The Next Generation Digitalisierung
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4|19 The Next Generation Digitalisierung. Demokratie. Veränderung. SAVE THE DATE July 6–7, 2020 Bonn, Germany Pluralism. Populism. dw.com/gmf #dw_gmf Journalism. MAIN PARTNERS CO-HOSTED BY PUBLIC PARTNERS Editorial DW/P. Böll DW/P. © An jedem Anfang steht der Zweifel: Im schreiende soziale Ungerechtigkeiten. Die lichen Wandel möglich zu machen. Dafür Namen meiner Generation darf ich hier liberale Weltordnung, die in der Schule be- sind wir journalistisch gerüstet wie noch nie: schreiben – aber bin ich dafür die Richtige? weihräuchert wurde, steht unter Beschuss. Wir können den genauen Kurs eines Contai- Immerhin fühle ich mich nicht selten wie aus Politik im klassischen Sinne, die Parteien fin- nerschiffs online nachverfolgen, enorme dem Takt geraten, hoffnungslos has been im den oft keine Antwort oder stellen noch nicht Datensätze durchsuchen und unsere Artikel Vergleich zu meinen coolen Zeitgenossen. Ich einmal die richtigen Fragen. Alte, weiße Politi- erreichen augenblicklich selbst die abgele- gehe am liebsten um zehn ins Bett, finde alte ker führen sich so auf, als träten sie gerade in gensten Regionen der Welt. Kupferstiche toll, empfinde wenig Begeiste- einer trashigen Reality- TV-Show auf. Noch eine Bemerkung zu „Next Gene- rung für Snapchat. Und verstehe mich blen- Deshalb sind wir verunsichert und des- ration“: Generation ist ein Differenzbe- dend mit manchen Eltern meiner Freunde. halb die Begeisterung für Aktivisten wie griff – und ein Konstrukt. Nicht jeder weiß, Trotzdem teile ich so vieles mit Men- Greta Thunberg und Joshua Wong. Sie sind welcher Generation er oder sie angehört, schen zwischen 15 und 35, das uns als Ge- wie wir: jung und – manchmal – wütend. Sie aber ich weiß zumindest, welcher ich nicht angehöre. Es wäre zu einfach, die „neue Generation“ als Vorwand zu nehmen, sich Wir wollen aufstrebende Stimmen Verantwortungen zu entledigen, mit einem Seufzer der Erleichterung zu sagen: Jetzt hörbar machen und so helfen, gesell kommen ja die jungen Wilden. Es ist auch zu einfach, uns mit Hohn zu begegnen, schaftlichen Wandel möglich zu machen. wenn unsere innovativen Höhenflüge mal missglücken. neration verbindet. Wir in Westeuropa und zeigen uns, dass unsere Stimme doch etwas Wir brauchen den Raum, Fehler zu ma- Nordamerika haben den Krieg nie erlebt. verändern kann an dem, was schon lange als chen. Potenzial kann sich nur dort ausdrü- Wir sehen eher, dass die Kriegszeugen, die Status quo gilt. cken, wo ohne Angst experimentiert werden Generation unserer Großeltern, verschwin- Bei der DW wissen wir: Eine Greta könnte kann. Und wir brauchen die wohlwollende det. Wissen und Gewissen. Wir können fast es nicht überall geben. 164 Umweltaktivisten Unterstützung und die Erfahrung der überall hin reisen, im Ausland leben und ar- wurden im vergangenen Jahr laut der bri- „jetzigen Generation“. Wir wollen von ihnen beiten. Wir sind in einer Welt aufgewachsen, tischen NGO Global Witness ermordet. Jun- lernen. Wir müssen es. Aber sie sollen auch in der Klimaschutz nicht mehr ein abseitiges ge Menschen, die mehr Teilhabe einfordern, von uns lernen. Denn es ist eine verdammt Thema für wenige ist, sondern eines der bri- werden bedroht, kommen ins Gefängnis oder komplexe Welt da draußen. santesten Themen. Für alle. müssen ins Exil. Als junge Journalistinnen Aber bei uns herrscht auch ein gewisses und Journalisten bei der DW schauen wir kri- Luisa von Richthofen Unbehagen. Die Probleme der Welt sind kom- tisch hin. Wir wollen aufstrebende Stimmen Volontärin plex: Erderwärmung, Migration und Krieg, hörbar machen und so helfen, gesellschaft- Deutsche Welle 3 MENSCHEN BEGEGNEN DW Rachel Stewart © beschäftigt sich mit den Eigenarten der Deutschen. Projekt The 77 Percent, das sich an Afrikas junge „Meet the Germans“ lautet ihre Einladung an das Bevölkerung richtet. Nun drückt sie der Reihe Meet weltweite DW-Publikum. In kurzen Videos bringt sie the Germans ihren Stempel auf. Eine Reihe, die den alle zwei Wochen Licht in die Bandbreite deutscher Spagat zwischen Aufklärung und Unterhaltung Tugenden – und Untugenden: ob Socken und San- schafft und auch für Deutsche erhellend ist. Wer dalen, Schrebergarten und Spargelzeit, Small Talk beispielsweise wissen möchte, wie wir Deutsche und Grammatik oder Wanderlust und Bücherwurm. auf Neuankömmlinge wirken, erfährt viel Neues. Auch mit Textbeiträgen und Fotogalerien nimmt Die englischsprachigen Videos sind im TV-Magazin das Meet-the-Germans-Team Stereotype und Kurio- Arts and Culture, auf dw.com und Social Media zu sitäten unter die Lupe. „Wir zeigen das Wichtigste, sehen – auch in deutscher Adaption. Mit 2,5 Millio- was man über deutsche Alltagskultur wissen muss“, nen Aufrufen auf Youtube war übrigens der Beitrag so die Reporterin, die gern experimentiert und auch zur Sauna-Kultur das beliebteste Video. Bisher, denn schon mal einen Beitrag in Versform bringt. die Liste ihrer offenen Themen ist noch lang. Rachel Stewart absolvierte bei der DW ihr Volon- tariat, arbeitete in der Kulturredaktion und für das dw.com/meet-the-germans 4 Weltzeit 4 | 2019 Inhalt MENSCHEN BEGEGNEN 17 Adrian Lovett, Web Foundation „Online-Partizipation ist entscheidend“ 6 Jaafar Abdul Karim Neues Format – mehr Dialog 18 Kira Schacht, Berlin Datenjournalistin in den Top 30 bis 30 6 Anabel Hernández Preisträgerin als Kolumnistin 19 Joshua Wong, Hongkong Schirm-Herr sucht Verbündete 7 Jacek Lepiarz Preis der Bundespressekonferenz 20 Chheng Niem, Kambodscha Soziale Medien als zweischneidiges Schwert 7 Dagmar Engel Sportchefin mit Gewinnermentalität 21 Nachwuchsförderung 10 Neue Volontäre – neue IMS-Studierende AKTUELLES ERFAHREN 22 Just 6, Südafrika 8 DW Akademie Die Stimme als Instrument für Beethoven Ermutigung in Kolumbien 23 #Susamam, Türkei PARTNERSCHAFT LEBEN Rapper für Recht und Gerechtigkeit 9 Verständigung MEDIEN ENTWICKELN Balkan Booster – dritte Auflage 24 Radio Sónica, Guatemala 9 Erinnerung Hoffnung aus dem Weltraum-Studio Deutsch-polnische Reportage-Reihe PERSPEKTIVE WECHSELN 9 Schulterschluss Aachen mit Leben gefüllt 26 Michel Friedman 16 Grenzen brauchen Freiheit AUS ERSTER HAND 28 Magdalena Gwozdz-Pallokat 10 Zweite Amtszeit Zu dritt statt als Tandem „Gegenwind beflügelt uns“ – Im Gespräch mit DW-Intendant Peter Limbourg 30 Alexandra Belopolsky Nein, ich habe keine Angst TITELTHEMA WELT ANSCHAUEN 12 Buumba Malambo, Sambia „Weil sie uns versteht“ 32 Die Reportage Fanny Facsar im Jemen 14 Shaharzad Akbar, Afghanistan Den Wünschen Flügel verleihen 34 Das Porträt Sannuta Raghu, Moderatorin von Eco India 16 Zahraa Ghandour, Irak „Es ist immer Zeit, über Freiheit zu sprechen“ 26 Deutsche Welle 5 MENSCHEN BEGEGNEN „Wir brauchen mehr Dialog“ Couragiert und nachdrücklich: Die DW hat in diesem Sommer JaafarTalk gestartet, ein stalten. Mit unserem neuen Programm bie- neues TV-Format mit Moderator Jaafar Abdul Karim. „Eine Plattform für faire und ten wir eine Plattform für faire und lösungs- lösungsorientierte Debatten“, so DW-Inten dant Peter Limbourg. orientierte Debatten.“ Das Konzept: Gäste aus Ländern der Region mit deutlich unterschiedlichen An- sichten debattieren. Am Ende stimmen Studiopublikum und TV-Zuschauer darüber ab, welcher Gast seine Position besonders überzeugend vorgetragen hat. Die Premiere DW/H. Baydoun DW/H. © von JaafarTalk kam aus Beirut. Thema der Sen- dung: polygame Ehen. „Wir konfrontieren die Menschen mit der Diversität und Modernität der Region und regen zum Austausch auf Augenhöhe an“, erläutert der Moderator. Ein Konzept das ankommt: Im August wurden die Videos der ersten fünf Folgen insgesamt 65 Millionen Mal angesehen. Jaafar Abdul Karim wird darüber hinaus weiterhin als DW-Reporter in Deutschland Fulminant gestartet: JaafarTalk unterwegs sein und sich beispielsweise in die Flüchtlingsdiskussion einbringen. Seine Begegnungen mit Migranten auf der einen „Die Normen und die Standards für Re- deriert. Mit der neuen wöchentlichen Show und Protagonisten rechtsextremer Gruppen spekt und Toleranz sind im Wandel. Was wir bleibt der Moderator seiner Linie treu: kon- auf der anderen Seite sind Teil des von ihm alle brauchen, ist mehr Dialog.“ Was Jaafar troverse Diskussionen über gesellschafts- eingeforderten und praktizierten Dialogs. Abdul Karim im Gespräch mit CNN-Modera- politische Themen, auch schwierige, auch Abdul Karim weiß, wovon er spricht. Er wur- torin Christiane Amanpour kürzlich forderte, tabuisierte. de in Liberia geboren. Er wuchs im Libanon ist für den populären Reporter und Modera- „Jaafar Abdul Karim erreicht ein Millio- und in der Schweiz auf, studierte in Frank- tor Programm. Und gilt für ihn in Deutsch- nenpublikum, das ihm vertraut“, betonte reich, Deutschland und England. Heute lebt land ebenso wie im Zielgebiet seiner neuen DW-Intendant Peter Limbourg zum Start er in Berlin. Sendung – den arabischen Ländern. des Programms. „Diese Menschen wollen Acht Jahre lang hat er das vielfach aus- zunehmend die politischen und sozialen facebook.com/dw.jaafartalk gezeichnete Jugendformat Shababtalk mo- Verhältnisse in ihren Ländern aktiv mitge- dw.com/ar Preisträgerin als Kolumnistin Die mexikanische Journalistin und Buchautorin Anabel Hernández, ausgezeichnet mit DW dem Freedom of Speech Award 2019 der DW, schreibt wöchentlich für den deutschen © Auslandssender. Die neue Kolumne auf dw.com erscheint El Chapo. Für die DW-Kolumnistin kein Grund auf Spanisch, Deutsch, Englisch und Portu- zur Beruhigung. „Denn die wahren Bosse und giesisch. Anabel Hernández beschäftigt sich Nutznießer der gewaltigen Maschinerie des seit vielen Jahren mit der organisierten Kri- internationalen