Gewässergüte Im Heiligen See Potsdam
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Gewässergüte im HeiligeŶ See Potsdam Geoökologie-lll-Projekt vom 9.8.2016 Max Boshof, Bela Stuhlert, Nikolas Koschwitz Betreuer: Dr. Maik Heistermann , Dr. Till Francke Einleitung Der vorwiegend durch Grundwasser gespeiste Heilige See liegt nordöstlich des Stadtzentrums der brandenburgischen Hauptstadt Potsdam. Gemeinsam mit dem Sacrower See und dem Groß Glienicker See bildet der Heilige See eine, in einer periglazialen Rinne liegende, Seenkette. Aufgrund des hohen Alters der Rinnenseen weisen die Seen im Landkreis Potsdam-Mittelmark natürlich hohe Eutrophieverhältnisse auf [Mietz, 1996]. Der am Nordufer liegende Hasengraben ist der einzige Abfluss und verbindet den HeiligeŶ See mit dem Jungfernsee. Die künstliche Aufstauung des Hasengrabens zum Schutz des Marmorpalais führt zu langen Verweilzeiten des Wassers und zu geringen Austauschdynamiken. Aufgrund dessen kann der Heilige See als Stehgewässer betrachtet werden und weist typische Zirkulations-Dynamiken limnischer Systeme auf. Der Eintrag von Biomasse durch ufernahe Vegetation und anthropogene Einflüsse führen zu einer saisonalen Eutrophierung des SeeƐ und einer damit einhergehenden Sauerstoffzehrung im Hypolimnion. Die Fläche beträgt 34 ha und die maximale Nord-Süd Ausdehnung beträgt 1,33 km bei einer durchschnittlichen Breite von 300m. Der tiefste Punkt des Sees liegt bei 13m - 14m [Lamottke, 2013]. Der Heilige See bietet durch seine Lage eine große kulturelle Attraktivität und wird im Sommer als Badestelle und Ausflugsziel genutzt. Am Ostufer befinden sich einige Grundstücke mit Wohnanlagen, sowie die Bundesstraße 1. Zur Aufnahme der raum-zeitlichen Dynamiken des Heiligen Sees werden seit Jahren, im Rahmen des geoökologischen Projektes der Universität Potsdam unter Aufsicht von Dr.Heistermann, unterschiedliche zeitlich und räumlich aufgelöste Datensätze erhoben und somit ein kontinuierliches Monitoring von Wasserparametern durchgeführt. In diesem Projekt wird die vertikale tageszeitliche Dynamik an der tiefsten Stelle des Sees untersucht. Material und Methoden Datum & Witterung 9.8.2016 ; 9:28 - 17:28 Max. Temperatur: 20,4 °C ;wolkig – stark bewölkt; 3,0 -5,4 m/s Windgeschwindigkeit(DWD –Standort Potsdam) Material 2 OTT Multiparametersonden MS-5 , Schlauchboot, Laptop, Secci-Scheibe Messverfahren Messung und Datenloggin der Parameter Stündliche Messung an der tiefsten Stelle des See in Ein-Meter-Schritten Parameter pH-Wert, „Light Dissolved Oxygen“ [mg/l], Salinität [ppt], Wassertiefe[m], Chlorophyll a-Gehalt[ʅg/l], Temperatur [°C], N03- [mg/l-N] ©2017 Pharus-Plan D. Wyss, Gewässerkataster und Angewandte Gewässerökologie e.V Ergebnisse Tiefenvariation Temperatur Tagesverlauf Temperatur pro 1m 20 Tiefe 12 9 15 6 3 7HPSHUDWXU>&@ 0 10 09:28 10:28 11:28 12:28 13:28 14:28 15:28 17:28 Uhrzeit Tiefenvariation „Light Dissolved Oxygen“ Tiefenvariation Chlorophyll Gehalt Tiefenvariation pH-Wert 0 0 0 1 1 1 2 2 2 Uhrzeit Uhrzeit Uhrzeit 3 3 3 09:28 09:28 09:28 4 4 4 10:28 10:28 10:28 5 11:28 5 11:28 5 11:28 6 12:28 6 12:28 6 12:28 13:28 13:28 13:28 [m] Tiefe Tiefe [m] Tiefe 7 [m] Tiefe 7 7 14:28 14:28 14:28 8 8 8 15:28 15:28 15:28 9 9 9 17:28 17:28 17:28 10 10 10 11 11 11 12 12 12 0.0 2.5 5.0 7.5 10.0 0 40 80 120 8.0 8.5 9.0 LDO [mg/l] &KORURSK\OOJHKDOWJO pH Diskussion Zur Beurteilung der hier aufgeführten Ergebnisse ist zu beachten, dass kein kompletter Tagesgang (Sonnenaufgang – Sonnenuntergang) durch die Daten repräsentiert wird. Allgemein ist jedoch durch die von uns ausgewählten Parameter festzustellen, dass die Hypothese durch die Messwerte bestätigt wird. Der Heilige See weiƐt typische Muster der Stehgewässer auf und bildet im Sommer eine, durch das Dichtemaximum des Wasser induzierte, thermische Schichtung in Epilimnion, Metalimnion und Hypolimnion aus (U. Maniak, 1997). Die Ergebnisse zum im Wasser gelösten Sauerstoff sowie die Ergebnisse der pH-Wert- Messung bestätigen dies ebenfalls und weisen darauf hin, dass die typische Schichtung ein signifikanter Faktor für das Leben im Ökosystem See ist. Die Grafik des Temperaturtagesverlaufs lässt darauf schließen, dass die durch Wind ausgelöste Massenbewegung des Wassers primär im Epilimnion und Metalimnion zu Durchmischungsvorgängen führt. Andere Parameter wie der Chlorophyll-Gehalt lassen darauf schließen, dass es klare Zusammenhänge zwischen den Witterungsbedingungen und den gemessen Parametern gibt. Die im Jahr 2003 vorgestellten Ergebnisse zum Trophiezustand des HeiligeŶ SeeƐ von Olaf Mietz, stuften den See als eutroph ein. Die Daten für den pH-Wert, den gelösten Sauerstoff, den Nitratgehaltes͕den Chlorophyll-Gehalt ƵŶĚdie Sichttiefe bestätigen diese Ergebnisse. Zur Feststellung der Wassergüte nach den EG.Wasserrahmenrichtlinien (2000) ist eine komplexe interdisziplinäre Untersuchung notwendig. Literatur: https://www.dwd.de/DE/Home/home_node.html ; Klimadaten (Windgeschwindigkeit, Temperatur, Bewölkung vom 9.8.2016) http://www.potsdamer-stadtplan.com/adresse/karte/berlin/pos/-2233,9524.html; Stadtplan „Heiliger See“; Bathymetriekarte ; D. Wyss, Gewässerkataster und Angewandte Gewässerökologie e.V Schwoerbel, J., & Brendelberger, H. (2005). Einführung in die Limnologie. Heidelberg: Springer Spektrum; Olaf Mietz (2003) ”Die Gewässergüte im Potsdamer Seengebiet”,Leipzig, Institut für Länderkunde ; Ökologie ; Townsend,Harper,Begon ; 2. Ausgabe : ISBN: 3-540-00674-5;U. Maniak (1997): „Hydrologie und Wasserwirtschaft: Eine Einführung für Ingenieure“; Springer-Verlag; 5. Auflage.