UFS-Bulletin Februar 2020 www.umweltfreisinnige.ch

Landwirtschaft - quo vadis? INHALT Das Jahr 2020 ist so etwas wie ein Schicksals- Seite 2│3 jahr für die Landwirtschaft. Über Jahre hatte Landwirtschaft 4.0 und die Landwirtschaft sehr viel Kredit in der Be- Wahlkreis -Untertoggenburg völkerung, wohl auch zu Recht. Landwirtschaft Daniel Gerber, Wil war Tradition, ehrliche Arbeit, Landschaftspfle- Marc Flückiger, Wil ge, Nahrungsmittelproduktion, Heimat. Auch Nadja Heuberger, haben es die Bauern mit perfekter Lobbyarbeit Jannik Schweizer, Wil und einer beispielhaften Mobilisierung ge- Seite 4│5 schafft, erstens viele Köpfe in die Schaltstellen der Politik zu hieven, und zweitens die Wähler Landwirtschaft 4.0 und Wahlkreis St.Gallen-Gossau von landwirtschaftlichen Anliegen zu überzeu- Caroline Büchel, Waldkirch gen, ja für sie zu begeistern. Nun hat der Wind Thomas Percy, St.Gallen gedreht. Der einflussreiche Think-Tank «Avenir Ueli Strauss-Gallmann, Wittenbach Suisse» wird nicht müde, die Wirksamkeit der Lisa Vincenz, Abtwil Landwirtschaftspolitik und die Privilegien der Elisabeth Zwicky Mosimann, St.Gallen Bauern in Frage zu stellen. Mit den beiden In- itiativen «Für eine Schweiz ohne synthetische Seite 6│7 Pestizide» und der «Trinkwasserinitiative» Landwirtschaft 4.0 und bläst den Bauern endgültig ein rauer Wind Wahlkreis St.Gallen-Gossau entgegen, der wohl auch die klugen Taktiker Konstantin Hälg, St.Gallen in den Bauernorganisationen auf dem falschen Arno Noger, St.Gallen Fuss erwischt hat. Wasser ist ein äusserst kost- Thomas Scheitlin, St.Gallen bares Gut. Auf die Belastung des Trinkwassers Robert Stadler, St.Gallen mit Pestizidrückständen reagieren Herr und Wahlkreis Frau Schweizer sehr sensibel. Die «grüne Welle» trägt das ihrige dazu bei. Die Übeltäter Ronnie Ambauen, Rorschach sind schnell ausgemacht. Und die Bauern schaffen es nicht, der Öffentlichkeit glaubhaft Raphael Frei, darzulegen, dass sie alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Biodiversität zu erhalten, oder eben den Pestizideinsatz zu reduzieren. Natürlich ist es auch höchst inkonsequent, Seite 8│9 wenn wir als Konsumenten auf der einen Seite im Laden nur das schöne, makellose Ge- Landwirtschaft 4.0 und müse kaufen, und auf der anderen Seite nach einer Landwirtschaft (fast) ohne Pestizide Wahlkreis See-Gaster rufen. Elisabeth Brunner-Müller, Schmerikon Neben den Bauern selbst, die den Worten auch Taten folgen lassen müssen, ist auch Dario Grassi, Jona der Bund gefragt: Mit effektiven Rahmenbedingungen und marktwirtschaftlichen An- Brigitte Pool, Uznach reizen sollte er die Landwirtschaft in die Zukunft steuern. Ein Abbau der Regulierungs- Wahlkreis Michael Eberli, Buchs dichte und eine Neuausrichtung der Subventionspolitik könnten dabei helfen. Die tech- Wahlkreis nologische Entwicklung wird die Bauern unterstützen, von ihnen zusätzlich aber auch Hanspeter Rohner, Rebstein ein innovatives Umdenken und ein kritisches Hinterfragen von Bewährtem verlangen. Die Umweltfreisinnigen haben das Thema «Landwirtschaft» zum Seite 10│11 Schwerpunkt 2020 auserkoren. Es wird sich wie ein roter Faden durch Landwirtschaft 4.0 und die Veranstaltungen und auch durch die kantonalen und kommunalen Wahlkreis Wahlkämpfe ziehen. Dabei möchten wir möglichst neutral aufzeigen, Lars Frei, Nesslau wo aus UFS-Sicht Verbesserungspotenzial besteht und wo die Land- Kilian Looser, Stein wirtschaft bereits heute Grossartiges leistet. Zur fachlichen - Unter Imelda Stadler, Lütisburg stützung hat der Vorstand die neue Arbeitsgruppe Forst- und Land- Regula Kündig, Lichtensteig wirtschaft ins Leben gerufen. Seite 12 Raphael Lüchinger, Präsident UFS Landwirtschaft 4.0 Agenda Landwirtschaft 4.0 Wahlkreis Wil-Untertoggenburg

Raum, Landwirtschaft und Menschen in der Schweiz im Jahr 2040: Texte der «Denkwerk- 3a.06 Marc Flückiger | Wil statt Nachhaltiges Agrarsystem Schweiz» Ausbildung/Beruf: Ge- schäftsführer SYGMA AG In dieser Bulletin-Ausgabe drucken wir mehrere Texte aus Liegenschaftenbetreuung, «Land- und Ernährungswirtschaft 2040. Bilder und Geschich- Dipl. Supply Chain Manager, ten zum Nach- und Weiterdenken» ab. Diese 2016 erschienene, Technischer Kaufmann mit vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) herausgegebene Bro- eidg. Fachausweis schüre ist das Ergebnis der Diskussionen im Rahmen der vom erwähnten Bundesamt ins Leben gerufenen «Denkwerkstatt Politik: Mitglied des Stadt- Nachhaltiges Agrarsystem Schweiz». 18 «Denkwerkerinnen und parlaments Wil und Mitglied Denkwerker» mit unterschiedlichem beruflichen Hintergrund Werkkommission, Vorstands- (u.a. Ökonomen, Landwirte, Biologinnen, ein Geograph, eine mitglied Jungunternehmer- Klimawissenschafterin, Historikerinnen, ein Künstler) haben zentrum Flawil, Wattwil, Gos- in drei Atelier-Workshops an der Hochschule der Künste Bern sau und Wil, Gründungsmitglied und ehemaliger Präsident (HKB) über die Fragen «Welche Land- und Ernährungswirtschaft Jungfreisinnige Wil und Umgebung wünschen wir uns für die Zukunft?» und «Entlang welcher Linien Hobbies: Turnverein, Sport allgemein soll sich die schweizerische Landwirtschaftspolitik entwickeln?» Wie würden Sie den Langsamverkehr fördern? diskutiert. Die dabei entstandenen Zukunftsbilder sind persön- Ich denke liche Ideenskizzen der Teilnehmenden. Die Moderatoren der dies ist eine wichtige Aufgabe der Kommunen. Ihre Stadt- Firma IC Infraconsult haben den Inhalt der Diskussionen in den planer müssen darauf achten, dass die Verkehrswege Workshops zusammengetragen und redaktionell aufbereitet. sicher und übersichtlich gebaut werden. Ausserdem ist es wichtig, dass in Quartieren Begegnungszonen mit wenig Die trotz verschiedener Vorstellungen der Teilnehmenden er- bis gar keinem Autoverkehr entstehen. Hier kann der kennbaren gemeinsamen Linien wurden von der Projektleitung Kanton Richtlinien erlassen. des BLW zu einer Synthese zusammengefasst, diese Texte sind leicht gekürzt ab Seite 10 zu finden. Was würden Sie gegen eine weitere Zunahme der Sied- lungsfläche unternehmen? Die Redaktionskommission der UFS wünscht eine anregende Es sollte darauf geachtet Lektüre! Teilen Sie uns mit, falls Sie selbst weitere Ideen für die werden, dass die bestehenden noch zu bebauenden Flä- künftige Entwicklung des Agrarsystems Schweiz haben. ck chen konsequent mit hoher Wohnungsdichte ausgebaut werden. Ich würde mich für eine liberale Haltung in Bezug auf verdichtetes Bauen einsetzen. Es darf nicht sein, dass Vom Kulturland zum Innovationsraum Gesetze und Einsprachen den längst fälligen Prozess, alte Das könnte die Zusammenfassung eines Historikers sein, der im Gebäude abzubrechen und modern zu bauen, aufhalten. Jahr 2040 die letzten 30 Jahre Agrarwirtschaft analysiert. Seit den 2010er Jahren hat in der Schweiz das Kulturland in der politischen Debatte wieder grössere Aufmerksamkeit erfahren, dies von links und von rechts des politischen Spektrums. Na- mentlich der massive Bodenverschleiss vergangener Jahrzehnte und die wucherartige Zersiedelung in weiten Teilen des Landes hatten damals ein allmähliches Umdenken bewirkt, dessen Fol- gen heute, das heisst 30 Jahre danach, nun allmählich sichtbar werden. Den Grundstein zum Schutz des Kulturlandes legte der Bund im Jahre 2018 zunächst mit der Entwicklung einer neuen Kultur- landpolitik NKLP. In deren Rahmen wurden gegen anfänglichen Widerstand der Kantone und Gemeinden als erstes die Bauzo- nen schweizweit aufs Nötigste plafoniert und weitere Einzo- nungen von Kulturland rigoros unterbunden. Damit wurde dem Überbauen von Kulturland ein erster Riegel geschoben und der Schutzfaktor insbesondere für Fruchtfolgeflächen sehr stark -er höht. Ein weiterer grosser Schritt war die mittlerweile zwingende -Er stellung kombinierter Agrar- und Landschaftsentwicklungspläne, in denen die Standortpotenziale flächendeckend inventarisiert sowie entsprechende Vorrangzonen mit ihren verschiedenen Ausprägungen für die Landwirtschaft definiert wurden. Seither steht auf Stufe Region in Grundsätzen fest, welche Gebiete sich in erster Linie für die Produktion von Nahrungsmitteln eignen oder welche aufgrund ihrer besonderen Ökosystemleistungen

2 3a.14 Nadja Heuberger-Stengel | Flawil Wahlkreis Wil-Untertoggenburg Ausbildung/Beruf: Pharma- Assistentin, kaufmännische Sachbearbeiterin, Fami- lienfrau Politik: Schulrätin in Flawil (Ressort Soziales), Vizeprä- sidentin FDP Flawil Hobbies: liest gerne ein spannendes Buch, bastelt 3b.02 Jannik Schweizer | Wil mit Holz und Farbe, bewegt sich in der Natur, kümmert sich um die Tiere der Familie Ausbildung/Beruf: Fachangestellter Ge- Auf welche der 4 Waldfunktionen soll aus Ihrer Sicht der sundheit EFZ, Dipl. Fokus besonders gelegt werden? Schutzwald, Biodi- Biomedizinischer versität, Holznutzung oder Erholung? Und warum? Die Analytiker HF Biodiversität soll am stärksten im Fokus liegen, weil das die Grundlage für einen gut funktionierenden Wald ist. Politik: Mitglied des Dabei sollen private Waldbesitzer wo nötig ideell und/ Stadtparlaments oder finanziell unterstützt werden. Wil, Parteileitungs- mitglied Jungfrei- Was sollte der Staat insbesondere der Kanton St.Gallen sinnige Wil und zum Erreichen der Ziele des Pariser Abkommens tun? Umgebung Innovative Lösungen sollen finanzierbar sein. Der Staat/ Kanton soll Bewilligungsverfahren vereinfachen und Hobbies: Theater, Sport, Reisen verkürzen.

3a.07 Daniel Gerber | Wil Ausbildung/Beruf: Unternehmensberater, Ökologe svu, Ausbilder FA Politik: Mitglied des Stadtparlaments Wil, Präsident Bildungskommission, Wil und Mitglied Werk- kommission, Wil Hobbies: Literatur, Kunst, Musik, Wandern Sollen Direktzahlungen vermehrt an ökologische Kriterien gebunden werden? Wenn ja, was hat für Sie Priorität? Wenn wir unsere Böden langfristig fruchtbar und das Grundwasser weiterhin trinkbar erhalten möchten, so gibt es nur eine Möglichkeit: Biologische oder biodynamische Landwirtschaft betreiben. Konsequenterweise sollen nur jene Betriebe Direktzahlungen erhalten, welche nach diesen Methoden arbeiten. Selbstverständlich darf dieser Wechsel in die biologische/biodynamische Produktion nicht nur via Direktzahlungen vollzogen werden, es ist auch an uns Konsumentinnen und Konsumenten, dass wir für gesunde Lebensmittel auch deutlich mehr bezahlen. Welchen Beitrag leisten Sie persönlich im Alltag zur Schonung der natürlichen Ressourcen und zum Schutz der Umwelt? Eigen- verantwortliches Handeln steht für mich als liberaler Mensch ganz weit vorne: So bin ich ohne Auto mobil, Reise mit Zug und Bus, lasse das Fliegen sein, ernähre mich vegan und achte beim Einkauf auf nachhaltig produzierte Produkte, soweit mir die Informationen verfügbar sind. Im letzten Herbst sind wir aus unserem Haus in eine Wohnung umgezogen, so dass wir nun auch mit weniger Wohnfläche leben können. So ist es für mich auch logisch, dass ich diese Antworten an meinem Computer Baujahr 2013 schreibe und diesen nutzen werde, bis er definitiv nicht mehr funktioniert, auch wenn ich inzwischen auf einige moderne Funktionalitäten verzichten muss. Ist das St.Galler Solar Community-Projekt auszubauen? Die Schweiz hat eine grosse Allmende-Tradition. Die Form des gemein- schaftlichen Eigentums eignet sich besonders im Bereich der erneuerbaren Energie. Solargenossenschaften, die nicht gewinn- orientiert arbeiten und eine hohe Partizipation am Unternehmerischen ermöglichen oder Bürgerbeteiligungsmodelle soll- ten wir vermehrt lancieren. Dach- und Fassadenflächen sind noch so viele vorhanden. Schön, wenn diese in den nächsten 10 Jahren intensiv mit Photovoltaikanlagen bestückt werden. Dies in allen St. Galler Gemeinden und nicht nur in den Städten St.Gallen und Wil. Welche Prioritäten werden Sie im Bereich der UFS-Kernthemen setzen und welche konkreten Projekte werden Sie verfolgen, falls Sie in den Kantonsrat gewählt werden? Die UFS-Kernthemen sind stark miteinander vernetzt. So setze ich mich schon heute im Vorstand der Umweltfreisinnigen, aber auch in meinem beruflichen Alltag mit all diesen Themen auseinander. Das würde ich auch gerne im Kantonsrat tun. Mit einer zukunftsorientierten, nachhaltigen Raumplanung, welche ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt, schaffen wir die Grundlage für die Umsetzung der Energiewende und zur Reduktion unserer Verkehrsprobleme. Fortschritte in diesen Bereichen sind wichtige Beiträge für den Schutz unserer Lebensgrundlagen.

3 Landwirtschaft 4.0 Wahlkreis St.Gallen-Gossau

einer ganz spezifischen Nutzung und Pflege bedürfen. Zudem konnte vielerorts mindestens grossmassstäblich geklärt wer- 3a.15 Elisabeth Zwicky Mosimann | den, wo agrarnahe Erholungs- und Freizeitangebote zugelassen St.Gallen und wo agrartechnologische Innovationen und entsprechende Infrastrukturen in Zukunft Platz haben sollen. Der Innovation Ausbildung/Beruf: im Agrarsektor förderlich war schliesslich auch die umsichtige Lic. iur. Rechtsanwäl- Überarbeitung des bäuerlichen Bodenrechts und des Erb- und tin, LL.M, ehemalige Pachtrechts. All dies förderte die ausserfamiliäre Hofnachfolge Leiterin des Konzern- unter Selbstbewirtschaftung und mobilisierte damit neue Kräfte rechtsdienstes eines im Agrarsektor. Finanzinstituts Politik: Mitglied Stadt- Mit der kürzlich erfolgten Verknüpfung der Direktzahlungen mit parlament St.Gallen den Vorgaben der Raum- und Agrarentwicklungspläne ist der seit 2012, Präsidentin Paradigmenwechsel in der Agrarpolitik fürs erste abgeschlossen FDP Frauen St.Gallen, worden. Bei den jüngeren Bauern und Bäuerinnen stossen der Vorstandsmitglied UFS Schutz der Kulturlandschaft und die standortangepasste Bewirt- schaftung mittlerweile mehrheitlich auf Anklang. Ausdrücklich Hobbies: Pflege von Bonsai und Zwergpapageien aus geschätzt werden – nach Jahren des Hin- und Her – die endlich Schweizer Zucht, aktiv Sport treiben, Kultur genies- stabilen Rahmenbedingungen einer eng abgestimmten Raum- sen entwicklungs- und Agrarpolitik. Was erwarten Sie als umweltfreisinnige/r Konsu- ment/Konsumentin von der Schweizer Landwirt- Der vielfältige Familienbetrieb schaft?Ich erwarte eine möglichst naturbelassene So könnte ein Artikel im Schweizer Bauer, Ausgabe 5/2040 lauten: Landschaft mit Förderung der Biodiversität und eine zuverlässige Versorgung mit qualitativ höchstste- Allen Unkenrufen zum Trotz: Auch Mitte des 21. Jahrhunderts henden und vielseitigen Nahrungsmitteln. Dazu zäh- gibt es ihn noch, den bäuerlichen Familienbetrieb. Wir sitzen le ich Gemüse, Getreide und Fleisch. Im Zweifel zwi- Mitte Oktober 2040 im Garten der Familie Corminboeuf nahe schen Erträgen pro Hektare, Ökologie und Tierwohl Estavayer-le-Lac. In fünfter Generation bewirtschaften Luc und soll die Nachhaltigkeit klar den Vorrang haben. Das seine Frau Henriette den stattlichen Betrieb. Zurzeit leben und Tierwohl ist gebührend zu berücksichtigen. Dafür arbeiten hier drei Generationen zusammen, Lohnarbeiter kom- bin ich bereit einen höheren Preis zu bezahlen, aber men nach Bedarf hinzu. Ausserdem werden zwei junge Frauen nur dann, wenn wir keine Reste von Dünger und als Lernende ausgebildet, eine in der Hauswirtschaft, die an- Pflanzenschutzmitteln in den Lebensmitteln selbst dere als angehende Landwirtin. Henriette und Luc engagieren sowie im Boden, in den Flüssen und Seen sowie im sich zudem im Dorf, sie im Gemeinderat, er in Feuerwehr und Grundwasser finden. Filmclub. Wie kann und soll das städtische ÖV-System in Der Betrieb ist vielfältig strukturiert, mit Ackerbau, Rindviehhal- St.Gallen verbessert werden? Zuerst halte ich als tung (Zweinutzungsrassen zur Milch- und Fleischproduktion), häufige ÖV- und auch IV-Benutzerin fest, dass etwas Obst und Gemüse sowie weiteren Tieren, darunter zwei unser ÖV-System in der Stadt gut ausgebaut ist Pferde, Schafe, Ziegen und Hühner. Schon Lucs Vater setzte ver- und auch gut funktioniert. Weitere Optimierun- mehrt auf eine an den Standort angepasste Produktion und be- gen sind jedoch notwendig, um das vorhandene gann mit zunehmendem Erfolg, Ressourcen- und Produktions- Mobilitätsbedürfnis der Bevölkerung zu decken. kreisläufe innerbetrieblich und durch die Zusammenarbeit mit Dazu braucht es einen langen Schnauf. Es dauert anderen in der näheren Umgebung zu schliessen. Dies mit dem Jahre oder Jahrzehnte um z.B. die Fahrzeit SG-ZH Ziel, die Abhängigkeit von weither Dazugekauftem wie Dünger, auf eine Stunde zu reduzieren, die Vorortsbahnhöfe Pflanzenschutzmittel und auch Energie abzubauen. ‚Mit der Na- aufzuwerten und im Sinne einer S-Bahn auszubau- tur, nicht gegen sie‘, lautete schon bald das Motto, vor allem um en. Eine bessere Koordination oder gar Reduktion den steigenden Einkaufspreisen zu begegnen. der (zu)vielen Anbieter im städtischen Busnetz muss Henriette und Luc machen im Gespräch kein grosses Drum- ohne Vorurteile geprüft werden, um das Angebot herum: Sie wollen mit dem Produzierten trotz Grenzöffnung ohne Einbusse für die Passagiere zu optimieren. Die auf dem Markt ausreichend Geld verdienen. Natürlich tragen konsequente Trennung von Velos und Fussgängern sie dabei ihrem Kulturland Sorge – die sechste Generation ist ist anzustreben, dies dient dem Komfort von Velo- schliesslich in den Startlöchern. Viele ihrer Produkte, heute fahrenden und dem Langsamverkehr, denn die (zu) mehrheitlich im Premium-Bereich und rückverfolgbar, werden schnellen Elektrovelos passen nicht auf die Fussgän- an eine professionelle Abnehmerplattform verkauft, gelangen gerwege in einer belebten Innenstadt. so zum Teil sogar in den Export und machen zurzeit rund drei Viertel ihres Einkommens aus. Das restliche Einkommensviertel erhalten die Corminboeufs als Direktzahlungen. Seit Jahren erhalten sie das Maximum, weil sie auf ihrem Land mit grossem Knowhow und Engagement von der Gesellschaft gewünschte Leistungen zugunsten von Biodi-

4 3a.12 Caroline Büchel | Waldkirch Wahlkreis St.Gallen-Gossau Ausbildung/Beruf: Executive MBA FH, selbständig erwerben- de KMU-Beraterin Politik: Gemeinderat Waldkirch 2007 – 2015; Kantonsratskan- 3b.03 Thomas Percy | St.Gallen didatin 2012, 2016 und 2020; Ausbildung/Beruf: Student Poli- Mitglied im a.o. Fachausschuss tikwissenschaften und Jus Klimapolitik der FDP SG, Co- Politik: Präsident Jungfreisinni- Präsidentin NVS Naturärzte ge Rheintal, Mitglied Geschäfts- Vereinigung Schweiz leitung Jungfreisinnige SG, Hobbies: Bergsport, Literatur, Reisen, Politik Mitglied Vorstand UFS Soll das Bauen oder Heizen mit Holz gefördert werden? Wenn Hobbies: Zeit mit Freunden ja, wie? Ja. Holzenergie ist beinahe CO2-neutral, da Bäume verbringen, Sport, Lesen bei ihrem Wachstum gleich viel CO2 binden, wie bei ihrer Ver- brennung oder Verrottung wieder frei wird. Zusammen mit der guten Verfügbarkeit in der waldreichen Schweiz ist Holz ein idealer Energieträger und nebst der Wasserkraft einer der 3a.29 Lisa Vincenz | Abtwil wichtigsten Pfeiler einer nachhaltigen und klimaneutralen Ausbildung/Beruf: B.A.HSG Energieversorgung für die Schweiz. Die bereits bestehenden in Rechtswissenschaften, Förderprogramme für den Ersatz von Ölheizungen sind voll- Masterstudentin und wissen- umfänglich auszuschöpfen und der Fokus vermehrt auch auf schaftliche Assistentin an der Holzheizungen zu legen. Universität St.Gallen Politik: Vorstandsmitglied FDP Regionalpartei St.Gallen- Gossau Hobbies: Wandern mit meiner Hündin Luna, Yoga, Jassen und Snowboarden

3a.26 Ueli Strauss-Gallmann | Wittenbach Ausbildung/Beruf: Dipl. Forsting. ETH, 17 Jahre Kantonsplaner und Leiter Amt für Raumentwicklung und Geoinformation des Kantons St.Gallen AREG, seit Dezember 2018 selbstständiger Berater in Raumplanungsfragen. Politik: seit 40 Jahren Mitglied der FDP, seit 20 Jahren Mitglied der UFS, Leiter UFS-ArG Raumplanung Hobbies: Jagd, Bergsteigen, Skitouren, Wandern mit dem Hund, Lesen von Zeitungen und Krimis Wie kann die Schweizer und insbesondere die St.Galler Landwirtschaft (noch) nachhaltiger werden? In welchen Bereichen besteht Ihrer Meinung nach am meisten Handlungsbedarf? Die St.Galler Landwirtschaft kann insbesondere bei den ökologischen Leistungen noch massiv zulegen. Ich verste- he darunter, dass in den Ackerbaugebieten auch Buntbrachen (mehrjährige), Ackerrandstreifen, Stoppelbrachen usw. gefördert werden, in den Milchwirtschaftsgebieten den Hecken, den Hochstammobstbäumen, ungedüngten Wiesenstreifen Sorge getragen und diese gefördert werden. Soll die Agrarwirtschaft grundsätzlich wie alle anderen Branchen in der Schweiz behandelt werden?Nein! Wir verlangen von un- serer Landwirtschaft Leistungen wie zusätzliche Ökologie usw. Da kann das System der Direktzahlungen nicht aufgehoben werden. Was erwarten Sie als umweltfreisinniger Konsument von der Schweizer Landwirtschaft?Ich erwarte, dass die Schweizer Landwirt- schaft, wo immer es geht, auf Pestizide und Herbizide verzichtet. Im Weiteren erwarte ich, dass sich die Landwirtschaft noch weit mehr an ökologischen Kriterien ausrichtet. Für die über 4 Mia Franken Direktzahlungen erwarte ich solche Leistungen. Auf welche der 4 Waldfunktionen soll aus Ihrer Sicht der Fokus besonders gelegt werden? Schutzwald, Biodiversität, Holznutzung oder Erholung? Und warum? Im Gebirge ist sicher dem Schutzwald besondere Beachtung zu geben. Unsere Gebirgstäler werden unbewohnbar, wenn die Schutzwälder ihre Funktionen nicht mehr erfüllen können. Der Klimawandel ist hier aber bei der Baumar- tenwahl für die Schutzwälder ein zusätzlich erschwerender Faktor. Im Mittelland ist ein besonderer Fokus auf die Biodiversität zu legen. Nach wie vor hat es zu wenig Sonder- oder Totalreservate. Aus dem Bereich der UFS-Kernthemen ist mir folgendes Thema besonders wichtig…Ich leite bei den UFS die Arbeitsgruppe Raum- planung. Als langjähriger Leiter des Amtes für Raumentwicklung ist mir die Raumplanung eine Herzensangelegenheit.

5 Wahlkreis St.Gallen-Gossau

3a.02 Arno Noger | St.Gallen Ausbildung/Beruf: lic.phil., Präsident Ortsbürgerge- meinde SG, Präsident der Stiftung Ostschweizer Kinder- spital Politik:Seit 2008 Kantonsrat FDP Hobbies:Familie, Literatur, Kultur, Reisen und Sport Auf welche der 4 Waldfunktionen soll aus Ihrer Sicht der Fokus besonders gelegt werden? Wenn die Holznutzung für den Waldbesitzer auch aus wirtschaftlicher Sicht attraktiv ist, wird er Nutzungsentscheide fällen und Pflegeeingriffe vornehmen. Ein gepflegter Wald ist ein stabiler Wald, der gegenüber Umwelteinflüssen besser ge- wappnet ist. Zudem ist ein altersdurchmischter Wald besser fähig, CO2 zu binden als ein überalterter Wald. Gerade Wälder von privaten Waldbesitzern haben in unserem Kanton tendenziell zu hohe Holzvorräte. Der Staat kann mit gezielten Lenkungsmass- nahmen die private Initiative fördern und unterstützen. Das Gesamtsystem braucht natürlich auch eine stabile Nachfrage nach einheimischem Holz! Soll das Bauen oder Heizen mit Holz gefördert werden? Wenn ja, wie? Ja, natürlich! Auch hier ist mit verstärkten Anreizsystemen und Lenkungsmassnahmen zu arbeiten. Wenn die Nachfrage nach Bau- und Energieholz steigt, ist die Chance grösser, dass Waldeigentümer Entscheide für Nutzung und Pflege ihrer Wälder fällen. Damit leisten sie einen positiven Beitrag dazu, dass die Wälder die Waldfunktionen erfüllen können. Mit einem Postulat und einer von mir wesentlich mitgeprägten Motion, die der Kan- tonsrat im Februar 2019 mit grosser Mehrheit überwiesen hat, verfolgen wir das Ziel, auf kantonaler Ebene gesetzliche Grundlagen zu schaffen, damit «Massnahmen zur zielgerichteten und nachhaltigen Entwicklung des St.Galler Waldes» ergriffen werden. Welchen Beitrag leisten Sie persönlich im Alltag zur Schonung der natürlichen Ressour- cen und zum Schutz der Umwelt? Wir achten auf eine bewusste Wahl der Transportmit- tel und wählen bewusst zwischen Auto, E-Bike, Bus oder Zug., nutzen ein Kollektorsys- tem auf unserem Hausdach zur Warmwassererzeugung, kaufen bevorzugt regionale Produkte (Fleisch, Gemüse etc.) und achten auf ein saisonal stimmiges Angebot.

3a.01 Thomas Scheitlin | 3a.20 Robert Stadler | 3b.01 Konstantin Hälg | St.Gallen St.Gallen St.Gallen Ausbildung/Beruf: lic. oec. HSG, Ausbildung/Beruf: lic.oec.HSG / BWL, Ausbildung/Beruf: Sales Intern & Stu- Stadtpräsident St.Gallen Standortförderer, Leiter Geschäftsstel- dent Law & Economics le Wirtschaftsportal Ost (WPO) der Politik:seit 2004 Kantonsrat, seit 2007 Politik: Präsident Jungfreisinnige Region Wil Stadtpräsident St.Gallen, Vorstands- St.Gallen-Gossau, Präsident Jugendpar- mitglied FDP St.Gallen Politik: Geschäftsführer FDP St.Gallen lament SG/AI/AR, Mitglied Parteileitung 2006-2010 FDP St.Gallen Hobbies:St.Galler Geschichte, aktiver Sport (Mountainbike, Skifahren), Hobbies: Sport, Wandern, Natur, Rei- Hobbies: Wandern, Politik Reisen sen, Kultur, Filme

6 Wahlkreis Rorschach Landwirtschaft 4.0

2a.03 Ronnie Ambauen | versität und Landschaft erbringen, die sich nachweisen lassen. „Wir haben Freude, dass sich der Aufwand mit der Anlage und Rorschach Pflege von Brachen gelohnt hat und die Feldlerche hier immer Ausbildung/Beruf: Dipl. Architekt FH noch brütet. Die Zuschüsse erlauben uns, etwas für Natur und und MAS in Gemeinde-, Stadt- und Re- Umgebung zu tun, ohne immer gleich an die Vermarktung gionalentwicklung; Geschäftsführer/ denken zu müssen“, sagt Henriette. Und Luc fügt nachdenk- Partner bei Carlos Martinez Architek- lich an: „Familienbetriebe wie der unsere müssen neben allem anderen auch in den nächsten Jahrzehnten Platz haben. Sonst ten Rorschach AG stimmt doch etwas grundsätzlich nicht mehr mit unserer Land- Politik: Stadtrat der Stadt Rorschach, wirtschaft.“ Vizestadtpräsident Hobbies: Musik, E-Bass in einer Band, Schweizer Technologie in aller Welt diverse Sportarten, Kunst, Kultur Das folgende Manuskript des Vortrags der Leiterin des Departe- ments für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) an der Jahrestagung der GITTIS im Jahr 2040 könnte auf www. admin.ch gestellt werden: „Werter Vorsitzender, sehr geehrte Delegierte, meine Damen und Herren, Ich bedanke mich im Namen meines Landes für die Einladung an die Jahrestagung 2040 der ‚Global Initiative for Technology Transfer and Innovation Sharing‘. Gerne nehme ich als Minis- terin für Forschung, Technologie und Innovation die Gelegen- heit wahr, Ihnen einige der aktuellen Schweizer Beiträge an die ‚Chancen technologischer Innovationen im Agrar- und Ernäh- rungssystem‘ (wie der Tagungstitel ja lautet) darzulegen. In weiten Teilen der Welt ist die Schweiz seit Jahrzehnten durch ihre Spitzenprodukte wie Käse und Schokolade bekannt. Die- se Exportschlager überblenden aber oft die Tatsache, dass die Schweiz seit 2032 mehr Geld mit dem Export von land- und er- nährungswirtschaftlichen Technologien und entsprechendem Knowhow verdient, als mit Nahrungsmittelexporten. Zuerst für eigene Zwecke entwickelt, stellen Schweizer Firmen heute auf allen Kontinenten zum Teil sehr kostengünstige Lösungen für die standortangepasste Produktion von Nahrungsmitteln, für deren Verarbeitung, Lagerung und Distribution sowie für kluge Anpas- sungen der Landwirtschaft an den Klimawandel zur Verfügung. Nur ein Beispiel: Auf grossen Anklang gestossen sind unsere ganzheitlichen Zero-Waste-Systemlösungen, die von Schwei- zer Firmen im Verbund entwickelt und vertrieben werden und die den Recycling-Ansatz konsequent verfolgen. Je nach län- derspezifischem Kontext können diese Lösungen mit Anlagen zur Herstellung von Fleisch- und Milchersatzprodukten kombi- niert werden. Mit unseren konzertierten Forschungs-, Entwick- lungs- und Exportbemühungen tragen wir also in einer ganzen Reihe von Staaten dazu bei, wirtschaftlich erfolgreiche sowie umwelt- und kulturverträgliche Lösungen im Agrar- und Food- sektor zu realisieren. Die Tatsache, dass diese Technologien 2a.01 Raphael Frei | Rorschacherberg aus dem Schweizer Ernährungsalltag nicht mehr wegzudenken sind, verschafft diesen Exportschlagern der neuen Generation Ausbildung/Beruf: Schullei- die notwendige Glaubwürdigkeit. ter, Sekundarlehrer phil.II Wir in der Schweiz sind überzeugt, dass technologische Inno- Politik: Kantonsrat, Präsi- vationen – aber auch gesellschaftlicher Wandel – die Schlüs- dent FDP Kanton St.Gallen sel sein werden, um grössere Fortschritte in der nachhaltigen Hobbies: Musik, Sport Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu erzielen. Gerne bringen wir unsere vielfältigen Erfahrungen mit der In- novationsforschung und -förderung im Agrar- und Ernährungs- sektor in diese wichtige internationale Debatte ein. In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine anregende Tagung mit mög- lichst konkreten und zielführenden Ergebnissen.“

7 3a.07 Brigitte Pool | Uznach Wahlkreis See-Gaster Ausbildung/Beruf: Tierärztin Dr.med.vet., mit eigener Praxis Politik: Kantons- rätin FDP, Partei- 3a.01 Elisabeth Brunner-Müller leitungsmitglied | Schmerikon FDP Regionalpar- tei See-Gaster, Ausbildung/Beruf: Krankenpflegerin FASRK Vorstandsmit- Politik: Kantonsrätin FDP, Gemeinderätin glied Ortspartei Schmerikon, Vizepräsidentin des Gemein- Uznach derates, Parteileitungsmitglied FDP Kanton Hobbies: Wan- St.Gallen dern, Reiten, Rei- sen mit dem Motto «Bewegung und Kultur» Auf welche der 4 Waldfunktionen soll aus Ihrer Sicht der Fokus besonders gelegt werden? Schutzwald, Biodiversität, Holznutzung oder Erholung? Und warum? Der Schweizer Wald ist multifunktional. Er erfüllt mehrere Funk- tionen gleichzeitig. Er ist ein bedeutendes 3b.01 Dario Grassi | Jona und einmaliges Ökosystem. Obwohl wir den Wald regional in seiner Funktion unterschied- Ausbildung/Beruf: Firmenkundenbera- lich nutzen, sind die Bereiche Schutzwald, ter bei einer Bank Biodiversität, Holznutzung und Erholung eng Politik: Präsident Jungfreisinnige miteinander verbunden und verflochten. Der See-Gaster, Parteileitungsmitglied FDP Schutzwald ist unabdingbar. Der Biodiversität Regionalpartei See-Gaster sollte vermehrt Beachtung geschenkt wer- den. Holz als Baustoff und als Energielieferant Welchen Beitrag leisten Sie persönlich überzeugt durch seinen CO2 senkenden Effekt im Alltag zur Schonung der natürlichen und ist zunehmend zu nutzen. Der Wald als Ressourcen und zum Schutz der Um- Erholungsgebiet ist nicht mehr wegzudenken. welt? In meinem Alltag bin ich grösstenteils mit dem Fahrrad oder Wo setze ich den Fokus Auf die Gesamtheit zu Fuss unterwegs. Ausserdem achte ich darauf, dass ich meinen des Reichtums des Waldes. Fleischkonsum etwas reduziere und vermehrt lokale Produkte kaufe.

Wahlkreis 3.12 Hanspeter Rohner | Rebstein Ausbildung/Beruf: Unternehmer (Inhaber der Firma Rheintal Stüssi Reinigung) Politik: Gemeinderat Rebstein, Präsident Regional- partei FDP Rheintal, Vorstandsmitglied Parteileitung FDP St.Gallen, Präsident Paar- und Familienberatung Rheintal Hobbies: Politik, Radfahren, Arbeiten im Garten und ums Haus, Kochen, ein gutes Buch lesen Soll die Agrarwirtschaft grundsätzlich wie alle anderen Branchen in der Schweiz behandelt werden? Die Schweizer Landwirtschaft hat eine wichtige Funktion. Im Tal ist die Versorgung mit unseren Grundnahrungsmitteln zu gewährleisten und in den Bergen hat der Bauer nicht nur mit den Wetterkapriolen zu kämpfen. Er ist auch gleichzeitig Landschaftsarchitekt und erfüllt mit seinen Wäldern eine Schutz- funktion fürs Tal. Meiner Meinung nach muss die Direktzahlung bleiben. Ob es in dieser Form sein muss, ist in den kommenden Jahren anzuschauen. Wenn wir den Grenzschutz aufheben, werden wir meiner Meinung nach von den Nachbarländern abhängiger. Was wir selber produzieren können, muss bei uns im Inland produziert werden – auch zum Schutz von Arbeitsplätzen. Welchen Beitrag leisten Sie persönlich im Alltag zur Schonung der natürlichen Res- sourcen und zum Schutz der Umwelt? Wir versuchen keine Abfälle zu generieren und kaufen gezielt ein. Zudem heizen wir seit mehreren Jahren mit einer Luft/Wär- mepumpe. Beruflich versuchen wir nur mit Produkten zu arbeiten, die wir selber verantworten können, z.B. Produkte mit Swan-Label (sofern dies möglich ist).

8 Wahlkreis Landwirtschaft 4.0 Werdenberg

HighTechAgroFoodRegion ‚Gros-de-Vaud‘ 1.04 Michael Eberli | Buchs sucht weitere Partner! Ausbildung/Beruf: Systemtechnikingenieur HTL, Inhaber einer Informatikfirma, Buchs Und so könnte ein Geschäftspartnersuche-Inserat in der NZZ vom 02.05.2040 aussehen: Politik: Vizepräsi- Sind Sie landwirtschaftliche/r Produzent/in oder entwickeln dent der Sie Lebensmittel im Labor? Gehören Sie zum verarbeitenden FDP Buchs, Gewerbe? Oder hängt Ihr Geschäft sonstwie mit dem Agro- Mitglied der Food-Sektor zusammen? Dann helfen Sie mit, unsere High- Umwelt- und TechAgroFoodRegion weiterzuentwickeln. Wir von der Region Energiekom- ‚Gros-de-Vaud‘ suchen weitere Partner, die sich an unserem mission der jungen, dynamischen Firmencluster beteiligen. Stadt Buchs, Wir sind nicht die Einzigen, aber die Besten: HighTechAgro- Mitglied des FoodRegionen sind in verschiedenen Teilen der Schweiz im Hochschulra- Entstehen begriffen. Die AgroFoodRegion ‚Gros-de Vaud‘ bie- tes der NTB Buchs tet Ihnen attraktive Indoor- und Outdoor-Partner, mit denen Neues möglich wird. Denn wir vereinen die unterschiedlichsten Hobbies: Sport, Lesen, Kultur (Präsident Branchen und Betriebe aus dem Produktions-, Verarbeitungs-, Verein Krempel, Buchs) Energie-, Recycling-, Verpackungs- und Logistiksektor unter Welche Prioritäten werden Sie im Bereich einem gemeinsamen Dach. Wie innovativ wir sind, zeigen un- der UFS-Kernthemen setzen und welche sere jüngsten Partner: Zwei Startup-Betriebe, die sich mit al- konkreten Projekte werden Sie verfolgen, ternativen Nahrungsmittelquellen wie Insektenproteinen und falls Sie in den Kantonsrat gewählt wer- gezüchteten Algen beschäftigen. Nahezu geschlossene Kreis- den? ÖV attraktiver machen, Frequenzen läufe unter Einsatz neuester Technologien, möglichst intensive erhöhen, Forcieren folgender Projek- Lebensmittelproduktion bei hoher Effizienz und tiefer Umwelt- te: Doppelspurausbau Buchs-Sargans, belastung – das sind unsere Ziele. Beseitigung Engpass St.Gallen/Gossau, Die Produktion erfolgt bei uns weitestgehend standortange- Anschluss Linthgebiet/Toggenburg an S- passt, das heisst unter optimaler Nutzung des regional vorhan- Bahn ZH, Beseitigung Engpass Ziegelbrü- denen Potenzials. Tiere werden zum Beispiel auf der regionalen cke-Sargans. Zukünftige Mobilitätskon- Futterbasis gehalten. Unser Cluster-Management gewährleis- zepte mitentwickeln, z.B. Pilotbetrieb mit tet den Beteiligten optimale Stoff- und Energiekreisläufe inner- autonomem Busbetrieb lancieren. halb unserer Region. Wie stehen Sie zur Trinkwasserinitiative? Sie bringen Ihr Knowhow ein – und bleiben gleichzeitig am Puls Was spricht für diese, was gegen diese? der Zeit: Der Austausch mit den anderen Partnern, sowie mit Sauberes Trinkwasser und gesunde Nah- den neuesten Errungen-schaften in Wissenschaft und Technik, rung wollen alle und es ist auch richtig, hält Sie unternehmerisch fit. Was Sie auch immer zu unserer den Einsatz von Pestiziden und Antibio- HighTechAgroFoodRegion beitragen können: Melden Sie sich! tika zu reduzieren. Bei einer Annahme Im regionalen Verbund fährt Ihr Betrieb besser, gerade in den dieser Initiative würde jedoch für viele heutigen Zeiten weitgehend geöffneter Märkte. Betriebe die Produktion praktisch verun- möglicht. Kaum ein Betrieb kann z.B. alle seine Tiere ausschliesslich mit betriebs- Traumberuf Bergwirtschafter/in eigenem Futter versorgen, wie das in der Dieser Bericht könnte Teil einer im Sommer 2040 in der Sonn- Initiative gefordert wird. Darum lehne ich tagszeitung veröffentlichten Artikelserie über Berufe in der die Initiative ab. Landwirtschaft sein: Wie stehen Sie zur Initiative für eine Martina Capeder ist schon seit über zehn Jahren diplomier- Schweiz ohne synthetische Pestizide? te Bergwirtschafterin. Diesen Berufsabschluss hatte sie nach Was spricht für diese, was gegen diese? zweijähriger Fortbildung erlangt. Mit Stolz erzählt sie davon, Eine Schweiz ohne synthetische Pestizi- was der Beruf heute für sie konkret heisst. Sie teilt sich die Ar- de wäre für mich wünschenswert. Die beit auf ihrem Betrieb in der Val Lumnezia mit einem anderen Forderungen der Initianten sind jedoch zu Bergmanager, wie sie von einigen im Dorf immer noch etwas radikal. Insbesondere das Einfuhrverbot abschätzig genannt werden. Ihr Betriebspartner hatte vor fünf für Lebensmittel welche mithilfe syn- Jahren der Finanzbranche den Rücken gekehrt und war mit sei- thetischer Pestizide hergestellt wurden, ner Familie ins Nachbarhaus von Capeders gezogen. hätte gravierende Folgen: ein grosser Teil Heute beschäftigen die beiden in Spitzenzeiten bis zu einem der benötigten Lebensmittel dürfte nicht Dutzend Personen, mehrheitlich in der Verarbeitung und im mehr importiert werden. Verkauf. Das Einkommen erzielen Martina und ihr Compagnon zum einen aus Direktverkäufen, vornehmlich von selbstverar- beiteten Nischenprodukten (aktueller Renner: Schafskäse und

9 Landwirtschaft 4.0 Wahlkreis

-würste in verschiedensten Variationen). Ihre Kundinnen und 3a.01 Imelda Stadler | Lütisburg Kunden, ob online von weither oder als Feriengäste, schätzen Ausbildung/Beruf: Gemein- es offensichtlich sehr, im Capeder-Shop von Hand verarbeitete depräsidentin Produkte mit klarer Herkunft beziehen zu können. Und die Er- fahrung von Martina zeigt: Für Produkte mit Gesicht sind viele Politik: Seit 2010 Gemein- Leute bereit, etwas mehr zu bezahlen. Vielleicht nicht jeden depräsidentin Lütisburg, Tag, sicher aber für spezielle Gelegenheiten. Vizepräsidentin der Guten Zuverdienst machen die beiden mit speziellen touristi- FDP-Fraktion des Kantons schen Angeboten auf dem Hof und dem dazugehörigen Land. St.Gallen, Mitglied kantona- Da springt regelmässig auch Martinas Mann Stefan ein, der zu le Sportkommission. 60 Prozent als Förster arbeitet. Der Betrieb der Capeders ist Mitglied der regionalen Tourismusplattform ‚Bergidee‘. „Das Hobbies: Vorstandsmitglied funktioniert sehr gut, über die bekommen wir regelmässig Gäs- IG St. Galler Sportverbän- te, sei es fürs Übernachten, zum Mitarbeiten – ja, das kam in de, Stiftungspräsidentin Regionales Leistungszentrum den letzten Jahre immer mehr auf – oder für geführte Touren Ostschweiz, Präsidentin St.Galler Wanderwege Familie, durch die wilden, pittoresken Ruinenlandschaften der früheren Sportförderung, Lesen, Reisen, Wandern Alpbetriebe“, berichten Martina und ihr Mann. Und nicht zuletzt sind da die Beiträge der öffentlichen Hand, die sie für ihre fachkundige Arbeit zugunsten der Biodiversität und der Kulturlandschaftspflege im Berggebiet erhalten. Ohne diese Zuschüsse wäre das Leben der Martina Capeder und ihres Betriebspartners mitsamt ihren Familien in der abgele- genen Gegend wirtschaftlich undenkbar. „Mein Beruf ist zwar 3a.02 Kilian Looser | Stein anstrengend, aber unheimlich spannend. Eigentlich bin ich als Bergwirtschafterin ja dreierlei in einem: Lebensmittelprodu- Ausbildung/Beruf: Gemein- zentin, Berglandschaftspflegerin und Touristikerin. Was willst depräsident Nesslau Du da an Herausforderung und Abwechslung mehr? Ich sag es Politik: Kantonsrat FDP allen: Das ist ein Traumberuf“! Wie kann die Schweizer und insbesondere die St.Galler Ein ganzer Strauss von Visionen Landwirtschaft (noch) nachhaltiger werden? In Aus den Bildern und Geschichten der «Denkwerkstatt Nachhal- welchen Bereichen besteht tiges Agrarsystem Schweiz» sind folgende, von uns leicht ge- Ihrer Meinung nach am kürzte Thesen herausgelesen worden: meisten Handlungsbedarf? Einheitsschweiz nein danke: Landwirtschaftspolitik wird künf- Wieder mehr Naturwiesen. tig vermehrt als Teil der Regionalpolitik und der Raumplanung Als Imker fällt einem auf, dass wir vielerorts nur noch zu verstehen sein und umgekehrt. Programmpunkte hierfür grüne Dauerwiesen haben. Allenfalls noch vereinzelte mit sind: Schutz des Kulturlandes und Werterhaltung des Bodens Löwenzahn. Die Vielfalt ist komplett verschwunden. Dann bei gleichzeitiger Ermöglichung landwirtschaftlicher Innovati- weniger Schnitte und vermehrte Überlegungen, ob diese on, funktionale Zielsetzungen und entsprechende Entwicklung auch wirtschaftlich und nachhaltig sind. der Räume, Ausdifferenzierung von Gebieten und (Kultur)Land- Sollen Direktzahlungen vermehrt an ökologische Kriteri- schaften sowie verbindliche Festlegungen der jeweiligen Vor- en gebunden werden? Wenn ja, was hat für Sie Priorität rangnutzung. (Förderung Biodiversität, Verzicht Pestizide, biologische Standortangepasste Landwirtschaft: Die landwirtschaftliche Landwirtschaft, Zertifizierung, Sie…) sind heute schon Produktion soll sich in Zukunft auf das ökonomische Potenzial an Kriterien gebunden. Biodiversität wird schon stark in der jeweiligen Region ausrichten. In der Tendenz wird dies zu gefördert. Mit der Umstellung der DZ von Tierbeiträgen einer tieferen Produktionsintensität, zu einem höheren Anteil auf Flächenbeiträge wird ein Teil dazu beigetragen. an ökologischem Landbau und zur Einführung von neuen Tech- Soll die Agrarwirtschaft grundsätzlich wie alle anderen nologien und Produktionssystemen führen. Branchen in der Schweiz behandelt werden (Aufhebung Vernetzt und verzahnt: Die landwirtschaftlichen Erzeugerbe- des Direktzahlungssystems, Grenzschutz etc.)? Nein, die triebe sind gefordert, sich arbeitsteilig und möglichst regional «Landschaftspflege» muss uns auch etwas wert sein. eng zu vernetzen, dies über die gesamte Wertschöpfungskette Ansonsten gibt es nur noch Monokulturen oder Vergan- von der Beschaffung über die Produktion und Verarbeitung bis dung. hin zur Distribution. Der Land- und Ernährungswirtschaft bie- ten sich in der Verzahnung mit anderen Branchen wie Maschi- Welchen Beitrag leisten Sie persönlich im Alltag zur nenbau, Chemie, Elektronik, Energie, IT und anderen erfolgver- Schonung der natürlichen Ressourcen und zum Schutz sprechende Möglichkeiten, die es zu nutzen gilt. der Umwelt? Wir kaufen nach Möglichkeit regionale Bio- Produkte, betreiben einen kleinen Wärmeverbund mit Holzschnitzel und verreisen selten mit dem Flugzeug.

10 Toggenburg

3a.07 Regula Kündig | Lichtensteig Ausbildung/Beruf: Executive MBA FHO, Geschäftsführerin Alzheimer St.Gallen/beider Appenzell Hobbies: Wandern, Bergtouren/Klettern, Joggen, Klavier Was erwarten Sie als umweltfreisinnige Konsumentin von der Schweizer Landwirtschaft? Weniger Schadstoffe, mehr Unternehmertum, weniger wäre mehr. Mit welchen Mitteln würden Sie die Verlagerung des Verkehrs von der Strasse auf die Schiene begünstigen? Kostenwahrheit ist die Grundlage. Verursachergerechte Kosten müssen sämtliche, auch externe Effekte berücksichtigen. Road Pricing ist für mich kein Tabu und hat im Ausland steuernde Wirkung bewiesen. Nicht der Bau immer neuer Infrastrukturen ist die Lösung, sondern die effizient gesteuerte Nutzung bestehender Schienen und Strassen. Welchen Beitrag leisten Sie persönlich im Alltag zur Schonung der natürlichen Ressourcen und zum Schutz der Umwelt? Ich kaufe zum grössten Teil biologische Produkte, kaufe saisonal und nach Möglichkeit regional und vermeide schäd- liche Inhaltsstoffe in Kosmetika etc., vermeide überflüssiges Verpackungsmaterial und trenne Abfall weitgehend, benütze vorwiegend den öffentlichen Verkehr und leiste die CO2-Kompensation für meine seltenen Flugreisen.

3b.06 Lars Frei | Nesslau Ausbildung/Beruf: Junior Testing Engineer Abraxas Informatik AG Politik: Leiter Events Jungfreisinnige St. Gallen; Kassier Jungfreisinnige Toggenburg Hobbies: Sport, Lesen Wie kann die Schweizer und insbesondere die St.Galler Landwirtschaft (noch) nachhaltiger werden? In welchen Bereichen besteht Ihrer Meinung nach am meisten Handlungsbedarf? Durch Förderung von Innovation und der Digitalisierung der Landwirtschaft eröffnen sich neue Möglichkeiten, wie nachhaltiger und effizienter angebaut werden kann. Handlungs- bedarf besteht insbesondere beim staatlichen Schutz, der besagte Innovation verhindert. Sollen Direktzahlungen vermehrt an ökologische Kriterien gebunden werden? Wenn ja, was hat für Sie Priorität (För- derung Biodiversität, Verzicht Pestizide, biologische Landwirtschaft, Zertifizierung, …) Direktzahlungen und weitere Subventionen sind nichts weiter als staatliche Eingriffe in die freie Marktwirtschaft und daher sofort einzustellen. Soll die Agrarwirtschaft grundsätzlich wie alle anderen Branchen in der Schweiz behandelt werden (Aufhebung des Di- rektzahlungssystems, Grenzschutz etc.)? Abgesehen von rückständigem Protektionismus und Geschenke an die eigenen Wähler rechtfertigt nichts den Sonderstatus der Landwirtschaft. Was erwarten Sie als umweltfreisinniger Konsument von der Schweizer Landwirtschaft?Ich erwarte von der Schweizer Landwirtschaft, dass sie sich dem freien Markt stellt, anstatt immer gleich nach dem Staat zu rufen und zu verlangen, dass dieser den Preis diktiert (z.B. Milchpreis) oder die ausländische Konkurrenz behindert. Aus dem Bereich der UFS-Kernthemen ist mir folgendes Thema besonders wichtig… Besonders wichtig ist mir das Thema Energie, da mit der aktuellen Energiestrategie die Versorgungssicherheit nicht gewährleistet werden kann. Damit diese gewährleistet werden kann, benötigen wir unbedingt neue Atomkraftwerke, weshalb ich mich gegen das Technologieverbot engagiere.

11 Agenda Landwirtschaft 4.0

Dienstag | 17. März 2020 | 20:00 Uhr Gossau Landwirtschaft lohnt sich: Beschäftigte in der Landwirtschaft sollen auch künftig so Feierabendveranstaltung gut wie andere in der Schweiz von ihrer Arbeit leben können. Die entsprechenden "Pflanzliches Poulet ‑ Die Alternative?" Einkommen sollen sowohl über eine hochtechnologisch-effiziente Produktion erzielt werden können, als auch im Rahmen einer extensiv-natürlichen Landbewirtschaf- Dienstag | 21. April 2020 | 19:00 Uhr tung. Toggenburg Neue Gesichter in der Bauernstube: Neben dem tra- ordentliche Mitgliederversammlung ditionellen Familienbetrieb werden Einsteigerinnen und Einsteiger aus anderen Berufen, regionale Agro- Samstag | 9. Mai 2020 | vormittags Food-Partnernetzwerke und Genossenschaftsbetriebe Landwirtschaftliches Zentrum Salez die Agrarbranche bereichern. Das bäuerliche Selbst- "Nachhaltigkeit in der Forst- und verständnis dürfte somit vielfältiger werden und sich Landwirtschaft" bis zur gemeinsamen landwirtschaftlich-gärtnerischen Nutzung öffentlicher Flächen in urbanen Gebieten - er Dienstag | 18. August 2020 | 18:30 Uhr strecken. Mattenhof, Flawil Konsumentinnen und Konsumenten packen an: Ein Teil Feierabendveranstaltung Der Bauer 4.0 ist Unternehmer, der Bevölkerung wird vermehrt einen engeren Bezug Podiumsgespräch zum Touristiker, Tierpfleger, Lebens- zur Nahrungsmittelproduktion suchen oder sogar einen Thema Landwirtschaft mittelproduzent, Landschafts- Teil ihrer Nahrungsmittel selber produzieren wollen. gärtner, ... Eine Fülle von nebeneinander bestehenden Distribu- Freitag | 23. Oktober 2020 | 18:30 Uhr tionsformen (inkl. Direktverkauf, Online etc.) eröffnen St.Gallen den Produzentinnen und Produzenten weitere Absatz- Feierabendveranstaltung märkte. zum Schwerpunktthema Technologie als Chance begreifen: Der Erfolg des schwei- Freitag | 20. November 2020 | 18:30 zerischen Agrar- und Ernährungssektors wird auf lange Schloss Rapperswil Sicht massgeblich von dessen Innovationsfähigkeit ab- Martini-Treffen 2020 hängig sein. Genauso wie in anderen Branchen soll und Gast-Referent: NR Ruedi Noser kann sich die Landwirtschaft als Entwicklerin und - Ex porteurin von Lösungen positionieren. Beispiele hierzu sind smarte regionale Logistikkonzepte, Recycling-Tech- Der Bauernhof 4.0 ist auch ein nologien oder die (halb)technische, umweltfreundliche beliebtes Ausflugsziel für Tou- Informationen zu weiteren risten und Städterinnen. aktuellen Veranstaltungen Herstellung auch neuartiger Nahrungsmittel, zum Teil finden Sie jeweils auf als Ersatz für Fleisch- und Milchprodukte. Wissen und Bewusstsein: Die Landwirtschaft braucht www.umweltfreisinnige.ch neues Wissen, das im Hinblick auf die spezifischen He- rausforderungen erschaffen werden muss, oder aber aus anderen Branchen übernommen werden kann. Der Impressum Wandel zur Wissensgesellschaft wird auch die Land- Redaktion: Claudia Klinkmann, [email protected] und Ernährungswirtschaft in Richtung 4.0 verändern. Andrea Klinger, [email protected] Fotos: S. und A. Klinger Dabei werden sich die Grenzen zwischen Experten und Herausgeber: Umwelt- PERFORMANCE Laien im Sinne der ‚Bürgerwissenschaften‘ verwischen. freisinnige St.Gallen gedruckt auf Papier aus neutral Konsumfreiheiten und gemeinsame Verantwortung: Drucksache Online, auf dem Markt, im De- 100% Recyclingfasern No. 01-20-924783 – www.myclimate.org Das Streben nach einer Internalisierung der externen © myclimate – The Climate Protection Partnership tailhandel − Flexibilität ist die Kosten, bei der sich die jeweiligen Anbau-, Umwelt- und Verkaufsstrategie 2040. Transportnachteile im Preis niederschlagen, sowie ein grösseres Problembewusstsein und entsprechende Än- derungen im Konsumverhalten werden wichtige Beiträ- ge zur Bewältigung der Herausforderungen sein. Marktöffnung mitgestalten: Die Schweiz muss künftig eine aktive Aussenpolitik in Erhöhen Sie unsere Chance! Land- und Ernährungswirtschaft betreiben und sich rechtzeitig in die Marktöffnungs- Unterstützen Sie unsere debatte einbringen. Auf internationaler Ebene gilt es darauf hinzuwirken, dass hohe Kandidatinnen und Kandidaten. Umwelt- und Qualitätsstandards gesetzt, die externen Kosten internalisiert, Food Wir freuen uns auf eine Waste gestoppt und möglichst faire Austauschbeziehungen etabliert werden. Wahlspende von Ihnen. Aus: "Land- und Ernährungswirtschaft 2040", Herausgeber Bundesamt für Landwirt- schaft (BLW), 2016. Postkonto 87-189862-9 Die vollständige Broschüre mit diesen Zukunftsvorstellungen findet man unter Umweltfreisinnige St.Gallen www.blw.admin.ch mit dem Suchwort Denkwerkstatt.

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