UID 2001 Nr. 36 Beilage: Union in Europa Nr. 16, Union in Deutschland
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ION IN EUROPA DU/CSU- Gruppe Europäischen Parlament Nummer 16 • 15. November 2001 • www.cdu-csu-ep.de v / • D. Pack, W. Langen, M.ferber, A. Niebier, H. Keppelhoff-Wiechert. K^fn Wogau, L Goepel Vorstand der CDU/CSU- Inhalt Gruppe wiedergewählt Dr. Werner Langen: Chemikalienpolitik Zur Halbzeit der fünften Legislaturperiode des Seite 2 Europäischen Parlaments haben die 53 CDU/ CSU-Europaabgeordneten ihren Vorstand wieder- gewählt. Hartmut Nassauer (Hessen) wurde als kurz & bündig: Vorsitzender und Markus Ferber (Bayern) als Aus der EVP-ED-Fraktion Co-Vorsitzender bestätigt. Stellvertretende Vor- Seite 4 standsvorsitzende wurden Reimer Böge (Schles- wig-Holstein), Dr. Lutz Goepel (Sachsen), Hedwig Dr. Joachim Wuermeling: Keppelhoff-Wiechert (Nordrhein-Westfalen), Do- EU-Grenzregionen ris Pack (CDU Saarland) und Dr. Karl von Wogau Seite 6 (Baden-Württemberg). Auch die beiden Parla- mentarischen Geschäftsführer der CDU/CSU- Jürgen Schröder: Gruppe, Dr. Werner Langen (Rheinland-Pfalz) und Osterweiterung Dr. Angelika Niebier (Bayern) wurden wiederge- Seite 7 wählt. CHEMIKALIENPOLITIK DR. WERNER LANGEN: Weichenstellung für Wettbewerbsfähigkeit der Chemieindustrie SOZIALDEMOKRATEN UND GRüNE STEHLEN SICH AUS DER VERANTWORTUNG Die von der Europäi- Stellungnahme des Eu- schen Kommission ropäischen Parlaments, vorgeschlagene neue die voraussichtlich in der Chemikalienpolitik muß November- Sitzungswo- den Schutz der Umwelt che des Plenums in und Gesundheit glei- Straßburg verabschiedet chermaßen beachten, wird, ist deshalb von wie die Wettbewerbs- enormer Bedeutung, weil fähigkeit der Chemiein- die Verordnungen im Mit- dustrie in Europa. Dies entscheidungsverfahren haben der Industrieaus- von Rat und Parlament schuss und der Rechts- im Jahre 2002 verab- ausschuss des Europäi- W. Langen MdEP schiedet werden. Die schen Parlaments in schwedische Umwelt- ihren Stellungnahmen zum Weißbuch kommissarin Wallström hatte angekün- für eine künftige Chemikalienpoli- digt, dass sie sich in ihren konkreten Vor- tik der Europäischen Union unter- schlägen weitgehend an den Beschlüs- strichen. sen des Europäischen Parlaments ori- entieren will. Die von der linken Ausschussmehr- Verlust tausender heit gegen den Widerstand der europäi- Arbeitsplätze droht schen Christdemokraten unter Führung derSchattenberichterstatterin Emilia F. Im Gegensatz dazu hat eine von den Müller (CSU) durchgedrückten Ver- Sozialisten angeführte linke Mehrheit im schärfungen des Weißbuches sind nicht Umweltausschuss des Europäischen hinnehmbar. Das Weißbuch beruht auf Parlaments Beschlüsse gefasst, die den der Registrierung, Bewertung und gege- Verlust von tausenden von Arbeitsplät- benenfalls Zulassung von 30.000 che- zen, ungeheuer hohe zusätzliche Kosten mischen Altstoffen, also Stoffen, die und eine völlig maßlose und überzogen- nicht dem seit Anfang der 90er Jahre de Chemiepolitik bedeuten würden. Mit geltenden Zulassungsverfahren für dem Weißbuch der Europäischen Kom- Neustoffe unterliegen, mit einer Menge mission werden die künftigen Verord- von über einer Tonne pro Jahr. nungen zur neuen Chemikalienpolitik Dieses sogenannte REACH-System vorbereitet und öffentlich diskutiert. Die wird die chemische Industrie erheblich 2 • UNION IN EUROPA 16/2001 CHEMIKALIENPOLITIK stärker in die Verant- werden sollen. Damit wortung nehmen, weil verbunden sind vorge- sie für die Lieferung der schlagene Stoffverbo- Daten, der Bewertun- te. Es sollen nach den gen und des Risikoma- Forderungen der linken nagements verantwort- Mehrheit im Umwelt- lich ist. Nur in bestimm- ausschuss nur noch ten Kategorien von be- Stoffe zugelassen wer- sonders den können, die für die risiko be hafteten Stof- Gesellschaft „notwen- fen wird ein zusätzliches dig sind". Zulassungsverfahren Die von der Industrie vorgesehen. Die Zu- E. F. Müller MdEP vorzulegenden Daten sammenführung von und Bewertungen sollen Alt- und Neustoffen in einem einheitli- vor der Vorlage an die zuständigen chen Bewertungsverfahren ist richtig. Behörden von einem unabhängigen Die von der Europäischen Kommission Gremium zusätzlich zu Lasten der Che- angegebenen Kosten von rund 2,1 mie geprüft werden. Mrd. Euro sind jedoch erheblich zu Darüber hinaus sollen in öffentli- niedrig angesetzt. Nach zwei unabhän- chen Datenbanken alle Informationen gigen Gutachten liegen die Kosten et- offen zugänglich sein. Während die wa beim Vierfachen, also bei weit über Christdemokraten und die gesamte 8 Mrd. Euro. Die vom Umweltaus- EVP-ED-Fraktion geschlossen die Posi- schuss vorgeschlagene Verschärfung tionen der deutschen und europäi- würde diese Kosten weiter in die Höhe schen Gewerkschaften, der chemi- treiben und damit die Wettbewerbs- schen Industrie Europas, der Bundes- fähigkeit der chemischen Industrie regierung und des Bundesrates vertre- massiv beeinträchtigen. ten, stehlen sich die deutschen Auf entschiedenen Wiederstand der Sozialdemokraten und Grünen aus der Christdemokraten im Europäischen Verantwortung. Nur wenn die Abgeord- Parlament werden deshalb die Vor- neten der rot-grünen Berliner Regie- schläge stoßen, Chemikalien unter ei- rungskoalition von dieser unverant- ner Tonne in das Registrierungsver- wortlichen Linie abweichen, bestehtei- fahren einzubeziehen und die vorge- ne Chance für das Europäische Parla- schlagene Erweiterung des Zulas- ment einen vernünftigen Mittelweg für sungsverfahrens auf eine große Zahl eine zukunftsweisende Chemikalien- weiterer chemischer Stoffe, die bisher politik zu finden. wenig Anlass zu Besorgnis gegeben haben. Dr. Werner Langen (CDU Rheinland- Darüber hinaus will der Umweltaus- Pfalz) ist Mitglied im Industrieaus- schuss dieZulassungen nurzeitlich be- schuss des Europäischen Parlaments fristet gelten lassen und fordern, dass und Berichterstatter zum Weißbuch zur eine Vielzahl von Stoffen substituiert Chemikalienpolitik. UNION IN EUROPA 16/2001 • 3 Aus DER EVP-ED-FRAKTION kurz & bündig AKTUELLES AUS DER EVP-ED-FRAKTION EVP unterstützt EU-Kommission einige Kraft in Europa und der Welt Im Zusammenhang mit jüngst in Me- handlungsfähig sei. dien laut gewordener Kritik an Kom- missionspräsident Romano Prodi hat WTO braucht ständige Parlamen- der Vorsitzende der EVP-ED-Fraktion im tarische Versammlung ^^ Europäischen Parlament, Hans-Gert Die Einsetzung einer effizienten Par- Pöttering, der EU-Kommission und lamentarischen Versammlung als ihrem Präsidenten sein Vertrauen aus- „SprachrohrderVölkerder Welt in Han- gesprochen. „Die Kommission als Ge- delsfragen" fordern der Vizepräsident meinschaftsinstitution muss gestärkt der EVP-ED-Fraktion im Europäischen werden und darf nicht durch Angriffe Parlament, llkka Suominen. Finnland, auf ihren Präsidenten durch die Regie- und derGeneralberichterstatterdes EP rungen der Mitgliedstaaten ge- für die WTO, Konrad Schwaiger (CDU). schwächtwerden", erklärte Pöttering. Beide EVP-Europaabgeordnete, die Er forderte den Kommissionspräsi- Mitglieder der Delegation des Europäi- denten zu „mutigem und entschlosse- schen Parlaments bei der 4. WTO-Mi- nen Handeln" auf, um die Kommission nisterkonferenz in Qatar/Doha vom 9. zu verteidigen. Die Kritik an der Person bis zum 13. November sind, betonten, des Kommissionspräsidenten liefe daß die WTO ihre Effizienz ausbauen letztlich auf eine Schwächungder Kom- und für die Bürger der Welt verständli- mission als Institution hinaus. Von den cher und einsichtiger werden müsse. Regierungen der Mitgliedstaaten for- Suominen und Schwaiger unterstri- derte Pöttering, dass sie den Struktur- chen weiterhin, daß die WTO durch die schwächen und dermangelndenTrans- bevorstehende Mitgliedschaft Chinas parenz des Rates als Gesetzgeber und Taiwans als wichtige Handelspart- mehr Aufmerksamkeit widmeten an- ner Europas und der späteren Mit- statt mit Kritik an Prodi, die Kommissi- gliedschaft Russlands eine globale Di- on zu schwächen. mension erhalten werde, die ihr noch „Die Europäische Union braucht im mehr weltweite Repräsentativität ver- Zeichen der Erweiterung und der leihen und sie vor neue Herausforde- großen Herausforderungen der inter- rungen stellen werde, ihre Strukturen nationalen Politik eine starke Kom- anzupassen und ihre Arbeitsweise zu mission", sagte Pöttering weiter. verändern. Sonst bestehe die Gefahr, dass die Eu- Nach dem 11. September, so die ropäische Union zu einer bloßen Zu- EVP-Europaparlamentarier, komme es sammenarbeit von Regierungen ver- besonders darauf an, daß die Europäi- wässere und nicht als eine starke und sche Union und insbesondere das Eu- 4 • UNION IN EUROPA 16/2001 Aus DER EVP-ED-FRAKTION ropäische Parlament auch als Antwort Nahen Osten setze die Anerkennungei- auf den Terrorismus unbeirrt den Weg nes eigenen palästinensischen Staa- für mehr Offenheit und Demokratie in tes ebenso voraus wie eine Garantie der WTO weitergingen und die notwen- des Staates Israel in sicheren Gren- digen Reformen resolut anpackten. zen. Der Barcelona-Prozess könne da- „Wir brauchen einen freieren und fai- bei eine wichtige Rolle spielen, da er reren Welthandel, nicht eine Abschot- derzeit das einzige Forum sei, in wel- tung in Protektionismus und Rückfall chem Araber und Israel an einem Tisch auf nationale Märkte", so Suominen sitzen. Pöttering richtete einen drin- und Schwaiger abschließend. genden Appell an beide Seiten alles zu tun, um den Frieden in der Region dau- Euro-Mittelmeerforum in Brüssel erhaft zu sichern. Zu einer Politik der Verständigung der Kulturen hat der Vorsitzende der Dalai Lama im EP EVP-ED-Fraktion im Europäischen Par- Der hessische CDU-Europaabgeord- lament, Hans-Gert Pöttering, im Rah- nete Thomas Mann,