HAUS KINO KULTUR JÄNNER/FEBRUAR 2018

CONRAD VEIDT EDGAR REITZ DANIS TANOVIC | ANALOG_DIGITAL IMMER WIDER MITTEL- MÄSSIG! Dort hin gehen, wo’s weh tut. Und darüber schreiben. Jede Woche.

mittelmaessig_110x155+3.indd 1 06.12.2017 10:47:33 Uhr METRO KINOKULTURHAUS PROGRAMM VON 11. JÄNNER BIS 28. FEBRUAR

erlin, Paris, London, CASABLANCA. Vom Stummfilm bis zur »Superoperette«, vom BSomnambulen bis zum Nazi-Major – das Filmarchiv unternimmt mit dem großen eine künstlerische Zeitreise in knapp 40 Filmen. Einem - Chronisten der besonderen Art widmen wir die zweite große Retrospektive zu Jahres- beginn: Edgar Reitz, eine Schlüsselfigur des Neuen Deutschen Films, packte in einem furiosen und fesselnden Filmepos das 20. Jahrhundert in eine Nussschale. Seine Heimat trägt die sichtbaren Narben eines bis heute spürbaren Krieges. Eine erstmals in Europa gezeigte Filmschau beleuchtet das Schaffen des bosnischen Regisseurs und Oscar®-Preisträgers Danis Tanovic´. Unsere neue Reihe Wild Friday Night präsen- tiert monatlich die wilden Seiten des Kinos – glorious 35mm aus den Tiefen des Filmarchivs. Um Vergangenheit und Wiederkehr kreisen auch die beiden Kinostarts AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE und VIENNE AVANT LA NUIT. Und nicht zuletzt die große Filmarchiv-Ausstellung ANALOG_DIGITAL – sie feiert ihre Finissage. Ihr folgt ein Thema, das uns auch in Zukunft noch intensiv beschäftigen wird. Ernst Kieninger und das Filmarchiv-Team INHALT AUSSTELLUNGEN ANALOG_DIGITAL | bis 28.1. 02 DIE STADT OHNE | ab 1.3. 06 RETROSPEKTIVEN CONRAD VEIDT | 11.1.–28.2. 08 EDGAR REITZ | 18.1.–26.2. 36 DANIS TANOVIC´ | 9.2.–24.2. 54 KINOSTARTS AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE | 12.1.–31.1. 64 VIENNE AVANT LA NUIT | 1.2.–22.2. 65 PROGRAMMSCHIENEN KINDER KINO KLASSIKER | 13.1.–25.2. 66 FILM | UNIVERSITÄT: JEWISH IMAGE IN AMERICAN FILM | 15.1.–29.1. 68 FILM | UNIVERSITÄT: FILM NOIR RELOADED | 16.1.–30.1. 70 SECOND LIFE | 16.1.–20.2. 72 WILD FRIDAY NIGHT | 2.2. 74 LIVING COLLECTION | 5.2. 75 JÜDISCHER FILMCLUB WIEN | 7.2. 77 SPIELPLAN 79 AUSSTELLUNG

FR, 19.1., ab 17:00

Ausstellungsebene 1 Ausstellungsebene 2 FR, 19.1., ab 17:00

EINLADUNG ZUR FINISSAGE DER AUSSTELLUNG ANALOG_DIGITAL MEDIA (EX)CHANGES

eit Oktober 2017 widmet sich das Filmarchiv Austria im Rahmen der Ausstellung SANALOG_DIGITAL wesentlichen Fragen rund um die Zukunft des bewegten Bildes und den damit verbundenen Herausforderungen.

Noch bis 28.1.2018 kann die bildmediale Zeitenwende in der Ausstellung sowie in begleitenden Rahmenprogrammen erlebt und erfahren werden. Die Finissage soll einerseits feierlicher Ausklang sein, andererseits noch einmal Gelegenheit geben, sich in besonderer Atmosphäre dem Thema zu widmen.

PROGRAMM FINISSAGE AM 19.1. 17:00–18:30 Führung mit den Kuratorinnen Anna Högner und Eva Fischer 18:30–00:00 DJ-Line mit Zanshin (DEPART, Ogris Debris/Affine Records) Mit Buffet & Drinks!

VERPASSEN SIE NICHT: ANALOG_DIGITAL. MEDIA (EX)CHANGES – RAHMENPROGRAMME Noch bis zum 28.1.2018 lädt das Filmarchiv Austria begleitend zur Ausstellung zu einer Reihe von Workshops, Führungen, Gesprächen mit ExpertInnen ein. AUSSTELLUNG FILMOGRAMME Die Foto-Ausstellung des Medienkünstlers Thomas Glänzel ist ebenfalls noch bis zum 28.1.2018 im METRO Kinokulturhaus zu sehen.

In Kooperation mit: Mit Unterstützung von:

ANALOG_DIGITAL | 3 RAHMENPROGRAMME

Rainer Kohlberger, FIELD ANALOG_DIGITAL: KUNSTVERMITTLUNG

DO 11.1., 17:30 KURATORINNENFÜHRUNG Mit Eva Fischer und Anna Högner Wir werfen mit den Kuratorinnen einen Blick auf die in der Ausstellung vertretenen künstlerischen Positionen und beleuchten die gegenwärtigen Veränderungen in der Welt des bewegten Bildes. Dauer: ca. 90 min | Kosten: 6,–

DI 23.1., 17:30 ANALOGFILM-WORKSHOP Erstellen Sie unter Anleitung unserer ExpertInnen mit einfachen Mitteln der manuellen Film­bearbeitung Ihren eigenen Experimentalfilm. Dauer: ca. 90 min | Kosten: 6,–

Anmeldungen zu Führungen, Diskussion und Workshops unter [email protected]. Beschränkte TeilnehmerInnenzahl!

4 | ANALOG_DIGITAL RAHMENPROGRAMME

CINEMA NEXT BREAKFAST CLUB »DAS SPÄTE FRÜHSTÜCK DER DIAGONALE ZU GAST IM METRO KINOKULTURHAUS FR 19.1., 13:00 DIGITAL IST BESSER? ANALOGE EINTRITT FREI FILMAUSBILDUNG IN DIGITALEN ZEITEN Der Cinema Next Breakfast Club ist ein Frühstücksformat der Diagonale – Festival des österreichischen Films. Er bietet Raum für eine ungezwungene Vernetzung und lädt dazu ein, sich in gemütlicher Atmosphäre mit Fragen auseinanderzusetzen, die auch junge FilmkünstlerInnen betreffen. Für die Ausstellung ANALOG_DIGITAL gastiert der Breakfast Club ausnahmsweise nachmittags im METRO Kinokulturhaus:­ Lehrende und Studierende diskutieren, wie sie den Einzug des Digitalen in der Film­ ausbildung wahrnehmen und wie sie mit analogen und/oder digitalen Techniken arbeiten. Eröffnet wird die Diskussion mit fünfminütigen Interventionen, danach findet eine offene Diskussion im Plenum statt. Interventionen u. a. von:

Josephine Ahnelt Mitglied filmkoop Wien Sasha Pirker Akademie der Bildenden Künste Wien, Fachbereich Video und Videoinstallation Gabriella Reisinger Ass.-Prof. der Filmakademie Wien, Bereich Bildtechnik und Kamera Moderation: Siegfried A. Fruhauf Im Anschluss: Führung durch die Ausstellung ANALOG_DIGITAL mit den Kura­ torinnen Eva Fischer (sound:frame) und Anna Högner (Filmarchiv) und Finissage.

ANALOG_DIGITAL | 5 VORSCHAU

DIE STADT OHNE Juden / Muslime / Flüchtlinge / Ausländer / Eine Ausstellung zum Republiksjubiläum von 1. März bis 31. Dezember 2018

ie Stadt ohne Juden nannte Hugo Bettauer 1922 seinen Roman, der die damals D noch utopische Vorstellung einer Vertreibung der Juden aus Wien beschrieb. Die Verfilmung durch Regisseur Hans Karl Breslauer war 1924 bereits von Störaktionen der Nationalsozialisten begleitet, 1925 wurde Bettauer von einem Nationalsozialisten erschossen. Der Aufstieg der NSDAP in Österreich mit Mitteln des Terrors mündete im sogenannten Anschluss 1938. Was folgte, war die Vertreibung und Ermordung der mitteleuropäischen Juden im Holocaust. Heute wird Bettauers Satire daher oft als Prophetie gelesen, die sie nie war. Die Ausstellung DIE STADT OHNE begleitet die Veröffentlichung der in Paris neu aufge- fundenen, restaurierten Version des Stummfilms. Ausgehend von einzelnen Filmszenen setzt sie sich mit Ausschlussmechanismen in der Gesellschaft damals und heute ausei- nander und zeichnet dabei die einzelnen Stufen des Ausgrenzungspro­zesses von der Polarisierung der Gesellschaft bis zum endgültigen Ausschluss der geschaffenen Sün- denböcke nach. Diese Entwicklung wird nicht nur in den 1920er- und 1930er-Jahren nachgezeichnet, in denen die Antisemiten nach dem Ausschluss der Juden schrien, sondern bis zur Gegenwart erzählt, in der wieder agitiert wird: gegen Ausländer, Muslime oder Flüchtlinge. DIE STADT OHNE stellt damit die Frage, ob und inwiefern die gesellschaftliche Polarisierung während der Jahre des Aufstiegs des Nationalso­ zialismus mit jener unserer Gegenwart verglichen werden kann, soll oder sogar muss. Im Film kehrten die Juden wieder nach Wien zurück, die historische Realität sollte aber anders aussehen. Von der Utopie Bettauers und des Films wendet sich die Aus- stellung den tatsächlichen historischen Folgen des Ausschlusses der Juden, der Schoah, zu. Mit ihrer Anbindung an die Gegenwart versteht sich DIE STADT OHNE nicht nur als historische Ausstellung, sondern als Beitrag, gesellschaftliche Dyna­ miken auch heute zu hinterfragen.

Am 10.12.2016 ging die bisher erfolgreichste Kultur-Crowdfunding-Kampagne Österreichs zu Ende. Über 700 Menschen haben die Filmrettung des Stummfilms DIE STADT OHNE JUDEN (A 1924) unterstützt und über 84.000,– gesammelt. Ihnen ist es zu verdanken, dass DIE STADT OHNE JUDEN ab März 2018 der Öffentlichkeit präsentiert und ein bedeutender Bestandteil der Jahresausstellung und der ganzjährigen Rahmenprogramme wird. Ausstellung DIE STADT OHNE Juden / Muslime / Flüchtlinge / Ausländer / Ab 1.3.2018

Mit besonderer Unterstützung von:

DIE STADT OHNE | 7 DER STUDENT VON PRAG

CONRAD VEIDT DÄMON, TEUFEL, HELD, GENIE FLORIAN WIDEGGER

Retrospektive von 11. Jänner bis 28. Februar 2018 eit Jahren habe ich nicht so aufmerksam im Kino gesessen wie beim CABINET »S DES DR. CALIGARI.«, schreibt Kurt Tucholsky in einem Text für Die Weltbühne: »Veidt stelzt dünn und nicht von dieser Erde durch seine wirre Welt: einmal ein herr- licher Augenaufschlag, einmal wie von Kubin, schwarz und schattenhaft und ganz lang an einer Mauer hingespensternd.« Mit seiner Rolle als somnambuler Cesare, der unfreiwillig zum Mörder wird, gelingt dem in geborenen Connie (wie er liebevoll von Publikum wie Freunden genannt wurde) Veidt der große Durchbruch in seiner noch jungen Karriere. Zum 125. Geburtstag (oder auch: 75 Jahre nach seinem Tod) spürt das Filmarchiv Austria einem DER großen Filmschauspieler des 20. Jahr­ hunderts nach. Die Karriere des unrühmlichen Schulabbrechers begann bereits vor den Wirren des Ersten Weltkriegs, als er unter am Deutschen Theater in Kleinrollen auftritt. Nach 1918 wendet er sich dem Kino zu, spielt unter Richard Oswald und Robert Reinert in populären Sitten- und Aufklärungsfilmen. Nach seinem Erfolg in Robert Wienes CALIGARI-Film gibt es kein Halten mehr. Veidt wird auf Rollen als Dämon oder Bösewicht festgelegt. Bald schon ruft Hollywood nach dem privat alles andere als sinisteren Schauspieler. In Folge des beginnenden Tonfilmzeitalters und seines Akzents wegen kehrt er wieder nach Deutschland zurück, das er nach der Machtübernahme der Nazis endgültig Richtung England und USA verlassen muss, wo noch einige seiner memorabelsten Leinwandauftritte entstehen und er schließ- lich an der Seite von und Ingrid Bergman in CASABLANCA landet. Veidt stirbt am 3. April 1943 während eines Golfspiels an einem Gehirnschlag. Er wird nur 50 Jahre alt. : »Schwer zu entscheiden, was an ihm mehr zu bewundern war: sein Künstlertum oder seine Menschlichkeit.«

In knapp 40 Spielfilmen zeigt das Filmarchiv Austria Conrad Veidts beein­ druckende Entwicklung vom Stummfilm zum Tonfilm, vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit, vom Schurken hin zum Charakterdarsteller.

Conrad Veidt | 9 DO 11.1., 19:30 | FR 19.1., 18:00 ICH UND DIE KAISERIN Friedrich Hollaender, D 1933 BUCH Walter Reisch, Robert Liebmann, nach einer Idee von Felix Salten | KAMERA Friedl Behn-Grund MUSIK Franz Wachsmann, Friedrich Hollaender | MIT Lilian Harvey, Conrad Veidt, Mady Christians, Paul Morgan, Heinz Rühmann, Friedel Schuster, Hans Deppe, Heinrich Gretler, Hubert von Meyerinck 82 min | s/w, OF, 35mm Bonvivant Marquis de Pontignac erbeutet auf einem seiner Jagdausflüge ein damen- loses Strumpfband, das die hübsche Juliette, Leibfriseurin der Kaiserin, von dieser »ausgeliehen« hat. Der Fund hat Folgen – Pontignacs Pferd geht mit ihm durch, schwer verletzt landet er in einer Kaserne, wo man ihm kaum Überlebenschancen gibt. Sein vermeintlich letzter Wunsch: ein Wiedersehen mit Marianne. Und Juliette, auf der Suche nach dem kostbaren Teil, wird prompt für diese seine erste Liebe ge- halten ... Eine »ausgiebige Wanderung durch ›Saltenland‹« (Werner Michael Schwarz), geführt von einem der populärsten Komponisten des frühen deutschen Tonfilms, mit einem hochcharmanten Conrad Veidt. Bissige Satire, kabaretthafte Komödie und/ oder unbeschwert heitere Operette – kurz vor Hitlers Machtergreifung ist es für viele Beteiligte die letzte Arbeit für den deutschen Film. (sb) 1.11.: Freier Eintritt für FAA-Clubmitglieder.

10 | Conrad Veidt MO 15.1., 18:30 DIDA IBSENS GESCHICHTE RESTAURIERTE FASSUNG Richard Oswald, D 1918 BUCH Richard Oswald, nach dem gleichnamigen Roman von Margarete Böhme | KAMERA Max Faßbender MIT , Conradt Veidt, Werner Krauß, Emil Lind, Clementine Plessner, Ernst Pittschau, Eugen Rex, Ilse von Tasso-Lind, Maria Forescu, Loni Nest 57 min | viragiert, dt. ZT, 35mm Die junge Dida soll einen reichen Bauern heiraten, den sie nicht liebt. Mit Norrensen, einer neuen Bekanntschaft, flieht sie in die Stadt, wird schwanger. Doch er ist verge- ben, eine Scheidung aussichtslos. Didas gesellschaftlicher Tod scheint besiegelt, bis sie dem Reisenden Galen begegnet, mit dem sie im Hafen der Vernunftehe landet. Die Beziehung entpuppt sich als sadomasochistisches Wechselspiel, und selbst als Dida ihn verlässt, ist ihr Leiden noch nicht zu Ende ... Berber/Veidt/Krauß spielten sich zu Oswalds Ensemble, der Film, zunächst verboten, kam nach Kriegsende zen­ suriert in die Kinos. (red) Mit Live-Musikbegleitung von Gerhard Gruber.

FR 2.2., 18:00 OPIUM Robert Reinert, D 1919 BUCH Robert Reinert | KAMERA Helmer Lerski MIT Eduard von Winterstein, Hanna Ralph, Werner Krauß, Conrad Veidt, Sybil Morel, Friedrich Kühne 96 min | s/w, dt. ZT, 16mm Professor Gesellius studiert seit Jahren Opium, um die Menschheit vor dessen Zerstörungskraft zu bewahren. In China trifft er auf Opiumhöhlen- besitzer Nung-Tschang, der auf Europäer grundsätzlich schlecht zu sprechen ist. Nung-Tschang verfolgt den Professor auf Schritt und Tritt, mit der Intention, sein Leben zu ruinieren. Die Irrungen und Wirrungen in privaten Gefilden tun ihr Übriges, und letztlich verliert sich auch Gesellius in der Droge. Je ausschweifender der Drogenrausch, desto wahnhafter auch die filmischen Bilder. Und mittendrin Conrad Veidt als dem Unglück geweihter Student und Liebhaber. (kh) Mit Live-Musikbegleitung von Benedikt Vecsei. Conrad Veidt | 11

CINEMA SESSIONS

MI 31.1., 19:00 ANDERS ALS DIE ANDERN RESTAURIERTE FASSUNG Richard Oswald, D 1919 BUCH Richard Oswald, (uncr.) | KAMERA Max Faßbender | MIT Conrad Veidt, , Leo Connard, Alexandra Wiellegh, Anita Berber, Reinhold Schünzel, Ilse von Tasso-Lind, Ernst Pittschau, Magnus Hirschfeld 51 min | s/w, dt. ZT, Beta-SP (rest. Fassung des Münchner Filmmuseums) Im ersten expliziten Homosexuellen-Drama der Filmgeschichte spielt Conrad Veidt den Violinvirtuosen Paul Körner, der sich gegen die Erpressung eines Strichers wehrt, von diesem in der Folge angezeigt und wegen Verstoßes gegen den deutschen § 175 verurteilt wird. Existenziell und sozial ruiniert, nimmt sich Körner daraufhin das Leben. Der radikale Tabubruch bescherte dem Film unmittelbar nach Wiederein- führung der Zensur 1920 ein Aufführverbot. Veidts intensive Performance, aber auch der bemerkenswerte Auftritt von Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld, der im Gericht für Akzeptanz und Toleranz plädiert, machen ihn bis heute hochaktuell. (sb) Mit akustisch-experimenteller Livemusik.

Mit der Reihe Cinema Sessions präsentiert das Filmarchiv Austria neu restaurierte Stummfilme – live vertont von KünstlerInnen der Wiener Experimentalmusikszene. Sechs ausgewählte Cinema Sessions wurden auch als DVD herausgegeben und sind im Filmarchiv-Shop erhältlich.

12 | Conrad Veidt SO 14.1., 19:00 | FR 26.1., 20:00 DAS CABINET DES DR. CALIGARI RESTAURIERTE FASSUNG , D 1919 BUCH Carl Mayer, Hans Janowitz | KAMERA Willy Hameister | MIT Werner Krauß, Conrad Veidt, Friedrich Fehér, , Hans Heinrich von Twardowski 66 min | viragiert, dt. ZT, 35mm Hereinspaziert! Durch eine expressionistische Psycho-Landschaft wandelt die vom dämonischen Doktor ferngesteuerte Schaubuden-Attraktion Cesare. Wer sich vom Somnambulen die Zukunft prophezeihen lässt, für den schlägt bald die letzte Stunde, wie auch Francis und seine Verlobte Jane feststellen müssen. Eine Mordserie ver- setzt die Kleinstadt in Aufruhr, doch nichts ist schließlich so, wie es scheint ... CALIGARI zieht bis heute seine Spuren durch die filmische Praxis (Caligarismen finden sich selbst in Musikvideos), nicht zuletzt auch durch die Theorie – so projiziert er für Siegfried Kracauer »seelische Ereignisse nach außen« und symbolisiert »jenen allgemeinen Rückzug in die Innenwelt, der in Deutschland nach dem Krieg erfolgte«. Krauß und Veidt setzen einen ikonischen Höhepunkt ihrer Darstellungs- Mit der Reihe Cinema Sessions präsentiert das Filmarchiv Austria neu restaurierte Stummfilme – live kunst, Wiene meißelt daraus einen Meilenstein der Filmgeschichte. (sb) vertont von KünstlerInnen der Wiener Experimentalmusikszene. Sechs ausgewählte Cinema Sessions wurden auch als DVD herausgegeben und sind im Filmarchiv-Shop erhältlich. Mit Live-Musikbegleitung von Gerhard Gruber (SO 14.1.) und Florian C. Reithner (FR 26.1.). Conrad Veidt | 13 DI 6.2., 20:45 UNHEIMLICHE GESCHICHTEN

Richard Oswald, D 1919 BUCH Robert Liebmann, Richard Oswald, nach den Erzählun- gen Die Erscheinung von Anlema Heine, The Black Cat von E. A. Poe, The Suicide Club von Robert Louis Stevenson KAMERA Carl Hoffmann | MIT Anita Berber, Reinhold Schünzel, Conrad Veidt, Hugo Döblin, Paul Morgan, Georg John, Bernhard Goetzke 108 min | Farbe, OF, 35mm In einem Bücherantiquariat steigen nächtens Tod (Conrad Veidt), Teufel (Reinhold Schünzel) und eine Dirne (die nicht zuletzt wegen ihrer Nackttänze skandalumwitterte Anita Berber) aus drei Gemälden, um ein wenig herumzustöbern und sich an mysteriö- sen Geschichten zu freuen. Das Trio spielt auch in den jeweiligen Erzählungen, die sich alptraumthematisch um Mord, Paranoia oder Verstandesverlust drehen, die zentralen Rollen. Veidt erntete für seine packende und mimisch feine Darstellung der düsteren Gestalten großes Kritikerlob, Der Kinematograph sah sogar »ureigenstes Filmland« betreten. (sb) Mit Live-Musikbegleitung von Florian C. Reithner.

SA 27.1., 20:00 DER REIGEN

Richard Oswald, D 1920 BUCH Richard Oswald | KAMERA Carl Hoffmann | MIT , Conrad Veidt, Eduard von Winterstein, Irmgard Bern, Theodor Loos, Loni Nest, Willy Schaeffers, Ilse von Tasso-Lind, Hugo Döblin, Willy Karin 83 min | s/w, dt. ZT, 35mm Oswalds Film handelt von Elena, die die Aufmerksamkeit von Männern aus sämt­ lichen Milieus erregt, aber auch als deren Spielball dient. Nachdem sie vom Klavier- lehrer verführt und in der Folge verstoßen wird, gerät sie in die Hände des charisma- tisch-rüden Musikers Karvan (Conrad Veidt), der ihr Liebhaber, dann ihr Zuhälter wird. Sie kann sich losreißen, erhält eine Stellung als Erzieherin, heiratet ihren Arbeitgeber, verliebt sich bald in dessen Bruder Fritz. Und auch Karvan betritt wieder die Szenerie, was fatale Folgen hat ... Ein Frauendrama mit klassenkritischem Unter- ton, in dem Veidts Leistung die Kritiker einmal mehr überzeugte. (sb) Mit Live-Musikbegleitung von Benedikt Vecsei.

14 | Conrad Veidt DO 1.2., 20:15 DIE LIEBSCHAFTEN DES HEKTOR DALMORE

Richard Oswald, D 1920 BUCH Richard Oswald | KAMERA Otto Kanturek | MIT Conrad Veidt, , Kitty Moran, Helene Ford, Sascha Gura, , Maja Servos, Aenne Ullstein, Anton Pointner, Hans Junkermann 77 min | s/w, dt. ZT, 35mm Conrad Veidt als Mann im erotischen Leistungsstress, der sein Liebesleben ange- sichts überzähliger Befriedigungen und Duelle von einem Doppelgänger und einem eigens dafür abgestellten Diener managen lässt. Und natürlich ist da die eine Frau, die seinem Aussehen und Charme widerstehen kann und umso mehr seinen Spiel­ trieb weckt. Mit ihrem eher einfältigen Mann geht Dalmore eine Wette ein, dass auch sie untreu werden wird ... Was als Fledermaus-artige Posse beginnt, nimmt eine über- raschend melodramatische Wende. Nach fünf Akten im wirbelnden Liebesreigen ein zum Sterben schöner Schlussakkord in Moll. (sb) Mit Live-Musikbegleitung von Benedikt Vecsei.

DO 8.2., 18:00 CHRISTIAN WAHNSCHAFFE 1. TEIL – WELTBRAND , D 1920 BUCH Bobby E. Lüthge, Hans Behrendt, Paul Georg, Robert Michel, nach Jakob Wassermanns Roman Christian Wahn- schaffe | KAMERA Max Lutze | MIT Conrad Veidt, , Lillebil Christensen, Theodor Loos, Hermann Vallentin, Helga Molander, Franz Sutton 47 min | s/w, dt. ZT, 35mm Russland 1905, die erste Revolution. Prunk und Elend prallen aufeinander. Christian Wahnschaffe, Sohn eines reichen Fabrikanten, begegnet dem Anarchistenführer Iwan Becker. Dieser führt ihn in seine Kreise ein und kann ihn für seine Ideen gewinnen. Eva Sorel, eine Tänzerin, die ebenfalls zu den Anarchisten gehört und wichtige Ge- heimpapiere verwahrt, verrät jedoch ohne ihr Wollen die Bewegung ... Im ersten Teil des zweiteiligen Stummfilms CHRISTIAN WAHNSCHAFFE überzeugt Conrad Veidt als stiller Träumer und Ästhet, dem der russische Nihilist (trotzig und gutmütig: Fritz Kortner) die Augen öffnet. (sb) Mit Live-Musikbegleitung von Florian C. Reithner. Conrad Veidt | 15

FR 12.1., 20:00 | SO 28.1., 20:00 DER GANG IN DIE NACHT Friedrich Wilhelm Murnau, D 1920 BUCH Carl Mayer, nach der Vorlage von Harriet Bloch | KAMERA Max Lutze | MIT Olaf Fønss, Erna Morena, Conrad Veidt, Gudrun Bruun-Steffensen, Clementine Plessner 62 min | s/w, dt. ZT, 35mm Tänzerin Lily täuscht eine Verletzung vor, um den galanten Arzt Eigil auf sich auf- merksam zu machen. Der ist zwar mit Helene verlobt, aber unglücklich. Ihr Plan funk- tioniert, und schon bald ziehen sie zusammen aufs Land. Dort heilt er einen blinden Maler (Conrad Veidt), der sich daraufhin aber in Lily verliebt … Im ersten erhaltenen Film Murnaus wird zwar noch mit Olaf Fønss als Star geworben, doch es ist Veidts intensive Darstellung des blinden Malers, die bleibenden Eindruck hinterlässt. Der spätere Drehbuchautor Willy Haas dazu begeistert: »Alles ist ineinander gewachsen; alles geht ineinander über. Alles ist, es gibt keinen anderen Ausdruck, vollendet.« (fw) Mit Live-Musikbegleitung von Gerhard Gruber (FR 12.1.) und Benedikt Vecsei (SO 28.1.).

16 | Conrad Veidt SA 13.1., 19:00 DAS INDISCHE GRABMAL RESTAURIERTE FASSUNG TEIL 1: DIE SENDUNG DES JOGHI | TEIL 2: DER TIGER VON ESCHNAPUR , D 1921 BUCH Fritz Lang, Thea von Harbou | KAMERA Werner Brandes | MIT Mia May, Conrad Veidt, Lya de Putti, Olaf Fønss, Paul Richter, Georg John, Max Adalbert Gesamtlänge: 241 min | s/w, dt. ZT, DCP | mit Pause »›Der Welt größter Film‹ ist am 22. des Monats in seinem ersten Teil im Ufa-Palast am Zoo über die Leinwände gegangen«, heißt es in der Film-Kritik vom Oktober 1921. »Die beiden Teile des Films sollen 24 Millionen Mark gekostet haben.« Es sind Bilder, »die zu dem Besten gehören, das überhaupt gezeigt worden ist.« Mit seinen opulen- ten Kostümen und Interieurs, den »Bauten von imposanter Großartigkeit«, den Heer- scharen an Statisten samt tierisch-exotischer Staffage ist DAS INDISCHE GRABMAL – mit Conrad Veidt als Maharadscha von Eschnapur – ein für die deutsche Kinopro- duktion jener Zeit durchaus typischer Monumentalfilm. Knapp hundert Jahre später versetzt er immer noch in ein Staunen der Superlative. (sb) Mit Live-Musikbegleitung von Gerhard Gruber.

Conrad Veidt | 17 MI 21.2., 19:00 Richard Oswald, D 1922 BUCH Richard Oswald, nach dem gleichnamigen Roman von Harry Scheff | KAMERA Karl Freund, Karl Vass, Carls Drews MIT , Conrad Veidt, Albert Bassermann, Paul Wegener, Heinrich George, Edgar Adolf Licho, Wilhelm Dieterle, Lothar Müthel, Alexander Granach, Anita Berber, Ernst Pittschau 87 min | s/w, dt. ZT, 35mm LUCREZIA BORGIA schmückt drastisch all die Intrigen, Gräuel und inzestuösen Bege- benheiten im Florenz der Cesare-Borgia-Herrschaft aus. Es ist ein Kampf zwischen der Schönen (Liane Haid) und dem mächtigen Biest (Conrad Veidt). Die ohnmächtige Frau, die dies nicht länger sein will, ist dabei Objekt der Machenschaften ihres fami­ liären Umfelds. Aus dem kann sie sich schließlich nur noch befreien, indem sie den Kopf Cesares fordert ... Zwischen Statistenheer und Schlachten, im aufwendig nach- gebauten Florenz, Pesaro oder Neapel, spielt sich in monumentalen Bildern eine krude Geschichte mit kammerspielhaften Momenten ab. (red) Mit Live-Musikbegleitung von Benedikt Vecsei.

MI 14.2., 21:00 CARLOS UND ELISABETH

Richard Oswald, D 1924 BUCH Richard Oswald, Ludwig Fulda, nach Motiven des Dramas Don Carlos von Friedrich Schiller | KAMERA Karl Hasselmann, Karl Puth, Karl Vass, Theodor Sparkuhl MIT Conrad Veidt, Eugen Klöpfer, Aud Egede Nissen, Wilhelm Dieterle, Friedrich Kühne, Rudolf Biebrach, Dagny Servaes, Martin Herzberg 125 min | s/w, dt. ZT, 35mm Schon Karl V. wurde von seinem machtbesessenen Sohn gestürzt, der als Philipp II. den Thron Spaniens besteigt. Nach 25 Jahren heiratet er Elisabeth von Valois, die heimlich mit seinem Sohn, dem Infanten Don Carlos, verlobt ist. Als Philipp den Sohn mit seiner Gattin ertappt, liefert er ihn der Inquisition aus. Auch Elisabeth stirbt, und Philipp sucht Sühne und Frieden im Kloster ... Schillers Drama kreist hier nicht um einen Ideen-, son- dern um einen Generationenkonflikt. Veidt verkörpert in einer Doppelrolle im Vorspiel den alten König Karl V., im eigentlichen Film dessen Enkel Don Carlos. (red) Mit Live-Musikbegleitung von Gerhard Gruber.

18 | Conrad Veidt MI 24.1., 21:00 | DI 13.2., 19:00 ORLAC’S HÄNDE RESTAURIERTE FASSUNG Robert Wiene, A 1925 BUCH Louis Nerz, Robert Wiene, nach dem Roman von Maurice Renard | KAMERA Günther Krampf, Hans Androschin | MIT Conrad Veidt, Alexandra Sorina, Fritz Kortner, Carmen Cartellieri, Hans Homma, Fritz Straßny 105 min | s/w, dt. ZT, 35mm Klaviervirtuose Paul Orlac verliert bei einem Eisenbahnunglück beide Hände. Ein Chirurg erklärt sich bereit, bis zum Äußersten zu gehen und transplantiert ihm die Hände eines Raubmörders. Orlac erschüttert diese Erkenntnis bis ins Innerste, und er droht seinen Verstand zu verlieren, denn nicht nur der geliebte Beruf und das harmonische­ Eheleben sind gefährdet. Die neuen Hände scheinen auch ein böses Eigenleben zu entwickeln ... ORLAC’S HÄNDE – ein Klassiker der österreichischen Filmgeschichte – gilt auch als Meisterwerk des Horrorgenres, das realistische Kriminalfilm-Motive mit Elementen der Psychologie verbindet und die kollektive Bewusstseinslage der unsicheren 1920er-Jahre reflektiert. Ein spätexpressionisti- sches, bis zur letzten Szene spannendes, von Veidts Darstellungswucht getragenes Licht-und-Schatten-Schauspiel. (kh/sb) Analog rekonstruierte und restaurierte Fassung des Filmarchiv Austria. Mit Live-Musikbegleitung von Gerhard Gruber.

Conrad Veidt | 19

DO 25.1., 20:00 DER GEIGER VON FLORENZ

Paul Czinner, D 1926 BUCH Paul Czinner | KAMERA Adolf Schlasy, Arpard Viragh MIT , Nora Gregor, Conrad Veidt, Walter Rilla, Grete Mosheim 60 min | s/w, engl. ZT, 35mm Nach dem Verlust ihrer Mutter und in Konkurrenz zur neuen Frau des Vaters wird die junge, rebellische Renée in ein Schweizer Internat verbracht. Sie türmt und gelangt, als Hirtenjunge verkleidet, über die Grenze nach Italien. Ein Maler wird auf Renée aufmerksam, als er »ihn« auf der Straße fiedeln sieht, und macht – unwissentlich – sie zu seinem Modell. Das Bild des Geigers von Florenz wird bald berühmt und er- reicht schließlich auch Renées Vater ... In ihrer Hosenrolle – und ihrem erst zweiten Film – zieht Bergner alle Schauspielregister, selbst Veidt muss sich diesem Frauen- zauber (sicher nicht ungern) ergeben. (sb) Mit Live-Musikbegleitung von Florian C. Reithner.

DO 15.2., 19:00 DIE BRÜDER SCHELLENBERG

Karl Grune, D 1926 BUCH , Willy Haas, nach dem gleichnamigen Roman von Bernhard Kellermann | KAMERA Carl Hasselmann MIT Lil Dagover, Henry de Vries, Conrad Veidt, Liane Haid, Werner Fuetterer, , Julius Falkenstein, Paul Morgan, Wilhelm Bendow 78 min | s/w, dt. ZT, 35mm Nach einer schweren Explosion in einer Sprengstofffabrik beginnen die beiden Brüder Wenzel und Michael ein neues Leben. Wenzel wird an der Börse reich, Michael baut eine Siedlungskolonie für Arbeitslose. Die Tragödie nimmt ihren Lauf, als Wenzel sich für die falsche Frau entscheidet … »Grune hat einen Film geschaffen, der bei allen seelischen Feinheiten ein Reißer ist. Er bringt Spannung, Abwechslung, sogar Effekte, die hart ins Parkett geschleudert werden, und ist in der nächsten Sekunde wieder der unvergleichliche Seelenkünder, den wir in DIE STRASSE bewunderten ...« (Der Kinematograph) (fw) Mit Live-Musikbegleitung von Gerhard Gruber.

20 | Conrad Veidt MI 31.1., 20:30 DER STUDENT VON PRAG Henrik Galeen, D 1926 BUCH Hanns Heinz Ewers, Henrik Galeen, nach Ewers’ gleichnamigen Geschichte | KAMERA Günther Krampf, Erich Nitzschmann | MIT Conrad Veidt, Elizza La Porta, Fritz Alberti, Agnes Esterhazy, Werner Krauß, Ferdinand von Alten 93 min | s/w, dt. ZT, 35mm »Er kämpfte mit dem Teufel und verlor.« Aus Liebe und angesichts seiner armse­ ligen Existenz vermacht der Student Baldwin sein Spiegelbild dem geheimnisvollen Wucherer Scapinelli. Der Handel bringt ein Leben in Saus und Braus, aber auch einen diabolischen Doppelgänger hervor, der den Studenten mit seinen Untaten verfolgt. In seiner Verzweiflung schießt Balduin auf den Spiegel ... DER STUDENT VON PRAG – neben ALRAUNE Galeens erfolgreichste Regiearbeit – ist eine bis heute vielzitierte Arbeit über das »Doppelgängermotiv«, eine deutsche Jekyll-&-Hyde- Variante über die erschreckenden Begegnungen mit verdrängten Anteilen der eigenen Persönlichkeit. (red) Mit Live-Musikbegleitung von Florian C. Reithner.

Conrad Veidt | 21 MO 19.2., 21:00 THE MAN WHO LAUGHS RESTAURIERTE FASSUNG DER MANN, DER LACHT Paul Leni, USA 1928 BUCH J. Grubb Alexander, nach dem Roman L’Homme qui rit von Victor Hugo | KAMERA Gilbert Warrenton MIT Conrad Veidt, , Olga Baklanowa, Josephine Crowell, George Sigemann, Brandon Hurst, Stuart Holmes 110 min | s/w, engl. ZT, 35mm* 1927 wird Veidt erfolgreich nach Hollywood gelotst, wo er in vier Filmen vor der Ka- mera steht. Die Victor-Hugo-Verfilmung THE MAN WHO LAUGHS ist darunter zweifel- los die berühmteste: Weil sein Vater einst den König verlachte, wurde Gwynplaines Gesicht entstellt und zum ewigen Grinsen verdammt. So zieht er als Attraktion in ei- ner Gauklertruppe durch die Lande und sinnt nach Vergeltung … Veidt: »Gwynplaine zu spielen: das war der Wunschtraum meiner Knabenzeit. Man muss ihn bedauern, weil er verstümmelt ist. Aber das Resultat der Verstümmelung, die lachende Fratze, wird komisch. Das ist eine künstlerische Aufgabe für den Filmschauspieler, wie sie komplizierter kaum gestellt werden kann. Was blieb mir nun in diesem Fall als Haupt- mittel des Ausdrucks? … Die Augen!« (fw) Mit Live-Musikbegleitung von Benedikt Vecsei.

22 | Conrad Veidt *With kind support of Fondazione Cineteca di . MO 29.1., 20:30 DIE LETZTE KOMPAGNIE

Kurt Bernhardt, D 1929 BUCH Ludwig von Wohl, Heinz Goldberg, nach einem Manuskript von Hans Wilhelm und Hermann Kosterlitz KAMERA Günther Krampf | MIT Conrad Veidt, Karin Evans, Erwin Kalser, Else Heller, Maria Pederson, Heinrich Gretler 74 min | s/w, engl. Synchronfassung, 16mm Eine deutsche Kompagnie ist im Kampf gegen das Heer Napoleons beinahe aufge­ rieben. Noch zwölf Mann und Hauptmann Burk (Conrad Veidt) sind am Leben. Sie besetzen eine Mühle und verteidigen sie gemeinsam mit der Familie des Müllers gegen die anrückenden französischen Truppen. Angetrieben von ihrem verehrten und bewunderten Hauptmann kämpfen sie bis zum bitteren Ende ... Den Heroismus mit der Verzweiflung, den Mut mit der Todesangst zu unterlegen, gelingt Regisseur Bernhardt in diesem Atelierfilm in deutscher Stummfilmtradition überraschender­ weise besonders im Akustischen. (red)

DO 1.2., 18:00 DIE ANDERE SEITE

Heinz Paul, D 1931 BUCH Hans Reisinger, nach dem Roman The Journey’s End von R. C. Sheriff | KAMERA Viktor Gluck | MIT Conrad Veidt, Theodor Loos, Friedrich Ettel, Viktor de Kowa, Wolfgang Liebeneiner, Paul Otto, Willy Trenk-Trebitsch 110 min | s/w, OF, 35mm 18. März 1918, drei Tage vor Beginn der »Großen Schlacht im Westen«, treffen die Schicksale von mehreren Soldaten aufeinander, die auf die Probe gestellt werden. Hauptmann Stanhope (Veidt) ist zermürbt über die vielen Jahre an der Front, mit den Nerven am Ende und dem Alkohol zugetan. Da wird der junge Leutnant Raleigh in seine Kompagnie versetzt. Ein Vorstoß gegen die Deutschen endet in einem Fiasko … Über Veidts Spiel schreibt Der Bildwart: »Wer in seine vor Todesfurcht starrenden Augen sieht und nicht den Atem anhält vor Schreck über dieses Medusenhaupt, ist wohl nur durch die Wirklichkeit zu belehren.« (fw)

Conrad Veidt | 23 SO 14.1., 17:00 | DI 23.1., 18:00 DER KONGRESS TANZT , D 1931 BUCH Nobert Falk, Robert Liebmann | KAMERA Carl Hoffmann | MUSIK Werner Richard Heymann MIT Lilian Harvey, Willy Fritsch, Otto Wallburg, Conrad Veidt, Carl-Heinz Schroth, Lil Dagover, Adele Sandrock, Margarete Kupfer, Alfred Abel 85 min | s/w, OF, 35mm Nach ihrem Sieg über Napoleon versammeln sich die europäischen Regenten und Staatsmänner 1814 auf dem Wiener Kongress, um eine politische Neuordnung Europas zu erreichen. Fürst Metternich (Conrad Veidt) zieht als Gastgeber hinter den Kulissen die Fäden und lässt die Teilnehmer munter bespitzeln. Die Handschuh- verkäuferin Christel, ein unbeschwertes Wiener Mädel, nutzt die Gunst der Stunde, um für ihr Geschäft zu werben, was für sie und den russischen Zaren Alexander Folgen hat ... Mit »Glanz – Glück – Heiterkeit« warb das dazugehörige Filmprogramm für diese »Superoperette«, wie Filmtheoretiker Siegfried Kracauer das eskapistische Musical nannte, in dem sich spektakuläre Massenaufmärsche mit intimen Techtel- mechteln abwechseln. Das Lied »Das gibts nur einmal, das kommt nicht wieder ...« wurde ein Hit. (red)

24 | Conrad Veidt DI 30.1., 20:00 DER MANN, DER DEN MORD BEGING NÄCHTE AM BOSPORUS

Kurt Bernhardt, D 1931 BUCH Heinz Goldberg, Hermann Kosterlitz, Harry Kahn, Carl Mayer, nach dem Roman L’Homme qui assassina von Claude Farrère | KAMERA Curt Courant | MIT Conrad Veidt, Heinrich George, Trude von Molo, Friedl Haerlin, Frida Richard, Friedrich Kayßler 82 min | s/w, OF, 35mm* Konstantinopel 1912. Der despotische Lord Falkland lebt gemeinsam mit seiner Frau Mary, ihrem Kind und seiner herrschsüchtigen Cousine Edith, mit der er auch eine Affäre hat. Nach einem heftigen Streit mit Edith sieht sich Mary gezwungen, das Haus zu verlassen. Ihr einziger Rückhalt ist der französische Offizier Marquis de Sévigné (Conrad Veidt), der um sie wirbt. Kurz nach einem eskalierenden Streit, in dem Mary von ihrem brutalen Mann kompromittiert und genötigt wird, auf das Kind zu verzichten, wird der Lord erschossen aufgefunden ... Von Publikum und Kritik gleichermaßen gefeiertes Kriminalkammerspiel. (red)

*Hinweis: In der gezeigten Kopie fehlt die Schlusseinstellung.

SO 4.2., 18:00 | MI 28.2., 19:00 DER SCHWARZE HUSAR

Gerhard Lamprecht, D 1932 BUCH Curt I. Braun, Philipp Lothar Mayring, nach einer Idee von Leo Lenz | KAMERA Franz Planer | MIT Bernhard Goetzke, Conrad Veidt, Wolf Albach-Retty, Mady Christians, Ursula Grabley 94 min | s/w, OF, 35mm »Ein Opus, das Conrad Veidt in einer Glanz- und Paraderolle zeigt, die diesem Schau- spieler erneut unzählige Freunde bringen wird.« (Der Kinematograph) Im Jahre 1812 ist der größte Teil Preußens in französischer Hand, die schwarzen Husaren des Braun- schweiger Herzogs bilden den Widerstand. An ihrer Spitze der Rittmeister von Hoch- berg und Leutnant von Blome. Beide haben den delikaten Auftrag, die Braut des Herzogs aus den Fängen Napoleons zu befreien, der sie mit einem polnischen Fürsten verheiraten will … Mit dem Wiedererstarken nationalistischer Tendenzen stießen historische Stoffe wie dieser auf großes Publikumsinteresse. (fw)

Conrad Veidt | 25 DI 27.2., 19:00 RASPUTIN, DER DÄMON DER FRAUEN DER UNGEKRÖNTE ZAR Adolf Trotz, D 1932 BUCH Adolf Lantz, Conrad Linz, nach einem Manuskript von Ossip Dymow und Adolf Lantz | KAMERA Curt Courant MIT Conrad Veidt, Paul Otto, Hermine Sterler, Kenneth Rive, Theodor Loos, Alexandra Sorina, Karl Ludwig Diehl, Brigitte Horney, Franziska Kinz, Willy Trenk-Trebitsch 88 min | s/w, OF, 35mm Der Bauer Grigori Rasputin, der in seiner Heimat von der Geistlichkeit stark ange- feindet wird, kommt in St. Petersburg dank seiner heilerischen Begabungen zu höchsten Ehren. Er steigt zum intimsten Berater des Zaren auf, nachdem er dessen Sohn von einer schweren Krankheit befreit. Nur seine zügellose Leidenschaft für schöne Frauen wird ihm zum Verhängnis. »Man stellt mit Vergnügen fest, dass es Conrad Veidt aufgegeben hat, als ein gewisser Typ zu gelten, selbst wenn dieser in- nerhalb der deutschen Filmproduktion einzigartig ist, sondern dass er danach strebt, neue Möglichkeiten seiner Kunst zu entdecken.« (Der Kinematograph) (fw)

MO 26.2., 21:00 EXPRESS ROM-EXPRESS

Walter Forde, GB 1932 BUCH Sidney Gilliat, nach einer Story von Clifford Grey KAMERA Günther Krampf | MIT Conrad Veidt, Esther Ralston, Joan Barry, Gordon Harker, Cedric Hardwicke, Donald Calthrop, Hugh Williams 91 min | s/w, OF, 35mm Aus einer Pariser Galerie verschwindet das wertvolle Gemälde des berühmten flämi- schen Barockmalers Anthonis van Dyck. Wenig später besteigt eine Reihe sehr unter- schiedlicher Passagiere den Paris-Rom-Express, darunter der ominöse Zurta (Conrad Veidt), der im Zug nach dem Diebesgut fahndet ... 1932 wird Veidt mit einem lukrati- ven Vertrag von der Gaumont-British Picture nach England geholt. Der Erfolg von macht ihn bald zum Publikumsliebling, vor allem die weiblichen Kinofans erliegen seiner sublimen Aura, wovon der Slogan »Women Fight for Conrad Veidt!« eine durchaus plastische Vorstellung gibt. (sb)

26 | Conrad Veidt DO 8.2., 21:00 | SA 24.2., 18:00 THE AHASVER

Maurice Elvey, GB 1933 BUCH H. Fowler Mear, nach dem gleichnamigen Theaterstück von E. Temple Thurston | KAMERA Sydney Blythe | MIT Conrad Veidt, Marie Ney, Cicely Oates, Anne Grey, Bertram Wallis, Joan Maude, John Stuart, Peggy Ashcroft, Francis L. Sullivan, Felix Aylmer 102 min | s/w, OF, 35mm Beginnend mit der Zeit der Kreuzigung Jesu bis hin zur Inquisition zeigt der Film die Geschichte eines ganzen Volkes anhand des »Ewigen Juden«, der rastlos durch die Jahrhunderte zieht. »Eine der schönsten und komplexesten Rollen, die man sich als Schauspieler wünschen kann«, schwärmte Veidt. 1933 am Höhepunkt seiner Popularität, ist er ebenso wie die Figur (bzw. vier Ausprägungen einer Figur) ein Wandernder zwischen mehreren Welten. Denn inzwischen ist er auch in Groß­ britannien ein gefragter Charakterdarsteller, was in seiner Heimat, insbesondere hinsichtlich seiner Rollenwahl, immer argwöhnischer betrachtet wird … (fw)

MI 7.2., 20:00 | FR 23.2., 18:00 THE PASSING OF THE THIRD FLOOR BACK Berthold Viertel, GB 1935 BUCH Michael Hogan, Alma Reville, nach einem Stück von Jerome K. Jerome | KAMERA Helma Lerski | MIT Conrad Veidt, René Ray, Anna Lee, Frank Celier, Marie Claire, Beatrix Lehmann, John Turnbull, Cathleen Nesbitt, Ronald Ward 91 min | s/w, OF, 35mm Eine kleine Pension in Bloomsbury, bevölkert von unglücklichen, verbitterten Exis- tenzen. In der Kellerküche arbeitet die junge Stasia, die, als ihr noch das letzte, kleine Alltagsglück genommen wird, über die Ungerechtigkeit in der Welt verzweifelt. Als plötzlich ein neuer, geheimnisvoller Mieter auftaucht, scheint sich das Blatt für die Bewohner zu wenden ... Veidt verkörpert mit dem »Fremden« einen sozialutopischen Hoffnungsträger, vielleicht aber auch die – manchmal schicksalhafte – Möglichkeit, über die Distanz zu sich selbst zu finden: »I am a stranger to you. And because of that I can see you all a little more clearly than you see yourself.« (sb)

Conrad Veidt | 27 SO 4.2., 21:00 | DO 15.2., 21:00

JEW SÜSS JUD SÜSS , GB 1934 BUCH Heinrich Fraenkel, Dorothy Farnum, A. R. Rawlinson, nach dem gleichnamigen Roman von KAMERA Bernard Knowles, Günther Krampf | MIT Conrad Veidt, Benita Hume, Frank Vosper, Cedric Hardwicke, Gerald du Maurier, Pamela Mason, Joan Maude, Paul Graetz 109 min | s/w, OF, 35mm Nach THE WANDERING JEW geht noch 1933 ein weiterer projüdischer Film mit Conrad Veidt in die Planung. In JEW SÜSS ist er Joseph Süß-Oppenheimer, der sich aus dem Ghetto bis an den Württembergischen Hof hocharbeitet, vom Unterstützer des despotischen Herzog Karl Alexander schließlich zu dessen Gegner wird. »Wir wussten, dass Connie sehr begierig war, den ›Süß‹ zu spielen, aber wir wussten auch, dass gerade diese Rolle ihm Hitlers und Goebbels’ Todfeindschaft eintragen würde. Für ihn bedeutete die Entscheidung nichts weniger als das Ende seiner deutschen Filmkarriere.« (Heinrich Fraenkel). Nach entsprechenden Reaktionen (»Beleidigung des gesamten Christentums«) wurde die Aufführung in Österreich verboten. Der Film endet mit den Worten: »Perhaps one day the walls will crumble like the walls of Jericho and all the world will be one people ...« (sb)

28 | Conrad Veidt MO 26.2., 19:00 UNDER THE RED ROBE DIE ROTE ROBE

Victor Sjöström (aka Seastrom), GB 1937 BUCH J. L. Hodson, Philip Lindsay, Lajos Biró | KAMERA Georges Périnal, James Wong Howe | MIT Conrad Veidt, Annabella, Raymond Massey, Romney Brent, Sophie Stewart, Wyndham Goldie, Lawrence Grant 83 min | s/w, OF, 35mm In diesem Mantel-und-Degen-Film handelt sich Gil de Berault (Conrad Veidt), der in der Bevölkerung auch unter dem Namen »The Black Death« bekannt ist, durch sein forsches Auftreten jede Menge Ärger ein und findet sich aufgrund eines illegalen Duells auf dem Weg zum Galgen wieder. Kurz vor der Hinrichtung wird er von Kar­ dinal Richelieu begnadigt, um für diesen in Zukunft die Drecksarbeit zu erledigen und den vermeintlichen Hugenottenführer Herzog von Fiox unschädlich zu machen. Kostüm und Haare sitzen perfekt, sodass The Monthly Film Bulletin urteilte: »Conrad Veidt at any rate looks impressive.« (kh)

MO 22.1., 20:30 | MO 5.2., 20:30 DARK JOURNEY DUNKLE GESCHÄFTE

Victor Saville, GB 1937 BUCH Lajos Biró | KAMERA Georges Périnal, Harry Stradling Sr. MIT Conrad Veidt, Vivien Leigh, Joan Gardner, Anthony Bushell, Ursula Jeans, Eliot Makeham, Austin Trevor 77 min | s/w, OF, DCP Stockholm zur Zeit des Ersten Weltkriegs. In Madeleines Modesalon gehen nicht nur ausgefallene Kleider über die Ladentheke, sondern geschickt versteckt auch Geheim- dienstinformationen. Der deutsche Geheimdienst glaubt, es handle sich um die eige- ne Nachrichtenzentrale, doch Französin Madeleine – die sich als Schweizerin ausgibt – arbeitet für das Heimatland. Verzwickt wird die Situation, als sie sich in Karl von Marwitz verliebt (Veidt ist hier besonders charming). Dieser gilt offiziell als Deserteur, ist aber eigentlich der Chef des deutschen Geheimdienstes. Für beide gilt: Mission oder Liebe? (kh)

Conrad Veidt | 29 DO 22.2., 18:45 | DI 27.2., 21:00

THE SPY IN BLACK DER SPION IN SCHWARZ , GB 1939 BUCH Emeric Pressburger, Roland Pertwee, nach einem Roman von J. Storer Clouston KAMERA Bernard Browne | MIT Conrad Veidt, Valerie Hobson, , , June Duprez 83 min | s/w, OF, 35mm Während des Ersten Weltkriegs geht der deutsche U-Boot-Kommandant Hardt auf einer Orkney-Insel im Norden Schottlands heimlich an Land, um mit einer deutschen Spionin Kontakt aufzunehmen. Sein Ziel: die britische Flotte zu versenken. Doch sie verliebt sich, und Hardt versucht nun allein, seine Mission zu erfüllen ... ist ein spannendes, von der Atmosphäre der Landschaft getragenes Spionage- Melodram mit einem großartigen Conrad Veidt. Als pflichtbewusster, tapferer deutscher Offizier ist er ein gefährlicher Gegner, was in Kriegszeiten die höchste Wachsamkeit der britischen Bevölkerung verlangt. Maßgeblich beteiligt am Gelingen des Films war ein Team, das sich hinter den Kulissen formierte, als Produzent Regisseur Michael Powell den ungarischen Drehbuchautor Emeric Pressburger vorstellte. (rf)

30 | Conrad Veidt MI 14.2., 19:00 | MI 21.2., 21:00 CONTRABAND

Michael Powell, GB 1940 BUCH Emeric Pressburger, Brook Williams | KAMERA Freddie A. Young | MIT Conrad Veidt, Valerie Hobson, Hay Petrie, Joss Ambler, Raymond Lovell, Esmond Knight, Charles Victor 91 min | s/w, OF, 35mm Veidt ist in CONTRABAND als dänischer Kapitän Andersen heroisch und romantisch unterwegs. Als sein Frachter von den Briten auf Schmuggelware untersucht wird, machen sich zwei Passagiere – Mrs. Sorensen und Mr. Pidgeon – mit wichtigen Doku- menten aus dem Staub, und Andersen bleibt nichts anderes übrig, als die Verfolgung aufzunehmen. Die beiden stellen sich als britische Agenten heraus und Andersen gerät mit Sorensen in die Fänge von deutschen Spionen. Conrad Veidt, Valerie Hobson und Regisseur Michael Powell haben schon bei THE SPY IN BLACK zusammenge­ arbeitet und stellen auch hier ihr Können unter Beweis. (kh)

SA 3.2., 17:30 | SO 25.2., 17:45 THE THIEF OF BAGDAD DER DIEB VON BAGDAD

Ludwig Berger/Michael Powell/Tim Whelan, GB/US 1940 BUCH Lajos Biro | KAMERA George Périnal | MIT Conrad Veidt, Sabu, June Duprez, John Justin, Rex Ingram, Miles Malleson, Morton Seiten 106 min | Farbe, OF, 35mm Ein fantastisches Abenteuer aus Tausendundeine Nacht, das – gedreht in Technicolor, mit üppig ausgestatteten Sets und Oscar®-gekrönten Spezialeffekten – als Meilen- stein des Genres gilt. Hinter den Kulissen der über vier Jahre dauernden Produktion kam es allerdings zu heftigen Konflikten und einem veritablen Regie-Fiasko, und auch innerhalb des mit Ausnahme von Veidt und Ingram unerfahrenen Casts kriselte es. John Justin rückblickend über Conrad Veidt: »Connie rettete mich vor dem Wahn- sinn. Ich erkannte schnell, dass, wenn ich ihm meine Probleme anvertraute, [...] alles sofort erledigt wurde, als sei Magie im Spiel.« (sb)

Conrad Veidt | 31 FR 12.1., 18:00 | SA 20.1., 20:15 ESCAPE Mervyn LeRoy, US 1940 BUCH Arch Oboler, Marguerite Roberts, nach dem gleichnamigen Roman von Ethel Vance | KAMERA Robert H. Planck | MIT Norma Shearer, Robert Taylor, Conrad Veidt, Alla Nazimova, Felix Bressart, Philip Dorn, Elsa Bassermann, Ernst Deutsch, Wolfgang Zilzer, Helmut Dantine 98 min | s/w, OF, 16mm Maler Mark Preysing kommt aus den USA nach Nazi-Deutschland, um dort nach dem Verbleib seiner Mutter, einer berühmten Schauspielerin, zu suchen. Seine früheren Freunde zeigen ihm die kalte Schulter, doch in Gräfin von Treck scheint er eine Verbün- dete zu finden. Die ist nämlich in einen einflussreichen General (Conrad Veidt) verliebt und erfährt, dass Marks Mutter in einem Konzentrationslager gelandet ist … »Er hat diese Rolle nicht gesucht, die Rolle hat ihn gesucht«, bringt es Mervyn LeRoy auf den Punkt: Veidts erste Arbeit für MGM ist exemplarisch für sein Engagement gegen das Terrorregime in der Heimat. Zudem markiert der Film auch die Rückkehr des einstigen Stummfilmstars Alla Nazimova nach 15 Jahren auf die große Leinwand. (fw)

32 | Conrad Veidt MO 19.2., 19:00 | SO 25.2., 20:00

Jules Dassin, US 1942 BUCH Lothar Mendes, John Meehan jr., Paul Gangelin KAMERA Harry Stradling | MIT Conrad Veidt, Ann Ayars, Frank Reicher, Dorothy Tree, Ivan F. Simpson, William Tannen, Martin Kosleck 84 min | s/w, OF, 35mm Conrad Veidt im Doppelpack: Berufsphilatelist Otto Becker bekommt nach Jahren Besuch von seinem ungeliebten Zwillingsbruder, Baron Hugo von Detner. Letzterer spioniert für die Nazis und will das Geschäft seines Bruders nutzen, um geheime Informationen auszutauschen. Da er mit falschen Papieren in die USA eingereist ist und deshalb die Abschiebung droht, leistet Otto den Anweisungen seines Bruders Folge. Als Gefangener im eigenen Geschäft und mit dem gewaltsamen Tod seines Freundes konfrontiert, tötet er von Detner, übernimmt dessen Identität und beginnt, seinerseits die Spione auszuspionieren. (kh)

DO 18.1., 18:00 THE MEN IN HER LIFE ROMAN EINER TÄNZERIN

Gregory Ratoff, US 1941 BUCH , Michael Wilson, nach dem Roman Ballerina von Eleanor Smith | KAMERA Harry Stradling, Arthur C. Miller | MIT Loretta Young, Conrad Veidt, Dean Jagger, Eugenie Leontovich, Otto Kruger, Shepperd Strudwick 89 min | s/w, OF, 16mm Zirkusreiterin Polly träumt davon, als Primaballerina Karriere zu machen. Sie sieht ihre Chance gekommen, als Stanislas Rosing (Veidt), früher ein berühmter Tänzer, den Zirkus besucht und ihr Talent erkennt. Zwei Jahre später feiert Polly als Lina Varsavina Erfolge, bis sie einem attraktiven jungen Adeligen begegnet – und das Schicksal zuschlägt ... Für Loretta Young bedeutete der Film nach ihrer Trennung von 20th Century Fox ein kleines Comeback, Veidt glänzt in der Rolle des väterlichen Förderers. Das Publikum hatte dennoch andere Sorgen: Der Film kam vier Tage nach dem Angriff auf Pearl Harbor in die amerikanischen Kinos. (fw)

Conrad Veidt | 33 SO 14.1., 20:30 | MI 24.1., 19:00 CASABLANCA , US 1942 BUCH Howard Koch, Julius J. Epstein, Philip G. Epstein, nach dem Stück Everybody Comes to Rick’s von Murray Burnett und Joan Alison | KAMERA Arthur Edeson | MUSIK Max Steiner | MIT Humphrey Bogart, Ingrid Bergman, , , Conrad Veidt, Sydney Greenstreet, Peter Lorre, S. Z. Sakall, Curt Bois, Helmut Dantine, Hans Heinrich von Twardowski 102 min | s/w, OF, 35mm Rick’s Café Américain – die wohl berühmteste Bar der Gestrandeten. Hier wird alles verhandelt: der Preis, die Liebe, das Überleben. Ein Whiskey gegen die Erinnerung. »Die Marseillaise« gegen »Die Wacht am Rhein«. Das nicht ganz so Gute gegen das Böse. Zwei gestohlene Transit-Visa könnten für den Widerstandskämpfer Victor László und seine Frau Ilsa Lund den Weg in die Freiheit bedeuten. Das zu verhindern, ist Major Strassers Mission, der kurz vor László in Casablanca eintrifft. Die Karten in der Hand hat nun Rick, der nicht damit gerechnet hat, seiner unglücklichen Liebe noch einmal in die Augen zu schauen ... Die großen Themen der Filmgeschichte. Mit töd­ licher Lässigkeit abgefeuerte Dialoge. Ein zynischer Barbesitzer, der sich als geheimer Humanist auf das Wesentliche besinnt. Strasser: »Welche Nationalität haben Sie?« Rick: »Ich bin Trinker.« Auch wenn die Zeit vergeht, CASABLANCA wird bleiben. (sb)

34 | Conrad Veidt SO 21.1., 19:30 ALL THROUGH THE NIGHT AGENTEN DER NACHT

Vincent Sherman, US 1942 BUCH Leonard Spigelgass, Edwin Gilbert | KAMERA Sid Hickox MIT Humphrey Bogart, Conrad Veidt, Kaaren Verne, Jane Darwell, Peter Lorre, Frank McHugh, Judith Anderson, Martin Kosleck 107 min | s/w, OF, 35mm* Das Dreigespann Bogart/Veidt/Lorre trifft bereits ein Jahr vor CASABLANCA in die- sem düsteren Agententhriller aufeinander. Der Kleinganove Gloves Donahue sitzt auf dem Trockenen, als sein Bäcker ermordet wird. Seine Nachforschungen führen ihn zu einer deutschen Nachtclubsängerin, die schon bald darauf entführt wird. Gemeinsam mit seinen Freunden spürt er sie im Auktionshaus eines gewissen Ebbing auf – und kommt einer Nazi-Verschwörung auf die Spur ... Schüsse im Dunkeln, eine wilde Ver- folgungsjagd durch den Central Park und ein Motorboot voller Dynamit – der Stoff, aus dem spannende, gewitzte Noir-Unterhaltung gemacht ist. (fw) *Preserved by the Library of Congress.

DI 20.2., 18:45 | MI 28.2., 21:00 ABOVE SUSPICION GEFÄHRLICHE FLITTERWOCHEN

Richard Thorpe, US 1943 BUCH Patricia Coleman, Melville Baker | KAMERA Robert H. Planck | MIT , Fred MacMurray, Conrad Veidt, Basil Rathbone, Reginald Owen, Richard Ainley, Cecil Cunningham 102 min | s/w, OF, 35mm Statt romantische Flitterwochen zu verbringen, lassen sich Frances und Richard Myles vom britischen Geheimdienst anheuern, um auf ihrer Reise durch Europa den Kampf gegen die Nazis zu unterstützen. Nachdem vorerst alles nach Plan zu laufen scheint, werden sie schon bald nicht mehr als harmlose Touristen betrachtet, und die gesammelten brisanten Informationen drohen verloren zu gehen. Veidt in der Rolle des Kollaborateurs Hassert Seidel macht nicht nur in Tracht eine gute Figur und weiß das Tanzbein zu schwingen, sondern hat auch keine Hemmungen, den Nazis einen Strich durch die Rechnung zu machen. (kh)

Conrad Veidt | 35

EDGAR REITZ CHRONIST EINER SEHNSUCHT FLORIAN WIDEGGER

Retrospektive von 18. Jänner bis 26. Februar 2018

or 100 Jahren endet der Erste Weltkrieg und Europa ist nicht mehr das, was es Veinmal war. Das bekommen auch die Bewohner von Schabbach, einem kleinen Dorf im Hunsrückgebiet, zu spüren. In dem mehrteiligen Epos HEIMAT (1984/1992/2003) hat ihnen Edgar Reitz ein Denkmal geschaffen. HEIMAT ist: das 20. Jahrhundert in einer Nussschale – die zugegebenermaßen auf die gigantischen Ausmaße von über 50 Stunden Film angewachsen ist. Gerade jetzt Grund genug, diesen Blick zurück zu werfen und das Schaffen dieses Ausnahmeregisseurs nach langer Zeit in Wien zu präsentieren. Dass Reitz’ Œuvre allerdings längst vor HEIMAT mit visuell bahnbrechenden experi- mentellen Industriefilmen oder poetisch-verspielten Arbeiten begonnen hat und er als eine Schlüsselfigur des Neuen Deutschen Films gilt, wird ob dieses Mammutwerks häufig vergessen. Er zählt zu den Mitunterzeichnern des Oberhausener Manifests, gemeinsam mit gründet er das Institut für Filmgestaltung an der Hochschule für Gestaltung in Ulm. Sein erster Langspielfilm MAHLZEITEN (1967) erhält eine Auszeichnung als bestes Erstlingswerk am Filmfestival in Venedig. Mit seinen folgenden Arbeiten reüssiert er zwar auf Festivals und bei Kritikern, beim heimischen Publikum kommen die Filme zunächst weniger gut an. Mit HEIMAT – EINE DEUTSCHE CHRONIK sorgt er 1984 überall auf der Welt für Furore und erreicht bei der Erstausstrahlung über 25 Millionen Zuseher in der BRD. Seitdem haben ihn Schabbach und seine Bewohner kaum mehr losgelassen. Zuletzt erzählt er in DIE ANDERE HEIMAT (2013) eine Geschichte aus der Zeit der Auswanderungswelle im 19. Jahrhundert: Brasilien als Ort der Sehnsucht. Das Filmarchiv Austria präsentiert eine umfassende Retrospektive zum Werk des Ausnahmeregisseurs Edgar Reitz, in der sowohl Neues wie bislang Unbekanntes gezeigt wird. Neben Edgar Reitz werden zahlreiche hochkarätige Gesprächspartner und Weggefährten als Gäste erwartet.

Hinweis: Bitte beachten Sie die speziellen Ticket-Angebote für die HEIMAT-Trilogie (Seite 39, 49 und 51).

Edgar Reitz | 37 DO 18.1.–SO 21.1. HEIMAT – EINE DEUTSCHE CHRONIK Edgar Reitz, BRD 1984 (Produktion: 2002–2004) BUCH Edgar Reitz, Peter Steinbach | KAMERA | MUSIK Nikos Mamangakis MIT Marita Breuer, Gertrud Bredel, Willi Burger, Jörg Hube, Peter Hartig, 11 Teile | Farbe, OF, DCP | Österreich-Premiere der digital restaurierten Fassung Der Erste Weltkrieg ist zu Ende, doch im kleinen Hunsrücker Dörfchen Schabbach merkt man von dem Neuanfang in Europa noch nicht viel. Maria, 18 Jahre jung und damit so alt wie das Jahrhundert, heiratet den Kriegsheimkehrer Paul Simon, der eigentlich eine andere liebt. Gemeinsam bekommen sie zwei Söhne, Anton und Ernst. Paul beginnt, sich für Rundfunktechnik zu interessieren. Obwohl der Krieg vorbei ist, ist er nie richtig zurückgekommen, und so bricht er eines Tages unvermittelt nach Amerika auf. Sein Bruder Eduard tritt wenig später in die NSDAP ein, was der Familie einiges an Wohlstand beschert. Schabbach erhält bald eine Fernstraße, im Zuge die- ses großen Bauprojekts kommt Otto Wohlleben in den Ort und verliebt sich in Maria. Da erhält sie einen Brief ihres Mannes aus Übersee: Paul hat inzwischen eine Elektro- firma gegründet und kündigt seinen Besuch an. Der Ausbruch des Zweiten Welt- kriegs verhindert jedoch ein Wiedersehen. Otto und Maria bekommen einen gemein- samen Sohn, Hermännchen. 1946 kehrt Paul tatsächlich für kurze Zeit zurück nach Schabbach, doch Maria bleibt ihm gegenüber auf Distanz. Langsam kehrt das Wirt- schaftswunder ein ... 28 HauptdarstellerInnen, 140 Sprechrollen, 5.000 Laiendarstel- lerInnen und insgesamt 320.000 Meter gedrehtes Filmnegativ – EINE DEUTSCHE CHRONIK beeindruckt nicht nur aufgrund der nackten Zahlen. »Große« Geschichts- ereignisse finden nur beiläufig statt. Reitz: »Die Art, wie sich die Hoffnungen auf das Glücklichwerden, Bewusstlosigkeit und Vertiefung in viele einzelne Alltagsprobleme, wie sich das mischt, das ist eigentlich Geschichte.« (fw)

38 | Edgar Reitz DO 18.1.–SO 21.1.

DO 18.1., 18:30 SO 21.1., 17:00 FERNWEH EINTRITT FREI DIE STOLZEN JAHRE 119 min DAS FEST DER LEBENDEN UND DER TOTEN DO 18.1., 21:15 158 min DIE MITTE DER WELT EINTRITT FREI 89 min In Anwesenheit von Edgar Reitz. FR 19.1., 18:30 WEIHNACHT WIE NOCH NIE WEITERE VERANSTALTUNGEN: REICHSHÖHENSTRASSE 113 min SA 20.1., 16:00 FR 19.1., 21:00 VORTRAG VON THOMAS KOEBNER ZUM FILMSCHAFFEN VON EDGAR REITZ AUF UND DAVON UND ZURÜCK HEIMATFRONT EINTRITT FREI 112 min SO 21.1., 20:00 SA 20.1., 17:45 THOMAS KOEBNER UND EDGAR REITZ IM GESPRÄCH. DIE LIEBE DER SOLDATEN EINTRITT FREI DER AMERIKANER 156 min SA 20.1., 20:45 Für Veranstaltungen bei freiem Eintritt wird eine Reservierung ([email protected]) HERMÄNNCHEN empfohlen. Der jeweilige Kartenpreis für die 138 min restlichen Vorstellungen beträgt 5,–.

Edgar Reitz | 39 FR 2.2., 18:30 | FR 9.2., 18:00 KURZFILME 1960–1979 Sechs Kurzfilme von Edgar Reitz – entstanden über einen Zeitraum von fast 20 Jahren. In BAUMWOLLE dokumentiert er, im Auftrag der Farbenfabriken Bayer, Baumwoll­ anbau in verschiedenen Ländern der Welt und thematisiert dabei vorausschauend und hellsichtig die Gefährdung durch Pflanzengifte, die über den Feldern versprüht werden. YUCATAN zeigt die untergegangene Kultur der Maya in poetischen Bildern. Für die Fernmeldeabteilung der Deutschen Post entsteht KOMMUNIKATION, seine wilde und experimentierfreudige Eintrittskarte zu den Oberhausener Kurzfilmtagen. GESCHWINDIGKEIT entpuppt sich als visuelle Rhapsodie: die Moderne unter dem Diktat des erhöhten Tempos. DIE KINDER beobachtet eben diese beim »Erwachsen- sein«-Spielen. SUSANNE TANZT dokumentiert eine junge Tänzerin beim Einstudieren einer Choreografie und wie sie dabei ihren eigenen Ausdruck findet. (fw)

BAUMWOLLE GESCHWINDIGKEIT – Edgar Reitz, BRD 1960 KINO EINS 40 min | Farbe, OF, 35mm Edgar Reitz, BRD 1963 12 min | s/w, OF, 35mm YUCATAN Edgar Reitz, BRD 1961 DIE KINDER 11 min | s/w, OF, 35mm Edgar Reitz, BRD 1967 11 min | s/w, OF, 35mm KOMMUNIKATION – TECHNIK DER VERSTÄNDIGUNG SUSANNE TANZT Edgar Reitz, BRD 1961 Edgar Reitz, BRD 1979 11 min | Farbe, OF, 35mm 17 min | s/w, OF, 35mm

Gesamtlänge: 102 min

40 | Edgar Reitz SA 3.2., 19:00 | SA 10.2., 18:00 MAHLZEITEN

Edgar Reitz, BRD 1967 BUCH Edgar Reitz | KAMERA | MIT Heidi Stroh, Georg Hauke, Nina Frank (aka Karin Zeller), Ruth von Zerboni, Ilona Schütze, Klaus Lakschéwitz, Dirk Borchert 94 min | s/w, OF, 35mm Die Fotoschülerin Elisabeth trifft auf den Medizinstudenten Rolf – es ist Liebe auf den ersten Blick. Eine glückliche, kinderreiche Ehe steht ihnen bevor. Und doch: Mit der wachsenden Verantwortung kommt Rolf immer weniger zurecht … In seinem für das beste Erstlingswerk in Venedig ausgezeichneten Langfilm hallen die Spuren der Kurz- filme noch spürbar nach: Blitzschnelle Kamerabewegungen, sprunghafte Montagen und extreme Naheinstellungen. Auch inhaltlich lässt sich MAHLZEITEN »mit Ernst und Sensibilität auf seinen Gegenstand ein und reflektiert dabei wie noch kaum ein ande- rer im Jungen Deutschen Film auf das eigene Medium.« (Die Zeit) (fw)

SA 3.2., 21:00 | SO 11.2., 17:30 CARDILLAC Edgar Reitz, BRD 1969 BUCH Edgar Reitz, nach der Novelle Das Fräulein von Scuderi von E. T. A. Hoffmann | KAMERA Dietrich Lohmann, Jörg Schmidt-Reitwein | MIT Hans-Christian Blech, Catana Cayetano, Rolf Becker, Liane Hielscher, Heidi Stroh, Gunter Sachs 97 min | Farbe und s/w, OF, 35mm Goldschmied René Cardillac lebt gemein- sam mit seiner Tochter Madelon in völliger Abgeschiedenheit. Von seinen Schmuck- stücken kann er sich nicht trennen, und falls er doch eines verkaufen muss, überfällt und ermordet er kurz darauf den Käufer, um es sich so wieder zurückzuholen … Reitz adaptiert E. T. A. Hoffmanns Novelle und reflektiert darin romantische Künstlermythen und die zeitgenössische Situation von Filme­ machern. Entstanden­ mitten in den Turbulenzen der 1968er-Jahre, war CARDILLAC zunächst als Gemeinschaftswerk angelegt, aufgrund der Unstimmigkeiten­ zwischen den Beteiligten vollendet Reitz den Film selbst. (fw)

Edgar Reitz | 41 SA 24.2., 18:30 EIN ABEND FÜR DAS KÜBELKIND DER FILM VERLÄSST DAS KINO Robert Fischer, D 2018 BUCH Robert Fischer | KAMERA Laura Ettel | MIT Edgar Reitz, Ula Stöckl, Kristine de Loup, Werner Herzog ca. 90 min | Farbe, OF, DCP GESCHICHTEN VOM KÜBELKIND Edgar Reitz/Ula Stöckl, BRD 1971 BUCH Ula Stöckl, Edgar Reitz | KAMERA Edgar Reitz, Kenan Ormanlar | MIT Christine de Loup, Heidewig Fankhänel, Alf Brustellin, Erika Heffner, Alexander Kaempfe, Werner Herzog ca. 90 min | Farbe, OF, digital restaurierte Fassung Eines von Reitz’ gewagtesten Filmprojekten kommt nach Jahrzehnten in der Ver­ senkung wieder ans Licht. GESCHICHTEN VOM KÜBELKIND ist nicht weniger als der Versuch, Kino völlig neu zu denken. Inspiriert von einem Wiener Schimpfwort haben sich Reitz und Ula Stöckl insgesamt 25 Episoden ausgedacht und damit einen kleinen Skandal provoziert, weil sie auf derben Witz und Sprache nicht verzichten wollten. Wie das Kübelkind selbst sind die Geschichten unanständig, witzig, schmutzig, er- schreckend. Wir präsentieren an diesem Abend eine von Edgar Reitz getroffene Auswahl an Episoden. Was es mit diesem Experiment genau auf sich hat, klärt zuvor Robert Fischers Dokumentation DER FILM VERLÄSST DAS KINO, die, wie auch die restaurierte Fassung von GESCHICHTEN VOM KÜBELKIND, auf der Berlinale 2018 Uraufführung feiern wird. (fw) In Anwesenheit von Robert Fischer und Edgar Reitz.

42 | Edgar Reitz SO 4.2., 18:30 | MO 12.2., 20:00 DAS GOLDENE DING Edgar Reitz/Ula Stöckl/Alf Brustellin/Nicos Perakis BRD 1972 BUCH Ula Stöckl, Edgar Reitz | KAMERA Edgar Reitz | MIT Christian Reitz, Ramin Vahabschadeh, Konstantin Sautier, Michael Heinz, Wolfgang Heinz, Klaus Kayser 118 min | Farbe, OF, 35mm Eine Sage mit antiken Helden, die ausschließlich von Kindern verkörpert werden. Gemeinsam mit anderen Königssöhnen zieht Jason in die Welt hinaus, auf der Suche nach dem geheimnisvollen Goldenen Ding. Dabei müssen sie zahlreiche Gefahren überstehen. Auf übermenschliche Kräfte oder göttliche Unterstützung können sie dabei nicht hoffen – sie verlassen sich ausschließlich auf ihren naturwissenschaftlich geschulten Verstand … In knapp zwei Stunden wird ein kleines Sommermärchen (gedreht am Traunsee!) Wirklichkeit und erzählt dabei vom Triumph des Geistes über die Magie. Ein Singulär in der bundesdeutschen Filmgeschichte. (fw)

Edgar Reitz | 43 MO 5.2., 18:30 | DI 13.2., 18:00 DIE REISE NACH WIEN Edgar Reitz, BRD 1973 BUCH Edgar Reitz (Mitarbeit: Alexander Kluge) | KAMERA Robby Müller, Martin Schäfer | MIT Elke Sommer, , , Nicolas Brieger, Karl Windhäuser, Heinz Reinke, Ferdy Mayne 103 min | Farbe, OF, 35mm Deutschland 1943, ein Dorf im Hunsrück. Während der Krieg tobt und die Männer an die Front gerufen sind, schlagen sich die beiden Frauen Toni und Marga durch ihren Alltag, begleitet von ihren kleinen Träumen und Sehnsüchten. Als sie eine Kassette voller Geld finden, packt sie die Abenteuerlust und sie fahren gemeinsam nach Wien. Dort warten allerdings nur Enttäuschungen auf sie – und nach ihrer Rückkehr ein Ermittlungsverfahren, weil sie heimlich ein Schwein geschlachtet haben … In seiner vertrackten Sittenkomödie nähert sich Reitz erstmals wieder seiner Hunsrücker Heimat an und verfilmt eine Episode, zu der ihn das Leben seiner Mutter inspirierte. (fw)

44 | Edgar Reitz FR 23.2., 19:00 KINO ZWEI Edgar Reitz, BRD 1972 BUCH Edgar Reitz | KAMERA Edgar Reitz | MIT Urs Jenny, Vlado Kristl, Bernhard Sinkel, Alf Brusetllin, Katrin Seybold, Peter Kubelka 90 min | Farbe, OF, digital Reitz’ Interesse an innovativer Technik zieht sich bereits durch sein Frühwerk, auf das auch der Filmtitel (GESCHWINDIGKEIT – KINO EINS) zurückgreift. Im Stil einer Fernseh-Magazinsendung stellt er in KINO ZWEI nicht weniger als das Kino (zu seinem 75. Geburtstag) der Zukunft dar. »Diese Sendung zeigt viele Möglichkeiten, die sicher einmal versucht werden und nur eine, die man versuchen sollte. Gegenstand der kritischen Betrachtung ist auch das Fernsehen selbst. Das Fernseh-Magazin – eine echte Erfindung des Fernsehens – zeigt, wie ungeheuer beweiskräftig das Fernsehen ist. Gibt es Alternativen? Ist der Piratensender Kino Luna Zwei eine Alternative zum Fernsehen? Es wird in der Sendung kaum mehr gelogen als sonst.« Eine absolute Rarität, die man sonst nicht zu sehen bekommt. (fw) In Anwesenheit von Edgar Reitz.

DI 6.2., 18:30 | MI 14.2., 20:00 STUNDE NULL

Edgar Reitz, BRD 1977 BUCH Peter Steinbach, Edgar Reitz, Karsten Witte KAMERA Gernot Roll | MIT Kai Taschner, Anette Jünger, Herbert Weißbach, Klaus Dierig, Günter Schiemann, Erika Wackernagel 112 min | s/w, OF, 35mm Ein Film zwischen alter und neuer Zeit. Der Zweite Weltkrieg ist vorbei, von den Amerikanern befreite Teile Thüringens und Sachsens gehen an die Russen. In einem Dorf in der Nähe von Leipzig arrangiert man sich langsam mit den neuen Verhält­ nissen im Land. Joschi, ein ehemaliger Hitlerjunge, schwärmt für die Befreier und will gemeinsam mit seiner Freundin Isa, mit der er einen kleinen Nazischatz gefun- den hat, vor den Russen fliehen … Ausgezeichnet mit dem Filmband in Silber und dem Grimme-Preis, zeichnet Reitz in diesem atmosphärisch dichten Film das authen- tische Bild eines Landes im Ungewissen. (fw)

Edgar Reitz | 45 DO 8.2., 18:30 | DO 15.2, 20:00 DER SCHNEIDER VON ULM Edgar Reitz, BRD 1978 BUCH Edgar Reitz, Petra Kiener | KAMERA Dietrich Lohmann, Martin Schäfer | MIT Tilo Prückner, Vadim Glowna, Hannelore Elsner, Harald Kuhlmann, Dieter Schidor, Rudolf Wessely, Marie Colbin, Herbert Prikopa, Dana Medricka, Karel Augusta 120 min | Farbe, OF, 35mm Der Traum vom Fliegen treibt den Schneidergesellen Albrecht Berlinger Ende des 18. Jahrhunderts an, einen Apparat zu entwickeln, mit dem er in die Lüfte steigen kann. Angespornt von seinem Freund Jakob Degen verfolgt er entgegen der Anfein- dungen im Provinznest Ulm unablässig seine Vision. Anlässlich des Königsbesuchs sieht er schließlich seine Chance gekommen … Reitz gestaltete diese Hommage an einen Fantasten mit viel Liebe zum Detail, erlitt dennoch eine Bruchlandung. Zu Unrecht weitgehend verrissen, ist DER SCHNEIDER VON ULM auch eine melancho­ lische Reflexion über die hoch hinaus fliegenden Ideen der Umbruch-Bewegungen jener Zeit. (fw)

46 | Edgar Reitz DI 20.2., 21:00 | MO 26.2., 18:00 GESCHICHTEN AUS DEN HUNSRÜCKDÖRFERN Edgar Reitz, BRD 1982 BUCH Edgar Reitz | KAMERA Edgar Reitz | MIT BewohnerInnen der Hunsrückorte Schlierschied, , Bundenbach, Morbach, Kirschweiller 118 min | s/w und Farbe, OF, digital

Nach dem Fiasko von DER SCHNEIDER VON ULM zieht Reitz sich zurück und beginnt, seine Familiengeschichte niederzuschreiben. Als er damit auf Interesse beim WDR stößt, können die Vorarbeiten zu HEIMAT beginnen. GESCHICHTEN AUS DEN HUNS- RÜCKDÖRFERN entsteht während dieser Zeit: Reitz tritt ein in die Stuben von Bauern und Arbeitern, die aus ihrem Leben erzählen. Hundert Jahre alte Spinnräder stehen neben modernen Farbfernsehern. Bergleute stimmen Lieder an – überhaupt wird viel musiziert. Während in HEIMAT stets auch das Sich-Wegbewegen von dieser gemeint ist, kommen in den GESCHICHTEN jene zu Wort, die übrig bleiben. Reitz: »Dieser Film ist ein Schlüssel zu meinem Werk und er zeigt im Verhältnis zu den Bildern und den Menschen meine Einstellung zu unserem Metier.« (fw)

Edgar Reitz | 47 DO 25.1.–SO 28.1. DIE ZWEITE HEIMAT – CHRONIK EINER JUGEND Edgar Reitz, D 1993 (Produktion: 1987–1992) BUCH Edgar Reitz | KAMERA Gernot Roll (1–5), Gerard Vandenberg (6–8), Christian Reitz (9–13) | MUSIK Nikos Mamangakis u. a. | MIT Henry Arnold, , Anke Sevenich, Hannelore Hoger, Michael Seyfried 13 Teile | Farbe und s/w, OF, 35mm Der Erfolg des ersten HEIMAT-Zyklus machte es Edgar Reitz möglich, eine weiteres Riesenprojekt zu starten: CHRONIK EINER JUGEND orientiert sich mehr an seiner eigenen Geschichte, umfasst die Jahre 1960 bis 1970 und zeigt Menschen, die auf der Suche nach ihrer eigenen Heimat sind und sich dabei aus ihren »Schutzräumen« hinausbewegen. Im Fokus der 13 Filme steht Hermann, der uneheliche Sohn Maria Simons aus HEIMAT. Gezeigt wird, wie er zu Beginn der 1960er-Jahre nach München geht, um Komposition zu studieren. Dort trifft er auf die Cellospielerin Clarissa, in die er sich verliebt. Auch Hermanns Freund Juan hat ein Auge auf sie geworfen. Hermann steckt in Konzertvorbereitungen und trifft auf »Schnüsschen«, die er noch aus seiner Kindheit kennt. Die beiden verlieben sich ineinander, und Clarissa versucht, sich zwischen die beiden zu drängen. Trotzdem heiraten Hermann und Schnüsschen und bekommen eine kleine Tochter. Mit den gesellschaftlichen Unruhen Ende der 1960er-Jahre wird ihre Beziehung erneut auf eine harte Probe gestellt … Die behütete kleine Hunsrück-Welt haben die Figuren in CHRONIK EINER JUGEND hinter sich gelassen und schlagen im München der Swinging Sixties auf. Das Künstler- und Musikermilieu ist dabei nicht zufällig gewählt, denn darin spiegelns sich Wandel und Konflikte in der Gesellschaft wunderbar wider. Peter Buchka: »DIE ZWEITE HEIMAT ist auch und vor allem eine unendliche Klage über die eigene Generation, so wie HEIMAT eine Beschwörung der eigenen Herkunft war.« (fw)

48 | Edgar Reitz DO 25.1.–SO 28.1.

DO 25.1., 18:30 SA 27.1., 19:00 1: DIE ZEIT DER EINTRITT FREI 8: DIE HOCHZEIT ERSTEN LIEDER 120 min 119 min SA 27.1., 21:15 DO 25.1., 21:00 9: DIE EWIGE TOCHTER 2: ZWEI FREMDE AUGEN EINTRITT FREI 118 min 115 min SO 28.1., 13:00 FR 26.1., 17:00 10: DAS ENDE DER ZUKUNFT 3: EIFERSUCHT UND STOLZ 132 min 116 min SO 28.1., 15:30 FR 26.1., 19:15 11: ZEIT DES SCHWEIGENS 4: ANSGARS TOD 120 min 100 min SO 28.1., 18:30 FR 26.1., 21:15 12: DIE ZEIT DER VIELEN WORTE 5: DAS SPIEL MIT DER FREIHEIT 121 min 119 min SO 28.1., 20:45 SA 27.1., 14:00 13: KUNST ODER LEBEN 6: KENNEDYS KINDER 133 min 108 min Für Veranstaltungen bei freiem Eintritt wird SA 27.1., 16:00 eine Reservierung ([email protected]) 7: WEIHNACHTSWÖLFE empfohlen. Der jeweilige Kartenpreis für die 110 min restlichen Vorstellungen beträgt 5,–.

Erhältlich ist auch ein 10er-Block um 45,– (letzte Vorstellung bei freiem Eintritt).

Edgar Reitz | 49 FR 23.2., 21:00 DIE NACHT DER REGISSEURE

Edgar Reitz, D 1995 BUCH Edgar Reitz | KAMERA Christian Reitz | MIT Volker Schlöndorff, Helma Sanders-Brahms, Margarethe von Trotta, Wolfgang Kohlhaase, Hans Jürgen Syberberg, Alexander Kluge, Wim Wenders, Leni Riefenstahl, Werner Herzog, Hanna Schygulla u. a. 87 min | Farbe, OF, 35mm Zum 100-jährigen Kinojubiläum lud das BFI renommierte Regisseure aus der ganzen Welt – darunter Martin Scorsese, Stephen Frears oder Jean-Luc Godard – dazu ein, ihre Sicht auf die Geschichte(n) des Kinos darzulegen. DIE NACHT DER REGISSEURE ist dabei einer der klarsten und unsentimentalsten Beiträge. Die fiktive Eröffnung einer neuen Kinemathek bringt die Väter und Söhne, Mütter und Töchter des deut- schen Films zusammen. So treffen mit Hilfe digitaler Technik Syberberg auf Buck, Kohlhaase auf Wenders oder Lilienthal auf Riefenstahl. Eine faszinierende Reise durch eine von Brüchen charakterisierte nationale Kinogeschichte. (fw) In Anwesenheit von Edgar Reitz.

MI 24.1., 18:00 DEN LEBENSLAUF ZUM KUNSTWERK MACHEN DIE FILMISCHEN AUFBRÜCHE DES EDGAR REITZ Peter Buchka, D 1996 BUCH Peter Buchka | KAMERA Claus Gottschall MIT Edgar Reitz 60 min | s/w und Farbe, OF, digital Peter Buchka spürt in diesem sensibel gestalteten Porträt, entstanden kurz nach der Fertigstellung der ZWEITEN HEIMAT, dem Menschen und Künstler Edgar Reitz nach. Er begleitet den Regisseur, lässt ihn ausführlich zu Wort kommen, zeigt Ausschnitte aus seinem vielschichtigen Schaffen und zeigt auf, dass der Epiker Reitz der Erste un- ter den Filmemachern seiner Generation war, die Frieden schlossen mit ihrem eigenen Land. Wir zeigen den Film auf Wunsch von Edgar Reitz gewissermaßen als »Präludium« vor Beginn des zweiten HEIMAT-Zyklus. (fw)

EINTRITT FREI

50 | Edgar Reitz FR 16.2.–SO 18.2. HEIMAT 3 – CHRONIK EINER ZEITENWENDE Edgar Reitz, D 2004 (Produktion: 2002–2004) BUCH Edgar Reitz, Thomas Brussig | KAMERA Thomas Mauch (1–4), Christian Reitz (5–6) MIT Salome Kammer, Henry Arnold, Uwe Steimle, Tom Quaas, Peter Schneider, Heiko Senst, Matthias Kniesbeck 6 Teile | s/w und Farbe, OF, 35mm Nach der Fernsehausstrahlung und dem internationalen Erfolg der CHRONIK EINER JUGEND beginnt Reitz mit der Arbeit an einem dritten HEIMAT-Zyklus, doch es sollte noch fast zehn Jahre dauern, bis die erste Klappe zu den Dreharbeiten fällt. In jener Nacht, in der die Berliner Mauer fällt, treffen Hermann und Clarissa nach 17 Jahren Trennung wieder aufeinander und machen sich auf den Weg in den Hunsrück. Dort renovieren sie ein altes Fachwerkhaus, das zum Zentrum für weitere Geschichten, Menschen und Schicksale im letzten Jahrzehnts des letzten Jahrtausends wird: Die CHRONIK EINER ZEITENWENDE. (fw) Der Kartenpreis pro Vorstellung beträgt 5,–.

FR 16.2, 18:30 SA 17.2, 18:30 SO 18.2., 18:30 1: DAS GLÜCKLICHSTE 3: DIE RUSSEN 5: DIE ERBEN VOLK DER WELT KOMMEN 103 min 106 min 124 min SO 18.2., 21:00 FR 16.2, 21:00 SA 17.2, 21:00 6: ABSCHIED VON 2: DIE WELTMEISTER 4: ALLEN GEHT’S GUT SCHABBACH 100 min 132 min 105 min

Edgar Reitz | 51 DO 22.2., 20:30 | MO 26.2, 20:30 HEIMAT-FRAGMENTE – DIE FRAUEN Edgar Reitz, D 2006 BUCH Edgar Reitz | KAMERA Christian Reitz | MIT Nicola Schössler, Henry Arnold, Salome Kammer, Caspar Arnhold, Gudrun Landgrebe, Hannelore Hoger, Matthias Kniesbeck 146 min | Farbe, OF, 35mm

Als 2005 bei Edgar Reitz ein neues Archiv eingerichtet wurde, entdeckte man hunder- te Fragmente und nicht verwendete Szenen aus der HEIMAT-Trilogie. Um dieses Material herum ist die Geschichte Lulus, der mittlerweile 35 Jahre alten Tochter Hermanns und Schnüsschens, gebaut, die auf der Suche nach der »alten Zukunft aus Kindertagen« ist. Und tatsächlich erscheinen die Geister, die Lulu ruft … Reitz: »Ich nehme Abschied, indem ich mich an Augenblicke erinnere, in denen diese Gestalten noch unfertig waren, sich noch nicht zur Geschichte entwickelt hatten. Lulu sammelt diese für mich ein und setzt ihr eigenes Leben aus ihnen neu zusammen.« (fw) DO 22.2.: In Anwesenheit von Edgar Reitz und Nicola Schössler.

52 | Edgar Reitz SO 25.2., 18:30 DIE ANDERE HEIMAT TEIL 1: CHRONIK EINER SEHNSUCHT | TEIL 2: DIE AUSWANDERER Edgar Reitz, D 2013 BUCH Edgar Reitz, Gert Heidenreich | KAMERA Gernot Roll | MIT Jan Dieter Schneider, Antonia Bill, Maximilian Scheidt, Marita Breuer, Rüdiger Kriese, Philine Lembeck Gesamtlänge 230 min | s/w und Farbe, OF, DCP | mit Pause

Während im 19. Jahrhundert Deutschland langsam, aber sicher im Begriff ist, Realität zu werden, ziehen Hunderttausende aus, um ihrem kärglichen Leben und ihrer Aus­ beutung durch willkürliche Landesfürsten zu entkommen. Jakob Simon ist einer dieser jungen Menschen, der sich nach einem neuen Leben, einer anderen Heimat sehnt. Der Sohn des Dorfschmieds will gemeinsam mit Jettchen, seiner großen Liebe, nach Brasili- en, er lernt sogar die Sprache der Indianerstämme. Jettchen wird allerdings von Jakobs Bruder Gustav schwanger – und so gerät auch Jakobs Vorhaben ins Wanken … In dem in bombastische Bilder getauchten Abschluss eines Jahrhunderwerks summiert sich das Schaffen eines Ausnahmefilmemachers: »DIE ANDERE HEIMAT entfacht im Kopf des Zuschauers einen Sturm der Sehnsucht nach Ferne und Wehmut dem Vergänglichen gegenüber, wie es ihn selten zuvor im Kino gab.« (Deutschlandradio Kultur) (fw)

Edgar Reitz | 53

DANIS TANOVIC´ KINO GEGEN KRIEG FLORIAN WIDEGGER | DUŠKO DIMITROVSKI

9. bis 24. Februar 2018 s geschieht selten, dass es ein junger Regisseur mit seinem Debüt bis zur Oscar®- EAuszeichnung schafft. Danis Tanovic´ gelingt dieses Bravourstück 2002 mit seinem Langfilm NO MAN’S LAND (NICˇIJA ZEMLJA). Seitdem ist der 1969 im heutigen Bosnien und Herzegowina geborene Regisseur neben Emir Kusturica einer der Fixsterne am Himmel des zeitgenössischen Balkankinos. Im Gegensatz zu den manchmal schrillen und überdrehten Filmen seines berühmten Kollegen, greift er zu leiseren Tönen: In seinem 2013 mehrfach ausgezeichneten Roma-Drama EPIZODA U ŽIVOTU BERACˇA ŽELJEZA (AUS DEM LEBEN EINES SCHROTTSAMMLERS) wählt er ein auf Tatsachen basierendes Sujet und arbeitet mit Laiendarstellern in deren Lebensverhältnissen. Der Film entstand mit einem Budget von lediglich 17.000 Euro. Für die direkte und ungeschliffene Bildsprache schöpft Tanovic´ aus seinen Erfahrungen als Dokumentar- filmemacher zur Zeit des Bosnienkriegs, in dem er für die Armee als »Soldat mit einer Kamera« tätig ist. 1994 schließt er seine Ausbildung am INSAS – Institut Supérieur des Arts in Brüssel ab, wo seine ersten Arbeiten entstehen. Nach seinem Durchbruch mit NO MAN’S LAND steuert er eine Episode in dem Omni- busfilm 11'09''01 – SEPTEMBER 11 bei, verfilmt mit L’ENFER (2005) ein Drehbuch von Krzysztof Kies’lowski und Krzysztof Piesiewicz und begibt sich in TRIAGE (2009) mit einem Hollywood-Cast auf die eigenen Spuren als Kriegsreporter. Anschließend zieht es ihn wieder zurück nach Europa und in seine Heimat. Sein bisher letzter Film SMRT U SARAJEVU (DEATH IN SARAJEVO, 2016) verknüpft mehrere Erzählstränge, die sich an einem Nachmittag in einem Hotel zutragen – Anlass ist eine Friedensfeier zum 100. Jahrestag der Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand – als eine Alle­ gorie auf die aktuellen Zustände im Land.

Das Filmarchiv Austria widmet dem Oscar®-Preisträger Danis Tanovic´ im Februar eine erste umfassende Retrospektive in Europa. Der Regisseur wird zur Eröffnung in Wien anwesend sein.

Danis Tanovic´ | 55 FR 9.2., 19:00 | SO 18.2., 20:00

VORFILM: EPIZODE IZ ŽIVOTA BERACˇA FILMSKE STRASTI Ðevdet Tuzlic´, BIH 2017 | 27 min | Farbe, OmeU, digital

NICˇIJA ZEMLJA NO MAN’S LAND | NIEMANDSLAND Danis Tanovic´, BIH/F/I/B/GB/SLO 2001 BUCH Danis Tanovic´ | KAMERA Walther van den Ende | MUSIK Danis Tanovic´ | MIT Branko Ðjuric´, Rene Bitorajac, Filip Šovagovic´, Mustafa Nadarevic´, Katrin Cartlidge 98 min | Farbe, OmU, 35mm*

Bosnien-Herzegowina, zur Zeit der schwersten Kämpfe 1993: Der Bosnier Cˇiki und der Serbe Nino befinden sich in einem Schützengraben – im Niemandsland zwischen den feindlichen Linien. Zwischen ihnen der verletzte Cera, der auf einer Mine liegt, die bei der kleinsten Bewegung hochgehen kann. Schon bald geht es für die Solda- ten nicht mehr darum, wer von beiden das Sagen hat. In einer Zweckgemeinschaft versuchen sie, ihre und Ceras Haut zu retten und die jeweiligen Lager auf ihre pre­ käre Situation aufmerksam zu machen. Dabei geraten sie zwischen zwei neue Fronten – jene von UNO und Medien ... Der Krieg als Dilemma und Tragödie – Tanovic´ trifft mit seiner bildstarken, kammerspielartigen Farce gleich mehrere Nerven. Für sein beeindruckendes Spielfilmdebüt erhielt er den Oscar® für den besten fremdspra­ chigen Film sowie Preise auf über 40 internationalen Filmfestivals. (dd) FR 9.2.: In Anwesenheit von Danis Tanovic´ und Ðevdet Tuzlic´, der einen kurzen Dokumentarfilm über Tanovic´ gedreht hat. Freier Eintritt für FAA-Clubmitglieder.

56 | Danis Tanovic´ * Die Kopie wird zur Verfügung gestellt vom Österreichischen Filmmuseum. MO 12.2., 21:00 | FR 23.2., 20:00 11'09''01 – SEPTEMBER 11 Danis Tanovic´/Samira Makhmalbaf/Claude Lelouch/Youssef Chahine/ Idrissa Ouédraogo/Ken Loach/Alejandro González Iñárritu/Amos Gitai/ Mira Nair/Sean Penn/Shohei Imamura, F 2002 BUCH Danis Tanovic´ | KAMERA Mustafa Mustafic´ | MIT Dzana Pinjo, Aleksandar Seksan, Tatjana Šojic´ (für Episode »Bosnien-Herzegowina«) 130 min | s/w und Farbe, OmU, 35mm

11 RegisseurInnen aus verschiedenen Ländern und Kulturen. 11 Visionen der tragi- schen Ereignisse vom 11. September 2001 in New York. 11 Blickwinkel, die dem indivi- duellen Gewissen verpflichtet sind. Die Vorgabe für diesen Film lautete: »11 Minuten, 9 Sekunden und 1 Bild«, um die Ereignisse und ihre Folgen darzustellen, mit der je eigenen Sicht der FilmemacherInnen, aus der Perspektive ihrer Anliegen, ihres Landes und ihrer Geschichte. Tanovic´ über seinen Beitrag: »Ich wollte zeigen, dass Menschen, die etwas Schreckliches miterlebt haben, vielleicht besser verstehen können, was wirklich mit den Leuten passierte. Für mich ist die größte Tragödie Bosniens das, was am 11. Juli 1995 in Srebrenica geschah. Seit diesem Tag gehen die Frauen von Srebrenica an jedem 11. eines Monats auf die Straße und demonstrie- ren. Das war mein Ausgangspunkt.« (dd)

Danis Tanovic´ | 57 SO 11.2., 20:30 | SA 17.2., 20:00 L’ENFER WIE IN DER HÖLLE

Danis Tanovic´, F 2006 BUCH Krzysztof Kies´lowski, Krzysztof Piesiewicz | KAMERA Laurent Dailland | MIT Emmanuelle Béart, Karin Viard, Marie Giallain, Guillaume Canet, Jaques Gambin 95 min | Farbe, OmeU, 35mm

Nach einem traumatischen Erlebnis in ihrer Kindheit gehen die Schwestern Sophie, Céline und Anne schon lange getrennte Wege. Jede Einzelne ist gezeichnet von Schmerz, Misstrauen, Lügen und Ängsten. Erst als ein geheimnisvoller junger Frem- der in ihr Leben tritt, sind sie bereit, sich ihren Problemen zu stellen … Drei Frauen, drei Welten. Kaum etwas deutet darauf hin, dass die betrogene Ehefrau, die schwär- merische Studentin und die schüchterne Jüngste abseits ihrer Verwandtschaft etwas teilen. Jede versucht auf ihre Weise, mit der Vergangenheit klarzukommen. L’ENFER ist der zweite Teil der von Kies´lowski und Piesiewicz verfassten Trilogie um Himmel, Hölle und Fegefeuer, von Tanovic´ besonders stark inszeniert, indem er mit einer ausgefeilten Metaphorik und einem eigens entwickelten Farbkonzept den scheinbaren Parallelwelten der Frauen Ausdruck verleiht. (dd)

58 | Danis Tanovic´ MO 12.2., 19:00 | MI 21.2., 20:00 TRIAGE Danis Tanovic´, IRL/GB/F/B 2009 BUCH Danis Tanovic´, nach dem gleichnamigen Roman von Scott Anderson | KAMERA Seamus Deasy MIT Colin Farrell, Paz Vega, Christopher Lee, Kelly Reilly, Branko Đuric´, Jamie Sives, Ian McElhinney 99 min | Farbe, eOF, DCP Die beiden Kriegsfotografen Mark und David sind immer an vorderster Front an den Krisenherden der Welt dabei. Im kurdischen Grenzgebiet dokumentieren sie 1988 eine Rebellentruppe während einer Offensive durch Saddam Hussein – und werden dabei in ihren Grundfesten erschüttert. Während Mark schwer verwundet zu seiner Freundin nach Irland zurückkehren kann, fehlt von David jede Spur. Traumatisiert von den Erlebnissen, macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit. »Nur die Toten haben je das Ende des Krieges gesehen«, lautet das Zitat Platons, das mahnend an das Ende des Films gestellt ist. Beklemmend, vor allem dann, wenn Branko Đuric´ als Arzt mit einer Pistole im Lazarett von Krankenbett zu Krankenbett geht. Tanovic´s eigene Erfahrungen als Kriegsfotograf in den 1990er-Jahren tragen gewiss zur Authentizität dieses Films bei. (fw)

Danis Tanovic´ | 59 SO 11.2., 18:00 | SA 24.2., 20:30

CIRKUS COLUMBIA Danis Tanovic´, BIH 2010 BUCH Danis Tanovic´, Ivica Ðzikic´ | KAMERA Walther van den Ende | MIT Miki Manojlovic´, Mira Furlan, Jelena Stupljanin, Svetozar Goncic´, Boris Ler 113 min | Farbe, OmU, 35mm

Bosnien-Herzegowina 1991. Das alte kommunistische Regime ist gefallen, und Divko kehrt nach 20 Jahren in Deutschland zurück in seinen Heimatort. Mit einer schönen Geliebten, einer Glückskatze und einer Tasche voller D-Mark fährt er im roten Mercedes vor und ist – trotz Kapitalismus im Gepäck – gerührt von den ganzen Erinnerungen. Als Katze Bonnie plötzlich verschwindet, beteiligt sich, den Finderlohn vor Augen, die ganze Stadt an der Suche. Dabei scheint niemand zu bemerken, dass langsam, aber sicher das Ende naht ... Am Set habe er sich ähnlich wie Divko gefühlt, so Tanovic´, erst der Dreh in Bosnien hätte bei ihm »nostalgische und melancholische Gefühle« ausgelöst. »Lange Zeit konnte ich mich gar nicht mehr daran erinnern, wie es vor dem Krieg war.« CIRKUS COLUMBIA wandelt auf tragikomische Weise auf dem Grat zwischen Zusammenhalt und Zerfall, der schließlich zu einer Kriegsfront wurde. (dd)

60 | Danis Tanovic´ SA 10.2., 18:30 | FR 16.2., 20:00

VORFILM: PRTLJAG Danis Tanovic´, 2011 | 27 min | Farbe, OmeU, DCP EPIZODA U ŽIVOTU BERACˇA ŽELJEZA AUS DEM LEBEN EINES SCHROTTSAMMLERS Danis Tanovic´, BIH/F/SLO 2013 BUCH Danis Tanovic´ | KAMERA Erol Zubcˇevic´ | MIT Senada Alimanovic´, Nazif Mujic´, Sandra Mujic´, Semsa Mujic´ 75 min | Farbe, OmeU, DCP

Ein kleiner Ort, unweit von Tuzla. Eine Roma-Familie, die um das alltägliche Über­ leben kämpft. Nazif schlachtet alte Autos aus, während Senada sich um Haushalt und die beiden Töchter kümmert. Als sie vor Schmerz nicht mehr aufstehen kann, folgt die dramatische Diagnose: sie ist schwanger, der kleine Fötus tot. Die junge Frau droht an einer Blutvergiftung zu sterben, doch die Operation kostet weit mehr, als die Familie aufbringen kann ... Tanovic´ verdichtet die Ereignisse zu einer lakonischen Winternovelle, die tiefe Spuren ins Gedächtnis zieht. Dass die Laiendarsteller eine Episode aus ihrem eigenen Leben erzählen, überrascht angesichts der kompromiss- losen Authentizität des Films keineswegs. Für sein bewegendes Drama erhielt der Regisseur auf der Berlinale den Großen Preis der Jury, Nazif Mujic´ wurde ebenfalls mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. (dd)

SA 10.2.: In Anwesenheit von Danis Tanovic´. Danis Tanovic´ | 61 SA 10.2., 21:00 | DO 22.2., 20:00

SMRT U SARAJEVU TOD IN SARAJEVO Danis Tanovic´, BIH/F 2016 BUCH Danis Tanovic´, Bernard-Henri Lévy | KAMERA Erol Zubcˇevic´ | MIT Jacques Weber, Snežana Vidovic´, Izudin Bajrovic´, Vedrana Seksan, Muhamed Hadžovic´ 85 min, Farbe, OmU, DCP

Anlässlich des 100. Todestages von Erzherzog Franz Ferdinand soll im Hotel Europa in Sarajevo eine Friedensfeier stattfinden, wichtige diplomatische Ehrengäste werden erwartet. Doch hinter der glamourösen Fassade stehen die Zeichen eindeutig auf Sturm. Die Belegschaft wartet seit zwei Monaten auf ihr Gehalt und beschließt zu streiken, was der dubiose Hotelmanager verhindern will ... Ein ereignisreicher Nach- mittag – vom Keller bis zum Dach spielen sich temporeiche Szenen ab, die Tanovic´ zu einer schmerzhaft realistischen Allegorie auf das moderne Europa verdichtet. Das pointierte Gesellschaftspanorama eines Landes, das sich immer noch in einem ambi­valenten Zustand befindet, pendelnd zwischen zornigen Blicken zurück und zarten Pflänzchen der Perspektiven. Tanovic´ düngt und lockert die Erde auf – nicht zuletzt mit Hilfe von Würmer-Witzen. (dd)

SA 10.2.: In Anwesenheit von Danis Tanovic´.

62 | Danis Tanovic´ DI 13.2., 21:00 | MO 19.2., 20:00 CENTAUR DIE FLÜGEL DER MENSCHEN

Aktan Arym Kubat, KG/F/D/NL/BIH 2017 BUCH Aktan Arym Kubat, Ernest Abdyaparow | KAMERA Khassan Kydyraliev | MIT Aktan Arym Kubat, Nuraly Tursunkojoev, Zarema Asanalieva, Taalaikan Abazova, Ilim Kalmuratov 89 min | Farbe, OmU, DCP

Ein Pferdedieb geht um am Rande von Bishkek, hoch oben in den Bergregionen der Hauptstadt Kirgistans. Sonst passiert nicht viel in der kleinen Gemeinde, die immer- hin ein Kino besitzt. Und hier lebt auch der Filmvorführer Centaur, selbst Pferdedieb, mit seiner gehörlosen Frau und dem kleinen Sohn ein einfaches Leben, das jedoch zunehmend von Missgunst und Intrigen anderer bestimmt zu sein scheint. Centaur glaubt, dass das Volk Kirgistans selbst von Zentauren, mythologischen Mischwesen aus Pferd und Mensch, abstammt, und dass Pferde, so sagt er, »die Flügel des Men- schen« sind. In sehr schönen, ruhigen Bildern erzählt der kirgisische Regisseur Kubat die von Tanovic´ koproduzierte Story über das Zusammenleben von Mensch, Tier und Natur, zwischen Glaube und Aberglaube, Moderne und Tradition. (red)

Danis Tanovic´ | 63 KINOSTART

FR 12.1., 19:30 | SA 13.1., 18:00 & 20:00 | SO 14.1., 18:00 & 20:00 | MO 15.1., 20:00 | DI 16.1., 20:15 DO 18.1., 20:00 | FR 19.1., 20:00 | SA 20.1., 18:30 | SO 21.1., 17:30 | MO 22.1., 18:30 | DI 23.1., 20:00 DO 25.1.–SO 28.1., 18:00 | MO 29.1., 18:30 | DI 30.1., 18:00 | MI 31.1., 18:00 AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE

Ann Carolin Renninger/René Frölke, D 2017 KAMERA René Frölke, Ann Carolin Renninger 83 min | Farbe und s/w, OmU, DCP Groß ist der Radius des allein auf seinem Bauernhof in Norddeutschland lebenden, fast 90-jährigen Willi nicht, aber dass sich innerhalb dessen nichts mehr abspielte, lässt sich nun auch nicht behaupten. Nur wird der Wildwuchs im Garten, werden die Haufen herumliegenden Zeugs zunehmend unwichtig, wenn schon die Hosenträger Widerstand leisten und dann die Hühner gefüttert werden müssen. Vielfache Abbrüche und Neuansätze gliedern das auf Super-8 und 16mm gedrehte Material, setzen Zäsuren in der Zeit, deren träges Dahinfließen längst alltägliches Einerlei geworden scheint. Doch dann wird die Katze krank. Und es wird Geburtstag gefeiert. Obendrein­ noch diese lästigen Filmemacher … (Viennale) Passend zur Ausstellung ANALOG_DIGITAL präsentiert das Filmarchiv Austria diese auf Schmalfilm gedrehte und digitalisierte Nahaufnahme eines Lebens zwischen Alltag, Wiederkehr und Vergänglichkeit. FR 12.1.: In Anwesenheit von René Frölke.

64 | AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE KINOSTART

FR 12.1., 19:30 | SA 13.1., 18:00 & 20:00 | SO 14.1., 18:00 & 20:00 | MO 15.1., 20:00 | DI 16.1., 20:15 DO 1.2., 19:30 | FR 2.2.–SO 4.2., 20:00 | MO 5.2., 21:00 | DI 6.2., 20:00 | MI 7.2., 18:00 | DO 8.2., 19:30 DO 18.1., 20:00 | FR 19.1., 20:00 | SA 20.1., 18:30 | SO 21.1., 17:30 | MO 22.1., 18:30 | DI 23.1., 20:00 FR 9.2., 20:00 | SA 10.2., 20:00 | SO 11.2., 19:30 | MO 12.2., 18:00 | MI 14.2.–MO 19.2., 18:00 | DI 20.2., 20:30 DO 25.1.–SO 28.1., 18:00 | MO 29.1., 18:30 | DI 30.1., 18:00 | MI 31.1., 18:00 MI 21.2., 18:00 | DO 22.2., 18:00 VIENNE AVANT LA NUIT WIEN VOR DER NACHT

Robert Bober, D/A/F 2017 BUCH Robert Bober | KAMERA Giovanni Donfrancesco 90 min | Farbe, dt./franz. OF, DCP VIENNE AVANT LA NUIT vom französischen Dokumentarfilmer Robert Bober ist eine essayistische Zeitreise durch das Wien vor 100 Jahren. Er erkundet eine Stadt, die damals eine andere Bedeutung hatte. Es ist die Zeit vom Ende der Habsburger Monarchie bis zum Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland. Es ist die Zeit, als Wien noch als kulturelle Hauptstadt Europas galt, als Wien noch eine große jüdische Gemeinde beherbergte. Bober zeigt uns dieses Wien anhand der jüdischen Intellektuellen, die zu jener Zeit dort gelebt und gearbeitet haben: Stefan Zweig, Arthur Schnitzler, Joseph Roth, Franz Werfel und Sigmund Freud. Jene, deren Schriften den Regisseur schon seit jeher auf der Suche nach seiner eigenen Identität begleitet haben. (red) DO 1.2.: In Anwesenheit von Robert Bober.

VIENNE AVANT LA NUIT | 65 KINDER KINO KLASSIKER

SA 13.1., 16:00 | SO 14.1., 16:00 | SA 20.1., 16:30 | SO 21.1., 16:00 SA 27.1., 16:00 | SO 28.1., 16:00 EMIL UND DIE DETEKTIVE Gerhard Lamprecht, D 1931 BUCH Billie Wilder | KAMERA Werner Brandes | MIT Fritz Rasp, Käthe Haack, Rolf Wenkhaus, Rudolf Biebrach, Hans Richter, Inge Landgut, Hans Joachim Schaufuss 71 min | s/w, OF, 35mm Der aufgeweckte Emil wird in die Großstadt Berlin geschickt, um dort seiner Groß- mutter 140 Reichsmark zu übergeben. Auf der Fahrt mit der Eisenbahn schläft er ein und wird vom Gauner Grundeis bestohlen. In Berlin angekommen, macht sich Emil auf die Suche nach dem Dieb und bekommt dabei Unterstützung von »Gustav mit der Hupe«, »Fliegender Hirsch«, »Pony Hütchen« und anderen mehr … Eine fesselnde Abenteuergeschichte voller Herz und Charme. Diese erste Verfilmung von Erich Kästners – in der damaligen Kinderliteratur völlig neuartigen – Romanvorlage gilt als die beste überhaupt und zählt zu den hervorragendsten und bekanntesten Kinder- buchverfilmungen des deutschen Sprachraums. Ein zeitloser Klassiker, für den der spätere Hollywood-Regisseur Billy (aka Billie) Wilder das Drehbuch schrieb, mit Kästner selbst in einem Cameo-Auftritt. (rf)

»Alle Menschen sollten ihre Kindheit von Anfang bis Ende mit sich tragen«, meinte Astrid Lindgren. Ein Ort, der das ermöglicht, ist das Kino. Die Reihe Kinder Kino Klassiker umfasst Klassiker des euro­päischen Kinderfilmschaffens, aber auch echte Raritäten.

66 | Kinder Kino Klassiker SA 3.2., 16:00 | SO 4.2., 16:00 SA 10.2., 16:00 | SO 11.2., 16:00 ROTKÄPPCHEN

Walter Janssen, BRD 1954 BUCH Konrad Lustig | KAMERA Wolfgang Schwan | MIT Maren-Inken Bielenberg, Peter Lehmann, Michael Beutner, Rudolf Gerhofer, Götz Wolf, Ellen Frank 48 min | Farbe, OF, 35mm Rotkäppchen wohnt mit seiner Mutter in einem kleinen Haus am Waldrand. Eines Tages wird die Großmutter krank, und Rotkäppchen macht sich auf den Weg, um sie zu be- suchen. Unterwegs begegnet es dem Wolf, und obwohl es die Mutter davor gewarnt hat, vom Weg abzugehen, lässt sich Rotkäppchen von ihm überreden, auf der Wiese ein paar Blumen zu pflücken. Der Wolf aber ist tückisch und stellt dem Rotkäppchen eine Falle … »Großmutter, was hast du für große Ohren?« zählt zu den bekanntesten Sätzen aus dem Märchenuniversum der Gebrüder Grimm. Die Verfilmung von 1954 wurde – auch bezogen auf die Laufzeit – bewusst für Kleinkinder hergestellt. (rf)

SA 17.2., 16:00 | SO 18.2., 16:00 SA 24.2., 16:00 | SO 25.2., 16:00 EIN ELEFANT IM KRANKENHAUS

Karola Hattop, D 1991 BUCH Gabriele Herzog | KAMERA Günter Jaeuthe MIT Andrej Jautze, Anna Marr, Hermann Beyer, Andrea Solter, Werner Tietze) 90 min | Farbe, OF, 35mm Tilli hat in einem Preisausschreiben die Taufpatenschaft für einen kleinen Elefanten gewonnen. Nach einem Unfall landet sie jedoch im Krankenhaus und kann an der Elefantentaufe nicht teilnehmen, worüber Tilli sehr traurig ist. Ihr Bruder Robert hat daraufhin eine zündende Idee: Wenn Tilli nicht zum Elefanten kann, dann soll der Elefant zu Tilli kommen! Ob die Mission gelingt? Eine amüsante, skurrile Geschichte mit zahlreichen Überraschungen, denn die Kinder sprühen vor Motivation, um Roberts Plan verwirklichen zu können ... Der Film wurde mit dem Prädikat »wertvoll« aus­ gezeichnet. (rf)

»Alle Menschen sollten ihre Kindheit von Anfang bis Ende mit sich tragen«, meinte Astrid Lindgren. Eintritt pro Kind und Begleitperson je € 5,-, Ein Ort, der das ermöglicht, ist das Kino. Die Reihe Kinder Kino Klassiker umfasst Klassiker des euro­päischen Kinderfilmschaffens, aber auch echte Raritäten. mit kinderaktivcard pro Kind und Begleitperson je € 4,50.

Kinder Kino Klassiker | 67 JEWISH IMAGE| UNIVERSITÄT IN AMERICAN FILM FILM

MO 15.1, 19:00 HESTER STREET Joan Micklin Silver, US 1975 BUCH Joan Micklin Silver, nach dem Roman Yekl: A Tale of the New York Ghetto von Abraham Cahan KAMERA Kenneth Van Sickle | MIT Carol Kane, Doris Roberts, Steven Keats, Mel Howard 90 min | Farbe, OF, 35mm*

Fin de Siècle in Europa, Massenauswanderung in das andere »Promised Land«, nach Amerika. Eine junge, religiöse Frau kommt in den 1890er-Jahren nach New York, um nach langer Trennung wieder mit ihrem vorausgefahrenen Mann vereint zu sein. Doch was passiert, wenn dieser – nicht nur gekleidet in schickem New Yorker Outfit, sondern auch ausgestattet mit einer neuen Freundin – von der alten Tradition nichts mehr wissen will? HESTER STREET ist ein Glanzstück des jüdischen Films, Haupt­ darstellerin Carol Kane wurde 1975 als beste Schauspielerin für den Oscar® nominiert. Selten wurde die Lower Eastside so einfühlsam, emotional und dennoch fast doku- mentarisch gezeigt. (kd) Mit einer Einführung von Klaus Davidowicz, anschließend Publikumsgespräch.

Jewish Image in American Film findet im Rahmen der ReiheFilm | Universität statt, die sich gezielt an Studierende richtet. Eine Kooperation des Instituts für Judaistik der Universität Wien, des Instituts für Zeitgeschichte (Schwerpunkt Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte) und des Filmarchiv Austria.

* 35mm preservation print courtesy of the UCLA Film & Television Archive.

68 | Jewish Image In American Film MO 22.1., 19:00

THE CHOSEN DIE ERWÄHLTEN Jeremy Kagan, US 1982 BUCH Edwin Gordon, nach dem Roman The Chosen von Chaim Potok | KAMERA Arthur J. Ornitz | MIT Maximilian Schell, Rod Steiger, Robby Benson 108 min | Farbe, OF, 16mm Nach dem gleichnamigen Bestseller von Chaim Potok zeigt THE CHOSEN die leiden- schaftlichen Kämpfe zwischen Chassidim und Zionisten im New York der 1940er-Jahre. Trotz der langen Schatten der Schoah konzentriert sich der Film auf den Konflikt zwischen »Vätern und Söhnen«, brillant in Szene gesetzt von Maximilian Schell als weltlichem zionistischen Gelehrten und Rod Steiger als strengem Oberhaupt einer chassidischen Gruppe. THE CHOSEN ist ein Kernstück amerikanisch-jüdischer Iden- tität und der wichtigste unter den vielen US-Filmen der 1980er-Jahre, in denen jüdi- sche Lebenswelten oft nostalgisch abgebildet werden. (kd) Mit einer Einführung von Klaus Davidowicz, anschließend Publikumsgespräch.

MO 29.1., 19:00 A SERIOUS MAN

Joel Coen/Ethan Coen, US/GB/F 2009 BUCH Joel Coen, Ethan Coen | KAMERA Roger Deakins MIT Michael Stuhlbarg, Richard Kind, Fred Melamed, Sari Lennick, Aaron Wolff 109 min | Farbe, OmU, 35mm Eine moderne Hiob-Geschichte, hier in tiefschwarzen Humor getaucht. Am Anfang steht eine Fabel aus dem osteuropäischen Shtetl, deren Rätsel noch Generationen von KinogängerInnen beschäftigen wird. Danach spielt der Film in den USA der späten 1960er-Jahre und zeigt die altneuen Leiden eines jüdischen Physik-Profes- sors, für die Philip Roth offensichtlich Pate stand. Absurd und geistreich treten drei Rabbiner auf, unterschiedlich in der Religiosität, aber gleich in ihrer Hilflosigkeit. Stereotype werden munter gegen den Strich gebürstet und das Licht am Ende des Tunnels – bei den Coens natürlich der entgegenkommende Zug. (kd) Mit einer Einführung von Klaus Davidowicz, anschließend Publikumsgespräch.

Jewish Image In American Film | 69 FILM NOIR RELOADED| UNIVERSITÄT FILM

DI 16.1., 19:00 DANCE, GIRL, DANCE Dorothy Arzner, US 1940 BUCH Tess Slesinger, Frank Davis, nach der Story von Vicki Baum | KAMERA Russell Metty, Joseph H. August (uncr.) | CHOREOGRAFIE Ernst Matray | MIT Maureen O’ Hara, Louis Hayward, Lucille Ball, Virginia Field, Ralph Bellamy, Maria Ouspenskaya, Mary Carlisle 90 min | s/w, OF, 35mm Der Film erzählt die Geschichte von zwei jungen Frauen, die, obgleich sie beide als Tänzerinnen nach Ruhm und Karriere streben, unterschiedlicher nicht sein könnten. Während die selbstbewusste Bubbles im Burlesque ihre Sexualität nutzt, um von Männern zu bekommen was sie will, träumt die schüchterne Judy von ihrer Selbst- verwirklichung als Balletttänzerin, findet sich allerdings in der unwürdigen Position als Bubbles’ »Stooge« wieder. In typisch ironischer Weise spiel Arzner mit den Klischees weiblicher Rollenzuschreibungen, um sie daraufhin zu durchbrechen. So ist es vor allem Judy, die im Laufe des Filmes zu mehr Selbstermächtigung gelangt. In der schlagfertigen und direkten Rede, die Judy an ihr Publikum richtet, rechnet auch Arzner mit dem Macho-System Hollywoods ab. (sg) Mit psychoanalytischem Kommentar von Jeanne Wolf Bernstein und Einführungen von Sonja Gassner und Frank Stern, anschließend Publikumsgespräch.

Film Noir Reloaded findet im Rahmen der ReiheFilm | Universität statt, die sich gezielt an Studierende richtet. Eine Kooperation des Instituts für Zeitgeschichte (Schwerpunkt Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte), des Instituts für Judaistik der Universität Wien und des Filmarchiv Austria.

70 | Film Noir Reloaded DI 23.1., 19:00 HARD, FAST AND BEAUTIFUL Ida Lupino, US 1951 BUCH Martha Wilkerson, nach dem Roman American Girl von John R. Tunis | KAMERA Archie Stout | MIT Claire Trevor, Sally Forest, Carleton G. Young, Robert Clarke 78 min | s/w, OF, 16mm* Die junge Florence ist talentiert genug, um als Tennisspielerin große Karriere zu machen. Doch während ihr Vater und ihr Verlobter darin bloß Spiel und Vergnügung sehen, erkennt die Mutter im Sporttalent der Tochter ein Mittel des sozialen Aufstiegs. Lupino illustriert eine höchst spannungsgeladene Beziehungskonstellation zwischen Mutter, Vater und dem Verlobten. Unter dem Deckmantel scheinbarer Fürsorge und egoistischer Interessen lässt sie den stets präsenten Konflikt zwischen weiblichem Erfolgsstreben und männlichen Normvorstellungen sichtbar werden. (sg) Mit psychoanalytischem Kommentar von Jeanne Wolf Bernstein und Einführungen von Sonja Gassner und Frank Stern, anschließend Publikumsgespräch.

DI 30.1., 19:00 THE STRANGE WOMAN

Edgar Ulmer, US 1946 BUCH Edgar Ulmer, Herb Meadow, Hunt Stromberg, nach dem gleichnamigen Roman von Ben Ames Williams | KAMERA Lucien N. Andriot | MIT Hedy Lamarr, George Sanders, Louis Hayward, Hillary Brooke, Rhys Williams, Moroni Olsen 101 min | s/w, OF, digital Hedy Lamarr brilliert hier auf eine Art, die viele ihrer Frauenrollen durchbricht. Abgesehen von ihrer bewegenden, er- und verschreckenden Darstellung hat sie den Film auf allen Ebenen des Drehbuchs, Castings und der Produktion mitgestaltet. Ein junges Mädchen, das weiß, was es will – eine Frau, die durchsetzt, was sie will. Die Heldin rüttelt an der Geschlechterordnung nicht allein nur durch den Plot, sondern auch durch den Umstand, dass es sich um einen Independentfilm handelt, der sich den Studiobossen in jeder Hinsicht entzieht. Ein Lehrstück für 2018. (fs) Mit psychoanalytischem Kommentar von Jeanne Wolf Bernstein und Einführungen von Sonja Gassner und Frank Stern, anschließend Publikumsgespräch.

*16mm preservation print courtesy of the UCLA Film & Television Archive. Film Noir Reloaded | 71 SECOND LIFE

DI 16.1., 18:00 | MI 24.1., 20:00 JOHN CHRISTIE, DER FRAUENWÜRGER VON LONDON 10 RILLINGTON PLACE Richard Fleischer, GB 1970 BUCH Clive Exton | KAMERA Denys Coop | MIT Richard Attenborough, Judy Geeson, John Hurt, Pat Heywood, Isobel Black 111 min | Farbe, dF, 35mm John Christie lebt mit seiner Ehefrau Ethel im Londoner Stadtteil Notting Hill, Rillington Place Nr. 10. Er ist ein stiller, freundlicher, kriegsversehrter Bürger – und Serienkiller. Unter seinen Opfern befindet sich auch die Frau des Lkw-Fahrers Tim Evans. Dieser wird – aufgrund von zahlreichen Aussagen aus der Nachbarschaft – von der Polizei des Mordes verdächtigt und kommt vor Gericht. Die Chancen, dass er seine Unschuld beweisen kann, sind gering … Nach einer wahren Begebenheit, die sich in den 1940er-Jahren in London zugetragen hat, inszenierte Regisseur Fleischer mit Richard Attenborough eine subtile Charakterstudie über einen Triebtäter, zugleich aber auch ein packendes Plädoyer gegen die Todesstrafe. Ein anklagender Film, der trotz des drastischen Themas mit leisen Tönen arbeitet. (rf)

In der Reihe Second Life präsentiert Raimund Fritz Fundstücke aus dem Filmdepot Laxenburg und bringt selten zu sehende Filme und Klassiker wieder auf die Leinwand. Seine kinoarchäologischen Expeditionen laden monatlich zu einer etwas anderen Reise durch die internationale Filmgeschichte ein.

72 | Second Life MI 31.1., 20:00 | DI 6.2., 18:00

BABETTES FEST BABETTES GÆSTEBUD

Gabriel Axel, DK 1987 BUCH Gabriel Axel, nach dem Roman Babettes gæstebud von Karen Blixen | KAMERA Henning Kristiansen | MIT Stéphane Audran, Gudmar Wivesson, Jean-Philippe Lafont, Jarl Julle, Bibi Andersson, Brigitte Federspiel, Ghita Nørby 94 min | Farbe, dF, 35mm Jütland 1871. Die französische Köchin Babette ist auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg und wird von den frommen Schwestern Martina und Philippa als Küchenhilfe aufge- nommen. Als sie eines Tages in der Lotterie gewinnt und in ihre Heimat zurückkehren könnte, beschließt sie, ein unvergessliches Festmahl zu kochen ... BABETTES FEST wurde Ende der 1980er-Jahre in den europäischen Kinos gefeiert. Ein sinnliches Fest für das Auge, gleichzeitig ein besinnliches, leises Meisterwerk, das das Arthouse- Publikum begeisterte, erhielt der Film zahlreiche Auszeichnungen, darunter einen Oscar® für den besten fremdsprachigen Film. (rf)

DI 13.2., 20:15 | DI 20.2., 18:00 DIE RUSSEN KOMMEN! DIE RUSSEN KOMMEN! THE RUSSIANS ARE COMING, THE RUSSIANS ARE COMING Norman Jewison, US 1965 BUCH William Rose, nach dem Roman The Off-Islanders von Nathaniel Benchley | KAMERA Joseph Biroc | MIT Alan Arkin, Carl Reiner, Eva Marie Saint, Brian Keith, Theodore Bikel, John Philip Law, Tessie O’Shea, Jonathan Winters 125 min | Farbe, dF, 35mm Ein russisches U-Boot fährt auf eine Sandbank vor der nordamerikanischen Küste auf. Während die Besatzung versucht, sich und das Boot aus der peinlichen Affäre zu ziehen, glaubt die Bevölkerung an eine Invasion. Der Beginn einer fatalen Rüstungs- spirale gegenseitiger Missverständnisse … Kurz nach der Kubakrise inszenierte Norman Jewison die beißende Satire auf den Kalten Krieg, in der er nahezu alle Klischees zu diesem Thema gnadenlos auflaufen lässt. Alan Arkin als russischer Kommandant wurde bei den Golden Globes als bester Darsteller ausgezeichnet, der Film selbst zur besten Komödie des Jahres gekürt. (rf)

Second Life | 73 WILD FRIDAY NIGHT

FR 2.2., 20:30

DAS SYNDIKAT DES GRAUENS LUCA IL CONTRABBANDIERE , I 1981 BUCH Lucio Fulci, Ettore Sanzò, Gianni De Chiara, Giorgio Mariuzzo | KAMERA Sergio Salvati | MUSIK Fabio Frizzi MIT Fabio Testi, Ivana Monti, Guido Alberti, Marcel Bozzuffi, Venantino Venantini, Ajita Wilson 96 min | Farbe, dF, 35mm DREI SCHWEDINNEN IN OBERBAYERN Siggi Götz, BRD 1977 BUCH Florian Burg (aka Erich Tomek), Sigi Rothemund | KAMERA Franz X. Lederle | MUSIK Gerhard Heinz MIT Gianni Garko, Beate Hasenau, Alexander Grill, Jacques Herlin, Herbert Fux, Rosl Mayer, Willy Harlander 93 min | Farbe, OF, 35mm Europa wächst zusammen. DAS SYNDIKAT DES GRAUENS präsentiert Neapel als Hexenkessel voller Kleinganoven und Mafiosi, der ordentlich aufgemischt wird, als der »Mann aus Marseille« auftaucht ... Der Name Lucio Fulci bringt die Augen der Freunde deftiger Genrekost und gewaltiger Exzesse zum Leuchten (Kennern genügt hier das Stichwort Bunsenbrenner). Dagegen wirkt Tarantino »wie ein verkrampft cooler Waisenknabe«­ (Dominik Graf). Anschließend: Nach der Retrospektive im September ein weiterer Trip durch Lisa-Land. DREI SCHWEDINNEN IN OBERBAYERN ist Zertrüm- merung und Apotheose der Lederhosen-Sexklamotte und Meisterwerk des teuto- psychotronischen Kinos. Drei dralle Blondinen aus dem hohen Norden holen für den in Finanznöte geratenen Hotelier Otto die Kastanien aus dem Feuer: »Hey Svey!« (fw)

Die neue Reihe Wild Friday Night ist ein monatlicher Streifzug durch die abseitigen, verschmähten, provozierenden, vergessenen, dunklen, anzüglichen, auszüglichen, radioaktiven, stählernen und wilden Seiten des Kinos. Presented in glorious 35mm aus dem Filmarchiv Austria.

74 | Wild Friday Night LIVING COLLECTION

MO 5.2., 19:00 IN PERSON: LUKAS MARXT

Die junge Karriere von Lukas Marxt (*1983) ist beachtlich: sowohl aufgrund der Anerkennung, die ihm im Film- und Ausstellungskontext entgegengebracht wird, als auch wegen seines künstlerischen Outputs und der zielstrebigen Neugierde, mit der er an seine Projekte herangeht. Marxt sucht nach unwirtlichen, entlegenen Land- schaften und nach extremen Wetterverhältnissen, um die mediale Wirkung von Natur­ ereignissen zu erkunden. Seine Interventionen an diesen Orten hinterlassen ihre Spuren alleine für die filmische Aufzeichnung, sind flüchtig wie Nebel, Wind und Regen. (bbu) Mit einer Einführung von Brigitta Burger-Utzer, in Anwesenheit von Lukas Marxt.

NELLA FANTASIA BLACK RAIN WHITE FISHING IS NOT DONE Lukas Marxt, A/D 2012 SCARS ON TUESDAYS 55 min | Farbe, ohne Dialog, DCP Lukas Marxt, A/D 2014 Lukas Marxt/Marcel Odenbach, 9 min | Farbe, ohne Dialog, DCP A/D 2017 REIGN OF SILENCE 16 min | Farbe, ohne Dialog, DCP Lukas Marxt, A/D 2013 CAPTIVE HORIZON 7 min | Farbe, OF, DCP Lukas Marxt, A/D 2015 14 min | Farbe, ohne Dialog, DCP Gesamtlänge: 101 min

In Kooperation mit dem Filmarchiv Austria kuratiert sixpackfilm die ReiheLiving Collection und stellt jeden ersten Montag im Monat abseits jeder Kategorisierung eine lebendige Montage des österreichischen künstlerischen Films in den Kontext eines jeweiligen Programmschwerpunkts.

Living Collection | 75

UNI-CLUB DER NEUE CLUB FÜR STUDIERENDE

Studierende aufgepasst! Wer die Fernsehcouch gegen Kinosessel und den Bildschirm gegen die Leinwand tauschen möchte, der ist im METRO Kinokulturhaus genau richtig. Mit unserem neuen Club für junge CineastInnen bis 35 sind euch besondere Kino-Erlebnisse garantiert. Aber Achtung, METRO fährt garantiert ein!

DEINE CLUB-VORTEILE IM ÜBERBLICK: JAHRES- MITGLIEDSCHAFT Kinoticket: 5,- statt 8,50 Kino 10er-Block: 45,- statt 65,- 12,50 Ausstellungsticket: 5,- statt 7,50 Einladungen und gratis Eintritt zu Eröffnungs- und Sonderveranstaltungen Ermäßigter Eintritt beim Sommerkino Kino wie noch nie Gratiszusendung des monatlichen Programmheftes 10 % Rabatt auf Buch-Publikationen des Filmarchiv-Austria-Verlags 30 % Rabatt auf DVDs des Filmarchiv-Austria-Verlags (nur beim Kauf direkt im METRO Kinokulturhaus Shop) Ermäßigungen bei Filmarchiv-Austria-Kooperationspartnern (siehe Impressum, Ermäßigungspartner)

ANMELDUNG Die Anmeldung zum Club kann persönlich im METRO Kinokulturhaus (Johannesgasse 4, 1010 Wien) erfolgen oder per E-Mail unter [email protected]. Alle Informationen auf filmarchiv.at/club.

WILLKOMMENSGESCHENK Bei einer Anmeldung zum Uni-Club direkt im METRO Kinokulturhaus bekommst du ein Buch der Publikationsreihe »Film Geschichte Österreich« als Willkommens- geschenk!

Die Aktion gilt, solange der Vorrat reicht.

76 | Club Filmarchiv Austria

JÜDISCHER FILMCLUB WIEN

MI 7.2., 19:00 DIE UNSICHTBAREN – WIR WOLLEN LEBEN Claus Räfle, D 2017 BUCH Claus Räfle, Alejandra López | KAMERA Jörg Widmer | MIT Alice Dwyer, Max Mauff, Ruby O. Fee, Ariana Altaras, Aaron Altaras, Naomi Krauss, Robert Hunger-Bühler 110 min | Farbe, OF, DCP Als die Nazis 1943 Berlin für »judenrein« erklärten, gingen über 7.000 jüdische Frauen, Männer und Kinder in den Untergrund, wurden zu sogenannten U-Booten, um den Häschern der Gestapo zu entkommen. Etwa 1.700 überlebten. Der Film erzählt die autobiografischen Geschichten der jungen Hanny, von Cioma, Eugen und Ruth. Nach Kurt Maetzigs EHE IM SCHATTEN (1947) ist DIE UNSICHTBAREN der erste Spielfilm, der diese Überlebensgeschichten erzählt – ein weitgehend unbekanntes Kapitel des jüdischen Widerstands. (fs)

Mit einer Einführung von Frank Stern und Klaus Davidowicz, anschließend Publikumsgespräch.

Der Jüdische Filmclub Wien bietet einen lebendigen, inspirierenden Ort der interkulturellen Begegnung. Das Programm bestimmen Themen jüdischer Lebenswelten, wie sie in Filmen, die sonst in den heimischen Kinos nicht zu sehen sind, ihren spezifischen Ausdruck finden.

Jüdischer Filmclub Wien | 77

CLUB MITGLIEDSCHAFT 2018

Genießen Sie das cineastische Angebot des Filmarchiv Austria und profitieren Sie von den Vorteilen im METRO Kinokulturhaus. Werden Sie Clubmitglied im Filmarchiv Austria! Verlängern Sie Ihre Clubmitgliedschaft!

WILLKOMMENS- DIE CLUB-VORTEILE IM ÜBERBLICK GESCHENK FÜR Kinoticket: 6,- statt 8,50 CLUBMITGLIEDER Kino 10er-Block: 50,- statt 65,- Ausstellungsticket: 5,- statt 7,50 Einladungen und gratis Eintritt zu Eröffnungs- und Sonderveranstaltungen Ermäßigter Eintritt beim Sommerkino Kino wie noch nie Gratiszusendung des monatlichen Programmheftes 10 % Rabatt auf alle Produkte des Filmarchiv-Austria-Verlags Ermäßigungen bei Filmarchiv-Austria-Kooperationspartnern (siehe Impressum, Ermäßigungspartner)

ANMELDUNG Die Anmeldung zum Club kann persönlich im METRO Kinokulturhaus (Johannesgasse 4, 1010 Wien) erfolgen oder per E-Mail unter [email protected]. Kosten 1-Jahres-Mitgliedschaft (bis 31.12.2018): 25,- Kosten 2-Jahres-Mitgliedschaft (bis 31.12.2019): 40,-

Alle Informationen auf filmarchiv.at/club. WILLKOMMENSGESCHENK Bei einer Neuanmeldung zum Filmarchiv-Austria-Club direkt im METRO Kinokulturhaus erhalten Sie ein Buch der Publikationsreihe »Film Geschichte Österreich« als Willkommensgeschenk!

Die Aktion gilt, solange der Vorrat reicht.

78 | Club Filmarchiv Austria

FÖRDERER & SPONSOREN

MEDIENPARTNER

VERANSTALTUNGSPARTNER

ERMÄSSIGUNGSPARTNER

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Filmarchiv Austria, Obere Augartenstraße 1, 1020 Wien REDAKTION Larissa Bainschab, Silvia Breuss, Ernst Kieninger, Tomáš Mikeska, Florian Widegger BILDREDAKTION Aldijana Becˇirovic´ BILDBEARBEITUNG Martin Benner TEXTE Silvia Breuss, Brigitta Burger-Utzer, Klaus Davidowicz, Duško Dimitrovski, Raimund Fritz, Sonja Gassner, Kristina Höch, Anna Högner, Ernst Kieninger, Barbara Staudinger, Frank Stern, Florian Widegger KURATORINNEN ANALOG_DIGITAL. MEDIA (EX)CHANGES Anna Högner, Eva Fischer KURATOR FILMOGRAMME Thomas Glänzel KURATOREN CONRAD VEIDT und EDGAR REITZ Florian Widegger, Ernst Kieninger KURATOR DANIS TANOVIC´ Duško Dimitrovski KURATOR FILM NOIR RELOADED Frank Stern KURATOR JEWISH IMAGE IN AMERICAN FILM Klaus Davidowicz KURATOREN JÜDISCHER FILMCLUB WIEN Frank Stern, Klaus Davidowicz KURATOR KINDER KINO KLASSIKER und SECOND LIFE Raimund Fritz KURATORIN LIVING COLLECTION Brigitta Burger-Utzer KOPIENBESCHAFFUNG Raimund Fritz, Florian Widegger LEKTORAT Silvia Breuss, Raimund Fritz, Doris Kieninger, Peter Spiegel COVER GESCHICHTEN VOM KÜBELKIND (BRD 1971) GRAFIK Peter Chalupnik, Martin Benner; Perndl+Co DRUCK alwa & deil Druckerei GmbH, Wien ADRESSE METRO, Programmzeitschrift des Filmarchiv Austria, Obere Augartenstraße 1, 1020 Wien, T +43 1 2161300, [email protected], www.filmarchiv.at DANK ASAP, Paris (Cedomir Kolar) | Botschaft von Bosinen und Herzegowina, Wien (Tomislav Leko) British Film Institute, London (Hannah Prouse) | Bundesarchiv Filmarchiv, Berlin (Stephanie Müller) | Cineteca de Bologna (Carmen Accaputo) | Constantin-Film, Wien (Eva Schiff) | Deutsche Botschaft, Wien (Ursula Elbers) | Deutsche Kinemathek, Berlin (Diana Kluge) | Deutsches Filminstitut, Wiesbaden (Mathias Bollinger) Einhorn-Film, Bludenz (Michael Wieser) | ERF Edgar Reitz Filmproduktions GmbH, München (Edgar Reitz, Anna Eigl, Christian Reitz) | Fiction Factory, München (Robert Fischer) | Filmhaus Nürnberg (Christine Schleindl) | Filmmuseum München (Stefan Drößler, Stephanie Hausmann) | Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden (Michaela Seim) | Indie Sales, Paris (Martin Gondre) | KGP Kranzelbinder Gabriele Production (Kim Schmid) | Kinemathek (Thomas Pfeiffer) Jupiter-Film, Neulengbach (Hans-Peter Blechinger) | Michelle Koch, Wien | Thomas Koebner, Berlin | Library of Congress, Culpeper (Lynanne Schweighofer) | The Match Factory, Köln (Sergi Steegmann) | National Center for Jewish Films, Waltham (Lisa Rivo) | Österreichisches Filmmuseum, Wien (Michael Loebenstein, Claudia Siefen) | Pallas Film, Halle (Martin Hampel) | Park Circus, Glasgow (Jack Bell) | Pro.Ba (Adis Ðjapo, Amra Bakšic´-Cˇamo) | UCLA Film & Televsion Archive, (Todd Wiener, Steven Hill). Wir weisen darauf hin, dass allgemeine Bezeichnungen, sofern nicht geschlechterneutral formuliert, alle Gender inkludieren.

Impressum | 79 15:30–19:3014:00 – 19:30 20:00–22:0020:00 – 22:00 FR,DO 19:3019:00 H ICHH BARRIEREFREITAGUND DIE KAISERIN (S. 10) (S. 40) 21:00 H BARRIEREFREITAG (S. 40) 1.4.11.1. FR 18:00 P ESCAPE (S. 32) 20:00 P DER GANG IN DIE NACHT (S. 16) SA,12.1. 19:3016:00 H AUS P DIE EINEM KLEINE JAHR DER HEXE NICHTEREIGNISSE (S. 44) (S. 64) 21:00 H CˇUVAR PLAŽE U ZIMSKOM PERIODU 2.4.SA 16:0018:30 P EMIL H POSEBAN UND DIE DETEKTIVE TRETMAN (S. (S. 66) 4) 20:00 P AUS (S. EINEM 5) JAHR DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) 13.1. 18:00 P AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) SO, 19:0016:00 H DASP DIE INDISCHE KLEINE GRABMAL HEXE (S. 17)44) 20:30 H VARLJIVO LETO ’68 (S. 7) ˇ 3.4.SO 16:0018:00 P EMILH ANDJEO UND DIE DETEKTIVECUVAR (S. (S.6) 66) 20:00 P AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) MO,14.1. 17:0018:00 H DERH SAN KONGRESS ZIMSKE TANZT NO C(S.’I (S.24) 8) 20:3020:30 H CASABLANCAH BURE BARUTA (S. 34) (S. 9) 4.4. 18:0019:00 P AUS P LIVING EINEM JAHR COLLECTION DER NICHTEREIGNISSE (S. 43) (S. 64) 19:00 H DAS CABINET DES DR. CALIGARI (S. 13) DI,MO 18:3018:00 P DIDAH VREME IBSENS CˇGESCHICHTEUDA (S. 10) (S. 11) 20:0020:30 P AUS H PAS EINEM KOJI JAHR JE DER VOLEO NICHTEREIGNISSE VOZOVE (S. (S. 11) 64) 5.4.15.1. 19:0019:00 H FILM P DIE | UNIVERSITÄT GEBROCHENE – JEWISH LANZE IMAGE (S. 46)IN AMERICAN FILM: HESTER STREET (S. 68) MI,DI 18:0018:00 P JOHN H OPTIMISTI CHRISTIE, DER(S. 11) FRAUENWÜRGER VON 20:1520:30 P AUS H MEDENI EINEM JAHR MESEC DER NICHTEREIGNISSE (S. 12) (S. 64) 6.4.16.1. LONDON (S. 72) 19:00 H FILM | UNIVERSITÄT – FILM NOIR RELOADED: DO, 19:30 DANCE,H THEATER: GIRL, DANCE MEISTERKLASSE (S. 70) 20:00 P ZEMALJSKI DANI TEKU (S. 13) 7.4.MI GESCHLOSSENE VERANSTALTUNG FR,17.1. 19:00 P THE STORY OF TEMPLE DRAKE (S. 49) 8.4.DO 18:0019:30 P THEH THEATER: MEN IN HER MEISTERKLASSE LIFE (S. 33) 20:00 P AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) 18.1. 18:30 H HEIMAT: FERNWEH (S. 38) 21:15 H HEIMAT: DIE MITTE DER WELT (S. 38) SA,FR 13:0016:00 CINEMAP DIE NEXTKLEINE BREAKFAST HEXE (S. CLUB 44) (S. 5) 20:00 P AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) 9.4.19.1. 18:0018:00 P ICHP TANGOUND DIE KAISERINARGENTINO (S. 10) (S. 13) 21:00 H HEIMAT: AUF UND DAVON UND ZURÜCK | 18:3019:30 H HEIMAT: H THEATER: WEIHNACHT MEISTERKLASSE WIE NOCH NIE | REICHS- HEIMATFRONT (S. 38) HÖHENSTRASSE (S. 38) SO,SA 16:0016:00 H VORTRAGP DIE KLEINE VON THOMAS HEXE KOEBNER (S. 44) (S. 38) 20:1520:00 P ESCAPEH NITROFIEBER (S. 32) (S. 52) 10.4.20.1. 16:3018:00 P EMILH VARLJIVO UND DIE DETEKTIVE LETO (S. (S.7) 66) 20:45 H HEIMAT: HERMÄNNCHEN (S. 38) MO, 17:4518:00 H HEIMAT: H HOW DIE HARRY LIEBE DERBECAME SOLDATEN A TREE | (S. 14) 20:00 H SOMEONE ELSE’S AMERICA (S. 14) DER AMERIKANER (S. 38) 11.4. 18:30 P AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) 21:00 P THE STORY OF TEMPLE DRAKE (S. 49) DI,SO 16:0018:00 P EMILH KAD UND SVANE DIE DETEKTIVE DAN (S. (S. 15) 66) 20:0021:00 H THOMAS P DIE GEBROCHENEKOEBNER UND EDGAR LANZE REITZ (S. 46) 12.4.21.1. 17:0020:00 H HEIMAT: H PLAYTIME DIE STOLZEN (S. 55) JAHRE | DAS FEST DER IM GESPRÄCH LEBENDEN UND DER TOTEN (S. 38) MI, 17:3018:00 P AUS H PETER EINEM JAHR(S. 18) DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) 20:15 H KATHARINA, DIE LETZTE (S. 19) 13.4. 19:3018:45 P ALLP PLAYTIMETHROUGH THE (S. NIGHT55) (S. 35) 21:00 P SUTON (S. 15) MO 18:30 P AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) 20:30 P DARK JOURNEY (S. 29) DO,22.1. 19:0018:00 H FILM P FRÄULEIN | UNIVERSITÄT LILLI – JEWISH (S. 20) IMAGE IN 20:00 P PAS KOJI JE VOLEO VOZOVE (S. 11) 14.4. 19:30 AMERICANH THEATER: FILM: MEISTERKLASSE THE CHOSEN (S. 69) FR,DI 18:0019:00 P DERH DIE KONGRESS MENSCHHEIT TANZT (S. WILL 24) BETROGEN 20:0021:00 P AUS P UNDER EINEM JAHR THE DER RADAR NICHTEREIGNISSE (S. 59) (S. 64) 23.1. 19:00 H FILM | UNIVERSITÄT – FILM NOIR RELOADED: 15.4. HARD,SEIN FAST (S. AND 58) BEAUTIFUL (S. 71) MI 18:0019:00 P DEN P FLAMINGO LEBENSLAUF ROAD ZUM KUNSTWERK (S. 50) 20:00 P JOHN CHRISTIE, DER FRAUENWÜRGER VON SA,24.1. 16:00 MACHENP KARLSSON (S. 50) AUF DEM DACH (S. 45) 20:00 LONDONP BURE (S. BARUTA72) (S. 9) 19:00 H CASABLANCA (S. 34) 21:00 H ORLAC’S HÄNDE (S. 19) 16.4. 18:00 P CSIBI, DER FRATZ (S. 21) 21:00 H UNDER THE RADAR (S. 59) DO 18:00 P AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) 20:00 P DER GEIGER VON FLORENZ (S. 20) 25.1. 18:3019:00 H DIE H UNDERZWEITE HEIMAT: THE RADAR DIE ZEIT (S. DER 59) ERSTEN 21:00 H DIE ZWEITE HEIMAT: ZWEI FREMDE AUGEN SO, 16:00 LIEDERP KARLSSON (S. 48) AUF DEM DACH (S. 45) 20:00 (S.H 48)THE BUCCANEER (S. 22) 17.4.FR 17:0016:30 H DIE H GRUSSZWEITE HEIMAT:UND KUSS EIFERSUCHT – VERONIKA UND STOLZ (S. 21) 20:0021:00 P DASP POSEBAN CABINET DES TRETMAN DR. CALIGARI (S. (S.4) 13) 26.1. 18:15 (S.H 48)FRÜHJAHRSPARADE (S. 22) 21:15 H DIE ZWEITE HEIMAT: DAS SPIEL MIT DER 18:00 P AUS ˇEINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) FREIHEIT (S. 48) 19:1519:00 H DIE P CZWEITEUVAR HEIMAT:PLAŽE UANSGARS ZIMSKOM TOD PERIODU (S. 48) (S. 5)

SPIELPLAN JÄNNER – KINOSTART AUS EINEM JAHR DER FEBRUARSPIELPLAN 2018 APRIL 2016 NICHTEREIGNISSE 12.1.–31.1.2018 15:30–19:30 20:00–22:00 15:30–19:30 20:00–22:00 SA 14:00 H DIE ZWEITE HEIMAT: KENNEDYS KINDER (S. 48) 20:00 P DER REIGEN (S. 14) SO 16:00 P ROTKÄPPCHEN (S. 67) 20:30 H L’ENFER (S. 58) 27.1. 16:00 H DIE ZWEITE HEIMAT: WEIHNACHTSWÖLFE 21:15 H DIE ZWEITE HEIMAT: DIE EWIGE TOCHTER (S. 48) 11.2. 17:30 P CARDILLAC (S. 41) (S. 48) 18:00 H CIRKUS COLUMBIA (S. 60) 16:00 P EMIL UND DIE DETEKTIVE (S. 66) 19:30 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 18:00 P AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) MO 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P DAS GOLDENE DING (S. 43) 19:00 H DIE ZWEITE HEIMAT: DIE HOCHZEIT (S. 48) 12.2. 19:00 H TRIAGE (S. 59) 21:00 H 11‘09‘‘01 – SEPTEMBER 11 (S. 57) SO 13:00 H DIE ZWEITE HEIMAT: DAS ENDE DER ZUKUNFT 20:00 P DER GANG IN DIE NACHT (S. 16) DI 18:00 P DIE REISE NACH WIEN (S. 45) 20:15 P DIE RUSSEN KOMMEN! DIE RUSSEN 28.1. (S. 48) 20:45 H DIE ZWEITE HEIMAT: KUNST ODER LEBEN 13.2. 19:00 H ORLAC’S HÄNDE (S. 19) KOMMEN! (S. 73) 15:30 H DIE ZWEITE HEIMAT: ZEIT DES SCHWEIGENS (S. 48) 21:00 H CENTAUR (S. 63) (S. 48) MI 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P STUNDE NULL (S. 46) IMMER 16:00 P EMIL UND DIE DETEKTIVE (S. 66) 14.2. 19:00 H CONTRABAND (S. 31) 21:00 H CARLOS UND ELISABETH (S. 18) 18:00 P AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) DO 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P DER SCHNEIDER VON ULM (S. 46) 18:30 H DIE ZWEITE HEIMAT: DIE ZEIT DER VIELEN 15.2. 19:00 H DIE BRÜDER SCHELLENBERG (S. 20) 21:00 H JEW SÜSS (S. 26) WORTE (S. 48) FR 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P EPIZODA U ŽIVOTU BERACˇA ŽELJEZA MO 18:30 P AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) 20:30 P DIE LETZTE KOMPAGNIE (S. 23) 16.2. 18:30 H HEIMAT 3: DAS GLÜCKLICHSTE VOLK DER (S. 61) 29.1. 19:00 H FILM | UNIVERSITÄT – JEWISH IMAGE IN WELT (S. 51) 21:00 H HEIMAT 3: DIE WELTMEISTER (S. 51) AMERICAN FILM: A SERIOUS MAN (S. 69) SA 16:00 P EIN ELEFANT IM KRANKENHAUS (S. 67) 20:00 P L’ENFER (S. 58) DI 18:00 P AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) 20:00 P DER MANN, DER DEN MORD BEGING (S. 25) 17.2. 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 21:00 H HEIMAT 3: ALLEN GEHT’S GUT (S. 51) 30.1. 19:00 H FILM | UNIVERSITÄT – FILM NOIR RELOADED: 18:30 H HEIMAT 3: DIE RUSSEN KOMMEN (S. 51) THE STRANGE WOMAN (S. 71) WIDER SO 16:00 P EIN ELEFANT IM KRANKENHAUS (S. 67) 20:00 P NO MAN’S LAND (S. 56) MI 18:00 P AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE (S. 64) 20:00 P BABETTES FEST (S. 73) 18.2. 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 21:00 H HEIMAT 3: ABSCHIED VON SCHABBACH 31.1. 19:00 H ANDERS ALS DIE ANDERN (S. 12) 20:30 H DER STUDENT VON PRAG (S. 21) 18:30 H HEIMAT 3: DIE ERBEN (S. 51) (S. 51) DO 18:00 P DIE ANDERE SEITE (S. 23) 20:15 P DIE LIEBSCHAFTEN DES HEKTOR DALMORE MO 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P CENTAUR (S. 63) 1.2. 19:30 H VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) (S. 15) 19.2. 19:00 H NAZI AGENT (S. 33) 21:00 H THE MAN WHO LAUGHS (S. 22) DI 18:00 P DIE RUSSEN KOMMEN! DIE RUSSEN 20:30 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) FR 18:00 P OPIUM (S. 11) 20:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20.2. KOMMEN! (S. 73) 21:00 H GESCHICHTEN AUS DEN HUNSRÜCK- 2.2. 18:30 H KURZFILME 1960–1979 (S. 40) 20:30 H WILD FRIDAY NIGHT: DAS SYNDIKAT DES 18:45 H ABOVE SUSPICION (S. 35) DÖRFERN (S. 47) GRAUENS | DREI SCHWEDINNEN IN OBER- MI 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P TRIAGE (S. 59) BAYERN (S. 74) MITTEL- 21.2. 19:00 H LUCREZIA BORGIA (S. 18) 21:00 H CONTRABAND (S. 31) SA 16:00 P ROTKÄPPCHEN (S. 67) 20:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) DO 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P SMRT U SARAJEVU (S. 62) 3.2. 17:30 P THE THIEF OF BAGDAD (S. 31) 21:00 H CARDILLAC (S. 41) 22.2. 18:45 H THE SPY IN BLACK (S. 30) 20:30 H HEIMAT-FRAGMENTE – DIE FRAUEN 19:00 H MAHLZEITEN (S. 41) (S. 52) SO 16:00 P ROTKÄPPCHEN (S. 67) 20:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) FR 18:00 P THE PASSING OF THE THIRD FLOOR BACK (S. 27) 20:00 P 11‘09‘‘01 – SEPTEMBER 11 (S. 57) 4.2. 18:00 P DER SCHWARZE HUSAR (S. 25) 21:00 H JEW SÜSS (S. 26) 23.2. 19:00 H KINO ZWEI (S. 44) 21:00 H DIE NACHT DER REGISSEURE (S. 50) 18:30 H DAS GOLDENE DING (S. 43) SA 16:00 P EIN ELEFANT IM KRANKENHAUS (S. 67) 20:30 P CIRKUS COLUMBIA (S. 60) MO 18:30 H DIE REISE NACH WIEN (S. 45) 20:30 H DARK JOURNEY (S. 29) 24.2. 18:00 P THE WANDERING JEW (S. 27) 5.2. 19:00 P LIVING COLLECTION: IN PERSON: LUKAS MARXT 21:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 18:30 H EIN ABEND FÜR DAS KÜBELKIND (S. 42) (S. 75) MÄSSIG! SO 16:00 P EIN ELEFANT IM KRANKENHAUS (S. 67) 20:00 P NAZI AGENT (S. 33) DI 18:00 P BABETTES FEST (S. 73) 20:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 25.2. 17:45 P THE THIEF OF BAGDAD (S. 31) 6.2. 18:30 H STUNDE NULL (S. 46) 20:45 H UNHEIMLICHE GESCHICHTEN (S. 14) Dort hin gehen, 18:30 H DIE ANDERE HEIMAT (S. 53) MI 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P THE PASSING OF THE THIRD FLOOR BACK MO 18:00 P GESCHICHTEN AUS DEN HUNSRÜCKDÖRFERN 20:30 P HEIMAT-FRAGMENTE – 7.2. 19:00 H JÜDISCHER FILMCLUB WIEN: DIE UNSICHT- (S. 27) 26.2. (S. 47) DIE FRAUEN (S. 52) BAREN (S. 77) 19:00 H UNDER THE RED ROBE (S. 29) 21:00 H ROME EXPRESS (S. 26) wo’s weh tut. DO 18:00 P CHRISTIAN WAHNSCHAFFE TEIL 1 – 21:00 H THE WANDERING JEW (S. 27) DI 19:00 H RASPUTIN, DER DÄMON DER FRAUEN (S. 26) 21:00 H THE SPY IN BLACK (S. 30) 8.2. WELTBRAND (S. 15) 27.2. 18:30 H DER SCHNEIDER VON ULM (S. 46) 19:30 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) MI 19:00 H DER SCHWARZE HUSAR (S. 25) 21:00 H ABOVE SUSPICION (S. 35) Und darüber schreiben. 28.2. FR 18:00 P KURZFILME 1960–1979 (S. 40) 20:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 9.2. 19:30 H NO MAN’S LAND (S. 56) H: Historischer Saal P: Pleskow Saal ´ SA 16:00 P ROTKÄPPCHEN (S. 67) 20:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) Jede Woche. 10.2. 18:00 P MAHLZEITEN (S. 41) 21:00 H SMRT U SARAJEVU (S. 62) 18:30 H EPIZODA U ŽIVOTU BERACˇA ŽELJEZA (S. 61)

KINOSTART VIENNE AVANT LA NUIT RETROSPEKTIVE CONRAD VEIDT RETROSPEKTIVE EDGAR REITZ RETROSPEKTIVE DANIS TANOVIC´ 1.2.–22.2.2018 11.1.–28.2.2018 18.1.–26.2.2018 9.2.–24.2.2018

mittelmaessig_110x155+3.indd 1 06.12.2017 10:47:33 Uhr 15:30–19:30 20:00–22:00 SO 16:00 P ROTKÄPPCHEN (S. 67) 20:30 H L’ENFER (S. 58) 11.2. 17:30 P CARDILLAC (S. 41) 18:00 H CIRKUS COLUMBIA (S. 60) 19:30 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) MO 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P DAS GOLDENE DING (S. 43) 12.2. 19:00 H TRIAGE (S. 59) 21:00 H 11‘09‘‘01 – SEPTEMBER 11 (S. 57) DI 18:00 P DIE REISE NACH WIEN (S. 45) 20:15 P DIE RUSSEN KOMMEN! DIE RUSSEN 13.2. 19:00 H ORLAC’S HÄNDE (S. 19) KOMMEN! (S. 73) 21:00 H CENTAUR (S. 63) MI 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P STUNDE NULL (S. 46) 14.2. 19:00 H CONTRABAND (S. 31) 21:00 H CARLOS UND ELISABETH (S. 18) DO 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P DER SCHNEIDER VON ULM (S. 46) 15.2. 19:00 H DIE BRÜDER SCHELLENBERG (S. 20) 21:00 H JEW SÜSS (S. 26) FR 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P EPIZODA U ŽIVOTU BERACˇA ŽELJEZA 16.2. 18:30 H HEIMAT 3: DAS GLÜCKLICHSTE VOLK DER (S. 61) WELT (S. 51) 21:00 H HEIMAT 3: DIE WELTMEISTER (S. 51) SA 16:00 P EIN ELEFANT IM KRANKENHAUS (S. 67) 20:00 P L’ENFER (S. 58) 17.2. 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 21:00 H HEIMAT 3: ALLEN GEHT’S GUT (S. 51) 18:30 H HEIMAT 3: DIE RUSSEN KOMMEN (S. 51) SO 16:00 P EIN ELEFANT IM KRANKENHAUS (S. 67) 20:00 P NO MAN’S LAND (S. 56) 18.2. 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 21:00 H HEIMAT 3: ABSCHIED VON SCHABBACH 18:30 H HEIMAT 3: DIE ERBEN (S. 51) (S. 51) MO 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P CENTAUR (S. 63) 19.2. 19:00 H NAZI AGENT (S. 33) 21:00 H THE MAN WHO LAUGHS (S. 22) DI 18:00 P DIE RUSSEN KOMMEN! DIE RUSSEN 20:30 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20.2. KOMMEN! (S. 73) 21:00 H GESCHICHTEN AUS DEN HUNSRÜCK- 18:45 H ABOVE SUSPICION (S. 35) DÖRFERN (S. 47) MI 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P TRIAGE (S. 59) 21.2. 19:00 H LUCREZIA BORGIA (S. 18) 21:00 H CONTRABAND (S. 31) DO 18:00 P VIENNE AVANT LA NUIT (S. 65) 20:00 P SMRT U SARAJEVU (S. 62) 22.2. 18:45 H THE SPY IN BLACK (S. 30) 20:30 H HEIMAT-FRAGMENTE – DIE FRAUEN (S. 52) FR 18:00 P THE PASSING OF THE THIRD FLOOR BACK (S. 27) 20:00 P 11‘09‘‘01 – SEPTEMBER 11 (S. 57) 23.2. 19:00 H KINO ZWEI (S. 44) 21:00 H DIE NACHT DER REGISSEURE (S. 50) SA 16:00 P EIN ELEFANT IM KRANKENHAUS (S. 67) 20:30 P CIRKUS COLUMBIA (S. 60) 24.2. 18:00 P THE WANDERING JEW (S. 27) 18:30 H EIN ABEND FÜR DAS KÜBELKIND (S. 42) SO 16:00 P EIN ELEFANT IM KRANKENHAUS (S. 67) 20:00 P NAZI AGENT (S. 33) 25.2. 17:45 P THE THIEF OF BAGDAD (S. 31) 18:30 H DIE ANDERE HEIMAT (S. 53) MO 18:00 P GESCHICHTEN AUS DEN HUNSRÜCKDÖRFERN 20:30 P HEIMAT-FRAGMENTE – 26.2. (S. 47) DIE FRAUEN (S. 52) 19:00 H UNDER THE RED ROBE (S. 29) 21:00 H ROME EXPRESS (S. 26) DI 19:00 H RASPUTIN, DER DÄMON DER FRAUEN (S. 26) 21:00 H THE SPY IN BLACK (S. 30) 27.2. MI 19:00 H DER SCHWARZE HUSAR (S. 25) 21:00 H ABOVE SUSPICION (S. 35) 28.2. H: Historischer Saal P: Pleskow Saal ´

RETROSPEKTIVE EDGAR REITZ RETROSPEKTIVE DANIS TANOVIC´ 18.1.–26.2.2018 9.2.–24.2.2018 CLUB-BONUS

AUSSTELLUNG & PUNSCH Wir laden die Clubmitglieder des Filmarchiv Austria herzlich zu einer speziellen Kuratorinnenführung durch die Ausstellung ANALOG_DIGITAL: MEDIA (EX)CHANGES. Im Anschluss an die Führung gibt es gratis Punsch an der METRO Kinobar! Termin: Dienstag 23. Jänner, 18:30 Uhr Exklusiv für Clubmitglieder, begrenzte TeilnehmerInnenzahl. Wir freuen uns über Ihre Anmeldung unter [email protected]

EINTRITT FREI! U2, U4 Schwedenplatz U1, U3 Stephansplatz Graben Rotenturmstraße

U3 Stubentor Singerstraße

Kärntnerstraße

Johannesgasse Parkring

Walfischgasse

Kärntner Ring U4 Stadtpark

U1, U2, U4 Karlsplatz

METRO KINOKULTURHAUS – DAS FILMZENTRUM IM HERZEN DER STADT Johannesgasse 4, 1010 Wien | Tel 01 512 18 03 | www.filmarchiv.at TICKETS UND INFOS: KINO 8,50 | ermäßigt 7,– | FAA-Club 6,– | Uni-Club 5,– AUSSTELLUNG 7,50 | ermäßigt 6,– | FAA-/Uni-Club 5,– KOMBITICKET (Ausstellung/Film) 13,– | ermäßigt 11,– | FAA-/Uni-Club 9,50 10ER-BLOCK 65,– | FAA-Club 50,– | Uni-Club 45,– RESERVIERUNG [email protected] oder +43 1 512 18 03 ÖFFNUNGSZEITEN MO–SO 15:00–21:00

Mitteilung des Filmarchiv Austria Nummer 01/2018 • Österreichische Post AG Sponsoring Post • Verlagspostamt 1020 Wien GZ 02 Z030091S