Nr. 9, Donnerstag, 1. März 2012 www.regio.ch

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044 933 34 34 2 4 Die Wochenzeitung für Pfäffikon, , , Fehraltorf, und Sternenberg 5

Samstag Sonntag PFÄFFIKON FEHRALTORF 13° 10° Heinz Bamert muss gehen Das «Zepp» ist bald Geschichte Der Verlagsleiter der «Pfäffi­ Nach zwanzig Jahren als Wirt im kerIN», Heinz Bamert, hat Zeppelin Pub will René Nicham Jud nach 14 Jahren im Unternehmen neue Wege gehen, wie er Bodenbeläge, Vorhänge, Plissée, Systeme Das Wetter am Wochenende die Kündigung erhalten. Seite 5 im Interview erzählt. Seite 7 www.jud-bodenbelaege.ch

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STERNENBERG Sternenberg sucht neuen Gemeinderat Auf Ende März tritt Roland Graf als Gemeinderat und Vi­ zepräsident der Gemeinde Ster­ nenberg zurück. Somit wird für den Rest der Amtsdauer bis 2014 eine Ersatzwahl notwen­ dig. Die Frist zur Einreichung von Wahlvorschlägen läuft bis zum 21. März. Falls keine stille Wahl zu Stande kommt, findet der erste Wahlgang am 17. Juni an der Urne statt. Roland Graf ist seit zehn Jahren Mitglied des Gemeinderats. Der Rücktritt erfolgt aus gesundheitlichen Gründen. (reg) Der Erfolgsbäcker aus Pfäffikon: Roland Schneider im Restaurant seines Schneiders Quer. Bild: Imre Mesterhazy

BAUMA Tösstaler Präsidenten Schneiders Traum wurde wahr geeint in Asylfrage Bei einem Treffen haben sich PFÄFFIKON Einst Pionier, wird gilt wohl auch für sein Schnei­ Gastro-Betrieb in diesem Stil die Tösstaler Gemeindepräsi­ das Schneiders Quer heute mit ders Quer. Ein 24 Tonnen schwe­ gab es schlicht noch nicht. Heute denten letzte Woche zum Preisen überhäuft und gilt als rer Holzofen, der grösste in kommen Bäckermeister aus ganz Thema Asylzentren beraten. Vorbild für eine ganze Branche. Europa, ist das Herzstück des Europa zu Besuch, um den Pfäf­ «Es ging darum, ob wir im Töss­ Nun wählte ihn das renomierte Betriebs, das mit einem Café, fiker Betrieb zu besichtigen, das tal hierbei eine gemeinsame Magazin «Back Journal» zum einer Bar, einer Konditorei, grösste Branchenmagazin «Back Politik betreiben wollen», sagt Bäcker des Monats Februar. einem Restaurant und einem Journal» hat das Schneiders zur der Turbenthaler Gemeindeprä­ Hotel aber viel mehr ist als eine Bäckerei des Monats gewählt, sident Georg Brunner. Neben Raphael Brunner Bäckerei. und im Juni winkt der «Markt­ ihm waren die Vertreter aus kieker», der Oscar für den in­ Bauma, Wila, Zell, Wildberg Was nun sein Beruf ist, weiss Glück und Arbeit novativsten Bäcker Europas. und Sternenberg anwesend. Da­ Roland Schneider selbst nicht «Als wir im Mai 2008 eröffne­ «Dazu gehört Glück und viel bei hat man sich laut Brunner mehr so genau. «Im Herzen bin ten, hatten wir keine Ahnung, Arbeit», so Schneider. «Aber über eine grundsätzliche Zu­ ich sicher noch Bäcker», sagt der ob unsere Rechnung aufge­- auch mein Elternhaus spielte sammenarbeit geeinigt.(reg) Unternehmer aus Pfäffikon. Das hen wird», sagt Schneider. Ein eine wichtige Rolle.» Seite 2 2 Pfäffikon regio.ch, Donnerstag, 1. März 2012

PFÄFFIKON Durch das Dickicht der Sozialversicherungen Am Mittwoch, 7. März, orga­ nisiert die Multiple Sklerose- Regionalgruppe Zürcher Ober­ land ein öffentliches Referat zum Thema «Im Dschungel der Sozialversicherungen». Beginn ist um 18 Uhr im reformierten Kirchgemeindehaus an der See­ strasse 15 in Pfäffikon. Es re­ feriert Ramon Aubert, diplo­ mierter Sozialarbeiter und Bera­ ter des MS-Zentrums Deutsch­ schweiz. Der Eintritt ist frei. (reg)

Qigong-Grundkurs zu Brokatübungen Der 24 Tonnen schwere Holzofen ist das Herzstück von Roland Schneiders Gastro-Betrieb. Bild: Imre Mesterhazy Ab Donnerstag, 8. März, bietet M. Kistler wöchentlich Qigong- Kurse in Pfäffikon: jeweils am Donnerstag um 8.45 Uhr oder Mit queren Ideen zum Erfolg um 19.15 Uhr an der Hoch­ strasse 10, insgesamt neun Lek­ tionen à 75 Minuten. Der Qi­ PFÄFFIKON Roland Schneider nahm, arbeitete Schneider als betrieb alles wünschen könnte», gong-Grundkurs «Die acht Bro­ hat sich einen Gastro-Betrieb Produktionsleiter in einer re­ erzählt Kläui. So entstand der katübungen» beinhaltet Kon­ aufgebaut, wie er ihn sich als nommierten Zürcher Gross­ Plan für das Schneiders Quer, zentration, Atmung und Bewe­ Gast immer gewünscht hätte. bäckerei. Die Arbeit war eine das heute 67 Mitarbeiter be­ gung. Anmeldungen an M. Kist­ Auf dem Weg dazu vertraute Herausforderung, das Gehalt schäftigt, auf über 1000 Quad­ ler, Telefon 043 288 80 70, oder der Besitzer des Schneiders stimmte, aber Schneider fühlte ratmetern Fläche eine Backstube, [email protected]. (reg) Quer mehr auf seine Gefühle sich je länger, je weniger wohl. einen Bäckerladen, ein Restau­ als auf einen Business-Plan. «Ich kam mir vor wie ein Hams­ rant, eine Bar, eine Konditorei- ter im Laufrad, eingeschlossen in Confiserie, ein Café und ein Raphael Brunner einen goldenen Käfig», erzählt er. Hotel vereint und 365 Tage im «Offener Samstag» Jahr von 6 Uhr morgens bis 23 im Pfäffiker Brocki Die junge Frau weint, als sie sich Kein einfacher Standort Uhr in der Nacht geöffnet hat. Die Brockenstube an der Bahn­ von ihrem Chef Roland Schnei­ Mit über 40 Jahren wagte er den «Der Gast findet alles an einem hofstrasse 17 führt am 3. März der verabschiedet. Sie hat gekün­ Schritt in die Selbständigkeit. Ort und kann vom Tisch aus zu­ von 10 bis 14 Uhr einen «Offe­ digt und holt nun ihre Sachen ab. Doch der neu gekaufte Hand­ sehen, wie die Esswaren in der nen Samstag» durch. Neben Fürsorglich nimmt Schneider sie werksbetrieb in Pfäffikon war Backstube, in der Küche oder ­Osterartikeln steht eine grosse in den Arm, sie trocknet ihre marode und im Nachhinein im riesigen Holzofen hergestellt Auswahl an Langspielplatten, Tränen, dann verlässt sie erhobe­ wohl zu teuer. «Ich stand da werden» – dies war laut Schnei­ Stoffen, Haushaltgeräten und nen Hauptes den Gastro-Betrieb ohne Geld, dafür mit viel Arbeit der das Wichtigste. Dazu frische Geschirr zum Verkauf. Informa­ in der Pfäffiker Industrie. und einer kaum zukunftsfähi- Produkte, zubereitet ohne Hilfs­ tionen erteilt D. Schlumpf, Tele­ «Ich bin ein Gefühlsmensch», gen Bäckerei.» Doch Schneider mittel. Damit überzeugte er die fon 079 645 97 71. (reg) sagt Roland Schneider, Inha- machte weiter und bekam bald Investoren, im Mai 2008 feierten ber und Geschäftsführer von ein Angebot eines Investors, in die Schneiders Eröffnung. Der Schneiders Quer. Seine joviale der Pfäffiker Industrie ein Café Rest ist – wie man sagt – Ge­ Baby der Woche Art kommt an: Alle paar Minu­ zu eröffnen. «Am Anfang war schichte. ten klopft ihm ein Bekannter ich skeptisch», erinnert er sich. auf die Schulter, eine Mitarbei­ Der Standort war alles andere Von den Eltern geprägt terin wagt im Vorbeigehen einen als ideal. Und wie er das «Warum gerade ich», das frage frechen Spruch. Im ganzen Ganze finanzieren sollte, wusste er sich immer wieder, erzählt Gewusel zwischen Café, Back­ Schneider auch nicht. Roland Schneider. Momentan stube, Confiserie, Bar, Küche Doch sein Bauchgefühl sagte Ja. als Unternehmer auf Höhenflug, und Restaurant wirkt Schneider Er wollte etwas Neues auspro­ kennt der Sohn zweier Fabrik­ wie ein ruhender Pol, gross und bieren, gerade an diesem Stand­ arbeiter die Welt auch von breit, der unsichtbar alle Fäden ort. «Mir war klar: Ein normaler unten. «Meine Eltern haben Bild: Photo Flüeler in der Hand hält und an dem Laden funktioniert dort nicht. mich gelehrt, was beharrliches sich gleichzeitig alle festhalten. Es muss etwas Spezielles sein.» Arbeiten heisst.» Nina Buchmann aus Hittnau Ein ganzes Jahr lang erarbeitete Das Schneiders Quer ist für ihn ist am 22. Februar um 23.03 Arbeit im goldenen Käfig er ein Konzept – zusammen mit ein erfüllter Traum, das Produkt Uhr zur Welt gekommen. Sie Gefühle spielten für den Pfäffi­ seiner zweiten Frau Monika einer «queren Idee», wie er es wiegt 3420 Gramm und ist ker aus dem Kanton Baselland Kläui, die selber im Dorf eine nennt. Der Weg dorthin führte 49 Zentimeter gross. auch in seiner beruflichen Kar­ Autogarage führt. laut Schneider aber nicht über riere stets eine wichtige Rolle. «Wir dachten zuerst nicht ans einen grossen Karriere- oder Alle «regio.ch»-Babys unter Bevor er 2003 die Bäckerei Geld, sondern daran, was sich Business-Plan. «Ich bin einfach www.baby.regio.ch Knecht an der Seestrasse über­ ein Gast von einem Bäckerei- meinem Gefühl gefolgt.»