Bedrohung Als Normalzustand

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Bedrohung Als Normalzustand Bedrohung als Normalzustand EINE 5-JAHRES-BILANZ Inhalt Einleitung .......................................................................................................................................................................................................................3 1. 2019 ein Rückgang, 2020 sechs Angrife in drei Monaten .................................................................................................4 2. Teilweise Angrife aus dem linken Spektrum ...............................................................................................................................6 3. 119 Angrife in fünf Jahren: Bilanz und Analyse ........................................................................................................................ 10 2 4. Chronik der Pressefeindlickeit ..............................................................................................................................................................14 5. Feindbild „Lügenpresse“ – Scharnierbegrif und Positionslicht ................................................................................. 19 6. Drohszenarien: Hass auf der Straße, Hass im Netz ...............................................................................................................20 7. Staatliche Gegenmaßnahmen und journalistische Schutzbedarfe ..........................................................................26 8. BKA: Delikte „gegen Medien“ nehmen zu .....................................................................................................................................31 9. Fazit ............................................................................................................................................................................................................................33 Anhang: Anmerkungen zum Studiendesign ....................................................................................................................................36 1. Kriterien der Fallerfassung ....................................................................................................................................................................... 37 2. Vollständigkeitsanspruch ......................................................................................................................................................................... 37 3. Wer ist Journalistin und Journalist? ...................................................................................................................................................38 4. Wann ist ein Angrif politisch? ...............................................................................................................................................................39 5. Was wird nach welchen Kriterien kategorisiert? .....................................................................................................................40 BEDROHUNG ALS NORMALZUSTAND BEDROHUNG Literatur ........................................................................................................................................................................................................................46 FEINDBILD JOURNALIST IV – IV FEINDBILD JOURNALIST Einleitung Journalismus bleibt ein Wagnis, auch in Deutschland. Von Anfang 2015 bis März 2020 registrierte das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit 119 gewaltsame Angrife auf Journalistinnen und Journalisten in Deutschland. Trotz schwankender Fallzahlen blieb der Ursprung der Attacken über die Jahre hinweg gleich: Die Mehrheit, 77 Prozent aller Vorfälle zwischen 2015 und 2020, kam aus dem rechten Lager1 Diese Verteilung gilt auch für das Jahr 2019, auch wenn die Zahl der erfassten Fälle 3 insgesamt zurückging: 14 tätliche Angrife konnte das ECPMF für 2019 verifzieren, elf davon kamen von rechts. Im Vorjahr, das vor allem von den Chemnitzer Aus- schreitungen geprägt war, waren es 26. Das beginnende Jahr 2020 scheint diese Eindeutigkeit in Frage zu stellen: Auf ei- ner Leipziger Demonstration des linken Spektrums wurden gleich drei Angrife auf Fernsehmitarbeiter verzeichnet. Außerdem kam es in nicht einmal drei Monaten zu drei weiteren Übergrifen, bei denen nach aktuellem Recherchestand kein eindeuti- ger politischer Kontext gegeben ist. Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten scheint inzwischen Teil einer verrohten Normalität zu sein. Die Hofnung, dass physische und psychische Gewalt nur ein temporäres Phäno- men seien, hatte bei der Veröfentlichung der ersten Studie der „Feindbild“-Reihe im Dezember 2015 noch bestanden. Doch die ideologische Grundlage der Anfeindun- gen hat sich verfestigt. Die Unterstellung, Journalistinnen und Journalisten würden das sogenannte „Volk“ in Abstimmung mit den politischen und wirtschaftlichen Eli- ten vorsätzlich belügen, ist ein Gemeinplatz unter Rechten – und schürt den Hass. Bis heute sind politische Demonstrationen der gefährlichste Arbeitsplatz für Jour- nalistinnen und Journalisten in Deutschland. ALS NORMALZUSTAND BEDROHUNG Die Analyse der 119 Fälle, die das ECPMF bislang verifziert hat, hat diese Thesen bestätigt. Die Falluntersuchung bildet das Kernelement der „Feindbild“-Studien und hat sich inzwischen zu einem in Deutschland einzigartigen Monitoring entwickelt. Neben zahlreichen Nachfragen bei staatlichen Stellen wie Polizeibehörden, Staats- anwaltschaften und Gerichten, Rückfragen und Interviews bei Betrofenen und Zeu- ginnen und Zeugen möglicher Taten wurden auch Presseberichterstattung, soziale Medien, Online-Berichte und wissenschaftliche Quellen ausgewertet. Die Entwicklung der Fallzahlen, mit einem Höchstwert von 44 Fällen im Herbst 2015 und einem zweiten traurigen Höhepunkt nach den Ausschreitungen in Chemnitz FEINDBILD JOURNALIST IV – IV FEINDBILD JOURNALIST 1 Die Kategorien „rechts“ und „links“ sind hier Hilfskonstruktionen, um die öfentliche Alltagseinschät- zung des politischen Spektrums verkürzt begreifbar zu machen. Eine eindeutige und trennscharfe Kategorisierung von politisch motivierten Einstellungen und Handlungen beispielsweise in der Steigerung rechts/rechtspopulistisch/rechtsextrem/rechtsradikal oder links/linksextrem/linksradi- kal ist nicht brauchbar: Die „Extremismus-Theorie“, umgangssprachlich auch als „Hufeisen“-Theorie bezeichnet, geht von einer prinzipiellen Vergleichbarkeit von „Links- und Rechtsextremismus“ aus. Sie wird von den Autoren dieser Studie nicht für plausibel gehalten. Die Erfassung der Angrife in den Kategorien „links“ und „rechts“ erfolgt dementsprechend zum Zweck der vertieften Analyse von Angrifsmustern, soll aber nicht als Beleg für die „Extremismus-Theorie“ verstanden werden. Für vertiefende Erläuterungen siehe im Anhang „Anmerkungen zum Studiendesign“. mit 26 Angrifen, werden in dieser Studie ausgiebig kontextualisiert. Eingefossen sind nicht nur die Befunde der Fachliteratur, sondern auch die Perspektiven der Journalistinnen Helke Ellersiek und Sibel Schick, der Fachjournalisten David Janzen und Andreas Speit sowie des Rechtsanwalts Sven Adam. Ausgelöst von den scharfen Debatten um Morddrohungen gegen Journalistinnen und Journalisten, werden in der vorliegenden Studie auch schwere Bedrohungen thematisiert. Diese Einschüchterungsversuche sind statistisch kaum objektivierbar – sind aber, nach allem was in Erfahrung zu bringen ist, für rechte Pressegegne- 4 rinnen und -gegner ein vielgenutztes Mittel, um Recherchen in ihrem Umfeld zu verhindern oder mindestens zu erschweren. Für die Journalistinnen und Journalisten in Deutschland bedeutet das: Berichten sie von rechten Versammlungen, recherchieren sie über die Szene oder werden sie aufgrund ihrer Berichterstattung als Störenfriede wahrgenommen, müssen sie mit gezielten Einschüchterungsversuchen rechnen. Von Bedrohungen, Kampagnen bis hin zu Tätlichkeiten: Seit fünf Jahren besteht für Journalistinnen und Journalisten eine erhöhte Gefahr, zum Ziel von Angrifen zu werden. 1. 2019 ein Rückgang, 2020 sechs Angrife in drei Monaten Der erste Monat des Jahres 2020 zeigt, dass Journalistinnen und Journalisten wei- terhin mit Gewalt gegen ihren Berufsstand rechnen müssen. In fünf Fällen wurden Medienschafende allein im Januar angegrifen. Drei ereigneten sich auf einer linken Demonstration in Leipzig, einer bei einer iranischen Kundgebung in Berlin und ein weiterer bei einem Gerichtsverfahren in Zwickau. Im März attackierte ein Berliner Rapper ein Kamerateam. Somit erfolgte keiner der Angrife auf einer rechten De- BEDROHUNG ALS NORMALZUSTAND BEDROHUNG monstration. Dort wurde seit Beginn der Erfassung jeweils der Hauptanteil der An- grife registriert. FEINDBILD JOURNALIST IV – IV FEINDBILD JOURNALIST Die Ergebnisse des Jahres 2019 hingegen bestätigen das Tatbild der Vorjahre – trotz gesunkener Fallzahlen. 14 tätliche Angrife auf Journalistinnen und Journalisten hat das ECPMF verzeichnet. Zum Vergleich: Im Vorjahr 2018 wurden 26 gewaltsame Übergrife bestätigt. 2019 kamen mit Ausnahme von drei Angrifen alle aus dem rechten La- ger. Der Befund der zurückliegenden vier Jahre wird damit untermauert: Medienschafende, Journalisten und 5 Journalistinnen und Reporterinnen und Reporter waren nach wie vor am stärksten durch Pressegegnerinnen und -gegner aus dem rechten Lager gefährdet. Tätliche Angrife von links sind dem ECPMF für das Jahr 2019 nicht bekannt. Im Januar kam es bei einer Aktion der „Identitären Bewegung“ am Verlags- haus der „taz“ zum Angrif auf eine Journalistin. Zunächst klebten die Rechten Plakate
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