Chille-Zytig
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CHILLE-ZYTIG 19. Jahrgang, Nr. 1, Juni 2016 Reformierte Buus Kirchgemeinde Maisprach Gedanken des Präsidenten CHILLE-ZYTIG Liebe Kirchgemeindeglieder von Maisprach und Buus Liebe Leserin, lieber Leser 2 Eigentlich bin ich kein Frühaufsteher, Auf alle Fälle stand ich anschliessend schon gar nicht am Ostermorgen! Doch etwas bewusster am wärmenden Feuer – so sagte ich mir – das gehört jetzt vor der Kirche, hörte aufmerksamer halt auch ein wenig zu Deinen neuen die Worte der Lieder – stimmmächtig Aufgaben als Kirchenpflegepräsident gestützt durch den männerverstärkten - und ging das Weglein hinauf, das Frauenchor - und natürlich diejenigen zur Maispracher Kirche führt. Es war der Botschaft von dem Leben, das den noch dunkel, der Himmel bedeckt. Da Tod überwunden hat. Und ich war froh, begann es zu läuten, eine Viertelstun- trotz meiner anfänglichen Widerstände, de vor sechs Uhr, mit allen Glocken: früh aufgestanden zu sein. Denn sonst ein ganz besonderes Erlebnis! Ganz wäre mir diese Erfahrung verwehrt spontan dachte ich: dass das möglich geblieben, eine Erfahrung, die mich ist?! Dass wir so frei die ganze Welt in der Folge bestärkte, vermehrt nach wissen lassen dürfen, dass wir Ostern dem Eigentlichen unseres reformierten feiern?! Niemand, der uns das verbietet, Glaubens im ganz normalen Alltag keine Mehrheit, die uns sagt, was wir Umschau zu halten. tun dürfen und was wir lassen sollen. Denn wir sind in der Tat – schweiz- Das war übrigens auch Thema zwei- weit gesehen – eine Minderheit: es gibt er Treffen anfangs dieses Jahres, die gerade noch ein Viertel Protestanten. zusammen mit der Kirchgemeinde Nur zusammen mit den zwei Fünftel Ormalingen-Hemmiken im Hinblick Katholiken und ein paar kleineren auf die 500 Jahre Reformation 2017 Gruppierungen machen wir etwas mehr durchgeführt wurden. Dort beschäf- als die Hälfte der Bevölkerung unseres tigten sich die Teilnehmenden damit, Landes aus, die sich zu den Christen was denn unser Reformiertsein letztlich zählt … ausmacht und was uns daran so wichtig Nr. 1 Juni 2016 Nr. 3 ist, worauf wir nicht verzichten wollen. überwinden müssen, das uns sonst den Wir haben zwar keine letzten Antwor- Weg dazu versperrt (anlässlich der ten gefunden. Aber der gemeinsame Konfirmation in Buus haben uns das Austausch darüber war ein guter An- die Konfirmandinnen und Konfirman- fang, um dem Sprache zu verleihen, was den eindrücklich vor Augen geführt!). denn unser besonderer Beitrag an das Leben unserer sich so rasant verändern- Ich freue mich auf eine anregende den Gesellschaft ist und sein kann oder zweite Jahreshälfte unterwegs mit un- sogar sein muss. serer Kirchgemeinde und so mit Ihnen und grüsse Sie auch im Namen meiner Übrigens: auch der Sonntagmorgen Kolleginnen und Kollegen der Kirchen- bietet jeweils beste Gelegenheit, sich pflege herzlich! darüber Gedanken zu machen und sich dazu Anregung zu holen – die Got- Ihr tesdienste finden ja regelmässig und abwechselnd in unseren beiden Kirchen statt – und bisher ganz selbstverständ- lich und unbestritten und ohne Teil- nahmebeschränkung. P.S. Am 19. Juni findet in der Kirche Buus die Kirchgemeindeversammlung Vielleicht geht es Ihnen da ja wie mir statt – unter anderem mit der Nomina- am Ostermorgen – dass sie sich ab und tion der Mitglieder der Kirchenpflege zu dazu aufraffen müssten … aber ich für die neue Amtsperiode 2017–2020: kann es Ihnen nur empfehlen. Manch- eine gute Gelegenheit, uns persönlich mal erfahren wir Wesentliches zum zu begegnen und allenfalls auch ken- Leben wirklich erst dort, wo wir etwas nenzulernen! Silbergarten mit Appenzeller Musik CHILLE-ZYTIG Wer denkt bei «Appenzeller Musik» in unserer Kirchgemeinde nicht sofort an 4 Margrit Thommen? Für einmal nicht in der Kirche Maisprach, sondern im Zen- Jodeln in der Tracht trum Ergolz kamen wir in den Genuss von Volksmusik im besten Sinn: zusam- men mit der Kirchgemeinde Ormalin- gen-Hemmiken kam aus dem Haus und aus unseren Dörfern so viel Volk zusam- men, dass der grosse Saal des Zentrum Ergolz beinahe aus den Nähten platze. Den beiden Pfarrern blieb bloss noch ein «arme Sünder-Plätzchen» in der Nähe der Tür. Der Appenzeller-Verein Basel und Umgebung musizierte, liess Fünfliber kreisen lassen ist nicht einfach! Fünfliber kreisen und Appenzeller Geschichten hören. Und dazwischen moderierte Margrit Thommen auf ihre erfrischende und unnachahmliche Art durch das Programm. Viele Helferin- nen aus Ormalingen und Buus und Maisprach waren anschliessend dafür besorgt, dass es dem Publikum auch kulinarisch an nichts fehlte. Musizierende, Singende und Erzählende vom Pfarrer Lorenz Lattner Appenzeller-Verein Basel und Umgebung. Impressum Herausgeberin: Reformierte Kirchgemeinde Buus–Maisprach Redaktion: Ines Imhof, Zeiningerstrasse 6a, 4464 Maisprach E-Mail: [email protected] Satz und Gestaltung: atelier hupa, 4462 rickenbach; Druck: Schaub Medien, Sissach Erscheinungsweise: 2x jährlich; wird an alle Haushaltungen von Buus und Maisprach verteilt Titelbild: Foto: Ernst Haug, Fassade der Schaukäserei in Affoltern i. E. Jugendgottesdienst: wie funktioniert eine Orgel? 1 Juni 2016 Nr. Was sind gedackte Pfeifen? Welcher 5 Unterschied besteht zwischen Or- gelpfeifen aus Holz und solchen aus Metall? Wieviele Töne sind auf einer einzelnen Orgelpfeife möglich? Wie- viele Register und Klangfarben hat eine Orgel? Wieso heisst sie «Königin der Instrumente»? Wie spielt der Organist mit den Füssen? men lässt. Luft belebt also eigentlich All diese Fragen klärten sich im erst die Orgel und lässt sie klingen. Das Jugendgottesdienst vom Mai 2016, ist die Parallele zu Pfingsten, dem Fest in dem unser Organist Ueli Lienhard des Heiligen Geistes, der in der Bibel sich Zeit nahm, den Kindern und wie ein Wind geschildert wird, der Jugendlichen nicht nur die Orgel von durch unsere Herzen und Köpfe weht Buus und von Maisprach zu erklären, und uns mit den Gedanken Gottes zum sondern immer wieder schöne Beispiele Klingen bringt. erklingen liess. Den Jugendlichen war Pfarrer Lorenz Lattner es auch möglich einen Blick «hinter die Kulissen» der Orgel zu werfen, also ins Innere der Orgel, von dem man norma- lerweise ja nur die vordersten Pfeifen sieht. Während die Orgel der Kirche Maisprach relativ klein ist, beeindruck- te diejenige von Buus mit ihrer Grösse und den vielfachen Registern, die man erblickte, wenn man einen Blick ins tiefe und grosse Gehäuse warf. Die Orgel wird mit je einem Motor an- Das Innere der Maispracher Orgel und aufmerksame getrieben, der Luft in die Pfeifen strö- Jugendliche Unsere Rettungsringe – Konfirmation 2015 in Maisprach CHILLE-ZYTIG 6 Das diesjährige Konfirmationsbild, das die Konfirmandinnen und Konfirman- den aus Maisprach für ihren Konfir- mationsgottesdienst als roten Faden ausgesucht haben, zeigt eine wilde Das diesjährige Konfbild von Maisprach Küstenlandschaft auf El Hierro (Kana- ren), die vom Lavagestein und von sich vergessliche Momente gibt. Wie wenn daran brechenden Wellen geprägt ist. man zum Beispiel einen Wettkampf Und mitten drin steht dieser Rettungs- gewonnen hat oder die Liebe seines ring auf einem metallenen Kreuz. Lebens trifft. Es gibt aber auch grosse Die Konfirmandinnen und Kon- und beängstigende Wellen, die auch firmanden leiteten ihre Gedanken dazu im Leben immer wieder vorkommen. mit dem Geräusch von rieselndem Was- Wellen, die sich auch zu einem Sturm ser ein, wie wenn die Wellen sich über erheben können. den Kiesstrand wieder zurückziehen. Wir wollen dazu an eine kleine Dazu haben sie Wasser aus Zerstäubern Geschichte erinnern: versprüht. Lesen Sie hier im Folgenden Und er sagt zu ihnen am Abend die Gedanken der Jugendlichen: dieses Tages: Lasst uns ans andere Ufer «Ihr habt euch sicher gefragt, fahren. Und sie liessen das Volk gehen was vorher diese Geräusche und die und nahmen ihn, wie er war, im Boot Benässung zu bedeuten hatten. Klar mit. Auch andere Boote waren bei ihm. kann man das auch im Bild sehen: die Da erhob sich ein heftiger Sturmwind, grossen Wasserwellen, die auf die Fel- und die Wellen schlugen ins Boot, und sen klatschen. Wir haben unser Konf- das Boot hatte sich schon mit Wasser bild nicht nur gewählt, weil es schön gefüllt. Er aber lag schlafend hinten aussieht, sondern weil hinter dem Bild im Boot auf dem Kissen. Und sie noch viel mehr steckt: wecken ihn und sagen zu ihm: Meis- Wellen gibt es nicht nur im Wasser, ter, kümmert es dich nicht, dass wir sondern auch im Leben. Es gibt schöne, untergehen? Da stand er auf, schrie den grosse und phänomenale Wasserwellen, Wind an und sprach zum See: Schweig, wie es auch im Leben schöne und un- verstumme! Und der Wind legte sich, Nr. 1 Juni 2016 Nr. 7 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Maisprach mit ihren Rettungsringen Wir sind froh um Rettungsringe! und es trat eine grosse Windstille ein. Ein Rettungsring kann mir das Leben Und er sagte zu ihnen: Was seid ihr vereinfachen in schwierigen Zeiten. so furchtsam? Habt ihr noch keinen Manchmal kann ein Rettungsring Glauben? (Markus 4,35-40) gerade vor mir sein, teilweise muss ich Auch im richtigen Leben können ihn suchen. Es gibt grosse und kleine kleine und grosse Stürme aufziehen: Wellen wie überall im Leben; der Ret- man vermasselt eine Prüfung, die tungsring hilft mir bei jedem Problem. Eltern trennen sich, der Freund macht Wenn er nicht da ist, muss ich mir per WhatsApp Schluss oder man wird selber helfen und bin auf mich alleine unerwartet krank. Leider gehen die gestellt. Es kann auch sein, dass er in Stürme im richtigen Leben meistens gewissen Zeiten nicht da ist – und das nicht so schnell wieder vorbei und man macht mich traurig.» kann ihnen nicht befehlen, sie sollen Welche Rettungsringe die Ju- aufhören – so wie Jesus das getan hat. gendlichen für sich erhoffen und in Aber die Tatsache, dass man nicht allei- Anspruch nehmen, sehen Sie auf dem ne ist, dass man Familie, Freunde oder Photo, das Markus Maurer während wie Jesus Jünger und Weggefährten hat, des Gottesdienstes gemacht hat: Die macht vieles leichter und erträglicher. Konfirmandinnen und Konfirmanden Wir wünschen euch, dass ihr in von Maisprach von links nach rechts: solchen Situationen nicht den Über- Alexandra und Julia Pfister, Rahel blick verliert, Geduld und Vertrauen Frei, Robin Imhof, Jan Maurer, Jasmin habt.