Diplomarbeit
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DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „Die Rechtschreibreform von 2006 und ihre printmediale Darstellung“ Verfasser Thomas Denscher angestrebter akademischer Grad Magister der Philosophie (Mag.phil.) Wien, Juni 2010 Matrikelnummer: 9902839 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 190 333 313 Studienrichtung lt. Studienblatt: UF Deutsch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit. Bildung Betreuer: Prof. Dr. Paul Rössler Meinen Eltern gewidmet Danksagung: Ich danke meinem Betreuer Prof. Dr. Paul Rössler für seine konstruktive Kritik, für die immer freundliche Betreuung und die viele Zeit, die er mir und meiner Arbeit gewidmet hat. Weiters danke ich Prof. Dr. Peter Wiesinger und Dr. Herbert Fussy für ihre wertvollen Ratschläge, sowie Mag. Elisabeth Schneider von der Österreichischen Nationalbibliothek für ihre Hilfe bei Fragen zur Datenbankrecherche. Marcel Jira danke ich für die immer wieder angebotene Hilfe bei der Skripterstellung. Meiner Schwester Elisabeth danke ich für die zahlreichen aufmunternden Gespräche. Meiner Freundin Babsi danke ich für ihre vielen ermutigenden Worte und das große Verständnis, das sie während der letzten zwei Jahre für diese Arbeit aufgebracht hat. Vor allem aber danke ich meinen Eltern, die mich mein ganzes Studium über in jeglicher Hinsicht unterstützt haben. Inhalt 1 Einführung................................................................................................1 1.1 Vorbemerkungen......................................................................................1 1.2 Überblick über die Literatur ......................................................................3 1.3 Theoretische Aspekte der Rechtschreibung.............................................6 1.3.1 Geschriebene Sprache – Schreibung – Rechtschreibung........................6 1.3.2 Inkonsequenzen der Orthografie..............................................................8 1.4 Zur Geschichte der deutschen Orthografie...............................................8 1.4.1 Von den Anfängen der Graphie zur II. Orthographischen Konferenz .......8 1.4.2 Neue Reformversuche..............................................................................11 1.4.3 Von der Reform von 1996 bis 2009..........................................................13 2 Zur printmedialen Darstellung der Reform 2006.......................................18 2.1 Methode ...................................................................................................18 2.1.1 Allgemeines..............................................................................................18 2.1.2 Zur Auswahl der Printmedien ...................................................................19 2.1.3 Zur Wahl des Untersuchungszeitraums....................................................20 2.1.4 Zur Relevanz der Begriffe „Rechtschreibreform“, „Orthographiereform“ und „Orthografiereform“ für die Reform von 2006 und die Abgrenzung vom gesamten Reformprozess ................................................................21 2.2 Zusammensetzung des Korpus................................................................22 2.2.1 Zur zeitlichen Verteilung der Texte...........................................................22 2.2.2 Zur Medienverteilung................................................................................28 2.2.3 Zur Textsortenverteilung...........................................................................32 2.2.4 Teilbereiche der Reform...........................................................................36 2.2.5 Bewertungstendenzen..............................................................................45 2.2.6 Personennennungen................................................................................53 2.3 Aspekte, Argumentationslinien und thematische Verknüpfungen.............78 2.3.1 Sprache....................................................................................................78 2.3.2 Demokratie...............................................................................................81 2.3.3 Schuldige, Nutznießende, Leidtragende...................................................86 2.3.4 Kosten......................................................................................................91 2.3.5 Verwirrung und Verunsicherung...............................................................95 2.3.6 Variantenschreibung.................................................................................98 2.3.7 Sprachverfall ............................................................................................105 2.3.8 Reformen allgemein .................................................................................107 2.3.9 Fehler.......................................................................................................110 2.3.10 Falsche Darstellungen..............................................................................114 2.3.11 Anmerkungen zur Stilistik.........................................................................118 3 Resümee..................................................................................................119 4 Literatur....................................................................................................127 5 Liste der untersuchten Zeitungen und Zeitschriften..................................132 Anhang: Verzeichnis aller untersuchten Texte Zusammenfassung Lebenslauf 1 Einführung „Manche untersuchen in vornehmer Zurückhaltung den ‚Diskurs über die Rechtschreibreform’. So zollt man dem Thema Tribut und braucht sich dennoch die Finger nicht schmutzig zu machen.“ Theodor Ickler 1 1.1 Vorbemerkungen Wir lassen sie eine Rechtschreibreform durchführen. Das ist mit endlosen Konferenzen verbunden. Komitees müssen gegründet werden, Koordinationsausschüsse, Fachausschüsse, Unterausschüsse, Befragungen müssen durchgeführt werden, Anhörungen, Revisionen, Korrekturen, Widerlegungen und Widerlegungen der Widerlegungen […]. Rechtschreibung ist etwas für Pedanten, Rechthaber und Zwangsneurotiker. Da springt ganz Deutschland drauf an. Die ganze Nation wird sich plötzlich mit der Arbeit der Kultusminister beschäftigen. Sie kriegen einen kollektiven Ego-Trip. Und die Sache selbst ist völlig harmlos. Es hängt nichts davon ab. Total irrelevant. Jahre unbeschwerter Arbeit für die Ministerien. Wunderbar.“ 2 Dieses Zitat stammt aus einer Satire von Dietrich Schwanitz, in der die beiden fiktiven Kultusstaatssekretäre Schöller und Steinbach eine Rechtschreibreform initiieren, um von ihren wahren Problemen abzulenken. Der Text erschien erstmals 1997 und wurde 2006 erneut veröffentlicht: Es scheint als wäre der Plan von Schöller und Steinbach aufgegangen, denn das Thema hatte bis zu diesem Zeitpunkt nichts an Aktualität eingebüßt. Neu war die Idee der beiden natürlich nicht. Schon seit Jahrhunderten beschäftigen sich Menschen mit der Rechtschreibung und ihrer möglichen Verbesserung. Bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts soll Johann Christoph Adelung über die damalige Rechtschreibdebatte geschrieben haben, es sei über diesen Gegenstand seit anderthalb hundert Jahren so viel gesprochen und geschrieben worden, dass man es einem ehrlichen Manne kaum zumuten kann, noch eine Zeile mehr darüber zu lesen.3 Zigtausende weitere Zeilen wurden seitdem geschrieben, gedruckt und gelesen, sehr viele davon in Zeitungen und Zeitschriften. Der vorläufig letzte Höhepunkt journalistischer Beschäftigung mit diesem Thema war rund um 2006 zu verzeichnen, als der „Rat für deutsche Rechtschreibung“ das letzte Kapitel jener Reform schrieb, auf die sich das Eingangszitat bezieht. 1 Ickler (2006), 164. 2 Dietrich Schwanitz: Rechtschreibreform. Jahre unbeschwerter Arbeit, In: Die Welt, 03.03.2006, 29. 3 zit. nach ‚Benz’: Stationen einer Debatte, In: Darmstädter Echo, 13.06.2006, o.S. 1 Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung der printmedialen Rezeption der Reformaktivitäten des Rats für deutsche Rechtschreibung, beginnend mit seiner Bestellung im Oktober 2004 bis zum Ende des Jahres 2009. Sie reiht sich damit in eine Reihe von Arbeiten ein, die die öffentliche Diskussion zu früheren Phasen der Reformdiskussion untersucht haben. 4 Zum Zweck dieser Medienanalyse wurde ein Korpus von mehr als 4000 Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln zusammengestellt, auf dessen Basis eine Reihe an quantitativen und qualitativen Auswertungen durchgeführt werden konnte. Dazu gehören etwa zeitliche und geographische Verteilungen, Medien- und Textsortenverteilung, tendenzielle Wertungen der Reform, Argumentationslinien und thematische Verknüpfungen. Ähnlich wie bspw. bei Küppers sollen dabei „vor allem außerwissenschaftliche emotional-ideologische Momente, die die Diskussion […] stark beeinflussen, aufgedeckt und analysiert werden.“ 5 Schon bei der Erstellung des Korpus stellte sich heraus, dass eine Abgrenzung der Reform 2006 vom gesamten Reformprozess der letzten Jahrzehnte inhaltlich nicht sinnvoll und methodisch nicht möglich sein wird. Deshalb behandelt diese Arbeit, über die eigentliche Reform von 2006 hinaus, die printmediale Darstellung der Rechtschreibreform insgesamt im genannten Zeitraum. Linguistische Grundlagen der Rechtschreibung können ebenso wie die historische Entwicklung der Orthografie nur in Grundzügen behandelt werden. Für eine tiefer gehende Beschäftigung sei auf den Literaturüberblick und die Bibliografie verwiesen. Was in dieser Arbeit nicht erfolgen kann, ist eine detaillierte Darstellung des Regelwerks oder die systematische Abhandlung von Streitfällen der Reform. Da die in den untersuchten Zeitungstexten