Inhalt Content

7 Stella Rollig 7 Stella Rollig Vorwort Foreword

15 Sabine Fellner 15 Sabine Fellner Stadt der Frauen – Frauen der Stadt City of Women—Women of the City

31 Julie Johnson 31 Julie Johnson Getilgte Geschichte The Silencing of the Past

45 Sabine Plakolm-Forsthuber 45 Sabine Plakolm-Forsthuber „Die Künstlerin wünscht als Selbstverständlichkeit “The woman artist does not want betrachtet zu werden.“ special treatment” Ausbildung, Vereine und Netzwerke Education, associations, and networks

61 Tafeln 61 Plates

Silvia Aigner Silvia Aigner „Man plagt sich mit ihnen und dann heiraten sie Female Sculptors of the Turn of the Century einem weg.“ Bildhauerinnen der and the Interwar Period Jahrhundertwende und der Zwischenkriegszeit Alexander Klee Alexander Klee Elena Luksch-Makowsky—an Independent Artist Elena Luksch-Makowsky – freie Künstlerin Elisabeth Nowak-Thaller Elisabeth Nowak-Thaller Helene Funke (1869 – 1957 ) Helene Funke (1869 Chemnitz – 1957 Wien) Plates Tafeln Gabriela Nagler Gabriela Nagler A Rare Look at Work and Poverty Ein seltener Blick auf Arbeit und Armut Dieter Bogner Dieter Bogner Stefi Kiesler: Avant-garde from the Typewriter Stefi Kiesler: Avantgarde aus der Schreibmaschine Katharina Lovecky Katharina Lovecky The Long Road to the Belvedere Der lange Weg der modernen Meisterinnen ins Acquisition of works by female artists by the Belvedere. Erwerbungen von Künstlerinnen in der Moderne Galerie and successor institutions Modernen Galerie und ihren Nachfolgeinstitutionen Plates

Tafeln Artists and List of Works

Künstlerinnen sowie Werkliste der Ausstellung Lenders

Leihgeberinnen und Leihgeber Authors

Autorinnen und Autoren Colophon

Impressum Inhalt Content

7 Stella Rollig 7 Stella Rollig Vorwort Foreword

15 Sabine Fellner 15 Sabine Fellner Stadt der Frauen – Frauen der Stadt City of Women—Women of the City

31 Julie Johnson 31 Julie Johnson Getilgte Geschichte The Silencing of the Past

45 Sabine Plakolm-Forsthuber 45 Sabine Plakolm-Forsthuber „Die Künstlerin wünscht als Selbstverständlichkeit “The woman artist does not want betrachtet zu werden.“ special treatment” Ausbildung, Vereine und Netzwerke Education, associations, and networks

61 Tafeln 61 Plates

Silvia Aigner Silvia Aigner „Man plagt sich mit ihnen und dann heiraten sie Female Sculptors of the Turn of the Century einem weg.“ Bildhauerinnen der and the Interwar Period Jahrhundertwende und der Zwischenkriegszeit Alexander Klee Alexander Klee Elena Luksch-Makowsky—an Independent Artist Elena Luksch-Makowsky – freie Künstlerin Elisabeth Nowak-Thaller Elisabeth Nowak-Thaller Helene Funke (1869 Chemnitz – 1957 Vienna) Helene Funke (1869 Chemnitz – 1957 Wien) Plates Tafeln Gabriela Nagler Gabriela Nagler A Rare Look at Work and Poverty Ein seltener Blick auf Arbeit und Armut Dieter Bogner Dieter Bogner Stefi Kiesler: Avant-garde from the Typewriter Stefi Kiesler: Avantgarde aus der Schreibmaschine Katharina Lovecky Katharina Lovecky The Long Road to the Belvedere Der lange Weg der modernen Meisterinnen ins Acquisition of works by female artists by the Belvedere. Erwerbungen von Künstlerinnen in der Moderne Galerie and successor institutions Modernen Galerie und ihren Nachfolgeinstitutionen Plates

Tafeln Artists and List of Works

Künstlerinnen sowie Werkliste der Ausstellung Lenders

Leihgeberinnen und Leihgeber Authors

Autorinnen und Autoren Colophon

Impressum „Schade, daß sie in dem Wahne lebt, Julie M. Johnson Getilgte Geschichte Männerarbeit tun zu wollen,

1 Es ist nicht schwierig, sich Wien während der letz- Der Titel dieses Beitrags ist eine ten Jahrzehnte des Habsburgerreichs vorzustellen.1 Hommage auf Michel-Rolph Trouillots Buch Silencing the Die Stadt war und bleibt ein Museum ihrer selbst. Past: Power and the Production of Schon Karl Kraus hat sie ja bekanntermaßen als History (Boston 1995) – ein eine Zeitmaschine beschrieben. Nur „ein paar Leitfaden für Betrachtungen darüber, wie Geschichte im Schritte“, bemerkte er 1908, habe man vom Mit- Augenblick ihrer Entstehung, telalter (dem Stephansdom) zum (modernen) ihrer Archivierung und durch „Omnibusverkehr nach allen Richtungen“.2 Das Akte bewusster Auslöschung getilgt werden kann. Eines der Wien, das Kraus beschreibt, ist immer noch Mittel dazu ist die Wiederho- erkennbar, aber es gibt Aspekte der Vergangenheit, lung von Mythen oder falschen die so systematisch gelöscht und so stark verdrängt Geschichten, die Tatsachen wurden, dass sie sich der Vorstellungskraft entzie- überlagern. Trouillot analysiert, wie sich Macht in herrschenden hen. Dazu gehören etwa die Präsenz und die zent- Geschichtsdarstellungen rale Rolle von Künstlerinnen in der kulturellen niederschlägt und niederge- Topografie der Stadt. In einer BBC-Dokumenta- schlagen hat. Wohl wissend um die in Österreich bereits geleis- tion von 2014 wurde Wien wieder einmal als ein tete Künstlerinnenforschung Schmelztiegel des 20. Jahrhunderts vorgestellt, in

Teresa Feodorowna Ries 1906Teresa Ries Feodorowna und um die Arbeiten einer neu- dem Entdeckungen in Musik, Literatur, Architek- en Generation österreichischer tur, Philosophie und Wissenschaft alles veränder- Kunsthistorikerinnen und Ludwig HevesiLudwig über Kunsthistoriker, von denen viele ten. James Fox, der Präsentator der mit Aufsätzen in diesem Band Dokumentation, konzen- vertreten sind, betrachte ich das trierte sich auf das Jahr 1908 als eines, in dem Thema Auslöschung im Folgen- 3 den aus der Perspektive eines vieles zusammenkam. Es war das Jahr der Entde- internationalen, historiografi- ckung des Ödipuskomplexes durch Freud, der schen, interdisziplinären und spektakulären Kunstschau unter der Präsident- bewusst populären Bildes vom Wien der Jahrhundertwende schaft von Gustav Klimt, aber auch eines, in dem und der Jahre danach. sich am Rand bereits der damals noch unbekannte Adolf Hitler herumtrieb. Zu Filmmaterial vom 2 Festzug 1908, einer partizipatorischen Parade zur Karl Kraus, „Von den Sehens- würdigkeiten“, in: Die Fackel, Feier der Völkervielfalt im Habsburgerreich und 10. Jg., Nr. 266, 30.11.1908, seinen Kronländern, beschreibt der Präsentator S. 8. Wien als multikulturelle Drehscheibe, die in Form 3 des Antisemitismus aber auch negatives Potenzial Vienna 1908 (BBC’s Bright barg. Kurzum, die BBC-Dokumentation integ- Lights, Brilliant Minds: A Tale of rierte auf brillante Weise die Ergebnisse der neu- Three Cities), Erstausstrahlung 20.8.2014, Präsentation: James esten Forschung über das Habsburgerreich – nicht Fox, Produktionsleitung: Julian nur die von Carl E. Schorske, sondern auch die Birkett, Produktion und Regie: von Heidemarie Uhl, Moritz Csáky und Pieter Helen Shariatmadari. Judson. Gleichwohl fehlte etwas in dieser ansonsten eindrucksvollen Dokumentation. Deutlich wurde das an den Fotografien der vielen in Kaffeehäusern sitzenden oder die Kunstschau besuchenden Frauen mit mächtigen Hüten. Waren sie lediglich Konsumentinnen von Mode und Kultur oder pro- duzierten sie sie auch? Die bedeutende Rolle, die Frauen – viele, wenn auch bei Weitem nicht alle davon jüdisch – für die Entwicklung von Wiens schöpferischen Entdeckungen spielten, ist jeden- falls weniger bekannt.4 Als Malerinnen moderner Landschaften und Akte, Schöpferinnen überdi- mensionaler Plastiken und Gestalterinnen von Kleidung und häuslichen Gebrauchsgegenständen dafür ist sie nicht geboren.“ waren Frauen in der kosmopolitischen Kultur 31 Wiens überraschend stark präsent. Ja, es waren „Schade, daß sie in dem Wahne lebt, Julie M. Johnson Getilgte Geschichte Männerarbeit tun zu wollen,

1 Es ist nicht schwierig, sich Wien während der letz- Der Titel dieses Beitrags ist eine ten Jahrzehnte des Habsburgerreichs vorzustellen.1 Hommage auf Michel-Rolph Trouillots Buch Silencing the Die Stadt war und bleibt ein Museum ihrer selbst. Past: Power and the Production of Schon Karl Kraus hat sie ja bekanntermaßen als History (Boston 1995) – ein eine Zeitmaschine beschrieben. Nur „ein paar Leitfaden für Betrachtungen darüber, wie Geschichte im Schritte“, bemerkte er 1908, habe man vom Mit- Augenblick ihrer Entstehung, telalter (dem Stephansdom) zum (modernen) ihrer Archivierung und durch „Omnibusverkehr nach allen Richtungen“.2 Das Akte bewusster Auslöschung getilgt werden kann. Eines der Wien, das Kraus beschreibt, ist immer noch Mittel dazu ist die Wiederho- erkennbar, aber es gibt Aspekte der Vergangenheit, lung von Mythen oder falschen die so systematisch gelöscht und so stark verdrängt Geschichten, die Tatsachen wurden, dass sie sich der Vorstellungskraft entzie- überlagern. Trouillot analysiert, wie sich Macht in herrschenden hen. Dazu gehören etwa die Präsenz und die zent- Geschichtsdarstellungen rale Rolle von Künstlerinnen in der kulturellen niederschlägt und niederge- Topografie der Stadt. In einer BBC-Dokumenta- schlagen hat. Wohl wissend um die in Österreich bereits geleis- tion von 2014 wurde Wien wieder einmal als ein tete Künstlerinnenforschung Schmelztiegel des 20. Jahrhunderts vorgestellt, in

Teresa Feodorowna Ries 1906Teresa Ries Feodorowna und um die Arbeiten einer neu- dem Entdeckungen in Musik, Literatur, Architek- en Generation österreichischer tur, Philosophie und Wissenschaft alles veränder- Kunsthistorikerinnen und Ludwig HevesiLudwig über Kunsthistoriker, von denen viele ten. James Fox, der Präsentator der mit Aufsätzen in diesem Band Dokumentation, konzen- vertreten sind, betrachte ich das trierte sich auf das Jahr 1908 als eines, in dem Thema Auslöschung im Folgen- 3 den aus der Perspektive eines vieles zusammenkam. Es war das Jahr der Entde- internationalen, historiografi- ckung des Ödipuskomplexes durch Freud, der schen, interdisziplinären und spektakulären Kunstschau unter der Präsident- bewusst populären Bildes vom Wien der Jahrhundertwende schaft von Gustav Klimt, aber auch eines, in dem und der Jahre danach. sich am Rand bereits der damals noch unbekannte Adolf Hitler herumtrieb. Zu Filmmaterial vom 2 Festzug 1908, einer partizipatorischen Parade zur Karl Kraus, „Von den Sehens- würdigkeiten“, in: Die Fackel, Feier der Völkervielfalt im Habsburgerreich und 10. Jg., Nr. 266, 30.11.1908, seinen Kronländern, beschreibt der Präsentator S. 8. Wien als multikulturelle Drehscheibe, die in Form 3 des Antisemitismus aber auch negatives Potenzial Vienna 1908 (BBC’s Bright barg. Kurzum, die BBC-Dokumentation integ- Lights, Brilliant Minds: A Tale of rierte auf brillante Weise die Ergebnisse der neu- Three Cities), Erstausstrahlung 20.8.2014, Präsentation: James esten Forschung über das Habsburgerreich – nicht Fox, Produktionsleitung: Julian nur die von Carl E. Schorske, sondern auch die Birkett, Produktion und Regie: von Heidemarie Uhl, Moritz Csáky und Pieter Helen Shariatmadari. Judson. Gleichwohl fehlte etwas in dieser ansonsten eindrucksvollen Dokumentation. Deutlich wurde das an den Fotografien der vielen in Kaffeehäusern sitzenden oder die Kunstschau besuchenden Frauen mit mächtigen Hüten. Waren sie lediglich Konsumentinnen von Mode und Kultur oder pro- duzierten sie sie auch? Die bedeutende Rolle, die Frauen – viele, wenn auch bei Weitem nicht alle davon jüdisch – für die Entwicklung von Wiens schöpferischen Entdeckungen spielten, ist jeden- falls weniger bekannt.4 Als Malerinnen moderner Landschaften und Akte, Schöpferinnen überdi- mensionaler Plastiken und Gestalterinnen von Kleidung und häuslichen Gebrauchsgegenständen dafür ist sie nicht geboren.“ waren Frauen in der kosmopolitischen Kultur 31 Wiens überraschend stark präsent. Ja, es waren Teresa Feodorowna Ries Teresa Feodorowna Ries Somnambule / Sleepwalker, 1894, Eva / Eve, 1909, Wien Museum Wien Museum

60 61 Teresa Feodorowna Ries Teresa Feodorowna Ries Somnambule / Sleepwalker, 1894, Eva / Eve, 1909, Wien Museum Wien Museum

60 61 Broncia Koller-Pinell Broncia Koller-Pinell Broncia Koller-Pinell Lou Andreas-Salomé, vor / before 1900, Orangenhain an der französischen Riviera / Blick über das Wiental zur Karlskirche / View of Karlskirche across the Wiental, um / c. 1900/01, Privatbesitz / private collection Orange Grove in the French Riviera, 1903 Kunsthandel Hieke, Wien Belvedere, Wien

76 77 Broncia Koller-Pinell Broncia Koller-Pinell Broncia Koller-Pinell Lou Andreas-Salomé, vor / before 1900, Orangenhain an der französischen Riviera / Blick über das Wiental zur Karlskirche / View of Karlskirche across the Wiental, um / c. 1900/01, Privatbesitz / private collection Orange Grove in the French Riviera, 1903 Kunsthandel Hieke, Wien Belvedere, Wien

76 77 Emilie Mediz-Pelikan Emilie Mediz-Pelikan Hermine Heller-Ostersetzer Arbeiterfrau / Working-Class Woman, 1893, Junges Mädchen / Young Girl, undatiert / undated, Nacktes Mädchen mit Orangenkorb / Nude Girl with Basket of Oranges, undatiert / undated Albertina, Wien Albertina, Wien ##Privatbesitz## / private collection

84 85 Emilie Mediz-Pelikan Emilie Mediz-Pelikan Hermine Heller-Ostersetzer Arbeiterfrau / Working-Class Woman, 1893, Junges Mädchen / Young Girl, undatiert / undated, Nacktes Mädchen mit Orangenkorb / Nude Girl with Basket of Oranges, undatiert / undated Albertina, Wien Albertina, Wien ##Privatbesitz## / private collection

84 85 Helene Funke Helene Funke Akt in den Spiegel blickend / Nude Looking in Träume / Dreams, 1913, the Mirror, 1908–10, Belvedere, Wien Belvedere, Wien

168 169 Helene Funke Helene Funke Akt in den Spiegel blickend / Nude Looking in Träume / Dreams, 1913, the Mirror, 1908–10, Belvedere, Wien Belvedere, Wien

168 169 Lilly Steiner Lilly Steiner Lilly Steiner Donauweibchen / Danube Maiden, 1934, Pflanze im Winter / Plant in Winter, um / c. 1930, Mutterschaft / Motherhood, 1929, Artothek des Bundes, Wien Kunsthandel Widder, Wien Kunsthandel Widder, Wien

176 177 Lilly Steiner Lilly Steiner Lilly Steiner Donauweibchen / Danube Maiden, 1934, Pflanze im Winter / Plant in Winter, um / c. 1930, Mutterschaft / Motherhood, 1929, Artothek des Bundes, Wien Kunsthandel Widder, Wien Kunsthandel Widder, Wien

176 177 Helene von Taussig Helene von Taussig Sitzender Akt / Seated Nude, um / c. 1925, Weiblicher Akt auf blauem Stuhl / Female Nude on a Blue Chair, 1920/30, Salzburg Museum Belvedere, Wien

180 181 Helene von Taussig Helene von Taussig Sitzender Akt / Seated Nude, um / c. 1925, Weiblicher Akt auf blauem Stuhl / Female Nude on a Blue Chair, 1920/30, Salzburg Museum Belvedere, Wien

180 181 Friedl Dicker Gertraud Reinberger-Brausewetter Gertraud Reinberger-Brausewetter Gertraud Reinberger-Brausewetter Cello und Kaktus / Cello and Cactus, um / c. 1920, Traumgesicht / Dream Face, 1927, Sonnenspiegelung / Sun Reflection, undatiert / undated, Einsame / Lonely Woman, 1926, Universität für angewandte Kunst, Wien, Galerie bei der Oper, Wien Galerie bei der Oper, Wien Galerie bei der Oper, Wien Kunstsammlung und Archiv

222 223 Friedl Dicker Gertraud Reinberger-Brausewetter Gertraud Reinberger-Brausewetter Gertraud Reinberger-Brausewetter Cello und Kaktus / Cello and Cactus, um / c. 1920, Traumgesicht / Dream Face, 1927, Sonnenspiegelung / Sun Reflection, undatiert / undated, Einsame / Lonely Woman, 1926, Universität für angewandte Kunst, Wien, Galerie bei der Oper, Wien Galerie bei der Oper, Wien Galerie bei der Oper, Wien Kunstsammlung und Archiv

222 223 Marie-Louise von Motesiczky Marie-Louise von Motesiczky Stillleben mit Zigaretten / Still Life with Cigarettes, 1928, Modell in Wien / Model in Vienna, 1929, Kunsthandel Widder, Wien Belvedere, Wien

Neues Werk!

254 255 Marie-Louise von Motesiczky Marie-Louise von Motesiczky Stillleben mit Zigaretten / Still Life with Cigarettes, 1928, Modell in Wien / Model in Vienna, 1929, Kunsthandel Widder, Wien Belvedere, Wien

Neues Werk!

254 255 Künstlerinnenbiografien / Artist’s biographies

ILSE BERNHEIMER CAMILLA BIRKE TINA BLAU MARIE OLGA EUGENIE BREITHUT-MUNK Wien 1892 – 1985 Venedig / (BIRKE-EBER) Wien 1845 – 1916 Wien / BRAND-KRIEGHAMMER Wien 1867 – 1915 Wien / Vienna 1892 – 1985 Venice Wien 1905 – 1988 Soest (Utrecht) / Vienna 1845 – 1916 Vienna 1867 – 1948 heutige Slowakei / Vienna 1867 – 1915 Vienna Vienna 1905 – 1988 Soest (Utrecht) 1867 – 1948 today’s Slovakia Malerin, Grafikerin, 1906–08 Jugend- Malerin, Ausbildung ab etwa 1860 bei Grafikerin, Malerin, Studium an der kunstklasse von Franz Cˇ ižek, 1911–18 Textilkünstlerin, Studium Anfang der August Schaeffer, 1865 bei Joseph Malerin, Tochter des Kriegsministers KSFM und der KGS bei Friedrich Studium an der KGS u. a. bei Oskar 1920er-Jahre an der KGS bei Rosalia Aigner. Studienaufenthalt in München, Baron Krieghammer. Um 1893–98 Sturm, Karl Karger und Felician Frei- Kokoschka, Kolo Moser und Alfred Rothansl und Josef Hoffmann. Bis 1874 gemeinsames Atelier mit Emil sowie 1902 Studium bei Carl Moll und herr von Myrbach-Rheinfeld, danach Roller; Aufenthalt in Paris, 1923–25 in 1927/28 in Wien als Kunstgewerblerin Jakob Schindler in Wien. 1883 Umzug um 1902–06 bei Ernest Quost in Paris. Privatschülerin von Alois Delug in Wien Saint-Tropez, Bekanntschaft mit Henri tätig, entwirft Stoffe für die WW, nach München. 1889 lehrt sie an der 1908 Rückkehr nach Wien. Gründerin und von Ludwig Schmid-Reutte in Matisse. Ab 1925 in Wien, lehrt an der Arbeiten für die Firma Werkstätten für Schule des Münchner Künstlerinnen- und erste Präsidentin der VBKÖ bis München. Studien in London und Paris. WFA. 1926/27 private Assistentin von Spritzdruck. 1928 Aufenthalt in Vereins. 1891 Rückkehr nach Wien. 1915, bis 1932 deren Mitgl.; kuratiert Ab 1900 in Wien tätig. Allegorien der Oskar Strnad an der KGS, 1930–32 und Heirat, danach nicht mehr künstle- 1898–1915 Lehrerin an der KSFM. Ab gemeinsam mit Twardowski-Conrat Keramik und der Erzgießerei an der Ausstattung und Einrichtung des Hau- risch tätig. 1898 internationale Ausstellungsbeteili- die Ausst. Die Kunst der Frau (1910/11, Fassade des MKI. Mitbegründerin der 8 ses Nr. 15 in der Werkbundsiedlung. gungen. 1910 Einzelausstellung im Secession). Um 1914 Umzug nach Künstlerinnen. Verheiratet mit dem Mitgl.: ÖWB und VBKÖ. 1930 arbeitet Ausst.: Jubiläums-Ausst. MKI 1924; Münchner Kunstverein. Nagy Bossany (heute Slowakei: Bildhauer Peter Breithut. sie mit Eduard J. Wimmer-Wisgrill an Intern. Ausstellung für Theatertechnik Vel’ké Bošany). der KGS. 1938 Emigration nach Italien. 1924. Ausst.: Österreichischer Kunstverein Ausst.: Künstlerhaus bis 1896, 1927, 1867/68; Galerie Arnot 1909, 1914; Ausst.: 8 Künstlerinnen, Pisko 1909; 1932 (Gedächtnisausst.); 8 Künstlerin- Ausst.: Kunstschau 1908; Hagenbund / Pisko 1899, 1903; VBKÖ 1910/11, 1921. VBKÖ 1910/11–14, 1917, 1930. nen, Pisko 1902, 1904, 1906, 1909, 1920, 1928; VBKÖ 1932. 1912; Secession 1906; Kunstschau 1908; Textile artist, early 1920s KGS under / / Galerie Arnot 1911; VBKÖ 1910/11, / Rosalia Rothansl and Josef Hoffmann. 1911, 1930, 1932. From 1927–28 in Vienna, designing Painter, from c. 1860 training under Painter, daughter of the war minister Painter, graphic artist, 1906–08 fabrics for the WW and working at the August Schaeffer, 1865 under Joseph Baron Krieghammer. C. 1893–98 and / attended Franz Cˇ ižek’s art classes for Werkstätten für Spritzdruck (workshop Aigner. Study trip to , 1874 1902 studied under Carl Moll and c. children, 1911–18 KGS under Oskar for spray printing). 1928 stay in shared studio with Emil Jakob Schindler 1902–06 under Ernest Quost in Paris. Graphic artist, painter, studied at the Kokoschka, Kolo Moser, and Alfred Berlin and marriage; no further artistic in Vienna. 1883 move to Munich. 1889 1908 return to Vienna. Founder and first KSFM and the KGS under Friedrich Roller among others; sojourn in Paris, activity thereafter. teaching at the school of the Munich president of the VBKÖ until 1915, mem- Sturm, Karl Karger, and Felician von 1923–25 Saint-Tropez, meets Henri Association of Women Artists. 1891 ber until 1932; curated the exhibition Myrbach-Rheinfeld, then a private stu- Matisse. From 1925 in Vienna, teaching Exhibitions: Anniversary exhibition return to Vienna. 1898–1915 tutor at the The Art of the Woman (1910/11 Secession) dent of Alois Delug in Vienna and of at the WFA. 1926/27 private assistant MKI 1924; International Exhibition of KSFM. From 1898 participation in together with Twardowski-Conrat. C. Ludwig Schmid-Reutte in Munich. Fur- to Oskar Strnad at the KGS, 1930–32 New Theater Technology 1924. international exhibitions. 1910 solo exhi- 1914 move to Nagy Bossany (now Vel’ké ther studies in London and Paris. From designed the interior of house no. 15 at bition at the Kunstverein Munich. Bošany in Slovakia). 1900 working in Vienna. Allegories of the Werkbundsiedlung Vienna. Member “Ceramics” and “Tin Foundry” on the of the ÖWB and the VBKÖ. 1930 work- Exhibitions: Österreichischer Exhibitions: Acht Künstlerinnen, Pisko façade of the MKI. Co-founder of Acht ing with Eduard J. Wimmer-Wisgrill at Kunstverein 1867/68; Galerie Arnot 1909; VBKÖ 1910/11–14, 1917, 1930. Künstlerinnen. Married to the sculptor the KGS. 1938 emigrated to Italy. 1909, 1914; Pisko 1899, 1903; VBKÖ Peter Breithut. 1910/11, 1921. Exhibitions: Kunstschau 1908; Hagen- Exhibitions: Künstlerhaus until 1896, bund 1920, 1928; VBKÖ 1932. 1927, 1932 (memorial exhibition); Acht Künstlerinnen, Pisko, 1902, 1904, 1906, 1909, 1912; Secession 1906; Kunstschau 1908; Galerie Arnot 1911; VBKÖ 1910/11, 1911, 1930, 1932.

274 275 Künstlerinnenbiografien / Artist’s biographies

ILSE BERNHEIMER CAMILLA BIRKE TINA BLAU MARIE OLGA EUGENIE BREITHUT-MUNK Wien 1892 – 1985 Venedig / (BIRKE-EBER) Wien 1845 – 1916 Wien / BRAND-KRIEGHAMMER Wien 1867 – 1915 Wien / Vienna 1892 – 1985 Venice Wien 1905 – 1988 Soest (Utrecht) / Vienna 1845 – 1916 Vienna 1867 – 1948 heutige Slowakei / Vienna 1867 – 1915 Vienna Vienna 1905 – 1988 Soest (Utrecht) 1867 – 1948 today’s Slovakia Malerin, Grafikerin, 1906–08 Jugend- Malerin, Ausbildung ab etwa 1860 bei Grafikerin, Malerin, Studium an der kunstklasse von Franz Cˇ ižek, 1911–18 Textilkünstlerin, Studium Anfang der August Schaeffer, 1865 bei Joseph Malerin, Tochter des Kriegsministers KSFM und der KGS bei Friedrich Studium an der KGS u. a. bei Oskar 1920er-Jahre an der KGS bei Rosalia Aigner. Studienaufenthalt in München, Baron Krieghammer. Um 1893–98 Sturm, Karl Karger und Felician Frei- Kokoschka, Kolo Moser und Alfred Rothansl und Josef Hoffmann. Bis 1874 gemeinsames Atelier mit Emil sowie 1902 Studium bei Carl Moll und herr von Myrbach-Rheinfeld, danach Roller; Aufenthalt in Paris, 1923–25 in 1927/28 in Wien als Kunstgewerblerin Jakob Schindler in Wien. 1883 Umzug um 1902–06 bei Ernest Quost in Paris. Privatschülerin von Alois Delug in Wien Saint-Tropez, Bekanntschaft mit Henri tätig, entwirft Stoffe für die WW, nach München. 1889 lehrt sie an der 1908 Rückkehr nach Wien. Gründerin und von Ludwig Schmid-Reutte in Matisse. Ab 1925 in Wien, lehrt an der Arbeiten für die Firma Werkstätten für Schule des Münchner Künstlerinnen- und erste Präsidentin der VBKÖ bis München. Studien in London und Paris. WFA. 1926/27 private Assistentin von Spritzdruck. 1928 Aufenthalt in Berlin Vereins. 1891 Rückkehr nach Wien. 1915, bis 1932 deren Mitgl.; kuratiert Ab 1900 in Wien tätig. Allegorien der Oskar Strnad an der KGS, 1930–32 und Heirat, danach nicht mehr künstle- 1898–1915 Lehrerin an der KSFM. Ab gemeinsam mit Twardowski-Conrat Keramik und der Erzgießerei an der Ausstattung und Einrichtung des Hau- risch tätig. 1898 internationale Ausstellungsbeteili- die Ausst. Die Kunst der Frau (1910/11, Fassade des MKI. Mitbegründerin der 8 ses Nr. 15 in der Werkbundsiedlung. gungen. 1910 Einzelausstellung im Secession). Um 1914 Umzug nach Künstlerinnen. Verheiratet mit dem Mitgl.: ÖWB und VBKÖ. 1930 arbeitet Ausst.: Jubiläums-Ausst. MKI 1924; Münchner Kunstverein. Nagy Bossany (heute Slowakei: Bildhauer Peter Breithut. sie mit Eduard J. Wimmer-Wisgrill an Intern. Ausstellung für Theatertechnik Vel’ké Bošany). der KGS. 1938 Emigration nach Italien. 1924. Ausst.: Österreichischer Kunstverein Ausst.: Künstlerhaus bis 1896, 1927, 1867/68; Galerie Arnot 1909, 1914; Ausst.: 8 Künstlerinnen, Pisko 1909; 1932 (Gedächtnisausst.); 8 Künstlerin- Ausst.: Kunstschau 1908; Hagenbund / Pisko 1899, 1903; VBKÖ 1910/11, 1921. VBKÖ 1910/11–14, 1917, 1930. nen, Pisko 1902, 1904, 1906, 1909, 1920, 1928; VBKÖ 1932. 1912; Secession 1906; Kunstschau 1908; Textile artist, early 1920s KGS under / / Galerie Arnot 1911; VBKÖ 1910/11, / Rosalia Rothansl and Josef Hoffmann. 1911, 1930, 1932. From 1927–28 in Vienna, designing Painter, from c. 1860 training under Painter, daughter of the war minister Painter, graphic artist, 1906–08 fabrics for the WW and working at the August Schaeffer, 1865 under Joseph Baron Krieghammer. C. 1893–98 and / attended Franz Cˇ ižek’s art classes for Werkstätten für Spritzdruck (workshop Aigner. Study trip to Munich, 1874 1902 studied under Carl Moll and c. children, 1911–18 KGS under Oskar for spray printing). 1928 stay in shared studio with Emil Jakob Schindler 1902–06 under Ernest Quost in Paris. Graphic artist, painter, studied at the Kokoschka, Kolo Moser, and Alfred Berlin and marriage; no further artistic in Vienna. 1883 move to Munich. 1889 1908 return to Vienna. Founder and first KSFM and the KGS under Friedrich Roller among others; sojourn in Paris, activity thereafter. teaching at the school of the Munich president of the VBKÖ until 1915, mem- Sturm, Karl Karger, and Felician von 1923–25 Saint-Tropez, meets Henri Association of Women Artists. 1891 ber until 1932; curated the exhibition Myrbach-Rheinfeld, then a private stu- Matisse. From 1925 in Vienna, teaching Exhibitions: Anniversary exhibition return to Vienna. 1898–1915 tutor at the The Art of the Woman (1910/11 Secession) dent of Alois Delug in Vienna and of at the WFA. 1926/27 private assistant MKI 1924; International Exhibition of KSFM. From 1898 participation in together with Twardowski-Conrat. C. Ludwig Schmid-Reutte in Munich. Fur- to Oskar Strnad at the KGS, 1930–32 New Theater Technology 1924. international exhibitions. 1910 solo exhi- 1914 move to Nagy Bossany (now Vel’ké ther studies in London and Paris. From designed the interior of house no. 15 at bition at the Kunstverein Munich. Bošany in Slovakia). 1900 working in Vienna. Allegories of the Werkbundsiedlung Vienna. Member “Ceramics” and “Tin Foundry” on the of the ÖWB and the VBKÖ. 1930 work- Exhibitions: Österreichischer Exhibitions: Acht Künstlerinnen, Pisko façade of the MKI. Co-founder of Acht ing with Eduard J. Wimmer-Wisgrill at Kunstverein 1867/68; Galerie Arnot 1909; VBKÖ 1910/11–14, 1917, 1930. Künstlerinnen. Married to the sculptor the KGS. 1938 emigrated to Italy. 1909, 1914; Pisko 1899, 1903; VBKÖ Peter Breithut. 1910/11, 1921. Exhibitions: Kunstschau 1908; Hagen- Exhibitions: Künstlerhaus until 1896, bund 1920, 1928; VBKÖ 1932. 1927, 1932 (memorial exhibition); Acht Künstlerinnen, Pisko, 1902, 1904, 1906, 1909, 1912; Secession 1906; Kunstschau 1908; Galerie Arnot 1911; VBKÖ 1910/11, 1911, 1930, 1932.

274 275