DER DREIZACK

1/2018 · Ausgabe 54 www.deutschermaseraticlub.de · Beratung · Konzeption · Design · Vorstufe · Web to print · UV-Direktdruck · Offsetdruck · Digitaldruck · Siebdruck · Verpackungsdruck · Großformatdruck · Spezialdruck · Weiterverarbeitung · Veredelung · Werbemittel · Foliengrafik · Premium Wrapping KFZ-Vollfolierung · Textildruck · Werbetechnik · Mailing · Logistik · Sonderanfertigungen

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Telefon: 02 08 / 62 95 4-0 Telefax: 02 08 / 62 95 4-44 ABER NICHT MIT UNS! [email protected] www.wa-p.net INHALT

· Beratung

· Konzeption 03 INHALT · Design 04 IMPRESSUM · Vorstufe

· Web to print 05 EDITORIAL/GRUSSWORT · UV-Direktdruck 0 MERCATO · Offsetdruck 06 Auktionsergebnisse · Digitaldruck 07 Ernüchterung · Siebdruck DER CLUB · Verpackungsdruck 10 Monatstreffen 12 Techno Classica · Großformatdruck

· Spezialdruck INTERNATIONAL · Weiterverarbeitung 16 Im Pantheon 18 Padua · Veredelung 20 Retromobil · Werbemittel 24 Hinter Schloss und Riegel · Foliengrafik NATIONAL · Premium Car Wrapping 25 Retro Classic KFZ-Vollfolierung · Textildruck NUEVO 26 Ein Neuer · Werbetechnik 28 Novitec · Mailing 30 Levante 34 Wasserlandung · Logistik 36 Alles so schön bunt hier! · Sonderanfertigungen HISTORIE 38 Scheunenfund Pfälzer Str. 78 NORMAL KANN JEDER! 40 Der 200S 46145 Oberhausen 46 in den USA Telefon: 02 08 / 62 95 4-0 Telefax: 02 08 / 62 95 4-44 ABER NICHT MIT UNS! [email protected] www.wa-p.net 3 IMPRESSUM

Ehrenmitglieder: Rolf u. Millie Deichmann Peter Kaus Manfred Meritz Paul Pietsch † Maria-Theresa de Fillippis † Kurt Kiefer †

DER DREIZACK

Der Dreizack ist das offizielle Magazin des Deutschen Maserati-Club e.V.

Herausgeber: Deutscher Maserati-Club e.V. (DMC) www.deutschermaseraticlub.de

Sitz: Frankfurt am Main

Vorstand: Manfred Just – Präsident Aidenbachstraße 72 81379 München Tel. 089-89669605 · Mobil 0174-3776013 · [email protected]

Stellvertreter: Wolfgang Karl – Vizepräsident Im Vogelsang 20 · 53179 Bonn Tel. 0228-362558 · Mobil 0178-4582454 · w.w.karl©t-online.de

Schatzmeister: Wilhelm Hartmut Arens Grüne Schanze 5 · 15745 Wildau Tel. 03375-5261632 · Fax 03375-5261637 · Mobil 0173-9312121 [email protected]

Club-Sekretariat: Manfred Meritz St.-Augustinus-Straße 54 · 53175 Bonn Tel. 0228-31 42 33 · Fax 0228-3 86 75 25 [email protected]

Redaktion DREIZACK: Walter Bäumer Mintarder Berg 64 · 40885 Ratingen Mobil 0171-2 75 45 85 · Fax 0180-31 18 86 68 21 [email protected]

Freie Mitarbeiter: Alle Clubmitglieder

Druck: Offsetdruck Walter GmbH, Oberhausen

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Aufnahmegebühr: E 250,00

Jahresbeitrag: E 200,00

Erscheinungsweise: Aperiodisch

Bezug: Kostenlos für alle DMC-Mitglieder

Schutzgebühr: E 19,00

Auflage: 1.000+

Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen jeweils die Meinung des Verfassers dar. Kürzungen sind aus redaktionellen Gründen möglich. Titelseite: Motor vom Tipo 200S, Chassis #2425 © Copyright Deutscher Maserati-Club e.V. · Bild- und Textveröffentlichungen aus dieser Ausgabe­ nur mit schriftli- 4 cher Genehmigung des Clubs. EDITORIAL

Ehrenmitglieder: Rolf u. Millie Deichmann Peter Kaus Manfred Meritz Paul Pietsch † Maria-Theresa de Fillippis † Kurt Kiefer †

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Der Dreizack ist das offizielle Magazin des Deutschen Maserati-Club e.V.

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Schatzmeister: Wilhelm Hartmut Arens Grüne Schanze 5 · 15745 Wildau Tel. 03375-5261632 · Fax 03375-5261637 · Mobil 0173-9312121 [email protected] Liebe Clubmitglieder, liebe Freunde der Marke Maserati,

Club-Sekretariat: Manfred Meritz wenn diese Ausgabe unseres Magazins DER DREIZACK vor Ihnen liegt, ist eine ereignisreiche Club-Saison vorbei und das Jahr 2018 St.-Augustinus-Straße 54 · 53175 Bonn mit erfolgreichen regionalen Veranstaltungen und der TechnoClassica neu gestartet. Es folgen weitere tolle Events, wie Bosch Hockenheim Tel. 0228-31 42 33 · Fax 0228-3 86 75 25 Historic, DMC-Frühjahrstreffen Chemnitz, gemeinsames Treffen des MC-Austria und DMC im Bayerischen Oberland, Maserati Day in der [email protected] Klassikstadt Frankfurt, Schloss Dyck, Oldtimer GP Nürburgring, INCONTRO und die Herbstausfahrt im Schwäbischen. Dieses breite Spek- trum an Angeboten und die rege Beteiligung – allein INCONTRO musste nach 107 teilnehmenden Anmeldungen geschlossen werden – Redaktion DREIZACK: Walter Bäumer zeichnet unseren Club aus und macht ihn attraktiv, was wir an dem steten Wachstum der Mitgliederzahl sehen. Für jeden ist etwas dabei. Mintarder Berg 64 · 40885 Ratingen Mobil 0171-2 75 45 85 · Fax 0180-31 18 86 68 21 Ein besonderes High Light ist die MIR 2018 in Berlin. Eine Veranstaltung, die für alle Mitglieder des DMC eigentlich ein „Muss“ ist. [email protected] Wie bei Maserati fast schon üblich, feiern wir in diesem Jahr das 50-Jahre-Jubiläum eines der schönsten Cabrios auf Schloss Dyck. 1968 Freie Mitarbeiter: Alle Clubmitglieder wurde der Ghibli Spyder in Modena präsentiert.

Druck: Offsetdruck Walter GmbH, Oberhausen Welche Überraschung bringt uns Modena? Ein neuer Europa-Chef – Umberto Cini – und ein neuer Deutschland-Chef – Piergiorgio Cecco – sind uns vorgestellt worden. Ich wünsche mir, dass die Zusammenarbeit mit Piergiorgio Cecco, dem Team in Wiesbaden und dem DMC weiterhin so Satz/Bildbearbeitung: ADDON Technical Solutions, Düsseldorf erfolgreich bleiben wird.

Bankverbindung: Bezirkssparkasse Bühl Endlich wurde der schon lange ersehnte Levante mit V8 Motor und 590 PS vorgestellt. Dass ein SUV unbedingt den Zusatzname Trofeo IBAN: DE27 6625 1434 0008 0384 32 tragen muss, ist wenigstens gewöhnungsbedürftig. Dass man diesen attraktiven SUV noch sportlicher erscheinen lassen kann, zeigt unser BIC: SOLADES1BHL neuer Club-Partner, Firma NOVITEC, in diesem Heft.

Aufnahmegebühr: E 250,00 Im Namen meiner Vorstandskollegen bedanke ich mich bei allen Organisatoren und Helfern für das Arrangement und die geleistete Club- arbeit. Dieser Dank richtet sich natürlich auch an unseren Zeitschriftenmacher. Jahresbeitrag: E 200,00 Allen unseren Clubmitgliedern wünsche ich ein autoaffines Jahr und viel Spaß mit unserem gemeinsamen Hobby, Maserati. Erscheinungsweise: Aperiodisch

Bezug: Kostenlos für alle DMC-Mitglieder Manfred Just Präsident des Deutschen Maserati Club Schutzgebühr: E 19,00

Auflage: 1.000+

Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen jeweils die Meinung des Verfassers dar. Kürzungen sind aus redaktionellen Gründen möglich.

© Copyright Deutscher Maserati-Club e.V. · Bild- und Textveröffentlichungen aus dieser Ausgabe­ nur mit schriftli- cher Genehmigung des Clubs. 5 MERCATO AUKTIONSERGEBNISSE 4/2017 – 4/2018 (inkl. Aufgeld aber ohne Mwst.)

Typ Bj. Zustand Währung Preis Auktionshaus

Ghibli SS 1971 2 E 243.125 Coys / Deutschland Ghibli SS 1969 3- E 174.800 Bonhams / F Ghibli-Spyd Conv. 1968 3+ E 299.375 Coys / Deutschland Ghibli-Spyd 1970 2 $ 900.000 Gooding & Co / USA post auction Ghibli-Spyd 1970 2- E 708.125 RM / Frankreich QP1b 1968 3 E 63.250 Bonhams / F QP S IV 2011 2 $ 58.800 RM / USA Indy America 1971 3 E 54.040 Bonhams / F Indy 4.7 1971 3 E 57.500 Bonhams / Frankreich 4200 2005 ? E 22.949 Mecum / USA Sebring 3.5 SII 1966 4- E 74.798 Mecum / USA Sebring 3.5 SII 1965 2 $ 248.640 Bonhams / USA Sebring 1963 2- E 215.000 Coys / DEutschland Bora 4.9 1974 2- E 140.250 Bonhams / USA Bora 4.9 1974 2 E 187.000 RM / USA Bora 4.9 1974 2 $ 170.500 Gooding & Co / USA Bora 4.9 1974 2 $ 140.250 Gooding & Co / USA Khamsin 1976 2 E 148.500 Bonhams / USA Khamsin 1979 2 E 181.250 Coys / Deutschland Khamsin (US) 1978 2 E 148.500 Bonhams / USA Khamsin (US) 1977 3 $ 137.500 Gooding & Co / USA A6G/54 1956 2+ E 4.400.000 Gooding & Co / USA 5000GT Michelotti 1964 3 E 1.017.500 RM / USA 3500GT Frua-S 1959 3 E 605.000 RM / USA 3500GT 1964 3 E 147.500 Coys / Deutschland 3500GT 1963 3+ E 179.000 Coys / Deutschland 3500GT 1963 3 E 174.038 Coys / GB 3500GTi 1963 2 E 192.559 Coys / GB 3500GT 1964 2+ E 231.875 Coys / Deutschland 3500GT 1961 2- E 208.800 Artcurial / Frankreich 3500GT 1959 2+ $ 217.250 Worldwide Auctioneers / USA 3500GT Spyder 1960 2 E 667.500 Bonhams / F 3500GT Spyder 1960 2 E 638.250 Bonhams / I 3500GT Spyder 1962 4 $ 604.500 RM / USA Mistral-S 4.0 1967 2+ E 736.250 RM / Frankreich Mistral 3.7 1965 3 E 168.000 Artcurial / Frankreich Merak SS 1980 2- E 65.375 Coys / Deutschland Merak SS 1977 3 $ 82.500 Bonhams / USA 6CM 1934 2 E 1.000.000 Gooding & Co /USA MC12 2005 2 E 2.001.875 RM / Frankreich A6GCS 1954 2 E 2.388.000 Artcurial / Frankreich (ein zweites Fahrzeug existiert mit der gleichen Chassisnummer) Shamal 1990 2 E 64.400 Bonhams / Frankreich

Privat- oder Händlerverkäufe

Mistral-S 3.7 1967 5 E 525.000 Deutschland 4200 MC 2007 2+ E 60.000 Deutschland 300S 1955 2+ E 8.500.000 USA 150S 1955 3 E 3.000.000 Deutschland 3500GT 1961 3- E 180.000 Italien 3500GT-S 1961 5 E 575.000 Belgien Bora 4.7 modifiziert 1972 2 E 125.000 Deutschland A6-1500 1952 2+ E 850.000 Holland QP 1b 1965 1 E 150.000 Deutschland Barchetta 1992 3+ E 290.000 Deutschland

6 ERNÜCHTERUNG

Die ersten Auktionen im neuen Jahr fanden gerade in Scottsdale, Ari- sehr schönen 3500GT Touring Serie I für US$ 217.250 inkl. Aufgeld nur zona, statt und eine gewisse Ernüchterung macht sich breit. Viele Autos war das auch unter dem unteren Schätzpreis. Ein wunderschöner blauer im Angebot der drei „Big Player“ Bonhams, RM Sotheby‘s und Gooding Wagen des gleichen Typs blieb bei Gooding & Co beim Höchstgebot & Co blieben stehen. von US$ 240.000 stehen.

Ferrari, bisher immer die Speerspitze im Handel mit klassischen Fahr­ Auch ein sehr schöner Ghibli Spyder 4.7 in attraktiver Farbkombination zeugen, bekam wie schon in 2017 deutlich eine Klatsche. Abgesehen von und gut dokumentiert fand bei Gooding & Co beim Höchstgebot von zwei außergewöhnlich guten Verkäufen blieb die Marke in Scottsdale US$ 725.000 keinen Käufer, ging dann aber im Nachverkauf für US$ irgendwie außen vor. 775.000 zzgl. Aufgeld an einen neuen Besitzer.

Das verdeutlichte sich klar beim Typ 250GT Pininfarina Cabriolet der Eine totale Schwachsinns-Idee war es, einen gut restaurierten 3500GT Serie I aus dem Jahr 1958. Diese Autos waren technisch recht anfällig Spyder Vignale beim amerikanischen Auktions-Großhändler Barrett- und die meisten der nur 41 gebauten Exemplare sind heute nicht mehr Jackson einzuliefern, der spezialisiert ist auf US-Autos! Das Ergebnis mit ihrem originalen „matching-number“-Motor ausgerüstet. Der in Ari- war beim Höchstgebot von US$ 550.000 natürlich enttäuschend und das zona angebotene Wagen befand sich in einem sehr guten, restaurier- Auto wurde nicht verkauft. Käufer dieser Art Fahrzeuge sind eben nicht ten Zustand, mit sehr schöner, originaler Farbkombination, war perfekt bei Barrett-Jackson, die mal eben an 4 bis 5 Tagen etwa 1.500 Autos dokumentiert, und eben als eines der ganz wenigen Fahrzeuge dieser unters Volk kloppen. Deren Auktionen gleichen eher einem Jahrmarkt ... Serie noch mit seinem originalen Motor ausgerüstet. Der Wagen hatte einen Schätzwert von immerhin US$ 7-8,5 Millionen und blieb bei US$ Ganz anders bei RM Sotheby‘s, die einen Vignale-Spyder im eher mäßi- 6,4 Millionen als unverkauft stehen. gen, aber sehr originalen Zustand für immerhin noch US$ 725.000 ein- schl. Aufgeld verkaufen konnten. Positiv überraschend war das Ergebnis Auch ein 250 Lusso blieb mit einem Höchstgebot von US$ 1,85 Millionen beim Verkauf eines 1977er Merak SS, der für US$ 82.500 einen neuen deutlich unter seinem unteren Schätzpreis und war ein „no sale“! Besitzer fand. Auch beim Khamsin ist wohl etwas die Luft raus. Goo- ding hatte eine US-Version (aber auf EU-Stoßstangen zurück gerüstet) Und selbst im Bereich der normalen Preiskategorie hatten zu lei- im Angebot, die für nur US$ 137.500 verkauft wurde. den: ein Daytona konnte bei einem Höchstgebot von US$ 540.000 nicht verkauft werden. Dieser Typ war bis vor wenigen Jahren nah an einer Das zweite große Auktionsereignis fand dann anlässlich der Retromo- Million Euro! Auch bei Maserati macht sich Ernüchterung breit. Zwar bile in Paris Anfang Februar statt. Alle „großen Drei“ waren vor Ort und verkaufte das Auktionshaus Worldwide Auctioneers in Scottsdale einen dazu der kleinere Anbieter Artcurial aus Paris selbst.

7 Anz_Robels_206x276_Anzeige Robels 02.05.12 10:47 Seite 1

MERCATO

Sehr enttäuschend der Verkauf eines MC12 aus Deutschland, der für nur 911 (in allen Versionen), Mercedes 300SL Flügeltürer und Roads- ganz knapp über 2 Millionen Euro (einschl. Aufgeld) einen neuen Besit- ter, Porsche GT, F40 und Enzo usw. ... zer fand. Da gab es schon deutlich bessere Ergebnisse in den letzten 12 Monaten. Zudem sind die namhaften Auktionshäuser, die heute weltweit agieren (Ausnahmen: Gooding nur in den USA und Artcurial nur in Frankreich), Artcurial hatte einen sehr schön aussehenden A6GCS mit der Chassis- genötigt, angesichts der großen Anzahl von Auktionen auch genug Autos nummer #2087 in ihrer Auktion. Das Auto verkaufte sich gerade mal zu finden. Das gestaltet sich z. T. recht schwierig und so sind die Anbieter für enttäuschende 2,388 Millionen Euro. Der Grund dafür lag in einem gezwungen, auch Autos in weniger gutem Zustand zur akzeptieren. Und technischen Mix aus nicht typgerechten Chassiskomponenten sowie – es sind ja nicht nur die großen drei, die den Markt beherrschen – dazu und das war der Hauptgrund – dass es ein zweites Auto gibt, dass die kommen noch die kleineren Auktionshändler wie COYS, H&H, Mecum, Chassisnummer 2087 für sich reklamiert und seit etwa 1964 beim glei- Toffen, Dorotheum, Auction America, um hier nur einige zu nennen. chen Besitzer ist ... Das sorgt alles für ein Überangebot von Standardware. Würde man 50 % Der A6GCS ist eigentlich der Darling unter den Maserati Rennwagen aller jährlichen Auktionen ersatzlos streichen, würde sich wohl automatisch und gute Autos kommen nur ganz selten auf den Markt und dann zu ein höheres Niveau auch in der angebotenen Qualität durchsetzen. Preisen zwischen 4,5 und 5 Millionen Euro. Und dann kommt als weiterer Problempunkt beim Verkauf die reine Auch die beiden bei Bonhams und RM in Paris angebotenen 3500GT Gier einiger Besitzer hinzu. Das ließ sich im letzten Jahr exemplarisch Spyder Vignale blieben unverkauft. Doch es gab auch Lichtblicke in Paris, an einem Beispiel verdeutlichen: Im März 2013 vermittelte ich einen in wie der bei RM angebotene Mistral-Spyder 4.0-Liter. Der Wagen war Deutschland frisch restaurierten 3500GT Spyder Vignale zum Top-Preis frisch restauriert und kam in seinem originalen Farbton Gold mit Wei- von 265.000 Euro an einem deutschen Kunden. Im Mai 2014 bot ich 4444 Mill.Mill. AutosAutos inin Deutschland!Deutschland! ßem Interieur. Diese aufregende Farbgebung durfte der maßgebliche dem Mann im Auftrag eines Kunden 1 Million Euro für das sehr schöne Grund gewesen sein, warum der Wagen für sehr gute 736.250 Euro Auto. Der Besitzer lehnte ab und wollte den Wagen einfach nicht verkau- einen neuen Besitzer fand. Ebenfalls bei RM verkaufte sich ein recht fen. Im Frühjahr 2017 kontaktierte mich der Besitzer und bat mich, das ordentlicher Ghibli-Spyder 4.7 für knapp über 700.000 Euro. Auto für ihn zu verkaufen. Sein geforderter Preis war 950.000 Euro. Die 44 Mill. Schlüssel in Deutschland! Markt situation war aber zwischenzeitlich deutlich schwieriger geworden 44 Mill. Schlüssel in Deutschland! Doch all das darf nicht trügen – Maserati (wie auch andere Hersteller) und sein Preis jetzt einfach zu hoch. Ich hatte einen Kunden, der trotzdem sind im Abwärtssog von dabei. Die Preisspirale drehte sich 2013 bereit war, 850.000 Euro für den Wagen zu zahlen. Der Besitzer lehnte bis 2015 so rasant mit z.T. grotesken Resultaten, dass da viele Käufer ab mit der Begründung, das sei ihm einfach zu wenig. schlichtweg abgeschreckt wurden...... und und wirwir habenhaben fürfür allealle Ersatz!Ersatz! Drei Monate später rief mich der Mann erneut an und fragte nach mei- Nun kann man nicht erwarten, dass ein Aufwärtstrend bis hin zum Nim- ner Meinung bezüglich eines Auktionsverkaufs. Ich wies auf die Mög- merleinstag ewig anhält mit immer neuen Rekordsummen nach oben. Ein lichkeit hin, dass der Wagen eventuell nicht verkauft werden würde, und Abschwung wird immer kommen. Nennen wir das mal wie an der Börse warnte ihn vor seinem Vorhaben. Doch der Mann blieb beratungsre- eine „Korrektur“. Bedenklich ist aber, dass die finanziellen Rahmenbedin- sistent, gab sein Auto in eine Auktion in Monaco, wo der Wagen mit gungen gleich geblieben sind: die Zinsen sind fast auf Null, die Flucht in einem viel zu hohen Estimate von 800 – 900.000 Euro angeboten wurde. Sachwerte ist deshalb ratsam, ökonomisch geht es uns – zumindest in Heraus kam dann ein Höchstgebot von 700.000 Euro – und der Wagen Deutschland – super und eine wirkliche politische Krise ist nicht in Sicht. blieb unverkauft. Mein Bedauern hielt sich in Grenzen ... Und trotzdem tut sich auf dem Boom-Markt der letzten 5 Jahre derzeit nur wenig. Und das ist der bedenklichste Aspekt der aktuellen Situation. Etwa einen Monat nach dem gescheiterten Verkauf in der Auktion kontaktierte mich ein anderer Kunde, der genau 700.000 Euro für den Ein weiteres Problem sind die Auktionshäuser selbst – es gibt einfach Wagen bot. Das hätte nun für den Besitzer den Vorteil gehabt, dass er zu viele Auktionen! Dazu kommt, dass bei den großen Auktions-Events nicht (!) die 10 % Provision plus MwSt. an das Auktionshaus zahlen und wie z. B. Pebble Beach, Scottsdale, Amelia-Island usw. das Angebot aller von dieser Summe hätte abziehen müssen. Meine Provision wäre vom Auktionshäuser bis auf wenige Ausnahmen gleich ist. So finden sich Käufer übernommen worden. Aber auch das Gebot lehnte der Besitzer dann bei jedem Anbieter die übliche zwei Daytona, Maserati 3500GT, des Wagens ab. WB

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JANUAR Die Serie der diesjährigen Monatstreffen wurde von Wolfgang Karl mit dem traditionellen Neujahrstreffen am 13. Januar eröffnet. Wolf- gang hatte eine Führung durch eine Ausstellung im Bonner Haus der Geschichte organisiert. Das Thema hatte durchaus Bezug zu unserer Passion: „Geliebt. Gebraucht. Gehasst – Die Deutschen und ihre Autos“. Anhand der zahlreichen Exponate vermittelte uns der Ausstellungsführer interessante Einblicke in die Geschichte des Automobils von der Weima- rer Republik bis in die Nachkriegsjahre in Ost und West. Die besondere Beziehung der Deutschen zu ihrem Auto zog sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung. Danach begaben wir uns in ein Restaurant am Rhein und ließen den Abend bei gutem Essen und Benzingesprächen ausklingen.

FEBRUAR Bei ungemütlich kühlen Temperaturen trafen wir uns Ende Februar am Dom zu Köln, um an einer von Gerd Stollmann organisierten Führung zu historisch bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Innenstadt teilzunehmen. Wegen der außer ordentlichen Kälte legten wir eine Pause im Brauhaus „Früh“ ein. Unser Stadtführer war ein profunder Kenner der Kölner Stadtgeschichte. Er zeichnete sich besonders dadurch aus, uns nicht nur die Historie der Stadt näher zu bringen, sondern auch Episoden und Geschichten aus der Domstadt mit viel Humor zu präsentieren. Zum Abendessen kehrten wir im Traditionsbrauhaus „Sünner im Walfisch“ am Heumarkt ein.

MÄRZ Im März richteten wir das Monatstreffen im Restaurant & Lounge „Ninenteen‘th“ in Troisdorf-Spich aus. Dort fand sich der „harte Kern“ der DMC-Mitglieder aus den westlichen Regionen ein. Es war ein unter- haltsamer Abend an dem wir uns auf die kommende Maserati-Saison einstimmten. Heiner Bröhl Die Allgefahren-Versicherung für Oldtimer.

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68 29.02.16 17:53 DER CLUB

TECHNO CLASSICA

Die Messe Essen hat sich vergrößert und präsentierte gleich zwei neue Hallen auf ihrem Gelände. Und somit standen auf der diesjährigen Techno Classica mehr Autos als je zuvor.

Der DMC zusammen mit dem Ferrari Club Deutschland (FCD) präsen- tierte sich auf dem traditionellen Platz in Halle 3. Während der FCD drei Dino zum fünfzigsten Jubiläum dieses Typs präsentierte, war der DMC mit einer „blauen Periode“ vor Ort, deren Organisation aber erheb- liche Probleme mit sich brachte: Clubmitglied Willi Gobbers stellte uns seinen blauen Mistral-Spyder 3,7 zur Verfügung, hatte aber total ver- gessen, dass er genau an dem Anlieferungsdatum des Autos mit seiner gesamten Firma einen Umzug in die neu gebaute Zentrale zu bewerk- stelligen hatte – und dann sprang der Wagen nach der langen Winter- pause nicht an! Also das Auto kurzfristig auf den Trailer bugsiert und in allerletzter Minute nach Essen, bevor dort die Zugangs-Tore geschlossen wurden.

Ein Sammler aus Hamburg stellte uns freundlicherweise seinen ebenfalls blauen Ghibli-Spyder 4,9 zur Verfügung. Es handelte sich um den ehe- maligen Spyder unseres Exmitglieds Peter Stumpen, einen von nur fünf 4,9-Spydern mit dem werkseigenen Hardtop. Aus logistischen Gründen musste der Wagen aber fast zwei Wochen vor dem Beginn der Messe abgeholt werden, um dann beim Transporteur eingelagert zu werden. Kein Problem für den Besitzer, der diesbezüglich sehr entspannt war ...

12 13 DER CLUB

Der Rennwagen eines Clubmitglieds wurde uns leider kurzfristig abge- sagt, da das Auto sich mitten in den Vorbereitungen für den historischen Monaco GP befand. Ersatz tat not – und Clubmitglied Wolf-Dieter Bau- mann stellte uns seinen in historischem Blau lackierten 200S (#2401) zur Verfügung. Nur leider war das Getriebe in England zur Überholung. Und ohne Getriebe kann man so einen Wagen natürlich nicht ausstel- len. Es folgten zahlreiche Telefonate und Emails. Am Dienstag, dem letz- ten Tag vor dem Transport des Wagens nach Essen, kam dann per UPS ein „Fake“-Getriebeschalthebel aus England beim Mechaniker in Süd- deutschland an und wurde am Abend noch eingebaut. Am Mittwoch- morgen stand der Wagen auf unserem Stand und die Messe konnte für uns beginnen.

Das Messegelände ist um zwei Hallen erweitert worden und hat einen Umfang erreicht, der nur sehr schwer an einem Tag zu bewerkstelligen ist, will man denn alles sehen. Damit war das Angebot von Fahrzeugen größer als wohl je zuvor.

In diesem Jahr waren deutlich weniger Maserati zum Verkauf angebo- Sehr guter Sebring II ten als in den Jahren zuvor. Ein Händler aus dem Raum Aachen bot einen Sebring II in schönem Rosso-Rubino-Farbton zum Verkauf an. Ein gleiches, sehr gutes Exemplar stand bei dem neuen Händler Bastian Voigt (ex-Axel Schütte) auf dem Stand.

In der Halle 6 war ein goldfarbenes Ghibli Coupe 4.9 beim holländi- schen Händler Aaldering ausgestellt und ein Italienischer Händler hatte den gleichen gelben Ghibli Spyder 4.7 zum Verkauf, den er schon in Padua angeboten hatte. In der Halle 11 stand bei einem belgischen Händler ein weiterer Ghibli-Spyder 4.9 zum Verkauf, bei dem es sich aber um eine Conversion handelte. Diese sei direkt nach dem Verkauf von Maserati in Italien in Auftrag gegeben worden, nur wisse man – lei- der, leider – nicht, von wem dies damals durchgeführt worden sei ...

Genau gegenüber entdeckte ich einen roten Mistral-Spyder. Ein Händler aus Köln bot einen toll restaurierten silbernen Quattroporte Ib an, der für immerhin 150.000 Euro auch verkauft wurde. Der gleiche Händler hatte auch einen flaschengrünen 3500GT Touring im Angebot.

Insgesamt zeigte sich die Qualität der Fahrzeuge aller Marken auf Sehr guter Quattroporte Ib einem sehr guten Niveau. Der Ferrari-Händler Helmut Eberlein aus Kassel bot einen fantastisch restaurierten 275GTB Shortnose in Flaschen- grün an. Das Auto hatte eine italienische Renngeschichte in den späten 60ern/frühen 70ern und wurde bereits am ersten Tag der Messe zu einem Sensationspreis verkauft.

Axel Schütte bot in Essen erneut den grauen A6G Zagato an. Der Wagen stand schon in Paris im Februar und begeisterte in Essen die Jury des Messeveranstalters. „Best of Show“ war der verdiente Preis für die- ses tolle Auto.

Zahlreiche DMC-Clubmitglieder und andere Maserati-Interessierte tra- fen sich auf unserem Stand. Auf den bisher am Samstagabend termi- nierten Clubabend für DMC und FCD wurde in diesem Jahr verzichtet. Trotzdem war der Stand von vielen Mitgliedern am Samstagabend gut besucht und so war es ein inoffizielles Treffen auf „kleiner Flamme“.

Der DMC bedankt sich bei Martin Hecher, Heiner Bröhl und Elke, bei Georg Hoven und Gerd Stollmann sowie bei Wolfgang Karl für ihren Standdienst und natürlich bei Willi Gobbers, Wolf-Dieter Baumann und Mittelguter Merak SS dem anonym bleibenden Besitzer des Ghibli-Spyder SS aus Hamburg für ihre Bemühungen und ihre Bereitschaft, uns ihre wertvollen Autos für die Messe anzuvertrauen. WB

14 Ghibli Spyder ... echt ... Ghibli Spyder ... unecht!

Mittelguter Khamsin Ein anderer guter Sebring II

Mittelguter Mistral Spyder Guter 3500 GT

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IM PANTHEON verlangten die Hinterlegung des Fahrzeugwertes ... Es ist immer wieder mit Frustration zu beobachten, wie Bürokratie Enthusiasmus und Initiative Die 21. Sonderausstellung im Pantheon, einer ehemaligen Reparatur- beschneidet oder abwürgt – und da ist die Schweiz kein Einzelfall! und Maschinenhalle in Muttenz bei Basel, handelt von einer italienischen Familienangelegenheit. Der Vater ist Lokführer, die Mutter Hausfrau, sie Das Museum Pantheon ist täglich geöffnet und die Besucher können leben in der lombardischen Provinz und haben sieben Söhne. die auf der spiralartigen Rampe fein säuberlich aufgestellten sowie im Innenraum ausgestellten Fahrzeuge gut und auch aus verschiedenen Einer stirbt im Kindsbett, einer wird Künstler und fünf von ihnen ver- Blickwinkeln heraus betrachten. Angegliedert ist ein Restaurant mit guter schreiben sich bereits im Kindesalter der Arbeit in Fabriken. Sie schrau- Küche, das bei meinem Besuch an einem Montag sehr gut besucht war. ben mit sehr viel Leidenschaft an Fahrrädern, Motoren und Karosserien und, so stellt es sich heraus, sie sind hochbegabt. Der viertgeborene, Pantheon/WB Alfieri. gründet 1914 in Bologna mit zwei seiner Brüder das Familien- unternehmen Maserati. Ein dritter Bruder kommt später dazu. Sie bauen Rennautos und fahren sie auf allen wichtigen Rundkursen Italiens – erfolgreich. Maserati auf Maserati. Die Fratelli Maserati sind selbst Teil des Zaubers, den der Anfang der Automobilindustrie in sich hatte. Doch sie mussten auch die bittere Seite der Pionierepoche erleben.

Die Zeit stellte sich gegen sie, das Geld wurde knapp, sie mussten ihre Selbstständigkeit aufgeben, sie wurden von einem Investor übernom- men. Im Gegenzug hatten sie ihren Namen zu verkaufen, mussten sich verpflichten, erstens selber nie mehr Autos mit dem Namen Maserati herzustellen und zweitens nach erfolgter Übernahme für zehn Jahre als Berater im Geschäft zu bleiben. Es behielt ihren Namen und wurde von Bologna nach Modena umgesiedelt. Das alles geschah 1937, am Vor- abend des Zweiten Weltkriegs.

Nach Ablauf dieser zehn Jahre gründeten drei der Brüder Maserati in Bologna die Automobilfabrik OSCA. Trotz Erfolgen im Rennsport konnte sich ihre neue Marke nie richtig durchsetzen. Ganz anders Maserati. In den 1950er-Jahren gewann Juan Manuel Fangio auf einem Werks- die Formel-1-Weltmeisterschaft. Maserati machte Ferrari und den anderen Konkurrenten damals ganz schön Druck, und dies nicht nur auf den Rennstrecken.

Legendär gewordene Fahrzeuge wie der Ghibli kamen auf die Stra- ßen, die Marke hatte sich weltweit ein großes Renommee verschafft. Die Ölkrise der 1970er-Jahre zog Maserati in ihren Sog,

Citroën sprang ein und übernahm die Marke für wenige Jahre, dann kaufte sich der Sportwagenproduzent Alessandro ein. Er krempelte die Fabrik in Modena um, setzte auf Großserien und brachte den Maserati Biturbo, ein Massenprodukt. Anfänglich sehr zur Freude aller Beteiligten, bald aber auch zu ihrem Leid, denn das Auto hatte erhebliche Qualitätsmängel und kostete bald mehr, als es einbrachte. musste 1993 zur neuerlichen Rettung des Dreizacks einspringen, übernahm einen größeren Anteil und übernahm die Marke ganz Ende der 1990er-Jahre.

Die Maserati-Ausstellung im Pantheon zeigt rund 30 Exemplare, die an dieser Geschichte mitgeschrieben haben. Es sind allesamt Charakter- autos, Sportwagen, die Dynamik, Kraft und Eleganz ausstrahlen.

Die Spanne der ausgestellten Exponate reicht vom Tipo 8CM der frühen 1930er-Jahre über allein zwei Fahrzeuge des Typs A6GCS sowie den A6G Zagato unseres Mitglieds Claus Busch, einen vollkommen origina- len A6G Allemano über 3500GT Touring, Mistral- und Mistral-Spyder bis hin zum Ghibli und Bora. Aber auch einige wenige OSCA fanden den Weg in diese schöne Ausstellung. Leider fehlen 300S und 200S sowie Birdcage und 250F.

Somit ist eigentlich die – fast – ganze Fahrzeugpalette klassischer Mase- rati ausgestellt. Aber auch Maserati-Motorräder sind darunter, die eigentlich ja gar keine Maserati-Motorräder sind und de facto nichts mit dem Auto-Hersteller zu tun haben. Leider musste der Zagato von Claus Busch die Schweiz dann aber bereits nach kurzer Ausstellungsdauer wie- der verlassen. Die Schweizer Zollbehörden zeigten sich unerbittlich und

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PADUA MIT TEILEN.

Sie suchen ein Ersatzteil, das nirgends, aber auch nirgends zu bekom- men ist? Sie suchen ein ganzes, ein halbes oder sogar den hinteren Teil eines alten italienischen Autos? Eventuell ein Dach? Irgendwelche Schei- ben? Herzlich willkommen in Padua! Hier gibt es alles an Teilen, was das Herz begehrt. Klein- und Kleinstteile sind hier in allen Zuständen von fabrikneu bis vergammelt zu bekommen.

Doch die Messe von Padua im Oktober ist nicht nur ein guter Ort für Teile, nein, sie ist auch der Saison-Schluss in jedem Jahr. Man trifft sich, lässt die vergangene Saison Revue passieren und widmet sich noch mal dem Thema Auto, bevor die nassen Herbst- und die kalten Wintertage uns in die Früh-dunkel-Depression bringt.

Im Oktober 2017 gab es zwischen den zum Verkauf angebotenen Fahr- zeugen ein ganz besonderes Highlight – einen vollkommen originalen Lancia Stratos. Dieser Teil der 70er hatte noch seine erste Lackierung, war in einem äußerst guten Zustand und mit einer sehr niedrigen Lauf- leistung von unter 20.000 km gesegnet.

Ein italienischer Händler stellte einen sehr gut restaurierten Quattroporte Ib aus, dessen Motorraum so aussah, wie er aussehen sollte: sauber, detailliert und einfach richtig gemacht. Vor einer Halle hatte ein anderer Händler drei (!) silberne Mistral-Coupés ausgestellt – in drei verschiede- nen Restaurations-Zuständen.

Neben einem gelben Ghibli-Spyder 4,7 stand einer der – wie ich es nenne – italienischen Wunder-Maserati! Ein weißer 3500GT in vollkom- men unberührtem Zustand und perfekt dokumentiert, einschließlich der originalen Verkaufsrechnung von Maserati! Gerade in letzter Zeit tau- chen in Italien 3500GT Touring aus langjährigem – oftmals familiären – Besitz auf, die wunderbar original erhalten sind. Dieser tolle Wagen war dann am Ende der Messe auch verkauft.

In einer anderen Halle stand, eng eingepfercht zwischen einem mittel- mäßigem und einem Diabolo ein 3500GT im Renntrimm. Weiterhin fiel ein sehr schön restaurierter 1977er Merak aus Österreich auf. Allein die Farbe fand ich schon toll: ein strahlendes Orange! Ansonsten natürlich auch viel italienische „Klein-Exotika“ wie OSCA Fisore, diverse Fiat Topolino „Woody“ und natürlich Alfas, jede Menge Alfas!

Die ganze Messe lässt sich natürlich gut genießen, wenn man bei den immer noch warmen Temperaturen zum Mittagessen nach draußen zu den vielen Buden gehen kann. Leider ist die Qualität nicht wirklich „à la Italiana“ sondern eher schlecht. Aber das ist nur ein Nebenschauplatz, denn die bekannt gute italienische Küche genießt man dann abends in einem der zahllosen Restaurants.

Natürlich gibt es in Padua auch einige Verkäufer sehr guter Automobilia aller Art. Die geforderten Preise sind allerdings recht deftig. Interessant ist, dass man hier in Italien mit EC-Karte bezahlen kann, während die gleichen Händler bei Messen im Ausland wie Techno Classica, Retromo- bile etc. immer nur Cash verlangen ... WB

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GUT UND SCHLECHT IN PARIS

Die Retromobile ist immer der erste Gradmesser für die anstehende Saison bei klassischen Autos und in diesem Jahr empfing die französi- sche Hauptstadt alle Besucher mit etwa 30 cm hohem Schnee. Das war schlecht, zumal es in Frankreich keine Winterreifen-Pflicht gibt.

Im letzten Jahr war Mario Linke aus Köln der Star der Messe gewesen, hatte er doch alle wichtigen Ferrari F1 Rennwagen von den 50ern bis zu den 70ern auf seinen Stand an die Seine gebracht.

In diesem Jahr brachte der renommierte deutsche Händler Axel Schütte einen Maserati A6G Zagato mit nach Paris und dachte wohl, mit einem sehr gut restaurierten Ferrari 250 SWB der Star der diesjährigen Messe zu sein.

Das misslang dann gründlich, denn direkt daneben hatte Lukas Hüni aus Zürich allein zehn (!) Exemplare dieses Ferrari-Typs in allen Variationen ausgestellt, deren Wert zusammengenommen mindestens 100 Millionen Euro betrug. Ist das nun gut oder schlecht? Die Meinungen gingen darü- ber weit auseinander. Die einen sahen eine – schlechte – SWB-Inflation kommen, die andere Fraktion nur eine, wenn auch ausdrucksvolle, Kon- takt-Demonstration dieses Händlers ...

Hüni hatte dann weiterhin einen sehr guten 300S auf seinem Stand aus- gestellt, daneben aber einen schlechten 250F mit neuem Chassis. Aber seine alljährliche Strategie in Paris ist, dass keines der ausgestellten Autos zum Verkauf steht.

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Einen guten 250F gab es beim englischen Händler Gregor Fiskens. Es han- delte sich um den Monoposto unseres ehemaligen Mitglieds Michael Hin- derer. Fiskens bot den Formel-1-Renner für 5,5 Millionen Euro an! Aua! Der österreichische Händler Hödlmayr hatte auf seinem Stand einen frü- hen -1500 Pininfarina ausgestellt und verlangte für dieses Fahrzeug deftige 975.000 Euro! Das ist schlecht! Direkt daneben auf sei- nem Stand der ehemalige Ghibli-Spyder 4.7 unseres Clubmitglieds Jür- gen Lewandowski. Die geforderten 850.000 Euro für dieses zwar schöne aber leider mit Automatik ausgerüstete Fahrzeug waren aber eindeutig zu viel. Also auch schlecht!

Nicht viel weiter dann ein zum Spyder umgewandeltes Ghibli SS Coupé (# 2456). Auch schlecht. Ach ja, das angeblich vorhandene Hardtop sei verloren gegangen – und das ist ja ganz schlecht bei einem Coupé!

Auf dem Stand eines französischen Restaurationsbetriebes war ein bis ins Detail fantastisch restauriertes 3500 GT Touring Coupé in Creme- Weiß mit dunkelblauem Dach ausgestellt. Das war gut!

Nicht weit entfernt stand ein gutes mittelblaues Ghibli Coupé 4.7. Schlecht an dem Auto war der geforderte Preis. 350.000 Euro!

Traditionell ist die Retromobile ja hauptsächlich auf französische Autos ausgerichtet. Doch in diesem Jahr hatte man den Eindruck, dass ver- stärkt Autos aus Bella Italia ausgestellt wurden. Alfa 33, , Lancia, natürlich Ferrari und auch zahlreiche Lamborghini und Maserati, alles war vor Ort. Das war gut!

Das französische Auktionshaus Artcurial hatte zwei Maserati im Ange- bot: eine sehr schön aussehende A6GCS-Barchetta und den gut ausse- henden A6G 2000 Zagato. Schlecht daran war, dass es einen zweiten A6GCS mit der gleichen Chassisnummer in der Schweiz gibt und dass der Zagato zwar eine originale – wenn auch erheblich veränderte – Karosserie besitzt, das Werk aber mit einer Karosserie von Allemano verlassen hat. So wurde der A6GCS für schlappe 2,983 Millionen Euro verkauft und der A6G-2000 blieb stehen. Schlecht für beide Besitzer ...

RM versteigerte einen Ghibli-Spyder 4.7 (natürlich mit 5-Gang- Getriebe) für angemessene 884.592 Euro und einen goldfarbenen Mistral Spy- der 4-Liter für knapp 920.000 Euro. Beides wirklich gute Ergebnisse. Ein schlechtes Ergebnis erreichte allerdings ein in deutschem Besitz befind- licher MC12, der nur 2,5 Millionen Euro brachte. Da gab es schon bes- sere Ergebnisse.

Ein weiteres Highlight auf der Messe in Paris war ein sehr guter Ferrari 512S der auf dem Stand eines deutschen Händlers ausgestellt war. Gut das Auto – schlecht der Preis: 16 Millionen Euro!

Schlecht ist auf der Retromobile auch das angebotene Essen – und das dann zu hohen Preisen. Dafür dann am Abend die Verabredung mit Freunden und Kunden in einem der doch zahlreichen guten Restaurants in der französischen Metropole.

Zurück zum Flughafen am Freitag wieder bei Schnee. Das war nicht gut. Der Flug nach Hause hob aber doch pünktlich ab – und das war dann wirklich gut! WB

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HINTER SCHLOSS UND RIEGEL Die australischen Behörden führten im vergangenen Jahr schon stichpro- benartige Asbestprüfungen von importierten Oldtimern durch, aber das Beim Internationalen Treffen in Biarritz 2016 präsentierte die charmante teure und invasive Verfahren wird nun wahrscheinlich einige Veranstalter Roberta Bicocchi, die Assistentin des damaligen Maserati-CEO Harald davon abhalten, in Zukunft ausländische Fahrzeuge nach Australien zu Wester, eine außergewöhnliche Idee zu einem internationalen Treffen: bringen. Warum nicht eine touristische Rallye in Australien veranstalten? Eigentümer haben die Möglichkeit, eine ausländische Behörde zu finden, Die Skepsis war zuerst recht groß, der Vorschlag fand aber dann doch die Tests vor dem Import von Autos nach Australien durchführt, aber die einigen Zuspruch. Maserati versprach sich zu engagieren und präsen- Untersuchung kann teuer werden und auch Schäden am Fahrzeug ver- tierte dann im Herbst 2017 weitere Details zu dieser „Maserati Global ursachen und muss von einer von Australien akzeptierten Stelle durchge- Gathering Tour Down Under“, die vom 20. Bis 26 März 2018 stattfinden führt werden. sollte. Abfahrt sollte in Mebourne sein mit einer Route von Torquay, Ben- digo Bay, Canberra nach Sydney, 1.400 km insgesamt. Der Maserati Owners‘ Club geht davon aus, dass sich die restriktiven Maßnahmen auf andere Autoclubs auswirken werden, die ähnliche Ver- Maserati offerierte 20 Neufahrzeuge für ausländische Teilnehmer der anstaltungen in Australien veranstalten wollen. Die exklusiven Veranstal- Tour. Doch neun Teilnehmer wollten lieber ihre eigenen, klassischen tungen (...) könnten Hunderte von Teilnehmern anziehen und wertvolle Maserati um den Erdball schicken, um in Australien, beim „Down Under“ touristische Dollars generieren ...“ dabei zu sein. Es folgte ein böses Erwachen! Die Veranstaltungen der Maserati Clubs auf dem europäischen Fest- Die australische Regierung hatte sich schon vor Jahren dazu entschlos- land, wo Hunderte Fahrzeuge grenzüberschreitend ohne jedweden Ein- sen, einen Kampf gegen Asbest zu führen und alles, was damit zusam- griff fahren können, wo Hotels gebucht werden und den Teilnehmern menhängt, rigoros zu bekämpfen. Im Prinzip ist das eine gute Entschei- neue Regionen präsentiert werden, all das scheint in Australien nunmehr dung. Aber angesichts der Maserati-Veranstaltung wurde es grotesk. unmöglich zu sein. Möge diese Einsicht allen Befürwortern des Brexit zu Eigen sein... Henry Jamison aus England postete folgenden Bericht auf einer Mase- rati-Website: „Australische Grenzpatrouille schnappt Maserati! Die aust- ralischen Zollbehörden haben sich eine Reihe von besuchenden Maserati geschnappt. Neun Maserati-Besitzer, die aus der ganzen Welt angereist waren, um an der 1.400 km langen Maserati Global Gathering-Rallye teilzunehmen, wurden vom australischen Zollamt, das die Fahrzeuge beschlagnahmt hat, ausgeschlossen.

Die klassischen Maserati (... darunter ein 5000 GT ...) wurden letzte Woche in Melbourne angedockt, wo sie zufällig für invasive Asbesttests ausgewählt wurden, einem Verfahren, um Kernkomponenten des jewei- ligen Wagens einschließlich der Schottwand, des Auspuffs usw. auf das Vorhandensein dieses Materials zu prüfen. Den Besitzer kann das dann bis zu 30.000 US-Dollar kosten ...

Während die meisten Maserati-Fahrzeuge diesem Vorgehen entrinnen konnten, wurde eine komplette Lieferung von acht Fahrzeugen aus Großbritannien konfisziert, was für (diese) ausländischen Teilnehmer bedeutete, dass sie bis zu $ 4.000 für die Teilnahme an der Fahrtver- anstaltung für exklusive Klassiker von Apollo Bay nach Sydney bezahlt haben (zuzüglich der Verschiffungskosten ihrer Autos) und nun ihre Fahr- zeuge nicht einsetzen konnten. Sie fuhren nun bei anderen Autos mit oder fuhren moderne Maserati.

Ein Besitzer eines der beschlagnahmten Fahrzeuge ist ein Geschäfts- mann aus Brisbane, der sein Auto (aus England) nach Australien ver- schickt hatte, um die Eröffnungsveranstaltung in seiner Heimat zu unter- stützen.

Die Organisatoren hatten bereits im September eine Ausnahmegeneh- migung für die Fahrzeuge beantragt und argumentierten, dass die Fahr- zeuge nur für einen einzigen, befristeten Besuch hier sein würden und am Ende der Reise über Sydney wieder exportiert würden. Es scheint, dass bis zwei Wochen vor der Veranstaltung keine Antwort von der zuständigen Behörde vorlag und da waren die Autos per Schiff bereits unterwegs nach Australien.

Trotz der begleitenden schriftlichen Unterlagen gab es keine Ausnah- megenehmigung und die Fahrzeuge wurden stattdessen für die Tests vorgesehen und konfisziert. Die Eigentümer hatten das Prüf-Verfahren abgelehnt, das Wochen und Tausende von Dollars pro Fahrzeug kosten könnte, und planten, die Wagen aus Melbourne wieder zurück zu ver- schiffen.

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RETRO CLASSICS STUTTGART erstmals mit einem Stand seiner Classic Sports GmbH vertreten. Er wurde von Markus Höfels und einem Restaurierungsspezialisten des In diesem Jahr fand die Retro Classics Stuttgart vom 22.03. bis 25.03. zeit- Hauses tatkräftig unterstützt. gleich mit der Techno Classica Essen statt. Seit dem Gründungsjahr der Retro Classics in 2001 befinden sich beide Messen im Wettbewerb. Zudem Die von Leo Peschl angebotenen auf hohem Niveau restaurierten Mase- veranstalten die Stuttgarter kleinere lokale Oldtimer-Messen in Nürnberg rati-Fahrzeuge erfreuten sich bester Resonanz unter Besuchern und und Köln. Während die Techno Classica als bisher größte Veranstaltung fanden große Anerkennung bei Kaufinteressenten. Bereits am ersten Europas seit drei Jahrzehnten etabliert ist, fordert Aufsteiger Retro Classics Messetag fand ein von seinem Haus hervorragend restaurierter 3500GT die Essener mit bester Verkehrsanbindung, hervorragenden Parkmöglich- einen neuen Eigentümer. keiten, modernen, lichtdurchfluteten Hallen und großzügigem Platzange- bot zunehmend heraus. Mit über 188.000 Besuchern ist Essen noch immer Leo Peschl‘s Aktivitäten gelten nicht nur der Restaurierung, sondern auch die größere Messe, nach Ausstellungsfläche hingegen liegen die Stuttgar- der Entwicklung von technischen Lösungen für die betagte Technik. So ter vorne. Für Aussteller war es in diesem Jahr ein Spagat. Nicht wenige wurde eine kompakte Klimaanlage aus handelsüblichen Komponenten waren auf beiden Veranstaltungen mit Messeständen präsent. für die 3500GT-Modellreihe vorgestellt, die sich unauffällig im Wagen integrieren lässt. Befüllt mit einem modernen Kältemittel, zeichnet sich Stuttgart und Umgebung ist Mercedes- und Porsche-Land. So ist es nicht das System durch im Vergleich zu alten Klima-Kompressoren große Leis- verwunderlich, dass klassische Fahrzeuge deutscher Hersteller beson- tung und hohe Zuverlässigkeit aus. ders stark vertreten waren. Dennoch ist die Messe wegen ihrer Lage für Besucher aus den südlichen Nachbarländern sowie aus Italien interes- Ein ambitioniertes aktuelles Entwicklungsprojekt von Leo Peschl ist die sant. Dem tragen die Veranstalter durch eine eigene Halle für italieni- Reproduktion von Zylinderköpfen durch additive Fertigung. Angesichts sche Fahrzeuge Rechnung. eines Mangels an instandsetzungsfähigen Originalköpfen besteht hier zunehmend Bedarf. Halle 7 war das Eldorado der Italien-Liebhaber, wobei sich das Angebot an Maserati-Fahrzeugen durchaus sehen lassen konnte. Classic Trader Unter den großen Klassiker-Messen hat sich die Retro Classics gut posi- bot eine ganze Reihe von Klassikern mit dem Dreizack auf. Ein von Auto- tioniert. Im kommenden Jahr wird es keine terminliche Überschneidung

König ausgelieferter sehr gepflegter 3200GT war ebenso darunter wie geben. Während der Termin der Retro Classics wieder im März liegt, ein 3200GTA, ein 4,0 L Mistral Coupé sowie ein Quattroporte III. Eine wird die Techno Classica im April 2019 ihre Tore öffnen. optisch wie technisch vollkommen falsche 350S Replika – für 265.000,00 Euro angeboten, brachte ein wenig Renn-Atmosphäre auf den Stand. Heiner Bröhl Die Faszination, die von einem originalen Exemplar ausgeht, kann eine derartige schlechte Reproduktion indes nicht ersetzen. Der Alfa- club setzte sich mit einem 1966er FIAT Autotransporter sowie mit einem beeindruckenden Zweiachs-Anhänger von Viberti bestens in Szene.

Italienische Restaurierungsbetriebe präsentierten sich ebenso wie Händ- ler für klassische Automobile und Motorräder. Dennoch bieten die Esse- ner zahlenmäßig immer noch das größere Angebot an italienischen Fahrzeugen. Nicht zuletzt kamen die Freunde amerikanischer Wagen auf ihre Kosten. Ihnen war eine eigene Ausstellungshalle vorbehalten. Einen Blick über den Tellerrand der Italo-Mobile hinaus erlaubte eine interessante Ausstellung von historischen Nutzfahrzeugen. Eine BMW M1 Sonderausstellung zum 40jährigen Jubiläum des Mittelmotor-Boliden bot eine attraktive Abwechslung im Messeangebot.

Einschlägig bekannte Klassiker-Händler gaben sich in Halle 1 ein Stell- dichein. Die Vielfalt der angebotenen Marken repräsentierte einen brei- ten Querschnitt des Marktes. Unser Clubmitglied Leo Peschl war dort

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„Da Reid Bigland die kommerzielle Grundlage für Alfa und Maserati EIN NEUER ... MAL WIEDER! geschaffen hat, erlaubt es die heutige Ankündigung Tim Kuniskis, sich ausschließlich auf das nächste Kapitel dieser berühmten Marken zu kon- Das Internet-Portal Automotive News Europe berichtete in seiner Aus- zentrieren. In Nordamerika, mit der Umsetzung unseres Industrieplans, gabe vom 5. Februar 2018: Fiat Automobiles kürte Tim Kunis- sind wir nun auf dem richtigen Weg und wechseln von Autos zu SUVs kis zum neuen Global Head für Maserati und , während und Trucks, wird die volle Aufmerksamkeit von Reid auf die Beschleuni- er gleichzeitig einige Aufgaben des ehemaligen Multitasking-Chefs der gung des Umsatzwachstums in den USA und Kanada gelegt.“ Marke, des US-Vertriebschefs Reid Bigland, wahrnimmt. FCA hat Ferrari 2015 in ein eigenständiges Unternehmen ausgegliedert, Kuniskis, 51, übernimmt die Verantwortung für Maserati und Alfa Romeo und Presseberichte vom vergangenen Sommer besagen, dass Alfa und nach seiner Tätigkeit als Leiter von Pkw-Marken wie Dodge, Chrys- Maserati ähnliche Wege gehen könnten. ler und Fiat, sagte FCA in einer Erklärung Anfang Februar 2018. Big- lands Aufgaben werden sich mehr auf Nordamerika, FCA‘s rentabelste Bigland hatte im Mai 2016 die weltweite Aufsicht über Maserati und Region, konzentrieren. Die Verkäufe von FCA in den USA sind in 17 auf- Alfa Romeo übernommen, als er Harald Wester ablöste. Zu dieser Zeit einander folgenden Monaten gesunken, zum Teil, als der Autohersteller verließ Wester die Verkaufsorganisation, um sich auf einen anderen sei- auf weniger profitables Flottenvolumen zurückging. ner Titel, den Chief Technical Officer, zu konzentrieren.

Sowohl Bigland als auch Kuniskis werden weiterhin als Mitglieder des Bigland war ein Oberleutnant des FCA-CEO Sergio Marchionne, seit Group Executive Council der FCA fungieren, dem obersten Entschei- Fiat S.p.A im Jahr 2009 die Kontrolle über Chrysler übernahm, als Big- dungsgremium des Autoherstellers, sagte FCA. Bigland wird weiterhin land Chrysler Canada leitete. Er wurde 2011 zum Leiter des Vertriebs in die gesamten Verkaufsaktivitäten des Autoherstellers in den Vereinigten den USA ernannt und erhielt für kurze Zeit die Kontrolle über die Mar- Staaten leiten und seine Rolle als CEO von FCA Canada beibehalten. ken Dodge und Ram.

Der Shuffle wird die beiden verbleibenden Premium-Marken von FCA Er ist ein kanadischer Staatsbürger wie Marchionne. Und sein Lebenslauf fokussierter überwachen. FCA hat Milliarden ausgegeben, um die seit bei der FCA hat seinem Chef Konkurrenz gemacht - zumindest in Bezug langem ignorierte Marke Alfa Romeo für mehr als ein Jahrzehnt wie- auf die Anzahl und Vielfalt der Aufgaben, die er innehatte. derzubeleben, aber er hat die optimistischen Volumen- und Produkt- erwartungen, die er im Jahr 2014 festgelegt hatte, nicht erreicht. Kuniskis Was sagt uns das alles? Es wird mal wieder kräftig rochiert bei Maserati, trat 1992 bei Chrysler ein und stieg durch die Business-Center-Aktivitä- anstatt sich darum zu kümmern, die Marke adäquat zu repräsentieren. ten und Marketing-Organisation des Autoherstellers auf. Mr. Kuniskis Seit der Übernahme von Maserati durch Ferrari Ende der 1990er-Jahre hat einen Bachelor of Business Administration von der State University of sind nun insgesamt nicht weniger als 7 CEO‘s am Start gewesen: Monte- New York. Er wurde in Rochester N.Y geboren. zemolo, Leech, Ronghi, Kalbfell, Wester, Bigland und Kuniskis. PERFORMANCE EN VOGUE „Mit der Einführung von Alfa Romeo Giulia und Stelvio und Maserati Möge die Macht mit dem Neuen sein... NOVITEC GROUP Levante müssen wir uns nun verstärkt auf die kommerziellen Elemente konzentrieren, die das globale Wachstum dieser Marken vorantreiben“, D-87778 Stetten · Fon +49 (0) 8261 / 75 995 - 0 · [email protected] · www.novitec.com sagte FCA-CEO Sergio Marchionne in der Erklärung. performed by 26 PERFORMANCE EN VOGUE NOVITEC GROUP D-87778 Stetten · Fon +49 (0) 8261 / 75 995 - 0 · [email protected] · www.novitec.com

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NOVITEC FOR MASERATI Mancher Die Prüfungen werden mit einer simulierten Geschwindigkeit von 140 mag sich noch an die 70er-Jahre erinnern. Es tauchten damals die ers- km/h durchgeführt. ten Tuning-Firmen auf und man sah immer häufiger mehr oder weniger verschandelte Mercedes, BMW und natürlich die berühmt-berüchtigten Der durch steigende Geschwindigkeiten entstehende Auftrieb kann Porsche 911 „Flachnasen“ auf den Straßen herumfahren. Eine besondere durch die präzise berechneten Novitec-Aerodynamikteile in Abtrieb Rolle nahmen auch die Ferrari, Porsche und Lamborghini des Münchner umgewandelt werden, sodass auch bei hohen Geschwindigkeiten eine Tuners Willy Koenig ein. Der machte gutes Geld mit seinen wilden Krea- optimale Fahrstabilität gewährleistet ist. Form und Design der einzelnen tionen. Vor allem in Rotlichtkreisen waren die sogenannten Koenig Spe- Echtcarbon-Karosseriekomponenten für Front- und Heckspoiler sowie cials sehr begehrt. Die Qualität all dieser Umbauten und „Veredelungen“ Seitenschweller basieren auf ausführlichen Tests im Windkanal zum Errei- ließ aber sehr oft zu wünschen übrig. Die rühmlichen Ausnahmen waren chen der optimalen aerodynamischen Funktion. Bei der Entwicklung wird damals die Porsche von Ruf und die BMW von . aber auch sehr viel Wert darauf gelegt, dass Sie mit den einzelnen Tei- len optische Akzente setzen können, ohne das Design des Fahrzeuges Dann wurde es lange Zeit still um die Tuningbranche. Bis sich vor etwa grundlegend verändern zu müssen. 15 Jahren die Situation änderte und neue Firmen mit einer neuen, stil- sicheren und auch qualitativ höher angesiedelten Philosophie im Markt etablierten. Die Firma Novitec Group gehört seit damals zu den renom- miertesten und erfahrensten Unternehmen der Branche. Seit der Grün- dung im Jahr 1989 konzentrierte sich Novitec auf die Veredelung ita- lienischer Sportfahrzeuge. Das umfangreiche Programm zeichnet sich durch höchste Fertigungsqualität und Präzision aus. Von Novitec ver- edelte Supersportwagen überzeugen mit herausragendem Design und genießen weltweit einen exzellenten Ruf.

Vom Stammsitz in Stetten aus betreut ein höchst motiviertes und geschul- tes Team mit viel Engagement und Professionalität die Novitec-Kunden und Partner in der ganzen Welt. Für den neuen Ghibli und den Quat- troporte hat Novitec eigens ein neues Raddesign entwickelt, das in ver- schiedenen Farben erhältlich ist. Leistungsoptimierungen, dezente Aero- dynamikteile aus Sichtcarbon sowie sportliche Fahrwerkslösungen run- den das Programm ab.

Für die Dieselversionen des Ghibi gibt es das Novitec Active Sound Sys- tem für die Auspuffanlage. Mit Bedienen der „Sport“-Taste verhilft das prozessorgesteuerte Zusatzsteuergerät dem V6 Turbodiesel zu einem noch aufregenderen Motorsound. Das Novitec Active Sound System ist ein prozessorgesteuertes Zusatzsteuergerät zur Steuerung des Motor- sounds. Bei Betätigung der Sporttaste wird der Auspuffsound angepasst. Dem Steuergerät liegt ein Plug & Play-Kabelbaum bei, mit dessen Hilfe das eigenes Steuergerät an die Serienmotorelektronik adaptiert wird. Das Kit ist versandfähig und durch das Plug & Play-System sehr einfach zu montieren. Die Rad-Reifen-Kombinationen der Firma sind der per- fekte Kontakt zur Straße. Die Felgengrößen und die dazu passenden Reifen sind exakt auf das Fahrzeug abgestimmt, sodass Sie keinerlei Anpassungen in Kauf nehmen müssen. Das Design der Felgen fügt sich perfekt ein. Novitec-Räder sind exklusiv nur für Maserati erhältlich. 22“ für Ghibli mit Reifen bis zu 315/25.

Die Novitec-Fahrwerkstechnik mit und ohne Skyhook bietet Ihnen vielfältige Möglichkeiten. Ob Fahrwerksfedern zur Reduzierung der Fahrzeughöhe oder komplette Fahrwerkslösungen mit detailliert abgestimmten Parame- tern. Doch nicht nur optisches und akustisches Tuning ist bei Novitec im Pro- gramm. Den High-Performance-Charakter des Levante stattet die Firma mit einer besonders leistungsstarken Variante der V6-Biturbo-Benzinerversion mit 363 kW/494 PS und einem maximalen Drehmoment von 660 Nm aus.

Upgrades für den Maserati SUV sind sportlich-elegant gestylte Aerody- namik-Komponenten in Sichtcarbon, 22-Zoll-Räder, ein Tieferlegungs- modul fürs Fahrwerk, aktives Soundtuning für die beiden Diesel und exklusive Optionen fürs Interieur.

Ein zum Fahrzeug passendes Design und vor allem eine optimale aero- dynamische Funktion sind die Ansprüche an Karosserieanbauteile. Im Hochleistungswindkanal des Forschungsinstituts für Kraftwesen Stuttgart werden die einzelnen Komponenten der Firma auf ihre aerodynami- sche Funktion überprüft. In dieser besonderen Institution kann sogar der Fahrbetrieb in verschiedenen Geschwindigkeiten nachvollzogen werden.

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30 NA ENDLICH ... ABER (NOCH) NICHT FÜR UNS!

Maserati Deutschland berichtete: Auf der diesjährigen New York Inter- national Auto Show (NYIAS) stellt Maserati ein neues Spitzenmodell des Levante vor: Der Levante Trofeo, der von einem 434 kW (590 PS) star- ken V8-Motor angetrieben wird und aus dem Stand in nur 3,9 Sekun- den auf 100 km/h beschleunigt. Seine Endgeschwindigkeit von über 300 km/h zählt zu den höchsten, die weltweit von einem SUV erreicht wer- den.

„Der Levante Trofeo ist ein Beweis dafür, dass man einen Sturm her- aufbeschwören kann, wenn man mit den Elementen spielt“, erklärte Tim Kuniskis, CEO von Maserati S.p.A.: „Im Falle des Trofeo wussten die Designer und Ingenieure in Modena genau, welche Parameter ver- ändert werden mussten. So nahmen sie die Herausforderung an, den feinsten Luxus-SUV auch zum schnellsten zu machen.“

Herzstück des Levante Trofeo ist sein 3,8-Liter-Twin-Turbo-V8-Motor. Er bekam unter anderem ein neues Kurbelgehäuse, eine spezielle Kurbel- welleneinheit, eine neue Ölpumpe sowie einen zusätzlichen Riemenan- trieb. Die neuen Turbolader weisen zudem einen höheren Durchfluss auf. Zylinderkopf, Nockenwellen, Ventile, Kolben und Pleuel wurden ebenfalls modifiziert. Das Resultat ist überzeugend: So verfügt das Triebwerk über die höchste Literleistung (156 PS pro Liter) aller je produzierten Maserati- Aggregate und ist zugleich der stärkste Motor im aktuellen Modellpro- gramm. Die Höchstleistung steht bei dynamischen 6.250 U/min zur Ver- fügung, das maximale Drehmoment von 730 Nm bei alltagstauglichen 2.250 bis 5.000 U/min. Wie alle Benzinmotoren von Maserati wird auch dieser bei Ferrari in Maranello gefertigt. Die Kraftübertragung erfolgt über ein 8-Gang-Automatikgetriebe von ZF.

Mit dem Levante Trofeo wird zum ersten Mal ein Maserati V8-Motor mit dem intelligenten Allradantriebssystem Q4 kombiniert. Es sorgt für opti- male Traktion, hohes Beschleunigungsvermögen und maximale Sicher- heit. Gleichzeitig wurde auch das Chassis des schnellsten Levante auf die höhere Leistung abgestimmt, ohne dabei Kompromisse beim Fahrkom- fort einzugehen. So verbindet der Levante Trofeo die Gran-Turismo-Phi- losophie von Maserati mit der Performance eines Supercars.

Das günstige Leistungsgewicht von nur 3,6 Kilogramm pro PS trägt einen wesentlichen Teil zur exzellenten Fahrdynamik bei. Diese schlägt sich auch in der hohen Bremskraft des Levante Trofeo nieder: Aus Tempo 100 km/h benötigt er gerade einmal 34,5 Meter bis zum Stillstand. Die ideale 51:49-Gewichtsbalance und der niedrige Schwerpunkt – beides typische Merkmale aller Levante-Modelle – sind zusätzliche Beweise der hohen Sportwagen-Kompetenz von Maserati.

Neu ist auch der Fahrmodus Corsa mit Launch-Control-Funktion. Er wurde zusätzlich zu den bestehenden Modi Normal, ICE, Sport und Off- Road eingeführt, um den athletischen Charakter des ultimativen Mase-

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rati-SUVs zu unterstreichen. So zeichnet sich der Modus durch verbes- serte Beschleunigung, schnellere Gangwechsel, niedrigeres Höhenniveau der Luftfederung, sportlichere Skyhook-Dämpfung und optimierte Q4 Steuerung aus.

Erstmals kommt in einem Levante die Stabilitätskontrolle Maserati Inte- grated Vehicle Control (IVC) zum Einsatz. Sie sorgt für beeindruckende Fahrdynamik und echtes Maserati-Fahrerlebnis, indem sie die Instabilität des Fahrzeugs verhindert, anstatt Fahrfehler nur zu korrigieren, wie es ein herkömmliches ESP getan hätte.

Mit dem Trofeo erreicht das unverwechselbare Levante-Design ein neues Maß an Sportlichkeit. Die Neugestaltung konzentrierte sich im Wesentli- chen auf die untere Frontpartie, den Heckstoßfänger sowie die 22-Zoll- Räder aus geschmiedetem Aluminium im Orione-Design – die größten Räder, die je für einen Maserati angeboten wurden. Sie sind sowohl in polierter als auch in matter Ausführung erhältlich.

Auch die seitlichen Lufteinlässe in der unteren Verkleidung erhielten ein neues Design mit zwei aerodynamischen Flügeln. Sie sorgen fahrdyna- misch für mehr Stabilität und drücken optisch das Gewicht der Fahrzeug- front stärker auf die Vorderräder. Ein weiteres Merkmal des Levante Tro- feo sind Exterieur-Elemente in Carbon. Neu sind auch die Motorhaube mit zwei markanten Lufteinlässen sowie die Full-Matrix-LED-Scheinwerfer.

Den Innenraum schmücken unter anderem Sportsitze mit dem Premium- Vollnarbenleder „Pieno Fiore“. Es ist in der Automobilbranche hoch- geschätzt wegen seiner weichen Haptik und seines einzigartigen Cha- rakters, der sich im Laufe der Jahre entwickelt. Carbon-Elemente, eine spezielle Instrumenten-Grafik und das Surround-Sound-Audiosystem mit 17 Lautsprechern von Bowers & Wilkins sind weitere Merkmale des Levante Trofeo.

Die Produktion des Levante Trofeo startet diesen Sommer im modernisier- ten Maserati-Werk in Mirafiori (Turin). Zunächst ist er Märkten in Übersee vorbehalten, speziell USA und Kanada. Zur dortigen Markteinführung präsentiert Maserati auf der NYIAS eine limitierte Edition, die in acht ein- zigartigen Exterieur-Farben erhältlich ist. Zahlreiche Details – innen wie außen – unterstreichen die Sonderstellung der Einführungs-Edition.

Maserati/WB

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WASSERLANDUNG

Eine Frau, die am Freitag einen 2 Millionen Yuan (300.000 Euro) schwe- direkt vor sich. Sie sagte, sie geriet in Panik und schwenkte aus, um eine ren Sportwagen in einen Teich in Ostchina fuhr, sagte, dass sie die Kon- Kollision zu vermeiden, nur um sich im Teich wiederzufinden. trolle über das Hochleistungsfahrzeug verlor, nachdem sie ihre Augen von der Straße abgewandtz hatte, um ihr Telefon zu überprüfen. Die „Das Auto war fast untergetaucht, nur noch etwa 30 Zentimeter über ungenannte Fahrerin des knallroten Maserati GranTurismo besuchte der Oberfläche“, sagte Xu. „Der Motor lief noch, und die Scheibenwi- Nanjing, die Hauptstadt der Provinz Jiangsu, als sie die Straße offen- scher schwangen hin und her.“ sichtlich falsch verstand und direkt ins Wasser fuhr, sagte der Polizeibe- amte Xu Jie am Samstag in einem Bericht von Jiangsu Television. „Es gab Der Fahrerin sagte, sie habe es geschafft, aus dem Fahrzeug zu flüch- eine Kurve auf der Straße, aber das Auto ist darüber hinausgeschos- ten, indem sie mithilfe einer Gruppe von herbeigeeilten Zuschauern aus sen“, sagte er. dem Seitenfenster kletterte.

„Als ich am Tatort eintraf, war die Frau gerade aus dem Wasser gestie- Es wurde nicht angegeben, ob sie der Eigentümer des Luxuscoupés war, gen. Sie zitterte wegen der Eiseskälte, und zu ihren Füßen hatte sich eine aber der Fernsehbericht sagte, dass die Firma, die das zweijährige Fahr- Wasserlache gebildet“, sagte Xu. zeug versicherte, es wegen des verursachten Schadens als Totalschaden abgeschrieben habe. In Festlandchina kostete der Maserati GranTurismo In einem separaten Bericht von Modern Express Daily wurde die Frau rund 2,2 Millionen Yuan. Ein Kran wurde benutzt, um das Auto aus mit der Aussage zitiert, dass sie nicht aus der Gegend komme, sondern dem Wasser zu ziehen, aber die Berichte sagten nicht, was die Frau als auf einer Sightseeing-Tour sei und die Straßen nicht kenne. Nächstes vorhatte.

Kurz vor dem Unfall sah sie nach unten, um ihre WeChat-Nachrichten Die Fahrerin wurde wegen des Vergehens, ein Mobiltelefon während zu überprüfen, und als sie wieder aufblickte, sah sie einen Lastwagen der Fahrt zu benutzen, mit einer Geldstrafe von 50 Yuan belegt.

34 Maserati reagiert nun endlich auf die Bedürfnisse der leistungshungrigen Kunden und bringt mit dem GTS eine sportliche V8-Version des Levante. Erlkönigjäger verschiedener Automagazine hatten bereits vor Monaten einen getarnten Prototyp auf Testfahrt im hohen Norden von Skandina- vien erwischt. Da vor allem die Front und das Heck abgeklebt wurden, kann man davon ausgehen, dass die Serienversion sportlichere Schürzen bekommt. Auch die Schweller werden wahrscheinlich überarbeitet. Durch die schwächeren Sechszylindermotoren hatte der Levante bisher kei- nen ebenbürtigen Gegner für Konkurrenten wie den Porsche Cayenne Turbo, den BMW X6M, den Mercedes GLE63 und den Range Rover SVR im Angebot.

Doch wenn der neue Levante V8 nicht schon mal wieder zu spät kommt, schließlich produzieren in diesem margenreichsten Segment der Autoin- dustrie alle (!) anderen Hersteller zuerst (!) ihre stärksten Modelle, um damit eben gleich von Anfang an den höchsten Profit zu generieren. Aber in Italien ist man da anscheinend anderer Meinung ...

Dass aber nun der neue V8 im Levante zuerst auf den Übersee-Märkten platziert wird, sorgt natürlich – mal wieder – für Stirnrunzeln bei allen Fans der Marke. Dies mag mit Kapazitätsschwierigkeiten zu erklären sein. Gut gelungen ist die optische Abgrenzung des V8-Levante zu den V6-Versionen. Der Wagen wirkt nun endlich präsenter und stimmiger. Dies ist nicht zuletzt auf die endlich größeren Felgen zurückzuführen, sehen die kleineren Räder schwächerer Versionen doch im Verhältnis eher aus wie vom Kinderwagen entnommen.

Maserati glänzt derzeit mehr mit Katamaran-Segelsport und Polo sowie Sonderausstattungen beim Interieur und stellte in Genf die Sonderedition „Nerissimo“, ein „... cooles ...“ Schwarz, vor. Da tut es nun mehr als not, mal etwas Neues im Autobereich zu produzieren, denn Nachholbedarf besteht an allen Fronten, schließlich wird der Granturismo jetzt seit 12 Jahren produziert mit nur einem Facelift vor wenigen Monaten. Und das ist heute in der Autoindustrie eine gefühlte Ewigkeit. WB

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ALLES SO SCHÖN BUNT HIER?

Es ist Ende März 2018 und der Autor dieser Zeilen schaut mal bei mobile. de vorbei, um zu sehen, was es denn so an gebrauchten Maserati Gran- Turismo gibt. Manchmal denke ich, dass ich mir einen GranTurismo mal kaufen sollte, mag ich die Formgebung des Wagens doch sehr.

Es sind genau 255 Fahrzeuge gelistet mit allen erdenklichen Kilome- terlaufleistungen. Nun ist für mich aber die Außenfarbe ganz wichtig in Kombination zur Farbe des Interieurs. Und schon überkommt mich der große Frust: allein 103 Fahrzeuge werden in Schwarz angeboten. In Grau waren es immer noch 48 Autos. Okay, dachte ich mir, dann schauen wir doch mal beim klassischen Silber nach: 10 Fahrzeuge! Tris- tesse macht sich breit, zumal diese Autos dann allermeistens in den für mich irgendwie öden Farbkombinationen schwarz/grau, silber/schwarz und – ganz langweilig! – schwarz/schwarz sind. Ich möchte kein Auto eines Bestattungsunternehmens, ich möchte einen Wagen, der für mich von der Farbe her das italienisch, mediterrane Flair ausstrahlt.

Leider dienen heutzutage fast alle neuen Maserati-Modelle als reine, wenn auch exklusive Business-Autos. Und da möchte man natürlich nicht auffallen, wenn man denn schon einen italienischen „Exoten“ fährt. Oder man ist der immer noch irrigen Meinung, dass die Farbe Schwarz Macht und Einfluss verdeutlicht, wenn gleichzeitig unzählige VW Golf, BMW 3er, Mercedes E usw. in dieser Farbe auf den Straßen unterwegs sind.

Italienische Fahrzeuge sehen schon seit den 1950iger Jahren in einer Farbe ganz besonders toll aus: in Blau! Die derzeitig von Maserati angebotenen Blautöne (Blu Sophisticato und Blu Inchiostro) für den GranTurismo gefallen mir mit ihrem relativ hohen Rotanteil aber über- haupt nicht. Auch mag ich keine schwarzen Felgen, die vielleicht den Autos von US-amerikanischen Rappern gut stehen, aber eben nicht an Fahrzeugen in meiner Garage zu finden sind.

Ferrari ist in Sachen Farben deutlich weiter, hat sich doch in den letzten zehn Jahren die Meinung, nur feuriges Rot sei eines Ferrari würdig, klar geändert. Nehmen wir mal das vom Konzept her dem Grand Turismo am nächsten kommende Ferrari-Pedant, den 812 Superfast, als Ver- gleichsmodell. Dort bietet Ferrari nicht weniger als 35 (!!) verschiedene Farbtöne zur normalen Auswahl an (von deren teurerem zusätzlich angebotenen Individualisierungs-Programm wollen wir hier erst gar nicht reden ...). Von diesen Ferrari-Farben sind allein 10 historische Töne. 15 verschiedene Farben für das Leder-Interieur und 9 Teppichfarben wer- den für den 812 angeboten.

Beim Maserati GranTurismo finden sich nur 15 angebotene Farben. Historische Töne werden überhaupt nicht angeboten. Das Angebot von Lederfarben umfasst nur 13 Töne (einschließlich Alcantara) und bei den Teppichen stehen nur 8 Farben zur Verfügung. Nun kann man natürlich argumentieren, dass der Ferrari 812 deutlich teurer als der Gran Turismo ist und daher mehr angeboten werden müsse – aber so eine große Dif- ferenz in der Farbauswahl ist schon auffällig. Selbst das mit dem Mase- rati vergleichbare, aber deutlich preiswertere Mercedes S560 Coupé mit V8 Motor bietet 13 Standard-Farben. Beim Interieur (Polster und Leder) sind es dann sogar 21 Farbtöne.

Schade, dass Maserati nicht historische Farbtöne wie z.B. Blue Vincen- nes, Blue Cobaldo, Verde Aqua, Verde Scuro oder Rosso Rubino anbie- tet. Allein die angebotene Farbpalette von Maserati verdeutlicht den Wandel der Marke hin zum „Vernunft-Exoten“ getreu dem Moto: „wenn schon Maserati dann a bisserl auch was vom Mercedes, gell!“

Nicht meine Maserati-Welt und ich warte mal ab. Ich werde also weiter suchen nach einem Auto, dessen Vorbesitzer vielleicht die gleichen Aus- wahlkriterien bei der Konfigurierung seines GranTurismo hatte wie ich. WB

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DIE BERÜHMTE SCHEUNE Der Autor dieser Zeilen sah den Südafrika-Spyder im Spätsommer 2017, während der andauernden Restaurierungsarbeiten.

Wenn es in der Klassiker-Szene ein magisch, mythisches Wort gibt, dann Es gibt sie also noch, die legendären Scheunenfunde. Doch Deutschland den Begriff „Scheunenfund“. Das Wort impliziert Abenteuer und etwas ist da ziemlich abgegrast und es gibt hier wenig zu entdecken, schaut zu finden, was seit Ewigkeiten niemand mehr zu Gesicht bekommen hat. doch quasi jeder angesichts der dichten Bevölkerung dem anderen auf Und so träumt jeder davon beim Bauern um die Ecke einen wertvollen, den Rasen und in dessen Garage. heute vergessenen Ferrari, Maserati, Aston Martin, Bugatti oder Lam- borghini unter einer dicken Staubschicht zu entdecken und ans Licht zu Doch in Frankreich tauchte vor drei Jahren der verloren geglaubte zerren. Ein Auto, das von der Zeit vergessen wurde, unberührt ist und Maserati A6G 2000 Frua (#2140) wieder auf, zusammen mit zahlrei- auch eine Romantik innehat. chen anderen französischen Autos im sehr schlechtem bis jämmerlichen Zustand und dem spektakulären Ferrari 250 California Spider von Alain Und so wird dieser Begriff „Scheunenfund“ schon etwas inflationär Delon. Und vor wenigen Monaten wurde in Japan (!) der einzige Fer- benutzt, wenn ein Auto etwas angestaubt in einer Garage gefunden rari Daytona mit Aluminium-Karosserie verstaubt und lädiert in einer wird, wo es vor nur wenigen Jahren abgestellt wurde. Garage gefunden. Die USA sind ein weiterer Quell der unverhofften Entdeckungen. Hier kam eine Cobra und einer der seltenen Ferrari 275 Doch die richtigen Scheunenfunde gibt es noch – nur sind sie heute GTB Longnose mit Aluminium-Karosserie wieder ans Tageslicht – ver- extrem selten geworden. Maserati 5000GT-Besitzer Nigel Shannon, steckt in einer unscheinbaren Garage! Der Besitzer der Autos war eng ein Immobilien-Entwickler aus England, hat geschäftlich des Öfteren in mit seinem Mechaniker befreundet dem nur er die Betreuung seiner Südafrika zu tun. Bei einem Besuch in Johannesburg hörte er bei einem Fahrzeuge anvertraute. Nach dem Tod des Mechanikers entschloss sich Abendessen mit einem Geschäftspartner von einem alten Gebäude, in der Besitzer, seine Autos nicht mehr zu fahren und stellte diese in der das einige Fahrzeugwracks eingelagert seien. Garage ab.

Mr. Shannon betreute nicht weit davon entfernt ein Immobilienprojekt und Der Autor dieser Zeilen entdeckte im Jahr 2000 einen der drei von Tou- nahm dann die Gelegenheit wahr bei der ihm genannten Adresse vorbei ring hergestellten 3500GT Spyder im schon legendären Gewächshaus zu fahren, um dort nach diesen Autos zu schauen. Er erwartete eigentlich des Holländers Joop Stolze und berichtete im Dreizack davon. Der nicht Besonderes, vielleicht einen älteren MG oder Vauxhall. Beim Gang Wagen wurde nur wenig später in die USA verkauft. in den Hinterhof eines ziemlich verwahrlosten Gebäudes staunte er dann nicht schlecht, als sich die dort befindlichen drei Autos alle als Maserati Träumen wir also weiter und vielleicht finden wir irgendwann, irgendwo herausstellten! Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. den verschollenen 300S #3052 (zuletzt gesehen 1974), den 5000GT Ghia #103.018 (zuletzt gesehen 1968) die beiden 3500GT mit der häss- Es waren nicht weniger als allein zwei Maserati Sebring der Serie I lichen Boneschi-Karosserie #101.2500 und #101.2724 (zuletzt 1964 und (#101.01501 und #101.01615) sowie als Highlight einen 3500GT Spyder 1966 gesehen) und das A6G 2000-Frua Coupé #2194 (zuletzt gesehen Vignale mit der Chassisnummer #101.1275, dessen Hardtop im hinteren 1958). Teil einer Garage und begraben unter allerlei Müll gefunden wurde. Das Suchen und das Träumen gehen also weiter. WB Vom Zustand her am besten war der silberne Sebring (#01615). Der rote Sebring war da schon deutlich schlechter und fast vollkommen zerlegt war der Vignale-Spyder. Aber alle drei Autos waren relativ komplett mit nur ganz wenig fehlenden Teilen. Es dauerte Tage, die ganzen in den drei Garagen verstreuten Teile den einzelnen Fahrzeugen zuzuordnen.

Alle drei Maserati befanden sich dank des relativ trockenen Klimas in Südafrika in einem vom tiefen Rost verschonten Zustand. Mr. Shannon hatte eigentlich nur Interesse an dem Vignale-Spyder, konnte aber Anfang 2016 nur das ganze Paket vom Hausbesitzer erwerben, der das Anwesen mit dem Hinterhof vor 25 Jahren erworben hatte, einschließ- lich der darin bereits abgestellten Fahrzeuge. Woher diese Fahrzeuge kamen, wer sie dort abgestellt hatte, all das ist unbekannt.

Mr. Shannon verschiffte nach der Sichtung dann alle drei Autos nach England. Hier berichtete das englische Magazin Classic and Sportscar über den Fund. Zuerst war von Shannon geplant, den Vignale-Spyder und den silbernen Sebring für sich restaurieren zu lassen und den roten Sebring zu verkaufen. Beruflich stark angespannt entschloss sich der neue Besitzer aber letztendlich, alle drei Autos im gefundenen Zustand zu verkaufen. Dies berichte auch der Artikel in dem Magazin.

Kaum war das Magazin auf dem Markt, da flog ein österreichischer Restaurator im Auftrag eines deutschen Sammlers nach England, um den Vignale Spyder zu besichtigen.

Vier Tage später war der Wagen auf dem Weg nach Österreich und dort begann man sofort mit dem Wiederaufbau des Spyder, dessen ori- ginale Farbe das äußerst seltene „Verde Aqua“, ein Aquamarin-Grün metallic, gewesen ist. Leider entschloss sich der deutsche Sammler dann, den Wagen nicht in diesem wunderbaren Farbton lackieren zu lassen.

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40 DER 200S – EIN VIERZYLINDER-

WUNDER! Maserati war immer auf die Käufe von wohlha- benden Amateur-Rennfahrern angewiesen, und das seit der Gründung der Firma 1926. Anfang der 1950iger Jahre befand sich Italien in einem wirtschaftlichen Aufschwung.

Das Land war schon immer autoverrückt und so etablierten sich eine regelrechte Kette unzähliger Auto- bzw. Rennveranstaltungen, die meis- ten davon Bergrennen. Diese Art der Veranstaltung wurde nicht zuletzt deshalb so populär in Italien da man nur eine gute, kurvenreiche Straße benötigte und eben keine in sich geschlossene Rennstrecke, die ja auch über das gewartet werden musste.

Maserati bot mit dem Nachfolger des A6GCS der Serie 1, dem so genannten „Monofaro“, den A6GCS der zweiten Serie an. Dieses Auto kam ab 1953 in den Einsatz mit zahllosen talentierten und weniger Chassis 2413 auf dem alten Autodromo in Modena ambitionierten Fahrern und natürlich auch mit Werksfahrern wie Luigi in den späten 50er-Jahren. Musso. Der Wagen war sehr einfach zu fahren und bewies ein recht gutmütiges Fahrverhalten. Während 1953-54 war der A6GCS in seiner 2-Liter Klasse fast unschlagbar. Der wunderbare 6-Zylinder-Reihenmo- tor war sehr flexibel und lieferte ein sehr schönes Drehmoment, um den Wagen aus Kurven heraus zu beschleunigen. Bei den populären Berg- rennen war dies sehr hilfreich. Doch größter Nachteil des A6GCS war das Gewicht. Ferrari war der Erzfeind und rüstete jetzt ebenfalls auf.

Maserati entschloss sich zum Bau eines Nachfolgers in der Klasse mit 2-Liter Hubraum, dem Tipo 200S. Schon 1953 begann man in Modena mit der Entwicklung eines 4-Zylinder-Motors. Die 1,5-Liter-Variante die- ses Aggregats kam später im kleineren Typ 150S zum Einsatz, der aber ebenfalls zu schwer war.

Ingenieur nahm diesen Motor als Basis für den 200S und bohrte ihn auf 2-Liter-Hubraum aus. Die beiden Varianten unterschie-

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Stirling Moss und seine geliebte Cola im 200S beim Supercortemaggiore 1956.

den sich nur durch das Bohrung-Hub-Verhältnis. Rein äußerlich waren die beiden Triebwerke nicht zu unterscheiden und waren deutlich leichter als der 6-Zylinder-Motor des A6GCS.

Alle 200S hatten keine eigenen Fahrwerks- und Karosseriekonzepte. Die ersten 200S (Chassis #2401 bis #2411) waren auf einem 150S-Fahrge- stell aufgebaut und hatten zuerst eine Karosserie von Celestino Fiandri. Diese Karosserie war der des 150S im Frontbereich sehr ähnlich, hatte aber im Heckbereich auf jeder Seite eine angedeutete Finne und in bei- den vorderen Kotflügel seitlich eine grillartige Öffnung zur Entlüftung des Motorraums.

Ab Chassis #2412 kam dann eine aerodynamisch bessere Karosserie von Medardo Fantuzzi zum Einsatz. Mit Ausnahme von Chassis #2402 wurden alle frühen 200S auf die Fantuzzi-Karosserie umgerüstet.

Maserati experimentierte mit der Karosserieform der Fantuzzi-Version im Heckbereich. Dieses „Experimental“-Auto war Chassis #2404, bei dem man teilweise die hinteren Radkästen abdeckte und auch den Heckabschluss modifizierte, um eine bessere Aerodynamik zu erreichen. Piero Taruffi testete den Wagen ausführlich und fuhr damit in Pescara im August 1956 auf den dritten Platz (später wurde der Wagen dann erneut im Heckbereich unvorteilhaft verändert und befindet sich in die- sem Zustand heute in den USA).

Der erste Renneinsatz des neuen 200S erfolgte beim GP SHELL in Imola im Juni 1955, wo Franco Bordoni im Prototyp, Chassis #2401, verun- fallte. Sieger war Cesare Perdisa im alten A6GCS.

Und hier zeigte sich das anfängliche Dilemma des neuen Wagens. Der 200S war leichter als der A6GCS und ließ sich präziser und somit schnel- ler fahren. Das Fahrverhalten war nicht zuletzt auch durch die geän- derte Hinterachse (zum A6GCS) etwas diffiziler geworden. Der 4-Zylin- dermotor hatte aber nicht das verlässliche Drehmoment des Vorgängers – insgesamt war der 200S somit das fahraktivere Auto. Und genau das überforderte viele Kunden von Maserati, von denen eben die meisten nicht mit dem Fahrkönnen einen Moss oder Behra gesegnet waren.

42 Chassis 2401 mit der frühen Karosserie von Fiandri in Brescia zum Start der Mille Miglia 1955.

Chassis 2401 jetzt mit neuer noch unlackierter Karosserie von Fantuzzi in Monza 1956.

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Piero Taruffi in Chassis 2404 während des Rennens in Pescara 1956. Die Karosserie zeigte hinten aerodynamische Veränderungen.

Jean Behra in Chassis 2401 Ed Sevadjian in Chassis 2430 beim Rennen in Bari 1956. in den USA.

44 Attilio Buffa war nicht der schlechteste aller Maserati Rennfahrer und recht erfolgreich auf seinem A6GCS. Er entschloss sich dann zum Kauf eines 200S, Chassis #2413. Nach nur vier nicht sehr erfolgreichen Renn- einsätzen verkaufte er seinen 200S an Edoardo Govoni, einem ausge- sprochen guten Fahrer, der auch sofort mit #2413 sehr erfolgreich war. Buffa selbst setzte sich danach wieder in seinen alten, vertrauten A6GCS und blieb im Mittelfeld, während Govoni bei dreißig Rennen allein acht mal als Sieger, sieben Mal als Zweiter und zweimal als Dritter auf dem Podium stand. Bei nur drei Ausfällen eine sehr gute Statistik.

Beflügelt durch den guten Ruf der Marke Maserati durch den 300S, ver- kaufte sich der 200S in den USA recht erfolgreich, trotz einem Preis von $6.000, was damals eine deftige Summe war. Von 31 gebauten Fahr- zeugen (einschließlich der beiden 250Si) gingen allein 12 Autos neu in die USA. Einige weitere wurden dann später und als Gebrauchtwagen von Italien in die Staaten verkauft. Dort wahren dann recht gute Fahrer wie Jim Hall, Jack Hinkle, Alan Cornell (der seinen gebrauchten, älteren 300S gegen einen neuen 200S eintauschte) und Bobby Aylward recht erfolgreich mit diesem Typ. Allerdings war es in den USA schwierig, den 200S in einer richtigen Klasse zu positionieren. Eine 2-Liter Klasse gab es dort nicht und so startete man entweder in einer kleineren Klasse und war erfolgreich oder eben in einer stärkeren Klasse und fuhr dort hinter- her. Schnell kam der Ruf nach mehr Leistung auf und so wurden einige 200S mit einem US-V8 Motor ausgerüstet, der technisch deutlich einfa- cher, preiswerter und eben stärker in der Leistung war.

Maserati schob dann eine stärkere Version des 200S, den Tipo 250Si nach. Dieser hatte nun einen auf 2,5 Liter aufgebohrten Motor und war die ultimative Version der Baureihe.

Allerdings produzierte Maserati – neben einem sehr frühen Prototypen – nur zwei Fahrzeuge des 250Si. Beide fanden ihren Weg in die USA, wo ein Fahrzeug, Chassis #2432, nur sehr sporadisch zum Einsatz kam und irgendwann als Teile-Träger für andere 200S diente. Der zweite Wagen, Chassis #2431 war recht erfolgreich mit seinem Besitzer Bobby Ayl- ward und zeigte deutlich, dass ein guter Fahrer die stärkeren 300S sehr ärgern konnte.

Doch das Konzept Leiterrahmen mit Trommelbremsen war nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Giulio Alfieri erkannte dies und entwickelte aus überarbeiteten Komponenten des 200S und einem neuen, sehr aufwen- digen und stabilen Chassis-Design einen mehr als adäquaten Nachfol- ger, den Tipo 60/61 „Birdcage“, der für etwa zwei Jahre zu einem fast unschlagbaren Auto wurde. WB

Ed Sevadjian in Chassis 2430 Zwei 200S eingerahmt von zwei 150S in den USA. in der Werksrennabteilung 1959.

45 HISTORIE

MASERATI IN DEN USA.

Um ihre Rennaktivitäten zu finanzieren, war es wichtig, dass die italie- Es ist aber nicht ganz klar, wann die Aktivitäten von MCA eingestellt nischen Autohersteller Ferrari und Maserati ihre neuesten Produkte an wurden. Interessant ist, dass MCA 1959 noch an der Adresse existierte vermögende Kunden in den USA verkauften, dem weltweit größten und von Toumaniantz geleitet wurde, allerdings nur als Werkstatt. Der Markt für jede Art von Autos. Handel und der Import von Autos erfolgte da bereits durch den an der gleichen Stelle ansässigen Händler Rallye Motors. Ab 1960 existierte Es war ein Italo-Amerikaner, Luigi Chinetti, der zum wichtigsten Mann MCA dann nicht mehr und ging vollkommen in Rallye Motors über. von Enzo Ferrari in den USA wurde. Selbst ein erfolgreicher Rennfah- rer in den 1930er-Jahren, errang er 1949 den ersten Sieg eines Ferrari Das Gebäude im 1930er-Stil in der Sea Cliff Avenue existiert noch heute in Le Mans. Chinetti schlug aus seinen Erfolgen mit Ferrari Kapital, als und beheimatet derzeit eine Bauunternehmung. Auch das von MCA er in den 1950er-Jahren der erste und lange Zeit einzige amerikanische benutzte angeschlossene Werkstattgebäude existiert noch. Auch die Ferrari-Händler wurde. Ohne Chinetti wäre Ferrari in den USA nicht das erste Adresse von MCA in 622 Main Street in Westbury ist noch vorhan- geworden, was es heute noch ist. den. Hier ist die Keimzelle von Maserati in den USA, einem Markt, der noch heute der wichtigste Markt für die Marke ist. Max Hoffman aus New York wurde der wichtigste Verkäufer und Pro- moter für BMW, Mercedes, Porsche und im Land der WB (damals noch) unbegrenzten Möglichkeiten. Das Management von Officine Maserati war sich bewusst, das der nordamerikanische Markt ein wichtiger Faktor für die Zukunft der Marke werden würde.

Nach dem Krieg war es für Maserati eindeutig, dass man nur mit Renn- wagen die Zukunft der Firma nicht sichern konnte. Der A6 mit Pininfa- rina-Karosserie wurde 1947 zum ersten wirklichen GT-Fahrzeug von Maserati. Verkaufte sich dieser Wagen überwiegend in Italien, so fan- den auch einige Autos den Weg in die USA. Tony Pompeo in New York wurde zum ersten „Importeur“ von Fahrzeugen mit dem Dreizack.

Doch Maserati dachte bereits weiter.

1955 gründete man die erste Vertriebsorganisation in den USA, die Maserati Corporation of America, kurz MCA genannt. Im Gegensatz zu Chinetti, dem seine Ferrari-Niederlassung selbst gehörte, war MCA im alleinigen Besitz von Maserati. Chef von MCA wurde der Italo-Ame- rikaner Serge Toumaniantz. Die erste Adresse von MCA war an der 622 Main Street in Westbury auf Long Island an der Ostküste der USA, einem eher schlichten Industriegebäude.

Es war der Millionär und Rennfahrer Briggs Cunningham, der Maserati den ersten Großauftrag bescherte: Er bestellte über MCA die ersten drei der neuen 300S-Autos von Maserati für sich und Bill , den Cousin seiner Frau, sowie für seinen Freund Bill Spear. Der Anfang war gemacht.

Toumaniantz war sehr rührig und betreute seine größer werdende Kundschaft intensiv. Für die Öffentlichkeitsarbeit produzierte er ab Juli 1955 einen eigenen Newsletter, die MCA-Racing News, der an Kunden und Liebhaber der Marke in Amerika versandt wurde. Das vierseitige Faltblatt war voller Informationen über Maserati-Einsätze weltweit und hatte Berichte über die wichtigsten Rennen auf der ganzen Welt. Heute ist diese Publikation selten und es ist nicht bekannt, wie viele Ausgaben entstanden sind, dem Autor sind nur neun bekannt.

Wie viele Mitarbeiter bei MCA arbeiteten, ist nicht bekannt. Bekannt ist aber der Name des Chefmechanikers: Dan Gehlfi. Dieser war für alle US-Rennteams, die Fahrzeuge von Maserati einsetzten, der Trouble- shooter in dringendsten Fällen. Er flog über Nacht nach Nassau, um Bill Lloyd mit Ersatzteilen für dessen 300S zu versorgen, und rettete die priva- ten Maserati Fahrer auf Kuba 1957 mit seinem mechanischen Fachwissen.

MCA lieferte alle Maserati in die USA, egal ob es sich um einen GT- oder Rennwagen handelte, und das waren nicht wenige.

Im gleichen Jahr 1957 wurde aber schnell klar, dass die Räumlichkeiten in Westbury aus allen Nähten platzten. Ein neues, großzügigeres und repräsentativeres Gebäude in der 46 Sea Cliff Avenue in Glen Cove ebenfalls auf Long Island wurde bezogen.

46 Das erste Hauptquartier von MCA, 622 Main Street in Westbury auf Long Island.

Die zweite Adresse von MCA in der 46 Sea Cliff Avenue in Glen Cove, ebenfalls auf Long Island.

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