Archäologie in Westfalen- 2014 METHODEN UND PROJEKTE den Niederrhein (Gra k: Abb. 1WegAbb. der Jakobs- Altertumskommission pilger von an Bielefeld von pilger für Westfalen). für Steinkrüger Ulrike Ulrike

Als letzter TeilAls des Wegeforschungsprojektes »Wege derJakobspilger in Westfalen« der Al- 292 verläufe erfolgtein Anlehnung andiehisto- Rhein untersucht Rhein aus karolingischerZeit. DenkmalpegeundForschung route vonBielefeldüberMünsteranden Ende 2014diemittelalterlicheFernhandels- rekte BelegekönnenNachweisevon Trassen risch-geogra sche MethodenachDenecke Literatur wie GeländemerkmaleundEinrichtungen, die werken aberauchindirekte Anhaltspunkte te 26,1–3 (Neumünster2000). –HildeClaussen/Anna te 26,1–3 ßen Fernhandelsstraßen befanden. Diessindbei- (800–1670). GöttingerSchriftenzur Vor-(800–1670). undFrühgeschich- sich im Mittelalter typischerweise an den gro- schriftlichen Überlieferung und alten Karten- sein, dienochüberRelikte, HinweiseimLuft- tertumskommission für Westfalen wurdebis bild oderimdigitalenGeländemodellzuer bei Ausgrabungen oderSpurenimGelände durch Heranziehenverschiedenster Hinweise kennen sind. Aufschluss gebennebender auf das Vorhandensein eineraltenStraße. Di- Hans-Georg Stephan, StudienzurSiedlungsentwick- in Westfalen 43.2(Mainz2007). –UweLobbedey,Die lung und-strukturvonStadtReichsklosterCorvey karolingische Klosterkirche zuCorvey. In: GerfriedSitar/ Wegeforschung Skriver, DieKlosterkirche Corvey. Wandmalerei undStuck Die Rekonstruktionderhistorischen Weg - Regierungsbezirke und Münster Detmold Fernhandelsstraße von Bielefeld nach Spuren am Wegesrand –diehistorische (Abb.

1) .

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»strata publica«überliefert. IneinerUrkunde Archäologie in Westfalen-Lippe 2013, 2014, 247–250. Andreas König/Hans-Werner Peine, CorveyimFokus – 12. Jahrhunderts –alsderHandelmitdenöst- und Velen istzudem bekanntdurch Christian S’Grooten(1573, 1579)bildenden vollziehbar wird. von 1617 wird sie als »offene helstraße« be- gen, Harsewinkel,gen, , Telgte,Münster, groben Streckenverlaufabundkönnendurch aktuelle Forschungen zurGeschichtevonKlosterundStadt. rhein unddenNiederlandenverband. Siege- reihen sichdieHinweisesoenganeinander, Gasthäuser undHerbergen, Schmiedensowie Städten erkennen. Exemplarischbearbeitet über Lüneburg und Minden mit dem Nieder Nottuln, Coesfeld, Velen, , Raesfeld wann vorallemabderzweitenHälftedes weitere wegetypischeEinrichtungen(= Weg- und KlosterMarienthalnach Wesel. Die Tras- sches MönchtumimSpiegelEuropas. Ausstellungskatalog wurde der Verlauf vonBielefeldüberSteinha- Hauptrouten vorbehaltensind. Der Verlauf Hinzuziehen jüngererKartenergänzt werden. sich umdas Teilstück einerFernhandelsroute, spielsweise Flussübergänge, Landwehrdurch- se vonMünsterüberNottulnnachCoesfeld Dabei lassensichimmerwiederauchalterna- begleiter oder Wegeindikatoren). Im Idealfall lässe, Galgen, Gerichtsplätze, Siechenhäuser, tive Verbindungen zwischen den einzelnen lichen Ländernzunahm–zunehmendanBe- die HansestädteLübeckundHamburg dass der Verlauf derhistorischen Trasse nach- ist im14. Jahrhundert als»viaregia«und deutung. Geschichte und Archäologie. DenkmalpegeundForschung Lavanttal (Regensburg2009)161–169. –Sveva Gai/Karl Heinrich Krüger/BerndThier, DieKlosterkirche Corvey. Martin Kroker(Hrsg.), »Machtdes Wortes«. Benediktini- zwischen MünsterundBorkenüberNottuln, zwischen zeichnet, Namen, dieüblicherweisegrößeren in Westfalen 43.1.1(Darmstadt2012). –MichaelKoch/ Bei deraktuellen Wegstrecke handeltes Kartenwerke wiederBrüsseler Atlas des

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Amtmann undRichterinSchermbeckwurde Amtmann Waldes kurzvorSteinhagen. Gadderbaum, Ein- Landwehr imbewaldetenGeländeerkennbar. Möglicherweise habendiese Wegsperren die vom KammwegaufdieHauptrouteausge- Mittelalter vonsolchendiestädtischenFeld - von Hohlwegensichtbar. Am DaruperBerg genheide«. In Warendorf befand sichder fachen Wall voninsgesamt30 Galgen in unmittelbarer Nähe desSpring- Springeberg. Auch derGerichtsplatzkann Ein- bisinsgesamt Vierschlingen, sondern richteten Zuwegungenkontrolliertundgelei- chenhäuser vonCoesfeldund Borken lagen in unmittelbarer NähevonLandwehrdurchläs - Schlagbäume passierteder Weg vondem Schlagbäume bzw. Durchlässe sichoftmalslo- Erdboden eingegraben und ZweischlingensindmarkanteNamenfür cke reiste. cke und als SchülerimJahr 1614aufdieserStre- Hinzu kommenKirchspiel- und Territorial- spielsweise inBielefeldnochderName»Gal- sen. statteten Befestigungerhalten. Auch südlich sind nochRestedermiteinemzum Teil drei- sel vomBistumMünstertrennt. Allein fünf tet. DafürsprechennichtnurdieZählungvon bernbaums aufder»Langen Wiese« bzw. dem lichen Richt-oderGalgenplätzenzeugtbei- der B te, Münster, CoesfeldundBorkenwarenim im DGM lauf lässtsichhinterderKreuzkapellenoch heute dasRochus-Hospitalbe ndet. DieSie- häuser wie jenes»aufderHülle«bei Telgte diese Durchlässe. OberhalbvonZweischlingen bis zum Verlassen desHangs Teutoburger landwehren wiediejenige, diedaszumHer blättern (1836–1850) der SparrenburgbewachtenBielefelderPass durchquerten zahlreiche Landwehren, deren den Bericht von Dr. Georg Rave, der später aus dem14. Jahrhundert, andessenStellesich kalisieren lassen. DieStädte Warendorf, Telg- auch Teilabschnitte derLandwehr, dieparallel hatte sichdiealte Trasse biszu7 zum Hangwegverlaufen. zogtum gehörende Areal der Stadt Weder - gehörende Areal Kleve zogtum nastraße sowieinDarupbeiNottulnForm noch inBielefeldamJostberg undanderDia- marken schützenden Befestigungen umgeben. Von denangroßenStraßenbe nd- Zu den Wegbegleitern gehören Siechen- Reisende zwischenBielefeldund Wesel Konkrete Spuren des alten Weges sind u. 64 sindnoch Wälle der ehemaligen (Abb.

3) undaufdenUrmesstisch- (Abb. (Abb.

4) 2) weiterverfolgen. . Derweitere Ver- m Breiteausge- m tiefinden

a. a. -

1764 eine Tilbecker Bäuerin ermordetworden Münster. Hierbefandsichspätestensseit1532 Ramsdorf führendenStraße, ungefähraufei- Freigericht imFlamschen bei Coesfeld sind feld ausderspätenBronze- und frühenEisen- fanden sich gut sichtbar an größeren Ausfall- wurde dieBrückeanheutigeStellenörd- be ndliche,weit derHeerbrügge 1185be- war. GanzinderNähebefandsichauch wegen, inCoesfeldz. solche Freistühle als Wegeindikatoren zuwer spiellandwehr. stücks, das sogarinvorgeschichtlicheZeit stöcke standen an den öffentlichen Straßen. steinen oderBakensteinenkenntlich. Diesebe- Durchlass der Fernstraße durch die Kirch- Das sogenannte Tilbecker Mordkreuz ten. DiesgiltebenfallsfürZollstellenwiedie- lich desGasthausesverlegt. erstmals erwähnten Nobiskrugs. Erst 1818 eine hölzerne Brücke südlich des 1582/1583 ten Strecke ist die Ausgrabung eines Weg- hier lokalisiertwerden. Ebensowiedasun- ihren Marktfriedenmitsogenannten Vrede- jenige desDomkapitelsander Werse vor dorf-Neuwarendorf wurde in einem Gräber datiert: BeidenKottruperSeenin Waren- kennzeichnet denOrt, indessenNähevor zeugte Femgericht inHarsewinkel oderdas zum Landwehrdurchlass. nem DrittelderStreckevonStadtmauer Auch Sühne- und Wegekreuze sowie Bild- Eine Besonderheitentlangderbearbeite- Die StädteMünsterundCoesfeldmachten

B. anderinRichtung (Abb. 293 5) 5) - -

falen/U. Steinkrüger). West- für kommission Altertums- (Foto: Darup 2Hohlweg in Abb.

Archäologie in Westfalen-Lippe 2014 METHODEN UND PROJEKTE Archäologie in Westfalen-Lippe 2014 basisdaten derbasisdaten Kommunen Altertumskommission für Abb. 4Das Urmesstisch- Abb. Hohlweg in Darup, ohne ohne Darup, in Hohlweg und des Landes NRW NRW Landes des und lage: Geobasisdaten der Landes NRW NRW Landes demodell des Hohlwegs Digitales Gelän 3Digitales Abb. blatt von 1842 mit dem dem mit 1842 von blatt in (Datengrund Darup Maßstab (Gra k: Geo- sis NRW 2015; Gra k: 2015; NRW Gra k: sis Geobasis NRW 2015). Westfalen/L. Klinke). Kommunen und des © Geoba © - - -

Verlauf aufinsgesamt360 294 von dortungefährdengleichen Verlauf wie verlagerte sichweiternachSüdenundhatte Fahrspuren, die auf eine Achsbreite von 1,5 m rung aufdiesenhinerkennen. Dasses sich rechteckigen oder schlüssellochförmigenGrab- Herbergen undGasthäusern derStädteund schließen lassen. ÜberlagerndePugspuren Dörfer, wieesfürBielefeld, Warendorf, Müns- ter, Nottuln, Coesfeld, Borken und Wesel be- ten sichauchPilgerüberdieseStrecke. Unter dig orientiertensichbeideSträngeanderEms. der heutige»AlteMünsterweg«. Offenkun- landwirtschaftlich genutztwurde. Der Weg künfte botensichihnenin denHospitälern, hierbei umeine Wegtrasse handelte, belegen konnte. Diecharakteristischenrunden, lang- anlagen lasseneineoffensichtlicheOrientie- zeigen, dassdasGeländeimFrühmittelalter zeit ein9–12 Neben demnormalenReiseverkehrbeweg- m breiter Weg ausgraben, dessen m verfolgtwerden - Vita berich- SanctiLudgeri(12. Jahrhundert) Ziel der Weg ist. vier odersechsPersonen unterwegs. Pilger 2015 für zahllosePilger und Wanderer, deren feld und nach Wesel, aber auch nach Wilsnack feld über Warendorf, Münster und Coesfeld forschten undrekonstruierten Weg vonBiele- Stadt, dasshierzwischen1608und1648 Santiago deCompostelapilgerte. In Waren - und Rom. Hochburg der Jakobusverehrung tet von einem Bettler, der vonMünsternach tern wieder1185gegründetenZisterzienser trägen ausgestattetwurden. Demnachwaren lang derGesamtroutezumJostberg inBiele- legt ist(z. ist vomMittelalterbisheuteCoesfeldmitsei- dorf offenbaren die Kämmereirechnungen der dorf offenbarendie Kämmereirechnungen der die PilgeralleineoderinGruppenvonzwei, oder zumindest möglichst nah entlang der die Pilgerthematikaufgreifen. krankenhaus undeinGästehausbefanden. Die hus up der Horsterstrate«), aber auch inKlös- historischen Trasse –alsmodernenPilgerweg ausschildern underöffnetedieRouteimMai niederlassung Marienfeld, wosicheinGäste- zeichen aus Münster zeigenBewegungenent- nach Wesel –wennesdurchführbar war, auf zahlreichen künstlerischenErzeugnissen, die ner um1195ersterwähnten Jakobikirche und mehrfach Jakobspilger mit kleinerenGeldbe- Die Altertumskommission ließden er

B. Münster1398: »derpelegrimen - - - The examinationofthe nalpart The medievalroutewastracedbymeansof Way ofSt. James fromBielefeldviaMünster Commission for Westphalia almosttoaclose. Münster naar Wesel staathetproject»Wege Met het onderzoeken van een van de laatste gen hetgebruikvandezeroutedoorpelgrims. der mittelalterlichenKulturlandschaft. GöttingerGeogra- routes vanJacobspelgrims vanBielefeldvia records. Literatur worden. Vooral schriftelijkebronnenbevesti- wegen en»wegbegeleiders« gereconstrueerd schen SollingundHarz. EinBeitragzurRekonstruktion secondary indicators. The mainevidenceof Summary Samenvatting reirechnungen derStadt Warendorf 1571–1599. Waren- phische Abhandlungen 54(Göttingen1969). –Siegfried tumskommission für Westfalen nuvlakvoor to Wesel hasbroughtthe»Wege derJakobs- in Westphalia] project run bythe in Antiquity Westphalia] project der Jakobspilger in Westfalen« van de Alter pilger in Westfalen« [The Ways ofSt. James pilgrims usingthisroutewasfoundinwritten zijn afsluiting. Hetmiddeleeuwsetrajectkon numerous remainsofactualpathways andby Dietrich Denecke,MethodischeUntersuchungen zur met behulpvantalrijkeoudesporen historisch-geographischen Wegeforschung imRaumzwi- Schmieder (Bearb.), DieRatsprotokolleundKämme-

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ge 11(Köln2015). dorfer Geschichtsquellen2(Warendorf 1999). –Cornelia des. Veröffentlichungenfür der Altertumskommission der Altertumskommission 20(Münster2014). –Ulrike Westfalen 14(Münster2004). –Barbara Rüschoff-Thale, vom EndneolithikumbisindieSpätlatènezeit. Bodenalter- tung spätmittelalterlicher Wehranlagen.tung Veröffentlichungen tümer Westfalens 41(Münster2004). –CorneliaKneppe, Kneppe, DieStadtlandwehrendesöstlichenMünsterlan- Etappen vonBielefeldüberMünsternach Wesel. Jakobswe- Landwehren. ZuFunktion, Erscheinungsbild und Verbrei- Die Toten vonNeuwarendorf in Westfalen. 341Gräber Steinkrüger, Wege derJakobspilger in Westfalen. In 10 295

U. Steinkrüger). U. Steinkrüger). kommission für Westfalen/ Altertums- (Foto: kreuz 5Tilbecker MordAbb. -

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