Edgar Reitz Conrad Veidt

Edgar Reitz Conrad Veidt

HAUS KINO KULTUR JÄNNER/FEBRUAR 2018 CONRAD VEIDT EDGAR REITZ DANIS TANOVIC | ANALOG_DIGITAL IMMER WIDER MITTEL- MÄSSIG! Dort hin gehen, wo’s weh tut. Und darüber schreiben. Jede Woche. mittelmaessig_110x155+3.indd 1 06.12.2017 10:47:33 Uhr METRO KINOKULTURHAUS PROGRAMM VON 11. JÄNNER BIS 28. FEBRUAR erlin, Paris, London, CASABLANCA. Vom Stummfilm bis zur »Superoperette«, vom BSomnambulen bis zum Nazi-Major – das Filmarchiv Austria unternimmt mit dem großen Conrad Veidt eine künstlerische Zeitreise in knapp 40 Filmen. Einem HEIMAT- Chronisten der besonderen Art widmen wir die zweite große Retrospektive zu Jahres- beginn: Edgar Reitz, eine Schlüsselfigur des Neuen Deutschen Films, packte in einem furiosen und fesselnden Filmepos das 20. Jahrhundert in eine Nussschale. Seine Heimat trägt die sichtbaren Narben eines bis heute spürbaren Krieges. Eine erstmals in Europa gezeigte Filmschau beleuchtet das Schaffen des bosnischen Regisseurs und Oscar®-Preisträgers Danis Tanovic´. Unsere neue Reihe Wild Friday Night präsen- tiert monatlich die wilden Seiten des Kinos – glorious 35mm aus den Tiefen des Filmarchivs. Um Vergangenheit und Wiederkehr kreisen auch die beiden Kinostarts AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE und VIENNE AVANT LA NUIT. Und nicht zuletzt die große Filmarchiv-Ausstellung ANALOG_DIGITAL – sie feiert ihre Finissage. Ihr folgt ein Thema, das uns auch in Zukunft noch intensiv beschäftigen wird. Ernst Kieninger und das Filmarchiv-Team INHALT AUSSTELLUNGEN ANALOG_DIGITAL | bis 28.1. 02 DIE STADT OHNE | ab 1.3. 06 RETROSPEKTIVEN CONRAD VEIDT | 11.1.–28.2. 08 EDGAR REITZ | 18.1.–26.2. 36 DANIS TANOVIC´ | 9.2.–24.2. 54 KINOSTARTS AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE | 12.1.–31.1. 64 VIENNE AVANT LA NUIT | 1.2.–22.2. 65 PROGRAMMSCHIENEN KINDER KINO KLASSIKER | 13.1.–25.2. 66 FILM | UNIVERSITÄT: JEWISH IMAGE IN AMERICAN FILM | 15.1.–29.1. 68 FILM | UNIVERSITÄT: FILM NOIR RELOADED | 16.1.–30.1. 70 SECOND LIFE | 16.1.–20.2. 72 WILD FRIDAY NIGHT | 2.2. 74 LIVING COLLECTION | 5.2. 75 JÜDISCHER FILMCLUB WIEN | 7.2. 77 SPIELPLAN 79 AUSSTELLUNG FR, 19.1., ab 17:00 Ausstellungsebene 1 Ausstellungsebene 2 FR, 19.1., ab 17:00 EINLADUNG ZUR FINISSAGE DER AUSSTELLUNG ANALOG_DIGITAL MEDIA (EX)CHANGES eit Oktober 2017 widmet sich das Filmarchiv Austria im Rahmen der Ausstellung SANALOG_DIGITAL wesentlichen Fragen rund um die Zukunft des bewegten Bildes und den damit verbundenen Herausforderungen. Noch bis 28.1.2018 kann die bildmediale Zeitenwende in der Ausstellung sowie in begleitenden Rahmenprogrammen erlebt und erfahren werden. Die Finissage soll einerseits feierlicher Ausklang sein, andererseits noch einmal Gelegenheit geben, sich in besonderer Atmosphäre dem Thema zu widmen. PROGRAMM FINISSAGE AM 19.1. 17:00–18:30 Führung mit den Kuratorinnen Anna Högner und Eva Fischer 18:30–00:00 DJ-Line mit Zanshin (DEPART, Ogris Debris/Affine Records) Mit Buffet & Drinks! VERPASSEN SIE NICHT: ANALOG_DIGITAL. MEDIA (EX)CHANGES – RAHMENPROGRAMME Noch bis zum 28.1.2018 lädt das Filmarchiv Austria begleitend zur Ausstellung zu einer Reihe von Workshops, Führungen, Gesprächen mit ExpertInnen ein. AUSSTELLUNG FILMOGRAMME Die Foto-Ausstellung des Medienkünstlers Thomas Glänzel ist ebenfalls noch bis zum 28.1.2018 im METRO Kinokulturhaus zu sehen. In Kooperation mit: Mit Unterstützung von: ANALOG_DIGITAL | 3 RAHMENPROGRAMME Rainer Kohlberger, FIELD ANALOG_DIGITAL: KUNSTVERMITTLUNG DO 11.1., 17:30 KURATORINNENFÜHRUNG Mit Eva Fischer und Anna Högner Wir werfen mit den Kuratorinnen einen Blick auf die in der Ausstellung vertretenen künstlerischen Positionen und beleuchten die gegenwärtigen Veränderungen in der Welt des bewegten Bildes. Dauer: ca. 90 min | Kosten: 6,– DI 23.1., 17:30 ANALOGFILM-WORKSHOP Erstellen Sie unter Anleitung unserer ExpertInnen mit einfachen Mitteln der manuellen Film bearbeitung Ihren eigenen Experimentalfilm. Dauer: ca. 90 min | Kosten: 6,– Anmeldungen zu Führungen, Diskussion und Workshops unter [email protected]. Beschränkte TeilnehmerInnenzahl! 4 | ANALOG_DIGITAL RAHMENPROGRAMME CINEMA NEXT BREAKFAST CLUB »DAS SPÄTE FRÜHSTÜCK DER DIAGONALE ZU GAST IM METRO KINOKULTURHAUS FR 19.1., 13:00 DIGITAL IST BESSER? ANALOGE EINTRITT FREI FILMAUSBILDUNG IN DIGITALEN ZEITEN Der Cinema Next Breakfast Club ist ein Frühstücksformat der Diagonale – Festival des österreichischen Films. Er bietet Raum für eine ungezwungene Vernetzung und lädt dazu ein, sich in gemütlicher Atmosphäre mit Fragen auseinanderzusetzen, die auch junge FilmkünstlerInnen betreffen. Für die Ausstellung ANALOG_DIGITAL gastiert der Breakfast Club ausnahmsweise nachmittags im METRO Kinokulturhaus: Lehrende und Studierende diskutieren, wie sie den Einzug des Digitalen in der Film- ausbildung wahrnehmen und wie sie mit analogen und/oder digitalen Techniken arbeiten. Eröffnet wird die Diskussion mit fünfminütigen Interventionen, danach findet eine offene Diskussion im Plenum statt. Interventionen u. a. von: Josephine Ahnelt Mitglied filmkoop Wien Sasha Pirker Akademie der Bildenden Künste Wien, Fachbereich Video und Videoinstallation Gabriella Reisinger Ass.-Prof. der Filmakademie Wien, Bereich Bildtechnik und Kamera Moderation: Siegfried A. Fruhauf Im Anschluss: Führung durch die Ausstellung ANALOG_DIGITAL mit den Kura- torinnen Eva Fischer (sound:frame) und Anna Högner (Filmarchiv) und Finissage. ANALOG_DIGITAL | 5 VORSCHAU DIE STADT OHNE Juden / Muslime / Flüchtlinge / Ausländer / Eine Ausstellung zum Republiksjubiläum von 1. März bis 31. Dezember 2018 ie Stadt ohne Juden nannte Hugo Bettauer 1922 seinen Roman, der die damals D noch utopische Vorstellung einer Vertreibung der Juden aus Wien beschrieb. Die Verfilmung durch Regisseur Hans Karl Breslauer war 1924 bereits von Störaktionen der Nationalsozialisten begleitet, 1925 wurde Bettauer von einem Nationalsozialisten erschossen. Der Aufstieg der NSDAP in Österreich mit Mitteln des Terrors mündete im sogenannten Anschluss 1938. Was folgte, war die Vertreibung und Ermordung der mitteleuropäischen Juden im Holocaust. Heute wird Bettauers Satire daher oft als Prophetie gelesen, die sie nie war. Die Ausstellung DIE STADT OHNE begleitet die Veröffentlichung der in Paris neu aufge- fundenen, restaurierten Version des Stummfilms. Ausgehend von einzelnen Filmszenen setzt sie sich mit Ausschlussmechanismen in der Gesellschaft damals und heute ausei- nander und zeichnet dabei die einzelnen Stufen des Ausgrenzungspro zesses von der Polarisierung der Gesellschaft bis zum endgültigen Ausschluss der geschaffenen Sün- denböcke nach. Diese Entwicklung wird nicht nur in den 1920er- und 1930er-Jahren nachgezeichnet, in denen die Antisemiten nach dem Ausschluss der Juden schrien, sondern bis zur Gegenwart erzählt, in der wieder agitiert wird: gegen Ausländer, Muslime oder Flüchtlinge. DIE STADT OHNE stellt damit die Frage, ob und inwiefern die gesellschaftliche Polarisierung während der Jahre des Aufstiegs des Nationalso- zialismus mit jener unserer Gegenwart verglichen werden kann, soll oder sogar muss. Im Film kehrten die Juden wieder nach Wien zurück, die historische Realität sollte aber anders aussehen. Von der Utopie Bettauers und des Films wendet sich die Aus- stellung den tatsächlichen historischen Folgen des Ausschlusses der Juden, der Schoah, zu. Mit ihrer Anbindung an die Gegenwart versteht sich DIE STADT OHNE nicht nur als historische Ausstellung, sondern als Beitrag, gesellschaftliche Dyna- miken auch heute zu hinterfragen. Am 10.12.2016 ging die bisher erfolgreichste Kultur-Crowdfunding-Kampagne Österreichs zu Ende. Über 700 Menschen haben die Filmrettung des Stummfilms DIE STADT OHNE JUDEN (A 1924) unterstützt und über 84.000,– gesammelt. Ihnen ist es zu verdanken, dass DIE STADT OHNE JUDEN ab März 2018 der Öffentlichkeit präsentiert und ein bedeutender Bestandteil der Jahresausstellung und der ganzjährigen Rahmenprogramme wird. Ausstellung DIE STADT OHNE Juden / Muslime / Flüchtlinge / Ausländer / Ab 1.3.2018 Mit besonderer Unterstützung von: DIE STADT OHNE | 7 DER STUDENT VON PRAG CONRAD VEIDT DÄMON, TEUFEL, HELD, GENIE FLORIAN WIDEGGER Retrospektive von 11. Jänner bis 28. Februar 2018 eit Jahren habe ich nicht so aufmerksam im Kino gesessen wie beim CABINET »S DES DR. CALIGARI.«, schreibt Kurt Tucholsky in einem Text für Die Weltbühne: »Veidt stelzt dünn und nicht von dieser Erde durch seine wirre Welt: einmal ein herr- licher Augenaufschlag, einmal wie von Kubin, schwarz und schattenhaft und ganz lang an einer Mauer hingespensternd.« Mit seiner Rolle als somnambuler Cesare, der unfreiwillig zum Mörder wird, gelingt dem in Berlin geborenen Connie (wie er liebevoll von Publikum wie Freunden genannt wurde) Veidt der große Durchbruch in seiner noch jungen Karriere. Zum 125. Geburtstag (oder auch: 75 Jahre nach seinem Tod) spürt das Filmarchiv Austria einem DER großen Filmschauspieler des 20. Jahr- hunderts nach. Die Karriere des unrühmlichen Schulabbrechers begann bereits vor den Wirren des Ersten Weltkriegs, als er unter Max Reinhardt am Deutschen Theater in Kleinrollen auftritt. Nach 1918 wendet er sich dem Kino zu, spielt unter Richard Oswald und Robert Reinert in populären Sitten- und Aufklärungsfilmen. Nach seinem Erfolg in Robert Wienes CALIGARI-Film gibt es kein Halten mehr. Veidt wird auf Rollen als Dämon oder Bösewicht festgelegt. Bald schon ruft Hollywood nach dem privat alles andere als sinisteren Schauspieler. In Folge des beginnenden Tonfilmzeitalters und seines Akzents wegen kehrt er wieder nach Deutschland zurück, das er nach der Machtübernahme der Nazis endgültig Richtung England und USA verlassen

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