ABHANDLUNGEN Aus Dem Landesmuseum Für Naturkunde Zu Münster in Westfalen - Landschaftsverband Westfalen-Lippe
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ISSN 0023-7906 ABHANDLUNGEN aus dem Landesmuseum für Naturkunde zu Münster in Westfalen - Landschaftsverband Westfalen-Lippe - herausgegeben von Prof. Dr. L. FRANZISKET Direktor des Westfälischen Landesmuseums für Naturkunde, Münster 43. JAHRGANG 1981, HEFT 1 Die Pilzflora Westfalens ANNEMARIE RUNGE, Münster Westfälische Vereinsdruckerei 4400 Münster Die Abhandlungen aus dem Landesmuseum für Naturkunde zu ·Münster in Westfalen bringen wissenschaftliche Beiträge zur Erforschung des Naturraumes Westfalen. Die Autoren werden gebeten, die Manuskripte in Maschinenschrift (1 112 Zeilen Abstand) druckfertig einzusenden an: Westfälisches Landesmuseum.für Naturkunde Schriftleitung Abhandlungen, Dr. Brunhild Gries Himmelreichallee 50, 4400 MÜNSTER Lateinische Art- und Rassennamen sind für den Kursivdruck mit einer Wellen linie zu unterschlängeln; Wörter, die in Sperrdruck hervorgehoben werden sollen, sind mit Bleistift mit einer unterbrochenen Linie zu unterstreichen. Autorennamen sind in Großbuchstaben zu schreiben. Abschnitte, die in Kleindruck gebracht wer den können, sind am linken Rand mit „petit" zu bezeichnen. Abbildungen (Karten, Zeichnungen, Fotos) sollen nicht direkt, sondern auf einem transparenten mit einem Falz angeklebten Deckblatt beschriftet werden. Unsere Grafikerin über• trägt Ihre Vorlage in das Original. Abbildungen werden nur aufgenommen, wenn sie bei Verkleinerung auf Satzspiegelbreite (12,5 cm) noch gut lesbar sind. Die Herstellung größerer Abbildungen kann wegen der Kosten ·nur in solchen Fällen erfolgen, in denen grafische Darstellungen einen entscheidenden Beitrag der Arbeit ausmachen. Das Literaturverzeichnis ist nach folgendem Muster anzufertigen: BUDDE, H. & W. BROCKHAUS (1954): Die Vegetation des westfälischen Berglandes. - Decheniana 102, 47 -275. KRAMER, H. (1962) : Zum Vorkommen des Fischreihers in der Bundesrepublik Deutschland. - J. Orn. 103, 401-417. WOLFF, G. (1951): Die Vogelwelt des Salzetales. - Bad Salzuflen. -Jeder Autor erhält 50 Sonderdrucke seiner Arbeit kostenlos. Weitere Sonder drucke können nach Vereinbarung mit der Schriftleitung zum Selbstkostenpreis bezogen werden. ISSN 0023-7906 ABHANDLUNGEN aus dem Landesmuseum ftir Naturkunde zu Münster in Westfalen - Landschaftsverband Westfalen-Lippe - herausgegeben von P r o f. D r. L. F R A N Z 1 S K E T Direktor des Westfälischen Landesmuseums für Naturkunde, Münster 43. JAHRGANG 1981, HEFT 1 Die Pilzflora Westfalens ANNEMARIE RUNGE, Münster Westfälische Vereinsdruckerei 4400 Münster . Die Pilzflora Westfalens . ANNEMARIE RUNGE, Münster Inhaltsverzeichnis Vorwort . 3 1. Ascomycetes . ... .. .... .. ............. ........ .. ........ 5 2. Basidiomycetes . .. .. ... .............. ... .... .. ... 16 2.1 Gasteromycetidae . .. ............. .. ... .... .. .. .. 16 2.2 Phragmobasidiomycetidae . ........ .. .. ........... .. .. ... ... 20 2.3 Hymenomycetidae . ... ............ .. ... ... ... ... .... 21 2.3.1 „Aphyllophorales" . .............. .. ... .......... .... ....... 21 2.3.2 Poriales . .. .......... ...... .. ... .. ...... .... ..... 26 2.3.2.1 Corticiaceae ss. lato . .. ...... .. .. ......... .. .. ....... 26 2.3.2.2 Poriaceae ss. lato .. .. ...... .. .. .. .. ..... ... ... 33 2.3.3 Polyporales .. ....... ... ......... ......... ... ... .. 44 2.3.4 Boletales .. ...... .. .. ... .. .. .... ... ... .. .. ... 46 2.3.5 Agaricales .. .......... ...... .. ... .. .. .... ......... ..... 51 2.3.6 Russulales .. ... .. ... .. .. .. .. .... .. .. .... 99 3. Literatur ..... .. .. .... .. ........ .. .. .. ......... .. 111 4. Register .. .. ......... ... .... .. ... ..... ... .... 120 Vorwort Bereits im vorigen und zu Anfang dieses Jahrhunderts erschienen mehrere Veröf• fentlichungen über Pilzvorkommen in Westfalen. Hervorzuheben sind die Arbeiten von LINDAU (1892) und BRINKMANN (1897, 1898, 1914, 1916). Später beschäftigten sich u. a. HEILBORN und ENGEL mit der heimischen Pilzflora. Seit 1955 etwa wuchs die Zahl mykologischer Veröffentlichungen aus unsrem Raum sprunghaft an, insbesondere seit dem Erscheinen der von Dr. H. JAHN herausgegebenen „Westfälischen Pilzbriefe" im Jahre 1957. In der vorliegenden Arbeit soll der Versuch unternommen werden, das zu sammenzufassen, was bisher über Vorkommen und Verbreitung höherer Pilze in West faJen bekannt ist. 3 Für die Angaben über die einzelnen Arten wurde zunächst die Literatur ausgewer tet. Bei den älteren Publikationen konnten jedoch manche Artnamen nicht mehr ein wandfrei gedeutet werden. Auch erwiesen sich zahlreiche Mitteilungen - teilweise auf Grund unsres heutigen erweiterten Kenntnisstandes - als ungenau oder sogar als irrig; sie wurden nicht berücksichtigt. Ebenso blieben die vielfältigen Angaben LINDAUS (1892) über Vertreter der Ascomycetes-Gattungen Leptosphaeria, Valsa, Diaporthe u. a. unbearbeitet, da sich in jüngerer Zeit in unsrem Raum niemand mit diesen Pilzgruppen beschäftigt hat. Des weiteren standen Exkursionslisten von zwei Tagungen der Deut schen Gesellschaft für Mykologie (D.G.f.M., früher Deutsche Gesellschaft für Pilzkun de, D.G.f.P.) 1964 in Münster und 1974 in Arnsberg zur Verfügung. Die Nederlandse Mycologische Vereniging überließ mir freundlicherweise die Fundlisten von zwei Ar beitswochen im Detmolder Raum. Außerdem durfte ich Einblick in die Aufzeichnun gen einiger westfälischer Pilzkundler nehmen. Im Herbarium des Westfälischen Lan desmuseums für Naturkunde, Münster (LMÜ) sah ich insbesondere die Kollektionen von Bauchpilzen (Gasteromycetidae) durch. Im Laufe der Jahre erhielt ich zahlreiche schriftliche und mündliche Fundmitteilungen sowie Zusendungen von Frisch- und Ex sikkatenmaterial. Schließlich verwertete ich die Notizen meiner eigenen Artenkartei. Veröffentlichungen und Fundangaben, die nach dem 1. 5. 1980 datieren, konnten nicht mehr berücksichtigt werden. Die nachfolgende Zusammenstellung gibt keine Beschreibung der einzelnen Ar ten. Dagegen werden in zahlreichen Fällen Angaben über die Bevorzugung bestimmter Waldgesellschaften und Böden bzw. Substrate gemacht. Besonderen Wert legte ich auf die Feststellung der Verbreitung der Pilzarten in den einzelnen Landschaften Westfa lens (Südwestfälisches und Weserbergland, Westfälische Bucht, Westfälisches Tief land). Einzelfundorte seltener Arten werden aufgezählt. Sie sind dabei von Nord nach Süd geordnet. Die Angabe der entsprechenden Meßtischblattnummern (MTB) möge die Orientierung erleichtern. In der Nomenklatur folgte ich bei den Ascomycetes DENNIS (1978), bei den Gaste rales DEMOULIN (1975) und KREISEL (1967), bei den Russulales ROMAGNESI (1967). Für Polyporales, Boletales und Agaricales war MOSER (1978) maßgebend. Bei den übrigen Pilzgruppen wurde nach Möglichkeit der neueste gültige Name verwandt. Auf eine eingehende systematische Gliederung wurde verzichtet. Die Gattungen der Ascomycetes reihen sich alphabetisch aneinander. Bei der großen Anzahl der Basi diomycetes erschien die Einteilung in die Unterklassen der Gasteromycetidae, Phrag mobasidiomycetidae und Hymenomycetidae ratsam. In Anlehnung an KREISEL (1969) unterteilte ich die letztgenannte Gruppe nochmals in Ordnungen (vgl. Inhaltsverzeich nis). Innerhalb der einzelnen Unterklassen bzw. Ordnungen erscheinen die Gattungen dann wieder in alphabetischer Reihenfolge. Bei der Zusammenstellung der Pilzflora erfuhr ich von zahlreichen Seiten wertvolle Unter stützung. I_n allerers~er Linie gilt mein DankHerrnDr. Hermann JAHN, der mir viele Jahrelang mit Rat und Hilfe zur Seite stand. Er sah das Manuskript durch, beriet mich in systematischen und no menkl~torischen Fragen und vermittelte mir auf Grund seiner Herbarbelege und Aufzeichnungen zahlreiche Fundangaben. Insbesondere erfuhr das Kapitel der Poriales durch Herrn JAHN eine er hebliche Erweiterung ...Ferner danke ich den Herren Dr. Martin DENKER, Erich KAVALIR und Al bert LANG (t) für die _Uberlassung von Fu_ndlisten und Aufzeichnungen sowie die Vorbereitung ausgedehnter Exkursionen. In den Dank emgeschlossen seien zahlreiche Pilzkundler und-samm ler, die hier nicht einzeln genannt werden können, deren Namen aber zum großen Teil bei der Auf führung einzelner Fundorte verzeichnet sind. Herrn J. STANGL danke ich herzlich für die Durch sicht der Inocyben-Angaben. Die hier vorliegende Übersicht ist mit Sicherheit sehr unvollständig. So konnte die Verbreitung einer Reihe von Arten (z.B. der Gattungen Inocybe, Psathyrella und Corti narius) nur bruchstüclc4(!ft ski~ziert oder überhaupt nicht dargelegt werden. Denn die 4 Versuche der Artbestimmung führten längst nicht immer zum Ziel. Auch dürfte der Verfasserin mancher bemerkenswerte Pilzfund in Westfalen nicht bekannt geworden sein. So mögen diese Aufzeichnungen als Grundlage und Ausgangspunkt für weitere mykologische Arbeiten in Westfalen dienen. 1. Ascomycetes Aleuria aurantia (FR.) FucKEL, Gemeiner Orangebecherling: In allen Teilen Westfalens ziemlich häufig. Aleuria exigua RIFAI: NSG „Heiliges Meer" (MTB 3611Hopsten);11. X.1968; an offener Stelle in der Trockenen Sandheide (Genisto-Callunetum). Die Art „ist erst 1968 von RI FAI als species nova aus in Kew befindlichem Herbarmaterial aus Südaustralien be schrieben worden. Unser Fund dürfte demnach der erste Nachweis der Art in Europa" sein. Bestimmt durch Dr. R. A. MAAS GEESTERANUS und Dr. J. VAN BRUMMELEN in Leiden. Belege im Reichsherbarium Leiden (JAHN 1968,3). Anthracobia melaloma (A. & S. ex FR.) BouD.: Funde bisher nur aus Ostwestfalen be kannt. Dort im Teutoburger Wald b. Horn (MTB 4119 Horn-Bad Meinberg), 1968, auf Brandstelle von Nadelholz. Auch an weiteren Nadelholz-Brandstellen