Koreanisches Kulturzentrum Kulturabteilung der Botschaft der Republik Leipziger Platz 3, 10117 Berlin T 49-30-26952-0 F 49-30-26952-134 E [email protected] www.kulturkorea.org

Berlin, 28.06.2017 Pressemitteilung

Korea zu Gast in der ufafabrik - der gesunge Roman aus Korea: „Jeokbyeokga – das Lied vom Roten Felsen“

Komplette Aufführung mit deutscher Übertitelung

Datum Freitag, 14. Juli 2017

Zeit 19.00 Uhr

Ort ufaFabrik (Varieté Salon) Viktoriastraße 10-18 12105 Berlin

YUN Jin-chul, Gesang CHO Yong-su, Trommel

Hinweis Am 15. Juli findet ab 11 Uhr im Koreanischen Kulturzentrum, Leipziger Platz 3, 10117 Berlin, das Symposium „Pansori in Europa – Zwischen Vermittlung und Aneignung“ statt. Weitere Informationen zum Symposium finden Sie am Ende dieser Pressemitteilung.

Zur Aufführung Pansori ist der gesungene Roman koreanischer Volkstradition: Ein(e) Sänger(in), ein Trommler und eine turbulente Geschichte, die mit einer der herzzerreißendsten und virtuosesten Stimmtechniken vorgetragen wird, die die Welt kennt. Urlaute menschlicher Emotion werden hier zur Kunst erhoben. Der Sänger/die Sängerin inszeniert sich als virtuoser Erzähler, der sein Publikum nie aus den Augen läßt. Die deutsche Übersetzung wird zum Mitlesen simultan projiziert. „Jeokbyeokga – Das Lied vom Roten Felsen“ ist das Schlachtengemälde und eines der fünf heute noch in mündlicher Überlieferung existierenden Stücke, ein Kriegsdrama, das den Hochmut der Herrschenden gnadenlos persifliert und dem Witz und Leiden des Volkes reichlich Ausdruck verleiht.

Für Pansori, die musikalische Erzählkunst aus dem alten Korea, gibt es in der westlichen Kultur kein Pendant. Ein einzelner Sänger(in), der nur von einem Trommler begleitet wird, singt und erzählt eine abwechslungsreiche, extrem emotionale und überaus spannende Geschichte.

- 1 - Koreanisches Kulturzentrum Kulturabteilung der Botschaft der Republik Korea Leipziger Platz 3, 10117 Berlin T 49-30-26952-0 F 49-30-26952-134 E [email protected] www.kulturkorea.org

Jeokbyeokga gilt in Korea wegen seiner historischen Quellen und der legendären Kriegshelden als Hauptpersonen als das bedeutendste Pansori – doch kein Pansori gleicht dem anderen, außer in seiner Aufführungspraxis.

Alle künstlerischen Mittel, der virtuose Gesang, der menschliche Urlaute in eine farbenreich nuancierte Kunst mit geradezu unerschöpflicher Ausdruckskraft verwandelt, Gestik, Mimik, die charakteristischen Rhythmen und die in vollkommener Einheit mit der Sprache entwickelten Melodien, wie auch der immer wieder überraschende Handlungsverlauf sind auf unmittelbare Wirkung auf die Zuhörer ausgerichtet, die ja oft viele Stunden lang aufmerksam bleiben sollen. So ist die direkte Ansprache der Zuhörer das wichtigstes Mittel des Sängers. Er stellt nicht die Figuren der Handlung dar, sondern inszeniert sich selbst als virtuoser Erzähler und zieht die Geschichte nicht nur grammatikalisch, sondern auch für die Phantasie der Zuschauer ins gegenwärtige Erleben. Pansori, eine der am höchsten entwickelten Vortragskünste, wird seit 2003 als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit von der UNESCO geschützt. Bei Aufführungen im Ausland hat sich die simultane Projektion der Übersetzung bewährt, die das Verständnis der Handlung und aller eingesetzten Mittel problemlos ermöglicht.

©National Theater, Foto: Park Hyun-keun

„Jeokbyeokga – das Lied vom Roten Felsen“ ist eine grandiose Kriegserzählung aus der Zeit der Drei Reiche im China des 3. Jahrhunderts. Wie in jedem Pansori sind Tragik und groteske Komik, hohe Moral und menschliche Schwäche eng miteinander verwoben. Sänger Yun Jin-chul, der nicht nur als Lehrer, sondern auch als TV-Moderator viel für die neue Blüte der Pansori-Kunst in Korea getan hat, wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet. Sein Begleiter ist der Trommler Cho Yong-su,

- 2 - Koreanisches Kulturzentrum Kulturabteilung der Botschaft der Republik Korea Leipziger Platz 3, 10117 Berlin T 49-30-26952-0 F 49-30-26952-134 E [email protected] www.kulturkorea.org derzeitiger Leiter der Schlagwerk-Abteilung der National Changgeuk Company beim koreanischen Nationaltheater in Seoul.

Der Sänger Yun Jin-chul, geb. 1964, hat drei komplette Pansoris im Repertoire, neben Jeokbyeokga auch Chunhyangga und Simcheongga, die er beim Meister Jeong Gwon-jin erlernte. Er hat zahlreiche Wettbewerbe gewonnen, wurde mit dem Präsidenten-Preis ausgezeichnet, hatte eine eigene Fernsehshow über Pansori und ist jetzt Leiter eines Kulturzentrums in Gwangju. Wie alle großen Pansori-Sänger unterrichtet er fortwährend junge Sänger/innen.

Der Trommler Cho Yong-su wurde 1998 als bester Pansori-Trommler mit dem Präsidenten-Preis ausgezeichnet, die höchste Ehre für einen „Gosu“ (Pansori-Begleiter). Neben Pansori spielt er in Ensembles für volkstümliche Lieder und Changgeuk (Pansori als Oper).

Symposium

„Pansori in Europa: Zwischen Vermittlung und Aneignung“ Eine Veranstaltung des Koreanischen Kulturzentrums, Kulturabteilung der Botschaft der Republik Korea, Berlin

Ort Koreanisches Kulturzentrum Kulturabteilung der Botschaft der Republik Korea Leipziger Platz 3 10117 Berlin

Datum Samstag, 15. Juli 2017

Zeit 11.00-19.00 Uhr

Leitung Jan Creutzenberg, Theaterwissenschaftler Matthias R. Entreß, Musikkurator, Journalist

Mit Künstlern und Wissenschaftlern, die die kreativen Folgen dieser elektrisierenden Menschenkunst auf Musik und Theater der Gegenwart in Europa zu diskutieren

Ansprechpartner Matthias Entreß | +49 30 74921139 | [email protected]

Infos, Akkreditierung zum Konzert und Symposium [email protected] | 030 269 52-124

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