Band: (USA) Genre: Label: Victory Records Album Titel: Order Shall Prevail Spielzeit: 36:34 VÖ: 30.06.2015

20 Jahre nach Veröffentlichung ihres ersten Demos und sieben Alben später gehören die US-Amerikaner mittlerweile zum Inventar der Death Metal Szene. Wobei die erste Demo ursprünglich als Album gedacht war aber mangels Unterstützung einer Plattenfirma als Demo veröffentlicht wurde.

Der große Durchbruch blieb der Band bislang verwehrt, soweit man im Death Metal in solchen Kategorien denken kann. Allerdings haben Jungle Rot auch mit ihrem achten Album kein überragendes Werk geschaffen. Fairerweise sollte man nicht von jeder Band ein "überragendes" Album erwarten, andererseits tummeln sich im Death Metal in den letzten zwei, drei Jahren Unmengen an Bands, die absolut erstklassiges Material veröffentlichen und daran müssen sich halt auch Veteranen messen lassen.

Musikalisch lässt sich bei Jungle Rot eine direkte Linie von Celtic Frost über Obituary und Six Feet Under erkennen. Eine überschaubare Anzahl an einfachen Riffs, eingebettet in mittelschnelles Drumming (häufig unterlegt mit Doublebass), ab und an mal ein nicht allzu kompliziertes Solo und an einigen Stellen klingen Erinnerungen an Bolt Thrower durch.

Der Gesang ist nicht typisch Death Metal sondern geht eher in Richtung Thrash Metal. Also mehr ein heiseres Schreien, was ohne jegliche Abwechslung dargeboten wird. Ab und an mal ein spitzer Schrei oder tiefe Growls, hätten dem Album gut getan.

An einigen Stellen klingt das Album stark nach modernem Thrash Metal, was an den Riffs und den Songstrukturen (Stichwort: Breakdowns) liegt. Dies rückt "Order Shall Prevail" dann für meine Ohren schon zu sehr in Richtung Metalcore. Also wer hier puren Death Metal erwartet, sei vorgewarnt.

Tiefpunkt des Albums bildet, neben erwähntem Metalcore, das Lied "Nuclear Superiority". Anscheinend ist die Band so sehr in Anbetung des Duos Chris Barnes und Allen West versunken, dass man nicht merkte, dass erwähntes Lied fast genauso klingt wie "Burning Blood" von Six Feet Under's zweitem Album "Warpath" (1997). Hart an der Grenze zum Plagiat!

Fazit: Handwerklich gut gemachter Death/Thrash Metal, der aber nur wenige Höhepunkte (Death Metal im Stile von Obituary, Bolt Thrower und Six Feet Under) aufzuweisen hat und bei einer guten halben Stunde Spielzeit zu viel Füllmaterial (belangloser Metalcore) fürs Geld bietet.

Punkte: 5/10

Anspieltipps: Doomsday, Blood Revenge

Weblink: http://www.jungle-rot.com/ , https://www.facebook.com/igotjunglerot

Metal Only e.V. Wolfgang Steiner Hohenstaufenstr. 56 D-73779 Deizisau [email protected] www.metal-only.de

Lineup:

Dave Matrise - Vocals, Guitars James Genenz - Guitars, Bass Geoff Bub - Guitars Joey Muha - Drums

Tracklist:

01. Doomsday 02. Paralyzed Prey 03. Blood Revenge 04. Fight Where You Stand 05. Order Shall Prevail 06. The Dread Pestilence 07. I Cast the First Stone 08. E.F.K. 09. Trench Tactics 10. Nuclear Superiority

Autor: Mirco

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