in die Region zu holen (z.B. Bildungsangebote im Digital-TV, als DVD oder im Inter- net), - für Studierende bzw. Studienabsolventen die Transparenz zu erhöhen und den Zugang zu Praktikumsplätzen und möglichen Arbeitsfeldern zu verbessern und - Ausbildungsplätze in der Region zu erschließen, ggf. auch durch Ausbildungs- verbund erst zu ermöglichen. zunächst drei Jahre Zeitrahmen

1 Stelle BAT IIa 50% für 3 Jahre: DM 150.000,- Finanzrahmen  IfR 94 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Sachkosten, Reisekosten: DM 45.000,- Gesamtkosten: DM 195.000,-

Akteure - freiberuflich tätige Medienschaffende in der Region - Institutionen und Vereine (z.B. NDR, IWF, GWDG, GWG, FWT) - Universität Göttingen

Projektpate(n) Die Projektträgerschaft könnte die Universität Göttingen übernehmen. Mit der „Zentralen Einrichtung Medien“ (ZEM) wird eine Abteilung geschaffen, die das Zentrum für Medien und Kommunikationsforschung in der Medienpraxis unter- stützt (derzeit noch BE Medien in der Medizin). Die Vermittlung von studienbe- gleitenden Erfahrungsfeldern bei den in der Region ansässigen Medienunterneh- men soll die Praxisanteile des Studiums ergänzen. Die Verzahnung von Hoch- schule und Wirtschaft würde durch das Projekt gefördert werden. Da die Infra- struktur der ZEM besteht, können Fördermittel in vollem Umfang für die Durchfüh- rung des Projektes genutzt werden.

Erläuterung der Len- Ein weiteres Leitprojekt zum Medienbereich ist dem Handlungsfeld 7 „Förderung kungsgruppe des ländlichen Raums“ zugeordnet: Leitprojekt 7.5 „Schulung und Weiterbildung von Frauen im ländlichen Raum im Bereich EDV mit Schwerpunkt Internet“.

2.7 Handlungsfeld „Förderung des ländlichen Raums“

Erhaltung der Attraktivität Neben den Handlungsfeldern, die eher den städtischen bzw. verdichteten Raum der ländlichen Räume betreffen, ist eine spezielle Förderung des ländlichen Raumes vorzusehen. Die Erhaltung der Attraktivität der ländlichen Räume, das Ziel, Wirtschaftsstandorte auszubauen, die Wohnstandorte zu sichern und die agrarstrukturellen Rahmen- bedingungen zu verbessern muss ein wesentliches Anliegen der Politik bleiben. Die Konzentration des Einzelhandels in den städtischen Räumen sowie die ÖPNV-Problematik im ländlichen Raum führen dazu, dass insbesondere die Le- bens- und Arbeitsbereiche von Frauen zu verbessern sind. Das historisch wich- tigste wirtschaftliche Standbein des ländliches Raumes, die Landwirtschaft, bedarf eines intensiven Strukturwandels.

In der Arbeitsmarktregion Die Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft in der Arbeitsmarktregion Göttin- fehlt es an Vermark- gen/Northeim ist vergleichsweise groß, gleichwohl fehlt es an Vermarktungs- und tungsmöglichkeiten für regional erzeugte land- Verarbeitungsmöglichkeiten für die regional erzeugten Produkte. Die Landwirt- wirtschaftliche Produkte schaft ist mit 54% der größte Raumnutzer, hat auf Dauer aber nur eine Chance, wenn sie konkurrenzfähige Betriebs- und Vermarktungsstrukturen aufweist. Die umweltpolitische Komponente der EU-Agrarpolitik wird in Zukunft noch stärker zunehmen. Eine umwelt- und sozialverträgliche Raumentwicklung muss die flä- chengebundene, bäuerlich strukturierte Landwirtschaft besonders schützen, auf eine ökologisch verträgliche Nutzung hinwirken und für die landwirtschaftliche Nutzung gut geeignete Böden in ausreichendem Umfang sichern. Bisher wird nur ein geringer Anteil der landwirtschaftlichen Flächen mit den Methoden des ökolo- gischen Landbaus bewirtschaftet, so dass hier noch erhebliche Wachstumspoten- ziale liegen. Eine Förderung dieser Betrieb ist weiter voranzutreiben.  IfR 95 REK Göttingen / Northeim

Wichtiges Anliegen muss es ein, die ehemals bestimmenden Dorfkerne wiederzu- Dorfkerne müssen wie- beleben. Die Dörfer dürfen nicht zu reinen Schlafsiedlungen ohne lokale Infra- derbelebt werden struktur und ohne Kommunikationsmöglichkeiten werden. Daher ist es notwendig, mittlere bis kleinste Beschäftigungs- und Produktionsstrukturen in den Dörfern zu erhalten, die Orte als Standorte landwirtschaftlicher Produktion mit dem Ausbau von Selbstvermarktung, ökologischem Landbau und Vertragsnaturschutz zu för- dern und naturnahe Siedlungen mit hohem Wohnwert zu schaffen bzw. regional- typische Strukturen zu bewahren

Leitprojekt 7.1 Sicherung der Versorgung im ländlichen Raum

In vielen Ortschaften der Arbeitsmarktregion ist die Versorgung mit Gütern des Ausgangslage und zent- täglichen Bedarfs nicht mehr gesichert. Ziel des Projektes ist es, zu untersuchen, rales Anliegen ob, wie und wo die Einrichtung von Nachbarschaftsläden wirtschaftlich umsetzbar ist. Neue Versorgungskonzepte wie Nachbarschaftsläden zeigen einen zukunfts- orientierten Weg zur Versorgung der ländlichen Räume auf. Langfristig lassen sich jedoch nur Modelle umsetzen, die möglichst ohne öffentliche Förderung auskom- men. Benötigt werden aktive Unternehmerpersönlichkeiten, die durch ihre Tätig- keit ein mindestens ausreichendes Einkommen erzielen können.

Nachbarschaftsläden dienen der Versorgung mit den Gütern des täglichen Be- darfs. Sie nehmen auch Dienstleistungsfunktionen in Bereichen wie Post und/oder Bankdienste, Lotto-Toto-Annahmestelle wahr. Darüber hinaus bieten sie die Mög- lichkeit zur Kommunikation. Die genannten Funktionen ergänzen und verstärken sich wechselseitig.

Nachbarschaftsläden mit ihrer Versorgungsfunktion prägen entscheidend die Le- bens- und Wohnqualität eines Ortes und damit auch die Entwicklungsmöglichkei- ten. Mittel- und langfristig beeinflussen sie die Vermarktungsmöglichkeiten von Bauland und Immobilien und damit auch die Preise. Da der ÖPNV nur zu einem geringen Teil für Einkaufsfahrten genutzt wird, dienen erfolgreich arbeitende Nachbarschaftsläden auch der Verkehrsvermeidung.

Dabei ist sowohl der stationäre wie auch der mobile Handel zu untersuchen. Bei Versorgungslücken ist zu prüfen, ob eine Verbesserung des Angebots durch Sor- timentsausweitungen der vorhandenen Geschäfte erreicht werden kann. Außer- dem ist zu überprüfen, ob in der Ortschaft bzw. den Ortschaften noch Treffpunkte vorhanden sind (Gaststätten, Poststelle etc.) oder ob diese völlig fehlen, so dass ein besonderer Grund für den Aufbau eines Nachbarschaftsladens gegeben ist.

Untersucht werden muss, ob eine ausreichende Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen eines Nachbarschaftsladens besteht. Dieses kann durch eine Befragung oder Gespräche mit Multiplikatoren erfolgen. Wichtig ist der Kontakt zu den Frauen (Landfrauenverbände, Sportvereine) als wichtigste Nutzer dieser Ein- richtungen. Dabei ist zu beachten, dass die Kaufkraftbindung umso größer ist, je weiter entfernt sich die nächsten Einkaufsmöglichkeiten befinden.

Den Bürgern sollte die Möglichkeit gegeben werden, sich bereits in einer sehr frühen Phase der Planungen zu beteiligen. Sie sollten über alle weiteren Entwick-  IfR 96 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

lungen kontinuierlich informiert werden. Gerade die Schlüsselpersonen in den kleineren Ortschaften sollten als Multiplikatoren genutzt werden.

Der Laden kann privat oder gemeinschaftlich geführt werden. Eine aktive Mitarbeit und Teilhabe durch die Bürger begünstigt den Aufbau und Fortbestand gemein- schaftlich getragener Läden. Der Aufbau eines Nachbarschaftsladens ist vor allem davon abhängig, ob ein tatkräftiger Initiator bzw. privater Betreibers gefunden wird. Engagement und Risikobereitschaft sind notwendig.

Flexibilität und Kompetenz des Betreibers haben einen hohen Einfluss auf das erzielbare Einkommen. Das Sortiment sollte sorgfältig ausgewählt werden. Es sollte weitgehend vollständig sein. Von Bedeutung ist ein tägliches Angebot von Frisch- sowie Backwaren. Je nach den regionalen Gegebenheiten sollten Pro- dukte der örtlichen Landwirtschaft sowie Bio-Produkte angeboten werden. Wichtig ist, dass der Laden vor- und nachmittags stundenweise geöffnet ist. 33-Stunden- Wochen reichen in der Regel aus. Bei kürzeren Öffnungszeiten muss mit einer geringeren Kaufkraftbindung gerechnet werden. Das Ziel der Grundversorgung sollte in einer Kombination von Gütern und Dienstleistungen im Angebot eines Nachbarschaftsladens angestrebt werden.

Zeitrahmen Sechs Monate, Beginn Anfang 2001

Finanzrahmen Kosten: DM 50.000,- bei Vergabe an einen externen Gutachter, ggf. gemeinsam mit dem Landvolkverband.

Räumlicher Bezug Geeignet für dieses Leitprojekt sind Dörfer, die folgende Kriterien aufweisen: - Keine Grundversorgung (Einzelhandel, Schlachter, Bäcker) - Entfernung zum nächsten, größeren Wettbewerber des Nachbarschaftsladens mindestens 8 km - mindestens 1.000 Einwohner - periphere Lage

Akteure Externer Gutachter

Projektpate(n) Landvolk- und Landfrauenverbände, Landwirtschaftskammer, Raiffeisengenos- senschaften

Potenzieller Projekt- Unternehmer bzw. Genossenschaft betreiber Erläuterungen der Len- Die Meinungen über die Notwendigkeit und die langfristige Realisierbarkeit eines kungsgruppe Nachbarschaftsladens gingen in den KOMPAK 4 und 5 weit auseinander. Kon- sens konnte darüber erzielt werden, das die Nachfrage nach regional-örtlich her- gestellten landwirtschaftlichen Produkten groß ist. Der Verkauf auf bzw. direkt von Bauernhöfen hat in allen Teilen der Region in den vergangenen Jahren stetig zu- genommen. Die vorgeschlagene Untersuchung ersetzt nicht die Aufstellung eines Business-Plans für das einzelne Investitionsvorhaben, bietet aber eine unverzicht- bare Grundlage für weiter gehende Prüfungen. Folgende Aspekte sollten darüber hinaus untersucht werden: - Direktvermarktung durch Landwirte - Hofläden und Hofcafés - Forellen- und Aalzucht  IfR 97 REK Göttingen / Northeim

- Lebensmittelbestellservice - Online-Bestellung

Leitprojekt 7.2 Koordinierung des regionalen Agrarmarketings

Neben der Erhaltung möglichst vieler landwirtschaftlicher Betriebe in der Arbeits- Ausgangslage und zent- marktregion sollte die Etablierung neuer Produktionsverfahren im Bereich der rales Anliegen nachwachsenden Rohstoffe angestrebt und der Bereich regenerierbarer Energien ausgebaut werden. Die Arbeitsmarktregion hat Schwächen in der Vermarktungs- und Verarbeitungsstruktur der hier erzeugten Produkte. Die Einkommenssiche- rung und -verbesserung der landwirtschaftlichen Betriebe bedarf wesentlicher Anstrengungen in folgenden Bereichen, wobei jeweils der spezifische regionale Kontext zu beachten ist: - Erzeugerzusammenschlüsse - Aufstockung der Veredlung, - gemeinsame effektive Vermarktung - Vertragsnaturschutz - Vermarktung von Nischen - Ökologische Landwirtschaft - der Anbau von Sonderkulturen - der stärkere Ausbau der Direktvermarktung

Verstärkte Bemühungen in diesen Bereichen könnten in eine Stärkung der regio- nalen Wirtschaft durch Schaffung überschaubarer Wirtschaftskreisläufe und Wert- schöpfung in der Arbeitsmarktregion münden.

Im Bereich der Agrarwirtschaft in Südniedersachsen mangelt es nicht an innovati- Kurzbeschreibung ven Ideen. Vielfach aber fehlen Erfahrungen, Perspektiven, Know-how und pro- fessionelle Betreuung bei Antragstellungen, Finanzierungen, Werbung und Mar- keting. Folgende Schritte bieten sich an, um die aufgeführten Schwächen mög- lichst weitgehend zu beheben: - Initiierung und Koordinierung eines Forums für regionale Agrarproduktion und -vermarktung zur Erfassung und Umsetzung verschiedener Aktivitäten sowie zur Erarbeitung und Umsetzung von Konzepten, - Einrichtung einer Koordinations- und Marketingstelle zur technischen und inno- vativen Betreuung und Unterstützung regionaler Aktivitäten.

Die Umsetzung könnte über einen Antrag auf Finanzierung eines Arbeitsplatzes für einen bestimmten Zeitraum mit folgenden Aufgaben erfolgen: - Erfassung der laufenden Projekte in der Arbeitsmarktregion, - Gründung und Geschäftsführung eines Forums interessierter Erzeuger, Ver- markter und Verarbeiter agrarischer Produkte, - Durchführung von Veranstaltungen zur Information und Fortbildung der Mitglie- der, - Unterstützung und Beratung bei Förderanträgen, Marketingkonzepten und -strategien, - Förderung der Zusammenarbeit der Mitglieder, - Koordination der Entwicklung und Umsetzung innovativer Ideen sowie - Organisation der Werbung und Verkaufsförderung.  IfR 98 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Zeitrahmen Im Frühjahr 2000 sollen die Kreisverbände des Landvolks zu diesem Thema be- fragt werden.

Finanzrahmen Finanzmittel für Geschäftsführung und Sekretariat

Räumlicher Bezug Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim

Akteure Agrarsoziale Gesellschaft in Göttingen, Landvolk

Projektpate(n) Landvolk

Erläuterungen der Len- Vom KOMPAK 5 entwickelt kungsgruppe

Leitprojekt 7.3 Marketingagentur für den ländlichen Raum

Ausgangslage und zent- Der ländliche Raum hat seit Jahren mit dem Rückgang der landwirtschaftlichen rales Anliegen Betriebe, dem Rückgang der Beschäftigung (Landwirte, Handwerker etc.) und dem Abbau der Infrastruktur zu kämpfen. Mit der Einrichtung einer Marketing- agentur für die Region sollen Einzelaktivitäten in der Region koordiniert, Ideen gebündelt sowie Landschaft und Produkte gemeinsam vermarktet werden. In den Schwerpunktbereichen Arbeitsmarkt, „Erlebnis- und Freizeitraum Land“ sowie Energie sollen Projekte initiiert werden, um Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen.

Kurzbeschreibung Das Leitprojekt zielt darauf ab, die unterschiedlichen Gruppierungen vor Ort zu- sammenzuführen, um gemeinsam eine Strategie für den ländlichen Raum zu ent- wickeln. Diese lokale Aktionsgruppe erarbeitet die Schwerpunktbereiche der ge- meinsam zu entwickelnden Strategie und schlägt konkrete Maßnahmen vor, die dann vor Ort von den jeweiligen Projektträgern mit Mitteln aus Fördertöpfen um- gesetzt werden. Die einzurichtende Marketingagentur fungiert als Schnittstelle und sollte u.a. folgende Aufgaben übernehmen: Koordinierung, Moderation, Vernet- zung, gemeinsame Vermarktung, Projektmanagement für den ländlichen Raum. Schwerpunktbereiche sind:

- Markt der beruflichen Möglichkeiten (Zielgruppen: Landwirte, Handwerker u.a.): - Berufliche Orientierung und Beratung (z.B. Orientierung über den regio- nalen Arbeitsmarkt, Möglichkeiten der beruflichen Aus- und Weiterbildung, Betriebspraktika), - Zuerwerbsmöglichkeiten (z.B. Telearbeitsplatz zuhause, häusliche Pflege und Betreuung älterer Menschen, Buchhaltung für Betriebe, Gästebetreu- ung, Gästeführung), - Berufliche Qualifizierung (z.B. Vermittlung von Schlüsselqualifikationen, Bewerbungstraining, PC-Anwenderpass, Buchführung), - Entwicklung neuer Beschäftigungsprofile.

- Erlebnis- und Freizeitraum Land (Naherholung und Einkauf auf dem Lande): - Charakteristika der Region herausarbeiten und die Landschaft vermark- ten,  IfR 99 REK Göttingen / Northeim

- Freizeit gestalten, Landschaft erleben (z.B. Bestandsaufnahme der schon bestehenden Möglichkeiten und Ausbau zusätzlicher Freizeitangebote, Verbindungen herstellen zwischen landschaftlichen und dörflichen Se- henswürdigkeiten, Rad- und Wanderrouten, Gastronomie, Dorfläden, E- vents, Qualifizierung von Gästeführern in den Gemeinden), - Aufbau von ausgewählten dörflichen Dienstleistungszentren mit unter- schiedlichsten Schwerpunkten (z.B. Dorfladen, Hofcafé, Kneipe, Hand- werkskunst, Markttage, Post, Erzeugerbörse für Agrarprodukte), - Entwicklung eines gemeinsamen Logos und eines gemeinsamen Namens für die Vermarktung von Agrarprodukten, Landschaft etc. der Region Süd- niedersachsen.

- Energiezentrale (Nutzung nachwachsender Rohstoffe, vornehmlich aus Wald und Acker): - Bau eines Blockheizkraftwerkes (gefördert aus dem Landesprogramm ProLand, Richtlinie: Energetische Nutzung von Biomasse), - Errichtung eines zentralen Vermarktungsplatzes für Holz verschiedener Qualitätsstufen, - Qualifizierungsmaßnahmen für arbeitslose Jugendliche im Bereich der forstlichen Pflege und Nutzung von Wäldern, Aufarbeitung zu Brennholz.

Laufzeit des europäischen Förderprogramms Leader+ ist 2000-2006. Voraussicht- Zeitrahmen licher Programmbeginn ist Anfang 2001.

Einrichtung einer Geschäftsstelle mit drei Personalstellen und den Folgekosten für Finanzrahmen Öffentlichkeitsarbeit, Mittel zur Kofinanzierung der angedachten Maßnahmen etc. über Leader+. Das europäische Förderprogramm Leader+ verfügt über 60 Mio. DM für 2000-2006, d.h. ca. 500.000 DM pro Jahr pro Projekt, da in Niedersachsen ca. 15 Projekte gefördert werden sollen.

Landkreis Göttingen; in diesem Programm sind kleinere ländlich geprägte Gebiete Räumlicher Bezug von 20.000 bis 100.000 Einwohnern und einer maximalen Bevölkerungsdichte von 120 EW/m² als Projektträger vorgeschrieben.

Es hat sich bereits eine lokale Aktionsgruppe gebildet, der bis jetzt angehören: Akteure Amt für Agrarstruktur, Staatliches Amt für Wasserwirtschaft, Landkreis Göttingen, LEB, Landwirtschaftskammer, Landschaftspflegeverband, Regionalverband, Eu- ropabüro, Kreislandwirt. Die lokale Aktionsgruppe steht weiteren Akteuren offen und sollte noch erweitert werden.

Lokale Aktionsgruppe Projektpate(n)

Projektträger könnte der Landschaftspflegeverband e.V. sein, da in diesem bereits Potenzieller Projekt- seit fünf Jahren unterschiedlichste Akteure im Landkreis an einem “runden Tisch” betreiber zusammenarbeiten (siehe lokale Aktionsgruppe).

Leitprojekt 7.4 Chancenprofil für den ländlichen Raum im Bereich Solling / Oberweser

Im Rahmen dieses Leitprojektes sollen Chancen für den ländlichen Raum im Ausgangslage und zent- Rahmen der EU-Förderung genutzt und ausgebaut werden. Folgende Kommunen rales Anliegen  IfR 100 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

haben sich schon zum jetzigen Zeitpunkt zu einer Zusammenarbeit bereitgefun- den: Die Stadt Uslar, der Flecken Bodenfelde auf niedersächsischer Seite sowie die Gemeinden Oberweser und Wahlsburg in Hessen.

Kurzbeschreibung Im Rahmen der EU-Regionalförderung fällt die Arbeitsmarktregion Göttin- gen/Northeim im Zeitraum 2000-2006 unter das Förderziel „Ziel 2“. Flächende- ckend wird es für Niedersachsen zusätzlich eine Förderung aus der Gemein- schaftsinitiative LEADER+ geben. Hiermit wird die bisherige LEADER II Förderung fortgesetzt. Im Rahmen von LEADER+ sollen im Gegensatz zum vorherigen Ver- fahren Förderschwerpunkte gebildet werden. Um zu einem Förderschwerpunkt zu werden, müssen folgende Anforderungen erfüllt werden: - Mehrere Gemeinden müssen sich zu ländlichen Entwicklungsräumen zusam- menschließen (10.000 bis 100.000 Einwohner, die Einwohnerdichte darf maxi- mal 120 EW/m² betragen). - Es werden keine einzelnen Projekte gefördert. Voraussetzung für eine Förde- rung ist ein gemeinsames und integriertes Entwicklungskonzept für den Ent- wicklungsraum. Dieses Entwicklungskonzept muss in Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung mit den regionalen bzw. lokalen Akteuren erarbeitet und umgesetzt werden. - Die einzelnen Projektvorschläge müssen innovativ, d.h. in dem entsprechen- den Entwicklungsraum neu sein.

Vier Handlungsfelder werden von der EU-Kommission im besonderen Maße für dieses Programm favorisiert, d.h. alle Projekte bzw. die gesamte Programmpla- nung muss einen Bezug zu folgenden Gebieten aufweisen: - Einsatz neuen Know-hows und neuer Technologien zur Steigerung der Wett- bewerbsfähigkeit der Erzeugnisse und Dienstleistungen des Aktionsgebietes - Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum - Aufwertung der lokalen Erzeugnisse (einen einfacheren Marktzugang für Klein- betriebe schaffen) - Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potenzials

Die Chancengleichheit von Frauen und Jugendlichen soll hierbei besonders be- rücksichtigt werden. Mögliche Entwicklungsfelder für den beschriebenen Raum sind Tourismus und Naherholung, Wirtschaft, Landwirtschaft, Energie, Soziales und Versorgung

Zeitrahmen Im Herbst 2000 wird ein Konzept des Planungsbüros KORIS aus Hannover vorlie- gen. Schon während der Erarbeitungsphase dieses Konzeptes wird es zur Kon- stituierung von lokalen Akteursgruppen kommen, die nach Vorlage des Gutach- tens mit ihrer Arbeit beginnen sollen.

Finanzrahmen noch offen

Akteure Stadt Uslar, Flecken Bodenfelde, Gemeinden Oberweser und Wahl sburg

Projektpate Stadt Uslar

Leitprojekt 7.5 Schulung und Weiterbildung von Frauen im ländlichen Raum im Be- reich EDV mit Schwerpunkt Internet  IfR 101 REK Göttingen / Northeim

Die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim ist gekennzeichnet durch eine weit Ausgangslage und zent- über dem Bundesdurchschnitt liegende Arbeitslosigkeit. Auch der Anteil der Frau- rales Anliegen en an den Arbeitslosen liegt mit 46 % leicht über dem Bundesdurchschnitt. Dabei lässt sich ein deutliches Stadt–Land–Gefälle beobachten: Die ländlichen Stand- orte wie Dassel, Uslar und Kalefeld haben deutlich überdurchschnittliche Anteile an arbeitslosen Frauen. Ähnlich stellt sich die Entwicklung im Bereich der Er- werbsbeteiligung von Frauen in der Region dar; auch hier zeigt sich eine unter- durchschnittliche Beteiligung von Frauen in den abgelegenen ländlichen Gebieten. Die Gründe hierfür liegen darin, dass - in kleineren Orten Arbeitsplätze überwiegend im Bereich des Handwerks an- geboten werden und dort die geschlechtsspezifische Teilung des Arbeitsmark- tes bisher kaum durchbrochen wurde, - in diesem Bereich wenig Teilzeitarbeitsplätze angeboten werden, - auf Grund der schlechten Anbindung durch ÖPNV Frauen nicht mobil genug sind, um andere Orte zur Arbeitsaufnahme oder zum Besuch von Weiterbil- dungsmaßnahmen zu erreichen sowie - Kinderbetreuungsangebote nur für Kinder im Alter von drei bis sechs und fast ausschließlich in Halbtagsform vorhanden sind.

Vor dem Hintergrund dieser Situation kommt im Hinblick auf die Eingliederung von Frauen in das Erwerbsleben den Angeboten besondere Bedeutung zu, die mobil sind und die für Frauen leicht zugänglich sind.

Das Projekt zielt in erster Linie auf die berufliche Weiterqualifizierung im Bereich der EDV in ländlichen Gebieten Es kann bei Bedarf aber auch als niedrigschwelli- ges Angebot den Einstieg in die EDV bzw. die Internetnutzung vermitteln. Ziel- gruppe sind Frauen, da hier im besonderen Maße ein Ausbildungsdefizit und auch eine größere Hemmschwelle besteht. Während in Städten ein gewisses Angebot an Weiterbildungsmaßnahmen existiert und es auch Frauen mit Kindern leichter möglich ist, an entsprechenden Veranstaltungen teilzunehmen, sind Frauen an dezentralen und verkehrstechnisch ungünstig gelegenen Standorten nicht nur bei der Weiterqualifikation, sondern auch bei der Arbeitssuche stark eingeschränkt. Neben der Weiterbildung liegt ein besonderes Augenmerk auf der Berufsaus- übung an dezentralen Standorten.

Folgende Schlüsselqualifikationen sollen den Frauen im Rahmen des Leitprojek- Kurzbeschreibung tes vermittelt werden: - Grundkenntnisse EDV - Grundkenntnisse der Bürokommunikation - Umgang mit Internetdiensten - Nutzung des WWW als Infoquelle / Recherchetechniken - HTML-Kenntnisse / Erstellen von Webpräsentationen

Hierdurch dient das Leitprojekt zur Verbesserung der Chancen auf dem Arbeits- markt, indem neue Beschäftigungsfelder entdeckt werden können (z.B. Telearbeit, Direktvermarktung), die Qualifizierung mittels Internet im Rahmen einer selbstän- digen Weiterbildung verbessert wird und die Arbeitssuche im Internet möglich ist. Darüber hinaus eröffnet das Internet Beratungsmöglichkeiten zum beruflichen Wiedereinstieg und die Stärkung selbstständigen Handelns.  IfR 102 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Es ist geplant, die zu vermittelnden Kenntnisse in Form von Modulen zu organisie- ren. Je nach von den Kooperationspartnerinnen vor Ort formulierten Bedarf kön- nen unterschiedliche Module abgefragt bzw. angeboten werden. Die Module wer- den aufeinander aufbauen. Die Technische Realisierung erfolgt durch - Einsatz eines „Webmobils“: Ausrüstung eines Transporters / Kombis mit ca. vier PC-Arbeitsplätzen, der die Dörfer anfährt. Die Arbeitsplätze werden vor Ort in geeigneten Räumen aufgebaut, in denen Schulungen durchgeführt werden können. - Kooperation mit schulischen oder kirchlichen Einrichtungen

Zielgruppen dieser Maßnahmen sind v.a. Frauen mit Kindern, Berufs- Wiedereinsteigerinnen und Frauen in landwirtschaftlichen Betrieben. Als beglei- tende Maßnahme ist die Einrichtung eines „virtuellen Forums“ für Frauen vorge- sehen, um

- Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und die Vernetzung der Teilnehmerinnen zu fördern - Hilfestellung zur gezielten Arbeitssuche zu geben - Ressourcen einschlägigen Wissens bereitzustellen und neu zu erarbeiten

Zeitrahmen zwei Jahre

Finanzrahmen 1 BAT IIa -Stelle für Konzeptionierung und Projektleitung DM 100.000,- 1 Hilfskraftstelle (83 Std.) für Bedarfsermittlung und Evaluierung DM 60.000,- 1 Hilfskraftstelle (83 Std.) für technische Betreuung DM 60.000,- Personalmittel zusammen: DM 220.000,-

Honorarmittel für die Durchführung der Schulungen (20 Std. pro 104.000,- Woche) 1 Transporter 60.000,- 4 PC-Arbeitsplätze mit Modem, Software etc. 12.000,- Büromittel 5.000,- Sachmittel zusammen: DM 181.000,- Kosten insgesamt DM 401.000,-

Räumlicher Bezug Der Projektvorschlag zielt in erster Linie auf die Stärkung der Region, das Projekt soll aber dezentral durchgeführt werden. Es eignet sich v.a. für Dörfer, - die verkehrlich schlecht angebunden sind, - in denen der Anteil der Frauenarbeitslosigkeit überdurchschnittlich hoch ist und - in denen vor Ort Kooperationspartnerinnen vorhanden sind.

Akteure - Landfrauen - Träger der ländlichen Erwachsenenbildung - evtl. Sponsoren für Internetarbeitsplätze zu Hause - Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur, Bielefeld (Diese hat 1998 und 1999 das Projekt "Webmobile für Nordrhein-Westfalen" durch- geführt. Das Projekt war im Bereich der außerschulischen Jugend- und Bil- dungsarbeit angesiedelt. Die Kontaktaufnahme zur Gesellschaft für Medienpä- dagogik ist inzwischen erfolgt.) - Universität Göttingen:  IfR 103 REK Göttingen / Northeim

- Für die begleitende Evaluation und eine exemplarische Bedarfsermittlung "Neue Medien": PD Dr. Elisabeth Klaus, Institut für Publizistik und Kom- munikationswissenschaft der Universität Göttingen - Für fachliche Beratung, EDV-technische Betreuung sowie die Einrichtung und Betreuung eines virtuellen Forums: Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen (GWDG)

- Deutsche Angestellten-Akademie im Bildungswerk der DAG e.V. Projektpate(n) - Beratungsstelle Frau und Beruf, Northeim - Werk-statt-Schule, Northeim

2.8 Handlungsfeld „Kultur- und Tourismusentwicklung“

Der Tourismus- und Erholungssektor ist als bedeutsame Komponente der regio- nalen Entwicklung anzusehen, vornehmlich auch in den ländlich strukturierten Räumen der Arbeitsmarktregion. Die anzustrebenden Maßnahmen der Kultur- und Tourismusförderung sollten sowohl auf auswärtige Gäste als auch auf einheimi- sche Erholungssuchende (Lebensqualität, weiche Standortfaktoren) ausgerichtet sein.

Insgesamt ist insbesondere der Abbau des Konkurrenzdenkens zwischen den Landschaftsraum- und Akteuren von großer Bedeutung: Es soll eine Neuorientierung weg von einem auf produktbezogener Koope- rationsansatz Gebietskörperschaften bezogenen Ansatz hin zu einem auf Landschaftsräume und Produkte bezogenen Ansatz erfolgen. Da die Arbeitsmarktregion für den Tou- ristikbereich keine eigenständige Identität aufweist und struktur- und landschafts- raumbedingt z.T. enge Verflechtungen mit benachbarten Gebieten in Südnieder- sachsen und auch in den angrenzenden Bundesländern bestehen, die noch aus- baufähig sind, ist eine Zusammenarbeit mit Partnern über die engere Region hin- aus sinnvoll und notwendig. Die Kooperationen sollten jeweils auf die spezifischen Zielsetzungen ausgerichtet sein. Wichtige Ziele sind hierbei: - Verbesserung der Information, Kommunikation und Kooperation bei Planung und Realisierung von Angeboten und deren Vermarktung unter Einbeziehung bestehender Strukturen. - Ausschöpfung von Synergieeffekten, stärkere Bündelung der Kräfte und ge- meinsame Nutzung von Finanz- und Sachressourcen. - Intensivierung eines gezielten Innenmarketings zur Verstärkung der Zusam- menarbeit und Berücksichtigung aktueller und künftiger Markterfordernisse so- wie zur Notwendigkeit entsprechender Qualifizierung. - Sicherung der qualitativen Aus- und Fortbildung und ihre Ausweitung und Ver- besserung durch geeignete Maßnahmen; dies soll auch die Aus- und Weiter- bildung neben- und ehrenamtlichen Personals umfassen. Vermittlung von In- formation über diese Möglichkeiten. - Bedarfsorientierte Fähigkeiten und Kenntnisse und gleichermaßen Offenheit, Dienstleistungsbereitschaft und Gastfreundschaft sollen kennzeichnend für die Region werden (Markenzeichen).

Angestrebt wird die Weiterentwicklung eines umwelt- und sozialverträglichen Tou- Weiterentwicklung eines rismus. umwelt- und sozialver- träglichen Tourismus  IfR 104 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

- Ein wesentliches Ziel stellt die Verzahnung von Tourismus, Land- und Forst- wirtschaft, Naturschutz, Denkmalpflege sowie Kulturarbeit zum gegenseitigen Nutzen dar. - Die vorhandenen Erholungs- und Tourismusangebote sollen durch eine Ver- marktung von zielgruppenspezifischen Kombinationsmöglichkeiten besser ausgelastet werden. Hierbei sollen sowohl Angebote verknüpft werden, die sich vorwiegend auf ein Thema beziehen, als auch Angebote vernetzt werden, die mehrere Aspekte – etwa Natur, Geschichte, Kultur – umfassen. - Neue zukunftsfähige Angebote, welche die charakteristischen Merkmale der Region erlebbar machen, sind als Ergänzung in Kooperation zu entwickeln. - Als bedeutsame Komponente ist die Verwendung regionaltypischer Produkte in der Gastronomie und die Direktvermarktung solcher Produkte zu fördern. Die Vermarktung regionaler Produkte sollte durch die Behörden stärker unterstützt werden; so durch eine Vereinheitlichung der Zulassungsverfahren für Direkt- vermarkter mit einer Angleichung der Gebühren. Dies würde eine Stärkung der regionalen Vermarktung bewirken und dadurch auch die regionale Identität för- dern. - Die Ergebnisse des 1998/99 durchgeführten “Offenen Forums Tourismus” für das Weserbergland sollten in diese Überlegungen miteinbezogen werden. Die umfassende Stärken-Schwächen-Analyse sowie die Positionierung des We- serberglandes als “Entdeckerland” könnten gute Ansätze für die Erarbeitung eines eigenständigen Profils der Region bieten.

Nachhaltige Pflege und Die nachhaltige Pflege und Entwicklung der gewachsenen Kulturlandschaft in ihrer Entwicklung der gewach- unterschiedlichen Ausprägung ist, in Abstimmung mit Naturschutz, Land- und senen Kulturlandschaft Forstwirtschaft und Denkmalpflege, eine wesentliche Grundlage für die Entwick- lung eines umwelt- und sozialverträglichen Tourismus. Dabei ist die touristische Belastbarkeit der Landschaftsräume zu beachten. Bestehende punktuelle Belas- tungen sind durch geeignete Maßnahmen abzubauen z. B durch Entflechtung zwischen Erholungs- und Naturschutzfunktion, gezielte Lenkung der Besucher. Wo erforderlich ist eine aktive Landschaftsgestaltung (z.B. Erhöhung des Struktur- reichtums der Landschaft durch Anlage von Hecken) zu betreiben. Die in der Re- gion für die Erholung geeigneten Flächen sollen räumlich vernetzt werden, dies gilt vordringlich für den Bereich der Städte mit ihrem Umland.

Die Landschaft bzw. die Natur hat darüber hinaus aber auch einen eigenständigen Wert, auf Grund dessen sie zu schützen, zu erhalten und zu pflegen ist.

Leitprojekt 8.1 Verbesserung der Information, Kommunikation und Kooperation auf dem Tourismus- und Erholungssektor durch Vernetzung im privaten und öffentlichen Bereich.

Ausgangslage und zent- Eine verbesserte Kooperation soll auf dem Gebiet Tourismus und Erholung zur rales Anliegen Stärkung der Handlungsmöglichkeiten der regionalen Akteure, besseren Ver- marktungsmöglichkeiten und ökonomischen Ergebnissen beitragen.

Kurzbeschreibung Im Rahmen dieses Leitprojektes soll ein Workshop als zielführende Arbeitsplatt- form für konkrete praxisbezogene Themen in der Region eingerichtet werden.  IfR 105 REK Göttingen / Northeim

Dieser Workshop als ständiger Arbeitskreis soll aus ausgewählten Teilnehmern der Arbeitsmarktregion (z.B. Fremdenverkehrsverbände und –vereine) bestehen und u.a. folgende Aufgabenfelder haben: - Erarbeitung eines Naherholungs- und Fremdenverkehrskonzeptes für die Re- gion mit der Zielsetzung, durch geeignete Verknüpfung regionalspezifischer Aspekte von Landschaft, Geschichte und Kultur die Attraktivität für Tourismus und Erholung zu erhöhen, - Vernetzung für den Bereich Information und Marketing, Schaffung einer Ver- netzung durch ein nachfrageorientiertes Informationssystem einschließlich att- raktiver Darstellung nach außen. Dabei sollen bestehende Systeme auf ihre Eignung und Ausbaufähigkeit geprüft werden (v.a. auch in Bezug auf Internet). - Als kleines kurzfristiges Vorhaben ist z.B. die Erstellung einer Ausgabe “Reg- Jo-Journal Urlaub“ mit zielführender Verbreitung geplant.

Der Workshop ist auf Dauer angelegt; einzelne Aufgabenfelder lassen sich jedoch Zeitrahmen kurz- bis mittelfristig realisieren. noch offen, abhängig von den einzelnen z.T. noch zu definierenden Aufgabenfel- Finanzrahmen dern.

Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim; sofern – spezifisch auf die jeweiligen Auf- Räumlicher Bezug gabenfelder bezogen - sinnvoll, ist eine Ausweitung auf benachbarte Räume ge- boten.

In erster Linie Touristikverbände und –vereine, DEHOGA (als Vertreter der Akteure Hauptleistungsträger im touristischen Bereich)

Landkreis Göttingen Projektpate(n)

Von KOMPAK 6 entwickelt. Erläuterungen der Len- - Das Projekt setzt bei einem wichtigen Entwicklungspotenzial der Region an. kungsgruppe - Es sind eher kurzfristige, einmalige Maßnahmen (RegJo-Journal) und langfris- tige, dauerhafte Aufgaben gemischt. - Das grundlegende Ziel sollte zunächst das “Design” und die Etablierung eines (dauerhaft lebensfähigen) Netzwerkes sein, auf dieser Basis können dann Ein- zelprojekte entwickelt werden.

Leitprojekt 8.2 Vernetzung der touristischen Landschaftserschließung

Dieses Leitprojekt soll dazu beitragen, das bedeutsame touristische Potenzial der Ausgangslage und zent- vielfältigen Kulturlandschaft mit prägenden Merkmalen von Wald und Wasser, den rales Anliegen charakteristischen Landnutzungsformen, Fachwerkstädten und –dörfern sowie Bau- und archäologischen Denkmalen für Urlaubsgäste und einheimische Er- holungssuchende besser umwelt- und sozialverträglich zu nutzen und zielgrup- penspezifisch erlebbar zu machen.

Durch Zusammenarbeit der regionalen Akteure soll eine Verknüpfung vorhande- Kurzbeschreibung ner, jedoch oft relativ isoliert voneinander bestehender Angebote und deren be- darfsorientierte Ergänzung für unterschiedliche, als zukunftsträchtig anzusehende Erholungsformen wie Rad- und Fußwandern, erreicht werden. Erarbeitete regional  IfR 106 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

ausgerichtete Konzepte, wie zum Radwandern für die Landkreise Göttingen und Northeim, sollen bei der Realisierung herangezogen werden. Der Bereich „Natur erleben“ mittels umweltpädagogischer Angebote erfreut sich bereits einer großen Nachfrage und ist als viel versprechendes, zukunftsfähiges Betätigungsfeld des Tourismus anzusehen. Hierdurch wird eine Attraktivitätssteigerung auf dem Tou- rismus- und Erholungssektor erreicht, der eine längere Verweildauer auswärtiger Gäste erwarten lässt – vor allem wenn auch die Vermarktung gemeinsam betrie- ben wird. Folgende Einzelprojekte sollen Priorität haben: - Projekt „Fahrradtourismus“: Erstellung eines marktgerechten Radwanderwege- netzes für die gesamte Region mit einheitlicher Beschilderung sowie ergän- zender Infrastruktur und zielgruppenorientierter Vermarktung u.a. für themen- bezogene Routen. Hierzu sollen integrierte Leistungsangebote in Zusammen- arbeit mit dem Beherbergungs- und Gaststättengewerbe erarbeitet werden. - Der Landkreis Northeim lässt derzeit durch einen externen Berater prüfen, inwieweit die Umsetzung der vorliegenden Planungen für ein kreisweites Rad- wegenetz im Rahmen von Ziel 2 durch die EU gefördert werden kann. - Projekt „Wandertourismus“ (Fußwandern) mit gleichartiger Zielrichtung wie das Projekt „Fahrradtourismus“. - Projekt “Historische Fachwerkstraße” (näheres hierzu siehe unten).

Zeitrahmen Das Leitprojekt ist auf Dauer angelegt. Das gilt auch für die Einzelprojekte, die sich daraus ableiten lassen.

Finanzrahmen noch offen

Räumlicher Bezug Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim; die Ausweitung auf benachbarte Räume ist erforderlich – jeweils spezifisch auf die Thematik und Zielgruppen ausgerichte t.

Akteure Je nach Einzelprojekt: Landkreise, Städte und Gemeinden, Touristikverbände und –vereine, Landschaftsverband, Beherbergungs- und Gaststättengewerbe, Forst- stellen, Landwirtschaftskammer, Denkmalpflege, Einrichtungen zur Umweltbil- dung, Heimatvereine.

Projektpate(n) Jeweils für Einzelprojekte zu finden; für Einzelprojekt „Fahrradtourismus“ noch offen, für Einzelprojekt „Wandertourismus“: Naturpark Solling-Vogler.

Potenzieller Projekt- Abhängig vom jeweiligen Einzelprojekt; in erster Linie die Touristikverbände und betreiber -vereine und die in die Produktgestaltung integrierbaren touristischen Leistungs- träger.

Näheres zum Einzelprojekt “Regionale Fachwerkstraße”:

Ausgangslage und zent- Gemeinsame Angebotsentwicklung und Vermarktung des Themas “Fachwerk”, rales Anliegen das ein bedeutsames Potenzial für die Entwicklung im Bereich Tourismus und Erholung in der Arbeitsmarktregion darstellt und durch dieses Projekt besser ge- nutzt werden soll.

Kurzbeschreibung Das Erscheinungsbild der Städte und Dörfer in der Arbeitsmarktregion wird maß- geblich durch die vorherrschende Fachwerksubstanz geprägt. Das Interesse, die- se historische Bausubstanz auch touristisch zu vermarkten, wird durch die Mit- gliedschaft von Städten, wie z.B. Hann. Münden, Einbeck und Duderstadt, in der  IfR 107 REK Göttingen / Northeim

Arbeitsgemeinschaft “Deutsche Fachwerkstraße” (DFS) sehr deutlich. Auf Grund der unterschiedlichen Entwicklungsphasen haben sich bei der Deutschen Fach- werkstraße mittlerweile bundesweit acht Regionalstrecken gebildet, von denen allein vier in den südniedersächsischen Raum führen oder diesen unmittelbar berühren. Eine direkte Zusammenarbeit der Städte auf regionaler Ebene findet bisher jedoch nicht statt. Unabhängig von diesen gewachsenen Strukturen wäre es daher wünschenswert, wenn das Thema „Fachwerk“ nicht wie bisher neben- einander, sondern durch Bündelung der Kräfte vor Ort zu einem besonderen An- gebotssegment in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim weiterentwickelt würde.

Um das Produkt “Fachwerk” erfolgreich auf den touristischen Märkten zu platzie- Zeitrahmen ren, ist eine dauerhafte Zusammenarbeit erforderlich.

Je nach Anspruch und Zielsetzung ist der Finanzrahmen nach Aufstellung eines Finanzrahmen verbindlichen Aktionskataloges zu ermitteln.

Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim; die Ausweitung auf benachbarte Räume, Räumlicher Bezug in denen Abschnitte der für die Arbeitsmarktregion relevanten Regionalstrecken “Deutsche Fachwerkstraße” verlaufen, ist notwendig.

Als Akteure kommen vorerst die Städte in Betracht, die bereits Mitglied in der Ar- Akteure beitsgemeinschaft “Deutsche Fachwerkstraße” sind, wobei eine Ergänzung mit Orten, die über besonders erwähnenswerte Fachwerkgebäude verfügen, möglich sein sollte. noch offen Projektpate

Dies sollten in erster Linie die Touristinformationen der jeweiligen Orte und die in Potenzielle Projektbetrei- die Produktgestaltung integrierbaren touristischen Leistungsträger sein. ber

Näheres zum Einzelprojekt “ErlebnisWald” bei Uslar/Schönhagen:

Die Ergebnisse von 30 Jahren Waldschadensforschung sollen einem breiten Ausgangslage und zent- Publikum dargestellt und im wahrsten Sinne des Wortes „begreifbar“ gemacht rales Anliegen werden. Die Ergebnisse der Waldschadensforschung im Solling sind den meisten Menschen nur sehr abstrakt unter den Sammelbegriffen “Saurer Regen” und “Waldsterben” bekannt. Sie bekommen dadurch eine bedrohliche, aber eben auch wenig beeinflussbare Dimension. Der ErlebnisWald zeigt die gesamte Bandbreite der Forschung und deren Ergebnisse, übersetzt diese in eine verständliche Spra- che und macht sie erleb- und spürbar. Außerdem werden Handlungsmöglichkeiten jedes Einzelnen und Zukunftsperspektiven des Waldes aufgezeigt. Neben der Umweltbildung und der Präsentation weltweit bedeutsamer Forschung dient das Projekt auch der Tourismusförderung.

Auf einem Wald- und Wiesengelände bei Schönhagen/Uslar werden anhand ver- Kurzbeschreibung schiedener Stationen die Bedeutung des Waldes, die Ergebnisse der Ökosys- temforschung und die Perspektiven von Wald und Umwelt dargestellt. Die Konzi- pierung der Stationen fordert den Besucher zum aktiven Handeln und Mitmachen auf.  IfR 108 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Zeitrahmen Der ErlebnisWald ist als dezentrales EXPO-Projekt anerkannt. Geplant ist aber eine Laufzeit über die EXPO hinaus.

Finanzrahmen Die Erstellungskosten belaufen sich auf ca. 6 Mio. DM, die laufende Unterhaltung voraussichtlich auf 500 000 DM pro Jahr. Diese Finanzierung ist noch nicht gesi- chert.

Räumlicher Bezug ErlebnisWald

Projektpate Stadt Uslar

Projektbetreiber Verein ErlebnisWald e.V.

Erläuterungen der Len- Von KOMPAK 6 entwickelt. kungsgruppe

Leitprojekt 8.3 Erhalt, Pflege und ggf. Wiederherstellung der historisch geprägten und besonders wertvollen Kulturlandschaft

Ausgangslage und zent- Eine dauerhafte Aufgabe in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim ist die rales Anliegen Entwicklung von Methoden und Nutzungsweisen für einen nachhaltigen Erhalt der Kulturlandschaft und deren Umsetzung. Dies ist nicht nur eine Maßnahme zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität in der Region, sondern stellt auch einen Attraktivitätsfaktor für den Tourismus dar. Folgende Themenbereiche sind in diesem Zusammenhang bedeutsam: - Biotopvernetzung - Nachhaltige Nutzung - Landschaftsbild - Wirtschaftlichkeit

Kurzbeschreibung Beispielhafte Projektbausteine hierzu sind die bereits angelaufenen Modellvorha- ben “Naturnahe Nieme im Naturpark Münden” und “Hutelandschaftspflege mit großen Weidetieren im Naturpark Solling-Vogler”:

Zeitrahmen Auf Dauer angelegt; einzelne Projektbausteine sind z.T. auch kurz- bis mittelfristig zu realisieren.

Finanzrahmen noch offen

Räumlicher Bezug Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim

Akteure Abhängig vom jeweiligen Einzelprojekt

Potenzieller Projekt- Abhängig vom jeweiligen Einzelprojekt betreiber

Naturnahe Niehme

Ausgangslage und zent- Das Projekt “Naturnahe Niehme” hat zum Ziel, einen typischen Mittelgebirgsbach rales Anliegen und seine potenziellen Auebereiche in einen naturnahen Zustand zurückzuverset-  IfR 109 REK Göttingen / Northeim zen. Dabei wird der gesamte Gewässerverlauf, von den Quellen bis zur Mündung, in die Renaturierung einbezogen. Als historisches Laichgewässer, aber auch als Habitat verschiedener, zum Teil stark gefährdeter Arten (Schwarzstorch, Wasser- amsel, Eisvogel, zweigestreifte Quelljungfer u.a.) sind die Niehme und ihre Auen als bedeutsam für eine ökologisch nachhaltige Vernetzung der lokalen Landschaft anzusehen.

Durch die Landschaftsnutzung und -kultivierung in früheren Zeiten kommen an Kurzbeschreibung und in der Niehme alle für Mittelgebirgsbäche typischen Störstellen und Eingriffe vor. Die Niehme ist daher als Pilotprojekt für Fließgewässerrenaturierungen in Mittelgebirgslandschaften anzusehen. Durch verschiedene Maßnahmen sollen - die Durchgängigkeit für die aquatische Fauna verbessert, - Nahrungsbiotope und Habitate für die natürliche Faune und Flora der Mittelge- birgs-Auelandschaft geschaffen, - Uferrandstreifen und Auewiesen neu entstehen bzw. ausgeweitet, - die natürliche Dynamik und Gewässerökologie wieder hergestellt sowie - Eutrophierungen und Sedimentierungen aus angrenzender Intensivlandwirt- schaft verhindert werden.

Um den Pilotprojektcharakter des Vorhabens gerecht zu werden, ist die Errichtung eines Informations-, Dokumentations-, und Schulungszentrums geplant. Mit dem Zentrum soll die wissenschaftliche Begleitung und Dokumentation gesichert sowie ein Renaturierungszentrum mit überregionaler Bedeutung etabliert werden.

Mindestens 6 Jahre Zeitrahmen

Der für die Umsetzung notwendige Finanzbedarf liegt bei ca. 13.4 Mio. DM. Darin Finanzrahmen sind die notwendigen Bau- und Pflanzmaßnahmen, die umfangreichen Flächen- ankäufe und der Aufbau und Betrieb des oben beschriebenen Zentrums enthalten.

Die Nieme ist ein Bachlauf an der nordwestlichen Grenze des Landkreises Göttin- Räumlicher Bezug gen im Oberweser-Bergland. Die Quellgebiete der Niemezuläufe befinden sich im Bramfeld sowie der landwirtschaftlich geprägten Dransfelder Hochebene. Das Landschaftsbild wird durch die Vielzahl der Fließgewässer sowie ausgedehnte Wälder auf den Bergrücken und intensive Landwirtschaft in den unteren Hang- sowie Tallagen geprägt.

Naturpark Münden e.V., NABU (IG-Artenschutz Dransfeld) Akteure

Europäische Union, Land Niedersachsen, Landkreis Göttingen. Weitere Paten Projektpaten müssen noch gesucht werden, hier wird insbesondere an Umweltorganisationen gedacht.

Naturpark Münden e.V. Potenzieller Projekt- betreiber

Hutelandschaft mit großen Weidetieren im Naturpark Solling-Vogler

Bedingt durch die fortschreitende Struktur- und Finanzkrise der Land- und Forst- Ausgangslage und zent- wirtschaft in der Region ist ein zunehmender Rückzug der Landwirtschaft zu beo- rales Anliegen bachten bzw. absehbar. Bisher wird versucht, der drohenden Verbrachung durch  IfR 110 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

die Förderung extensiver Formen der Landnutzung und durch Maßnahmen der klassischen Biotop- und Landschaftspflege entgegen zu wirken. Eine Reduktion der hierfür verfügbaren Haushaltsmittel bei gleichzeitiger Zunahme der entspre- chenden Flächen stellen die Landschaftspflege zunehmend vor erhebliche Prob- leme. Entsprechend besteht ein dringender Bedarf an alternativen Nutzungs- und Pflegekonzepten und an Erfahrungen mit ihrer praktischen Umsetzung.

Das Projekt zur Erhaltung und Pflege der Hutewaldreste im Naturpark Solling- Vogler dient der Entwicklung solcher alternativen Konzepte für den Erhalt der re- gionalen “Kulturlandschaft”. Ein weiteres Anliegen ist es, die Region als Standort angewandter, innovativer und praxisrelevanter Forschung im Bereich Naturschutz und Landschaftsökologie zu profilieren. Ein derartiges Vorhaben fördert gleichzei- tig die Attraktivität der Region für den sanften, landschaftsbezogenen Tourismus.

Kurzbeschreibung Geplant ist die Pflege- und Entwicklung von Hutelandschaften (Wälder, Weiden, Flussaue) mit großen Weidetieren (Heckrinder, Wisente) auf einer Fläche von 200 ha. Auswirkungen auf das Landschaftsbild und die Lebensgemeinschaften werden wissenschaftlich untersucht und dokumentiert. Das Projekt wird für Besucher und Anwohner zugänglich gemacht und durch eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit begleitet.

Zeitrahmen Zunächst soll das Projekt fünf Jahre laufen. Projektbeginn war 1999. Ein Erweite- rung ist schon geplant.

Finanzrahmen Der Finanzrahmen beläuft sich auf ca. 5 Mio. DM. Die Finanzierung ist durch Bun- des –und Eigenmittel der Akteure weitgehend abgedeckt.

Erläuterungen der Len- Vom KOMPAK 6 entwickelt. kungsgruppe

Leitprojekt 8.4 “Ökologisches Feriendorf” für die Zielgruppe Familien mit Kindern

Ausgangslage und zent- Der Grundgedanke dieses Projektes ist nicht die Errichtung einer großdimensio- rales Anliegen nierten Anlage mit der Charakteristik einer Kunstwelt wie etwa ein Centerpark. Vielmehr soll ein ökologisch ausgerichtetes Ferienprojekt mit spezieller Familien- ausrichtung angestrebt werden.

Kurzbeschreibung Gedacht ist an die folgende zwei Projekte: - Die Neuerrichtung eines Feriendorfes, welches den Bedürfnissen von Familien gerecht wird, dabei ökologische Belange beim Bau und Betrieb des Feriendor- fes in den Vordergrund stellt und typisch für die Region ist sowie - die Entwicklung eines Feriendorfes in einem bestehenden, ländlich geprägten Dorf, welches auf Grund des Strukturwandels durch eine negative Entwicklung gekennzeichnet ist. Hierbei soll durch eine Umnutzung leer stehender Gebäu- de auch dazu beigetragen werden, die charakteristische, historisch gewachse- ne Siedlungsform zu erhalten.

Zeitrahmen noch offen  IfR 111 REK Göttingen / Northeim noch offen Finanzrahmen

Standorte der Projekte in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim; eine positive Räumlicher Bezug Ausstrahlung auf die gesamte Arbeitsmarktregion ist zu erwarten. noch offen Akteure noch offen Projektpate(n) noch offen Potenzieller Projekt- betreiber Von KOMPAK 6 entwickelt Erläuterungen der Len- kungsgruppe Näheres zum Einzelprojekt “Neuerrichtung eines Feriendorfes”

Die Verweildauer der touristischen Besucher im Bereich des Leine- und Weser- Ausgangslage und zent- berglandes ist größtenteils sehr gering, obwohl ein umfangreiches touristisches rales Anliegen Angebot mit Rad-, Kanu-, Schifffahrten, Walderlebnisangeboten und Kulturpro- grammen besteht. Eine Ursache hierfür liegt in der Gäste- und Beherbergungssi- tuation. Es ist zwar inzwischen eine ausreichende Zahl von Hotelbetten für die Nachfrage dieser Übernachtungsart vorhanden, aber für die Zielgruppe der Fami- lien mit Kindern oder auch die Zielgruppe der Rad-, Kanu- und Jugendgruppen, existieren nicht genügend geeignete Unterkünfte. Die Strukturen im Beherber- gungsgewerbe sind darüber hinaus durch kleine Einheiten geprägt; somit ist die Unterbringung einer größeren Gästezahl in einem Objekt nicht möglich. Moderne Unterkunftsformen wie Ferienwohnungen oder Ferienappartements gibt es nur wenige.

Das ökologische Feriendorf soll im Hinblick auf die o.g. Zielgruppen errichtet wer- den und dadurch auch einen Beitrag zur Erhöhung der Übernachtungszahlen so- wie zur stärkeren Auslastung des Kultur-, Freizeit-, Gastronomie- und Einzelhan- delsangebotes in der Region leisten.

Das Feriendorf sollte den Bedürfnissen von Familien mit Kindern sowie den ande- Kurzbeschreibung ren o.g. Zielgruppen gerecht werden und typisch für die Region sein. Darüber hinaus sollen ökologische Belange bei Bau und Betrieb im Vordergrund stehen. Gedacht ist an eine. moderne landschaftsangepasste und energiesparende Bau- weise (z.B. Holzverwendung, Grasdach, Wärmerückgewinnung) in umwelt- und sozialverträglicher Größenordnung. Ein großer zentraler Kommunikationsbereich sollte für Gäste zur Verfügung stehen und den Erfahrungsaustausch sowie die Beschäftigung mit regionalen Themen ermöglichen. Für das Feriendorf ist ein Standort im Leine- und Weserbergland vorgesehen. Eine solche Lage in der Nähe zu den Flüssen Werra, Fulda und Weser sowie den dort verlaufenden Radfernwe- gen verspricht ein hohes Gästepotenzial (ca. 100 000 Radler jährlich auf dem Weserradweg, zuzüglich Kanuten, Fußwanderer, Familien mit Kindern und andere Gruppen). noch offen Zeitrahmen noch offen Finanzrahmen  IfR 112 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

Räumlicher Bezug Raum Leine- und Weserbergland; eine positive Ausstrahlung auf die übrige Ar- beitsmarktregion ist wahrscheinlich.

Akteure Private Investoren in Zusammenarbeit mit größeren Reiseveranstaltern, die dieses Feriendorf bundesweit über ihre Kataloge vermarkten.

Projektpate noch offen

Potenzielle Projektbetrei- Unternehmer, evtl. Reiseveranstalter als Partner ber

Leitprojekt 8.5 Transnationaler Austausch im Tourismus (sozial- und naturverträglich) zwischen Gebieten mit Strukturproblemen

Ausgangslage und zent- Durch wechselseitige Begleitung einzelner Schwerpunktprojekte im Tourismus rales Anliegen sollen transnational Synergieeffekte von den Verantwortlichen für neue Beschäfti- gungs- und Bildungsprogramme genutzt werden.

Kurzbeschreibung Regionale Traditionen, historische Überlieferungen, Brauchtümer, Naturschutz- belange und kulturlandschaftspflegerische Maßnahmen in Kombination mit inno- vativen Technologien sollen im Hinblick auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze für alle Altersgruppen (generationsübergreifend / lebenslanges Lernen) als Grundlage dienen. Im transnationalen Vergleich werden zunächst folgende Basisinformatio- nen verglichen: - Was ist an regionalen Einrichtungen vorhanden? Welchen Beitrag zum Natur- schutz und zur Landschaftspflege leisten sie bisher, bzw. können sie in Zukunft noch leisten? Wie sind diese Leistungen zu organisieren und zu finanzieren? - Welche Bedeutung haben diese Einrichtungen für die Regionalentwicklung und sanften Tourismus? - Welche Dienstleistungen im Hinblick auf eine touristische Erschließung der Region haben sich ergeben? - Welche Bedürfnisse und daraus resultierende Zielsetzungen können Ausbilder und andere Akteure ableiten, um qualifizierte Arbeitskräfte für neue bedarfsori- entierte Arbeitsplätze in Regionen mit Strukturproblemen auszubilden? - Welche Schwerpunkte ergeben sich generell im Hinblick auf berufliche Bil- dung/Weiterbildung und „Lebenslanges Lernen“? - Welche Strategien (politisch, regional und überregional) sind zu verfolgen, um eine gezielte Regionalentwicklung mit dezentraler Struktur und einen sanften Tourismus zu verwirklichen? - Welche Medien (z.B. Internet, Multimedia) lassen sich am sinnvollsten öffent- lichkeitswirksam einsetzen?

Zum Abschluss an diese erste Phase soll mit allen Projektpartnern überlegt wer- den, wie die gewonnenen Informationen zu Datenbanken medial aufbereitet wer- den müssen, um sie für Weiterbildungs- und Planungskonzepte nutzen zu können. Das beinhaltet auch, dass durch kontinuierlichen Dialog der vor Ort Verantwortli- chen eine bessere Akzeptanz der Tourismuskonzepte in der Bevölkerung erzielt wird. Austausch entsprechender Fachkräfte und gegenseitige Unterstützung bei Schwerpunktprojekten sind anzustreben.  IfR 113 REK Göttingen / Northeim

2000 - 2006 Zeitrahmen noch offen Finanzrahmen

- Partnerregion in Deutschland: Südniedersachsen Räumlicher Bezug - Partnerregion in Spanien: Cabo de Doñana - Partnerregion in Portugal: Alentejo - Partnerregion in Kroatien: Lika-Senj - weitere Partnerregionen sind wünschenswert

- in Deutschland: Naturpark Solling-Vogler und Regionalverband Süd- Akteure Niedersachsen - in Spanien: Centro Al Andalus, Huelva - in Portugal: Terras Dentro, Alcáçovas - in Kroatien: Naturparkverwaltung Velebit (mit Biosphärenreservat Velebit, Nati- onalpark Nordvelebit und Nationalpark „Paklenica“) und Amt für Raumplanung des Verwaltungsbezirkes Lika-Senj noch offen Projektpate

Institut für allgemeine und angewandte Ökologie e.V. Potenzieller Projekt- betreiber

Leitprojekt 8.6 Regionales Kulturmarketing Südniedersachsen

Die Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim hat als abwechslungsreiche Land- Ausgangslage und zent- schaft einen hohen Freizeitwert. Es gibt zahlreiche Kleinstädte mit historischem rales Anliegen Fachwerk und vielfältige Spuren der Geschichte (Burgen, Schlösser, Klöster). Eine überregionale Vermarktung der Kulturangebote der Arbeitsmarktregion hat bisher allerdings nicht stattgefunden. Kultur ist bislang lediglich als Zugabe in tou- ristischen Konzepten vorgesehen. Die Vielzahl der touristischen Aktivitäten bzw. die Tatsache, dass keine Abstimmung unter den Akteuren stattfindet, macht eine regionale Vermarktungsstrategie für Kultur bisher unmöglich. Im Rahmen dieses Leitprojektes soll dieser Mangel behoben werden.

Ziel des Leitprojektes ist zunächst die Durchführung gemeinsamer Marketing- Kurzbeschreibung Maßnahmen für ausgewählte Kulturangebote in Südniedersachsen, die in der zweiten Phase durch ein Call-Center und ein Kartenvorverkaufssystem ergänzt werden. In der dritten Phase wird diese Infrastruktur auch nicht-kulturellen Institu- tionen und Unternehmen zur Verfügung gestellt, um sich langfristig als kostende- ckend arbeitende Einrichtung etablieren zu können. Die Förderung aus EU-Mitteln wird angestrebt. Die Projektphasen sind im Einzelnen:

- Erste Phase: Im ersten Schritt soll zunächst innerhalb des Kultursektors der Versuch unternommen werden, die Vermarktung des Kulturangebots zu verbessern. Zu diesem Zweck sollen ausgewählte Veranstaltungen im Rahmen gemeinsamer Marketing-Maßnahmen und mittelfristig auch unter einem be- stimmten Thema oder Motto gebündelt werden, bei voller Eigenständigkeit der örtlichen Veranstalter und ihrer individuellen Programm- und Werbekonzepte. Als Bezugspunkte solcher Bündelungen bieten sich z. B. an:  IfR 114 Teil II: Leitbild und Handlungsvorschläge

- "Kultur an historischen Stätten" (Angebote in alten Rathäusern, Schlössern, Burgen, Klöstern) - Jazzlandschaft in Südniedersachsen (Programme der Jazz-Initiativen und Musikkneipen) - Rock- und Pop in der Provinz (Präsentation der sehr aktiven Band-Szene) - Die Musik der Kirchen (Programme der Kantoreien)

Die Projektleitung läge in dieser Phase beim Landschaftsverband Südniedersach- sen

- Zweite Phase: Die Maßnahmen der ersten Phase sollen nun durch den Aufbau eines Call-Centers und eines Kartenvorverkaufssystem ergänzt werden. Tele- fonisch sollen umfassende Veranstaltungs- und Kulturinformationen (z. B. Aus- flugtipps) abfragbar und Karten zu bestellen sein; parallel dazu bzw. teilweise als technische Basis hierfür würde die Online-Buchungsmöglichkeit im Internet entwickelt. Beides hätte einen Fördercharakter, weil praktisch allen Kulturträ- gern in der Region aus eigener Kraft der Aufbau einer solchen Infrastruktur nicht möglich ist. Insbesondere beim Kartenvorverkauf sollte dabei eine Koop e- ration mit den ansässigen kommerziellen Agenturen (v. a. HNA-Kartenservice) gesucht werden, die bisher nur einen schmalen, wirtschaftlich interessanten Ausschnitt des regionalen Kulturlebens im Angebot haben.

Die Federführung könnte in dieser Phase nur dann beim Landschaftsverband liegen, wenn ausreichende Fördermittel zur Verfügung stehen. Eine Unterneh- mensgründung oder -beteiligung durch den Landschaftsverband käme nicht in Frage.

- Dritte Phase: Das Call-Center wäre auch für eine Vielzahl von Institutionen (z.B. Verkehrsverbund, Tourismus-Verbände) und kleinen bis mittleren Unter- nehmen nutzbar, die für sich genommen selten die "kritische Masse" zum Auf- bau eines eigenen Dienstes erreichen. Hier setzt die umfassendere Wirkung und Bedeutung dieses Vorhabens ein, indem es sich zu einem vielseitig ein- setzbaren Instrument der Wirtschafts- und Tourismusförderung in der Region entwickeln kann. Ab diesem Punkt sollte spätestens eine "Ausgründung" und Verselbständigung des Projekts erfolgen, da langfristig durch die Gebühren der die Leistungen einkaufenden Unternehmen ein kostendeckender Betrieb mög- lich erscheint. Man muss jedoch ebenso damit rechnen, dass diese Kostende- ckung für den Kern der nach wie vor eher "gemeinnützigen" Dienstleistungen - also Kultur-Auskunft, Ticketing für kleinere Veranstalter - auch auf Dauer nicht erreicht werden kann; hier wäre zu prüfen, ob sich für diese Dienste Auftragge- ber finden, die ein Interesse an diesem Leistungsangebot haben.

Zeitrahmen 2001 bis 2006

Finanzrahmen Erste Projektphase 2001-2002:

Ausgaben: Konzeption, Koordinierung der Veran- stalter, Betreuung der Druckaufträge DM 15.000,- Druck und Verteilung Plakate (2 Plakat- DM 10.000,-  IfR 115 REK Göttingen / Northeim aktionen) Druck und Verteilung Programmbro- DM 25.000,- schüre (2 Ausgaben) Programmierung und Betreuung Inter- DM 10.000,- netauftritt insgesamt: DM 60.000,-

Finanzierung: Sponsoring und Anzeigeneinnahmen DM 10.000,- Landschaftsverband DM 30.000,- Land/EU DM 20.000,- insgesamt: DM 60.000,-

Die Kosten in den folgenden Jahren werden deutlich über dem Ansatz für die erste Projektphase liegen, aber stark abhängig vom Gesamtzuschnitt des Projekts sein und welche Eigenfinanzierung aus der Region eingebracht werden kann:

- Zweite Projektphase 2003-2004: ca. DM 845.000,- - Dritte Projektphase 2005-2006: ca. DM 800.000,-

Finanzmittel werden v.a. aus EU- und Landesförderungen erwartet, in der dritten Projektphase gewinnen die Einnahmen aus dem wirtschaftlichen Betrieb des Call- Centers zunehmend an Bedeutung.  IfR 116 Anhang

DATENANHANG

Datenquellen: Statistisches Bundesamt Niedersächsisches Landesamt für Statistik Bundesanstalt für Arbeit Regionaldatenbanken des NIW Gewerbeflächenerhebung des NIW Eigene Berechnungen und Schätzungen  IfR 117 REK Göttingen / Northeim

Übersicht 1.1-1: Bevölkerung, Beschäftigte am Arbeits- und Wohnort sowie Pendlerver- flechtungen der Städte und Gemeinden in der Arbeitsmarktregion Göt- tingen/Northeim ______Bevöl- Beschäftigte Sozialvers.pfl. Beschäftigte am Wohnort am 30.6.1998 ______kerungs- am stand Arbeitsort insg. Einpendler Auspendler Pendlerbilanz am am abs. abs. abs. 1.1.99 30.6.98 in % d. in % d. in % d. abs. abs. SVB(A) SVB(W) SVB(W) ______

AMR Göttingen/Northeim 421.087 130.123 126.936 3.187 2,5

152 Göttingen 266.320 87.569 78.855 22.453 25,6 13.739 17,4 8.714 11,1

LK Göttingen oh.Göttingen,St. 140.733 28.763 44.694 -15.931 -35,6 152001 Adelebsen,Flecken 7.191 1.017 2.541 501 49,3 2.025 79,7 -1.524 -60,0 152004 Bovenden,Flecken 13.234 2.112 4.442 1.439 68,1 3.769 84,8 -2.330 -52,5 152007 Duderstadt,Stadt 23.285 6.754 7.151 2.978 44,1 3.375 47,2 -397 -5,6 152009 Friedland 9.347 967 2.409 585 60,5 2.027 84,1 -1.442 -59,9 152011 Gleichen 9.162 850 2.936 541 63,6 2.627 89,5 -2.086 -71,0 152012 Göttingen,Stadt 125.984 58.806 34.161 31.453 53,5 6.808 19,9 24.645 72,1 152016 Münden,Stadt 25.837 8.237 7.831 3.057 37,1 2.651 33,9 406 5,2 152021 Rosdorf 11.461 2.536 3.938 1.867 73,6 3.269 83,0 -1.402 -35,6 152026 Staufenberg 8.739 1.228 2.827 829 67,5 2.428 85,9 -1.599 -56,6 152401 Dransfeld 9.660 1.687 3.422 1.163 68,9 2.898 84,7 -1.735 -50,7 152005 Bühren 549 28 204 24 85,7 200 98,0 -176 -86,3 152006 Dransfeld,Stadt 4.351 1.079 1.618 721 66,8 1.260 77,9 -539 -33,3 152013 Jühnde 1.069 34 364 22 64,7 352 96,7 -330 -90,7 152017 Niemetal 1.618 120 534 89 74,2 503 94,2 -414 -77,5 152023 Scheden 2.073 426 702 307 72,1 583 83,0 -276 -39,3 152402 Gieboldehausen 14.662 2.593 4.785 1.811 69,8 4.003 83,7 -2.192 -45,8 152002 Bilshausen 2.440 592 808 383 64,7 599 74,1 -216 -26,7 152003 Bodensee 750 137 237 107 78,1 207 87,3 -100 -42,2 152010 Gieboldehausen,Fl. 4.098 776 1.344 533 68,7 1.101 81,9 -568 -42,3 152014 Krebeck 1.169 61 408 38 62,3 385 94,4 -347 -85,0 152018 Obernfeld 1.001 96 341 78 81,3 323 94,7 -245 -71,8 152019 Rhumspringe 2.109 358 701 242 67,6 585 83,5 -343 -48,9 152020 Rollshausen 1.002 89 300 63 70,8 274 91,3 -211 -70,3 152022 Rüdershausen 997 235 318 162 68,9 245 77,0 -83 -26,1 152028 Wollbrandshausen 665 163 198 133 81,6 168 84,8 -35 -17,7 152029 Wollershausen 431 86 130 72 83,7 116 89,2 -44 -33,8 152403 Radolfshausen 7.758 782 2.412 580 74,2 2.210 91,6 -1.630 -67,6 152008 Ebergötzen 1.989 247 661 193 78,1 607 91,8 -414 -62,6 152015 Landolfshausen 1.259 51 356 36 70,6 341 95,8 -305 -85,7 152024 Seeburg 1.578 111 556 67 60,4 512 92,1 -445 -80,0 152025 Seulingen 1.400 256 446 192 75,0 382 85,7 -190 -42,6 152027 Waake 1.532 117 393 92 78,6 368 93,6 -276 -70,2

155 Northeim 152.111 42.554 48.081 8.470 19,9 13.997 29,1 -5.527 -11,5 155001 Bad Gandersheim,St. 11.374 3.854 3.349 1.940 50,3 1.435 42,8 505 15,1 155002 Bodenfelde,Flecken 3.820 482 1.063 243 50,4 824 77,5 -581 -54,7 155003 Dassel,Stadt 11.809 2.340 3.891 868 37,1 2.419 62,2 -1.551 -39,9 155004 Einbeck,Stadt 29.078 10.699 8.885 4.358 40,7 2.544 28,6 1.814 20,4 155005 Hardegsen,Stadt 8.593 1.278 2.755 709 55,5 2.186 79,3 -1.477 -53,6 155006 Kalefeld 7.512 1.317 2.599 588 44,6 1.870 72,0 -1.282 -49,3 155007 Katlenburg-Lindau 7.625 1.458 2.654 742 50,9 1.938 73,0 -1.196 -45,1 155008 Kreiensen 7.902 1.243 2.317 718 57,8 1.792 77,3 -1.074 -46,4 155009 Moringen,Stadt 7.474 2.521 2.425 1.630 64,7 1.534 63,3 96 4,0 155010 Nörten-Hardenberg,Fl. 8.581 1.559 3.017 1.021 65,5 2.479 82,2 -1.458 -48,3 155011 Northeim,Stadt 31.902 11.957 9.929 5.994 50,1 3.966 39,9 2.028 20,4 155012 Uslar,Stadt 16.441 3.846 5.197 1.038 27,0 2.389 46,0 -1.351 -26,0 155501 Solling  IfR 118 Anhang

Übersicht 1.2-1: Bevölkerung und Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Ge- meinden der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim

______Bevölkerungsstand 1999 Bevölkerungsentwicklung 1993 - 1999 ______abs. Fläche Einw. je km² insg. Natürliche Wanderungen am in km² abs. Bevölkerungsentw. 1.1. am 1.1. D=100 abs. abs. abs. in v.T. in v.T. in v.T. ______

AMR Göttingen/Northeim 421.087 2.383,9 177 77 1.388 0,6 -2.517 -1,0 3.905 1,6

152 Göttingen 266.320 1.117,2 238 104 1.966 1,2 384 0,2 1.582 1,0

LK Göttingen oh.Gött.,St. 140.733 1.000,2 141 61 4.281 5,1 -91 -0,1 4.372 5,2 152001 Adelebsen,Fl. 7.191 75,8 95 41 147 3,4 -23 -0,5 170 4,0 152004 Bovenden,Fl. 13.234 63,5 208 91 -171 -2,1 182 2,3 -353 -4,4 152007 Duderstadt,Stadt 23.285 95,6 244 106 55 0,4 -101 -0,7 156 1,1 152009 Friedland 9.347 75,7 124 54 2.280 44,4 86 1,7 2.194 42,7 152011 Gleichen 9.162 128,9 71 31 110 2,0 73 1,3 37 0,7 152012 Göttingen,Stadt 125.984 117,0 1.078 469 -2.315 -3,0 475 0,6 -2.790 -3,7 152016 Münden,Stadt 25.837 121,2 213 93 -424 -2,7 -549 -3,5 125 0,8 152021 Rosdorf 11.461 66,4 173 75 688 10,3 298 4,5 390 5,9 152026 Staufenberg 8.739 77,6 113 49 85 1,6 -142 -2,7 227 4,4 152401 Dransfeld 9.660 122,4 79 34 363 6,4 -19 -0,3 382 6,7 152005 Bühren 549 14,0 39 17 5 1,5 2 0,6 3 0,9 152006 Dransfeld,Stadt 4.351 28,8 151 66 183 7,2 6 0,2 177 7,0 152013 Jühnde 1.069 24,5 44 19 38 5,9 -5 -0,8 43 6,7 152017 Niemetal 1.618 28,5 57 25 134 14,7 4 0,4 130 14,3 152023 Scheden 2.073 26,7 78 34 3 0,2 -26 -2,1 29 2,3 152402 Gieboldehausen 14.662 104,7 140 61 747 8,7 -21 -0,2 768 8,9 152002 Bilshausen 2.440 8,5 287 125 23 1,6 -2 -0,1 25 1,7 152003 Bodensee 750 7,5 100 44 69 16,5 24 5,8 45 10,8 152010 Gieboldehausen,Fl. 4.098 19,9 206 90 520 22,2 26 1,1 494 21,1 152014 Krebeck 1.169 12,3 95 41 86 12,7 29 4,3 57 8,4 152018 Obernfeld 1.001 10,7 93 41 62 10,7 0 0,0 62 10,7 152019 Rhumspringe 2.109 9,4 225 98 77 6,2 -23 -1,9 100 8,1 152020 Rollshausen 1.002 11,78637-28-4,7-8-1,3-20-3,3 152022 Rüdershausen 997 9,4 106 46 -13 -2,2 -1 -0,2 -12 -2,0 152028 Wollbrandshausen 665 6,3 106 46 -46 -11,0 -64 -15,3 18 4,3 152029 Wollershausen 431 9,1 47 20 -3 -1,2 -2 -0,8 -1 -0,4 152403 Radolfshausen 7.758 68,3 114 49 401 8,9 125 2,8 276 6,1 152008 Ebergötzen 1.989 19,7 101 44 20 1,7-57-4,9776,6 152015 Landolfshausen 1.259 16,2 78 34 78 10,8 26 3,6 52 7,2 152024 Seeburg 1.578 13,4 117 51 162 18,0 34 3,8 128 14,2 152025 Seulingen 1.400 11,1 126 55 105 12,8 70 8,5 35 4,3 152027 Waake 1.532 7,9 194 84 36 4,0 52 5,7 -16 -1,8

155 Northeim 152.111 1.266,7 120 52 -578 -0,6 -2.901 -3,1 2.323 2,5 155001 Bad Gandersh.,St. 11.374 90,4 126 55 -91 -1,3 -484 -7,0 393 5,7 155002 Bodenfelde,Fl. 3.820 19,9 192 83 -169 -7,2 -99 -4,2 -70 -3,0 155003 Dassel,Stadt 11.809 113,0 105 45 43 0,6 -61 -0,9 104 1,5 155004 Einbeck,Stadt 29.078 165,8 175 76 -320 -1,8 -675 -3,8 355 2,0 155005 Hardegsen,Stadt 8.593 83,9 102 45 590 11,9 -138 -2,8 728 14,7 155006 Kalefeld 7.512 84,1 89 39 130 2,9 -68 -1,5 198 4,4 155007 Katlenburg-Lindau 7.625 71,5 107 46 74 1,6 -129 -2,8 203 4,5 155008 Kreiensen 7.902 65,3 121 53 -496 -9,9 -152 -3,0 -344 -6,9 155009 Moringen,Stadt 7.474 82,3 91 40 239 5,4 9 0,2 230 5,2 155010 Nörten-Hardenb.,Fl. 8.581 54,1 159 69 -82 -1,6 0 0,0 -82 -1,6 155011 Northeim,Stadt 31.902 145,5 219 95 -91 -0,5 -612 -3,2 521 2,7 155012 Uslar,Stadt 16.441 113,4 145 63 -405 -4,0 -492 -4,8 87 0,8 155501 Solling 177,5  IfR 119 REK Göttingen / Northeim

Übersicht 2.1-1: Wirtschaftsstruktur und Wirtschaftsentwicklung in den Städten und Gemeinden der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim

______Sozialvers.pfl. Beschäftigte am Arbeitsort am 30.6.1998 ______insg. Produzierendes Dienst- Entwicklung 1992 - 1998 Gewerbe leistungen insgesamt Prod.Gewerbe Dienstleist. abs. abs. Ant. abs. Ant. abs. in % abs. in % abs. in % in % in % (JD) (JD) (JD) ______

AMR Göttingen/Northeim 130.123 48.321 37,1 79.514 61,1 -7.419 -0,9 -8.946 -2,8 1.679 0,4

152 Göttingen 87.569 28.217 32,2 58.535 66,8 -4.012 -0,7 -5.090 -2,7 1.245 0,4

LK Göttingen oh.Gött.,St. 28.763 12.997 45,2 15.112 52,5 -347 -0,2 -1.308 -1,6 1.110 1,3 152001 Adelebsen,Fl. 1.017 433 42,6 540 53,1 -67 -1,1 -120 -4,0 48 1,6 152004 Bovenden,Fl. 2.112 846 40,1 1.253 59,3 -429 -3,0 -282 -4,7 -130 -1,6 152007 Duderstadt,Stadt 6.754 3.211 47,5 3.486 51,6 -103 -0,3 -407 -2,0 304 1,5 152009 Friedland 967 337 34,9 601 62,2 -142 -2,3 -97 -4,1 -41 -1,1 152011 Gleichen 850 344 40,5 . . 152012 Göttingen,Stadt 58.806 15.220 25,9 43.423 73,8 -3.665 -1,0 -3.782 -3,6 135 0,1 152016 Münden,Stadt 8.237 3.764 45,7 4.239 51,5 -262 -0,5 -373 -1,6 143 0,6 152021 Rosdorf 2.536 863 34,0 1.548 61,0 247 1,7 109 2,3 187 2,2 152026 Staufenberg 1.228 277 22,6 . . 165 2,4 -86 -4,4 . . 152401 Dransfeld 1.687 1.032 61,2 623 36,9 143 1,5 36 0,6 114 3,4 152005 Bühren 28 . . . . 6 4,1 . . . . 152006 Dransfeld,Stadt 1.079 520 48,2 . . 131 2,2 -8 -0,3 . . 152013 Jühnde 34 . . . . 5 2,7 . . . . 152017 Niemetal 120 94 78,3 . . 47 8,6 40 9,7 . . 152023 Scheden 426 382 89,7 36 8,5 -46 -1,7 -1 0,0 . . 152402 Gieboldehausen 2.593 1.562 60,2 1.010 39,0 -100 -0,6 -147 -1,5 54 0,9 152002 Bilshausen 592 474 80,1 . . 68 2,1 65 2,5 . . 152003 Bodensee 137 . . . . -12 -1,4 . . . . 152010 Gieboldehausen,Fl 776 342 44,1 . . -152 -2,9 -199 -7,4 . . 152014 Krebeck 61 48 . . . . . -5 -1,6 . . 152018 Obernfeld 96 70 72,9 . . 28 5,9 15 4,1 . . 152019 Rhumspringe 358 205 57,3 . . 27 1,3 36 3,3 . . 152020 Rollshausen 89 . . . . -16 -2,7 . . . . 152022 Rüdershausen 235 . . . . -58 -3,6 . . . . 152028 Wollbrandshausen 163 76 46,6 . . 8 0,8 22 5,9 . . 152029 Wollershausen 86 . 0,0 . 0,0 ...... 152403 Radolfshausen 782 328 41,9 393 50,3 50 1,1 -54 -2,5 . . 152008 Ebergötzen 247 48 19,4 . . -23 -1,5 -28 -7,4 . . 152015 Landolfshausen 51 27 52,9 . . -38 -8,9 -50 -16,0 . . 152024 Seeburg 111 66 59,5 . . 26 4,5 24 7,8 . . 152025 Seulingen 256 163 63,7 . . 31 2,2 -4 -0,4 . . 152027 Waake 117 24 20,5 . . 54 10,9 4 3,1 . .

155 Northeim 42.554 20.104 47,2 20.979 49,3 -3.407 -1,3 -3.856 -2,9 434 0,3 155001 Bad Gandersh.,St. 3.854 1.614 41,9 2.194 56,9 -170 -0,7 -26 -0,3 -119 -0,9 155002 Bodenfelde,Fl. 482 226 46,9 . . -30 -1,0 -19 -1,3 . . 155003 Dassel,Stadt 2.340 1.462 62,5 766 32,7 -636 -3,9 -586 -5,5 -5 -0,1 155004 Einbeck,Stadt 10.699 5.072 47,4 4.644 43,4 -1.175 -1,7 -1.518 -4,3 204 0,8 155005 Hardegsen,Stadt 1.278 399 31,2 861 67,4 79 1,1 -105 -3,8 . . 155006 Kalefeld 1.317 903 68,6 375 28,5 -9 -0,1 -23 -0,4 22 1,0 155007 Katlenburg-Lindau 1.458 651 44,7 . . -36 -0,4 -108 -2,5 . . 155008 Kreiensen 1.243 629 50,6 579 46,6 -341 -4,0 -241 -5,3 -105 -2,7 155009 Moringen,Stadt 2.521 1.604 63,6 877 34,8 358 2,6 212 2,4 152 3,2 155010 Nörten-Hardenb.,Fl. 1.559 821 52,7 695 44,6 -196 -2,0 -243 -4,2 51 1,3 155011 Northeim,Stadt 11.957 4.773 39,9 7.089 59,3 -1.030 -1,4 -760 -2,4 -231 -0,5 155012 Uslar,Stadt 3.846 1.950 50,7 1.865 48,5 -221 -0,9 -439 -3,3 218 2,1 155501 Solling  IfR 120 Anhang

Übersicht 2.3-1: Beschäftigtenentwicklung der wichtigsten Zweige des Produzierenden Gewerbes in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim 1989 bis 1992 und 1992 bis 1999 - Vergleichszahlen für das Bundesgebiet (alte Bundesländer), BG -

______Sozialversicherungspfl. Beschäftigte ______1999 Veränderung 1992 - 1999 Veränderung 1989 - 1992 ______abs.* Ant., abs.* in % BG Abw.in abs.* in % BG Abw.in BG=100** (JD) in%(JD) %-Pkt. (JD) in%(JD) %-Pkt. ______

Feinmechanik, Optik 4.900 460 -600 -1,5 -2,8 1,3 100 0,8 0,5 0,3 Elektrotechnik 3.700 72 -1.500 -4,7 -3,5 -1,2 -300 -1,8 0,5 -2,3 Straßenfahrzeugbau 3.500 63 -900 -3,3 -2,0 -1,3 800 6,6 1,6 5,0 Holzbe- u. -verarb. 3.200 142 -800 -3,3 -2,5 -0,7 600 5,1 3,5 1,7 Nahrungs-u.Genußmittelgewerbe 2.900 80 -1.100 -4,6 -2,5 -2,1 300 2,3 2,0 0,3 Stahlverform. 2.700 163 300 1,8 -1,2 3,0 400 6,2 2,0 4,2 Maschinenbau 2.500 50 100 0,4 -3,2 3,7 300 4,1 1,1 3,0 Gummi 2.300 524 0 0,0 -5,0 5,0 0 -0,3 -0,5 0,2 Kunststoff 1.800 104 -500 -3,2 -1,5 -1,7 200 2,9 4,5 -1,6 Steine u. Erden 1.400 147 -200 -1,8 -2,4 0,6 200 4,8 2,5 2,3 EBM-Waren 1.300 62 500 7,6 -2,9 10,5 -700 -19,1 2,9 -22,0 Papiererz. und -verarb. 1.300 155 -500 -4,9 -3,4 -1,5 200 3,6 2,3 1,3 Leder-,Textil-,Bekleidungsgewerbe 1.100 80 -900 -8,2 -8,8 0,6 -200 -3,8 -3,5 -0,3 Druckerei 1.000 86 -500 -5,3 -3,1 -2,2 500 15,1 2,7 12,3 Stahlbau 800 77 0 -0,7 -2,5 1,8 300 16,9 4,0 12,9 Verarbeitendes Gewerbe *** 37.300 90 -7.700 -2,6 -3,2 0,6 2.300 1,8 1,0 0,8 Baugewerbe 9.700 109 -2.600 -3,3 -2,0 -1,3 2.200 6,9 3,7 3,2 Produzierender Bereich 49.300 96 -10.400 -2,7 -3,0 0,3 4.600 2,7 1,4 1,3 nachr.: Dienstleistungen 82.000 103 4.100 0,7 0,9 -0,2 8.600 4,0 4,2 -0,2 I n s g e s a m t 131.300 100 -6.300 -0,7 -0,8 0,1 13.200 3,4 2,9 0,5

* Differenzen durch Rundung *** einschl. Energie, Wasser und Bergbau ** Spezialisierung, Anteile an den Beschäftigten insgesamt, Bundesgebiet West = 100

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover C:\Daten\DATBANK\Verdichtungsraum\[BADSHIFT.XLS]GöNom 99  IfR 121 REK Göttingen / Northeim

Übersicht 2.4-1: Beschäftigtenentwicklung der wichtigsten Zweige des Dienstleistungs- sektors in der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim 1989 bis 1992 und 1992 bis 1999 - Vergleichszahlen für das Bundesgebiet (alte Bundesländer), BG -

______Sozialversicherungspfl. Beschäftigte ______1999 Veränderung 1992 - 1999 Veränderung 1989 - 1992 ______abs.* Ant., abs.* in % BG Abw.in abs.* in % BG Abw.in BG=100** (JD) in%(JD) %-Pkt. (JD) in%(JD) %-Pkt. ______Großhandel 5.000 65 -300 -0,8 -0,8 0,0 1.000 7,5 4,9 2,5 Einzelhandel 11.100 102 -400 -0,6 -0,6 0,1 1.700 5,5 3,7 1,8 Handel 16.100 86 -700 -0,6 -0,7 0,1 2.700 6,1 4,2 1,9 Deutsche Bundespost 1.300 132 -400 -3,9 -4,8 0,9 100 2,1 4,1 -2,0 Eisenbahnen 200 41 -500 -16,0 -4,7 -11,3 -100 -4,2 -0,4 -3,8 Straßenverkehr 2.000 91 200 1,7 0,8 0,9 300 5,8 5,6 0,2 Schifffahrt 0 0 0 14,0 -3,9 17,9 0 -26,3 1,8 -28,1 Übriger Verkehr 1.500 54 200 2,5 0,8 1,7 400 11,9 6,2 5,7 Verkehr, Telekommunikation 5.000 75 -500 -1,3 -0,8 -0,4 600 4,2 4,7 -0,5 Distributionsdienstleistungen 21.000 83 -1.200 -0,8 -0,7 -0,1 3.400 5,6 4,3 1,3 Kreditinstitute 3.200 82 -200 -0,8 0,0 -0,8 200 2,5 2,3 0,1 Versicherungen 1.800 115 -500 -3,5 -0,7 -2,9 500 9,4 4,3 5,1 Finanzdienstleistungen 5.000 91 -700 -1,9 -0,2 -1,6 800 5,0 2,9 2,2 Rechts- u. Wirtsch.beratung 2.600 74 500 3,5 6,5 -3,0 400 8,0 7,7 0,3 Techn. Beratung 1.800 75 300 2,9 1,9 1,0 400 12,1 10,1 2,1 Wirtschaftswerbung 500 84 -100 -1,6 5,1 -6,8 0 2,6 8,9 -6,3 Grundst.-,Vermögensverwalt. 1.200 68 400 5,2 6,9 -1,7 200 9,2 7,9 1,3 Vermiet.bewegl.Sachen 200 73 100 6,9 2,0 5,0 100 27,0 9,1 17,9 Gebäudereinig.u.Abfallbeseit. 1.500 63 700 8,9 5,5 3,4 100 4,2 10,9 -6,7 Übr.DL f.Untern. 1.500 60 1.100 21,8 8,0 13,8 100 11,1 10,4 0,7 Unternehmensbez. Dienstleistungen 9.300 69 3.100 5,9 5,5 0,4 1.300 8,4 9,3 -0,9 Wissenschaft u. Bildung 10.200 210 400 0,6 1,9 -1,3 300 0,9 2,9 -2,0 Kunst, Medien 700 77 0 0,5 2,1 -1,6 0 1,5 1,5 -0,1 Verlagswesen 600 64 0 0,1 0,0 0,1 0 -0,3 3,2 -3,5 Gesundheitswesen 16.200 169 1.800 1,7 1,7 0,0 1.300 3,1 4,6 -1,5 Organis. oh. Erwerbszweck 3.100 83 300 1,3 2,8 -1,6 400 4,8 4,6 0,2 Private Haushalte 200 94 0 0,4 0,6 -0,2 0 8,0 0,1 7,8 Gesellschaftsbez. Dienstleistungen 31.100 154 2.400 1,2 1,9 -0,7 2.000 2,4 3,9 -1,5 Gastgewerbe, Heime 6.400 102 1.200 2,9 2,4 0,5 1.100 8,4 5,2 3,1 Reinigung u.Körperpflege 1.400 126 -300 -2,7 -2,1 -0,6 100 2,7 -1,3 4,0 Übr. persönl. DL 0 0 0 6,6 -2,8 9,4 0 -1,3 2,4 -3,7 Personenbez. Dienstleistungen 7.800 104 900 1,7 1,6 0,2 1.200 6,8 3,8 3,0 Haushaltsbez. Dienstleistungen 38.900 140 3.300 1,3 1,8 -0,5 3.200 3,2 3,9 -0,7 Gebietskörperschaften 6.700 103 -500 -1,0 -2,0 1,1 -100 -0,6 0,3 -0,9 Sozialversicherung 1.100 89 100 1,4 0,1 1,3 100 2,7 4,5 -1,8 Öffentliche Dienstleistungen 7.800 101 -400 -0,7 -1,7 1,1 -100 -0,3 0,9 -1,1 Dienstleistungen 82.000 103 4.100 0,7 0,9 -0,2 8.600 4,0 4,2 -0,2 nachr.: Produzierender Bereich 49.300 96 -10.400 -2,7 -3,0 0,3 4.600 2,7 1,4 1,3 I n s g e s a m t 131.300 100 -6.300 -0,7 -0,8 0,1 13.200 3,4 2,9 0,5

* Differenzen durch Rundung ** Spezialisierung, Anteile an den Beschäftigten insgesamt, Bundesgebiet West = 100

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 08.03.2000 C:\Daten\DATBANK\Verdichtungsraum\[BADSHIFT.XLS]GöNom 99  IfR 122 Anhang

Übersicht 2.4-2: Einzelhandel und Fremdenverkehr in den Städten und Gemeinden der Arbeitsmarktregion Göttingen/Northeim

______Einzelhandel 1993 Übernachtungen 1998 ______Arbeits- Umsatz im Einzelhandel 1992 Verkaufs- abs. stätten in TDM fläche je 1.000 abs. je Einw. in m² Einw. D=100 D=100 ______

AMR Göttingen/Northeim 2.462 3.780.284 9.064 109 536.143 1.033.316 2.454 68

152 Göttingen 1.510 2.535.744 9.592 116 352.224 567.385 2.130 59

LK Göttingen oh.Gött.,St. 707 836.063 6.145 74 121.717 240.141 1.711 48 152001 Adelebsen,Fl. 31 22.694 3.222 39 2.996 152004 Bovenden,Fl. 60 139.743 10.425 126 32.221 16.596 1.254 35 152007 Duderstadt,Stadt 161 217.617 9.368 113 27.668 76.917 3.303 92 152009 Friedland 24 17.702 2.505 30 1.335 152011 Gleichen 29 13.650 1.508 18 1.567 152012 Göttingen,Stadt 803 1.699.681 13.248 160 230.507 327.244 2.598 72 152016 Münden,Stadt 199 197.617 7.525 91 23.719 94.052 3.640 101 152021 Rosdorf 37 68.937 6.399 77 8.271 15.148 1.322 37 152026 Staufenberg 34 12.639 1.460 18 2.699 6.143 703 20 152401 Dransfeld 40 43.077 4.633 56 5.157 152005 Bühren 3 . . 152006 Dransfeld,Stadt 31 39.627 9.507 115 4.542 152013 Jühnde 2 . . 152017 Niemetal 0 . . 152023 Scheden 4 1.913 924 11 410 152402 Gieboldehausen 70 93.211 6.699 81 15.188 11.313 772 21 152002 Bilshausen 12 7.555 3.126 38 1.461 152003 Bodensee 2 . . 152010 Gieboldehausen,Fl. 27 44.656 12.481 150 7.938 152014 Krebeck 3 768 709 9 110 152018 Obernfeld 3 . . 152019 Rhumspringe 13 30.774 15.145 183 2.389 152020 Rollshausen 6 1.074 1.043 13 580 152022 Rüdershausen 3 310 307 4 100 152028 Wollbrandshausen 1 . . 152029 Wollershausen 0 . . 152403 Radolfshausen 22 9.177 1.247 15 896 152008 Ebergötzen 7 3.423 1.738 21 181 152015 Landolfshausen 2 . . 152024 Seeburg 3 2.209 1.560 19 300 152025 Seulingen 2 . . 152027 Waake 8 2.303 1.539 19 210

155 Northeim 952 1.244.540 8.151 98 183.919 465.931 3.063 85 155001 Bad Gandersh.,St. 92 84.974 7.412 89 13.358 181.886 15.991 446 155002 Bodenfelde,Fl. 30 24.680 6.187 75 2.929 23.667 6.196 173 155003 Dassel,Stadt 68 46.524 3.954 48 7.360 49.763 4.214 117 155004 Einbeck,Stadt 213 309.114 10.515 127 46.038 52.632 1.810 50 155005 Hardegsen,Stadt 37 34.142 4.266 51 6.574 8.541 994 28 155006 Kalefeld 28 . . 8.910 1.186 33 155007 Katlenburg-Lindau 41 40.892 5.415 65 5.673 15.226 1.997 56 155008 Kreiensen 40 28.966 3.449 42 4.687 1.018 129 4 155009 Moringen,Stadt 45 37.734 5.215 63 6.083 6.284 841 23 155010 Nörten-Hardenb.,Fl. 40 . . 15.780 1.839 51 155011 Northeim,Stadt 220 366.957 11.470 138 63.377 38.257 1.199 33 155012 Uslar,Stadt 98 103.128 6.122 74 19.962 63.967 3.891 108 155501 Solling  IfR 123 REK Göttingen / Northeim

Übersicht 3.3-1: Bewertung der Wirtschaftsstandorte in der Arbeitsmarktregion Göttingen / Northeim

Standort Wohn- Bevölke- Wirt- Beschäf- Pendler- Kurzcharakteristik29 stand- rungs schafts- tigten bilanz28 ort24 dynamik25 standort26 dynamik27 (in %) (Rang) (Rang)

Göttingen, Stadt 126.000 -- 58.800 o + 72 Kreisstadt des Landkreises Göttin- gen, Universitätsstandort und O- (1) (1) berzentrum – dominierender Wohn- und Wirtschaftsstandort (45% aller Beschäftigten der Arbeitsmarktregi- on) – Dienstleistungsstandort mit 43.500 Beschäftigten, aber auch großer Industriestandort – 7 indus- trielle Großbetriebe – dominieren- des Einpendlerzentrum der Ar- beitsmarktregion (AMR) – direkte Anbindung an die A 7 – wichtigster Einzelhandelsstandort

Northeim, 31.900 - 12.000 o + 20 Kreisstadt des Landkreises Nort- heim und Mittelzentrum – zweit- Stadt (2) (2) größter Wohn- und Wirtschafts- standort der AMR – ausgewogene Wirtschaftsstruktur – leichter Ein- pendlerüberschuss – direkte Anbin- dung an die A 7 – überdurchschnitt- liche Einzelhandelszentralität

Einbeck, 29.100 -- 10.700 - + 20 Mittelzentrum - drittgrößter Wohn- und Wirtschaftsstandort der AMR – Stadt (3) (3) Industriestandort mit gut 5.000 Beschäftigten – 1 industrieller Großbetrieb – leichter Einpendler- überschuss – Lage an der B 3 – überdurchschnittliche Einzelhan- delszentralität

Hann. 25.800 -- 8.200 + + 5 Mittelzentrum - viertgrößter Wohn- und Wirtschaftsstandort der AMR – Münden, Stadt (4) (4) 1 industrieller Großbetrieb – ausge- glichene Pendlerbilanz – Stadtteil Hedemünden direkt an die A 7 angebunden – leicht unterdurch- schnittliche Einzelhandelszentralität – Tourismusstandort

Duderstadt, 23.300 - 6.800 + - 6 Mittelzentrum - fünftgrößter Wohn- und Wirtschaftsstandort der AMR – Stadt (5) (5) 1 industrieller Großbetrieb – ausge- glichene Pendlerbilanz – Lage an der B 446 und der B 247 – leicht überdurchschnittliche Einzelhan- delszentralität

24 Bevölkerung am 1.1.1999 25 jahresdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung 1993 bis 1999 (jeweils 1.1.) nach 7 Klassen (+++: sehr stark ... o: etwa Bundesdurchschnitt ... ---: sehr schwach) 26 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, 30.6.1998 27 jahresdurchschnittliche Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 1992 bis 1998 (jeweils 30.6.) nach 7 Klassen (+++: sehr stark ... o: etwa Bundesdurchschnitt ... ---: sehr schwach) 28 Einpendler abzüglich Auspendler in % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort 30.6.1998 29 Größenklassen der Industriebetriebe 1998; mittelgroße Betriebe: 50 bis <500 Beschäftigte, Großbetriebe: >500 Beschäftigte  IfR 124 Anhang

Standort Wohn- Bevölke- Wirt- Beschäf- Pendler- Kurzcharakteristik29 stand- rungs schafts- tigten bilanz28 ort24 dynamik25 standort26 dynamik27 (in %) (Rang) (Rang)

Uslar, 16.400 --- 3.800 o - 26 Mittelzentrum - siebtgrößter Wirt- schaftsstandort der AMR – negative Stadt (6) (7) Pendlerbilanz – Wirtschaftsstruktur überdurchschnittlich durch Produ- zierendes Gewerbe geprägt – Lage an der B 241 – Tourismusstandort

Giebolde- 14.700 ++ 2.600 o - 46 Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – stark negative Pendlerbilanz - hausen, Samt- (7) (8) Wirtschaftsstruktur überdurch- gemeinde schnittlich durch Produzierendes Gewerbe geprägt – Lage an der B 27 und der B 247

Bovenden, 13.200 -- 2.100 -- - 53 Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – stark negative Pendlerbilanz – Flecken (8) (12) kurze Entfernung zur A 7, Lage an der B 3 – Lage in unmittelbarer Nähe des Oberzentrums Göttingen

Dassel, 11.800 - 2.300 --- - 40 Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – negative Pendlerbilanz – Wirt- Stadt (9) (10) schaftsstruktur überdurchschnittlich durch Produzierendes Gewerbe geprägt – Tourismusstandort

Rosdorf 11.500 ++ 2.500 +++ - 36 Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – negative Pendlerbilanz – direkte (10) (9) Anbindung an die A 7 – Lage in unmittelbarer Nähe des Oberzent- rums Göttingen

Bad Ganders- 11.400 -- 3.900 o + 15 Mittelzentrum - sechstgrößter Wirt- schaftsstandort der AMR – leicht heim, Stadt (11) (6) positive Pendlerbilanz – Lage an der B 64 – bedeutender Tourismus- standort (Kurbetrieb)

Dransfeld, 9.700 + 1.700 ++ - 51 Kleiner Wirtschaftsstandort – stark negative Pendlerbilanz - Wirt- Samtgemeinde (12) (13) schaftsstruktur überdurchschnittlich durch Produzierendes Gewerbe geprägt – kurze Entfernung zur A 7, Lage an der B 3 – Umlandgemein- de des Oberzentrums Göttingen

Friedland 9.30030 k.A. 970 - - 60 Kleiner Wirtschaftsstandort – stark negative Pendlerbilanz – kurze (13) (21) Entfernung zur A 7, Lage an der B 27 – Umlandgemeinde des Ober- zentrums Göttingen

Gleichen 9.200 - 850 +++ - 71 Kleiner Wirtschaftsstandort – ex- trem negative Pendlerbilanz – (14) (22) Umlandgemeinde des Oberzent- rums Göttingen

Staufenberg 8.700 - 1.200 +++ - 57 Kleiner Wirtschaftsstandort – stark negative Pendlerbilanz - Wirt- (15) (19) schaftsstruktur überdurchschnittlich durch Dienstleistungen geprägt – direkte Anbindung an die A 7 – Umlandgemeinde des Oberzent- rums Kassel

30 inkl. der rund 2.000 Einwohner des Grenzdurchgangslagers  IfR 125 REK Göttingen / Northeim

Standort Wohn- Bevölke- Wirt- Beschäf- Pendler- Kurzcharakteristik29 stand- rungs schafts- tigten bilanz28 ort24 dynamik25 standort26 dynamik27 (in %) (Rang) (Rang)

Nörten- 8.600 -- 1.600 - - 48 Kleiner Wirtschaftsstandort – stark negative Pendlerbilanz - Wirt- Hardenberg, (16) (14) schaftsstruktur überdurchschnittlich Flecken durch Produzierendes Gewerbe geprägt – direkte Anbindung an die A 7, Lage an der B 446

Hardegsen, 8.600 +++ 1.300 ++ - 54 Kleiner Wirtschaftsstandort – stark negative Pendlerbilanz - Wirt- Stadt (17) (17) schaftsstruktur überdurchschnittlich durch Dienstleistungen geprägt – kurze Entfernung zur A 7 – Lage an der B 446 und der B 241

Kreiensen 7.900 --- 1.200 --- - 46 Kleiner Wirtschaftsstandort – stark negative Pendlerbilanz - Wirt- (18) (18) schaftsstruktur überdurchschnittlich durch Produzierendes Gewerbe geprägt – Lage an der B 64 und der B 445

Radolfshausen, 7.800 ++ 780 ++ - 68 Kleiner Wirtschaftsstandort – ex- trem negative Pendlerbilanz – Lage Samtgemeinde (19) (23) an der B 446 und der B 27 – Um- landgemeinde des Oberzentrums Göttingen

Katlenburg- 7.600 - 1.500 + - 45 Kleiner Wirtschaftsstandort – stark negative Pendlerbilanz – Lage an Lindau (20) (15) der B 241 und der B 247

Moringen, 7.500 + 2.500 +++ + 4 Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – 1 industrieller Großbetrieb – ausge- Stadt (21) (10) glichene Pendlerbilanz - Wirt- schaftsstruktur überdurchschnittlich durch Produzierendes Gewerbe geprägt – kurze Entfernung zur A 7, Lage an der B 241

Kalefeld 7.500 o 1.300 + - 49 Kleiner Wirtschaftsstandort – stark negative Pendlerbilanz - Wirt- (22) (16) schaftsstruktur überdurchschnittlich durch Produzierendes Gewerbe geprägt – direkte Anbindung an die A 7

Adelebsen, 7.200 o 1.000 o - 60 Kleiner Wirtschaftsstandort – stark negative Pendlerbilanz – Umland- Flecken (23) (20) gemeinde des Oberzentrums Göt- tingen

Bodenfelde, 3.800 --- 480 o - 55 Kleiner Wirtschaftsstandort – stark negative Pendlerbilanz – Touris- Flecken (24) (24) musstandort  IfR 126 Anhang

Übersicht 4.4-2: Bewertung der Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen (ab 5 ha)

Standort Gewerbegebiet Verfüg- Bewer- Beschreibung des Gewerbegebietes bare tung Fläche Göttingen, Stadt Siekhöhe 14,4 ha Ü Großes Gewerbegebiet - alle Flächen in öffentlichem Eigentum, davon 11,3 ha sofort verfügbar - au s- schließlich GE-Flächen - kurze Entfernung zur A 7 Rosdorf Siekanger 26,7 ha Ü Großes Gewerbegebiet - alle Flächen in privatem Eigentum, aber z.Zt. nicht sofort verfügbar, da noch nicht erschlossen – ausschließlich GE-Flächen - kurze Entfernung zur A 7 Northeim, Industriegebiet 16,6 ha Ü/R Mittelgroßes Gewerbegebiet - alle Flächen sofort Stadt hinter dem verfügbar und überwiegend in privatem Eigentum - Speckwege ausschließlich GI-Flächen Northeim, Südlich des 13,6 ha Ü/R Mittelgroßes Gewerbegebiet - alle Flächen sofort Stadt Uhlenkampes verfügbar und überwiegend in privatem Eigentum - ausschließlich GE-Flächen Nörten-Harden- Anger 8,5 ha Ü/R Mittelgroßes Gewerbegebiet - alle Flächen in privatem berg, Flecken Eigentum und sofort verfügbar – ausschließlich GI- Flächen - kurze Entfernung zur A 7 Nörten-Harden- Gewerbegebiet 7,4 ha Ü/R Mittelgroßes Gewerbegebiet – 2,6 ha GI-Flächen in berg, Flecken Nord privatem Eigentum und sofort verfügbar – 4,8 ha GE- Flächen in privatem Eigentum nicht sofort verfügbar - kurze Entfernung zur A 7 Hann. Münden, Industrie- + 18,0 ha Ü/R Mittelgroßes Gewerbegebiet - alle Flächen in öffentli- Stadt Gewerbepark chem Eigentum und sofort verfügbar - GE- und GI- Bonaforth Flächen – Gleisanschluss vorhanden - kurze Entfer- nung zur A 7 Einbeck, Butterberg 20,4 ha R Großes Gewerbegebiet - alle Flächen in öffentlichem Stadt Eigentum und sofort verfügbar - ausschließlich GI- Flächen Hann. Münden, Thielebach-Süd 7,3 ha R Mittelgroßes Gewerbegebiet – Flächen überwiegend in Stadt öffentlichem Eigentum und sofort verfügbar - GE- und GI-Flächen – Hangneigung

Duderstadt, Gewerbepark 8,5 ha R Mittelgroßes Gewerbegebiet - alle Flächen in privatem Stadt Euzenberg Eigentum und überwiegend sofort verfügbar – aus- schließlich GI-Flächen Uslar, Industriegebiet 5,0 ha R Großes Gewerbegebiet - alle Flächen in privatem Stadt Ost Eigentum und sofort verfügbar - ausschließlich GI- Flächen Dassel, Industriegebiet 16,3 ha R Mittelgroßes Gewerbegebiet - alle Flächen in privatem Stadt Pfingstanger Eigentum und sofort verfügbar – ausschließlich GE- Flächen Bad Ganders- Kriegerweg 17,5 ha R Mittelgroßes Gewerbegebiet - Flächen je zur Hälfte in heim, Stadt privatem und öffentlichem Eigentum und überwiegend sofort verfügbar - GE- und GI-Flächen

Hardegsen, Industriegebiet 12,0 ha R Mittelgroßes Gewerbegebiet – alle Flächen in privatem Stadt Eigentum und nicht sofort verfügbar, da noch nicht Zementwerk erschlossen – ausschließlich GI-Flächen – Hangnei- gung Kalefeld Unterer Hufstieg 8,0 ha R Kleines Gewerbegebiet – alle Flächen in privatem Eigentum, davon 6,5 ha sofort verfügbar - GI und GE- Flächen - kurze Entfernung zur A 7 Gleichen Friedebreite 5,9 ha R/L Kleines Gewerbegebiet - alle Flächen in privatem Eigentum und sofort verfügbar - ausschließlich GE- Flächen – besonders geeignet für ökologisch orien- tierte Betriebe

Kreiensen Opperhausen 5,0 ha R/L Kleines Gewerbegebiet – alle Flächen in privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar, da noch nicht erschlossen – ausschließlich GE-Flächen  IfR 127 REK Göttingen / Northeim

Standort Gewerbegebiet Verfüg- Bewer- Beschreibung des Gewerbegebietes bare tung Fläche Katlenburg- Mordmühle 5,4 ha R/L Kleines Gewerbegebiet – alle Flächen in privatem Lindau Eigentum, davon 2,4 ha sofort verfügbar – ausschließ- lich GE-Flächen Katlenburg- Steinbreite 7,4 ha R/L Kleines Gewerbegebiet – alle Flächen in privatem Lindau Eigentum, davon 3 ha sofort verfügbar – ausschließ- lich GE-Flächen – Konflikte mit angrenzender Wohn- nutzung möglich Moringen, Industriestraße 7,6 ha R/L Mittelgroßes Gewerbegebiet – Flächen zur Hälfte in Stadt öffentlichem Eigentum – alle Flächen sofort verfügbar – ausschließlich GE-Flächen Adelebsen, Tiefe Breite neu 5,1 ha R/L Großes Gewerbegebiet – alle Flächen in privatem Flecken Eigentum und nicht sofort verfügbar – ausschließlich GE-Flächen Gieboldehau- Stockenbreite 11,0 ha R/L Mittelgroßes Gewerbegebiet - alle Flächen in privatem sen, Flecken, SG Eigentum und sofort verfügbar - 6 ha GE-Flächen und Gieboldehausen 5 ha SO-Flächen für Einzelhandel  IfR 128 Anhang

Übersicht 2.4-3: Bewertung der geplanten Gewerbegebiete (ab 5 ha)

Standort Gewerbegebiet Verfüg- Bewer- Beschreibung des Gewerbegebietes bare tung Fläche Göttingen, Stadt Siekanger 15,0 ha Ü Mittelgroßes Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: F-Planänderung in Kraft - kurze Entfernung zur A 7 Göttingen, Stadt Hermann-Kolbe- 7,0 ha Ü Erweiterungsfläche des großen Gewerbegebietes Straße Grone – geplante Nutzungsarten noch offen – Pla- nungsstand: F-Planänderung in Kraft - kurze Entfer- nung zur A 7 Göttingen, Stadt Zuckerrüben- 6,0 ha Ü Kleines Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten institut noch offen – z.Zt. noch keine Ausweisung als Gewer- befläche, B-Plan und F-Planänderung aber kurzfristig realisierbar - kurze Entfernung zur A 7 Northeim, Kurze Wester- 12,0 ha Ü Mittelgroßes Gewerbegebiet – geplante Nutzungsar- Stadt lange ten: 4 ha GE und 8 ha SO „Autohof“ – Planungsstand: Aufstellungsbeschluss für F-Planänderung und B-Plan - besonders geeignet für fernverkehrsaffines Gewerbe - kurze Entfernung zur A 7 Hann. Münden, Hedemünden- 27,0 ha Ü Großes Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten Stadt Nord noch offen – Planungsstand: F-Planänderung: Bera- tung / Beteiligung / Abwägung; B-Plan: Vorbereitung - kurze Entfernung zur A 7 Northeim, Landwehr- 10,0 ha Ü/R Mittelgroßes Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten Stadt schänke noch offen – Planungsstand: Aufstellungsbeschluss für F-Planänderung Northeim, Östlich der Ent- 28,0 ha Ü/R Großes Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten Stadt lastungsstrasse noch offen – Planungsstand: Aufstellungsbeschluss für (West) F-Planänderung - besonders geeignet für fern- verkehrsaffines Gewerbe - kurze Entfernung zur A 7 Bovenden, Fle- Auf der Mauer 21,0 ha Ü/R Mittelgroßes Gewerbegebiet – geplante Nutzungsar- cken ten: zwei Drittel GE und ein Drittel GI – Planungsstand: Aufstellungsbeschlüsse für F-Planänderung und B- Plan - kurze Entfernung zur A 7 Nörten-Harden- Gewerbegebiet 14,0 ha Ü/R Mittelgroßes Gewerbegebiet – geplante Nutzungsar- berg, Flecken Lütgenrode West ten: 10 ha GI und 4 ha GE – Planungsstand: Aufstel- lungsbeschlüsse für F-Planänderung und B-Plan - kurze Entfernung zur A 7 Einbeck, Gewerbegebiet- 35,0 ha R Großes Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten Stadt Nord noch offen – Planungsstand: F-Planänderung in Kraft Duderstadt, Duderstadt-West 30,0 ha R Großes Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten: 14 Stadt ha GI, Rest noch offen – Planungsstand: Teilbereich 16 ha: F-Planänderung: Beratung / Beteiligung / Ab- wägung; Teilbereich 14 ha: B-Plan: Satzungsbe- schluss - Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung möglich Uslar, Industriegebiet 5,0 ha R Kleines Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten Stadt Ost noch offen – Planungsstand: Vorbereitung für F- Planänderung und B-Plan - teilweise Hangneigung Bovenden, Fle- Gewerbegebiet 11,0 ha R Mittelgroßes Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten cken Lenglern noch offen – Planungsstand: Aufstellungsbeschluss für F-Planänderung und B-Plan Hardegsen, Gewerbepark 24,0 ha R Mittelgroßes Gewerbegebiet – geplante Nutzungsar- Stadt Hardegsen ten: überwiegend GE – Planungsstand: F- Planänderung in Kraft, B-Plan für Teilbereich von 14 ha: Beratung / Beteiligung / Abwägung - Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung möglich Kalefeld Oberer Hufstieg 9,5 ha R Kleines Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: F-Planänderung in Kraft - kurze Entfernung zur A 7  IfR A - 129 REK Göttingen / Northeim

Standort Gewerbegebiet Verfüg- Bewer- Beschreibung des Gewerbegebietes bare tung Fläche Wollbrands- Kuhlager-West 7,0 ha R/L Kleines Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten hausen, SG noch offen – Planungsstand: Aufstellungsbeschluss für Gieboldehausen F-Planänderung Dransfeld, Stadt, Barteröderstraße 5,1 ha R/L Kleines Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten: SG Dransfeld ausschließlich GE – Planungsstand: F-Planänderung in Kraft - leichte Hangneigung  IfR 130 Anhang