Ein Deutscher Aufstand Vor 50 Jahren Begehrten Über Eine Million Menschen Gegen Die SED-Diktatur Auf

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Ein Deutscher Aufstand Vor 50 Jahren Begehrten Über Eine Million Menschen Gegen Die SED-Diktatur Auf ZEITGESCHICHTE Ein deutscher Aufstand Vor 50 Jahren begehrten über eine Million Menschen gegen die SED-Diktatur auf. Für ihren Mut werden die Aufständischen heute gefeiert. Weil die DDR-Bürger überwiegend friedfertig blieben, konnten die Sowjets die Rebellion leicht niederschlagen. Sowjetpanzer auf der Leipziger Straße in Ost-Berlin: „Jetzt ist der Spuk sehr schnell vorbei“ s war der 15. Juni 1953. Die Delega- prangte, und den vier Männern mit den fuhren die Männer im Drillichzeug froh- tion der streikenden Arbeiter parkte schwieligen Händen verlief „freundschaft- gemut ab. Am nächsten Tag wollten sie Eden kleinen Lieferwagen ordnungs- lich“; darüber waren sich Delegationsleiter wiederkommen und die Antwort entge- gemäß vor dem Haus der Ministerien in Max Fettling, 46, und Grotewohl-Referent gennehmen. Berlin-Mitte. Dann ließen sich die Männer Kurt Ambrée, 27, hinterher einig. Doch die DDR war kein Staat, in der ein in der Auskunftsstelle des Haupteingangs Fettling, ein ungelernter Arbeiter, der Ministerpräsident und seine Mitarbeiter widerspruchslos darüber belehren, dass sie im Jahr zuvor zum Gewerkschaftsfunk- etwas entscheiden durften. „Es muss de- sich an einen Nebeneingang zu begeben tionär aufgestiegen war, übergab einen mokratisch aussehen, aber wir müssen al- hätten. Und sie wurden auch nicht unge- Brief, in dem die 300 Maurer, Zimmerleu- les in der Hand behalten“, hatte SED-Chef duldig, als an Stelle von Otto Grotewohl te und Gerüstbauer der Baustelle Kran- Walter Ulbricht gleich nach Kriegsende das (die Pförtnerin: „Der Herr Ministerpräsi- kenhaus Berlin-Friedrichshain forderten, ungeschriebene Grundgesetz seiner Dikta- dent ist nicht im Haus“) ein Referent zum dass bis zum Mittag des nächsten Tages tur verkündet. Und so befand nicht Regie- Gespräch in den zweiten Stock bat. die gerade verhängten Lohnkürzungen zu- rungschef Grotewohl über das Begehren Nur in Deutschland können Aufstände rückgenommen werden. Staatsvertreter der Bauarbeiter, sondern der gelernte Elek- so beginnen. Ambrée, ein studierter Finanzfachmann, triker Bruno Baum. In der Bezirksleitung Das Treffen zwischen dem Anzugträger, zeigte Verständnis und versprach, sich dar- der SED war Baum zuständig für Wirt- an dessen Revers das SED-Parteiabzeichen um zu kümmern. Nach anderthalb Stunden schaftsfragen – und der eisenharte Alt- 38 der spiegel 24/2003 Deutschland kommunist, der Stalins Säuberungen und neuten Rebellion blieb. Als im Sommer Hitlers Auschwitz überlebt hatte, traf an 1989 die Menschen wieder unruhig wur- diesem Montagnachmittag die politische den, dachte Erich Mielke, Minister für Fehlentscheidung seines Lebens. Staatssicherheit, sogleich an 1953: „Ist es so, Bei dem Brief, verkündete er, handele es dass morgen der 17. Juni ausbricht?“, frag- sich „um eine größere, offenbar von West- te er Ende August vor seinen Generälen. Berlin gelenkte Aktion“. Man dürfe „auf Im Westen wurden die Revoluzzer für keinen Fall klein beigeben“. Geschulte Agi- ihren Mut gerühmt. Der Bundestag er- tatoren sollten am nächsten Morgen den klärte den 17. Juni zum Feiertag. Millio- Männern erklären, dass die Lohnkürzun- nen Menschen stellten fortan zu diesem gen unumgänglich seien, um den Sozialis- Datum brennende Kerzen ins Fenster. mus aufzubauen. In Hitlers langem Schatten bot die Er- Und so geschah es. hebung gegen die SED-Diktatur willkom- Kurz darauf brach der Sturm los. Zuerst mene Entlastung. Endlich einmal hatten gingen empörte Bauarbeiter in Berlin auf die Deutschen aufbegehrt. Das sei, erklär- die Straßen. Dann, am 17. Juni, der dem te der Historiker Theodor Schieder vor Ereignis seinen Namen gab, loderte das dem Bundestag 1964, der „Tag unserer ge- Feuer der Revolution in der ganzen DDR. schichtlichen Rehabilitation“. Über eine Million Menschen in gut 700 Von diesem apologetisch eingefärbten Städten und Dörfern protestierten eine Freiheitspathos ist später nicht viel geblie- knappe Woche lang gegen die SED-Diktatur. Sie demon- strierten auf Straßen und Im Land der Lichterketten werden couragierte kleine Plätzen, streikten in über tau- Leute neuerdings als Vorbilder verehrt und gefeiert. send Betrieben und Genos- senschaften, besetzten SED-Büros und ben; der 17. Juni verflachte zum geden- stürmten Gefängnisse. kenlosen Bundesausflugstag. Helmut Kohl Der Aufstand zählt, so der Berliner His- setzte 1990 ohne Schwierigkeiten durch, toriker Ilko-Sascha Kowalczuk, „zu den dass fortan der 3. Oktober als Tag der Ein- großen demokratischen Bewegungen der heit begangen wird. Danach ist der Auf- deutschen Geschichte“. stand fast gänzlich aus dem öffentlichen Die Rebellen widerlegten sogar das viel Bewusstsein verschwunden – bis zu die- zitierte Bonmot Stalins, Arbeiter würden sem Frühjahr. Denn zum 50. Jahrestag wird sich hier zu Lande erst eine Bahnsteigkar- die gescheiterte Revolution in einem Aus- te kaufen, bevor sie den Bahnhof stürmten. maß gefeiert wie kein anderes historisches Am 17. Juni um 10.30 Uhr notierte ein Ereignis im letzten Jahrzehnt. SED-Funktionär verwundert, dass Stahl- Über 600 Veranstaltungen, darunter al- werker aus Hennigsdorf die Sperren auf lein 75 Ausstellungen, hat die Stiftung zur dem Bahnhof Heiligensee tatsächlich Aufarbeitung der SED-Diktatur gezählt. „ohne Fahrkarten durchbrochen“ hätten Bundestag und Länderparlamente, Uni- und in zwei Zügen nach Berlin zur De- versitäten und Schulen, Landräte oder Ge- monstration gefahren seien. denkstätten beteiligen sich an dem Erin- Das Politbüro der SED floh schließlich nerungsrummel. Rund 30 neue Bücher ma- vor dem eigenen Volk in die Obhut der so- chen die Revolte zum wohl besterforschten wjetischen Truppen. Nicht einmal die Ge- Ereignis deutscher Nachkriegsgeschichte. nossen zweifelten daran, dass sie den Fort- Es gibt Theatervorführungen und Film- bestand der DDR am Ende nur General- präsentationen. Die Berliner Verkehrsbe- oberst Andrej Gretschko verdankten, dem triebe lassen Doppeldecker-Busse mit den Oberkommandierenden von sechs Armeen Kampfparolen von damals durch die Stadt ULLSTEIN BILDERDIENST ULLSTEIN mit einer halben Million Sowjetsoldaten. rollen. In Niesky bei Görlitz, im nieder- Der ukrainische Bauernsohn verhängte sächsischen Papenburg-Aschendorf oder in 167 der 217 Land- und Stadtkreise der im bayerischen Bad Staffelstein – überall DDR den Ausnahmezustand. 600 sowjeti- locken Vorträge oder Feierstunden. sche Panzer rollten allein durch Berlin – 13 Jahre nach der Einheit ringen die mit einigen Tanks weniger hatten 1942 Hit- Deutschen um ein Geschichtsbild, das zu lers und Mussolinis Truppen fast ganz der erweiterten Bundesrepublik passt. Und Nordafrika erobert. Gretschko ließ 18 Re- seitdem im Land der Lichterketten Zivil- bellen standrechtlich erschießen. Insgesamt courage zur Bürgertugend schlechthin aus- starben nach neuesten Forschungen 60 bis gerufen wurde, stehen Helden von neben- 80 Demonstranten. Über 13000 Aufrührer an so hoch im Kurs wie nie zuvor. wurden verhaftet, erst 1968 kam der letzte Ob Hitler-Attentäter Georg Elser oder von ihnen frei. die stillen Retter, die jüdische Deutsche vor Für die SED beendete der Aufstand jeg- den Nazis schützten – couragierte kleine liche Hoffnung auf ein sozialistisches Ge- Leute werden neuerdings als Vorbilder ver- samtdeutschland. Die Staatspartei musste ehrt und gefeiert. Anstand und Haltung, so den Spitzel- und Unterdrückungsapparat die unterschwellige Botschaft, könne jeder JÜRGENS OST + EUROPA PHOTO + EUROPA JÜRGENS OST ins Gigantische ausbauen und schließlich zeigen. Wie die Namenlosen vom 17. Juni. Diktator Ulbricht (1968) sogar eine Mauer errichten, um ihre Herr- Bundespräsident Johannes Rau rühmte Kalter Apparatschik schaft zu sichern. Die Angst vor einer er- kürzlich deren „Mut und Freiheitsliebe“ der spiegel 24/2003 39 Deutschland als beispielgebend; in zahlreichen Städten sollen nun Straßen nach dem Tag des Auf- Flächenbrand Ost stands benannt werden; schon fordern ehe- malige Bürgerrechtler wie Ehrhart Neu- Über eine Million Menschen haben zwischen DDR-Bezirke dem 16. und dem 21. Juni 1953 in rund mit ihren bert (CDU), den 17. Juni wieder als Feier- HAUPTSTÄDTEN tag zu begehen. 700 Orten der DDR ROSTOCK gegen das SED-Regime auf- Allerdings ist der Aufstand nicht nur Be- begehrt. Sie streikten und leg für Widerstandsgeist und Freiheitsliebe, demonstrierten, stürmten er verweist auch auf ein anderes Ver- Partei- und Stasigebäude mächtnis teutonischer Historie, das im all- oder befreiten Gefangene. gemeinen Jubel unterzugehen droht: die SCHWERIN Machtvergessenheit deutscher Revolu- BRENNPUNKTE NEU- tionäre. AUSSERHALB BERLINS BRANDENBURG Einen Aufstand erfolgreich durchzu- • Bitterfeld Machtübernahme, führen, hat schon Friedrich Engels gelehrt, Stasi-Zentrale gestürmt ist „eine Kunst genau wie der Krieg“ – öst- • Brandenburg lich der Elbe beherrschte sie kaum jemand. Gefangenenbefreiung Die Revoluzzer zerstörten zwar die Sym- • Dresden bole des verhassten Regimes: die riesigen Großdemonstrationen Propagandaplakate oder die roten Fahnen. • Gera OST-BERLIN Aber sie bildeten keine Gegenregierung. Gefangenenbefreiung Die von der SED so gefürchtete Bewaff- • Görlitz Machtübernahme, Brandenburg nung der Aufständischen blieb aus. Stasi-Zentrale gestürmt POTSDAM FRANKFURT (ODER) In Leipzig zerschlugen diese vielmehr • Halle die erbeuteten Karabiner am Rinnstein, in Machtübernahme, MAGDEBURG Bitterfeld stellten die Streikenden Wach- SED-Bezirksleitung gestürmt posten vor die Waffenkammer der Polizei- • Jena Gefangenenbefreiung station, damit niemand die Schießgeräte • Leipzig COTTBUS nutzte. Auf maximal 15 Tote schätzen Ex-
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