Weltgeister — feiert 250 Jahre Hegel & Hölderlin m el Fr h i l e i d r W

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Georg Wilhelm Friedrich Hegel & Stuttgart Johann Christian Friedrich Hölderlin & Stuttgart

Am 27. August 1770 wurde Georg Wilhelm Friedrich Hegel in Im Juni 1800 zog Johann Christian Friedrich Hölderlin, geboren Stuttgart geboren und verbrachte hier seine Kindheit und Jugend. am 20. März 1770 in Lauffen am Neckar, für ein halbes Jahr nach Er erhielt seine Schulbildung am Stuttgarter »Gymnasium illustre«, Stuttgart. Hier wollte er im Hause des befreundeten Kaufmanns bevor er 1788 zum Studium nach Tübingen ging. Während weder Christian Landauer zwischen den ihn aufreibenden Stellen als das Schulgebäude noch das spätere Stuttgarter Wohnhaus der Fa- Hofmeister Atem schöpfen. Hölderlins Aufenthalt in Stuttgart war milie Hegel in der Langen Straße erhalten geblieben sind, kann bis zwar kurz, aber sehr produktiv. Er arbeitete an seinen Oden und heute das Geburtshaus des Philosophen besucht werden. den Elegien, darunter die große Elegie auf Stutgard, die Landauer In dem denkmalgeschützten Gebäude in der heutigen Eberhard- gewidmete Elegie Der Gang aufs Land und die Ode Rükkehr in die straße 53 ehrt die Stadt den großen Sohn seit 1991 mit einem eigenen Heimath. Das Eckhaus des Freundes Landauer lag an der jetzigen Museum. Die Dauerausstellung im »Museum Hegel-Haus« erfährt Königstraße 48, Gymnasiumstraße 1 – heute ein Neubaukomplex. anlässlich Hegels 250. Geburtstages eine vollständige Neuge- Zu den wenigen erhaltenen Gebäuden, in denen Hölderlin schon staltung, die ab Herbst 2020 zu besichtigen sein wird. Im Vorfeld als Student ein- und ausging, zählt das »Alte Waisenhaus« am der umbaubedingten zeitweiligen Schließung ist das Museum Charlottenplatz, in dem Hölderlins Studienfreund Christian Schauplatz der Zwischennutzung #geistesblitz mit temporären Ludwig Neuffer seit September 1791 angestellt war. Durch Neuffers Ausstellungen und Veranstaltungen zu Hegel und seiner Vermittlung lernte Hölderlin auch den Stuttgarter Advokaten Philosophie. (siehe Museum Hegel-Haus) und Schriftsteller Gotthold Stäudlin kennen, der als Entdecker Neben der umfassenden und inhaltlichen Würdigung im Museum Hölderlins gilt und der 1791 die ersten vier Gedichte des 21-Jährigen ist Hegel auch an anderer Stelle prominent präsent. Eine Statue veröffentlichte. des Philosophen ziert die Seitenfassade des Stuttgarter Rathauses Hölderlin hielt sich auch nach seiner Stuttgarter Periode von 1800 zur Eichstraße hin. Das von Daniel Stocker nach einem Entwurf immer wieder hier auf: sei es zum Besuch bei Freunden oder ein- von Georg Rheineck ausgeführte Standbild wurde bereits 1905 als fach nur zum Einkaufen. Hier erreichte ihn auch im Sommer 1802 Teil des Figurenprogramms für das neue Rathaus geschaffen. im Hause des Freundes Landauer die Nachricht vom Tod seiner Die Verbundenheit der Landeshauptstadt Stuttgart mit Hegel fin- großen Liebe Susette Gontard. Ein letztes Mal kam Hölderlin im det weiter ihren Ausdruck in der Verleihung des Hegel-Preises, der Juni 1804 in Begleitung des Homburger Diplomaten und Freundes seit 1970 alle drei Jahre (das nächste Mal 2021) verliehen wird. Isaac von Sinclair nach Stuttgart: Im Hotel »Römischer Kaiser«, Im sechsjährigen Turnus (das nächste Mal 2023) findet zudem das am Rotebühlplatz lag, fand jenes Abendessen mit politi- der wissenschaftlich bedeutende Internationale Hegelkongress schen Freunden statt, das später zu Sinclairs Denunziation und in Stuttgart statt, den die Internationale Hegel-Vereinigung in Verhaftung beitrug und zugleich Hölderlin als Mitwisser in aku- Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt organisiert. te Bedrängnis brachte. Dank eines Gutachtens, das Hölderlin Hegel starb am 14. November 1831 in . »Wahnsinn« attestierte, wurde er nicht belangt. In Stuttgart erinnern heute ein Gymnasium und der Hölderlin- platz mit seiner 2004 aufgestellten Hölderlin-Säule an den Dichter: Großflächige Textzitate und Hölderlins Handschrift weisen pla- kativ auf die herausragende Rolle hin, die Stuttgart mit dem Hölderlin-Archiv und der Stuttgarter Ausgabe für Hölderlins Rezeption spielt. Hölderlin starb am 7. Juni 1843 in Tübingen. Eine frühe Begegnung großer Weltgeister

Im berühmten Tübinger Stift lernten sich Hegel und Hölderlin kennen, schlossen Freundschaft und entwickelten erste gemein- same Anschauungen. So fieberten beide, von den Umbrüchen und Ereignissen in Frankreich mitgerissen, dem Aufbruch in eine neue Epoche – auch in Deutschland – entgegen. Daneben diskutierten sie fieberhaft über die im Stift gelehrte Theologie und waren elek- trisiert von der Lehre Kants, die es aber weiterzudenken galt. Eine zentrale Rolle spielte auch das antike Griechenland, wovon beide schwärmten. Auch über ihre Studienzeit hinweg blieben die beiden Denker miteinander im Austausch, bis sich ihre Wege schließlich trennten.

Weltgeister Stuttgart feiert 250 Jahre Hegel & Hölderlin

Hegel, als Sohn der Stadt, und Hölderlin, der sich mit Stuttgart stark verbunden fühlte und eine große Elegie auf die Stadt verfasste, werden in der Landeshauptstadt anlässlich des 250. Geburtstages der beiden gefeiert. Zahlreiche Veranstaltungen spüren im Jubiläumsjahr 2020 den Werken und Biographien der beiden Weltgeister in Stuttgart nach. Die Landeshauptstadt lädt zu zwei Feiern ins Stuttgarter Rathaus. Weitere anspruchsvolle und abwechslungsreiche Programmpunkte werden von Stuttgarter Kulturakteurinnen und -akteuren realisiert und zeigen die bunte Vielfalt des kulturellen Lebens in der Stadt. Einige dieser Vorhaben werden von der Stadt Stuttgart gefördert.

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