Neue Märkte Sichern Wachstum
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PRESSEMITTEILUNG FREI ZUR VERÖFFENTLICHUNG 2. JUNI 2004 Logan: Neue Märkte sichern Wachstum EINE NEUE VISION DER WELTMÄRKTE Ende der 90er Jahre ändern sich drastisch die Perspektiven im Automobilsektor. Auf den drei größten Weltmärkten — Westeuropa, USA und Japan — sind die meisten Autokäufe Ersatzkäufe. Das Wachstumspotenzial ist dementsprechend gering. Gleichzeitig eröffnen sich neue, dynamische Märkte in wachstumsstarken Schwellenländern sowie Entwicklungsländern. Hier leben mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung, von denen sich bislang nur ein geringer Teil ein Auto leisten konnte. „Um das rentable Wachstum von Renault zu sichern, entschloss ich mich 1995, die Expansion des Unternehmens auf Märkten außerhalb Europas voranzutreiben“, erklärt Louis Schweitzer, Vorstandsvorsitzender von Renault. Damals definierte er das Ziel des Renault Konzerns, spätestens 2010 jährlich vier Millionen Fahrzeuge zu verkaufen. Ein einseitiger Weltmarkt Im Jahr 2003 setzte die Automobilindustrie weltweit rund 57 Millionen Fahrzeuge ab. 80 Prozent davon fanden ihre Käufer in den entwickelten Märkten USA, Westeuropa, Japan und Südkorea, wo jedoch nur 20 Prozent der Weltbevölkerung leben. „Es gibt also noch Regionen mit einem enormen Marktpotenzial, deren hohes Wirtschaftswachstum den Automobilmarkt ankurbelt“, erklärt Georges Douin, Executive Vice President Produkt & Strategische Planung und Internationale Projekte von Renault. Automobilmarkt 2003 – weltweit Gesamt Veränderung 2002 2003 03/02 in Tausend in Tausend Prozent EUROPA 19.116 19.271 +0,8 davon: Westeuropa 16.226 15.986 -1,5 Mittel- und Osteuropa (mit 2.890 3.285 +13,7 Russland und Türkei) AMERIKA 21.731 21.265 -2,1 davon: NAFTA* 19.526 19.132 -2,0 USA 16.845 16.579 -1,6 Südamerika, außer Mexiko 2.205 2.133 -3,3 ASIEN-OZEANIEN 13.526 14.738 +9,0 davon: Südkorea 1.618 1.318 -18,6 Japan 5.705 5.696 -0,2 AFRIKA/MITTLERER OSTEN 1.937 2.049 +5,8 GESAMT 56.309 57.323 1,9 Quelle: Renault *Nord-Amerikanisches Freihandelsabkommen DACIA – Renault Konzern 1 Neue Märkte mit hohem Wachstumspotenzial Die von Renault anvisierten Märkte besitzen ein enormes Potenzial für den Automobilsektor, weisen aber auch sehr unterschiedliche Merkmale und Wirtschaftbedingungen auf. So beträgt beispielsweise das jährliche Pro-Kopf- Einkommen in der Ukraine 1.000 Dollar, in Russland und der Türkei 2.300 Dollar und in Slowenien rund 11.000 Dollar. Der Motorisierungsgrad der Türkei beläuft sich auf ca. 70 Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner. In der Ukraine beträgt er 160 und in der Tschechischen Republik 350 Fahrzeuge. Diese Länder verfügen also noch über ein enormes Wachstumspotenzial. Und die Marktchancen des Logan stehen umso besser, als sein Segment den Großteil des Marktes ausmacht. In Russland beispielsweise kosten 90 Prozent der Neufahrzeuge weniger als 10.000 Euro. Zum Vergleich: Wird für ein Neufahrzeug in Frankreich für das Jahr 2002 als Durchschnittspreis der Index 100 zugrunde gelegt, dann beträgt der Wert für einen Neuwagen in Spanien im Durchschnitt 92, in Ungarn 69, in der Tschechischen Republik 68 und in Polen 54. Diese Unterschiede zeigen, wie wichtig das Kriterium Preis bei der Kaufentscheidung auf den Zielmärkten des Logan ist. Seit Ende der 90er Jahre verzeichnen diese Märkte hohe Wachstumsraten, die phasenweise extremen Schwankungen unterliegen. In Ungarn, zum Beispiel, stieg der Gesamtabsatz kontinuierlich an, von 80.000 Einheiten in 1997 auf über 200.000 Einheiten in 2003. In der Türkei hingegen kletterte der Absatz von 200.000 Neufahrzeugen in 1996 auf 450.000 im Jahr 2000 und fiel dann bis 2002 wieder auf 80.000 Einheiten. Dies entspricht einem Rückgang um 80 Prozent in zwei Jahren. Inzwischen hat sich der türkische Markt wieder erholt und dürfte in diesem Jahr die Verkaufszahlen von 2000 sogar noch übertreffen. Ein weiteres Beispiel: In Rumänien verzeichnete der Automobilmarkt zwischen 2000 und 2003 ein Wachstum von 61 Prozent. Auf die neuen Märkte zugeschnitten: das Programm X90 Das Programm X90 stellt eine Premiere in der Renault Geschichte dar: Es ist die erste von Renault entwickelte Fahrzeugbaureihe, deren Marktstart ausschließlich für die Märkte außerhalb Westeuropas geplant ist. „Wir haben bei null angefangen und uns bei all unseren Entscheidungen immer wieder an den anvisierten 5.000 Euro orientiert, die der Vorstandsvorsitzende Louis Schweitzer bereits 1998 als Einstiegspreis festgelegt hatte“, erklärt Jean-Marie Hurtiger, Projektleiter des Programms X90. Ergebnis der vierjährigen Entwicklungsarbeit, für die das gesamte Know-how des Konzerns mobilisiert wurde, ist der Logan, eine Stufenheck-Limousine, die Ende 2004 zu den Händlern rollt. Anfang 2007 erscheinen mit dem Kombi und dem Kleintransporter zwei weitere Modelle auf der Logan-Plattform. Mit ihnen werden Renault und Dacia noch besser auf die Bedürfnisse sowohl privater, als auch gewerblicher Kunden eingehen können. Die verschiedenen Kundenkreise des Logan sind klar definiert. Im Segment der Privatkunden werden in Tschechien, Rumänien und Marokko drei Viertel der Kundschaft Familien sein. Marktstudien aus allen Zielländern zufolge sind diese Käufer relativ jung (35 bis 49 Jahre). Weiteres Merkmal der Logan-Käufer: In Rumänien, DACIA – Renault Konzern 2 Algerien und in der Türkei wird jeder vierte Kunde mit dem Logan seinen ersten eigenen Neuwagen erwerben. Ebenso viele von ihnen werden bereits ein Fahrzeug besitzen. Der Logan spricht auch gewerbliche Kunden an, in erster Linie Taxifahrer. Die Studien zeigen ebenfalls, dass der Faktor Preis in Rumänien, in Osteuropa und der Türkei das wichtigste Kaufkriterium darstellt, gefolgt von geringen Unterhaltskosten. Innerhalb seines Marktsegments wird sich der Logan gegenüber sehr unterschiedlichen Mitbewerbern profilieren müssen, die zum Großteil vor Ort gefertigt werden. Hierzu gehören zum Beispiel der Chevrolet/Daewoo Kalos, der Hyundai Accent, der Kia Rio und der Skoda Fabia. Eine technische und wirtschaftliche Glanzleistung: das Beste von Renault für das Programm X90 Moderne Methoden zügeln die Kosten Die „Design to Cost“-Methode — das heißt: das kostenoptimale Entwerfen und Konstruieren des Fahrzeugs —, das „Carry-Over“-Konzept zur Optimierung von Zuverlässigkeit und Gestehungskosten sowie die computergestützte Konstruktion haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Projektteams die Budgetvorgaben für die Entwicklung und Vorbereitung der Serienfertigung erfüllten. Diese außergewöhnliche Herausforderung meisterte ein erfahrenes Team von Ingenieuren und Technikern im Renault Technocentre in Guyancourt bei Paris. Bei allen Entscheidungen orientierte es sich am angestrebten Qualitäts-/Preisziel. Ergebnis: Die Entwicklungskosten des Logan beliefen sich auf insgesamt 360 Millionen Euro. Investitionen für den Produktionsstart Länder Millionen Euro Rumänien 205 (1) Russland 230 Marokko 22 Iran 300 Kolumbien 16 (1) Ausgaben ohne allgemeine Modernisierung des Werks Kosteneinsparungen bei der Konstruktion Design to Cost: Entwerfen und Konstruieren mit geringsten Ausgaben „Die bei der Entwicklung des Twingo 1992 eingeführte „Design to Cost“-Methode konnte mit dem Beginn des Programms X90 im Jahr 2000 entscheidend verbessert werden“, berichtet Odile Panciatici. Die Entwicklungsleiterin beim Projekt X90 war auch an der Entwicklung des Twingo beteiligt. Die Methode besteht darin, den gesamten Konstruktionsprozess nach den Kriterien Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit auszurichten und dabei auf bewährte Lösungen zurückzugreifen. Auch die Produkt- und Prozessanalyse ist fester Bestandteil der Methode. Sie untersucht folgende Parameter: DACIA – Renault Konzern 3 Machbarkeit, zu erwartende Einsparungen, lokale Verfügbarkeit und — als wichtigstes Kriterium — die Zuverlässigkeit. So hat sich das Team beispielsweise dafür entschieden, klassische Stähle zu verwenden. Sie eigenen sich gut für die Produktionsverfahren und -anlagen der gewählten Fertigungsstandorte, an denen viele Arbeitsschritte manuell ausgeführt werden. Außerdem sind sie vor Ort leichter erhältlich. Zudem berücksichtigt das Design des Logan die Probleme, die in den Tiefziehanlagen auftauchen können. So vermieden die Entwickler weitestgehend scharfe Karosseriekanten. Dies vereinfacht die Produktion von Fertigungswerkzeugen, erhöht die Prozesszuverlässigkeit beim Tiefziehen sowie in der Blechverarbeitung und reduziert die Kosten für diese Arbeitsschritte. Durch die nur leicht gekrümmten Fensterscheiben — insbesondere die Heckscheibe — ließen sich die Werkzeugkosten ebenfalls erheblich senken. Trotz des geringen Automatisierungsgrades sind die Auspuffanlagen in einem Stück montierbar. Weitere drastische Kosteneinsparungen erzielten die Fertigungsexperten durch die Form der Bremsleitungen, den Schutz der Bremsleitungen durch Längsträger und einen Kraftstofftank mit integriertem Einfüllrohr. Für Länder mit schlechter Kraftstoffqualität ist der Tank mit einem auswechselbaren, externen Filter ausgestattet. Zur Wirtschaftlichkeit des Logan trägt auch das Fahrwerk bei: Die Vorderachse ähnelt der des Clio (ohne Querstabilisator), die Hinterachse stammt von der B-Plattform der Allianz Renault-Nissan. Um die Investitionen bei den Werkzeugen so gering wie möglich zu halten und die Montage zu vereinfachen, legten die Entwickler Außenspiegel und Schutzleisten so aus, dass sie sich sowohl rechts als auch links montieren lassen. Die hinteren Seitenfenster sind in einem Stück ausgeführt, was ebenfalls Kosten einspart. Höhere Zuverlässigkeit und niedrigere Kosten durch „Carry over" Der Einsatz von Komponenten und Baugruppen in mehreren Fahrzeugen garantiert