125 Jahre Wengia Solodorensis 2009 Köpfe, Ereignisse, Taten
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Köpfe, Ereignisse, Taten. 125 Jahre Wengia Solodorensis 2009 Köpfe, Ereignisse, Taten. 125 Jahre Wengia Solodorensis 1884 bis 2009 Köpfe, Ereignisse, Taten. 125 Jahre Wengia Solodorensis 1884 bis 2009 Alle Rechte vorbehalten Copyright © 2009 by Alt-Wengia Solodorensis Texte, soweit nicht anders vermerkt: Jörg Kiefer v/o Riss Mitglieder- und Chargiertenverzeichnis: Peter Flückiger v/o Fakir, Marco von Arx v/o Sample, www.webgearing.com Fotos: Archiv Konzeption, Gestaltung und Druckvorstufe: Brandl & Schärer AG, www.brandl.ch Druck: Mister Print, www.misterprint.ch Kommissionsverlag Lüthy+Stocker Solothurn ISBN 978-3-9523566-1-6 5 Inhalt 6 Geleitwort des AH-Präsidenten 8 Vorwort des Redaktors 9 Unsere Gegenwart und Zukunft 21 Charakterköpfe aller Schattierungen 22 Mit besonderen Verdiensten: Ehrenmitglieder 27 Patria: Wengianer als Politiker 44 Scientia: Für Bildung, Kultur, Kirche und Armee 79 Amicitia: Gelebte Gemeinschaft 105 Bierfamilien 109 Fünffarben-Anlässe 114 Nauenfahrt 116 Misteli 129 Helvetia im Misteli 131 Bericht Jubiläumsfest 137 Aussenstämme als starke Glieder einer Kette 140 Aarau 142 Balsthal 144 Basel 147 Bern 154 Bucheggberg 159 Genf 161 Innerschweiz 166 Lausanne 169 Leberberg 175 Olten 180 Solothurn 185 Zürich 193 Mitglieder- und Chargiertenverzeichnis 194 Mitgliederverzeichnis 242 Namensregister 260 Cerevisregister 278 Chargierte der Aktivitas 280 Chargierte der Alt-Wengia Solodorensis 286 Die Bierfamilien der Wengia Solodorensis 6 Geleitwort Voilà: 125 Jahre Wengia! «Den Burschenhut bedeckt der Staub, es sank der Flaus in Trümmer, der Schläger ward des Rostes Raub, verblichen ist sein Schimmer, verklungen der Kommersgesang, verhallt Rapier- und Sporenklang.» Wenn im Jubiläumsjahr 2009 Wengianer diese Verse aus «O alte Burschenherrlichkeit» singen, den- ken wir kaum daran, dass man noch vor wenigen Monaten mit diesen melan- cholischen Zeilen den Zustand unserer Aktivitas beschreiben konnte. Beinahe schien es, als ereile uns das gleiche Schicksal, welches bereits viele andere Studentenverbindungen so hart getroffen hatte: ein Fortbestand ohne Aktivi- tas, ohne Zukunft! Doch mit vereinten Kräften haben Aktive und Altherren den Niedergang abgewendet, und heute können wir stolz sagen: Voilà, hier sind wir und feiern unsere 125 Jahre alte noch immer jung gebliebene Wengia! Worin gründet diese von zurzeit 700 Altherren und 36 Aktiven geschriebene Erfolgsgeschichte? Ist es die Amicitia, die Freundschaft, die bei vielen Wen- gianern besonders stark sein soll? Oder ist es Freude und Stolz darüber, dass man bekannte Politiker, Wirtschaftskapitäne oder andere Prominente Cou- leurbrüder nennen darf? Sind es die Beziehungen, die «Verbindungen» eben, welche einen schon mal eine ansonsten verschlossene Tür öffnen lassen? Oder sind es schlicht die vielen interessanten und abwechslungsreichen Anlässe, die Aktivitas und Alt-Wengia mit den Aussenstämmen ihren Mitgliedern bieten? Zum Beispiel, dass 2009 insgesamt über 180 Treffen von Wengianern stattfinden? Der Erfolg entsteht durch das Zusammenspiel von Freundschaft, Stolz, Nutzen und verbindenden Erlebnissen. Daraus entwickelt sich dann das «Feu sacré», das «heilige Feuer», welches man für die Wengia empfindet. Spürbar wird dieses in der Begeisterung, mit der die Aktiven sich engagieren, in der Schwär- merei, mit der Altherren über vergangene Tage berichten, im Enthusiasmus, mit dem Wengianer die zahlreichen Aussenstämme und die Verbindung als Ganzes leiten oder das Misteli als unser Verbindunghaus erhalten. Und daraus entwickelt sich nicht zuletzt die Schaffenskraft, mit der Couleurbrüder in ver- dankenswerter Weise die vorliegende Festschrift verfasst haben! Wenn es uns gelingt, dieses «Feu sacré» zu bewahren, müssen wir uns um die Zukunft der Wengia keine Sorgen machen. Dann wird es auch in Jahrzehnten 7 Geleitwort Voilà: 125 Jahre Wengia! noch Kantonsschüler geben, welche singen: «Vom hoh’n Olymp herab ward uns die Freude, ward uns der Jugendtraum beschert. Drum, traute Brüder, trotzt dem blassen Neide, der uns’re Jugendfreuden stört! Feierlich schalle der Jubelgesang, Wengias Brüder beim Becherklang!» Wengia ut vivat, crescat et floreat! Für das Komitee der Alt-Wengia: Stefan Liechti v/o Forte, Präsident 8 Vorwort des Redaktors Ein Werk engagierter Zeitgenossen Zu bisher fünf Jubiläen hat die Wengia Festschriften erstellen lassen. Auch zum 125-jährigen Bestehen liegt eine solche Schrift vor. Sie will nicht alles, was bisher geschah, erneut zusammenfassen und nur in neuer Aufmachung präsentieren. Das vom AH-Komitee ausgearbeitete Konzept ist ein anderes. Im Zentrum des ersten Teils stehen – neben der Aktivitas – Charakterköpfe. Zu jeder Zeit haben sich Wengianer, den Devisen Amicitia, Patria und Scientia folgend, in der Öffentlichkeit Verdienste erworben. Nicht alle sind Ehrenmit- glied geworden, und doch ist mit ihren Namen untrennbar der Einsatz für Land und Leute verbunden. Der zweite Teil nimmt das Wort «Verbindungen» auf und geht auf die Aussenstämme ein. Sie sind starke Glieder einer Kette, und auch das Misteli als Stammlokal spielt eine wesentliche Rolle. Im dritten Teil beigefügt ist erneut ein Verzeichnis derer, die in den 125 Jahren zur Wengia gestossen sind oder ihr noch immer angehören und innerhalb der Verbindung besondere Verantwortung wahrgenommen haben. Wer ein solches Werk schaffen will, braucht engagierte Mitarbeiter. Ich danke Armin Lüthy v/o Schwarte für die Beschaffung der Grundlagen. Er hat im Blick auf die Aussenstämme sämtliche Ausgaben unseres Verbindungsorgans «Der Wengianer» durchgesehen und viele Anregungen geliefert, ebenso zu den Köpfen. Die Beiträge über die Wengianer in der Diaspora zeigen neben Eigen- heiten eine überraschende Vielseitigkeit, und dafür schulden wir den Verfas- sern Anerkennung. Der Dank für die Nachführung des Mitgliederverzeichnis- ses geht an Peter Flückiger v/o Fakir. In die Arbeiten waren weiter AH-Präsident Stefan Liechti v/o Forte, Heinz Lüthy v/o Rana, Markus Reber v/o Homer und als Vertreter der Aktiven Lukas Künzler v/o Silius eingebunden. Ein Vergleich mit dem Jubiläumsbuch von 1984, das ich ebenfalls redaktionell betreuen durfte, fördert einige Unterschiede zutage. Sie spiegeln das ständi- gen Veränderungen unterworfene Verbindungsleben in Bildern und Illustra- tionen sowie die Fortschritte in der Drucktechnik. Unverändert geblieben ist das Zusammengehörigkeitsgefühl der über 1700 Mitglieder, die seit 1884 den Weg zur Wengia und in ihr Freundschaften fürs Leben gefunden haben. Jörg Kiefer v/o Riss, Redaktor Jubiläumsbuch 2009 9 Unsere Gegenwart und Zukunft Die Aktivitas 2003 bis 2009 – vom Sturm umbrandet Die Aktivitas durchlebte in den letzten sechs Jahren eine überaus bewegte Phase, wohl die bewegteste der gesamten Geschichte. Noch vor nicht allzu langer Zeit wäre es vermutlich für undenkbar gehalten worden, dass die Aktiv- Wengia einmal um ihren Fortbestand bangen muss. So war es trotz Vorwar- nungen für die meisten Altherren ein mittlerer Schock, als im «Wengianer» vom August 2007 verkündet wurde, dass es nunmehr keine Aktiv-Wengianer an der Kantonsschule Solothurn gebe. Und mindestens ebenso gross war die Freude, als bereits in der darauf folgenden Nummer vom Oktober desselben Jahres von der Rettung berichtet werden konnte. Meine Burschen- und Präsi- dialzeit fiel – sei es durch einen Zufall oder ein weises Schicksal – in diese sturmbewegte Zeit, von der es viel zu berichten gibt; deswegen wurde mir die Ehre zuteil, diesen Beitrag zur Festschrift zu leisten. So ist es mir eine Freude, zu diesem eindrücklichen Jubiläum von einer grossen und wieder erstarkten Aktivitas berichten zu dürfen. Von der Symbolik schiefer Mauen Als ich 2003 als Spefuxe in die Reihen der Aktiven aufgenommen wurde, war die Wengia mehrheitlich noch jene Verbindung, wie sie über Jahrzehnte in Solothurn präsent war und sich in den Erinnerungen vieler Aktivitas- Jahrgänge eingeprägt hatte: Mit dem vielbesuchten Stamm im Misteli, wo gewissermassen das Herz der Wengia schlug, und dem alten Kneiplokal am Friedhofplatz, wo dicht gedrängt die Füxe stillvergnügt die vom hohen Bur- schensalon diktierten Strafquarte verdrückten. Doch schon liessen Sitzungen und Vorträge am Freitagabend vor der Kneipe in der Kantonsschule zu wün- schen übrig. So war denn die Nähe zum Misteli näher, als uns lieb sein moch- te: während die Fassaden noch standen, bröckelte es in der Substanz bereits. Zwar lief der Betrieb bei beiden noch, wie er seit Generationen bekannt und gewohnt war, doch dem oberflächlichen Auge etwas verborgen war ein nicht leicht fassbarer Prozess im Gange, der beim Misteli die Mauern plötzlich be- drohlich schief erscheinen und bei der Aktivitas vielleicht ein- oder zweimal zu oft alle Mitglieder ebenso schief den Heimweg antreten liess, nachdem häufig direkt der Kneipkeller aufgesucht worden und die Devise Scientia aus dem Semesterprogramm entschwunden war. 10 Unsere Gegenwart und Zukunft Die Aktivitas 2003 bis 2009 – vom Sturm umbrandet Keineswegs möchte ich hier irgendjemandem eine Schuld in die Schuhe schie- ben oder unseren geliebten und geschätzten Paragraphen 11 alleine für den schleichenden Niedergang verantwortlich machen, denn die Ursachen des Problems waren unterschiedlich und vielfältig. Fest steht bloss, dass auf ein- mal die Neuinteressenten ausblieben und die Wengia nicht mehr das war, was sie im Kern ist und sein soll. Allerdings steht ebenso fest, dass dieses Problem nicht nur die Wengia betraf: Innerhalb derselben Zeitspanne mussten die anderen Verbindungen an der Kantonsschule ihren eigenen Aktivbetrieb ent- weder ganz suspendieren