Erdgeschichte im Biosphärenreservat Rhön im Biosphärenreservat Erdgeschichte Fossilien der Rhön der Fossilien

Impressum Erdgeschichte im Biosphärenreservat Rhön

Herausgegeben vom Biosphärenreservat Rhön / Verwaltung Thüringen Propstei, Goethestraße 1 Fossilien der Rhön 36452 Zella/Rhön Telefon: +49 (0) 361 57392 3330 Fax: +49 (0) 361 57392 3355 E-Mail: [email protected] 10. Monografie Internet: www.brrhoen.de

Das Biosphärenreservat Rhön gehört zu den „Nationalen Naturlandschaften“, der Dachmarke der deutschen Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks, 10. Monografie getragen von EUROPARC Deutschland e.V.: www.europarc-deutschland.de Mitteilungen aus dem Biosphärenreservat Rhön 10. Monografie (2019)

Fossilien der Rhön Erdgeschichte im Biosphärenreservat Rhön

Frank Gümbel

„Wenn sich Jagd- und Sammelleidenschaft mit Entdeckerfreude und historischem Verständnis paaren, kann der erste zufällige Fossilfund zum Startschuß für ein erfolgreiches Sammeln und darüber hinaus für ein tieferes Eindringen in erd- und lebensgeschichtliche Zusammenhänge werden.“ Zitat aus „Mein kleines Fossilienbuch“ von Daber & Helms (1981) Widmung

Meiner Frau und unseren Kindern.

IMPRESSUM

Herausgegeben und redigiert vom Biosphärenreservat Rhön/Verwaltung Thüringen Goethestraße 1, 36452 Zella/Rhön, Tel.: 0361 57392 3330, Fax: 0361 57392 3355 E-Mail: [email protected]

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Umschlag: Palaeoleuciscus dietrichsbergensis ein fossiler Karpfenfisch aus dem Papierschiefer vom Dietrichsberg (Foto: F. Gümbel); Rückseite: Palaeobatrachus gracilis, ein fossiler Froschlurch mit Hautschatten aus der oligozänen Fundstelle Sieblos (Foto: K.-P. Kelber, Würzburg); Quercus robur – Blatt einer Stieleiche im Quellkalk, FO. Neidhartshausen (Foto: F. Gümbel)

Kartografie: Reinhard Braun, Andy Döll

Gestaltung, Layout, Satz: Andreas Dießner

Druck: Wehry-Druck OHG, Im Wiesgrund 1, 98617 Untermaßfeld Mitteilungen aus dem Biosphärenreservat Rhön

10. Monografie (2019)

Fossilien der Rhön Erdgeschichte im Biosphärenreservat Rhön

Frank Gümbel

Informationsmaterial des Biosphärenreservates Rhön/Verwaltung Thüringen

3 INHALT

Vorwort ...... 6

Einleitung ...... 9

Das Biosphärenreservat Rhön im Kartenüberblick Paläontologische Fundstellen und Fundgebiete, Zonierung, Geographie und Geologie ...... 11

Gesteinsabfolge und geologische Zeittafel ...... 15

1. Trias (Zeittafel) ...... 17

1.1 Buntsandstein ...... 18 1.1.1 Saurierspuren in der Rhön; Der Buntsandstein und seine Fährten vom Handtier „Chirotherium“ ...... 18 1.1.1.e Historisches, Neufunde und Forschung ...... 29 1.2 Muschelkalk ...... 38 1.2.1 Muschelkalk-Fossilien Nautilus & Co – Interessantes über einige Fossilien aus dem Muschelkalk ...... 38 1.2.1.e Fossilfunde und Forschung im Norden und Westen der Rhön ...... 47 1.3 Keuper ...... 54 1.3.1 Der Keuper und seine Fossilien in der nördlichen Rhön Hinweise zur Fauna und Flora vor ca. 230 Millionen Jahren ...... 54 2. Tertiär ...... 62 2.1 Fossillagerstätte Sieblos Schaufenster im Alttertiär – ein Süßwassersee vor ca. 35 Millionen Jahren ...... 62 2.2 Die Doline Oberleichtersbach und ihre Fossilien – ein tertiäres Zeitfenster am Ende des Oligozän ...... 67 2.3 Das „Kaltennordheimer Braunkohlenbecken“ – eine subtropische Seen- und Sumpflandschaft vor ca. 20 Millionen Jahren ...... 73 2.3.e Aceratherium incisivum, Melania escheri & Co – Markante Fossilfunde aus der frühen Braunkohlenzeit der Rhön ...... 84 2.4 Das Klings-Maar zwischen Diedorf und Klings – ein Kratersee vor ca. 20 Millionen Jahre ...... 89 2.5 Das Dietrichsberg-Maar – Ein untermiozäner Maarsee am nördlichen Rand der Thüringischen Rhön vor 19 Millionen Jahren ...... 109 2.5.e Ergänzungen zur fossilen Insektenfauna und zur Aufschlusssituation am Dietrichsberg ...... 121 2.6 Fossillagerstätte Bauersberg – Paläobotanisches Schaufenster im Braunkohlentertiär der Rhön und 500 Jahre Bergbautradition ...... 126 2.7 Fossile Froschfunde aus der Rhön ...... 144 2.8 Die Fossilfunde von Kaltensundheim ...... 154 2.8.e Arvernensiszeit (borsoni-Formation) – Zeit der Mastodonten ...... 157 2.9 Fossillagerstätte Ostheim Eine besondere Fundstelle von Mastodonten und Mammuts Schnittstelle zwischen Tertiär und Quartär vor ca. 2,5 Millionen Jahren ...... 163

3.e Paläobotanische Forschungen im Tertiär und Pleistozän der Rhön ...... 180

4. Quartär ...... 183 4.1 Die Rhön im Eiszeitalter (Quartär) – pleistozäne und holozäne Fossilfundstellen ...... 183

Dank ...... 203

Literatur ...... 204 VORWORT

Seit 2007 stellt Frank Gümbel aus Neidhartshau- Post nach Hause geschickt wurden. Auf seinen In- sen in den Jahresheften „Mitteilungen aus dem selexkursionen hatte er das Große Fossilienbuch Biosphärenreservat Rhön“ paläontologische Fund- dabei, ein Geschenk seiner damaligen Freundin, der stellen der Rhön vor. Nunmehr (2019) sind es zu- heutigen Ehefrau Carola, die bis heute sein Hobby sammen mit dem Einzelbeitrag von Gunter Braniek tatkräftig unterstützt. („Mitteilungen aus dem Biosphärenreservat Rhön“, Heft 6, 2001) 13 Beiträge. Mit der Öffnung der Grenze knüpfte Frank Güm- bel 1990 neue Kontakte zu anderen Fossiliensamm- In der vorliegenden Monografie sind die Beiträge lern in Würzburg, Poppenhausen (Hugo Schubert), chronologisch geordnet. Weiterhin wurden aktuel- Fulda (VNO Gruppe) sowie Sammlern in Eisenach le Forschungsergebnisse bei einigen Beiträgen ein- (später Zweigverein des Thüringischen Geologi- gearbeitet. Damit steht sowohl den interessierten schen Verein TGV) und vielen anderen Sammlern Laien als auch den Fachexperten eine kompakte und geologisch Interessierten. Dadurch wurde die Sammlung in einem einzigen Band zur Verfügung. Beschäftigung mit seinem Hobby stetig vorange- trieben. Frank Gümbel wurde 1965 geboren, ist verheiratet Die Gespräche und Exkursionen mit Hugo Schu- und hat zwei Kinder. Schon als 5-Jähriger zeigte er bert waren sehr prägend für Frank Gümbel und so auf den Wanderungen mit seinen Eltern seine Be- spezialisierte er sich in Richtung Tertiär-Forschung. geisterung für die versteinerten großen Muscheln im Kalkgestein. Bei einem Urlaub 1970 an der Ost- Kontakte zu Wissenschaftlern wie zu R. Werne- see bemerkte der junge Frank, dass die Muscheln burg (Schleusingen), H. J. Gregor (München), D. dort im Meer den Versteinerungen vom Maßbacher H. Mai (Berlin), G. Böhme (Berlin), E. Knobloch Berg in seiner Heimat, der Rhön, ähnelten. (Prag), E. Martini (), L. Viereck (Jena), K. P. Kelber (Würzburg), zum paläobotanischen Während seiner Ausbildung zum Elektriker im Arbeitskreis (PBA) und ebenfalls zur Thüringer Kalibetrieb Merkers bekam er Hinweise von seinen Verwaltung des UNESCO- Biosphärenreservat Schulkameraden und Freunden aus Völkershau- wurden geknüpft. sen zu fossilen „Hundespuren“ im Sandstein und zu Fischen in der Blätterkohle am Dietrichsberg. Ausstellungen zur Erdgeschichte der Rhön in Sein Interesse an Fossilien wurde durch sein erstes Dermbach (erste 1995), Hermannsfeld (zusammen Fossilienbuch, welches er sich während der Lehrzeit mit dem Sammler F. Fellenstein vom Naturwissen- kaufte, noch größer. schaftlichen Verein Schweinfurt) und Zella waren weitere Schritte für Frank Gümbel, die Fossilien Während seiner Zeit als Reservist der NVA auf der der Rhön einem größeren Publikum bekannt zu Insel Rügen nutzte er seine Freizeit zum Suchen machen. von Strandfossilien, die anschließend kiloweise per

6 In Zusammenarbeit mit Roland Geyer (Leiter der nachgewiesen werden. Es ist dies der älteste Nach- TGV Ortsgruppe Eisenach) überarbeitete Frank weis dieser Gattung in Europa. (Der Artname geht Gümbel das Geotopkataster für den Wartburgkreis auf die gemeinsame Begeisterung von Dieter Hans und leistete wertvolle Geländearbeit Mai und Frank Gümbel für die Rhön hervor.)

Durch intensive Kontakte zu Professor D. H. Mai Und: Eine ganz besondere Ehre wurde Herrn (Paläobotaniker am Museum für Naturkunde Ber- Gümbel zuteil: Ein aus dem Miozän vom Dietrichs- lin) und dessen Unterstützung kam es zu einer wis- berg stammender Käfer wurde nach ihm benannt: senschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Ziel, die Osmoderma guembelorum. Es handelt sich hierbei tertiäre Karpoflora (Früchte und Samen) der Rhön um den bislang ältesten Nachweis des Juchtenkäfers zu überarbeiten. Die Grundlage dafür war u.a. auch (Osmoderma eremita). sein Sammlungsmaterial. Liebe Leserinnen und Leser, liebe für Fossilien be- Publikationen von Frank Gümbel gibt es in den geisterte Menschen, ich wünsche Ihnen eine hoch jeweiligen Mitteilungsbänden der Museen Berlin, interessante Lektüre und einiges Staunen darüber, Schleusingen und Fulda, in der Zeitschrift der Ar- was es alles in unserer Heimat zu entdecken gibt. chäologischen Gesellschaft in Thüringen, in den Beiträgen zur Geologie von Thüringen (TGV Heft), Frank Gümbel danke ich sehr herzlich für seine in den „Mitteilungen aus dem Biosphärenreservat Erforschung der Rhön und wünsche ihm weiterhin Rhön“ und in regionalen Heimatbüchern. viele neue Entdeckungen.

Neben seiner Leidenschaft für Fossilien beschäftig- Ich danke ihm für die freundschaftliche und frucht- te er sich auch intensivst mit dem Altbergbau der bringende Zusammenarbeit während der vielen Rhön. Jahre unserer Kontakte.

Herr Gümbel ist Mitglied im Thüringischen Geolo- gischen Verein (TGV) und im Verein Naturkunde Karl-Friedrich Abe Osthessen (VNO); er ist Zertifizierter Wander- Leiter des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön führer und Mitglied im Beirat des länderübergrei- Verwaltung Thüringen fenden UNESCO-Biosphärenreservats Rhön.

Nicht unerwähnt bleiben dürfen zwei Hinweise auf besondere Funde aus dem Sammlungsmaterial vom Dietrichsberg und Oberzella von Frank Gümbel: Im Pliozän von Oberzella konnte eine neue Art Lö- wenzahn (Schaftlöwenzahn) Leontodon rhoenensis

7 Johann Karl Wilhelm Voigt Hugo Bücking (1752 –1821) (1851–1932) auf Stein von H. Müller

8 EINLEITUNG

Wie im Lied besungen geben die Gipfel und Berges- höhn aus Basalt der Rhön ihre eigentümliche Form. Die Rhön ist ein Mittelgebirge, dessen Ursprung in einer längst vergangenen Vulkanlandschaft liegt. Heute sehen wir die Rhön als eine alte, durch uns Menschen geprägte Kulturlandschaft. Die offene Zur Rhön hinauf! und waldarme Hochrhön, wie auch Acker-, Wie- sen- und Weideflächen (Hutungen), die sich oft bis Ich weiß basaltene Bergeshöhn über Hochlagen ziehen, brachten der Rhön den bei- im Herzen der deutschen Gaun, läufigen Namen „Land der offenen Fernen“. nicht riesenhoch, doch bezaubernd schön, möcht‘ immer und immer sie schaun! Im Jahr 1780 begann die planmäßige geologische Und kennst du die herrlichen Berge nicht, Erforschung der Rhön. Johann Carl [Karl] Wil- gehorche dem Freunde, der zu dir spricht: helm Voigt, der erste thüringische Landesgeologe, erkundete weite Teile der Rhön und erstellte 1782 Refrain: die erste geologische Karte für das Hochstift Ful- Zieh an die Wanderschuh, da. Einhundert Jahre später erforschte der Geologe und nimm den Rucksack auf, Hugo Bücking die Rhön. 1916 erschien der „Geo- und wirf die Sorgen ab, logische Führer durch die Rhön“. In diesem einma- marschier zur Rhön hinauf! ligen geologischen Wanderführer erfasste Bücking den gesamten Mittelgebirgsraum „Rhön“ zwischen Erste Strophe des Rhönliedes, das 1912 , und Thüringer Wald. Nicht von Andreas Fack (1863–1931) in nur für den Fachmann – insbesondere für den Lai- Kaltennordheim gedichtet und en – wird darin der geologische Aufbau der Rhön komponiert wurde. vermittelt und zusammen mit den Wandertouren schon damals zur Erkundung der unterschiedlichen Gesteine und Gesteinsschichten im Gelände die Rhöner Geologie erlebbar gemacht.

Für diejenigen, die sich für Erdgeschichte oder Geo- logie interessieren, ist oft die Sammelleidenschaft, seien es Mineralien, Gesteine oder Fossilien, der Einstieg in diese Thematik. Die Fossilien der Rhön (wie auch aus ihrem nähe- ren Vor- bzw. Umland) sind der wesentliche Gegen- stand dieser Monografie.

9 Fossilien sind versteinerte Zeugen vergangenen Mit dieser Monografie wird eine Dokumentation Lebens. Das Wort „Fossilien“ hat sich heute ge- über besondere Fossilfunde und Fossillagerstätten genüber dem früher ebenfalls verwendeten Begriff der Rhön veröffentlicht. Die Arbeit erhebt keinen „Petrefakten“ als allgemeine fachliche Bezeichnung Anspruch auf Vollständigkeit. Neben den Beschrei- für Versteinerungen durchgesetzt. bungen der Fundstellen, Fundgebiete und Erläute- rungen zu den fossilen Inhalten der Lagerstätten Schon in meiner frühen Jugend war mir bewusst gewor- sowie den daraus gewonnenen Erkenntnissen wer- den, dass unsere Natur, so wie wir sie heute kennen, den auch geologische und bergbauliche Aspekte be- früher ganz anders ausgesehen hat. Versteinerte Mu- handelt. Es wird ein allgemeiner Überblick zu his- scheln auf Steinplatten, Fische – flachgepresst wie eine torischen wie auch zu neuen Forschungen gegeben. Briefmarke auf Kohleschichten, dünner wie die Blätter Literaturzitate und ausführliche Literaturangaben dieses Buches – … begeisterten mich … letztlich spe- im Anhang sollen weiterführende Studien ermög- zialisiert man sich darauf, was einem die heimatliche lichen. Region bietet. Sammelerfolge und gute Funde spornen dabei an. Jeder Sammler denkt wohl daran, eine be- In der Tradition von E. C. Hassenkamp und H. sondere Entdeckung zu machen oder einmal ein Buch Bücking möchte ich Sie, liebe Leserinnen und Le- zu schreiben. Doch es ist meistens nur ein Hobby, für ser, in dieser Monografie auf eine Zeitreise durch das im Regelfall auch nur eine gewisse Zeitspanne zur 250 Millionen Jahre Erdgeschichte auf dem Gebiet Verfügung steht und das zudem, außer der Sammler­ der Rhön mitnehmen und an einigen Stationen, wo leidenschaft nachzugehen und den Wissensdurst zu Fossilien uns Auskunft über die einstigen Land- stillen, nichts auf den Teller bringt. Trotz allem kann schaften geben, verweilen. ich behaupten: „Steinreich bin ich und einen Haufen Kohle hab ich auch“. Frank Gümbel So erging es vielleicht auch dem für die Rhön be- Neidhartshausen, Juni 2019 deutenden Fossiliensammler und Forscher Ernst Conrad Hassenkamp (1824–1881), der sich 1847 in der Rhön als Apotheker niederließ. Er befasste sich intensiv mit den Fossilien der Rhön und war bestrebt, sein Wissen darüber hinaus auch mitzu- teilen.

10 Karte 1: Paläontologische Fundgebiete und Fundstellen

11 Werra Eisenach

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Bad Hersfeld Fulda Heringen

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Barchfeld Stadtlengsfeld

Ulster Eiterfeld Breitungen Schmalkalden

Geisa Dermbach Rasdorf Felda

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Fulda Bad Haune Tann Kaltennordheim Salzschlirf

Kalten- Ulster sundheim Großenlüder Hohe Geba Meiningen

Helmershausen Hilders

Frankenheim Bettenhausen Fulda Dipperz Werra

Fladungen Hessen Ehrenberg- Wasserkuppe Wüstensachsen Eichenzell A 71 StreuOstheim Gersfeld A 7 Fulda Neuhof Oberelsbach Mellrichstadt A 66

Bischofsheim

Wildflecken

Kreuzberg

Sinn Oberbach

Bad Königshofen Bad Fränkische Saale Brückenau Bad Neustadt Burkardroth Bad A 71 Bocklet Zonierung

Sinn A 7 Legende Kernzonen Ober- Bad Pflegezonen thulba Kissingen Entwicklungszone Wartmannsroth Außengrenze bis zur Erweiterung 2014 N Hammelburg Fränkische Saale

Bayern Kilometer 0 5 10 Geographisches Informationssystem Biosphärenreservat Rhön 2019

A 7 Schweinfurt Karte 2: Zonierung Biosphärenreservat Rhön

12 !(Heringen (Werra) Bad #Dreienberg T h 525 ü r Hersfeld(! i n Philippsthal (Werra) g e #511 !( r Landecker S Bad Salzungen (! Vacha W o (! la i 627# !( Barchfeld s d # Öchsenberg Stadtlengsfeld b 630 !( V e Soisberg o A Eiterfeld Breitungen/Werra r r !( !( u g d e e #573 #714 r e Schmalkalden r !( s Arzberg Baier r Rasdorf b Dermbach K e e (! !( Geisa r u #553 (! g #721 !(

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Süd- Legende !( Oberthulba (! Rhön Grenze BR Rhön

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Karte 3: Geographische Übersicht

13 !! !! !!! !!!! !

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Karte 4: Geologische Übersichtskarte Hersfeld14 Gesteinsabfolge und tertiärer Vulkanismus

Abb. 1: Blockbild zur Gesteinsabfolge und zum tertiären Vulkanismus im Norden der Rhön (nach Hoppe & Seidel 1974). Typische Oberflächenform mit Plateau- und Kegelbergen. Gesteinsschichten von den basaltischen Kuppen bis zu den Steinsalz- und Kalilagerstätten des Zechsteins im tieferen Untergrund.

15 Geologische Zeittafel

Abb. 2: Geologische Zeittafel (Grafik: F. Gümbel)

16 1. Trias (Germanische Trias) – Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper

AUF ZEITREISE durch die Rhön

Abb. 3: Trias – Zeittafel (Grafik: F. Gümbel)

17 Buntsandstein

1.1 Buntsandstein

Buntsandstein-Zeit (Unter-Trias) vor 251 bis 242 Millionen Jahren warmes, trockenes/subtropisches Klima festländisch geprägt: Flüsse, Binnenseen, Halbwüsten, Flachwasserzonen, Lagunen, Inseln und Flachmeer

1.1.1 Saurierspuren in der Rhön; Der Buntsandstein und seine Fährten vom Handtier „Chirotherium“

Der Buntsandstein ist überall dort, wo er in unse- benden Hochgebirgen (Böhmische Masse, Vindel- rer Heimat zu Tage tritt, durch seine roten Farben izische Schwelle, Französisches Zentralmassiv) Ver- weithin erkennbar. Er bildet nicht nur den Sockel witterungsschutt eingetragen wurde. Bei einem halb- der Rhönberge, sondern lieferte auch das Bauma- wüstenhaften Klima wurde der sandige und tonige terial für die Sockel vieler alter Fachwerkbauten. In Gebirgsschutt durch riesige mäandrierende Fluss- den härteren Gesteinsbänken des Mittleren Bunt- systeme im Beckeninneren verteilt. Großflächige sandsteins wurden schon früh Steinbrüche zur Ge- Sandschüttungen mächtiger Flüsse und große Flach- winnung von Bausandstein angelegt. Alte Kloster- wasserareale, in denen kurzzeitige Überschwemmun- ruinen, Brücken, Reste von Stadt- und Schlossmauern gen mit langen Austrocknungsphasen wechselten, (z. B. in Vacha und Dermbach), besonders aber auch bestimmten das Landschaftsbild. Die durch ihre rote Schloss- und Kirchenbauten, allen voran der pracht- bis rotbraune und violette Farbe gut erkennbaren Ge- volle Kirchenbau von Zella, sind nur einige Beispiele steinsschichten des Buntsandsteins bilden im gesam- aus der thüringischen Rhön, die uns zeigen, welchen ten Großraum Rhön den Untergrund und befinden Nutzen das einheimische Gestein einst als Bauma- sich heute noch größtenteils in ihrer ursprünglichen terial hatte. Der Buntsandstein ist eine recht fossil- Lagerung. Allseitig an den Rändern der Rhön, wo die arme Ablagerung und brachte eher dem Bauherrn vulkanischen Gesteinsbildungen (Basalt, Phonolith) als dem Fossiliensammler Segen. Dennoch brach- ausklingen, streichen die Buntsandsteinschichten an ten diese Gesteinsschichten einige Spurenfossilien der Oberfläche aus. Durch die tief in das Rhöngebir- hervor. Verschiedene Landsaurier durchquerten den ge eingeschnittenen Täler ist der Buntsandstein bis ehemaligen Landschaftsraum und hinterließen ihre weit ins Innere der Rhön gut zu verfolgen. Spuren im Schlamm, allen voran die Fährten des Handtiers (Chirotherium). Neben den versteinerten Die Buntsandsteinformation besteht aus einer Fährtenabdrücken sind versteinerte Abdrücke von Wechsellagerung von Sand- und Tonsteinschichten Pflanzen- und Knochenresten sehr selten. Die weni- und lässt sich in drei Abfolgen gliedern (Unterer, gen Fossilfunde der Rhön stammen vorwiegend aus Mittlerer und Oberer Buntsandstein). In der Rhön den Randgebieten des Biosphärenreservates. Sie zei- erreichen die Buntsandsteinsedimente eine durch- gen aber, dass das Territorium der Rhön zur Zeit des schnittliche Mächtigkeit von 650 Meter. Die Ablage- Buntsandsteins in einem „Land der Saurier“ lag. rung dieser sogenannten „Rotsedimente“ erfolgte im ersten Abschnitt der Triaszeit vor 251 bis 242 Milli- Die Buntsandstein-Zeit onen Jahren. Die Zeit des Mittleren Buntsandsteins war eine ausgesprochene Festlandszeit. Unterer und Die Rhön war zu jener Zeit Teil des „Germanischen Oberer Buntsandstein standen noch unter marinem Beckens“, eines Tieflandes, in das aus den umge- Einfluss. Das Zechsteinmeer hatte sich zu Beginn

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Abb. 4: Reptilien der Buntsandstein-Zeit: ein 4,5 m langes Handtier (Chirotherium) neben kleinen Lagosuchiern (Rotodactylus, eidechsenähnliche Saurier) und links ein 80 cm langer Therapside (Dicynodontipus, säugetierähnliches Reptil), in der Ausstellung „300 Millionen Jahre Thüringen“ im Naturhistorischen Museum Schloss Bertholdsburg in Schleusingen. des Unteren Buntsandsteins nach Norden zurück- Stellenwert fossiler Fährten von Sauriern, Amphibi- gezogen, so dass im Germanischen Becken eine en und Reptilien hin. Im Gegensatz zu fossilreichen festländisch geprägte Landschaft entstand. In der marinen Ablagerungen (z. B. Muschelkalk) sind Festlandszeit im Mittleren Buntsandstein war das diese „Trittsiegel“ oder „Fußspuren“ oft die einzigen Landschaftsbild von riesigen Verwitterungsschuttfä- fossilen Belege für Leben in festländischen Ablage- chern an den Gebirgshängen, Sand- und Halbwüs- rungen. Wesentliche Fährtenhorizonte findet man ten sowie Flusslandschaften mit ausgedehnten Delta- in den Gesteinsschichten des Oberkarbon, Perm flächen geprägt. Herden kleiner und großer Land- und der Trias. Heute sind über 300 Fährtengattun- saurier (Abb. 4) durchstreiften nun das als Tal aus- gen bekannt (Haubold 1984). Eine besondere Rolle geprägte Becken. Im Oberen Buntsandstein (Röt) spielen dabei die Fußabdrücke des dinosaurierhaften waren die gebirgigen Randgebiete weitgehend durch „Handtiers“ aus dem Buntsandstein. Dessen erste Abtragung eingeebnet und die Zufuhr von Verwit- Fährtenabdrücke wurden im Frühjahr 1833 durch terungsschutt am Beckenrand kam zum Erliegen. F. K. L. Sickler im Buntsandstein, aus den Heß- Die weiter anhaltenden Absenkungsprozesse im Be- berger Sandsteinbrüchen bei Hildburghausen, ent- ckenbereich führen schließlich dazu, dass das Meer deckt. Eine Erstbeschreibung erfolgte bereits 1834 wieder die Oberhand erlangte. Am Ende der Bunt- durch den Mineralogen und Forstwissenschaftler sandsteinzeit hatte sich im Germanischen Becken A. Reinhard Bernhardi, der zu jener Zeit Direk- ein flaches Binnenmeer ausgebreitet, in dem sich spä- tor an der Forstakademie in Dreißigacker bei Mei- ter die fossilreichen Ablagerungen des Muschelkalks ningen war. Ein Hinweis in Bernhardis Schreiben bildeten. auf vergleichbare Fährten aus Schottland zeigt, das fossile Tierfährten bereits vor der Entdeckung bei Geschichtliches zu den Saurierfährten Hildburghausen bekannt waren. Mit der Vergabe des Handtieres „Chirotherium“ des wissenschaftlichen Gattungsnamen „Chirothe- rium“ (Handtier = Fährten von handartiger Form) „Eine Besonderheit fossilisierten Lebens sind ver- durch J. J. Kaup (1835) begann zugleich die wis- steinerte Fährten“ – Mit diesen Worten deutet der senschaftliche Erforschung von Saurierfährten. Die Paläontologe Hartmut Haubold 1984 auf den hohen Beschreibung und Benennung der thüringischen

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Fährten mit Chirotherium barthii war die weltweit Dokumentation der Fundstücke erstellt (Haubold erste und bis heute gültige Benennung fossiler Fähr- 2006). Die Buntsandsteinformation lieferte im Lau- ten. Chirotherien-Fährten sind wohl die bedeutsams- fe der Zeit vielerorts in ganz Deutschland, dort wo ten Ichnofossilien (fossilisierte Spuren eines Tieres) deren Gesteinsschichten zu Tage treten, eine Vielfalt überhaupt. Im Buntsandstein sind sie neben wenigen an fossilen Fährten. Durch das häufige Auftreten von fossilen Knochenresten oft die einzigen Belege für Chirotherien-Fährten im oberen Bereich des Mittle- das Vorhandensein und die Entwicklung von Sauri- ren Buntsandstein (Solling-Formation) wird dieser ern. Die originalen Fährtenplatten (Abb. 5) aus der Komplex auch als Chirotherien-Sandstein bezeichnet. Lokalität Heßberg bei Hildburghausen wurden seit 1835 an Museen in ganz Europa verteilt. Auf dem Saurierspuren in der Rhön Marktplatz in Hildburghausen wurde im Septem- ber 2004, genau 170 Jahre nach der Ersterwähnung Seit dem 19. Jahrhundert fand man auch in den Bunt- durch Bernhardi, ein „Chirotherium-Monument“ ein- sandstein-Aufschlüssen der Rhön eine beacht­liche geweiht. Das Monument (Abb. 18) besteht aus einer Anzahl von Spurenfossilien (Ichnofossilien sowie Teilrekonstruktion der ehemals zusammengehöri- versteinerte Trockenrisse und Rippelmarken). Das gen Originalfläche und einer 3,5 m langen und 1 m Fundmaterial stammt vorwiegend aus den Rand- hohen Bronzeplastik des Erzeugertiers. Eigens dafür bereichen und dem Vorland der Rhön, da hier die wurden Abgüsse repräsentativer Fährtenplatten aus Buntsandsteinformation im Wesentlichen das Land- europäischen Sammlungen angefertigt und eine neue schaftsbild prägt. Als besondere Verbreitungsgebiete von Saurierspuren sind die Gegenden um Eiterfeld, Fulda, Bad Kissingen, Bad Neustadt, Meiningen, Dermbach und Vacha zu nennen. Im Gegensatz zu den Lokalitäten von tertiären Braunkohlefossilien findet man in der Literatur zu den meisten Fundstel- len fossiler Fährten im Buntsandstein nur spärlich Hinweise. Bei ersten Kartierungsarbeiten zur Geo- logischen Karte, Blatt Lengsfeld (Stadtlengsfeld) in den Jahren 1874/75, wurden durch A. von Koenen Chirotherien-Fährten in einem Sandsteinbruch bei Hartschwinden nahe Dermbach festgestellt (Bü- cking 1926). Etwa zur gleichen Zeit beschrieb auch O. Speyer (1875) Fährtenfunde von Neuhof-Op- perz. Die Fährtenplatten von Opperz (Abb. 6, 7 und 8) wurden bereits um 1860 entdeckt und liegen heute noch im Vonderau-Museum in Fulda. Aus der Ge- gend um Meiningen wurden durch H. F. Emmrich (1868) Chirotherien-Fährten bekannt. In der paläo- biologischen Studie zu den „Fährten der Chirothe- ria“ durch W. Soergel (1925) wurden erstmals auch Fährtenplatten aus dem südlichen Rhönvorland von Aura bei Bad Kissingen behandelt. Bereits K. W. Abb. 5: Chirotherium barthii – Hand-Fuß-Set von der v. Gümbel (1866) wies auf dieses Vorkommen von klassischen Fährtenfläche von 1836 aus dem Steinbruch Chirotherien-Fährten bei Aura, nebst Wellenfurchen WINZER zwischen Heßberg und Weitersroda bei und Eintrocknungsrinnen (Rippelmarken und Tro- Hildburghausen (Slg. NHM Schleusingen). ckenrisse) hin.

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Detailansicht unten vergrößert

Abb. 6: Chirotherium sp. – Hand-Fuß-Set von der Fährtenplatte aus Neuhof-Opperz (Slg. Vonderau- Museum Fulda)

Ein überaus bedeutsamer Fundort von Saurier- fährten liegt am östlichen Rand der Kuppenrhön (Hessisches Kegelspiel) in der Nähe von Eiterfeld. Die Mitarbeiter vom Hessischen Landesamt für Bodenforschung in Wiesbaden, Renate Motzka und Jens Kublick, entdeckten im Sommer 1963 bei der geologischen Neukartierung des Blattes Eiterfeld in einem aufgelassenen Sandsteinbruch an der Straße zwischen Eiterfeld und Körnbach einzelne Trittsiegel. Es erfolgte ein größere Grabungs- und Dokumenta- tionskampagne durch die beiden Geologen. Die Gra- bung erbrachte zwei Schichtflächen von insgesamt 350 m2 Ausdehnung mit 65 Fährtenfolgen zwischen 5 und 20 m Länge. Hauptsächlich handelt es sich Abb. 7: Chirotherium sp. – Hand-Fuß-Set von der um verschiedengroße Tiere der Arten Chirotherium Fährtenplatte aus Neuhof-Opperz mit erkennbarer barthii und Chirotherium hildburghausense (Motzka Hautstruktur auf den Daumenballen 1967). „Es handelt sich um die bedeutendste neuere (Slg. Vonderau-Museum Fulda). Der vergrößerte Aus- Entdeckung von Buntsandsteinfährten“ (Haubold schnitt zeigt, dass die Körnerschuppen in gleichmäßigen 1984: 138/139). Dennoch verschwand dieser bedeut- Reihen angeordnet sind.

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Der Hallenser Fährtenexperte Prof. Dr. H. Haubold weist mit Nachdruck darauf hin, dass ein vergleich- bar altes Fährtenvorkommen in ganz Mitteleuropa nicht existiert (Keller 2005). Durch die IG Sau- rierspuren Eiterfeld e. V. wurde 2008 im Schuhhaus Zentgraf in Eiterfeld-Arzell eine Ausstellung unter dem Motto „Die Fährten der Rhönsaurier“ initiiert. Die Fährtenfläche im Buntsandstein bei Eiterfeld ist bislang die größte zusammenhängende Fährtenplatte mit den Trittsiegeln der Chirotherien. Der Fundort ist heute ein anerkanntes Bodendenkmal, vom ehe- maligen Steinbruch ist im Gelände aber nichts mehr zu sehen. Auf einem kleinen Parkplatz in unmittel- barer Nähe des einstigen Aufschlusses wurde 2007 Abb. 8: Chirotherium ? – Kleiner Eindruck mit eine Informationstafel durch die IG Saurierspuren gekörnter Hautstruktur von der Fährtenplatte aus Eiterfeld e. V. aufgestellt. Neuhof-Opperz (Slg. Vonderau-Museum Fulda) Die historische „Typus-Lokalität“ für Buntsandstein- same Fundort fossiler Saurierfährten auf Grund un- fährten in der Rhön ist aber ein Buntsandsteinbruch günstiger Umstände unter Müll- und Schuttmassen. 400 m westlich von Hartschwinden in der Nähe Im Jahr 2004 wurde in Eiterfeld die Gemeinnützige von Dermbach. Aus dem stillgelegten Steinbruch Interessengemeinschaft „Saurierspuren Eiterfeld e. V.“ (Abb. 9) der Firma Kraus (Unteralba) stammen die gegründet, deren Ziel es ist, die Fährtenplatte den bereits durch A. von Koenen erwähnten Fährten. Menschen unserer Zeit wieder zugänglich zu machen Obwohl der Steinbruch für das recht häufige Auftre- (siehe auch unter www.saurierspuren-eiterfeld.de). ten von Fährtenfossilien (Abb. 10) bekannt ist und in

Abb. 9: Ehemaliger Sandsteinbruch der Familie Kraus westlich von Hartschwinden.

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der Fachliteratur bis in jüngste Zeit immer wieder als Rhöner Fährtenfundpunkt zitiert wurde (z. B. Koe- nen 1888, Frantzen 1882, Bücking 1916, 1926, Lilienstern 1952, Freyburg 1989, Geyer et al. 1999, Ellenberg et al. 2006), gibt es bislang keine

Abb. 11: Wellenrippel – „Typus-Lokalität“ Hart- schwinden.

Abb. 10: Chirotherium sp. – „Typus-Lokalität“ Hart- Abb. 12: Chirotherium sp. – kleine Sandsteinplatte mit schwinden, kleine Sandsteinplatte mit Hand-Fuß-Set Hand-Fuß-Set – „Typus-Lokalität“ Hartschwinden. und deren Skizze (Fotos: F. Gümbel 1991).

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Abb. 13: Fährtenplatte von der „Typus-Lokalität“ bei Hartschwinden mit noch unbestimmten Fährtenein- drücken (Schwimmspuren ?). (Slg. F. Gümbel)

bekannten Publikationen zu den Buntsandsteinfähr- ten aus dem Steinbruch westlich von Hartschwinden.

Anfang der 90er Jahre wurden aus dem alten Hal- denbereich, unmittelbar am Feldweg (heutiger Rad- weg) nach Unteralba größere Mengen Abraum ent- nommen. Bei Notbergungen konnten in dieser Zeit vom Autor einige fossile Belege wie Rippelmarken (Abb. 11 und 14) und Trockenrisse sowie Fährten­ reste (Abb. 12) sichergestellt werden. Abb. 14: Wellenrippel und Trockenrisse aus den Ton- Aus einer älteren Abbruchmasse unmittelbar an steinschichten der „Typus-Lokalität“ bei Hartschwinden der Bruchwand wurden 1994 weitere fossile Fähr- a: (oben) Unterseite einer Tonsteinschicht mit feinen, tenreste geborgen. Im gesamten Schichtenkomplex netzförmigen Trockenrissen, welche durch feinkörnigen der anstehenden Buntsandsteinschichten, mit einer Sand aufgefüllt wurden, b (unten): Oberseite mit Wel- Mächtigkeit von ca. 5 m, treten verschiedene Spu- lenrippel. Diese zeigen, dass die Ablagerung (a) nach renfossilien (neben großen und kleinen Chirotheri- einer kurzen Trockenphase wieder von einem bewegten en-Fährten auch andere noch unbestimmte Fähr- Flachwasser bedeckt wurde. ten, Abb. 13) auf. Die bisherigen Fährtenfossilien dieser Rhöner Typus-Lokalität sind aber nicht so ebenfalls nicht bekannt. Diese beiden Faktoren ästhetisch schön erhalten wie die Hildburghäuser haben wohl auch dazu beigetragen, dass dieser Fährtenplatten (Abb. 5) und oft so unscheinbar, Aufschluss sich bis heute wie in einem Dornrös- dass sie im ersten Augenblick manchmal gar nicht chenschlaf befindet. Eine Überprüfung von Ins- erkennbar sind. Bereits Bücking (1926) wies auf titutionssammlungen und Privatsammlungen auf die schlechte Qualität der Erhaltung hin. Grö- historisches Fundmaterial aus dieser Lokalität ist ßere zusammenhängende Fährtenfolgen wurden auch in Zukunft eine lohnenswerte Aufgabe, der

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eine längst fällig gewordene paläontologische Un- tersuchung und Dokumentation folgen sollte. Die neueren Einzelfunde wurden 1995 im Rahmen der Sonderaustellung „Fossilien der Rhön“, damals noch im alten Heimatmuseum von Dermbach, erst- malig ausgestellt und befinden sich heute in der Sammlung Frank Gümbel (Neidhartshausen). Im aufgelassenen Steinbruch (Privatgrundstück der Familie Kraus in Unteralba) ist das Buntsandstein- profil auch heute noch gut erhalten. Die hier an- stehenden Gesteinsschichten werden stratigra- phisch in die Volpriehausen-Wechselfolge des Mitt- leren Buntsandsteins gestellt (Ellenberg et al. 2006). Somit sind sie wesentlich älter als der eigent- liche thüringische Chirotheriensandstein. Diese Erkenntnis erlangte man bereits bei den ersten geologischen Untersuchungen (Frantzen 1882). Demzufolge sind die Erzeugertiere der Chi- rotherien-Fährten aus dem Fundort bei Hartschwin- den als „Ahnen“ der Hildburghäuser Chirotherien zu deuten. Die Buntsandsteinschichten, welche vor Abb. 16: Chirotherium sp. – Hand-Fuß-Set von der Fährtenplatte aus dem Öchsetal bei Völkershausen.

ca. 245 Millionen Jahren abgelagert wurden, lassen heute noch einige Rückschlüsse auf das ehemalige Klima und Landschaftsbild zu. So ist die typische Rotfärbung der Gesteine (Rotsedimente) als Indiz für ein trockenheißes Klima zu deuten.

Schrägschichtungen in den Sandsteinbänken sind auf die verschiedenen Schüttungsrichtungen des feinkörnigen Sandes im ehemaligen Flussdelta zu- rückzuführen und die geringmächtigen Tonstein- schichten (mit Trockenrissen und Wellenrippeln, Abb. 14) belegen zeitweilig vorhandene Flachwasse- rareale mit Austrocknungsphasen.

Ein weiterer Fundpunkt, ebenfalls in der nördlichen Rhön, liegt im Öchsetal bei Völkershausen. Von dort wurden dem Autor während seiner Lehrzeit im Jahre 1982 durch Andre Weiß aus Völkershausen Funde Abb. 15: Chirotherium sp. – Fußeindruck (sog. von versteinerten Fährtenabdrücken mitgeteilt. Aber Daumen und zwei Zehen mit gekörnter Hautstruktur) erst im Jahr 1986 wurde die Gegend im Öchsetal über einem Trockenriss rechts im Bild – Öchsetal bei genauer sondiert und erste Funde (Abb. 15 und 16) Völkershausen. gemacht. Bei diesen Erkundungen wurden in fast

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allen Aufschlüssen entlang der Kreisstraße im neburg (1993) vom Naturhistorischen Museum Öchsetal sowie in einem kleinen Steinbruch bei Wöl- Schloss Bertholdsburg in Schleusingen. Eine etwa ferbütt Spurenfossilen bzw. Fährtenreste entdeckt. 1 m lange Lebendrekonstruktion des krokodil- Ein Teil der Aufschlüsse wurde zur gleichen Zeit be- ähnlichen Urlurchs Trematosaurus thuringiensis (Abb. reits mit Müll und Schutt verfüllt, so dass weiteres 17) befindet sich heute in der Ausstellung „300 Mil- Belegmaterial nicht mehr gesichert werden konnte lionen Jahre Thüringen“ des Schleusinger Museums. und dadurch hier nur die Information zu den neuen Pflanzen aus dieser Zeit sind mit Resten von riesigen Lokalitäten weitergegeben werden kann. Schachtelhalmen belegt. Natürlich hat die Buntsandsteinformation der Rhön außer den Trittsiegeln der Chirotherien weitere fossile Raritäten zu bieten. Neben fossilen Fähr- ten sind heute auch einige fossile Tier- und Pflan- zenreste bekannt. Im Mittleren Buntsandstein von Vacha wurden, vermutlich nach dem 2. Weltkrieg, die fossilen Reste eines 26 cm langen, gavialähnli- chen Amphibienschädels gefunden. Diese gelangten in die Hugo Rühle von Lilienstern-Sammlung nach Bedheim (Grabfeld) und später ins Naturkunde- museum nach Berlin. Eine genaue Beschreibung des Amphibien-Fundes und dessen Art-Benennung als Trematosaurus thuringiensis erfolgte durch Wer-

Abb. 17: Trematosaurus thuringiensis – Rekonstruktion des etwa 1 m langen gavialähnlichen Amphib und der Schädelfund aus dem Mittleren Buntsandstein von Vacha, in der Ausstellung „300 Millionen Jahre Thüringen“ im Naturhistorischen Museum Schloss Bertholdsburg in Schleusingen.

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Abb. 18: a) Chirotherium-Monument in Hildburghausen (Foto: F. Gümbel), b) „Lagosuchus“ – ca. 50 cm langes Reptil, dessen Spuren Rotodactylus genannt werden, Diorama im Museum „Terra Triassica“ Euerdorf (Rekonstruktion und Foto: S. Brandt, www.reco-brandt.com)

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Abb. 19: Die in der Grafik abgebildete Fährtenplatte (Chirotherium barthii) wurde im 19. Jahrhundert beim Eisen- bahnbau in der Nähe von Meiningen gefunden. (Slg. u. Foto: F. Gümbel)

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1.1.1.e Historisches, Neufunde und Forschung

Der wissenschaftliche Kenntnisstand zur Ichnofau- Befund (siehe Kapitel 1.1.1), durch D. Krause und na (Spurenfossilien, Fußabdrücke) des Buntsand- H. Haubold wissenschaftlich neu bearbeitet wurde. steins ist in den letzten zwei Jahrzehnten rasant ge- … Im Ergebnis befinden sich auf der Fläche rund 2.700 wachsen. Dabei nimmt die Rhön, besonders in ihren Eindrücke von Tetrapoden. Diese gehören zu 70 Fähr- gesamten äußeren Randgebieten und dem näheren ten, die man addiert über eine Länge von mehr als 400 Vorland, wo die Schichten des Buntsandsteins zu m verfolgen kann. Die Formen sind bestimmt als Chiro- Tage treten, eine bedeutende Rolle ein. Das häufigere therium barthii, C. sickleri, Isochirotherium cf. herculis, Auftreten von Handtierfährten im oberen Abschnitt cf. Brachychirotherium sp. (Archosaurier) und Dicyno- des Mittleren Buntsandsteins und im unteren Teil dontipus geinitzi (Therapsiden). Diese Ichnofauna ist des Oberen Buntsandsteins führte dazu, dass heute charakteristisch für den höheren Buntsandstein bzw. die ganze Schichtkomplexe nach diesen Saurierfährten oberste Unter- und basale Mittel-Trias. Identische Tetra- benannt sind. In der stratigraphischen Reihenfolge podenfährten sind in den kontinentalen Schichten dieses vom ältesten zum jüngsten Schichtglied bildet der Alters weltweit nachgewiesen. Aber in keinem Falle ist Hessische Chirotheriensandstein (oberer Bereich eine Fläche dieser Ausdehnung und mit so zahlreichen der Hardegsen-Folge) den unteren Fährtenhorizont, Fährten unzerstört im natürlichen Aufschluss vorhan- gefolgt vom Thüringischen Chirotheriensandstein den. Die Fährtenfläche bei Eiterfeld repräsentiert ei- (oberer Bereich der Solling-Folge) und der Fränki- nen Superlativ. Sie bietet den unikalen Einblick in die sche Chirotheriensandstein im Röt (Quarzitschich- Situation der terrestrisch-fluviatilen Schwellenfazies des ten) den oberen Fährtenhorizont (Abb. 19). höheren Buntsandsteins. Der Flächenaufschluss steht ex- Bei der Ausarbeitung meines ursprünglichen Arti- emplarisch für die Situation der ausgedehnten Schwellen- kels (Saurierspuren in der Rhön; Der Buntsandstein region vom Odenwald bis zum Eichsfeld und die Rand- und seine Fährten vom Handtier „Chirotherium“ fazies entlang der Hochgebiete um das Germanische – Mitteilungen Heft 14, 2009, Kapitel 1.1.1 in die- Trias-Becken … (Krause & Haubold 2008). sem Band) vor über 10 Jahren waren mir die damals … Die Chirotherien gehören zu den Archosauriern. etwa zeitgleichen neuesten Forschungsarbeiten und Archosauria definiert man im phylogenetischen Sinne Neufunde wie z. B. die bei Euerdorf nicht bekannt, als die letzten gemeinsamen Ahnen der heute lebenden so dass hier neben Nachträgen zu den historischen Krokodile und Vögel und all ihrer Nachkommen (in An- Fakten ein kurzer Überblick bzw. Ergänzungen zu lehnung an Gauthier 1986, Sereno 1991). Diese Defini- aktuellen Forschungsergebnissen gegeben werden tion sagt nicht direkt, wie der Archosauria-Ahne in der soll. Eine klassische Arbeit zu Chirotherien (Archo- Unter-Trias ausgesehen hat, sondern dass wir von der saurier) und anderen Formen des Buntsandsteins Existenz einer Form ausgehen, welche die Bedingungen findet sich zum Beispiel beiHaubold (1971). Älte- der Ausgangsform der heute lebenden Krokodile und re Studien gibt es von Walther (1917), Willruth Vögel erfüllt hat … (Krause & Haubold 2008). (1918) und Rühle v. Lilienstern (1952). Aus mo- derner wissenschaftlicher Sicht (Klein & Haubold Gehen wir weiter in die Gegend um Fulda; von hier 2007, Klein & Lucas 2010) sind die Fährten dieser machten J. B. Wagner (1860) und O. Speyer (1875) Archosaurier von großer Bedeutung für die biostra- Funde von Fährtenplatten aus dem Buntsandstein tigraphische und biochronologische Gliederung der bekannt. Zur 40. Versammlung deutscher Natur- Trias. forscher und Ärzte in Hannover stellte O. Speyer bereits am 9. September 1865 nach seinem Vortrag Beginnen wir im Westen mit der großen Fährtenflä- über die Mastodon-Funde von Fulda die Fährten che bei Eiterfeld, Hessen, die nach dem historischen von Chirotherium barthii in Form von Gipsabdrücken

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vor und verwies auf weitere Fährtenvorkommen bei le. Das damalige Festland entwickelte sich über eine Schlüchtern und Bad Brückenau (Speyer 1866). lagunenartige Flachwasserlandschaft letztlich zu Letzterer Fundort liegt auf halber Strecke zwischen einem marinen Lebensraum, mit dem der Zeitab- Fulda und den südlichen Chirotherien-Lokalitäten. schnitt des Muschelkalks begann. Für diese Ent- Erst über 100 Jahre später berichtet J. Lepper (1969) wicklung finden sich in den Aufschlüssen im unteren wieder von einem Fährtenfund bei Bad Brückenau. Abschnitt der Röt-Sedimente (Plattensandsteinfa- In jüngerer Zeit wurde neues Fundmaterial durch C. zies) im Gebiet der Rhön und Mainfranken noch Aschenbrenner (2009a, 2009b) bekannt. Fährten- Merkmale, die auf eine terrestrische (Wurzelböden, platten befinden sich heute u. a. im Vonderau-Muse- Fährten, Regentropfeneindrücke, Trockenrisse, Wind- um Fulda, im Konrad-Zuse-Museum Hünfeld und kanter) bzw. limnisch-fluviatile und lagunäre Entstehung im Hohhaus-Museum in Lauterbach. im nahen Randbereich des Buntsandsteinbeckens Die Fährtenhorizonte des Fuldaer Landes liegen schließen lassen (Gronenmeier & Martini 1973). überwiegend im höchsten Abschnitt des Mittleren Abdrücke und Steinkerne der Muschel Costatoria co- Buntsandsteins (Solling-Folge/Thüringischer Chiro- stata (Myophoria costata) in den höchsten Schichten theriensandstein). In jener Zeit hatte das Gebiet der des Plattensandsteins der Untere Röt-Folge, u. a. im heutigen Rhön noch eine landfeste Prägung (Rhön- Gebiet Blatt Kleinsassen (Ehrenberg et al. 1994, Schwelle). Genauere Angaben zu den damaligen Se- Hassenkamp 1878, Gronenmeier & Martini dimentationsbedingungen finden sich bei Krause & 1973) zeigen, dass die Flachwasserareale des Röt- Haubold (2008). meeres hier zeitweise schon früh bis in die höheren Mit dem sich allmählich ausbreitenden Rötmeer (Abb. festländischen Gebiete vordrangen. Im Unteren Röt 20) erreichten zunehmend größere Flachwasser­ nordöstlich der Ortschaft Brand bei Hilders, eben- areale die noch landfesten Gebiete der Rhön-Schwel- falls auf Blatt Kleinsassen, fand man auch einen

Abb. 20: Paläogeographische Übersicht – Germanisches Becken zur Zeit des obersten Buntsandstein (Rötmeer, frühe Mitteltrias), nach Mahler & Sell (2015)

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veröffentlichten Fotos als unbestimmbare chirothe- riide Eindrücke zu bewerten (frdl. Mitt. Hendrik Klein). Die gleiche Ichnogattung wird wie schon er- wähnt auch aus dem Fährtenaufschluss von Eiterfeld beschrieben (Krause & Haubold 2008). Es zeigt sich dennoch, dass beide Lokalitäten lithostrati- graphisch und biostratigraphisch korreliert werden können. Fährtenfunde (Abb. 21) im Gebiet von Bad Neustadt scheinen keine Seltenheit zu sein, wie es z. B. die Funde in der Sammlung von Hubert Wohl- fromm (Niederlauer) belegen. Die fährtenführenden Schichten der Region liegen dort im oberen thüringi- schen (Solling-Folge) und im fränkischen Chirothe- riensandstein (Quarzitschichten).

Ausführliches zur Lebewelt der Buntsandsteinzeit sowie Allgemeines zum Buntsandstein selbst, was Abb. 21: Chirotherium cf. barthii, (Fußabdruck, auch die bisher behandelte Rhönregion betrifft, kann fränkischer Chirotheriensandstein/Quarzitschichten bei man in dem Buch „Wüste, Meer und Lavafluten“ von Bad Neustadt (Slg. und Foto: F. Gümbel) Jahn (2017) nachlesen. Eine moderne geowissen- schaftliche Dokumentation, die auch einen Großteil Insektenrest (Martini 1992). Das seltene Fossil in der Rhön von Süden aus erfasst, gibt Geyer (2002) Form eines isolierten Flügelrestes einer neuen Hemi- in seinem Buch über die Geologie von Unterfranken. pteren-Art wurde von Ansorge (1994) beschrieben und einer neuen Gattung (Rhoeniella granulata gen. et Wenden wir uns erst noch einmal der klassischen sp. nov.) zugeordnet. Fundstelle von Saurierfährten bei Aura a. d. Saale zu. Im September 1841 entdeckte der örtliche Pfar- Begeben wir uns in den Süden der Rhön und die rer Josef Vorbeck die versteinerten Fährten-Abdrü- südöstlichen Randgebiete im heutigen Biosphären- cke im Buntsandstein von Aura und leitete diese nach reservat Rhön. Hier liegt nicht nur das altbekannte Würzburg weiter. Ludwig Rumpf (1793–1862), Pro- Vorkommen von Chirotherien-Fährten bei Aura a. fessor und Vorgänger von Fridolin von Sandberger d. Saale, sondern von hier stammt auch ein wesent- an der Universität Würzburg machte die Lokalität licher Anteil an Neufunden aus jüngerer Zeit. Die als erste Fährtenfundstelle in Unterfranken bekannt fährtenführenden Sandsteinschichten erstrecken (Rumpf 1842, 1843). Eine genauere Beschreibung sich hier über ein großes Gebiet, das vom östlichen der unterschiedlichen Fährtenfunde erfolgte erst Spessart (Scheinpflug 1977) über Hammelburg, 1927 durch H. Kirchner. Er unterschied die fos- Bad Kissingen bis in die Gegend um Bad Neustadt silen Fährten auf Grund morphologischer Merk- reicht. Im letztgenannten Gebiet fand man in ei- male von den thüringischen Chirotherien-Fährten nem aufgelassenen Steinbruch der Gemeinde Ho- und bestimmte die Stücke von Aura als Saurichnites henroth im Frühjahr 2017 neue chirotherienartige auraensis und Chirotherium vorbachi (Schreibfehler Saurierfährten. Das Fährtenmaterial aus diesem in Kirchner 1927) nach dem Fundort und deren Gesteinsaufschluss, der sich lithostratigraphisch in Entdecker Pfarrer J. Vorbeck, so wie Kaup (1835a, die Solling-Formation einordnen lässt, wurde der 1835b) in Thüringen die kleinere FährtenformChiro - Ichnogattung cf. Brachychirotherium zugeordnet therium barthii und die größere Chirotherium sickleri (Chellouche 2017), diese sind jedoch nach den nach K. Barth und F. K. L. Sickler benannte. Aus

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moderner Sicht hat Haubold (2011) wie auch be- nur möglich war, da es dort ein Team von Sammlern reits Soergel (1925) das zitierte Fundmaterial von gibt, die sich seit ihrer Jugend mit den Fossilien ih- Aura zu Chirotherium barthii gestellt. rer fränkischen Heimat beschäftigen und sich mitt- Neues Fundmaterial aus dieser historischen Fähr- lerweile zu richtigen Wissenschaftlern entwickelten. tenregion verdanken wir dem Orkan Kyrill, der im Zum Team der Sammlergruppe SMTE („Sammlung Januar 2007 auch über die Rhön fegte und Bäume Mainfränkische Trias Euerdorf“) gehören Michael umstürzte. Bei Euerdorf fand Bernd Neubig unter Henz, Horst Mahler, Jürgen Sell und Bernd Neu- den Wurzeln einer durch den Sturm gefällten Buche big. Ziel der Gruppe war und ist ein fachgerechtes neue Saurierfährten. Später folgten Grabungen zur Sammeln, zu forschen bzw. zu Forschungen anzu- Freilegung einer größeren Fährtenfläche, die 2011 als regen, als auch mit renommierten Wissenschaftlern Geotop zum Erleben von Saurierfährten eingerich- zusammenzuarbeiten und mit ihrer Sammlung eine tet und als eines der 100 schönsten Geotope Bayerns regionale Ausstellung aufzubauen. Nach 40 Jahren ausgezeichnet wurde (Lagally et al. 2011, Loth et Sammelleidenschaft war es endlich soweit. Am 03. al. 2013). Euerdorf entwickelte sich im Rahmen von Mai 2013 wurde das Trias- Museum im alten Forst- Konzepten, u. a. unter dem Motto „Fränkische und haus eröffnet und die sehenswerte Dauerausstellung Rhöner Geologie erleben“, zu einem wissenschaftli- „Terra Triassica Euerdorf“ der Öffentlichkeit zu- chen Kompetenzzentrum für die Trias – was aber gänglich gemacht. Das fränkische Arbeitsgebiet der

Abb. 22: Geotop Saurierfährten – a) u. b) Geotop-Fährtenaufschluss am geologischen Lehr- u. Wanderpfad „Weg durch die Zeit“ bei Euerdorf im Juni 2017 (Fotos: Michael Henz); c) Fährtenplatte und Tafel mit Landschaftsrekonstruktion in der Ausstellung Terra Triassica Euerdorf

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Paläontologen-Gruppe SMTE erstreckt sich u. a. weise (Abb. 23, Brauckmann & Schlüter 1993, von Hammelburg bis in die Gegend bei Meiningen in Bashkuev et al. 2012) und der kleine Raubfisch Thüringen und umfasst somit den gesamten südöst- Saurichthys minimahleri n. sp. (Abb. 24, Werneburg lichen Randbereich des Biosphärenreservats Rhön. et al. 2014) aus der ausgestorbenen Fischfamilie der Besonders hervorzuheben sind die Forschungsar- Saurichthyidae. beiten (u. a. Mahler et al. 1990, Mahler & Sell 1993, 2015) zur lithostratigraphischen Gliederung Befassen wir uns abschließend noch mit dem Nor- des oberen Buntsandsteins (Röt) und Publikationen den bzw. mit dem nordöstlichen Gebiet der Rhön in zur Fauna der Trias (u. a. Henz et al. 1986, Brauck- Thüringen, wo wir Fährten-Fundstellen von der Re- mann & Schlüter 1993, Bashkuev et al. 2012, gion bei Vacha und Völkershausen über die Gebiete Werneburg et al. 2014, Sell 2018). bei Dermbach und Wasungen bis in die Gegend von In der historischen Fährtenregion bei Aura a. d. Saale Meiningen vorfinden. können heute interessierte Besucher dank der Neu- Nach dem Erscheinen meines Artikels zu den Sau- funde von Euerdorf und dem damit gestalteten Geo- rierfährten (Mitteilungen Heft 14) im Jahr 2009 top (Abb. 22) die Spuren chirotheriider Saurier erle- kam es noch im Dezember des Jahres zu ersten ben. Neben der Fährten-Lokalität gilt Hammelburg Kontakten mit den Wissenschaftlern Sebastian im südlichsten Teil des Biosphärenreservats Rhön Voigt und Hendrik Klein. Im April 2010 folgte ein heute als bedeutende paläontologische Fundstelle Treffen mit den Paläontologen in Neidhartshausen. für fossile Faunen aus dem obersten Buntsandstein. Ziel war die Überprüfung und Katalogisierung mei- Bedeutende Fossilfunde sind u. a. die Insektennach- ner Fährtenfunde. Es stellte sich heraus, dass das

Abb. 23: Insektenreste aus der frühen Mitteltrias (Röt-Formation/Oberer Buntsandstein): a) Hammephemera pulchra (Namensgebend für diese Gattung ist die Stadt Hammelburg, in deren Nähe das Fossil gefunden wurde; Hamm steht für Hammelburg ephemera für Ephemeroptera [Eintagsfliegen]), b) Dubiaphis curvata, c) Heseneuma hammelburgensis (Slg. und Fotos: SMTE)

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Grabung aufgegeben. Der wissenschaftliche Stellen- wert der Fundstelle bei Hartschwinden (siehe auch Kapitel 1.1.1) konnte mit der neuen Bestimmung der Fährten aber gehoben werden. Neben Wolfhagen in Hessen gilt Hartschwinden im thüringischen Teil der Rhön als zweite größere Fundstelle der Ichno- gattung Protochirotherium in Deutschland (Klein et al. 2013). Protochirotherium-Fährten sind von Lokali- täten in Polen und Marokko sowie aus den genann- ten zwei Fundstellen in Deutschland nachgewiesen (Klein et al. 2013). Die Erzeuger, letztendlich aller Chirotherien, waren Archosaurier, die auf dem da- mals existierenden Superkontinent Pangea (Abb. 25) eine weitverbreitete Gruppe der Landwirbeltiere (sogenannte Tetrapoden) waren. Archosaurier bein- halten zum Beispiel die Krokodile, Dinosaurier und einige gemeinsame Vorfahren. Da die Fundschichten Abb. 24: Saurichthys minimahleri (der beschriebenen Fundstelle bei Hartschwinden) in die (Slg. SMTE, Foto: Jürgen Sell) Volpriehausen-Wechselfolge des Mittleren Buntsand- steins eingestuft werden, ist dieses Vorkommen der Ich- Chirotherien-Fährtenmaterial aus der Lokalität nogattung Protochirotherium deutlich älter als das von Hartschwinden bei Dermbach mit der aus Wolfha- Wolfhagen (Fichter & Kunz 2015). gen in Nordhessen von Fichter & Kunz (2004) neu Generell sind die Formen der Fährten auch hier im beschriebenen Gattung Protochirotherium wolfhagen- nördlichen bis nordöstlichen Gebiet der Rhön in ih- se identisch ist. Da zudem der Sandsteinaufschluss rer Morphologie und Größe sowie in ihrem Erhal- bei Völkershausen ebenso wie der bei Wolfhagen in tungszustand sehr unterschiedlich. Es ist erkennbar, den Gesteinsschichten der Detfurth-Wechselfolge dass wahrscheinlich Tiere unterschiedlichen Alters liegen und die Schichten im Steinbruch bei Hart- und/oder verschiedener Erzeuger-Arten hier ihre schwinden stratigraphisch sogar zur noch tieferen Fährten (Abb. 26) über eine längere Zeitepoche hin- Volpriehausen-Formation gehören, also alle drei terließen. Fundstellen lithostratigraphisch wesentlich älter als die eigentlichen Chirotheriensandsteinschichten In Wiesenthal, ca. 3 km südwestlich von Dermbach, sind, spricht auch aus stratigraphisch-geologischer hat man früher in mehreren kleineren Brüchen Sand- Sicht nichts dagegen, das morphologisch identische stein abgebaut. In der Ortschronik des ehemaligen Fährtenmaterial dieser beiden Rhön-Lokalitäten der Pfarrers H. Carlsson (1940) findet sich der Hin- Ichnogattung Protochirotherium zuzuordnen. Es war weis, dass man in der Dermbacher Hohle (Hohlweg) klar, dass man für weitere Forschungen möglichst Schichten antrifft, in denen fünfzehige Abdrücke eine größere Fährtenfläche und längere Fährten vorkommen können. Der ansässige Dachdeckermeister braucht und somit folgte die Besichtigung der alten M. Lorey erzählte mir, dass dort noch in den 1950er Steinbrüche und Aufschlüsse. Bei Hartschwinden Jahren Platten mit großen Fußabdrücken lagen. Dem konnte ein geeigneter Fährtenhorizont ausgemacht Autor sind bislang aber keine Fährtenfunde aus Wie- werden, der sich für eine Grabung eignete, die noch senthal bekannt. Der Aufschluss (Dermbacher Hoh- im gleichen Jahr ausgeführt werden sollte. Die Bemü- le) liegt am Rand einer Verwerfung im Übergang von hungen um dieses Vorhaben scheiterten letztlich an der Hardegsen-Wechselfoge zum Solling-Basissand- verschiedenen Gründen und so wurde die geplante stein.

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Abb. 25: Paläogeographische Verbreitung von Protochirotherium auf dem einstigen Superkontinent Pangaea (nach Klein et al. 2013)

Zu einer weiteren Lokalität bei Dermbach und zu ei- kommen aber sowohl auf Schichtunterseiten als auch nem Neufund, der dort vom Autor entdeckt wurde, auf Schichtoberseiten vor). Auf der anderen Seite des kann folgendes mitgeteilt werden: Nordwestlich von Gesteinsblockes befanden sich jedoch zum Erstau- Unteralba im höheren Bereich der Volpriehausen- nen des Autors Fährtenabdrücke unterschiedlicher Wechselfolge befindet sich ein alter größerer Sand- Fährtenfolgen (Abb. 26). Da der Aufschluss im obe- steinbruch. Als im Jahr 1764 die Grenze des damals ren Bereich der Volpriehausen-Formation liegt, ha- von Fulda aus regierten Amtes Dermbach neu regu- ben wir eine weitere Lokalität, welche neben größe- liert wurde, war der Steinbruch bereits in Betrieb. ren und sehr kleinen Trittsiegeln (Abb. 26) anderer Auf einer alten Grenzkarte (Abb. 27) ist zu erken- Tiere auch Fährten der Ichnogattung Protochirothe- nen, dass die fährtenführenden Sandsteinbrüche rium aufweist. Man kann demnach davon ausgehen, westlich von diesem Steinbruch bei Hartschwinden dass das ThemaChirotherium – Protochirotherium – noch gar nicht existierten. 1965 stellte der damali- und deren Erzeuger auch künftig in der Rhön eine ge Besitzer R. Kraus aus Unteralba den Betrieb ein. Rolle spielen wird. In den 1990er Jahren kam es kurzzeitig noch einmal zu einem Abbau, danach war der Steinbruch wieder * Wie es der Zufall will, zeigte mir der Schmied und auflässig. Hinweise auf historische Fährtenfunde Heimatfreund Matthias Ries aus Dermbach vor ei- scheint es keine zu geben.* Frühere Untersuchungen nigen Tagen eine kleine auf ca. 18x18 cm formatierte erbrachten keine eindeutigen Hinweise auf Fährten; Sandsteinplatte mit einer Kratz- bzw. Schwimm- auch eine Begehung, die im Rahmen der 2010 ge- spur, die aus dem (wie zuvor beschrieben) älteren planten Grabung stattfand, blieb ergebnislos. Im Mai Steinbruch stammen soll. Matthias Ries bekam 2014 stieß der Autor bei einer sporadischen Kontrol- diese von Winfried Kraus aus Unteralba. Dieser be- le des Steinbruchs auf eine ca. 2,7 m2 große Sand- richtet: „Als ich in der 5. Klasse war (1955) machte steinplatte, die je zur Hälfte ca. 25 bzw. 35 cm mäch- unser Lehrer Kurt Schwarz mit uns einen Ausflug in tig war. Auf der Oberfläche der mächtigeren Hälfte den Sandsteinbruch, weil erzählt wurde, dass es dort waren Wellenrippeln zu erkennen, was den Autor Saurierspuren geben soll.“ Von der über 2 m2 großen zunächst vermuten ließ, dass dies die ursprüngliche Fährtenplatte war der junge Winfried so begeistert, Unterseite der Sandsteinplatte ist (Wellenrippeln dass ihm der damalige Steinbruchsbetreiber Franz

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Abb. 26: a) Fährtenplatte mit Handtierspuren (u. a. Protochirotherium) und dem Fußabdruck eines kleinen Sauri- ers (Rotodactylus sp., Lagosuchiden), FO. Hartschwinden, Slg. F. Gümbel, Leihgabe im FCN (Nüdling) Museum in Seiferts; b) u. c) Sandsteinplatte (Neufund bei Unteralba), Ausschnitt b) mit verschiedenen Chirotherien-Fährten unterschiedlicher Größe (unten rechts Protochirotherium sp., Hand-Fuß-Set), Ausschnitt c) neben einem chirothe- riiden Abdruck (Ch) finden sich viele winzige Saurierspuren (Lagosuchiden oder andere eidechsenartige Saurier), (Fotos: F. Gümbel)

Kraus ein Stück abschlug. Nach dem vorliegenden Handstück bekam der Autor von Winfried Kraus in Handstück und der Beschreibung von W. Kraus dankenswerter Weise geschenkt. gleicht dieser Fund der in Abb. 13 gezeigten Fähr- An dieser Stelle auch ein Dank an Matthias Ries für tenplatte. die Information und Kurt Schwarz aus Dermbach, Somit ist auch für diesen Steinbruch belegt, dass aus von dem der Autor einen Rinderschädelrest und ein historischer Sicht bzw. früher beim Abbau der Stei- Quellkalkstück mit Blattabdruck (beide Fossilfunde ne auch hier Fährtenhorizonte entdeckt wurden. Das siehe Kapitel 4.1) geschenkt bekam.

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Abb. 27: Auszug/Grenzkarte von 1764 (Amt Fischberg, Karte: StA Marburg)

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